[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Geldbörse, insbesondere Kellner-Geldbörse, aus
Leder, Lederimitat, textilem Gewebe oder Kunststoff mit Geldscheinfächern und einem
Münzenfach von im wesentlichen rechteckiger Form.
[0002] Geldbörsen dienen der Aufnahme von Geldscheinen und Münzen und gegebenenfalls Dokumenten
zu deren Aufbewahrung und Transport. Derartige Geldbörsen sind in den unterschiedlichsten
Ausführungsformen bekannt. Sie bestehen meistens aus Leder oder einem Lederimitat,
manchmal auch aus einem textilen Gewebe oder Kunststoff, und umfassen eine Vielzahl
von Einzelfächern für Geldscheine, Münzen und Dokumente, wie Führerschein, Personalausweis
usw.. Insbesondere eine Geldbörse für den persönlichen Gebrauch weist mehrere, parallel
nebeneinander angeordnete Geldscheinfächer und ein separat dazu angeordnetes Münzenfach
zur Aufnahme von Münzen unterschiedlicher Wertigkeit.
[0003] Darüber hinaus sind Geldbörsen für berufliche Zwecke bekannt, beispielsweise so genannte
Kellner-Geldbörsen. Diese weisen eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten
Geldscheinfächern auf, um Geldscheine unterschiedlicher Wertigkeit darin einordnen
zu können. Dadurch wird jedem Geldschein einer bestimmten Wertigkeit ein bestimmtes
Geldscheinfach zugeordnet, so dass der Benutzer einen einfachen Zugriff auf die in
der Geldbörse aufbewahrten Geldscheine hat. In der Regel besitzt eine solche Kellner-Geldbörse
weiterhin mindestens ein zusätzliches Geldscheinfach, welches durch einen Reißverschluss
verschließbar ist. In diesem separaten Geldscheinfach werden Geldscheine hoher Wertigkeit
oder Trinkgelder aufbewahrt. Getrennt von den Geldscheinfächern ist ein Münzenfach
vorgesehen, welches gleichzeitig beim Öffnen der Geldbörse geöffnet wird. Da eine
Kellner-Geldbörse und die überwiegende Mehrzahl von Geldbörsen zum privaten Gebrauch
eine im wesentlichen rechteckigen Form aufweisen, die sich aus der Form der aufzubewahrenden
Geldscheine ergibt, besitzt auch das Münzenfach eine Rechteckform, die etwa der Größe
benachbarter Geldscheinfächer entspricht. Dadurch kann eine große Menge Wechselgeld
in Form von Münzen im Münzenfach aufbewahrt werden.
[0004] Nachteilig bei derartigen Geldbörsen ist, dass das Münzenfach nur die unsortierte
Aufbewahrung von Münzen unterschiedlicher Art und/oder Wertigkeit in ein und demselben
Fach zuläßt. Dadurch kann es zu Irritationen bei der Auswahl und Ausgabe von Münzen
kommen, wenn sich der Benutzer der Geldbörse beispielsweise im Ausland befindet und
neben der Heimatwährung auch noch Münzen der ausländischen Währung in der Geldbörse
aufbewahrt.
[0005] Weiterhin ergeben sich Probleme bei der Aufbewahrung bzw. Ausgabe von Münzen, insbesondere
während der Zeit einer Währungsumstellung in einem oder mehreren Ländern. Dies trifft
insbesondere auf das Gebiet der Europäischen Union zu, in der während einer Übergangszeit
neben der jeweiligen nationalen Währung des Mitgliedslandes auch die Euro-Währung
zur Verfügung steht. Gerade Kellner in Cafés, Restaurants, Gaststätten usw. müssen
in Kauf nehmen, dass sich das Münzgeld der nationalen Währung bzw. der Euro-Währung
in der Kellner-Geldbörse vermischt und gegebenenfalls zur falschen Auswahl und Ausgabe
von Münzen führt. Darüber hinaus verliert der Benutzer der Geldbörse den Überblick
über die Art und Wertigkeit der im Münzenfach aufbewahrten Münzen.
