(19)
(11) EP 1 208 880 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.2002  Patentblatt  2002/22

(21) Anmeldenummer: 00811128.8

(22) Anmeldetag:  24.11.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63C 9/084
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Fritschi AG - Swiss Bindings
3713 Reichenbach im Kandertal (CH)

(72) Erfinder:
  • Fritschi, Andreas
    CH-3752 Wimmis (CH)

(74) Vertreter: Roshardt, Werner Alfred, Dipl.-Phys. 
Keller & Partner, Patentanwälte AG, Schmiedenplatz 5 (vormals Zeughausgasse 5), Postfach
3000 Bern 7
3000 Bern 7 (CH)

   


(54) Skibindung


(57) Eine Skibindung umfasst einen Fersenbacken (2; 102; 202; 302; 402), der mit einem Sohlenniederhalteteil (30; 130; 230; 330; 430) und mit einer von Hand betätigbaren Öffnungsvorrichtung zum Öffnen der Skibindung versehen ist. Die Öffnungsvorrichtung ist mit Betätigungsmitteln (12; 112, 132; 212; 312; 432) versehen, die - um ein Öffnen der Bindung zu bewirken - wahlweise in eine erste Richtung bezüglich des Skis (205; 305) oder in eine zweite Richtung bezüglich des Skis (205; 305) bewegbar sind. Die Betätigungsmittel (12; 112, 132; 212; 312; 432) sind über Kopplungsmittel (18, 19, 35, 36; 114, 115, 134, 135; 210; 314, 315, 334, 335; 414, 415) mit dem Sohlenniederhalteteil (30; 130; 230; 330; 430) gekoppelt, die derart angeordnet und ausgebildet sind, dass bei einer Betätigung der Betätigungsmittel (12; 112, 132; 212; 312; 432) zum Öffnen der Skibindung das Sohlenniederhalteteil (30; 130; 230; 330; 430) zwangsweise von einer Schliessstellung in Richtung zu einer Offenstellung bewegt wird.
Die Skibindung gemäss der Erfindung ermöglicht in einer Vielzahl von Situationen jeweils ein bequemes Öffnen der Bindung.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Skibindung nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs.

Stand der Technik



[0002] Eine Skibindung dient zum wahlweise lösbaren Festhalten eines Skischuhs an oder in der Bindung bzw. an einem Ski, an welchem die Skibindung angebracht ist. In der Schliessstellung der Bindung wird ein in die Bindung eingesetzter Skischuh von der Bindung festgehalten, wobei üblicherweise ein Federmechanismus mit einer oder mehreren Federn (nachfolgend als Schliessfedern bezeichnet) vorgesehen ist, welcher die Bindung nachgiebig in ihrer Schliessstellung zurückhält und ein ungewolltes Öffnen der Bindung verhindert. In der Offenstellung der Bindung ist der Skischuh von der Bindung freigegeben bzw. gelöst. Die Offenstellung der Bindung dient zum Einsteigen in die und zum Aussteigen aus der Bindung.

[0003] Im Folgenden wird ein bewusstes Manipulieren der Bindung derart, dass sie von ihrer Schliessstellung in ihre Offenstellung verstellt wird, so dass ein zuvor in der Bindung festgehaltener Skischuh anschliessend zum Zwecke des Aussteigens aus der Bindung von der Bindung gelöst werden kann, als Öffnen der Bindung bezeichnet. Der umgekehrte Vorgang, d.h. ein Betätigen der Bindung derart, dass sie von ihrer Offenstellung in ihre Schliessstellung verstellt wird, so dass ein zuvor von der Bindung gelöster Skischuh anschliessend in der Bindung festgehalten wird, wird als Schliessen der Bindung bezeichnet. Das üblicherweise direkt von Hand oder mittels eines Skistocks vorzunehmende Öffnen einer Skibindung ist zu unterscheiden von einer sogenannten Sicherheitsauslösung einer Sicherheitsskibindung, die im Falle von übermässigen zwischen dem Ski und dem Skischuh wirkenden Kräften den Skischuh automatisch freigibt, um Verletzungen des Skiläufers zu verhindern.

[0004] Die meisten modernen Sicherheitsskibindungen sind mit einem Betätigungshebel zum Öffnen der Skibindung versehen. Einige dieser Skibindungen werden durch Herabdrücken des Betätigungshebels geöffnet. Dies ermöglicht es, die Skibindung auf vergleichsweise bequeme Art mittels eines Skistocks zu öffnen. Andere Skibindungen wiederum werden durch Anheben des Betätigungshebels geöffnet, was für eine Betätigung ohne Skistöcke (z.B. direkt von Hand oder mittels eines Fangriemens) bequemer ist als ein Herabdrücken des Hebels.

[0005] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 26 07 732 wird eine Sicherheitsskibindung mit einem Fersenbacken, einem Sohlenniederhalteteil und einem von Hand betätigbaren Öffnungshebel beschrieben, der zum Öffnen der Bindung wahlweise entweder herabgedrückt oder angehoben werden kann. Obwohl diese Skibindung durch die Wahlfreiheit zwischen dem Herabdrücken und dem Anheben des Betätigungshebels im Vergleich zu Skibindungen mit lediglich in eine Richtung betätigbarem Hebel eine gewisse Komfortsteigerung gewährleistet, ist das Öffnen dieser Bindung immer noch eine mühsame Angelegenheit. Es muss nämlich gleichzeitig mit dem Herabdrücken oder Anheben des Betätigungshebels von Hand die Schuhferse mittels Beinkraft hochgezogen werden, um das Sohlenniederhalteteil nach oben zu schwenken und die Skibindung von ihrer Schliessstellung in ihre Offenstellung zu verstellen. Die zum Öffnen der Bindung erforderlichen koordinierten Manipulationen von Hand und mit dem Fuss sind insbesondere für ungeübte Skiläufer schwierig auszuführen und mühsam. Vor allem auf vereister Unterlage oder im Neuschnee kann dieser komplizierte Öffnungsvorgang zu Stürzen während des Öffnens der Bindung mit entsprechender Verletzungsgefahr führen.

Darstellung der Erfindung



[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Bindung, welche in einer Vielzahl von Situationen ein bequemes Öffnen der Bindung ermöglicht.

[0007] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung umfasst eine Skibindung einen Fersenbacken, der mit einem Sohlenniederhalteteil (nachfolgend auch als Sohlenniederhalter bezeichnet) und mit einer von Hand betätigbaren Öffnungsvorrichtung zum Öffnen der Skibindung versehen ist. Die Öffnungsvorrichtung ist mit Betätigungsmitteln versehen, die - um ein Öffnen der Bindung zu bewirken - wahlweise in eine erste Richtung bezüglich des Skis oder in eine zweite Richtung bezüglich des Skis bewegbar sind. Die Betätigungsmittel sind über Kopplungsmittel mit dem Sohlenniederhalteteil gekoppelt, wobei die Kopplungsmittel derart angeordnet und ausgebildet sind, dass bei einer Betätigung der Betätigungsmittel zum Öffnen der Skibindung das Sohlenniederhalteteil zwangsweise von einer Schliessstellung in Richtung zu einer Offenstellung bewegt wird.

[0008] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen wird unter einer von Hand betätigbaren Öffnungsvorrichtung verstanden, dass die Betätigungsmittel der Öffnungsvorrichtung entweder direkt von Hand oder indirekt, mittels eines von Hand bewegten Hilfsmittels, bewegbar sind. Ein solches Hilfsmittel kann z.B. ein Skistock sein.

[0009] Indem gemäss der Erfindung die Betätigungsmittel über die Kopplungsmittel derart mit dem Sohlenniederhalteteil bzw. dem Sohlenniederhalter gekoppelt sind, dass dieser sowohl bei einer Betätigung der Betätigungsmittel in die eine Öffnungsrichtung als auch bei einer Betätigung der Betätigungsmittel in die andere Öffnungsrichtung zwangsweise aus seiner Schliessstellung in Richtung zu seiner Offenstellung hin bewegt wird, ist es nicht mehr erforderlich, zum Öffnen der Bindung gleichzeitig mit der Manipulation der Betätigungsmittel auch aktiv mittels Beinkraft die Schuhferse hochzuziehen, um den Sohlenniederhalter von seiner Schliessstellung in seine Offenstellung zu bringen. Der Sohlenniederhalter wird vielmehr zwangsweise durch die allein von Hand betätigbaren Betätigungsmittel bewegt, mit denen er über die Kopplungsmittel gekoppelt ist. Dabei wird, falls diese zwangsweise Bewegung des Sohlenniederhalters auch eine Bewegung der Schuhferse bewirkt, die Schuhferse und der Fuss des Skiläufers passiv mitbewegt. Zum Öffnen der Bindung sind keine koordinierten aktiven Hand- und Fussbewegungen auszuführen. Der ganze Bewegungsablauf zum Öffnen der Bindung wird durch die Manipulation der Betätigungsmittel bewirkt und gesteuert, wobei diese wahlweise in eine erste Richtung bezüglich des Skis oder in eine zweite Richtung bezüglich des Skis bewegt werden können, so dass je nach Situation die bequemere der beiden Möglichkeiten zum Öffnen der Bindung ausgewählt werden kann. Dabei können die Betätigungsmittel derart ausgebildet sein, dass die erste Bewegungsrichtung besonders gut zum Öffnen der Bindung mit Hilfe eines Skistocks geeignet ist, während die zweite Bewegungsrichtung besonders gut zum Öffnen der Bindung direkt von Hand geeignet ist.

[0010] Weiter wird bevorzugt, dass das Sohlenniederhalteteil derart mit einer Schliessfeder gekoppelt ist, dass im Zuge des Öffnens der Bindung mittels der Betätigungsmittel in wenigstens einer ersten Phase des Öffnungsvorgangs die Schliessfeder gespannt bzw. vorgespannt wird. Durch das Vorspannen der Schliessfeder wird die Schaffung einer "Step-In-Funktion" ermöglicht, indem bei einem nachfolgenden Schliessen der Bindung der Schliessvorgang durch die Federkraft der zuvor vorgespannten Schliessfeder unterstützt werden kann.

[0011] Das Sohlenniederhalteteil kann weiter derart mit der Schliessfeder gekoppelt sein, dass im Zuge des Öffnens der Bindung in wenigstens einer zweiten Phase des Öffnungsvorgangs die Schliessfeder den Öffnungvorgang unterstützt und dabei entspannt wird. Dadurch wird ein selbsttätiges Bewegen des Sohlenniederhalteteils zum Öffnen der Bindung über den durch die Betätigungsmittel abgedeckten Bewegungsbereich ermöglicht, in welchem das Sohlenniederhalteteil mittels der Betätigungsmittel zwangsweise bewegbar ist.

