[0001] Die Erfindung betrifft ein Warenpräsentationsmöbel, insbesondere eine Kühltheke,
mit wenigstens einem Verdampfer und/oder Wärmetauscher, in dem ein gekühlter Luftstrom
erzeugt wird
[0002] Unter dem Begriff "Warenpräsentationsmöbel" seien Möbel jeglicher Art, die der Präsentation
und/oder Lagerung von Waren dienen, insbesondere (Tiefkühl- bzw. Kühl)Regale bzw.
-Schränke, (Tiefkühl- bzw. Kühl)Truhen, (Tiefkühl- bzw. Kühl)Inseln, (Kühl)Theken,
etc., zu verstehen.
[0003] Bei gattungsgemäßen Warenpräsentationsmöbeln, insbesondere bei Kühltheken, stellt
sich das Problem, dass die in diesen Möbeln angebotenen Waren - insbesondere Fleisch-,
Wurst- oder Fischwaren - über einen längeren Zeitraum einen möglichst frischen Eindruck
auf den Kunden machen sollen, um dessen Kaufverhalten positiv zu beeinflussen. Um
dies zu erreichen, ist die Aufrechterhaltung einer bestimmten relativen Feuchte in
dem Möbel bzw. dessen Warenraum erforderlich.
[0004] Die Kühlung des oder der Warenräume bzw. Warenauslagen gattungsgemäßer Warenpräsentationsmöbel
wird im Regefall dadurch erreicht, dass in dem Möbel ein gekühlter Luftstrom erzeugt
wird und dieser Kühlluftstrom im Möbel derart zirkuliert, dass er die in dem Möbel
angebotenen Waren überstreicht und dabei kühlt. Bei dieser Art der Kühlung tritt jedoch
das Problem auf, dass die Luftfeuchtigkeit in dem Kühlluftstrom vergleichsweise niedrig
ist, da dieser bei dem Durchgang durch den Verdampfer bzw. Wärmetauscher entfeuchtet
wird. Die Feuchtigkeit schlägt sich an dem Verdampfer bzw. Wärmetauscher in Form von
Schnee und Eis nieder. Diese Entfeuchtung der Kühlluft hat zur Folge, dass die angebotenen
Waren ebenfalls entfeuchtet werden, wodurch Ihre optische Präsentation beeinträchtigt
wird.
[0005] Prinzipiell können derartige Warenpräsentationsmöbel, die wenigstens einen Verdampfer
aufweisen, bzw. deren Verdampfer auf zwei unterschiedliche Arten - nämlich kontinuierlich
oder zyklisch - betrieben werden.
[0006] Wird der Verdampfer kontinuierlich betrieben, so wird der in dem Möbel zirkulierende
(Kühl)Luftstrom relativ stark entfeuchtet, wobei der Grad der Entfeuchtung um so größer
ist, je niedriger die an dem Verdampfer realisierte Temperatur ist. Aufgrund der vorgenannten
Tatsache kommt es zu einer Eis- bzw. Schneebildung an dem Verdampfer bzw. den Verdampferlamellen.
Der Vorteil dieser Verfahrensweise liegt darin, dass die relative Luftfeuchtigkeit
über die Zeit im Wesentlichen konstant bleibt, jedoch einen nur vergleichsweise geringen
Wert erreicht. Wird der Verdampfer hingegen zyklisch betrieben, so variiert die relative
Luftfeuchtigkeit relativ stark, da die Kühlluft lediglich bei eingeschaltetem Verdampfer
entfeuchtet wird. Bei dieser Verfahrensweise schwanken die Werte der relativen Feuchtigkeit
im Auslassbereich des Zuluftkanales üblicherweise zwischen 60 und 85 %.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Warenpräsentationsmöbel
anzugeben, in dem eine Erhöhung der durchschnittlichen relativen Luftfeuchtigkeit
in dem Möbel bzw. dessen Warenraum und/oder Warenauslageböden realisiert werden kann.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Warenpräsentationsmöbel vorgeschlagen, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass wenigstens ein zusätzlicher separater, geschlossener Kältemittel(gemisch)kreislauf,
der eine Kontaktkühlung des oder der Warenauslageböden und/oder des oder der Warenräume
ermöglicht, vorgesehen ist und dieser wenigstens einen Wärmetauscher aufweist, wobei
der oder die Wärmetauscher derart angeordnet sind, dass der in dem oder den Verdampfern
und/oder Wärmetauschern erzeugte gekühlte Luftstrom zumindest teilweise durch den
oder die Wärmetauscher geführt wird.