[0006] Das gleiche trifft auf grenznahe Gebiete zu, in denen häufig mit den jeweiligen nationalen
Währungen der benachbarten Länder, insbesondere in Gaststätten, Restaurants und dergleichen,
bezahlt wird. Um solche Irritationen zu vermeiden, hat der Benutzer lediglich die
Möglichkeit, eine weitere Geldbörse zu verwenden, so dass in der einen Geldbörse z.B.
die nationale Währung und in der anderen Geldbörse die Euro-Währung oder die andere
nationale Währung aufbewahrt wird. Das Vorsehen und die Handhabung von mehreren Geldbörsen
ist jedoch umständlich und für den Benutzer sehr aufwändig.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Geldbörse, insbesondere Kellner-Geldbörse der
eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die eine sortierte Aufbewahrung von
Münzgeld unterschiedlicher Art und/oder Wertigkeit ermöglicht.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Münzenfach zur Separation
von Münzen unterschiedlicher Art und/oder Wertigkeit durch mindestens eine Trennwand
in mehrere Teilfächer unterteilt ist.
[0009] Die Unterteilung des Münzenfaches in mehrere Teilfächer ermöglicht eine getrennte
Einsortierung und Aufbewahrung von Münzen sowohl unterschiedlicher Währung als auch
unterschiedlicher Wertigkeit. So können beispielsweise Münzen einer nationalen Währung
in einem Teilfach und Euro-Münzen in einem anderen Teilfach des Münzenfaches aufbewahrt
werden. Andererseits kann auch eine getrennte Aufbewahrung von Münzen einer bestimmten
Währung, jedoch unterschiedlicher Wertigkeit erfolgen. Es können z.B. 10-Pfennig-Münzen
in einem Teilfach, 5-Pfennig-Münzen in einem anderen Teilfach, 1-DM-Münzen in einem
weiteren Teilfach usw. aufbewahrt werden. Dadurch erhält der Benutzer einen ständigen
Überblick über die Menge, Wertigkeit und Art der im Münzenfach enthaltenen Münzen.
Dies wiederum verhindert Irritationen bei der Auswahl und Ausgabe von Münzen, beispielsweise
als Wechselgeld. Dadurch wird der Kassiervorgang insbesondere für Kellner in Gaststätten,
Restaurants usw. erheblich erleichtert. In grenznahen Gebieten, in denen der Barzahlungsverkehr
mit Währungen der Nachbarländer erfolgt, können in einem Teilfach Münzen der einen
Währung, z.B. Deutsche Mark, und im anderen Teilfach des Münzenfaches Münzen der anderen
nationalen Währung, z.B. österreichische Schilling, aufbewahrt werden. Die erfindungsgemäße
Geldbörse unterstützt hilfreich den Wechsel- bzw. Bargeldverkehr in Gebieten, in denen
unterschiedliche Währungen als Zahlungsmittel gelten.
[0010] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung unterteilt die mindestens eine Trennwand das
Münzenfach in Teilfächer unterschiedlicher Größe. Die unterschiedliche Größe der Teilfächer
ermöglicht es, z.B. Münzen einer weniger benutzten Währung in ein kleineres Teilfach
und Münzen einer häufiger genutzten Währung in einem größeren Teilfach einzusortieren.
Darüber hinaus können die Teilfächer unterschiedlicher Größe zur Aufbewahrung von
Münzen einer Währung jedoch unterschiedlicher Größe bzw. Wertigkeit benutzt werden.
[0011] Alternativ dazu unterteilt die mindestens eine Trennwand das Münzenfach in Teilfächer
gleicher Größe. Diese Art der Ausgestaltung der Geldbörse eignet sich insbesondere
dann, wenn mehrere Währungen mit gleicher Intensität im Zahlungsverkehr benutzt werden.
[0012] Bevorzugt besteht die mindestens eine Trennwand des Münzenfaches aus dem gleichen
Material wie die Geldbörse. Die Verwendung des gleichen Materials fördert bereits
den optischen Eindruck und das ästhetische Aussehen der Geldbörse. Ferner weist die
das Münzenfach unterteilende Trennwand die gleichen Materialeigenschaften auf wie
die übrigen Teile der Geldbörse, insbesondere hinsichtlich Flexibilität, Beanspruchung,
Haltbarkeit usw..