[0012] Eine solche Skibindung kann ein Druckteil umfassen, welches mit einer durch die Schliessfeder erzeugten Druckkraft kontinuierlich auf das Sohlenniederhalteteil drückt, wobei das Druckteil und das Sohlenniederhalteteil derart ausgebildet und angeordnet sind, dass sie einen Totpunkt definieren, so dass im Zuge des Öffnens der Bindung vor dem Erreichen dieses Totpunkts in der ersten Phase des Öffnungsvorgangs die Schliessfeder gespannt wird und nach dem Erreichen dieses Totpunkts im Zuge des Öffnens der Bindung in der zweiten Phase des Öffnungsvorgangs die Schliessfeder den Öffnungvorgang unterstützt und dabei entspannt wird.

[0013] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung umfassen die Betätigungsmittel einen einzigen Betätigungshebel, der zum Öffnen der Bindung wahlweise in die erste Bewegungsrichtung oder in die zweite Bewegungsrichtung bezüglich des Skis bewegbar ist. Diese Ausführungsart mit bloss einem einzigen Betätigungshebel ermöglicht eine besonders leichte und einfache Konstruktion der Bindung.

[0014] Vorzugsweise umfassen die Kopplungsmittel einer erfindungsgemässen Skibindung mit einem einzigen Betätigungshebel Mitnehmeranschlagmittel, welche ein durch den Betätigungshebel bewegbares Bindungsteil beim Bewegen des Betätigungshebels in die erste Bewegungsrichtung mitnehmen, und Mitnehmeranschlagmittel, welche das Bindungsteil beim Bewegen des Betätigungshebels in die zweite Bewegungsrichtung mitnehmen. Dabei können entweder erste Mitnehmeranschlagmittel zum Mitnehmen des bewegbaren Bindungsteils bei einer Betätigung der Betätigungsmittel in die erste Bewegungsrichtung und zweite, von den ersten verschiedenen Mitnehmeranschlagmittel zum Mitnehmen des bewegbaren Bindungsteils bei einer Betätigung der Betätigungsmittel in die zweite Bewegungsrichtung vorgesehen sein. Oder es können Mitnehmeranschlagmittel vorgesehen sein, die derart ausgebildet und angeordnet sind, dass die gleichen Mitnehmeranschlagmittel das bewegbare Bindungsteil sowohl bei einer Betätigung der Betätigungsmittel in die erste Bewegungsrichtung als auch bei einer Betätigung der Betätigungsmittel in die zweite Bewegungsrichtung mitnehmen.

[0015] Die Mitnehmeranschlagmittel können weiter fest am Betätigungshebel angebracht sein und die Kopplungsmittel können fest am Sohlenniederhalteteil angebrachte Gegenanschlagmittel umfassen, welche beim Bewegen des Betätigungshebels zum Öffnen der Bindung zwangsweise durch die Mitnehmeranschlagmittel mitgenommen werden. Auf diese Art wird eine besonders einfache Konstruktion der Bindung erreicht.

[0016] Die Mitnehmeranschlagmittel können aber auch fest an einem Wirkungselement (z.B. in Form eines Wirkungshebels) angebracht sein, wobei der Betätigungshebel derart mit dem Wirkungselement gekoppelt ist, dass dieses bei einer Bewegung des Betätigungshebels in die erste Bewegungsrichtung in gleicher Art bewegt wird wie bei einer Bewegung des Betätigungshebels in die zweite Bewegungsrichtung. Dadurch können die Probleme des Umsetzens von zwei verschiedenen Bewegungsrichtungen des Betätigungshebels in ein und dieselbe Bewegungsrichtung des Sohlenniederhalteteils einerseits und der wenigstens teilweise zwangsweisen Kopplung des Betätigungshebels mit dem Sohlenniederhalteteil andrerseits getrennt werden.

[0017] Als Alternative zu einer erfindungsgemässen Skibindung mit einem einzigen Betätigungshebel kann eine erfindungsgemässe Skibindung einen ersten Betätigungshebel umfassen, der zum Öffnen der Bindung in die erste Bewegungsrichtung bezüglich des Skis bewegbar ist, und einen zweiten Betätigungshebel, der zum Öffnen der Bindung in die zweite Bewegungsrichtung bezüglich des Skis bewegbar ist. Die beiden Betätigungshebel können z.B. derart ausgebildet sein, dass der erste besonders gut zur Betätigung mit Hilfe eines Skistocks und der zweite besonders gut zur Betätigung direkt von Hand geeignet sind.

[0018] Gemäss einer weiteren bevorzugten Erfindungsvariante ist wenigstens einer des einen oder der mehreren Betätigungshebel zum Öffnen der Bindung um eine bezüglich des Fersenbackens fixe Drehachse schwenkbar am Fersenbacken angelenkt, so dass wenigstens eine der ersten und der zweiten Bewegungsrichtungen die Drehrichtung einer kreisförmigen Schwenkbewegung ist. Im Falle eines einzigen Betätigungshebels kann die andere der ersten und der zweiten Bewegungsrichtungen die der ersten entgegengesetzten Drehrichtung sein. Es können auch mehrere Betätigungshebel zum Öffnen der Bindung derart um eine oder mehrere bezüglich des Skis fixe Drehachsen schwenkbar an der Bindung angelenkt sein, dass zum Öffnen der Bindung in die erste Bewegungsrichtung ein erster Betätigungshebel in eine erste Drehrichtung und zum Öffnen der Bindung in die zweite Bewegungsrichtung ein zweiter Betätigungshebel in eine zweite, von der ersten verschiedenen Drehrichtung bewegbar sind. Dabei können die mehreren Betätigungshebel entweder um mehrere verschiedene oder um eine einzige gemeinsame Drehachse schwenkbar an der Bindung angelenkt sein. Im zweiten Fall kann zum Öffnen der Bindung in die erste Bewegungsrichtung ein erster Betätigungshebel in eine erste Drehrichtung um die gemeinsame Drehachse und zum Öffnen der Bindung in die zweite Bewegungsrichtung ein zweiter Betätigungshebel in die der ersten entgegengesetzten Drehrichtung um dieselbe Drehachse bewegbar sein.

[0019] Gemäss einer weiteren Erfindungsvariante ist es auch möglich, dass wenigstens einer des einen oder der mehreren Betätigungshebel während wenigstens eines Teils der Öffnungsbewegung zum Öffnen der Bindung durch eine Kurvenführungsvorrichtung bezüglich dem Fersenbacken derart gesteuert wird, dass der Betätigungshebel nach Art einer kombinierten Schwenk- und Schiebebewegung bezüglich dem Fersenbacken bewegt wird. Dadurch kann ein während des Öffnungsvorgangs änderndes Übersetzungsverhältnis zwischen dem Betätigungshebel und dem von ihm bewegten Sohlenniederhalteteil geschaffen werden.

[0020] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0021] Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
den Fersenbacken einer Skibindung gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsart der Erfindung in einer Draufsicht von oben;
Fig. 2
den Fersenbacken aus Fig. 1 in seiner Schliessstellung, in einer teilweise entlang der Linie C-C in Fig. 1 geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 3
den Fersenbacken aus Fig. 1 in seiner Schliessstellung, in einer teilweise entlang der Linie D-D in Fig. 1 geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 4
den Fersenbacken aus Fig. 1 in seiner Schliessstellung, in einer teilweise entlang der Linie A-A in Fig. 2 geschnittenen Ansicht von hinten;
Fig. 5
den Fersenbacken aus Fig. 1 in seiner Schliessstellung, in einer teilweise entlang der Linie B-B in Fig. 2 geschnittenen Ansicht von hinten;
Fig. 6
den Fersenbacken aus Fig. 1 in seiner Schliessstellung, in einer vereinfachten, schematischen, teilweise entlang der Linie D-D in Fig. 1 geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 7
den Fersenbacken aus Fig. 1 in einer teilweise geöffneten Stellung und mit dem Betätigungshebel in einer ersten Öffnungsposition, in einer vereinfachten, schematischen, teilweise entlang der Linie D-D in Fig. 1 geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 8
den Fersenbacken aus Fig. 1 in einer teilweise geöffneten Stellung und mit dem Betätigungshebel in einer zweiten Öffnungsposition, in einer vereinfachten, schematischen, teilweise entlang der Linie D-D in Fig. 1 geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 9
den Fersenbacken aus Fig. 1 in seiner Schliessstellung, in einer vereinfachten, schematischen, teilweise entlang der Linie C-C in Fig. 1 geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 10
den Fersenbacken aus Fig. 1 in einer teilweise geöffneten Stellung und mit dem Betätigungshebel in der zweiten Öffnungsposition, in einer vereinfachten, schematischen, teilweise entlang der Linie D-D in Fig. 1 geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 11
den Fersenbacken aus Fig. 1 in seiner Offenstellung und mit dem Betätigungshebel in der zweiten Öffnungsposition, in einer vereinfachten, schematischen, teilweise entlang der Linie D-D in Fig. 1 geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 12
eine Skibindung gemäss einer zweiten bevorzugten Ausführungsart der Erfindung in einer vereinfachten, schematischen Seitenansicht;
Fig. 13
eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht des Fersenbackens der Bindung aus Fig. 12 in ihrer Schliessstellung von einer ersten Seite;
Fig. 14
eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht des Fersenbackens der Bindung aus Fig. 12 in ihrer Offenstellung von der gleichen Seite wie in Fig. 13;
Fig. 15
eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht des Fersenbackens der Bindung aus Fig. 12 in ihrer Schliessstellung von einer zweiten Seite;
Fig. 16
eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht eines Fersenbackens einer Skibindung gemäss einer dritten bevorzugten Ausführungsart der Erfindung;
Fig. 17
eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht eines Fersenbackens einer Skibindung gemäss einer vierten bevorzugten Erfindungsvariante, mit dem Fersenbacken in seiner Schliessstellung;
Fig. 18
eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht des Fersenbackens der Bindung aus Fig. 17, mit dem Fersenbacken in seiner Offenstellung und dem Betätigungshebel in einer ersten Öffnungsposition;
Fig. 19
eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht des Fersenbackens der Bindung aus Fig. 17, mit dem Fersenbacken in seiner Offenstellung und dem Betätigungshebel in einer zweiten Öffnungsposition;
Fig. 20
eine vereinfachte, teilweise geschnittene Seitenansicht eines Fersenbackens einer Skibindung gemäss einer fünften bevorzugten Erfindungsvariante in ihrer Schliessstellung;
Fig. 21
den Fersenbacken aus Fig. 20 in einer Zwischenstellung und mit der Öffnungsvorrichtung in einer ersten Öffnungsposition, in einer vereinfachten, schematischen Seitenansicht;
Fig. 22
den Fersenbacken aus Fig. 20 in einer Zwischenstellung und mit der Öffnungsvorrichtung in einer zweiten Öffnungsposition, in einer vereinfachten, schematischen Seitenansicht.


