(19)
(11) EP 1 208 944 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.2002  Patentblatt  2002/22

(21) Anmeldenummer: 00125771.6

(22) Anmeldetag:  24.11.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B24C 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: ANT Applied New Technologies AG
23560 Lübeck (DE)

(72) Erfinder:
  • Marco Linde
    23617 Stockelsdorf (DE)
  • Thorsten Rentsch
    23564 Lübeck (DE)
  • Thomas Knipp
    23566 Lübeck (DE)

(74) Vertreter: Vollmann, Heiko, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Wilcken & Vollmann, Bei der Lohmühle 23
23554 Lübeck
23554 Lübeck (DE)

   


(54) Verfahren zum Befüllen eines Druckbehälters und Vorrichtung zur Erzeugung eines Strahls einer Suspension


(57) Das Verfahren dient zum Befüllen des Druckbehälters (10) einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Strahls einer Suspension aus einer Trägerflüssigkeit (1) und einem Abrasivmittel (9) mit Abrasivmittel (9), bei dem das Abrasivmittel (9) aus einem Füllbehälter (29) in den Druckbehälter (10) gelangt. Das Abrasivmittel (9) wird zusammen mit Trägerflüssigkeit (1) zunächst in den Füllbehälter (29) gefüllt, wonach dieser hermetisch verschlossen und mit dem Druckbehälter (10) leitungsverbunden wird. Zum Austrag des Abrasivmittels (9) vom Füllbehälter (29) in den Druckbehälter (10) wird der Füllbehälter (29) druckbeaufschlagt. wobei die im Druckbehälter (10) befindliche überschüssige Trägerflüssigkeit (1) aus diesem abgeführt wird.


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet des Wasserabrasivsuspensionsstrahlens (WASS) und dort speziell das Bypass-Prinzip zur Erzeugung von WASS. Das Wasserabrasivsuspensionsstrahlen wird beispielsweise eingesetzt in der Zerlegetechnik unter und über Wasser. Hiermit werden zum Beispiel Geschossmäntel zerlegt, um unter Vermeidung von Funkenflug den darin befindlichen Explosivstoff entfernen und entsorgen zu können. Bewährt hat sich das Wasserabrasivsuspensionsstrahlen auch beim Rückbau von Kernkraftwerken, insbesondere beim Zerlegen von hochradioaktiven Bauteilen, wie zum Beispiel dem Reaktordruckbehälter. Weitere Einsatzgebiete sind die Offshoretechnik, sowie im Bereich der petrochemischen Industrie, wenn es um das Trennen in explosionsgefährderter Umgebung geht.

[0002] Die nach dem Bypass-Prinzip arbeitenden Vorrichtungen bestehen im Wesentlichen aus einer Hochdruckpumpe, welche Wasser als Trägerflüssigkeit in eine Hauptleitung mit Drosselorgan und parallel in eine Nebenleitung (Bypass) fördert. Die Nebenleitung mündet in einem Druckbehälter, in dem das Abrasivmittel befindlich ist, wobei der in der Nebenleitung geführte Flüssigkeitsstrom durch den Druckbehälter gelangt, dort Abrasivmittel mitnimmt und über eine Leitung aus dem Druckbehälter wieder der Hauptleitung zugeführt ist. Ausgetragen wird diese Suspension über eine Austragsdüse, die über eine flexible Leitung gegebenenfalls mehrer hundert Meter entfernt von der Vorrichtung angeordnet sein kann.

[0003] Während die Trägerflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter oder aus dem Wasserversorgungsnetz meist in ausreichender Menge zum kontinuierlichen Betrieb der Vorrichtung über eine längere Zeit zur Verfügung steht, ist die Menge des zur Verfügung stehenden Abrasivmittels von der Größe des Druckbehälters abhängig. Wenn das im Druckbehälter befindliche Abrasivmittel verbraucht ist, muss der Druckbehälter gefüllt und das Wasserabrasivsuspensionsstrahlen während dieser Zeit unterbrochen werden.

