[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Auftragen
von Farbe oder anderen Lösungen auf einen Plattenzylinder oder ein Bildelement einer
Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1, 16 und 20.
[0002] Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen haben typischerweise einen Plattenzylinder,
auf den eine bebilderte Platte gespannt ist. Während des Druckens wird die Platte
eingefärbt und das eingefärbte Bild auf ein Gummituch übertragen, welches dann Papier
in Bogenform oder in Form einer endlosen Papierbahn kontaktiert. Die Farbe für den
Plattenzylinder kann durch eine Reihe von Dosierwalzen oder Dosierbändern von einer
Duktorwalze auf eine Farbauftragswalze übertragen werden. Von der Farbauftragswalze
wird die Farbe auf den Plattenzylinder übertragen.
[0003] Eine Methode zur Farbdosierung von der Duktorwalze auf die Farbauftragswalzen bedient
sich Heberwalzen oder Dosierwalzen mit Schlupfspalt. Das Dosieren durch Heberwalzen
oder Dosierwalzen mit Schlupfspalt kann jedoch einen diskontinuierlichen Farbübertrag
zur Folge haben. Auch weisen sowohl Heber- als auch Dosierwalzen während des Übertragungsvorgangs
einen spezifischen Schlupf zwischen den Walzenoberflächen auf.
[0004] Die tschechische Patentschrift Nr. 248128 offenbart ein Farbwerk mit einem flexiblen
und elastischen Band. Die Farbe wird als gleichmäßiger, breiter Streifen auf das flexible
und elastische Band aufgetragen. Zwei Spannwalzen sind mit einer automatischen Spannungsregelung
verbunden, die sich gemäß der Patentschrift voneinander weg bewegen, um eine dünnere
Farbschicht zu formen, und sich aufeinander zu bewegen, um eine dickere Farbschicht
zu formen. Eine der Spannwalzen wird von einer Presswalze kontaktiert.
[0005] Die Vorrichtung der tschechischen Patentschrift Nr. 248128 weist den Nachteil auf,
dass die Spannwalzen, die Presswalze und die Vorrichtung zur automatischen Spannungsregelung
erfordern, dass ein Weg des Bandes vergrößert oder verringert wird, um die Farbdicke
zu verändern, wenn die automatische Spannungsregelung einen Abstand zwischen den beiden
Spannrollen variiert. Das Verändern der Weglänge eines flexiblen, elastischen Bandes
erfordert eine komplizierte Anordnung und könnte zu erhöhten Bandausfällen führen.
Darüber hinaus stellt die Spannvorrichtung eine komplexe Anordnung dar, für die Spannrollen
und Pressrollen erforderlich sind, um eine ausreichende Spannung in dem elastischen
Band bereitzustellen.
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer genauen und
zuverlässigen Vorrichtung und eines Verfahrens zur kontinuierlichen Dosierung von
Farbe oder anderer Lösung für eine Druckmaschine.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 und durch
ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 16 gelöst.
[0008] Weitere Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0009] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auftragen von Farbe oder einer anderen Lösung
mit einer ersten Walze, einer zweiten Walze und einem elastischen Band, welches während
des Betriebs über die erste Walze und die zweite Walze läuft, zeichnet sich dadurch
aus, dass die erste Walze eine niedrigere Oberflächengeschwindigkeit als die zweite
Walze aufweist.
[0010] Die zweite Walze weist eine höhere Oberflächengeschwindigkeit als die erste Walze
auf und wird daher im Folgenden auch als Hochgeschwindigkeitswalze bezeichnet, während
die erste Walze als Niedergeschwindigkeitswalze bezeichnet wird. Die elastischen Bänder
sind so angeordnet, dass jedes elastische Band vorzugsweise nur um eine Niedergeschwindigkeitswalze
und eine Hochgeschwindigkeitswalze läuft.
[0011] Das Band kann dabei derart um die erste und zweite Walze geführt werden, dass die
Länge des Bandes auf diesem Weg fest, d.h. im Wesentlichen gleichbleibend ist.
[0012] Die Bezeichnung "Weg fester Länge" bedeutet in der vorliegenden Schrift, dass sich
die Weglänge des Bandes nicht wesentlich ändert, während das Band seinen Weg durchläuft,
wenngleich geringfügige Abweichungen aufgrund des Dehnens und Zusammenziehens des
Bandes auftreten könnten.
[0013] Mit dem elastischen Band der vorliegenden Erfindung kann ein diskontinuierlicher
Farbübertrag vermieden werden. Auch wird mit dem elastischen Band der spezifische
Schlupf vermieden, der während des Übertragungsvorgangs auftreten kann. Dadurch bietet
die vorliegende Erfindung den Vorteil einer kontinuierlichen, schlupffreien Farbdosierung.
