[0001] Die Erfindung betrifft neue taillierte Ski mit verbessertem Kurvenverhalten, und
zwar Ski, deren Außenkanten im Gegensatz zu deren Innenkanten tailliert sind, insbesondere
betrifft sie Carving-Ski, deren Außenkanten stärker tailliert sind als deren Innenkanten.
[0002] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Skitechnik, und zwar der stark taillierten
Ski oder sogenannten Carving-Ski (Curver). Beim herkömmlichen Carving-Ski ist jedes
Brett, d. h. sowohl das linke als auch das rechte Brett eines Paares, auf beiden Seiten,
also auf der äußeren Seite oder Außenkante wie auch auf der inneren Seite oder Innenkante,
in Bezug auf den vorderen und hinteren Abschnitt des Brettes etwa gleich stark tailliert
[0003] Die Carving- (engl.:"schneiden") bezw. die Kurvengleit-Technik, die in gewisser Weise
an die historische Technik des Telemark-Schwungs anknüpft, setzte sich Ende des zwanzigsten
Jahrhunderts als neue Skitechnik insbesondere im alpinen Skilauf neben dem bis dahin
allein üblichen Bremsskilauf durch, bei dem Ski verwendet wurden, die parallel verlaufende
Kanten aufwiesen oder nur wenig tailliert waren. Beim Bremsskilauf wurden die Ski
vor der beabsichtigten Richtungsänderung oder Kurve zunächst entlastet oder flachgestellt,
dadurch ins Rutschen gebracht und drehfähig gemacht. Nach der Richtungsänderung oder
Kurve wurde durch erneutes Kanten oder "Schneiden" gebremst und der Lauf und die Ski
wurden stabilisiert.
[0004] Obwohl Carving, das über die Schneebrettfahrer ("snow boarder") im deutschen Sprachraum
etabliert wurde, insbesondere wegen der leichter zu beherrschenden Kurventechnik große
Vorteile gegenüber dem vorher üblichen Parallelkanten-Skilauf aufweist, ist es doch
mit Nachteilen verbunden wie der Gefahr, daß die beiden Ski beim Kurvengleiten übereinander
laufen, was Stürze zur Folge haben kann.
[0005] Bei taillierten wie auch untaillierten Skibrettern passiert es beim Kurvenfahren,
z. B. beim Slalomfahren, leicht, daß der Läufer auf dem sogenannten Innenski - das
ist das im Kurveninneren laufende Brett - hängenbleibt, weil der Innenski keinen engeren
Bogen beschreiben kann. Meistens kommt es dann zum Sturz, oder der Slalomläufer verfehlt
das Tor.
[0006] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile, die mit den bekannten
Carving-Ski einhergehen, zu überwinden und einen neuen Ski bereitzustellen, der ein
leichteres und sichereres Kurvengleiten ermöglicht.
[0007] .Die Lösung dieser Aufgabe gelang mit den in den Ansprüchen definierten und in der
nachfolgenden Beschreibung und den Beispielen zusammen mit den Zeichnungen aufgezeigten
erfindungswesentlichen Merkmalen.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist nun ein tailliertes Skipaar mit verbessertem Kurvenverhalten,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß jeweils die Außenkante sowohl des rechten als
auch des linken Ski stärker tailliert ist als die entsprechenden Innenkanten.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist auch ein tailliertes Skipaar mit verbessertem Kurvenverhalten,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Außenkante sowohl des rechten als auch des
linken Ski tailliert ist, die entsprechenden Innenkanten aber nicht.
[0010] Vorzugsweise beschreiben die Außenkante einen Kreisbogen, dessen Radius 3 bis 20
m beträgt, und die Innenkante einen Kreisbogen, dessen Radius mindestens 8 m beträgt
und nach unendlich läuft oder beispielsweise bis 28 m beträgt.
[0011] Der Verlauf der Außenkanten kann aber auch von einem Kreisbogen abweichen.
[0012] Bei Erwachsenenski mit einer Länge von 170 cm bis 220 cm kann der Radius des Außenkantenbogens
beispielsweise 10 bis 18 m und der Radius des Innenkantenbogens beispielsweise 15
bis 26 m betragen.
[0013] Bei Jugendlichenski oder Kurzski mit einer Länge von 70 cm bis 180 cm kann der Radius
des Außenkantenbogens beispielsweise 3 bis 10 m und der Radius des Innenkantenbogens
beispielsweise 11 bis 18 m betragen.
[0014] Der Grad der Taillierung und das Verhältnis von Außenkanten- zu Innenkantentaillierung
richten sich nach dem beabsichtigten Zweck, d. h. danach, ob die Ski sehr leicht in
die Kurve und durch sie hindurch gleiten sollen, und/oder ob sie für Kinder, für Anfänger,
Fortgeschrittene oder Rennläufer bestimmt sind.
[0015] Obwohl das Taillierungsmuster des rechten Skis nicht dasselbe sein muß wie dasjenige
des linken Ski, wird man dem Fall den Vorzug geben, daß die Art und der Grad der Taillierung
sowohl der beiden Außenkanten einerseits als auch der beiden Innenkanten andererseits
des Skipaares dieselben sind.
[0016] Die neuen taillierten Ski bieten sich vor allem für die Verbesserung und Vereinfachung
des alpinen Abfahrt- und Rennskilaufs an. Der Skiläufer bleibt nicht mehr auf einem
schwer drehenden Innenski hängen, sondern verteilt sein Körpergewicht gleichsam automatisch
auf beide Skibretter. Er kann nunmehr bei etwa gleichmäßiger Belastung beider Ski
leichter Kurven fahren und dies bei paralleler Skiführung. Ein Überkreuzen der Ski
wird weitgehend vermieden.