[0004] Zwar sind Vorrichtungen bekannt, die mit zwei Druckbehältern im Wechsel arbeiten, so dass ein kontinuierlicher Betrieb möglich ist, doch ist der hierfür erforderliche apparative Aufwand sehr hoch. Darüber hinaus kommt es zu Druckschwankungen während des Wechsels/Umschaltens des Druckbehälters, so dass ein kontinuierlicher Betrieb auch hier nicht möglich ist.

[0005] Aus EP 0 276 219 B1 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, bei der nur ein Druckbehälter vorgesehen ist, vor dessen Befüllen die Hochdruckpumpe abgeschaltet und damit der Suspensionsstrahl unterbrochen wird. Zum Befüllen ist innerhalb der Anlage ein Umlaufweg vorgesehen, in welchen das Abrasivmittel zusammen mit Flüssigkeit aus einem Vorratsbehälter in den Druckbehälter abgesaugt wird, wobei die Flüssigkeit von dort wieder zum Vorratsbehälter gelangt. Dabei ist die Leitungsdurchführung durch den Druckbehälter so gestaltet, dass sich das Abrasivmittel in diesem absetzt, wohingegen die Flüssigkeit wieder im Rücklauf zum Vorratsbehälter geführt wird. Der vorrichtungsmäßige Aufbau des vom Hauptstrom abgekoppelten Umlaufwegs zum Befüllen des Druckbehälters ist ebenfalls hoch. Die innerhalb des Umlaufwegs vorgesehenen Armaturen müssen konstruktiv so ausgestaltet sein, dass sie in ihrer Funktion durch das sich auch dort zwangsläufig ablagernde Abrasivmittel nicht beeinträchtigt sind.

[0006] Vor diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Befüllen eines Druckbehälters zu schaffen, mit dem dieser einfach, schnell und mit geringem vorrichtungsmäßigen Aufwand befüllt werden kann. Darüber hinaus soll eine entsprechende Vorrichtung geschaffen werden, mit der dieses Verfahren ausführbar ist, die kostengünstig in der Herstellung und konstruktiv weitgehend gegen Abrasivmittelablagerungen geschützt ist.

[0007] Der verfahrensmäßige Teil dieser Aufgabe wird durch den Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst, der vorrichtungsmäßige durch die in Anspruch 2 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.

[0008] Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, auf den aus dem Stand der Technik bekannten Umlaufweg zum Befüllen des Druckbehälters mit Abrasivmittel völlig zu verzichten und statt dessen eine Druckbefüllung vorzusehen, die ohne eine teure und verschleißanfällige Saugpumpe auskommt. Diese Druckbefüllung über einen mit Druck beaufschlagbaren Füllbehälter (Druckhopper) ermöglicht eine wesentlich schnellere Befüllung des Druckbehälters als die Unterdruckbefüllung über den Umlaufweg. Es können darüber hinaus auch Höhendifferenzen zwischen Füllbehälter und Druckbehälter überwunden werden, was die konstruktive Ausgestaltung der entsprechenden Anlage wesentlich vereinfacht, insbesondere auch eine kompakte Bauweise ermöglicht. Gegebenenfalls kann für die Druckbeaufschlagung des Füllbehälters auf eine Pumpe ganz verzichtet werden, wenn beispielsweise ein Anschluss an das örtliche Wasserleitungsnetz zur Verfügung steht oder ein Druckspeicher wie beispielsweise eine Kohlendioxidpatrone oder ein Behälter mit komprimierter Luft eingesetzt wird. Letzteres ist beispielsweise bei Unterwasseranwendungen von Vorteil.

[0009] Zweckmäßigerweise ist der Füllbehälter so ausgestaltet, dass die diesen mit Druck beaufschlagende Leitung im oberen Bereich desselben mündet, wobei die Leitung zwischen Füllbehälter und Druckbehälter im unteren Bereich des Füllbehälters anschließt. Die Füllleitung mündet druckbehälterseitig hingegen im oberen Bereich, so dass sicher gestellt ist, dass bei Druckbeaufschlagung des Füllbehälters und geöffneter Füllleitung stets das Abrasivmittel durch die Füllleitung in den Druckbehälter ausgetragen wird, bis der Füllbehälter vollständig entleert ist. Druckbehälterseitig wird zweckmäßigerweise eine Entsorgungsleitung zur Abfuhr von Trägerflüssigkeit vorgesehen, die während des Füllvorgangs vom Abrasivmittel im Druckbehälter verdrängt oder in den Druckbehälter gefördert worden ist.