Zusätzlich kann aufgrund der Elastizität des Bandes das elastische Band durch die
unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten der Walzen deformiert werden.
[0014] Vorzugsweise erfährt das Band weder an der ersten noch an der zweiten Walze Schlupf.
Der schlupffreie Kontakt führt zu einem einheitlicheren Drucken. Wie hierin definiert,
bedeutet "schlupffrei", dass - wenngleich ein Mikrokriechen auftreten kann - das Band
nicht aufrutscht, so dass die Geschwindigkeit des Bandes bezüglich der Oberflächengeschwindigkeit
der Walze nicht wesentlich verändert wird.
[0015] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung, welche auch als Dosiervorrichtung bezeichnet werden
kann, kann so angeordnet werden, dass sie ein anderes elastisches Band an einem Spalt
kontaktieren kann.
[0016] Vorzugsweise weisen die elastischen Bänder einen Farbfilm auf der Außenfläche auf.
Die Dicke des Farbfilms steht in einem umgekehrten Verhältnis zur Höhe der Spannung
in dem elastischen Band.
[0017] Die elastischen Bänder dehnen sich und werden beim Verlassen der Walze mit der niedrigeren
Oberflächengeschwindigkeit dünner, während sie sich beim Verlassen der Walze mit der
höheren Oberflächengeschwindigkeit zusammenziehen und dicker werden. Elastische Bänder
bieten den Vorteil, dass sie sich als Reaktion auf die durch die unterschiedlichen
Geschwindigkeiten der Walzen hervorgerufene Belastung deformieren können. Darüber
hinaus wird durch die Deformation der elastischen Bänder die Oberfläche des elastischen
Bandes verändert, wodurch eine Veränderung der Dicke des Farbfilms herbeigeführt und
die Verteilung der Farbe auf nachfolgenden Vorrichtungen beeinflusst wird. Da die
Walzen unterschiedliche Oberflächengeschwindigkeiten aufweisen, variiert die Oberflächengeschwindigkeit
der elastischen Bänder.
[0018] Der Radius der ersten Walze ist vorzugsweise, wenngleich nicht notwendigerweise,
kleiner als der Radius der zweiten Walze. Die unterschiedlichen Radien bieten den
Vorteil, die Oberflächengeschwindigkeiten der Walzen zu verändern, was wiederum die
Deformation des elastischen Bandes beeinflusst. Die Walzen können dann dieselbe Umdrehungsfrequenz
aufweisen, was einfachere Antriebsmechanismen ermöglichen kann, zum Beispiel 1:1.
Es könnten auch Walzen gleicher Größe verwendet werden, wenn diese mit unterschiedlichen
Umdrehungsfrequenzen angetrieben werden.
[0019] Die vorliegende Erfindung kann eine Duktorwalze umfassen, die eine der Niedergeschwindigkeitswalzen
kontaktiert, um mit dieser einen Spalt zu formen. Die Duktorwalze bietet den Vorteil,
dass der Farbfilm auf das elastische Band übertragen werden kann.
[0020] Die vorliegende Erfindung kann auch eine Farbauftragswalze umfassen, die eine der
Hochgeschwindigkeitswalzen kontaktiert, um mit dieser einen Spalt zu formen. Die vorliegende
Erfindung kann auch einen Druckzylinder, beispielsweise einen Plattenzylinder, umfassen,
der die Farbauftragswalze oder die Hochgeschwindigkeitswalze direkt kontaktiert, um
einen Spalt zu formen.
[0021] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Auftragen von Farbe oder einer anderen Lösung
auf einen Druckzylinder mit dem Bewegen eines elastischen Bandes über eine erste Walze
und eine zweite Walze sowie dem Auftragen der Farbe oder der anderen Lösung auf das
elastische Band zeichnet sich durch die folgenden Verfahrenschritte aus: Drehen der
ersten Walze mit einer ersten Oberflächengeschwindigkeit, Drehen der zweiten Walze
mit einer zweiten Oberflächengeschwindigkeit, wobei die erste Oberflächengeschwindigkeit
höher als die zweite Oberflächengeschwindigkeit ist.
[0022] Die erste Walze und die zweite Walze sind vorzugsweise angetriebene Walzen.
[0023] Zusätzlich zu einer Verwendung als Farbdosiervorrichtung kann die vorliegende Erfindung
auch zum Auftragen von Feuchtmittel oder anderen Flüssigkeiten verwendet werden, die
auf einen Zylinder in einer Druckmaschine oder auf eine Materialbahn aufgebracht werden
sollen.