[0009] Erfindungsgemäß wird nunmehr wenigstens ein zusätzlicher separater, geschlossener
Kältemittel(gemisch)kreislauf vorgesehen, mit dem eine Kontaktkühlung des oder der
Warenauslageböden und/oder Warenräume realisiert wird. Dieser zusätzliche Kältemittel(gemisch)kreislauf
weist nun wenigstens einen Wärmetauscher auf, der derart angeordnet ist, dass der
in dem Verdampfer oder dem Wärmetauscher des Warenpräsentationsmöbels erzeugte Kühlluftstrom
zumindest teilweise durch diesen Wärmetauscher des separaten Kältemittel(gemisch)kreislaufes
geführt wird. Dadurch wird erreicht, dass das in dem separaten Kältemittel(gemisch)kreislauf
zirkulierende Kältemittel oder Kältemittelgemisch abgekühlt wird. Unter dem Begriff
"Kältemittel" sei nachfolgend auch immer ein Kältemittelgemisch zu verstehen.
[0010] Als Kältemittel kommt vorzugsweise ein Gemisch bestehend aus Wasser und Glykol zur
Anwendung. Die Zirkulation des Kältemittels in diesem Kältemittel(gemisch)kreislauf
wird durch die in ihm herrschende Temperaturdifferenz erreicht, so dass weder Pumpen
noch Verdichter erforderlich sind. Aufgrund der Kontaktkühlung wird eine ausreichende
Kühlung der präsentierten Waren erzielt, ohne dass diese jedoch - wie dies bei einem
zirkulierenden Kühlluftstrom der Fall ist - entfeuchtet werden. Die angebotenen Waren
können somit über einen längeren Zeitraum in einem optisch ansprechenden Zustand präsentiert
werden, woraus eine Erhöhung des Warenabsatzes resultiert.
[0011] Das erfindungsgemäße Warenpräsentationsmöbel weiterbildend wird vorgeschlagen, dass
der zusätzliche separate, geschlossene Kältemittel(gemisch)kreislauf aus dem Warenpräsentationsmöbel
entnehmbar ausgebildet ist.
[0012] Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Warenpräsentationsmöbel ermöglicht eine
einfache Reinigung und gegebenenfalls Wartung des zusätzlichen Kältemittel(gemisch)kreislaufes.
[0013] Das erfindungsgemäße Warenpräsentationsmöbel weiterbildend wird ferner vorgeschlagen,
dass Mittel zum Zuführen des erzeugten gekühlten Luftstromes zu dem oder den Warenauslageböden
und/oder dem oder den Warenräumen, vorzugsweise zu den Bereichen des oder der Warenauslageböden
und/oder des oder der Warenräume, die durch die Kontaktkühlung weniger gekühlt werden,
vorgesehen sind.
[0014] Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Warenpräsentationsmöbel stellt einen Kompromiss
zwischen dem vorbeschriebenen Stand der Technik und der vorliegenden Erfindung dar.
Nachdem sich das in dem zusätzlichen Kältemittel(gemisch)kreislauf zirkulierende Kältemittel
auf seinem Weg durch den Kältemittel(gemisch)kreislauf abkühlt, gibt es zwangsläufig
Bereiche auf dem Warenauslageboden bzw. in dem Warenraum, die weniger stark und u.
U. nicht ausreichend gekühlt werden. Um auch in diesen Bereichen die erforderliche
Kühlung der angebotenen Waren realisieren zu können, ist es daher ggf. erforderlich,
diesen Bereichen Kühlluft zuzuführen.
[0015] Vorzugsweise werden der oder die Warenauslageböden und/oder der oder die Warenräume
aus dem Warenpräsentationsmöbel entnehmbar ausgebildet. In Abhängigkeit von den angebotenen
Waren können somit unterschiedlich ausgebildete Warenauslageböden bzw. Warenräume
in einem Warenpräsentationsmöbel zum Einsatz kommen.