[0010] Der Füllbehälter selbst kann mittels einer geeigneten Einfüllhilfe direkt von oben mit Abrasivmittel gefüllt werden oder aber zweckmäßigerweise über einen weiteren drucklosen Behälter (Hopper), der über dem Füllbehälter angeordnet ist und der an seinem unteren Ende eine im oberen Bereich des Füllbehälters mündende Fallleitung aufweist, über die das drucklose im Behälter befindliche Abrasivmittel schwerkraftgefördert in den darunter angeorderten druckbeaufschlagbaren Füllbehälter (Hopper) gelangt. Dieser weitere drucklose Füllbehälter kann entweder als Wechselbehälter ausgebildet sein oder auch trichterartig und oben offen. Zur Förderung des Schwerkraftaustrags durch die Fallleitung wird zweckmäßigerweise auch der Hopper mit Trägerflüssigkeit angefüllt.

[0011] Damit während des Füllvorgangs des Druckbehälters ohne aufwändige Sensorik festgestellt werden kann, wenn dieser gefüllt ist bzw. über überbefüllt wird, ist es zweckmäßig, die Entsorgungsleitung, zumindest abschnittsweise durchsichtig auszubilden, da dann die Bedienperson das beim Überlauf des Druckbehälters mitgeführte Abrasivmittel erkennt und den Füllvorgang beenden kann.

[0012] Zweckmäßigerweise wird zumindest ein Teil der Entsorgungsleitung auch als Spülleitung genutzt. Ein solcher Spülvorgang wird regelmäßig am Ende eines Füllvorgangs, zumindest aber bei Überbefüllung eingeleitet, d.h. es wird entgegen der Füllrichtung Trägerflüssigkeit durch die Entsorgungsleitung, durch den Druckbehälter von dort in die Füllleitung bis in den Füllbehälter geleitet, um gegebenenfalls in den Bereich der Absperrventile gelangtes Abrasivmittel zu entfemen. Auf diese Weise kann stets sichergestellt werden, dass die Ventile weitgehend frei von Abrasivmittel bleiben, wodurch der Ventilverschleiß ganz erheblich reduziert werden kann bzw. umgekehrt weniger aufwendige Ventile Verwendung finden können.

[0013] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt den Aufbau einer Vorrichtung gemäß der Erfindung in Form eines vereinfachten hydraulischen Schaltbildes.

[0014] Die in Figur dargestellte Vorrichtung dient zur Erzeugung eines Strahls einer Suspension aus einer Trägerflüssigkeit 1, in der Regel Wasser, und einem Abrasivmittel 9, beispielsweise Korund oder Granatsand unter Hochdruck. Die Trägerflüssigkeit 1 wird aus einem Behälter 2 oder aus einem (nicht dargestellten) Versorgungsnetz einer Hochdruckpumpe 3 zugeführt, die typischerweise einen Druck zwischen 200 und 2000 bar ausgangsseitig erzeugt. Über eine Leitung 4 wird die unter Hochdruck stehende Trägerflüssigkeit 1 von der Pumpe 3 durch ein Rückschlagventil 5 parallel in eine Hauptleitung 6 sowie eine Nebenleitung 7 gefördert. In der Hauptleitung 6 ist ein Drosselorgan 8 vorgesehen, dass so dimensioniert und eingestellt ist, dass sich im Betrieb neben einem in der Hauptleitung 6 ausbildenden Hauptstrom ein durch die Nebenleitung 7 führender Nebenstrom einstellt, der in einem Druckbehälter 10 befindliches Abrasivmittel 9 aufnimmt, dieses dem Hauptstrom zuführt um dann als Gesamtstrom an einer Austragsdüse 11 einen unter Hochdruck austretenden Strahl einer Suspension aus Trägerflüssigkeit 1 und Abrasivmittel 9 zu bilden.