[0022] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0023] Die in Fig. 1 bis 11 dargestellte Skibindung umfasst einen Vorderbacken (nicht dargestellt) und einen Fersenbacken 2. Der Fersenbacken 2 ist in den Figuren 1 - 6 und 9 in seiner Schliessstellung, in den Figuren 7, 8 und 10 in einer teilweise geöffneten Stellung und in Fig. 11 in seiner Offenstellung dargestellt.

[0024] Der Fersenbacken 2 weist ein an einem Ski (nicht dargestellt) anbringbares Gehäuse 24 auf, das aus mehreren fest miteinander verbundenen Gehäuseteilen besteht.

[0025] Am Fersenbackengehäuse 24 ist um eine erste Querachse 28 schwenkbar ein Sohlenniederhalter 30 angelenkt. Die erste Querachse 28 ist in einer Bohrung unverschiebbar aufgenommen, die in einem oberen Bereich des von der Skioberseite nach oben aufragenden Fersenbackengehäuses 24 ausgebildet ist. Die erste Querachse 28 ist im Wesentlichen quer zur Bindungslängsrichtung und parallel zur Skioberseite angeordnet.

[0026] Der um die erste Querachse 28 schwenkbare Sohlenniederhalter 30 ist mit einer Vorderwand 33 versehen, deren Vorderseite zum Niederhalten einer Skischuhsohle ausgebildet ist. An der Rückseite dieser Vorderwand 33 ist in deren mittigen Partie ein Gegendruckanschlag 34 angeformt, dessen Rückseite als Gegendruckfläche ausgebildet ist, die zum Zusammenwirken mit dem nachfolgend beschrieben Druckteil 40 dient. Beidseitig ausserhalb dieses Gegendruckanschlags 34 ist an der Rückseite der Vorderwand 33 des Sohlenniederhalters 30 je ein Gegenanschlag 35, 36 angeformt, deren Rückseiten zum Zusammenwirken mit der nachfolgend beschrieben Wirkpartie des Betätigungshebels 12 dienen. Die beiden Gegenanschläge 35, 36 sind im Wesentlichen identisch zueinander ausgebildet und in Bezug auf eine sich in Bindungslängsrichtung erstreckende, vertikale Mittenebene symmetrisch zueinander angeordnet. An den beiden Aussenrändern der Vorderwand 33 des Sohlenniederhalters 30 ist weiter je eine plattenförmig ausgebildete Seitenwange 31, 32 angeformt, die sich von der Vorderwand 33 aus nach hinten erstrecken. Die Plattenebenen der beiden Seitenwangen 31, 32 sind im Wesentlichen senkrecht zur Skioberseite und parallel zur Bindungslängsrichtung angeordnet. Im hinteren Bereich dieser beiden Seitenwangen 31, 32 ist eine durch beide Wangen hindurch führende Bohrung ausgebildet, in welcher die erste Querachse 28 aufgenommen ist, um den Sohlenniederhalter 30 um die erste Querachse 28 herum schwenkbar zu lagern.

[0027] Am Fersenbackengehäuse 24 ist weiter um eine zweite Querachse 41 herum schwenkbar ein schwingenförmiges, nach Art einer einseitig gelagerten Schwinge ausgebildetes Druckteil 40 angelenkt. Die zweite Querachse 41 ist parallel zur ersten Querachse 28 angeordnet und in einer Bohrung unverschiebbar aufgenommen, die in einem unteren Bereich, im Wesentlichen unterhalb der Bohrung für die erste Querachse 28, im Fersenbackengehäuse 24 ausgebildet ist.

[0028] Das Druckteil 40 weist eine obere, nachfolgend als Druckkopf 42 bezeichnete Partie 42 auf. An den beiden Aussenseiten dieses Druckkopfs 42 sind zwei Seitenwände 43, 44 angeformt, die vom Druckkopf 42 aus im Wesentlichen vertikal nach unten ragen und zuunterst mittels einer quer zu ihnen angeordneten Bodenplatte 45 miteinander verbunden sind. Der Druckkopf 42, die beiden Seitenwände 43, 44 und die Bodenplatte 45 definieren einen im Druckteil 40 ausgebildeten, im Wesentlichen mittig in Bezug auf eine sich in Bindungslängsrichtung erstreckende, vertikale Mittenebene angeordneten und in Bindungslängsrichtung verlaufenden Durchgang, der einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat. In den beiden Seitenwände 43, 44 ist in einem unteren Bereich eine durch beiden Seitenwände 43, 44 hindurch führende Bohrung ausgebildet, in welcher die zweite Querachse 41 aufgenommen ist, um das Druckteil 40 um die zweite Querachse 41 herum schwenkbar zu lagern. Der Druckkopf 42 ist weiter mit einem in Querrichtung verlaufenden ersten Langloch 46 versehen, durch welches hindurch die erste Querachse 28 geführt ist. Dieses erste Langloch 46 ist derart ausgebildet und bemessen, dass die in ihm aufgenommene erste Querachse 28 die Schwenkbewegung des Druckteils 40 um die zweite Querachse 41 herum nicht behindert. Da sich der Druckkopf 42 im Zuge dieser Schwenkbewegung auf einer geringfügig gekrümmten, im Wesentlichen horizontal verlaufenden Kreisbogenbahn um die erste Querachse 28 herum bewegt, kann das erste Langloch 46 mit im Wesentlichen horizontal verlaufender grosser Lochbreite im Druckkopf 42 ausgebildet sein.

[0029] Ein Druckkolben 50, welcher im Wesentlichen die Form eines hohlen Kreiszylinders aufweist, ist bezüglich dem Fersenbackengehäuse 24 in Richtung der Zylinderachse verschiebbar in einem inneren Hohlraum des Fersenbackengehäuses derart angeordnet, dass die Zylinderachse im Wesentlichen in einer sich in Bindungslängsrichtung erstreckenden, vertikalen Mittenebene zwischen der ersten Querachse 28 und der zweiten Querachse 41 hindurch verläuft, wobei sie von vorne nach hinten ansteigt. Der hohlzylindrische Druckkolben 50 erstreckt sich durch den im Druckteil 40 ausgebildeten Durchgang hindurch und wird seitlich durch die beiden Seitenwände 43, 44 des Druckteils 40 geführt. Vorne ist der Hohlzylinder mit einem fest am Zylindermantel angebrachten Deckel 51 verschlossen, während das hintere Ende des hohlzylinderförmigen Druckkolbens 50 offen ist.

[0030] Im zylindrischen Innenraum des Druckkolbens 50 ist eine koaxial zum Zylinder des Druckkolbens 50 angeordnete Druckfeder 52 nach Art einer Schraubenfeder 52 angeordnet, welche als Schliessfeder 52 der in Fig. 1 - 11 dargestellten Bindung dient. Ein Ende dieser Schliessfeder 52 ist an der Innenseite des Zylinderdeckels 51 des Druckkolbens 50 abgestützt, während das andere Ende der Schliessfeder 52 an einer Druckplatte 53 abgestützt ist. Diese Druckplatte 53 ist mittels einer zum Zylinder des Druckkolbens 50 koaxial angeordneten Stellschraube 54 bezüglich dem Fersenbakkengehäuse 24 fixiert. Dabei kann die Druckplatte 53 mittels der Stellschraube 54 wahlweise in axialer Richtung bezüglich dem Fersenbackengehäuse 24 verstellt werden, um die Vorspannung der Schliessfeder 52 und somit die Federkraft der Schliessfeder 52 nach Bedarf einzustellen.

[0031] An der Oberseite des Zylindermantels des Druckkolbens 50 ist ein nach oben ragender, plattenförmiger Vorsprung 55 angeformt, der zur Kopplung des Druckkolbens 50 mit dem Druckteil 40 dient. Dieser Vorsprung 55 ist mit einem zweiten Langloch 56 versehen, durch welches eine dritte Querachse 57 hindurch geführt ist, die parallel zur ersten 28 und zweiten Querachse 41 angeordnet ist. Die dritte Querachse 57 ist weiter unverschiebbar in einer knapp unterhalb des Druckkopfes 42 durch die beiden Seitenwände 43, 44 des Druckteils 40 hindurch führenden Bohrung aufgenommen, so dass der Druckkolben 50 und das Druckteil 40 um die dritte Querachse 57 herum schwenkbar miteinander verbunden sind. Das zweite Langloch 56 ist mit im Wesentlichen senkrecht zur Zylinderachse des Druckkolbens 50 verlaufender grosser Lochbreite im Vorsprung 55 des Druckkolbens 50 ausgebildet, wobei die kleine Lochbreite dem Durchmesser der dritten Querachse 57 entspricht. Dadurch wird die dritte Querachse 57, die sich im Zuge der Schwenkbewegung des Druckteils 40 um die zweite Querachse 41 herum auf einer geringfügig gekrümmten Kreisbogenbahn bezüglich dem Fersenbackengehäuse 24 im Wesentlichen parallel zur Zylinderachse des Druckkolbens 50 bewegt, durch das zweite Langloch 56 in Richtung dieser Zylinderachse im Wesentlichen spielfrei geführt, während sie in senkrecht zur Zylinderachse innerhalb des Langlochs 56 verschiebbar ist, um zur Zylinderachse senkrechte Verschiebungen zwischen dem geradlinigen Verschiebungsweg des Druckkolbens 50 und dem bogenförmigen Schwenkweg des Druckteils 40 auszugleichen. Insgesamt ist der Druckkopf 42 über die dritte Querachse 57 und den Druckkolben 50 derart mit der Schliessfeder 52 gekoppelt, dass diese dauernd eine nach vorne gerichtete Druckkraft auf den Druckkopf 42 ausübt.

[0032] Als Alternative zur Aufnahme der dritten Querachse 57 in einem Langloch 56 des Druckkolben-Vorsprungs 55 könnte die dritte Querachse auch unverschiebbar in einer dem Achsdurchmesser entsprechenden Bohrung des Druckkolben-Vorsprungs aufgenommen und der Druckkolben selbst in Richtung senkrecht zur Zylinderachse des Druckkolbens bezüglich dem Fersenbackengehäuse verschiebbar sein, damit der Druckkolben der Kreisbogenbahn der unverschiebbar in einer Bohrung des Druckteils aufgenommenen dritten Querachse folgen kann.