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Geldbörse ist die mindestens
eine Trennwand in dem im wesentlichen rechteckförmigen Münzenfach parallel beabstandet
zu dessen Stirnseiten oder Längsseiten oder diagonal darin angeordnet. Hierdurch ergeben
sich verschiedene Grundrissformen der Teilfächer des Münzfaches, die von der Größe
bzw. Wertigkeit und Art der aufzunehmenden Münzen beeinflusst werden. Somit ergeben
sich kleinere Teilfächer bei Anordnung der Trennwand parallel zu den Stirnseiten des
Münzenfaches oder eher längliche Teilfächer bei Anordnung der Trennwand parallel zu
den Längsseiten des Münzenfaches. Die diagonale Anordnung der Trennwand im Münzenfach
führt wiederum zu im wesentlichen dreieckförmigen Teilfächern.
[0014] Um eine Stabilisierung der mindestens einen Trennwand im Münzenfach zu erreichen,
ist diese an den das Münzenfach umgebenden Wänden der Geldbörse befestigt. Bevorzugt
ist hierbei die Trennwand mit den das Münzenfach umgebenden Wänden der Geldbörse vernäht.
Nach einer alternativen Anordnung der mindestens einen Trennwand ist diese mit den
das Münzenfach umgebenden Wänden der Geldbörse durch einen Klett-, Klips-, Druckknopfverschluss
oder dergleichen verbunden. Ist beispielsweise ein breiter Klettverschlussstreifen
oder sind mehrere Klettverschlussstreifen im Münzenfach ausgebildet, kann der Benutzer
der Geldbörse die Größe der Teilfächer des Münzenfaches selbst festlegen, indem die
mindestens eine Trennwand nach seinen Vorstellungen am Klettverschluss befestigt wird.
Die Variation der Größe der Teilfächer des Münzenfaches kann ebenso durch die unterschiedliche
Anordnung von Klips- oder Druckknopfverschlüssen ermöglicht werden.
[0015] Zur Gewährleistung eines sicheren Verschließens der erfindungsgemäßen Geldbörse ist
die mindestens eine Trennwand des Münzenfaches fächerförmig faltbar ausgebildet. Beim
Öffnen der Geldbörse wird somit die fächerförmige Trennwand entfaltet, während sie
sich beim Verschließen der Geldbörse zusammenlegt. Dies ist insbesondere von Vorteil,
wenn die mindestens eine Trennwand aus dem gleichen Material besteht wie die Geldbörse.
[0016] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0017] Der der Erfindung zu Grunde liegende Gedanke wird in der nachfolgenden Beschreibung
anhand eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher beschrieben.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Geldbörse, insbesondere Kellner-Geldbörse
im geöffneten Zustand und
- Fig. 2
- eine gedrehte Ansicht auf die Geldbörse nach Fig. 1.
[0018] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Geldbörse 1 ist als Kellner-Geldbörse ausgebildet
und besteht nahezu vollständig aus Leder oder einem Lederimitat. Die Geldbörse 1 weist
an einer Längsseite ein metallisches Verschlusselement 2 auf, welches im zusammengefalteten
Zustand der Geldbörse 1 mit einem dazu korrespondierenden, hier nicht sichtbaren Gegenstück
an der Außenseite der Geldbörse 1 in Eingriff bringbar ist.
[0019] Die Geldbörse 1 umfasst eine Mehrzahl von Geldscheinfächern 3, die durch parallel
zueinander beabstandete Querwände 4 voneinander getrennt sind. Die Geldscheinfächer
3 dienen zur Aufnahme von Geldscheinen unterschiedlicher Wertigkeit und/oder Währung.
Durch Stirnwände 5, die mit den Querwänden 4 verbunden sind, sind die Geldscheinfächer
3 stirnseitig verschlossen, der Boden der Geldscheinfächer 3 wird durch den rechteckförmigen
Grundkörper 6 der Geldbörse 1 gebildet. Die Geldscheinfächer 3 sind an der dem Boden
abgewandten Seite nach oben offen.