[0015] Die Nebenleitung 7 weist in Förderrichtung folgend zunächst ein Drosselorgan 12, dann ein Absperrventil 13 sowie eine Sicherheitseinrichtung 14 auf, welche beim Überschreiten eines vorbestimmten Maximaldrucks öffnet. Die Nebenleitung 7 mündet in der Oberseite des Druckbehälters 10. Der Druckbehälter 10 weist einen etwa konisch nach unten zulaufenden Boden 15 auf, über dessen tiefsten Punkt mit geringem Abstand ein Steigrohr 16 endet, das über eine Leitung 17, die Teil der Nebenleitung 7 bildet, mit der Hauptleitung 6 verbunden ist. Innerhalb der Leitung 17 ist ein Absperrventil 18 eingegliedert.

[0016] In den vordruckbehälterseitigen Teil der Nebenleitung 7 mündet eine Leitung 19, die über ein Absperrventil 20 angeschlossen ist. Diese Leitung 19 bildet Teil einer Spülleitung 21, die über ein Absperrventil 22 mit einer Spülmittelquelle, üblicherweise einen Leitungswasseranschluß 23 verbunden ist. Die Leitung 19 mündet in einem Entsorgungsgefäß 24 oder einer (nicht dargestellten) weiterführenden Entsorgungsleitung und ist jenseits der Verbindung mit der Leitung 21 mit einem weiteren Absperrventil 25 versehen.

[0017] In dem Druckbehälter 10 mündet im oberen Bereich, jedoch mit gewissen Abstand von der Oberseite eine Füllleitung 26, die über ein Absperrventil 27 absperrbar ist und an ihrem anderen Ende mit geringem Abstand über dem Boden 28 eines Füllbehälters 29 (Druckhopper) mündet. Dieser Druckhopper 29 ist ähnlich wie der Druckbehälter 10 aufgebaut, er weist einen konisch nach unten zulaufenden Boden 28 auf und ist hermetisch abschließbar.

[0018] In der Oberseite des Füllbehälters 29 mündet eine Überlaufleitung 30, die über ein Absperrventil 31 mit der Leitung 19 und der Spülleitung 21 verbunden ist.

[0019] Mit geringem Abstand unterhalb der Mündung der Überlaufleitung 30 mündet im Füllbehälter 29 eine Fallleitung 32, die über ein Absperrventil 33 im Boden eines weiteren Füllbehälters 34 (Hopper) mündet, der über dem Druckhopper 29 angeordnet ist. Unterhalb des Absperrventils 33 mündet eine Druckleitung 35, die über ein Absperrventil 36 mit einer Druckquelle, hier einem weiteren druckbeaufschlagten Leitungswasseranschluß 23 in Verbindung steht.

[0020] Im bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlage, wenn über die Hochdruckpumpe 3 Trägerflüssigkeit 1 sowie aus dem Druckbehälter 10 kommendes Abrasivmittel 9 zusammen mit Trägerflüssigkeit 1 über die Austragsdüse 11 zum Schneiden oder sonstigen Abtragen ausgebracht wird, sind die Absperrventile 13 und 18 geöffnet und zumindest die Absperrventile 20 und 27 in Sperrstellung. Das im Druckbehälter 10 befindliche Abrasivmittel 9 wird zusammen der darin befindlichen Trägerflüssigkeit 1 durch Druckbeaufschlagung über die Nebenleitung 7 über die Leitung 17 der Hauptleitung 6 und damit der Austragsdüse 11 zugeführt, solange, bis der Füllstand des im Druckbehälter 10 befindlichen Abrasivmittels 9 bis nahe zum Boden 15 abgesunken ist, so dass durch das Steigrohr 16 kein Abrasivmittel mehr gefördert werden kann. Dann spätestens ist der Druckbehälter 10 nachzufüllen, wozu die Hochdruckpumpe 3 abzuschalten und die Absperrventile 13 und 28 in ihre Sperrstellung zu bringen sind.

