(19)
(11) EP 1 208 895 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.2002  Patentblatt  2002/22

(21) Anmeldenummer: 01127599.7

(22) Anmeldetag:  19.11.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63K 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.11.2000 DE 20019628 U

(71) Anmelder: Sport-Thieme GmbH
38368 Grasleben (DE)

(72) Erfinder:
  • Hücklekemkes, Johannes
    47475 Kamp-Lintfort (DE)

(74) Vertreter: Einsel, Martin 
Patentanwälte, Einsel & Kollegen, Jasperalle 1a
38102 Braunschweig
38102 Braunschweig (DE)

   


(54) Hürdenlatte


(57) Eine Hürdenlatte (20) für den Hürdenlauf ist auf einem Hürdengestell (10) lagerbar und weist eine bestimmte Länge (I) und eine vorbestimmte Höhe (h) auf. Die Hürdenlatte besteht aus einem Kern (25) der in der Höhe geringer ist, als die für den Wettkampf zulässige Höhe (h). Die Hürdenlatte (20) ist mit mindestens einem Polsterauflagenmaterial (30, 31) ausgerüstet. Die Gesamthöhe (h) der Hürdenlatte (20) bestehend aus Kern (25) und Polsterauflagenmaterial (30, 31) entspricht genau der zugelassenen Wettkampfhöhe (h).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Hürdenlatte für den Hürdenlauf, die auf einem Hürdengestell lagerbar ist und eine vorbestimmte Länge und eine vorbestimmte Höhe aufweist.

[0002] Hürdenlatten werden einerseits für das Training beim Hürdenlauf und andererseits natürlich auch für den Wettkampf benötigt. Die Abmessungen der Hürdenlatten für den Wettkampf werden von Regel 168 der internationalen Wettkampfbestimmungen geregelt, herausgegeben vom ÖLV, SLV/FSA und DLV (Ausgabe 2000). Die Breite der Hürden und damit die Länge der Hürdenlatten beträgt danach 1,18 m bis 1,20 m, die Höhe der Hürdenlatte ist auf 7 cm festgelegt. Die Hürdenlatte ist dabei auf einem Hürdengestell gelagert, dessen Höhe in den Wettkampfbestimmungen von der Länge der Distanz und den teilnehmenden Sportlern (Männer, Frauen, Jugendliche, Erwachsene usw.) abhängt. Die Toleranz für die Höhe der Hürdenlatte selbst beträgt plus/minus 3 mm. Die Dicke der Hürdenlatte liegt zwischen 1 cm und 2,5 cm, die Oberkanten müssen abgerundet sein.

[0003] Die im Wettkampf verwendeten Hürdenlatten bestehen im Regelfall aus Holz, im allgemeinen aus einer Mehrschichten-Holzlatte.

[0004] Beim Hürdenlauf berühren die Hürdenläufer oftmals die Hürdenlatte, und zwar mitunter derart, dass die Hürdenlatte zusammen mit dem Hürdengestell in Laufrichtung des Hürdenläufers umfällt. Das Umwerfen von Hürden führt zwar weder zu einer Disqualifikation noch zu sonstigen Restriktionen in sportlicher Hinsicht, es kommt jedoch oft zu Verletzungen im Kniebereich, am Schienbein oder an den Knöcheln des Hürdenläufers.

[0005] Hürdenläufer sind deswegen dazu übergegangen, zumindest beim Training Knieschoner zu tragen, um die Verletzungen in Grenzen zu halten. Problematisch aus leistungssportorientierter Sicht ist natürlich auch, dass die Schwellenangst vor einer Verletzungsgefahr das Leistungspotential des Hürdenläufers unnötig reduziert und darüber hinaus auch junge Sportler davon abhält, überhaupt den Hürdensport zu betreiben.