[0024] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen in Zusammenhang mit den beigefügten, nachfolgend aufgeführten Zeichnungen
näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Farbdosiervorrichtung gemäß
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Farbdosiervorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform,
die eine serielle Anordnung aufweist; und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform, bei der vier Bänder seriell hintereinander
angeordnet sind.
[0026] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Dosiervorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung. Eine Duktorwalze 1 kann Farbe aus einem Farbkasten
10 erhalten und die Farbe auf ein Band 6 auf einer ersten Walze 4 übertragen. Das
elastische Band 6 läuft um die Walze 4 und eine zweite Walze 2, vorzugsweise auf schlupffreie
Weise herum. Die Walze 4 weist eine niedrigere Oberflächengeschwindigkeit und einen
kleineren Radius als die Walze 2 auf. Ein Niedergeschwindigkeits-Farbfilm 12 wird
von der Duktorwalze 1 auf die Außenfläche des elastischen Bandes 6 an einem Spalt
3 übertragen. Wenn das elastische Band 6 den Kontaktbereich mit der Walze 4 verlässt,
erhöht die höhere Oberflächengeschwindigkeit der Walze 2 die Oberflächengeschwindigkeit
des elastischen Bandes 6, wodurch ein Hochgeschwindigkeitsabschnitt 14 des elastischen
Bandes 6 geschaffen wird. Die Oberfläche des Hochgeschwindigkeitsabschnitts 14 des
elastischen Bandes 6 wird größer, und der Farbfilm 12 wird als Reaktion auf die Erhöhung
der Oberflächengeschwindigkeit dünner.
[0027] Die Walze 4 und die Walze 2 können von einem einzelnen Motor angetrieben werden.
So kann beispielsweise die Walze 4 direkt von einer Welle des Motors angetrieben werden
und die Walze 2 mit der Motorwelle getriebetechnisch verbunden sein. Alternativ können
die Walze 2 und die Walze 4 jeweils von einem eigenen Motor angetrieben werden.
[0028] Die Farbe kann dann auf eine Farbwalze 5 an einem Spalt 11 übertragen werden.
[0029] Wenn das elastische Band 6 den Kontaktbereich mit der zweiten Walze 2 verlässt, verringert
die Walze 4 die Oberflächengeschwindigkeit des elastischen Bandes 6, wodurch ein Niedergeschwindigkeitsabschnitt
20 geschaffen wird. Die Oberfläche des Niedergeschwindigkeitsabschnitts 20 des elastischen
Bandes 6 wird kleiner, und jeglicher verbliebene Farbfilm 12 wird als Reaktion auf
die Verringerung der Geschwindigkeit dicker.
[0030] Unter der Annahme, dass ausreichend Vorspannung zum Verhindern eines schlaffen Bandes
vorhanden ist, dass das Band elastisch ist, dass keine seitliche Spannung vorhanden
ist, dass die Farbe nicht kompressibel ist, dass eine "sofortige" Vereinheitlichung
des Farbniveaus eintritt, dass es keinen Schlupf an den Walzen gibt und dass sich
der Mechanismus in einem stabilen Zustand befindet, gilt die folgende Gleichung: V
s/(1+ε
s)=V
f/(1+ε
f), wobei V
s die Oberflächengeschwindigkeit für den Niedergeschwindigkeitsabschnitt 20, V
f die Oberflächenflächengeschwindigkeit für den Hochgeschwindigkeitsabschnitt 14, ε
s die Dehnungskonstante für den Niedergeschwindigkeitsabschnitt 20 und ε
f die Dehnungskonstante für den Hochgeschwindigkeitsabschnitt 14 ist. Aus dieser Gleichung
kann eine Verhältniskonstante ermittelt werden, die gleich 1 plus der Spannungskonstante
für den Hochgeschwindigkeitsabschnitt 14, geteilt durch 1 plus der Spannungskonstante
für den Niedergeschwindigkeitsabschnitt 20 ist, d.h. α=(1+ε
f)/(1+ε
s). Die Verhältniskonstante ist auch gleich der Oberflächengeschwindigkeit des Hochgeschwindigkeitsabschnitts
14, geteilt durch die Oberflächengeschwindigkeit des Niedergeschwindigkeitsabschnitts
20, d.h. α=V
f/V
s. Des Weiteren ist eine Niedergeschwindigkeitsdicke 22 (h
s) des Farbfilms 12, multipliziert mit der Oberflächengeschwindigkeit des Niedergeschwindigkeitsabschnitts
20, gleich einer Hochgeschwindigkeitsdicke 24 (h
f) des Farbfilm, multipliziert mit der Oberflächengeschwindigkeit des Hochgeschwindigkeitsabschnitts
14, d.h. h
sV
s = h
fV
f. Somit ist die Hochgeschwindigkeitsdicke 24 gleich der Niedergeschwindigkeitsdicke
22, geteilt durch die Verhältniskonstante α, d.h. h
f= h
s/α. Umgekehrt ist die Niedergeschwindigkeitsdicke 22 gleich der Hochgeschwindigkeitsdicke
24, multipliziert mit der Verhältniskonstante α, d.h. h
s = αh
f. Somit ist ersichtlich, dass die Dicke des Farbfilms proportional zu einer Erhöhung
der Oberflächengeschwindigkeit abnimmt und proportional zu einer Verringerung der
Oberflächengeschwindigkeit zunimmt. Darüber hinaus steht die proportionale Zunahme
oder Abnahme in einem Verhältnis zu den elastischen Dehnungskonstanten des elastischen
Bands.