[0021] Die Füllung des Druckbehälters 10 erfolgt mittels des Druckhoppers 29, der zu diesem Zweck ebenfalls gefüllt sein muss. Das Befüllen des Druckhoppers 29 erfolgt über den darüber angeordneten Hopper 34, der oben offen ist und in den Abrasivmittel 9 sowie auch in geringeren Mengen Trägerflüssigkeit 1 von oben eingefüllt werden. Durch Öffnen des Absperrventils 33 wird der Inhalt des Hoppers 34 über die Fallleitung 32 durch Schwerkraft in den Druckhopper 29 gefördert. Die Behälter sind größenmäßig so aufeinander abgestimmt, dass der Behälterinhalt des Hoppers 34 vollständig in den Druckhopper 29 entleerbar ist. Während dieses Füllvorgangs des Druckhoppers 29 sind die Absperrventile 25 und 31 zu öffnen, damit die gegebenenfalls vorhandende überschüssige Trägerflüssigkeit 1 beim Befüllen des Druckhoppers 29 ins Freie oder in das Entsorgungsgefäß 24 entweichen kann.

[0022] Sobald der Druckhopper 29 mit Abrasivmittel 9 und Trägerflüssigkeit 1 gefüllt ist, werden die Absperrventile 31 und 33 in ihre Schließstellung gebracht. Sollte der Inhalt des Hoppers 34 nicht vollständig in den Druckhopper 29 entleert werden können, so dass noch Abrasivmittel in der Fallleitung 32 und somit auch im Bereich des Absperrventils 33 steht, wird zunächst nur das Absperrventil 31 geschlossen und das Absperrventil 36 geöffnet, so dass das Absperrventil 33 durch Leitungswasser aus der Spülmittelquelle 23 freigespült werden kann. Zweckmäßigerweise ist ein Leitungsabschnitt der Leitung 32 in unmittelbarer Nachbarschaft des Absperrventils 33 durchsichtig ausgebildet, um durch Sichtkontrolle feststellen zu können, ob sich im Bereich des Ventils 33 Abrasivmittel befindet oder nicht.

[0023] Wenn der Druckhopper 29 bestimmungsgemäß gefüllt ist, ergibt sich ein wie in der Figur dargestellter Füllstand unterhalb der Mündung der Fallleitung 32 mit deutlichen Abstand zur Mündung der Überlaufleitung 30. Zum Befüllen des Druckbehälters 10 werden die Absperrventile 31 und 33 geschlossen, die Absperrventile 27, 20 und 25 hingegen sind zu öffnen. Danach wird das Absperrventil 36 geöffnet, wodurch der Druckhopper 29 über die Druckmittelquelle 23 und die Leitung 35 druckbeaufschlagt wird. Durch diese Druckmittelbeaufschlagung gelangt das im Druckhopper 29 befindliche Abrasivmittel 9 zusammen mit der Trägerflüssigkeit 1 über die Füllleitung 26 in den Druckbehälter 10. Die dabei im Druckbehälter 10 entstehende überschüssige Trägerflüssigkeit 1 entweicht über die Leitung 19 in Freie bzw. in den Entsorgungsbehälter 24.

[0024] Der Druckhopper 29 ist so dimensioniert, dass sein Inhalt nach Austrag in den Druckbehälter 10 letzteren nahezu vollständig füllt, so dass sich der aus der Figur ersichtliche Füllstand unterhalb der Mündung in Füllleitung 26 mit deutlichem Abstand zur Mündung der Leitung 7 im oberen Bereich des Druckbehälters 10 bildet.