[0006] Um die Verletzungen im Training zu reduzieren, sind bereits eine Vielzahl von Trainingshürden vorgeschlagen worden, die auch in der Praxis verwendet werden. So gibt es zum Beispiel die bewährte sogenannte "Zacharias-Hürde", die aus einem mit stufenlos verstellbaren Reibungsgelenken versehenen Metallgestell und schaumstoffgepolsterten Stahlrohren besteht. Mit Schaumstoffummantelungen gibt es auch andere Schul- und Trainingshürden mit sich selbst aufstellenden Metallbügeln. Diese Trainingshürden werden dann anstelle von echten Wettkampfhürden nur für das Training eingesetzt, da sie den Zulassungsvoraussetzungen nicht entsprechen.

[0007] Bekannt ist es auch, im Training Polsterungsbezüge aus Schaumstoffmaterialien um "echte", für den Wettkampf zugelassene Hürden herum zu legen und dadurch im Training das Verletzungsrisiko zu verringern.

[0008] Alle diese aufgerüsteten oder umgerüsteten oder speziell für das Training geschaffenen Hürden haben den Nachteil, bei Wettkämpfen nicht zugelassen zu sein. Das führt dazu, dass zum einen die im Training verwendeten Hürden mit denen aus dem Wettkampf weder nach dem Gefühl des Sportlers noch in der Praxis gleich sind, so dass der Wettkampf unter anderen Bedingungen geführt wird, als dies im Training der Fall ist. Es wird also ein künstliches, nicht praxisgerechtes Training durchgeführt.

[0009] Andererseits bleibt gerade im Wettkampf die Verletzungsgefahr für die Sportler bestehen, die darüber hinaus auf mögliche Verletzungen nicht einmal mental vorbereitet sind. Die Verletzungsgefahr ist dadurch im Grunde künstlich erhöht.

[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hürdenlatte für den Wettkampf vorzuschlagen, bei der die Verletzungsgefahr verringert ist, die aber trotzdem den Wettkampfbedingungen genügt.

[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Hürdenlatte aus einem Kern besteht, der in der Höhe geringer ist als die für den Wettkampf zulässige Höhe,
dass die Hürdenlatte mit mindestens einem Polsterauflagenmaterial ausgerüstet ist, und
dass die Gesamthöhe der Hürdenlatte bestehend aus Kern und Polsterauflagenmaterial genau der zugelassenen Wettkampfhöhe entspricht.

[0012] Auf diese Weise gelangt man zu einer Hürdenlatte, die die Aufgabe voll erfüllt. Sie ist für Wettkämpfe zugelassen, da ihre Abmessungen exakt den Wettkampfbedingungen entsprechen. Trotzdem ist die Verletzungsgefahr nicht nur verringert, sondern praktisch beseitigt. Berührt ein Hürdenläufer im Wettkampf diese nunmehr für Wettkämpfe zugelassene Hürdenlatte, so wird der Aufprall von Knöchel, Knie oder sonstigem Körperteil gegen den normalerweise harten Hürdenlattenkörper hier durch das Auflagepolster gedämpft. Die Hürde samt Hürdenlatte wird bei gleich hohem Impulsübertrag beim Zusammenstoß gleichwohl umfallen, es kommt jedoch nicht mehr zu größeren Verletzungen des Sportlers.

[0013] Darüber hinaus wird durch die erfindungsgemäße Hürdenlatte die Schwellenangst der Hürdenläufer vor Verletzungen im Wettkampf gesenkt.

[0014] Es wird also gleichzeitig die tatsächliche Gefahr von Verletzungen reduziert und damit die Gesundheit der Sportler geschützt und außerdem durch Reduzierung der Schwellenangst die Leistungsfähigkeit verbessert, ohne dass dazu Risiken eingegangen werden müssen.

[0015] Darüber hinaus ist es nun auch möglich, diese erfindungsgemäße Hürdenlatte im Training vermehrt einzusetzen. Die Verletzungswahrscheinlichkeit im Training ist ja ebenfalls deutlich reduziert, was bisher ein Hinderungsgrund für den Einsatz von Wettkampfhürden gewesen ist. Der Einsatz wettkampfgemäßer Hürden ermöglicht aber ein praxisgerechteres Training bzw. gibt zumindest die Möglichkeit, vermehrt praxisgerechte Läufe auch im Training vorzunehmen.