[0033] Die Vorderseite des Druckkopfs 42 ist als Druckfläche ausgebildet und das Druckteil 40 ist derart im Fersenbackengehäuse 24 angeordnet, dass es - aufgrund der von der Schliessfeder 52 auf das Druckteil 40 ausgeübten Federkraft - mit dieser Druckfläche dauernd nach vorne auf die als Gegendruckseite ausgebildete Rückseite des am Sohlenniederhalter 30 angeformten Gegendruckanschlags 34 drückt. Dabei sind die Druckfläche an der Vorderseite des Druckkopfs 42 einerseits und die Gegendruckfläche an der Rückseite des Gegendruckanschlags 34 andrerseits derart ausgebildet und angeordnet, dass die nach vorne gerichtete Druckkraft des Druckkopfs 42 auf den Gegendruckanschlag 34 in Abhängigkeit der Schwenkstellung des Sohlenniederhalters 30 bezüglich der ersten Querachse 28 entweder eine den Sohlenniederhalter 30 nach unten, in Richtung zu seiner Schliessstellung hin drückende tangentiale Kraftkomponente oder eine den Sohlenniederhalter 30 nach oben, in Richtung seiner Offenstellung drückende tangentiale Kraftkomponente bezüglich der ersten Schwenkachse 28 erzeugt. In der in Fig. 1 - 6 und 9 dargestellten Schliessstellung des Fersenbackens 2, welche die Nulllage des Schwenkwinkels des Sohlenniederhalters 30 um die erste Querachse 28 herum definiert, und in einem an diese Schliessstellung angrenzenden ersten Winkelbereich bis zu einer in Fig. 10 dargestellten Schwenklage des Sohlenniederhalters 30, in welcher dieser um ungefähr 18 Grad bezüglich der Schliessstellung in Richtung zu seiner Offenstellung hin um die erste Schwenkachse 28 herum geschwenkt ist, übt die Schliessfeder 52 über den Druckkopf 42 und den Gegendruckanschlag 34 eine nach unten, in Richtung zur Schliessstellung des Fersenbackens 2 hin wirkende tangentiale Kraftkomponente auf den Sohlenniederhalter 30 aus. In der in Fig. 10 dargestellten Schwenklage von ungefähr 18 Grad befindet sich der Sohlenniederhalter 30 in einem Totpunkt, in welchem durch den Druckkopf 42 keine tangentiale Kraftkomponente auf den Sohlenniederhalter 30 ausgeübt wird. In einem an den Totpunkt in Richtung zur Offenstellung des Sohlenniederhalters 30 hin anschliessenden zweiten Winkelbereich übt die Schliessfeder 52 über den Druckkopf 42 und den Gegendruckanschlag 34 eine nach oben, in Richtung zur Offenstellung des Sohlenniederhalters 30 hin wirkende tangentiale Kraftkomponente auf den Sohlenniederhalter 30 aus. Die Darstellungen der Figuren 7 (Schwenkwinkel des Sohlenniederhalters 30 von ungefähr 18.5 Grad), 8 (Schwenkwinkel des Sohlenniederhalters 30 von ungefähr 19 Grad) und 11 (Schwenkwinkel des Sohlenniederhalters 30 von ungefähr 46 Grad), welch letztere den Sohlenniederhalter 30 in seiner Offenstellung zeigt, zeigen den Fersenbacken 2 mit dem Sohlenniederhalter 30 in diesem zweiten Winkelbereich.

[0034] Der in Fig. 1 - 11 dargestellte Fersenbacken 2 ist weiter mit einem länglichen Betätigungshebel 12 versehen, der eine hintere, nachfolgend als Betätigungspartie 13 bezeichnete Partie 13 aufweist, welche zur Betätigung des Betätigungshebels 12 von Hand ausgebildet ist. In der Schliessstellung der Bindung ragt die Betätigungspartie 13 des Betätigungshebels 12 vom Fersenbackengehäuse 24 aus nach hinten und oben vor. Die vordere, nachfolgend als Wirkpartie des Betätigungshebels 12 bezeichnete Partie umfasst zwei im wesentlich plattenförmig ausgebildete Schenkel 14, 15, die sich von der Betätigungspartie 13 aus nach vorne erstrecken. Die Plattenebenen dieser Schenkel 14, 15 sind im Wesentlichen senkrecht zur Skioberseite und parallel zur Bindungslängsrichtung angeordnet, wobei die beiden Schenkel 14, 15 des Betätigungshebels 12 im Wesentlichen identisch zueinander ausgebildet und in Bezug auf eine sich in Bindungslängsrichtung erstreckende, vertikale Mittenebene symmetrisch zueinander angeordnet sind.

[0035] Mit ihren Unterseiten liegen die beiden plattenförmigen Schenkel auf zwei an der Oberseite des Fersenbackengehäuses 24 ausgebildeten Stützflächen 25, 26 auf. Diese beiden Stützflächen 25, 26 sind wiederum im Wesentlichen identisch zueinander ausgebildet und in Bezug auf eine sich in Bindungslängsrichtung erstreckende, vertikale Mittenebene symmetrisch zueinander angeordnet. Die beiden Stützflächen 25, 26 und die auf ihnen aufliegenden Unterseiten der Schenkel 14, 15 des Betätigungshebels 12 sind derart ausgebildet und angeordnet, dass bei einer Betätigung des Betätigungshebels 12 in einer vertikalen, sich in Bindungslängsrichtung erstreckenden Betätigungsebene die Unterseiten der Schenkel 14, 15 in einem teilweise gleitenden Abwälzvorgang auf den Stützflächen 25, 26 abgewälzt werden. In der Nähe ihrer Verbindung mit der Betätigungspartie 13 ist in den beiden plattenförmigen Schenkeln 14, 15 des Betätigungshebels 12 je ein kreisbogenförmig gekrümmtes Langloch 16, 17 ausgebildet, wobei diese beiden Langlöcher 16, 17 in Querrichtung zueinander fluchtend und parallel zueinander angeordnet sind. Die erste Querachse 28 ist quer durch diese beiden Langlöcher 16, 17 hindurch führend in diesen aufgenommen. Dadurch wird bei einer Betätigung des Betätigungshebels 12 in der Betätigungsebene die Bewegung des Betätigungshebels 12 durch die erste, bezüglich dem Fersenbackengehäuse 24 unverschiebbare Querachse 28 und die bogenförmigen Langlöcher 16, 17 nach Art einer Kurvenführung geführt.

[0036] Insgesamt wird der Betätigungshebel 12 einerseits durch den teilweise gleitenden Abwälzvorgang der Unterseite seiner beiden Schenkel 14, 15 auf den Stützflächen und andrerseits durch die in Verbindung mit der ersten Querachse 28 nach Art einer Kurvenführung wirkenden beiden bogenförmigen Langlöcher 16, 17 derart geführt, dass er sowohl bei einer Betätigung seiner Betätigungspartie 13 auf Zug nach oben als auch bei einer Betätigung seiner Betätigungspartie 13 auf Druck nach unten eine kombinierte Schwenk- und Schiebebewegung bezüglich dem Fersenbackengehäuse 24 ausführt. Dabei wird der Betätigungshebel 12 gleichzeitig um die erste Querachse 28 herum geschwenkt und bezüglich dieser ersten Querachse 28 entlang der durch die Langlöcher 16, 17 definierten Bogenlinie verschoben.

[0037] Die vorderen und oberen Seiten der als Wirkpartie des Betätigungshebels 12 ausgebildeten beiden Schenkel 14, 15 sind als Mitnehmeranschläge 18, 19 ausgebildet, welche je mit der Rückseite eines der beiden entsprechenden Gegenanschläge 35, 36 zusammen wirken, die am Sohlenniederhalter 30 angeformt sind. Der Betätigungshebel 12 ist derart am Fersenbackengehäuse 24 angeordnet, dass in der Schliessstellung des Fersenbackens 2 jeder Mitnehmeranschlag 18, 19 seinen zugeordneten Gegenanschlag 35, 36 in an den Gegenanschlag 35, 36 anstossender Anordnung und in diesen untergreifender Funktion berührt. Dabei sind die als Kontaktflächen ausgebildeten vorderen und oberen Seiten der plattenförmigen Schenkel 14, 15 des Betätigungshebels 12 einerseits und die Rückseiten der Gegenanschläge 35, 36 andrerseits derart ausgebildet und bezüglich einander angeordnet, dass sowohl bei einer Betätigung der Betätigungspartie 13 des Betätigungshebels 12 von der Schliessstellung aus auf Zug nach oben als auch bei einer Betätigung dieser Betätigungspartie 13 von der Schliessstellung aus auf Druck nach unten die Gegenanschläge 35, 36 durch die sie berührenden Mitnehmeranschläge 18, 19 nach vorne und oben weggestossen werden, so dass der Sohlenniederhalter 30 aus seiner Schliessstellung zwangsweise um die erste Querachse 28 herum in Richtung zu seiner Offenstellung hin geschwenkt wird.

[0038] In der in Fig. 6 und 9 dargestellten Schliessstellung ist der Betätigungshebel 12 derart am Fersenbackengehäuse 24 angeordnet, dass jeder Mitnehmeranschlag 18, 19 seinen zugeordneten Gegenanschlag 35, 36 an einer oberen Berührungsstelle und an einer unteren Berührungsstelle in an den Gegenanschlag 35, 36 anstossender Anordnung und in diesen untergreifender Funktion berührt. Zum Öffnen der Bindung aus der in Fig. 6 und 9 dargestellten Schliessstellung kann nun die Betätigungspartie 13 des Betätigungshebels 12 von der Schliessstellung aus von Hand wahlweise entweder auf Zug nach oben oder auf Druck nach unten bewegt werden.

[0039] Bei einer Betätigung der Betätigungspartie 13 auf Zug nach oben stösst aufgrund der kombinierten Schwenk- und Schiebebewegung des Betätigungshebels 12 der Mitnehmeranschlag 18, 19 mit seiner oberen Berührungsstelle den Gegenanschlag 35, 36 nach vorne und oben weg, so dass der Sohlenniederhalter 30 in Richtung zu seiner Offenstellung hin um die erste Querachse 28 herum geschwenkt wird. Im Zuge dieser Öffnungsbewegung werden der Mitnehmeranschlag 18, 19 und der Gegenanschlag 35, 36 in einander berührender Anordnung bezüglich einander verschoben, so dass ihre Berührungsflächen aufeinander gleiten. Die Zugbewegung nach oben kann fortgesetzt werden, bis die in Fig. 7 dargestellte Stellung des Fersenbackens 2 erreicht ist, in welcher die Zugbewegung des Betätigungshebels 12 durch einen Anschlag begrenzt wird. In dieser Stellung ist die Betätigungspartie 13 des Betätigungshebels 12 bezüglich der Schliessstellung um ungefähr 24 Grad nach oben geschwenkt, und der Sohlenniederhalter 30 ist um ungefähr 18.5 Grad aus seiner Schliessstellung um die erste Querachse 28 herum zu seiner Offenstellung hin geschwenkt.