[0016] Das erfindungsgemäße Warenpräsentationsmöbel sowie weitere Ausgestaltungen desselben
- die Gegenstände der Unteransprüche sind - seien anhand der in den Figuren 1 und
2 dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0017] Die Figuren 1 und 2 zeigen perspektivische und schematisierte Darstellungen einer
Kühltheke, wobei der Übersichtlichkeit halber auf die Darstellung der Frontscheibe
verzichtet ist.
[0018] Der Möbelkorpus 1 der Kühltheke ruht auf einem Sockel 2. Im rückwärtigen, dem Bedienpersonal
zugewandten Bereich 3 des Möbelkorpusses 1 ist in der in der Figur 1 dargestellten
Ausführungsform ein Verdampfer 4 angeordnet. In diesem wird auf herkömmliche Art und
Weise ein Kühlluftstrom erzeugt, der zunächst durch zwei unterhalb des Verdampfers
4 angeordnete Wärmetauscher 5 und 5' geleitet wird - dargestellt durch den Pfeil a.
Anschließend wird der Kühlluftstrom unterhalb des Warenauslagebodens 6 entlanggeführt
(Pfeile b) und dann auf den vorderen, dem Kunden zugewandten Bereich des Warenauslagebodens
6 geleitet (Pfeil c), da dieser Bereich des Warenauslagebodens 6 aufgrund der Abkühlung
des Kältemittels in dem Kältemittel(gemisch)kreislauf weniger stark gekühlt wird.
[0019] Die Kühltheke weist ferner zwei Kältemittel(gemisch)kreisläufe 7 und 7' auf, die
den Verdampfern 5 bzw. 5' zugeordnet sind. Die vorgenannten Kältemittel(gemisch)kreisläufe
7 und 7' sind hierbei in Form einer mäanderförmig unter den Warenauslageböden 6 und
6' angeordneten Rohrschlangen ausgebildet. Selbstverständlich sind auch andere Anordnungen
der Rohre denkbar und zweckmäßig.
[0020] Während bei dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich ein Verdampfer
4, ein Warenauslageboden 6 und zwei dem Warenauslageboden 6 zugeordnete Kältemittel(gemisch)kreisläufe
7 und 7' angeordnet sind, zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 2 zwei Verdampfer
4 und 4', zwei Warenauslageböden 6 und 6' sowie zwei zusätzliche Kältemittel(gemisch)kreisläufe
7 und 7', wobei jedem Warenauslageboden 6 bzw. 6' ein Kältemittel(gemisch)kreislauf
7 bzw. 7' zugeordnet ist.
1. Warenpräsentationsmöbel, insbesondere Kühltheke (1), mit wenigstens einem Verdampfer
(4, 4') und/oder Wärmetauscher, in dem ein gekühlter Luftstrom (a, b, c) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein zusätzlicher separater, geschlossener Kältemittel(gemisch)kreislauf
(7, 7'), der eine Kontaktkühlung des oder der Warenauslageböden (6, 6') und/oder des
oder der Warenräume ermöglicht, vorgesehen ist, dieser wenigstens einen Wärmetauscher
(5, 5') aufweist, wobei der oder die Wärmetauscher (5, 5') derart angeordnet sind,
dass der in dem oder den Verdampfern (4, 4') und/oder Wärmetauschern erzeugte gekühlte
Luftstrom (a, b, c) zumindest teilweise durch den oder die Wärmetauscher (5, 5') geführt
wird.
2. Warenpräsentationsmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die zusätzlichen separaten, geschlossenen Kältemittel(gemisch)kreisläufe
(7, 7') aus dem Warenpräsentationsmöbel entnehmbar ausgebildet sind.
3. Warenpräsentationsmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Zuführen des erzeugten gekühlten Luftstromes (a, b, c) zu dem oder den
Warenauslageböden (6, 6') und/oder dem oder den Warenräumen, vorzugsweise zu den Bereichen
des oder der Warenauslageböden (6, 6') und/oder des oder der Warenräume, die durch
die Kontaktkühlung weniger gekühlt werden, vorgesehen sind.
4. Warenpräsentationsmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Warenauslageböden (6, 6') und/oder der oder die Warenräume aus dem Warenpräsentationsmöbel
entnehmbar ausgebildet sind.