[0016] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Kern vollständig mit dem Polsterauflagenmaterial umgeben. Dabei wird bevorzugt schon aus Gewichts- und Materialgründen die Schichtstärke des Polsterauflagenmaterials oben und auch in dem Bereich der Hürdenlatte, die gegen die Laufrichtung des Hürdenläufers gerichtet ist, besonders groß sein.

[0017] Wenn der Kern vollständig mit dem Polsterauflagenmaterial umgeben ist, ist er auch entsprechend geschützt gegen Witterungseinflüsse, was zur Haltbarkeit beiträgt. Es ist dann auch vereinfacht möglich, das Polsterauflagenmaterial von vornherein oder nachträglich mit den Kontrastfarben oder schwarzweißen Streifen zu versehen, die gemäß Regel 168 Ziffer 5 der Wettkampfbedingungen an der Hürdenlatte vorgesehen sein sollen.

[0018] Da die Stabilität und Steifigkeit der Hürdenlatte vom Kern vorgegeben werden soll, der unverändert aus Holz bestehen kann, ist es bevorzugt, wenn das Polsterauflagenmaterial insbesondere bzw. ggf. nur in den Bereichen vorgesehen wird, in denen das Verletzungsrisiko durch einen Aufprall von Knöchel, Knie, Schienbein oder sonstigem Körperteil des Sportlers gegen die Hürdenlatte tatsächlich besteht. Dieses Risiko ist insbesondere in dem Übergangsbereich von der Oberseite zu der Seitenfläche gegeben, die gegen die Laufrichtung des Sportlers gerichtet ist. Folglich wird man bevorzugt diese Seitenfläche und die Oberseite bzw. diesen Übergangsbereich mit einem besonders großen Anteil an Polsterauflagenmaterial versehen.

[0019] Ein Umgeben der übrigen Bereiche mit entsprechend dünneren Schichten des Polsterauflagenmaterials ist gleichwohl bevorzugt. Zusätzlich zu den oben bereits erwähnten Gründen ist zu berücksichtigen, dass hier auch noch Kontakte nach dem Umwerfen etwa bei stürzenden Hürdenläufern in geringerem Maße stattfinden können. Ein weiterer erheblicher Vorteil besteht darin, dass ohne jede zusätzliche Befestigungsvorrichtung das Polsterauflagenmaterial am Kern befestigt werden kann. Dies kann einfach dadurch erfolgen, dass das Polsterauflagenmaterial elastisch am Kern anliegt oder genau passend zugeschnitten ist.

[0020] Das Polsterauflagenmaterial hält sich gewissermaßen selbst durch seinen eigenen Aufbau am Kern fest.

[0021] Wird dies nicht gewünscht, ist also nur Polsterauflagenmaterial auf einer, zwei oder gegebenenfalls drei Seiten der Hürdenlatte vorgesehen, so wird der Kern der Hürdenlatte mit Nuten, Vorsprüngen und Ähnlichem ausgerüstet und/oder eine Klebung vorgesehen, um ein Verschieben des Polsterauflagenmaterials zu verhindern.

[0022] Besonders bevorzugt besteht das Polsterauflagenmaterial aus Kunststoff, Gummi und/oder einem Silikonüberzug. Dieser sollte bevorzugt auch spikesfest, reißfest, wetterfest und UV-beständig sein.

[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Polsterauflagenmaterial um einen homogenen Werkstoff, insbesondere um massives Silicon. Silicon erfüllt die vorstehenden Anforderungen.

[0024] In einer anderen Ausführungsform besteht das Posterauflagenmaterial aus einem Mehrschichtsystem. Es ist auch möglich, dies unter Einschluss des Kernes so auszuführen, beispielsweise aus einem Strangpressmaterial heraus die Hürdenlatte herzustellen und in regelmäßigen Abständen abzuschneiden. Ein bestimmter Bereich ist dann wiederum der Träger, der die Stabilität der Hürdenlatte erzeugt, also der Kern. Weitere Abschnitte würden dann den elastischen Bereich bilden, der die verletzungsreduzierenden Wirkungen hat. Ein dritter Bereich könnte in einem Überzug bestehen, wenn beispielsweise der zweite Bereich eine der anderen Anforderungen (zum Beispiel wetterfest) nicht optimal erfüllt. Die verschiedenen Bereiche des Querschnittes der Hürdenlatte würden dann unterschiedliche Anforderungen erfüllen.