[0040] Bei einer Betätigung der Betätigungspartie 13 auf Druck nach unten stösst aufgrund der kombinierten Schwenk- und Schiebebewegung des Betätigungshebels 12 der Mitnehmeranschlag 18, 19 mit seiner unteren Berührungsstelle den Gegenanschlag 35, 36 nach vorne und oben weg, so dass der Sohlenniederhalter 30 in Richtung zu seiner Offenstellung hin um die erste Querachse 28 herum geschwenkt wird. Im Zuge dieser Öffnungsbewegung werden der Mitnehmeranschlag 18, 19 und der Gegenanschlag 35, 36 wiederum in einander berührender Anordnung bezüglich einander verschoben, so dass ihre Berührungsflächen aufeinander gleiten. Die Druckbewegung nach unten kann fortgesetzt werden, bis die in Fig. 8 dargestellte Stellung des Fersenbackens 2 erreicht ist, in welcher die Druckbewegung des Betätigungshebels 12 durch einen Anschlag begrenzt wird. In dieser Stellung ist die Betätigungspartie 13 des Betätigungshebels 12 bezüglich der Schliessstellung um ungefähr 40 Grad nach unten geschwenkt, und der Sohlenniederhalter 30 ist um ungefähr 19 Grad aus seiner Schliessstellung um die erste Querachse herum zu seiner Offenstellung hin geschwenkt.

[0041] Der Sohlenniederhalter 30 wird somit sowohl bei einer Betätigung der Betätigungspartie 13 auf Zug als auch bei einer Betätigung der Betätigungspartie 13 auf Druck aus seiner Schliessstellung um die erste Querachse 28 herum in Richtung zu seiner Offenstellung geschwenkt. In einer ersten Phase der Schwenkbewegung des Sohlenniederhalters 30 von seiner Schliessstellung zu seiner Offenstellung wird der Sohlenniederhalter 30 allein durch den Betätigungshebel 12 zwangsweise bewegt, mit dem er über die sich berührenden Gegenanschläge 35, 36 und Mitnehmeranschläge 18, 19 zwangsweise gekoppelt ist. Dabei muss in der erste Phase der Schwenkbewegung des Sohlenniederhalters 30 zusätzlich auch die Federkraft der Schliessfeder 52 überwunden werden, die über den Druckkolben 50 und das Druckteil 40 auf den Sohlenniederhalter 30 wirkt. Diese erste Phase der Schwenkbewegung ist beendet, sobald der Sohlenniederhalter 30 seinen in Fig. 10 dargestellten Totpunkt bei einem Schwenkwinkel von ungefähr 18 Grad erreicht hat.

[0042] In einer zweiten Phase der Schwenkbewegung des Sohlenniederhalters 30 von seiner Schliessstellung zu seiner Offenstellung wird der Sohlenniederhalter 30, nachdem er über den in Fig.10 dargestellten Totpunkt hinweg geschwenkt ist, weiterhin durch den über die sich berührenden Gegenanschläge 35, 36 und Mitnehmeranschläge 18, 19 mit dem Sohlenniederhalter 30 gekoppelten Betätigungshebel 12 zwangsweise bewegt, wobei diese Schwenkbewegung in der zweiten Phase gleichzeitig durch die Federkraft der Schliessfeder 52 unterstützt wird. Diese zweite Phase der Schwenkbewegung ist beendet, sobald der Betätigungshebel 12 seine in Fig. 7 (bei einer Betätigung auf Zug) oder in Fig. 8 (bei einer Betätigung auf Druck) dargestellte Position erreicht hat, in welcher die Bewegung des Betätigungshebels 12 durch einen Anschlag begrenzt wird. Der Sohlenniederhalter 30 ist in dieser Position um einen Schwenkwinkel von 18.5 Grad bzw. um einen Schwenkwinkel von 19 Grad aus seiner Schliessstellung in Richtung zu seiner Offenstellung hin geschwenkt.

[0043] Bei einer Weiterführung der Schwenkbewegung des Sohlenniederhalters 30 in Richtung zu seiner Offenstellung hin wird die Berührung zwischen dem Mitnehmeranschlag 18, 19 an der Wirkpartie des Betätigungshebels 12 und dem Gegenanschlag 35, 36 am Sohlenniederhalter 30 aufgehoben. Der Betätigungshebel 12 ist dann nicht mehr in wirksamer Weise mit dem Sohlenniederhalter 30 gekoppelt. Somit wird in einer dritten Bewegungsphase die Schwenkbewegung des Sohlenniederhalters 30 in Richtung zu seiner Offenstellung hin entweder allein durch die Federkraft der Schliessfeder 52 oder mit zusätzlicher Unterstützung durch die in der Bindung aufgenommenen Schuhsohle bewirkt, bis der Sohlenniederhalter 30 seine Offenstellung bei einem Schwenkwinkel von ungefähr 46 Grad erreicht hat.

[0044] Der Betätigungshebel 12 ist weiter mit einer Rückholfeder (nicht dargestellt) versehen. Diese zieht den Betätigungshebel 12 mittels Federkraft in Richtung nach unten zum Ski hin. Sobald die Betätigungspartie 13 des Betätigungshebels 12 nach einer Betätigung auf Zug losgelassen wird, wird der Betätigungshebel 12 durch die Rückholfeder selbsttätig in die in Fig. 8, 10 und 11 dargestellte Position gezogen, welche der Öffnungsposition des Betätigungshebels 18 nach einer Betätigung auf Druck entspricht.

[0045] Zum Schliessen der in Fig. 1 - 11 dargestellten Bindung wird die Skischuhferse einfach auf den Sohlenniederhalter 30 in seiner Offenstellung aufgesetzt und nach unten gedrückt. Dadurch wird der Bewegungsablauf im Vergleich zum Öffnungsvorgang in umgekehrter Reihenfolge rückwärts ausgeführt, ausser dass im Falle eines durch eine Rückholfeder selbsttätig in seine Schliessstellung zurückgeholten Betätigungshebels 12 letzterer nicht mehr bewegt wird.

[0046] Die in Fig.12 bis Fig.15 dargestellte Bindung entspricht bis auf die Öffnungsvorrichtung zum Öffnen der Bindung der in der internationalen Patentanmeldung WO 96/23559 beschriebenen Skibindung. Sie ist in den Figuren 12, 13 und 15 in ihrer Schliessstellung und in Fig. 14 in ihrer Offenstellung dargestellt und umfasst einen Vorderbacken 101, einen Fersenbacken 102 und einen die beiden Bindungsbacken 101, 102 verbindenden Träger 103, der durch ein Hohlprofil gebildet wird.

[0047] Der Fersenbacken 102 weist ein im wesentlichen L-förmiges Gehäuse 124 auf, dessen einer Schenkel vom Träger 103 in einer Verschiebeführung durchsetzt wird. Am anderen, vom Träger 103 aufragenden Schenkel des Fersenbackengehäuses 124 sind ein Sohlenniederhalter 130, ein erster Betätigungshebel 132 zum Öffnen der Bindung auf Druck (nachfolgend als Druckhebel 132 bezeichnet) und ein zweiter Betätigungshebel 112 zum Öffnen der Bindung auf Zug (nachfolgend als Zughebel 112 bezeichnet) angebracht. Der Druckhebel 132 und der Zughebel 112 sind seitlich zueinander versetzt am Fersenbackengehäuse 124 angelenkt, wobei in Bezug auf die vom Fersenbacken 102 zum Vorderbacken 101 verlaufende Bindungslängsrichtung der Druckhebel 132 auf der rechten und der Zughebel 112 auf der linken Seite angeordnet sind.

[0048] Der Sohlenniederhalter 130 ist in seinem unteren Bereich an einer ersten Querachse 128 angelenkt und wird durch eine Schliessfeder (nicht dargestellt) nach unten, in Richtung seiner Schliessstellung gedrückt. Die Querachse 128 ist in einer durch ein Langloch 129 gebildeten Führung des Fersenbackengehäuses 124 der Höhe nach verschiebbar geführt. Somit ist auch der Sohlenniederhalter 130 der Höhe nach verschiebbar, wobei zum Verschieben nach oben die Kraft der Schliessfeder überwunden werden muss. Der Sohlenniederhalter 130 ist weiter mit Seitenwangen 111, 131 versehen, welche den aufragenden Schenkel des Fersenbackengehäuses 124 umfassen.

[0049] Der Druckhebel 132 ist in seinem vorderen Bereich an einer zweiten Querachse 133 angelenkt, die in einer Bohrung unverschiebbar aufgenommen ist, welche im oberen Bereich des aufragenden Schenkels des Fersenbackengehäuses 124 ausgebildet ist. Zum Zwecke einer Kopplung mit dem Sohlenniederhalter 130 ist der Druckhebel 132 in seinem vorderen Bereich mit einem Mitnehmeranschlag 134 versehen, welcher vom Druckhebel 132 aus seitlich in den Zwischenraum zwischen dem Druckhebel 132 und der druckhebelseitigen Seitenwange 131 des Sohlenniederhalters 130 vorsteht. Der Mitnehmeranschlag 134 wirkt mit einem diesen übergreifenden Gegenanschlag 135 zusammen, der zum Zwecke einer Kopplung mit dem Druckhebel 132 an der druckhebelseitigen Seitenwange 131 des Sohlenniederhalters 130 ausgebildet ist. Zum Öffnen der Bindung mittels des Druckhebels 132 wird dieser aus seiner in Fig. 13 und 15 dargestellten Schliessstellung nach hinten und unten gedrückt und somit um die Querachse 133 geschwenkt, bis er seine in Fig. 14 dargestellten Offenstellung erreicht hat. Dadurch wird, wie in Fig. 13 und 14 zu erkennen ist, der Mitnehmeranschlag 134 angehoben. Dieser untergreift den Gegenanschlag 135 und nimmt ihn mit hoch. Dadurch wird der Sohlenniederhalter 130 zwangsweise nach oben verschoben, wobei dazu die Federkraft der Schliessfeder überwunden werden muss.