[0025] Nach dem Befüllen des Druckbehälters 10 werden die Füllleitungen zweckmäßigerweise rückgespült, um sicher zu stellen, dass die Absperrventile frei von Abrasivmittel sind, das insbesondere bei hohen Fülldrücken nicht nur beim Überbefüllen, sondern auch beim normalen Füllvorgang zumindest in kleineren Mengen aus dem Druckbehälter 10 ausgetragen wird. Hierzu wird zunächst einmal der Druckhopper 29 durch Schließen des Absperrventils 36 und Öffnen des Absperrventils 33 drucklos geschaltet, sodann wird das Absperrventil 25 geschlossen. Durch Öffnen des Absperrventils 22 gelangt nun zunächst einmal Spülwasser über die Leitung 21 in die Leitung 30 und durch das Absperrventil 31, das spätestens dann ebenfalls zu schließen ist, so dass dann die Spülflüssigkeit über die Leitung 21 in die Leitung 19, durch das Absperrventil 20 in den Druckbehälter 10 gelangt. Von dort gelangt es über die Füllleitung 26 durch das Absperrventil 27 in den Druckhopper 29 und durch das Absperrventil 33 und die Fallleitung 32 in den Hopper 34, wo es für den nächsten Füllvorgang verbleibt. Nachdem die vorgenannten Absperrventile freigespült worden sind, werden diese verschlossen, insbesondere die Absperrventile 20 und 27, wonach die Absperrventile 13 und 18 geöffnet werden und die Hochdruckpumpe 3 zum bestimmungsgemäßen Austragsbetrieb über die Düse 11 eingeschaltet wird.

[0026] Um insbesondere eine Überfüllung des Druckbehälters 10 und damit ein Austrag des Abrasivmittels über die Leitung 19 kontrollieren zu können, ist der in der Figur mit 37 gekennzeichnete Leitungsabschnitt der Leitung 19 durchsichtig ausgebildet.

[0027] In dem Steigrohr 16 ist oberhalb der maximalen Füllhöhe des Druckbehälters 10 eine Querbohrung 38 vorgesehen, die im bestimmungsgemäßen Austragsbetrieb dafür sorgt, dass die vom Boden 15 des Behälters 10 aufsteigende dicke Suspension aus Abrasivmittel 9 und Trägerflüssigkeit 1 weiter mit Trägerflüssigkeit verdünnt wird, bevor sie über die Leitung 17 in den Hauptstrom der Leitung 6 eintritt.

[0028] Die vorbeschriebene Füllvorrichtung kommt dann, wenn als Druckmittelanschluß 23 wie vorbeschrieben ein Leitungswasseranschluß mit einem Druck zwischen 5 und 10 bar Verwendung findet, ohne zusätzliche Pumpe für den Füllvorgang aus. Sollte eine solche Druckmittelquelle nicht vorhanden sein, so kann entweder statt der üblichen konstruktiv aufwändigen aus dem Stand der vTechnik bekannten Membranpumpe eine einfache Kreiselpumpe eingesetzt werden, um Trägerflüssigkeit in die Leitung 35 bzw. 21 zu fördern. Alternativ kann als Druckmittelquelle auch ein Druckspeicher, beispielsweise eine CO2-Patrone eingesetzt werden, wobei dann jedoch nach jedem Füllvorgang der Druckhopper nicht nur mit Abrasivmittel sondern auch mit Trägerflüssigkeit zu befüllen ist. Anstelle des Hoppers 34 kann auch eine unmittelbare Einfüllung des Abrasivmittels in die Fallleitung 32 oder eine auswechselbare mit Abrasivmittel gefüllte Kartusche vorgesehen sein. Der Füllvorgang des Druckbehälters 10 kann durch Druckerhöhung der Druckmittelquelle 23 noch erheblich beschleunigt werden, so dass die Füllzeiten der Anlage auf ein Minimum reduziert werden können. Es versteht, dass die vorbeschriebene Befüllung auch für Anlagen eingesetzt werden kann, die mit zwei Druckbehältern im Wechsel arbeiten oder auch bei Systemen mit anderen Mischprinzipien. Es wird in diesem Zusammenhang insbesondere auch auf Mischprinzipien zur WASS-Erzeugung nach dem Prinzip PREMAJET, SICURJET oder auch dem von Hiroshima Institute of Technology entwickelten Mischprinzip verwiesen.