[0025] In Tests hat sich jedoch eine Version mit einem Kern aus Holz und einem homogenen Silicon-Werkstoff als Polsterauflagenmaterial besonders bewährt.

[0026] Bevorzugt ist darüber hinaus die komplette Hürdenlatte über ihre gesamte Länge mit identischem Querschnitt mit dem Polsterauflagenmaterial versehen, da dieses die Herstellung vereinfacht.

[0027] Für den Sportler wird endlich ein angstfreier Hürdenlauf möglich und die Verletzungsgefahr sinkt mit dieser neuartigen Hürdenleiste im Wettkampf und Training.

[0028] Es entsteht also eine Hürdenlatte für den Hürdenlauf unter zugelassenen Wettkampfbedingungen, welche eine bestimmte Länge und eine bestimmte Höhe hat und auf einem Hürdengestell lagerbar ist bzw. während des Wettkampfes oder Training gelagert ist. Aus Sicht des tragenden Teils, also meist des Holzbestandteils ist die Hürdenlatte oben in der Höhe um einen bestimmten Betrag reduziert, da der Kern beziehungsweise tragende Teil der Hürdenlatte jetzt kleiner ist als die frühere Hürdenlatte. An die Stelle der reduzierten Höhe der Hürdenlatte tritt eine gepolsterte Auflage, so dass die Hürdenlatte mit einem Überzug ganz oder teilweise ummantelt ist. Die Gesamthöhe der Hürdenlatte einschließlich der gepolsterten Auflage bzw. des Polsterauflagenmaterials entspricht damit den zugelassenen Wettkampfbedingungen.

[0029] Im Folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine erfindungsgemäß ausgebildete Hürdenlatte auf einem Hürdengestell;
Figur 2
eine vergrößerte Darstellung des Bereiches II der Figur 1;
Figur 3
eine zweite Ausführungsform alternativ zu der in Figur 2;
Figur 4
eine dritte Ausführungsform alternativ zu der in Figur 2; und
Figur 5
eine vierte Ausführungsform alternativ zu der in Figur 2.


[0030] Das in Figur 1 vollständig dargestellte Hürdengestell 10 besitzt drei horizontale Profilteile 11, 12, 13, die jeweils auf dem Boden der Hürdenbahn während des Wettkampfes aufliegen. Von diesen drei horizontalen Profilteilen 11, 12, 13, die die Standbasis bilden, ragen zwei senkrechte Profilteile 14, 15 nach oben vertikal auf. Diese beiden Profilteile 14, 15 bilden im Wettkampf die linke und rechte Begrenzung der Einzelbahn des Hürdenläufers. Der Läufer auf der benachbarten Einzelbahn findet separate Hürden entsprechender Konzeption für sich vor.

[0031] Am oberen Ende der senkrechten Profilteile 14, 15 sind in diesem Ausführungsbeispiel jeweils Nuten 16 und 17 vorgesehen.

[0032] In diese Nuten 16, 17 wird eine Hürdenlatte 20 eingelegt. Eine Verschraubung mit den Profilteilchen 14 und 15 ist außerdem vorgesehen.

[0033] Die Hürdenlatte 20 ist im Querschnitt etwa rechteckig. Sie besitzt eine obere Kante 21, die auch in Figur 1 zu erkennen ist, denn die obere Kante 21 ist diejenige, die vom Hürdenläufer überquert werden soll und gegen die er im Wettkampf des öfteren vor allem mit Knie, Schienbein oder Knöchel anstößt und sich bei herkömmlichen Hürdenlatten kleinere oder größere Verletzungen zuzieht.

[0034] Wie insbesondere in der vergrößerten und teilweise geschnittenen Darstellung in Figur 2 zu erkennen ist, besitzt die Hürdenlatte 20 neben der oberen Kante 21 auch eine gegen die Laufrichtung des Hürdenläufers gerichtete Seitenkante 22 sowie eine in Laufrichtung gerichtete Seitenkante 23 und eine Unterkante 24.