[0050] Der Zughebel 112 ist in seinem vorderen Bereich an einer dritten Querachse 113 angelenkt, die unverschiebbar in einer im oberen Bereich des aufragenden Schenkels des Fersenbackengehäuses 124 ausgebildeten Bohrung aufgenommen ist. Der Zughebel 112 ist in seinem vorderen Bereich mit einem Mitnehmeranschlag 114 versehen, welcher vom Zughebel 112 aus seitlich in den Zwischenraum zwischen dem Zughebel 112 und der zughebelseitigen Seitenwange 111 des Sohlenniederhalters 130 vorsteht. Der Mitnehmeranschlag 114 wirkt mit einem diesen übergreifenden Gegenanschlag 115 zusammen, der an der zughebelseitigen Seitenwange 111 des Sohlenniederhalters 130 ausgebildet ist. Der Zughebel 112 ist somit über den Mitnehmeranschlag 114 und den Gegenanschlag 115 mit dem Sohlenniederhalter 130 gekoppelt. Zum Öffnen der Bindung mittels des Zughebels 112 wird dieser aus seiner in Fig. 13 und 15 dargestellten Schliessstellung nach oben und vorne gezogen und somit um die Querachse 113 geschwenkt, bis er seine in Fig. 14 dargestellte Offenstellung erreicht hat. Dadurch wird, wie in Fig. 15 zu erkennen ist, der Mitnehmeranschlag 114 angehoben. Dieser untergreift den Gegenanschlag 115 und nimmt ihn mit hoch. Dadurch wird der Sohlenniederhalter 130 wiederum zwangsweise aus seiner Schliessstellung nach oben verschoben, wobei dazu wiederum die Federkraft der Schliessfeder überwunden werden muss.

[0051] Die in Fig.12 bis Fig.15 dargestellte Skibindung kann somit geöffnet werden, indem wahlweise entweder der Druckhebel 132 nach unten gedrückt oder der Zughebel 112 nach oben gezogen wird. In beiden Fällen wird dadurch der Sohlenniederhalter 130 zwangsweise aus seiner in Fig. 12, 13 und 15 dargestellten Schliessstellung nach oben und hinten in seine in Fig. 14 dargestellte Offenstellung bewegt.

[0052] Der in Fig. 16 dargestellte Fersenbacken 202 umfasst ein an einem Ski 205 angebrachtes Fersenbackengehäuse 224, an welchem um eine erste Querachse 228 schwenkbar ein Sohlenniederhalter 230 angelenkt ist. Dieser wird durch eine Schliessfeder (nicht dargestellt) nach unten, in Richtung seiner in Fig. 16 dargestellten Schliessstellung gedrückt. Am Sohlenniederhalter 230 ist eine Kabelführung 231 in Form eines zur Querachse 228 des Sohlenniederhalters 230 koaxialen Kreiszylinderstumpfes angeformt.

[0053] Hinter dem Sohlenniederhalter 230 ist im Fersenbackengehäuse 224 eine Kabelrolle 215 angeordnet, die um eine unverschiebbar im Fersenbackengehäuse 224 gehaltene zweite Querachse 213 drehbar gelagert ist. An dieser Kabelrolle 215 ist ein Betätigungshebel 212 angeformt, der sich durch eine Schlitzöffnung im Fersenbackengehäuse 224 hindurch nach aussen erstreckt, so dass die Kabelrolle 215 mittels des Betätigungshebels 212 wahlweise in die eine oder die andere Drehrichtung um die Kabelrollenachse 213 drehbar ist.

[0054] Der an der Kabelrolle 215 angeformte oder fest angebrachte Betätigungshebel 212 ist über ein Kabel 210 mit dem Sohlenniederhalter 230 bzw. mit der mit diesem verbundenen Kabelführung 231 gekoppelt. Das Kabel 210 ist an einem Ende am Aussenumfang der Kabelrolle 215 befestigt. Das Kabel 210 ist von der Kabelrolle 215 aus über die zylinderstumpfförmige Kabelführung 231 teilweise um die Querachse 228 des Sohlenniederhalters 230 herum geführt und am anderen Kabelende am Sohlenniederhalter 230 befestigt. Die Kabellänge ist derart bemessen und die Kabelenden sind derart am Sohlenniederhalter 230 bzw. an der Kabelrolle 215 befestigt, dass in der Schliessstellung des Fersenbackens 202 das Kabel 210 vollständig von der Kabelrolle 215 abgewickelt und gerade noch gespannt ist.

[0055] Zum Öffnen der Skibindung kann der Betätigungshebel 212 wahlweise entweder in Richtung zum Ski 205 hin hinuntergedrückt oder in die entgegengesetzte Richtung hochgezogen werden. In beiden Fällen wird dadurch die Kabelrolle 215 um die Kabelrollenachse 213 herum gedreht und ein Aufwickeln des Kabels 210 auf die Kabelrolle 215 begonnen. Gleichzeitig wird durch den Zug des Kabels 210 der Sohlenniederhalter 230 zwangsweise entgegen der Kraft der Schliessfeder um die Querachse 228 des Sohlenniederhalters 230 herum geschwenkt und der Fersenbacken 202 dadurch geöffnet.

[0056] Bei einer nicht in den Figuren dargestellten Skibindung gemäss einer weiteren Erfindungsvariante, die zu der in Fig. 16 dargestellten Skibindung ähnlich ist, ist im Wesentlichen das Kabel durch ein längliches, starres Verbindungselement nach Art einer Schubstange eines Kurbeltriebs ersetzt. Das eine Längsende dieses Verbindungselements ist um eine erste Querachse schwenkbar exzentrisch an einem Sohlenniederhalter und das andere Längsende um eine zweite Querachse schwenkbar exzentrisch an einem Wirkende eines Betätigungshebels angelenkt. Der Sohlenniederhalter und der Betätigungshebel sind - in ähnlicher Art wie bei der in Fig. 16 dargestellten Skibindung - um je eine weitere Querachse schwenkbar an einem Fersenbakkengehäuse angelenkt. Dabei sind die Querachsen, welche das Verbindungselement mit dem Betätigungshebel bzw. dem Sohlenniederhalter verbinden, derart am Betätigungshebel bzw. dem Sohlenniederhalter angeordnet, dass bei einer Bewegung des Betätigungshebels in der Schliessstellung in die eine oder die andere Drehrichtung der Sohlenniederhalter in beiden Fällen zwangsweise in Richtung zu seiner Offenstellung hin bewegt wird.

[0057] Der in Fig. 17 bis Fig. 19 dargestellte Fersenbacken 302 umfasst ein an einem Ski 305 angebrachtes Fersenbackengehäuse 324, an welchem um eine erste Querachse 328 schwenkbar ein Sohlenniederhalter 330 angelenkt ist. Dieser wird durch eine Schliessfeder (nicht dargestellt) nach unten, in Richtung seiner in Fig. 17 dargestellten Schliessstellung gedrückt.

[0058] Im Sohlenniederhalter 330 ist ein nach hinten sowie teilweise nach unten und nach oben offener, schlitzförmiger Schacht ausgebildet. Ein Betätigungshebel 312 erstreckt sich durch diesen Schacht hindurch. Das vordere Ende des Betätigungshebels 312 ist an einer zweiten Querachse 313 angelenkt, die in einer Bohrung unverschiebbar aufgenommen ist, welche im unteren vorderen Bereich des Fersenbackengehäuses 324 ausgebildet ist, wobei die zweite Querachse 313 in Bezug auf die Längsrichtung des Fersenbackengehäuses 324 (d.h., in Bezug auf die Skilängsrichtung) vor der ersten Querachse 328 und parallel zur letzteren angeordnet ist. Die hintere Partie des Betätigungshebels 312 ragt durch die Schachtöffnung und durch eine entsprechende Schlitzöffnung im Fersenbackengehäuse hindurch und steht über die Aussenseite des Fersenbackengehäuses hinaus vor, um eine manuelle Betätigung des Hebels 312 zu ermöglichen.

[0059] Zum Zwecke einer Kopplung mit dem Sohlenniederhalter 330 ist der Betätigungshebel 312 mit einem vorderen Paar von seitlich in den Schachtinnenraum vorstehenden Mitnehmeranschlägen 314 und einem hinteren Paar von seitlich in den Schachtinnenraum vorstehenden Mitnehmeranschlägen 334 versehen. Die Mitnehmeranschläge sind als Rollen 314, 334 ausgebildet, welche drehbar auf fest am Betätigungshebel 312 angebrachten Achszapfen gelagert sind, wobei jeweils ein Achszapfen eines Paares auf der einen und der andere Achszapfen dieses Paares auf der anderen Seite des Betätigungshebels zueinander fluchtend angeordnet sind. Die Mitnehmeranschläge 314, 334 sind in Bezug auf die Hebellängsrichtung derart am Betätigungshebel 312 angeordnet, dass bei der in Fig. 17 dargestellten neutralen Position des Betätigungshebels 312, welche der Schliessstellung des Fersenbackens 302 entspricht, das vordere Mitnehmeranschlagpaar 314 zwischen der zweiten Querachse 313 und der ersten Querachse 328 (d.h. vor der ersten Querachse 328) und das hintere Mitnehmeranschlagpaar 334 hinter der ersten Querachse 328 angeordnet ist.

[0060] Die beiden vorderen Mitnehmeranschläge 314 wirken mit zwei Gegenanschlägen 315 zusammen, die an den Schachtinnenwänden des Sohlenniederhalters 330 ausgebildet sind und in Richtung zum Betätigungshebel 312 hin soweit in den Schachtinnenraum hinein vorstehen, dass sich die Mitnehmeranschläge 314 und ihre zugeordneten Gegenanschläge 315 in zur zweiten Querachse 313 paralleler Richtung überlappen. Auf ähnliche Art wirken die beiden hinteren Mitnehmeranschläge 334 mit zwei Gegenanschlägen 335 zusammen, die an den Schachtinnenwänden des Sohlenniederhalters 330 ausgebildet sind und soweit in den Schachtinnenraum in Richtung zum Betätigungshebel 312 hin vorstehen, dass sich die Mitnehmeranschläge 334 und ihre zugeordneten Gegenanschläge 335 in zur zweiten Querachse 313 paralleler Richtung überlappen. Die als Kopplungsmittel zur Kopplung des Betätigungshebels 312 mit dem Sohlenniederhalter 330 dienenden Mitnehmeranschläge 314, 334 und Gegenanschläge 315, 335 sind derart am Betätigungshebel 312 bzw. am Sohlenniederhalter 330 angebracht, dass in der in Fig. 17 dargestellten Bindungsposition (mit dem Fersenbacken in seiner Schliessstellung und dem Betätigungshebel 312 in seiner neutralen Position) die vorderen Mitnehmeranschläge 314 ihre zugeordneten Gegenanschläge 315 in untergreifender Funktion berühren und gleichzeitig die hinteren Mitnehmeranschläge 334 ihre zugeordneten Gegenanschläge 335 in übergreifender Funktion berühren.