Bezugszeichenliste



[0029] 
1 -
Trägerflüssigkeit
2 -
Behälter
3 -
Hochdruckpumpe
4 -
Leitung
5 -
Rückschlagventil
6 -
Hauptleitung
7 -
Nebenleitung
8 -
Drosselorgan
9 -
Abrasivmittel
10 -
Druckbehälter
11 -
Austragsdüse
12 -
Drosselorgan
13 -
Absperrventil
14 -
Sicherheitseinrichtung
15 -
Boden von 10
16 -
Steigrohr
17 -
Leitung
18 -
Absperrventil
19 -
Leitung (Entsorgungsleitung)
20 -
Absperrventil
21 -
Spülleitung
22 -
Absperrventil
23 -
Leitungswasserdruckanschluß
24 -
Entsorgungsgefäß
25 -
Absperrventil
26 -
Füllleitung
27 -
Absperrventil
28 -
Boden
29 -
Füllbehälter
30 -
Überlaufleitung
31 -
Absperrventil
32 -
Fallleitung
33 -
Absperrventil
34 -
Füllbehälter
35 -
Druckleitung
36 -
Absperrventil
37 -
durchsichtiger Abschnitt
38 -
Querbohrung



Ansprüche

1. Verfahren zum Befüllen des Druckbehälters (10) einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Strahls einer Suspension aus einer Trägerflüssigkeit (1) und einem Abrasivmittel (9) mit Abrasivmittel (9), bei dem das Abrasivmittel (9) aus einem Füllbehälter (29) in den Druckbehälter (10) gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass Abrasivmittel (9) und ggf. auch Trägerflüssigkeit (1) zunächst in den Füllbehälter (29) gefüllt werden, der dann verschlossen, mit dem Druckbehälter (10) leitungsverbunden und zum Austrag des Abrasivmittels (9) vom Füllbehälter (29) in den Druckbehälter (10) druckbeaufschlagt wird, wobei die im Druckbehälter (10) befindliche überschüssige Trägerflüssigkeit (1) aus diesem abgeführt wird.
 
2. Vorrichtung zur Erzeugung eines Strahls einer Suspension aus einer Trägerflüssigkeit (1) und einem Abrasivmittel (9), insbesondere zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Hochdruckpumpe (3), welche die Trägerflüssigkeit (1) in eine Hauptleitung (6) mit Drosselorgan (8) und parallel in eine Nebenleitung (7) fördert, wobei die Nebenleitung (7) durch einen Druckbehälter (10) wieder zur Hauptleitung (6) führt und am Ende der Hauptleitung (6) eine Austragsdüse (12) vorgesehen ist, und mit einem Füllbehälter (29), aus dem während des Füllvorgangs das Abrasivmittel (9) zusammen mit Trägerflüssigkeit (1) über eine absperrbare Leitung (Füllleitung) (26) in den Druckbehälter (10) gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (23, 25, 36) zum Druckbeaufschlagen des Füllbehälters (29) vorgesehen sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbeaufschlagung des Füllbehälters (29) aus einem Druckspeicher, vorzugsweise aus einem Gasspeicher erfolgt.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbeaufschlagung des Füllbehälters (29) durch eine die Trägerflüssigkeit (1) in den Füllbehälter (29) fördernde Pumpe erfolgt.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbeaufschlagung des Füllbehälters (29) über eine Leitung (35,32) erfolgt, welche im oberen Bereich des Füllbehälters (29) in diesen mündet.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (26) zwischen Füllbehälter (29) und Druckbehälter (10) im unteren Bereich des Füllbehälters (29) und im oberen Bereich des Duckbehälters (10) mündet.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entsorgungsleitung (19) zur Abfuhr von Trägerflüssigkeit (1) vorgesehen ist, welche im oberen Bereich des Druckbehälters (10) mündet und absperrbar ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Füllbehälter (29) ein weiterer Behälter (34) angeordnet ist, in den das Abrasivmittel (9) einfüllbar ist, dass eine absperrbare Falleitung (32) von diesem weiteren Behälter (34) zum Füllbehälter (29) vorgesehen ist, über die das Abrasivmittel (9) schwerkraftgefördert in den Füllbehälter (29) gelangt.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das die Entsorgungsleitung (19) zumindest abschnittweise (27) durchsichtig ausgebildet ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Entsorgungsleitung (19) auch als als Spülleitung (21) dient.
 




Zeichnung







Recherchenbericht