[0035] Der Abstand von der Oberkante 21 bis zur Unterkante 24 ist zugleich die Höhe h der Hürdenlatte 20, wobei die Außenabmessungen gemeint sind. Der Abstand der Seitenkanten 22 und 23 voneinander ist dagegen die Dicke d. Die Höhe h beträgt nach den derzeit geltenden Wettkampfvorschriften 7 cm, die Dicke d zwischen 1 cm und 2,5 cm.

[0036] Von der Höhe h der Hürdenlatte 20 wird der größte Teil, nämlich der untere Bereich a in einer Höhe von im Ausführungsbeispiel 5,3 cm von einem Kern 25 gebildet. Dieser Kern 25 besteht aus Holz, beispielsweise einer Mehrschichtholzleiste. Ein oberer Bereich b der Hürdenlatte 20 bis zur Oberkante 21 von etwa 1,5 cm wird von einem Polsterauflagenmaterial 30 gebildet. Das Polsterauflagenmaterial 30 besteht aus einem zugfesten und/oder flexiblem Material, insbesondere aus einem Silikonüberzug.

[0037] Wie zu erkennen ist, umgibt das Polsterauflagenmaterial 30 den Kern 25 auch auf den beiden Seitenkanten 22 und 23 sowie auf der Unterkante 24 der Hürdenlatte 20. Die Stärke s (zum Beispiel 2 mm) des Polsterauflagenmaterials in diesem Bereich ist jeweils deutlich geringer als die im Bereich b der Hürdenlatte 20.

[0038] Insgesamt gilt hier, dass h=a+b+s.

[0039] Die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich dadurch von der Ausführungsform aus Figur 2, dass das Polsterauflagenmaterial 30 den Kern 25 zwar ebenfalls in dem oberen Bereich b zwischen Kern 25 und Oberkante 21 und in der Stärke s auf den beiden Seitenkanten 22 und 23 umgibt, die Unterkante 24 der Hürdenlatte 20 jedoch ohne Polsterauflagenmaterial 30 ist.

[0040] In diesem Falle gilt h=a+b, da die Stärke s auf der Unterseite wegfällt. Natürlich bleibt insgesamt die Höhe h wie in den derzeit geltenden Wettkampfvorschriften festgelegt bei 7 cm, so dass der Bereich a oder b entsprechend geringfügig vergrößert ist.

[0041] In der Figur 4 ist eine weitere Ausführungsform vorgesehen, bei der das Polsterauflagenmaterial 30 nun nur zwischen dem Kern 25 und der Oberkante 21 vorgesehen ist. Der Kern 25 grenzt also unmittelbar an die Seitenkanten 22 und 23 und an die Unterkante 24.

[0042] Die in Figur 5 dargestellte Ausführungsform zeigt eine Variante, bei der das Polsterauflagenmaterial 30 wie in der Figur 4 auch zwischen dem Kern 25 und der Oberkante 21 vorgesehen ist, zusätzlich aber auch zwischen dem Kern 25 und der Seitenkante 23, nicht aber zwischen der Seitenkante 22 und dem Kern 25. Diese Ausführungsform würde bevorzugt so eingesetzt, dass in der Figur 5 der Läufer von links hinten anläuft, um die Hürdenlatte nach rechts vorn zu überqueren. Dann sind sowohl die Oberseite als auch die dem Läufer zugewandte Seite während des Sprunges mit Polsterauflagenmaterial 30 versehen.

[0043] In einer alternativen Ausführungsform gemäß Figur 6 kann das Polsterauflagenmaterial auch aus zwei verschiedenen Materialien oder auch aus zwei Schichten des gleichen Materials bestehen. Dadurch lässt sich beispielsweise erreichen, dass der Bereich b von einem weicheren Material gebildet wird, während rundum im übrigen ein Überzugsmaterial dann um das erste Polsterauflagenmaterial 30 und den Kern 25 gemeinsam herum gezogen wird.