[0061] In der Darstellung der Fig. 17 befindet sich der Fersenbacken in seiner Schliessstellung. In der Schliessstellung des Fersenbackens befindet sich der Sohlenniederhalter 330 in einer solchen Schwenklage bezüglich der ersten Querachse 328, dass die Sohlenauflage 340 an der Vorderseite des Sohlenniederhalters 330 auf der Skioberseite aufliegt. Der Betätigungshebel 312 befindet sich in seiner der Schliessstellung entsprechenden neutralen Position, wobei sich seine hintere Partie unter einem Winkel von ungefähr 45 Grad in Bezug auf die Skioberseite nach hinten und oben erstreckt. Die vorderen Mitnehmeranschläge 314 berühren ihre zugeordneten Gegenanschläge 315 an deren Unterseite und die hinteren Mitnehmeranschläge 334 berühren ihre zugeordneten Gegenanschläge 335 an deren Oberseite. Zum Öffnen der Skibindung kann der Betätigungshebel 312 wahlweise entweder in Richtung zum Ski 305 hin hinuntergedrückt oder in die entgegengesetzte Richtung hochgezogen werden.

[0062] Wenn der Betätigungshebel 312 aus der in Fig. 17 dargestellten neutralen Lage hochgezogen und dadurch in den Darstellungen der Figuren 17 - 19 im Gegenuhrzeigersinn um die zweite Querachse 313 geschwenkt wird, dann drücken die vorderen Mitnehmeranschläge 314 ihre zugeordneten Gegenanschläge 315 nach oben, so dass der Sohlenniederhalter 330 in den Darstellungen der Figuren 17 - 19 im Uhrzeigersinn um die erste Querachse 328 geschwenkt wird, bis die in Fig. 18 dargestellte Offenstellung der Bindung erreicht ist. Im Zuge dieser Öffnungsbewegung rollen die vorderen Mitnehmeranschläge 314 auf den entsprechenden Kontakt- oder Abrollflächen ihrer zugeordneten Mitnehmeranschläge 315 ab, während die hinteren Mitnehmeranschläge 334 von ihren zugeordneten Mitnehmeranschlägen 335 weg bewegt werden.

[0063] Wenn der Betätigungshebel 312 aus der in Fig. 17 dargestellten neutralen Lage hinuntergedrückt und dadurch in den Darstellungen der Figuren 17 - 19 im Uhrzeigersinn um die zweite Querachse 313 geschwenkt wird, dann drücken die hinteren Mitnehmeranschläge 334 ihre zugeordneten Gegenanschläge 335 nach unten, so dass der Sohlenniederhalter 330 in den Darstellungen der Figuren 17 - 19 im Uhrzeigersinn um die erste Querachse 328 geschwenkt wird, bis die in Fig. 19 dargestellte Offenstellung der Bindung erreicht ist. Im Zuge dieser Öffnungsbewegung rollen die hinteren Mitnehmeranschläge 334 auf den entsprechenden Kontakt- oder Abrollflächen ihrer zugeordneten Mitnehmeranschläge 335 ab, während die vorderen Mitnehmeranschläge 314 von ihren zugeordneten Mitnehmeranschlägen 315 weg bewegt werden.

[0064] Bei der in Fig. 17 bis Fig. 19 dargestellten Ausführungsart der Erfindung weisen die Gegenanschläge 315, 335 an den Innenseiten des im Sohlenniederhalter 330 ausgebildeten schlitzförmigen Schachtes halbkreisförmige Grundrisse mit einer bogenförmigen und einer geraden Grundrisslinie auf, wobei die zugeordneten Mitnehmeranschläge 314, 334 jeweils auf den geraden Grundrissseiten der Gegenanschläge abrollen.

[0065] Es sind weitere zu der in Fig. 17 - 19 dargestellten Erfindungsvariante ähnliche Erfindungsvarianten möglich, mit anderer Reihenfolge der Querachsen und/oder der Mitnehmeranschläge in Bezug auf Längsrichtung des Betätigungshebels bzw. der Bindung. So kann z.B. der Betätigungshebel an einer von seinem Vorderende zurückversetzten Stelle an einer am Fersenbackengehäuse angebrachten Querachse angelenkt sein, so dass die Mitnehmeranschläge und die Querachse, um welche herum der Sohlenniederhalter am Fersenbackengehäuse angelenkt ist, vor dieser Stelle angeordnet sind.

[0066] Der in Fig. 20 bis Fig. 22 dargestellte Fersenbacken 402 entspricht bis auf die Öffnungsvorrichtung wiederum dem Fersenbacken der in der internationalen Patentanmeldung WO 96/23559 beschriebenen Skibindung, ähnlich wie der in Fig. 12 bis Fig. 15 dargestellte Fersenbacken 102. Im Unterschied zu letzterem, der mit einem linksseitigen Zughebel 112 und einem rechtsseitigen Druckhebel 132 versehen ist, ist der in Fig. 20 bis Fig. 22 dargestellte Fersenbacken in Bezug auf eine in Bindungslängsrichtung verlaufende vertikale Mittenebene im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet.

[0067] Der in Fig. 20 bis Fig. 22 dargestellte Fersenbacken 402 weist ein im wesentlichen L-förmiges Gehäuse 424 auf, dessen einer Schenkel von einem Träger 403 in einer Verschiebeführung durchsetzt wird. Am anderen, vom Träger 403 aufragenden Schenkel 404 des Fersenbackengehäuses 424 sind ein Sohlenniederhalter 430 und eine Betätigungsvorrichtung zum Öffnen der Bindung angebracht, die einen Betätigungshebel 432 und einen Wirkungshebel 412 umfasst.

[0068] Der Sohlenniederhalter 430 ist in seinem unteren Bereich an einer ersten Querachse 428 angelenkt und wird durch eine Schliessfeder (nicht dargestellt) nach unten, in Richtung seiner Schliessstellung gedrückt. Die Querachse 428 ist in einer durch ein Langloch 429 gebildeten Führung des Fersenbackengehäuses 424 der Höhe nach verschiebbar geführt. Somit ist auch der Sohlenniederhalter 430 der Höhe nach verschiebbar, wobei zum Verschieben nach oben die Kraft der Schliessfeder überwunden werden muss. Der Sohlenniederhalter 430 ist weiter mit Seitenwangen 411 versehen, welche den aufragenden Schenkel 404 des Fersenbackengehäuses 424 umfassen. Ähnlich wie bei der in WO 96/23559 beschriebenen Bindung und bei der in Fig. 12 bis Fig. 15 dargestellten Bindung wird auch bei der in Fig. 20 bis Fig. 22 dargestellten Bindung zum Öffnen derselben zunächst der Sohlenniederhalter 430 gegen die Kraft der Schliessfeder angehoben, bis er seine in Fig. 21 bzw. Fig. 22 dargestellte Zwischenstellung erreicht hat, und anschliessend um die Querachse 428 herum nach hinten in seine Schliessstellung (nicht dargestellt) geschwenkt, welche im Wesentlichen der in Fig. 14 dargestellten Schliessstellung der in Fig. 12 bis Fig. 15 dargestellten Bindung entspricht.

[0069] Der Wirkungshebel 412 ist ähnlich ausgebildet und am Fersenbacken 402 angeordnet wie der Druckhebel 132 der in Fig. 12 bis Fig. 15 dargestellten Bindung bzw. der Betätigungshebel der in WO 96/23559 beschriebenen Bindung. Der Wirkungshebel 412 ist in seinem vorderen Bereich an einer zweiten Querachse 413 angelenkt, die in einer Bohrung unverschiebbar aufgenommen ist, welche im oberen Bereich des aufragenden Schenkels 404 des Fersenbackengehäuses 424 ausgebildet ist. Zum Zwecke einer Kopplung mit dem Sohlenniederhalter 430 ist der Wirkungshebel 412 in seinem vorderen Bereich auf beiden Seiten je mit einem Mitnehmeranschlag 414 versehen. Diese beiden Mitnehmeranschläge sind am Wirkungshebel 412 vor der Querachse 413 angeordnet. Der in Fig. 20 bis Fig. 22 dargestellte Mitnehmeranschlag 414 steht vom Wirkungshebel 412 aus seitlich in den Zwischenraum zwischen dem Wirkungshebel 412 und der diesseitigen Seitenwange 411 des Sohlenniederhalters 430 vor. Der Mitnehmeranschlag 414 wirkt mit einem diesen übergreifenden Gegenanschlag 415 zusammen, der an der Innenseite der diesseitigen Seitenwange 411 des Sohlenniederhalters 430 ausgebildet ist. Der Mitnehmeranschlag auf der anderen Seite des Wirkungshebels 412 ist zum diesseitigen Mitnehmeranschlag symmetrisch in Bezug auf eine in Bindungslängsrichtung verlaufende vertikale Mittenebene ausgebildet und angeordnet und wirkt mit einem symmetrisch zum diesseitigen Gegenanschlag 415 ausgebildeten weiteren Gegenanschlag zusammen, der an der Innenseite der anderen Seitenwange des Sohlenniederhalters 430 ausgebildet ist.

[0070] Ein Betätigungshebel 432 ist in seinem vorderen Bereich um eine (geometrische) Querachse 433 schwenkbar in der Nähe des Mitnehmeranschlags 414 am Wirkungshebel 412 angelenkt. In seinem vorderen Bereich weist der Betätigungshebel 432 zwei nach unten ragende Seitenwangen auf, die mittels einer quer verlaufenden Stegpartie 434 miteinander verbunden sind. Diese Seitenwangen sind zwischen zwei nach oben ragenden Seitenwangen angeordnet, welche den vorderen Bereich des Wirkungshebels 412 bilden und an denen die Mitnehmeranschläge 414 angebracht sind. In ihrem vorderen Bereich sind die beiden die Betätigungsvorrichtung zum Öffnen der Bindung bildenden Hebel 412, 432 um die (geometrische) Querachse 433 schwenkbar miteinander verbunden, wobei auf beiden Seiten je die entsprechenden Seitenwangen des Wirkungshebels 412 und des Betätigungshebels 432 je um einen Achsstummel schwenkbar miteinander verbunden und die beiden Achsstummel zueinander fluchtend angeordnet sind, um die (geometrische) Querachse 433 zu bilden.