[0017] Die neuen, erfindungsgemäßen, taillierten Ski sind mit Vorteil zur Verbesserung des
Kurvenverhaltens auch für den Skilanglauf verwendbar, wobei hier, wie für den Fachmann
auf der Hand liegt, wegen der im Vergleich mit Abfahrtski größeren Brettlänge und
geringeren Brettbreite im allgemeinen geringere Taillierungsgrade anzuwenden sind.
Dem Fachmann ist es ohne weiteres möglich, die geeigneten Bogenradien und Verhältnisse
von Außenkantentaillierungen zu Innenkantentaillierungen zu bestimmen.
[0018] Auch für den Skisprung ("Skiflug") ist die Erfindung von Vorteil. Zum Stand der Technik
gehörende Sprungski sind, wenn überhaupt, nur wenig tailliert. Eine gewisse Taillierung
der Außenkanten gegenüber den wenig oder gar nicht taillierten Innenkanten vermindert
das Sturzrisiko, wenn der Skispringer bei der Landung aus dem Gleichgewicht kommt.
[0019] Vorteile des neuen Skis mit stärkerer Taillierung der Außenkante gegenüber der Innenkante,
was ihn von dem bekannten Carving-Ski grundsätzlich unterscheidet, sind witerhin die
nachstehenden:
[0020] Ein Fahrtrichtungswechsel ist leichter durchzuführen. Beim Aufkanten laufen die beiden
Ski von selbst in die Kurve. Beide Ski können gleich belastet werden. Die Gefahr,
daß die beiden Ski sich überkreuzen, ist vermindert.
[0021] Der Läufer wird, wenn er in die Kurve geht, von selbst mit seinem Gewicht auf den
Außenski gebracht. Damit fällt es ihm leichter, eventuelle Fahrunsicherheiten mit
seinem Innenbein über den Innenski zu korrigieren.
[0022] Die Herstellung der erfindungsgemäßen, taillierten Ski erfolgt in an sich bekannter
Weise nach der für die Herstellung von Ski, insbesondere von Carving-Ski, üblichen
Technik.
Ausführungsbeispiel
[0023] Es wurde aus taillierten Fiberglas-Zuggurten, darüber angeordneten, taillierten Fiberglas-Druckgurten,
dazwischen in gleichmäßigen Abständen voneinander angeordneten Leichtholzleisten und
aus Kunststoffgleitflächen und Stahlkanten unter den Zuggurten nach üblichen Fabrikationsmethoden
ein erfindungsgemäßes Abfahrt-Hohlkörper-Skipaar zusammengebaut und verschweißt.
[0024] Das so hergestellte, erfindungsgemäße Paar von taillierten Ski war 180 cm lang. Die
Außenkanten beschrieben einen Kreisbogen mit einem Radius von 12 m und die Innenkanten
einen Bogen, dessen zugehöriger Kreisradius 20 m betrug.
[0025] In den beigefügten zwei Zeichnungen (nicht maßstabs- und nicht winkelgetreu) ist
die
Figur 1 eine Draufsicht des im Ausführungsbeispiel hergestellten taillierten Skipaars gemäß
der Erfindung.
[0026] In den Figuren 2 bis 6 sind Carving-Ski verschiedener Länge mit jeweils gleicher
Taillierung der Außen- und Innenkanten gemäß dem Stand der Technik dargestellt, und
zwar veranschaulichen die
Fig. 2 einen Ski mit einer Länge von 180 bis 200 cm und Kanten, die einen Kreisbogen mit
einem Radius von 20 bis 26 m beschreiben,
Fig. 3 einen Ski mit einer Länge von 170 bis 190 cm und Kanten, die einen Kreisbogen mit
einem Radius von 15 bis 25 m beschreiben,
Fig. 4 einen Ski mit einer Länge von 140 bis 180 cm und Kanten, die einen Kreisbogen mit
einem Radius von 10 bis 18 m beschreiben,
Fig. 5 einen Ski mit einer Länge von 140 bis 180 cm und Kanten, die einen Kreisbogen mit
einem Radius von 8 bis 25 m beschreiben, und
Fig. 6 einen Ski mit einer Länge von 70 bis 140 cm und Kanten, die einen Kreisbogen mit
einem Radius von 3 bis 12 m beschreiben.
1. Tailliertes Skipaar mit verbessertem Kurvenverhalten, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Außenkante sowohl des rechten als auch des linken Ski stärker tailliert
ist als die entsprechenden Innenkanten.
2. Tailliertes Skipaar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Art und/oder der Grad der Taillierung sowohl der Außenkante als auch der Innenkante
beider Skibretter dieselben sind.
3. Tailliertes Skipaar nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkanten einen Kreisbogen, dessen Radius 3 bis 20 m beträgt, und die Innenkanten
einen Kreisbogen, dessen Radius 8 bis 28 m beträgt, beschreiben
4. Tailliertes Skipaar mit verbessertem Kurvenverhalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkante sowohl des rechten als auch des linken Ski tailliert ist, die entsprechenden
Innenkanten aber nicht.
5. Tailliertes Skipaar nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkanten einen Kreisbogen, dessen Radius 3 bis 20 m beträgt, beschreiben.
6. Verwendung des taillierten Skipaares nach einem der Ansprüche 1 bi 5 als alpinen Ski,
Abfahrt-, Renn-, Slalom-, Langlauf- oder Sprungski.