[0044] Zu erkennen ist wie in der Figur 2 ein Schnitt durch die Hürdenlatte 20 mit dem Kern 25. Das erste Polsterauflagenmaterial 30 ist hier zusätzlich von einem zweiten Polsterauflagenmaterial 31 umgeben. Während das Polsterauflagenmaterial 30 hier nur in dem Bereich b zwischen Oberkante 24 und Holzkern 25 angeordnet ist, zieht sich der Überzug des Polsterauflagenmaterials 31 auch über die Seitenflächen 22 und 23 und damit auch um den Kern 25 und das erste Polsterauflagenmaterial 30. Bei dieser Ausführungsform ist hier auf der Unterkante 24 der Hürdenlatte 20 kein Polsterauflagenmaterial 30 oder 31 vorgesehen. Kombinationen der unterschiedlichen Ausführungsformen sind möglich.

Bezugszeichenliste



[0045] 
10
Hürdengestell
11
horizontales Profilteil
12
horizontales Profilteil
13
horizontales Profilteil
14
vertikales Profilteil
15
vertikales Profilteil
16
Nut
17
Nut
20
Hürdenlatte
21
Oberkante der Hürdenlatte
22
Seitenkante der Hürdenlatte
23
Seitenkante der Hürdenlatte
24
Unterkante der Hürdenlatte
25
Kern
30
Polsterauflagenmaterial
31
zweites Polsterauflagenmaterial
a
unterer Bereich
b
oberer Bereich zwischen Kern und Oberkante der Hürdenlatte
d
Dicke der Hürdenlatte
h
Höhe der Hürdenlatte
l
Länge der Hürdenlatte
s
Stärke des Polsterauflagenmaterials an der Seite



Ansprüche

1. Hürdenlatte für den Hürdenlauf, die auf einem Hürdengestell (10) lagerbar ist und eine vorbestimmte Länge (I) und eine vorbestimmte Höhe (h) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hürdenlatte (20) aus einem Kern (25) besteht, der in seiner Höhe (a) geringer ist als die für den Wettkampf zulässige Höhe (h),
dass die Hürdenlatte (20) mit mindestens einem Polsterauflagenmaterial (30, 31) ausgerüstet ist, und
dass die Gesamthöhe (h) der Hürdenlatte (20) bestehend aus Kern (25) und Polsterauflagenmaterial (30, 31) genau der zugelassenen Wettkampfhöhe (h) entspricht.
 
2. Hürdenlatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kern (25) aus Holz besteht.
 
3. Hürdenlatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polsterauflagenmaterial (30, 31) aus Kunststoff, insbesondere aus Silikon besteht.
 
4. Hürdenlatte nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polsterauflagenmaterial (30, 31) den Kern (25) der Hürdenlatte (20) über seinen gesamten Umfang (21, 22, 23, 24) umgibt.
 
5. Hürdenlatte nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polsterauflagenmaterial (30) zwischen dem Kern (25) und der Oberkante (21) der Hürdenlatte (20) zwischen 1 cm und 2 cm stark ist.
 
6. Hürdenlatte nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polsterauflagenmaterial (30, 31) zwischen dem Kern (25) und den Seitenflächen (22, 23) und/oder der Unterkante (24) zwischen 0,15 und 0,5 cm stark ist.
 
7. Hürdenlatte nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polsterauflagenmaterial (30) den Kern (25) der Hürdenlatte (20) mit konstantem Querschnitt über seine gesamte Länge (I) umgibt.
 
8. Hürdenlatte nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Polsterauflagenmaterial (30, 31) ein nur zwischen Kern (25) und Oberkante (21) vorgesehenes erstes Polsterauflagenmaterial (30) und ein dieses und den Umfang des Kernes (25) ganz oder teilweise umgebendes zweites Polsterauflagenmaterial (31) aufweist, wobei die Höhe (h) der Hürdenlatte (20) mit Höhe (a) des Kerns (25), Bereich (b) des ersten Polsterauflagenmaterials (30) und Stärke (s) des zweiten Polsterauflagenmaterials (31), letztere gegebenenfalls zweifach, insgesamt der im Wettkampf zugelassenen Höhe (h) entspricht.
 




Zeichnung