[0020] Eines der Geldscheinfächer 3 ist mit einem Reißverschluss 7 verschließbar. In diesem
Geldscheinfach 3 können beispielsweise Geldscheine hoher Wertigkeit oder Tinkgeld
aufbewahrt werden.
[0021] Neben den Geldscheinfächern 3 befindet sich eine Münzenfach 8. Der Boden 9 des Münzenfaches
8 wird wiederum durch den Grundkörper 6 der Geldbörse 1 gebildet. Ferner besitzt das
Münzenfach 8 zwei sich gegenüberliegende Seitenwände 10, die im wesentlichen dreieckförmig
sind. Somit wird die eine verbleibende Längsseite des Münzenfaches 8 durch eine Querwand
4 des nächsten, sich anschließenden Geldscheinfaches 3 begrenzt.
[0022] Mittig und parallel zu den Längsseiten des Grundkörpers 6 der Geldbörse 1 ist im
Münzenfach 8 eine Trennwand 11 angeordnet, die mit dem Boden 9 und der Querwand 4
des am nächsten liegenden Geldscheinfaches 3 vernäht ist. Die Trennwand 11 unterteilt
das Münzenfach 8 in mehrere Teilfächer 12. In jedes der Teilfächer 12 sind Münzen
13 unterschiedlicher Währung und/oder Wertigkeit einsortiert. Sonach enthält beispielsweise
das eine Teilfach 12 Euro-Münzen und das andere Teilfach 12 DM-Münzen oder das eine
Teilfach 12 enthält DM-Münzen hoher Wertigkeit, z.B. 5-, 2- und 1-DM-Münzen, und das
andere Teilfach 12 enthält Münzen 13 geringerer Wertigkeit, z.B. 1-, 2-, 10-Pfennig-Münzen
usw..
[0023] Die Trennwand 11 ist fächerförmig faltbar ausgebildet, so dass diese beim Zusammenklappen
der Geldbörse 1 zusammengefaltet wird.
Liste der Bezugszeichen
[0024]
- 1
- Geldbörse
- 2
- Verschlusselement
- 3
- Geldscheinfach
- 4
- Querwand
- 5
- Stirnwand
- 6
- Grundkörper
- 7
- Reißverschluss
- 8
- Münzenfach
- 9
- Boden
- 10
- Seitenwand
- 11
- Trennwand
- 12
- Teilfach
- 13
- Münze
1. Geldbörse, insbesondere Kellner-Geldbörse, aus Leder oder Lederimitat, textilem Gewebe
oder Kunststoff mit Geldscheinfächern (3) und einem Münzenfach (8) von im wesentlichen
rechteckiger Form, dadurch gekennzeichnet, dass das Münzenfach (8) zur Separation von Münzen (13) unterschiedlicher Art und/oder
Wertigkeit durch mindestens eine Trennwand (11) in mehrere Teilfächer (12) unterteilt
ist.
2. Geldbörse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Trennwand (11) das Münzenfach (8) in Teilfächer (12) unterschiedlicher
Größe unterteilt.
3. Geldbörse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Trennwand (11) das Münzenfach (8) in Teilfächer (12) gleicher
Größe unterteilt.
4. Geldbörse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Trennwand (11) des Münzenfaches (8) aus dem gleichen Material
besteht wie die Geldbörse (1).
5. Geldbörse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Trennwand (11) in dem im wesentlichen rechteckförmigen Münzenfach
(8) parallel beabstandet zu dessen Stirnseiten oder Längsseiten oder diagonal darin
angeordnet ist.
6. Geldbörse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Trennwand (11) an den das Münzenfach (8) umgebenden Wänden (3,10)
der Geldbörse (1) befestigt ist.
7. Geldbörse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Trennwand (11) mit den das Münzenfach (8) umgebenden Wänden (3,10)
der Geldbörse (1) vernäht ist.
8. Geldbörsenach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Trennwand (11) mit den das Münzenfach (8) umgebenden Wänden (3,10)
der Geldbörse (1) durch einen Klett-, Klips-, Druckknopfverschluss oder dergleichen
verbunden ist.
9. Geldbörsenach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Trennwand (11) des Münzenfaches (8) fächerförmig faltbar ausgebildet
ist.