[0071] In der in Fig. 20 dargestellten Schliessstellung der Bindung erstrecken sich die beiden Betätigungshebel 412, 432 von der sie miteinander verbindenden Querachse 433 aus im Wesentlichen in gleicher Richtung schräg nach hinten oben, wobei in einem hinteren Bereich der Betätigungshebel 432 die Form eines nach unten offenen U-Profils hat. In der Schliessstellung der Bindung ist der Wirkungshebel 412 in seinem hinteren Bereich im Wesentlichen in dem durch das U-Profil des Betätigungshebels 432 definierten Innenraum angeordnet und wird von letzterem seitlich und oben in berührender Anordnung umfasst, so dass der Betätigungshebel 432 im Wesentlichen auf dem Wirkungshebel 412 aufliegt. Der Betätigungshebel 432 ist länger als der Wirkungshebel 412 und steht hinten über das hintere Ende des Wirkungshebels hinaus vor. Vorne liegt der Betätigungshebel 432 mit seiner Stegpartie 434 auf der Oberseite des nach oben ragenden Schenkels 404 des Fersenbackengehäuses 424 auf.

[0072] Zum Öffnen der Bindung auf Druck wird der Betätigungshebel 432 aus seiner in Fig. 20 dargestellten Schliessstellung nach unten gedrückt. Dabei wird der Wirkungshebel 412 vom Betätigungshebel 432 mitgenommen und bezüglich dem Fersenbackengehäuse 424 um die Querachse 413 nach unten geschwenkt. Durch das Schwenken des Wirkungshebels 412 werden die Mitnehmeranschläge 414 angehoben. Dabei untergreifen die Mitnehmeranschläge 414 die Gegenanschläge 415 und nehmen diese mit hoch. Dadurch wird der Sohlenniederhalter 430 zwangsweise nach oben verschoben, bis der Fersenbacken 402 seine in Fig. 21 dargestellten Zwischenstellung erreicht hat, wobei dazu die Federkraft der Schliessfeder überwunden werden muss. Anschliessend wird der Sohlenniederhalter 430 um die Achse 428 herum nach hinten in seine Offenstellung geschwenkt. Im Zuge einer Öffnung der Bindung auf Druck wird die relative Position des Betätigungshebels 432 bezüglich dem Wirkungshebel 412 nicht verändert. Die beiden Hebel 432, 412 werden vielmehr nach Art eines einzigen Hebels bewegt, der aus zwei fest miteinander verbunden Teilen 432, 412 besteht.

[0073] Zum Öffnen der Bindung auf Zug wird der Betätigungshebel 432 allein (d.h. ohne Wirkungshebel 412) aus seiner in Fig. 20 dargestellten Schliessstellung nach oben und vorne gezogen, wobei seine Stegpartie 434 auf der Oberseite des nach oben ragenden Schenkels 404 des Fersenbackengehäuses 424 gleitend abgewälzt wird und dabei durch diesen Schenkel 404 gestützt wird. Aufgrund der Querachse 433, welche den Betätigungshebel 432 mit dem Wirkungshebel 412 koppelt, bewirkt das Hochschwenken des Betätigungshebels 432, dass der Wirkungshebel 412 - angetrieben vom Betätigungshebel 432 - wiederum um die Querachse 413 herum nach unten geschwenkt wird. Nach dem Hochziehen des Betätigungshebels 432 hat der Wirkungshebel 412 denselben Bewegungsablauf ausgeführt wie beim oben beschriebenen Öffnen der Bindung auf Druck, wobei er über die Mitnehmeranschläge 414 und die Gegenanschläge 415 wiederum den Sohlenniederhalter 430 zwangsweise nach oben, in seine in Fig. 22 dargestellten Zwischenstellung verschoben hat. Aus dieser wird der Sohlenniederhalter 430 anschliessend um die Achse 428 herum nach hinten, in seine Offenstellung geschwenkt. Sobald der Betätigungshebel 432 in der in Fig. 22 dargestellten Stellung losgelassen wird, wird er durch eine Rückholfeder (nicht dargestellt) zum Wirkungshebel 412 hinunter gezogen, so dass die Bindung danach die gleiche Offenstellung wie nach einer Betätigung auf Druck erreicht hat.

[0074] Die in Fig. 20 bis Fig. 22 dargestellte Skibindung kann somit geöffnet werden, indem wahlweise entweder der Betätigungshebel 432 zusammen mit dem Wirkungshebel 412 nach unten gedrückt oder der Betätigungshebel 432 nach oben gezogen und dadurch der Wirkungshebel 412 indirekt über den Betätigungshebel 432 nach unten gedrückt wird. In beiden Fällen wird dadurch über die am Wirkungshebel 412 angeordneten Mitnehmeranschläge 414 und die am Sohlenniederhalter 430 angeordneten Gegenanschläge 415 der Sohlenniederhalter 430 zwangsweise aus seiner in Fig. 20 dargestellten Schliessstellung nach oben, in seine in Fig. 21 bzw. in Fig. 22 dargestellte Zwischenstellung bewegt und anschliessend nach hinten in seine Offenstellung geschwenkt.

[0075] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung eine Skibindung angegeben wird, welche in einer Vielzahl von Situationen jeweils ein bequemes Öffnen der Bindung ermöglicht.


Ansprüche

1. Skibindung mit einem Fersenbacken (2; 102; 202; 302; 402), der mit einem Sohlenniederhalteteil (30; 130; 230; 330; 430) und mit einer von Hand betätigbaren Öffnungsvorrichtung zum Öffnen der Skibindung versehen ist, wobei die Öffnungsvorrichtung mit Betätigungsmitteln (12; 112, 132; 212; 312; 432) versehen ist, die zum Öffnen der Bindung wahlweise in eine erste Richtung bezüglich des Skis (205; 305) oder in eine zweite Richtung bezüglich des Skis (205; 305) bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsmittel (12; 112, 132; 212; 312; 432) über Kopplungsmittel (18, 19, 35, 36; 114, 115, 134, 135; 210; 314, 315, 334, 335; 414, 415) derart mit dem Sohlenniederhalteteil (30; 130; 230; 330; 430) gekoppelt sind, dass bei einer Betätigung der Betätigungsmittel (12; 112, 132; 212; 312; 412) zum Öffnen der Skibindung das Sohlenniederhalteteil (30; 130; 230; 330; 430) zwangsweise von einer Schliessstellung in Richtung zu einer Offenstellung bewegt wird.
 
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sohlenniederhalteteil (30) derart mit einer Schliessfeder (52) gekoppelt ist, dass im Zuge des Öffnens der Bindung mittels der Betätigungsmittel (12) in wenigstens einer ersten Phase des Öffnungsvorgangs die Schliessfeder (52) gespannt wird.
 
3. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sohlenniederhalteteil (30) derart mit der Schliessfeder (52) gekoppelt ist, dass im Zuge des Öffnens der Bindung in wenigstens einer zweiten Phase des Öffnungsvorgangs die Schliessfeder (52) den Öffnungvorgang unterstützt und dabei entspannt wird.
 
4. Skibindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Druckteil (40) umfasst, welches mit einer durch die Schliessfeder erzeugten Druckkraft kontinuierlich auf das Sohlenniederhalteteil (30) drückt, wobei das Druckteil (40) und das Sohlenniederhalteteil (30) derart ausgebildet und angeordnet sind, dass sie einen Totpunkt derart definieren, dass im Zuge des Öffnens der Bindung vor dem Erreichen dieses Totpunkts in der ersten Phase des Öffnungsvorgangs die Schliessfeder (52) gespannt wird und nach dem Erreichen dieses Totpunkts im Zuge des Öffnens der Bindung in der zweiten Phase des Öffnungsvorgangs die Schliessfeder (52) den Öffnungvorgang unterstützt und dabei entspannt wird.
 
5. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsmittel (12; 212; 312; 432) einen einzigen Betätigungshebel (12; 212; 312; 432) umfassen, der zum Öffnen der Bindung wahlweise in die erste Bewegungsrichtung oder in die zweite Bewegungsrichtung bezüglich des Skis (205; 305) bewegbar ist.
 
6. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsmittel (18, 19, 35, 36; 314, 315, 334, 335; 414, 415) Mitnehmeranschlagmittel (18, 19; 314; 414) umfassen, welche ein durch den Betätigungshebel (12; 31; 432) bewegbares Bindungsteil (30; 330) beim Bewegen des Betätigungshebels (12; 312; 432) in die erste Bewegungsrichtung mitnehmen, und Mitnehmeranschlagmittel (18, 19; 334; 414), welche das Bindungsteil (30; 330; 430) beim Bewegen des Betätigungshebels (12; 312; 432) in die zweite Bewegungsrichtung mitnehmen.
 
7. Skibindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmeranschlagmittel (18, 19; 314, 334) fest am Betätigungshebel (12; 312) angebracht sind und die Kopplungsmittel (18, 19, 35, 36; 314, 315, 334, 335) weiter fest am Sohlenniederhalteteil (30; 130; 230; 330) angebrachte Gegenanschlagmittel (35, 36; 315, 335) umfassen, welche beim Bewegen des Betätigungshebels (12; 312) zum Öffnen der Bindung zwangsweise durch die Mitnehmeranschlagmittel (18, 19; 314, 334) mitgenommen werden.
 
8. Skibindung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiter ein Wirkungselement (412) umfasst, an welchem die Mitnehmeranschlagmittel (414) fest angebracht sind, wobei der Betätigungshebel (432) derart mit dem Wirkungselement (412) gekoppelt ist, dass dieses bei einer Bewegung des Betätigungshebels (432) in die erste Bewegungsrichtung in gleicher Art bewegt wird wie bei einer Bewegung des Betätigungshebels (432) in die zweite Bewegungsrichtung.
 
9. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsmittel (112, 132) einen ersten Betätigungshebel (132) umfassen, der zum Öffnen der Bindung in die erste Bewegungsrichtung bezüglich des Skis bewegbar ist, und einen zweiten Betätigungshebel (112), der zum Öffnen der Bindung in die zweite Bewegungsrichtung bezüglich des Skis bewegbar ist.
 
10. Skibindung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer des einen oder der mehreren Betätigungshebel (112, 132; 212; 312) zum Öffnen der Bindung um eine bezüglich des Fersenbackens (102; 202; 302) fixe Drehachse (113, 133; 213; 313) schwenkbar am Fersenbacken (102; 202; 302) angelenkt ist.
 
11. Skibindung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer des einen oder der mehreren Betätigungshebel (12) während wenigstens eines Teils der Öffnungsbewegung zum Öffnen der Bindung durch eine Kurvenführungsvorrichtung bezüglich dem Fersenbacken (2) derart gesteuert wird, dass der Betätigungshebel nach Art einer kombinierten Schwenk- und Schiebebewegung bezüglich dem Fersenbacken (2) bewegt wird.
 




Zeichnung











































Recherchenbericht