[0031] Fig. 2 zeigt zwei Dosierbänder, die hintereinander angeordnet sind und die noch dünnere
Farbfilme auf eine Farbwalze auftragen können. Das elastische Band 6 der ersten Ausführungsform
kann ein zweites elastisches Band 100 an einem Kontaktspalt 102 zwischen den elastischen
Bändern kontaktieren, der von der zweiten Walze 2 und einer dritten Walze 104 geformt
wird. Die Drehung der ersten Walze 4 und der zweiten Walze 2 treibt das elastische
Band 6 im Uhrzeigersinn an, während die Drehung der dritten Walze 104 und einer vierten
Walze 106 das zweite elastische Band 100 in eine Richtung antreibt, die der Richtung
des elastischen Bandes 6 entgegengesetzt ist, d.h. in diesem Beispiel entgegen dem
Uhrzeigersinn. Der Farbfilm 12 wird vom elastischen Band 6 auf das zweite elastische
Band 100 am Kontaktspalt 102 zwischen den elastischen Bändern übertragen. Wenn die
Oberflächengeschwindigkeiten gleich sind, kein Schlupf am Spalt auftritt, und wenn
der Farbfilm 50:50 gespalten wird, ist die Dicke des Farbfilms am Kontaktspalt 102
zwischen den elastischen Bändern gleich der Hälfte der Hochgeschwindigkeitsdicke 24
(h
f) des Farbfilms 12 auf dem elastischen Band 6 plus einer zweiten Niedergeschwindigkeitsdicke
122 (h
s) des Farbfilms 12 auf dem zweiten elastischen Band 100, d.h. T=1/2(h
s+h
f). Der sich ergebende Farbfilm 101 wird dann auf die Hochgeschwindigkeitswalze 106
übertragen und durch das Band 100 in einer ähnlichen Weise wie durch das Band 6 dünner
gemacht. An der zweiten Hochgeschwindigkeitswalze 106 kann die Farbe beispielsweise
auf eine Farbwalze oder auf noch ein weiteres Band übertragen werden.
[0032] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht von vier Dosierbändern, wie in Fig. 1 gezeigt, welche
seriell hintereinander angeordnet sind. Eine Duktorwalze 258 kann Farbe auf ein erstes
Dosierband 200 an einem ersten Spalt 202 übertragen, welcher durch eine Walze niedrigerer
Geschwindigkeit 41 zum Bilden des Farbfilms 12 geformt wird. Der Farbfilm 12 wird
dann auf die gleiche Weise wie in Fig. 2 beschrieben auf ein zweites Dosierband 204
an einem zweiten Spalt 206 übertragen. Als nächster Schritt wird der Farbfilm 12 auf
die gleiche Weise wie in Fig. 2 beschrieben auf ein drittes Dosierband 210 an einem
dritten Kontaktspalt 212 übertragen. Danach wird der Farbfilm 12 auf die gleiche Weise
wie in Fig. 2 beschrieben auf ein viertes Dosierband 214 an einem vierten Spalt 216
übertragen. An einem fünften Spalt 218, der durch eine Walze höherer Geschwindigkeit
21 des vierten Dosierbandes 214 und einem Plattenzylinder 256 geformt wird, kann der
Farbfilm 12 auf den Plattenzylinder 256 übertragen werden. Vom Plattenzylinder 256,
der zu einem Druckwerk einer Offsetdruckmaschine gehören kann, kann das eingefärbte
Bild auf einen Gummituchzylinder 220 an einem Spalt 260 übertragen werden, welcher
durch den Plattenzylinder 256 und den Gummituchzylinder 220 geformt wird. Der Gummituchzylinder
220 kann das Bild dann auf eine Bahn 222 eines Bedruckstoffes, wie beispielsweise
Papier, übertragen. Die Spalte 202, 206, 212, 216, 218, 260 können schlupffreie Kontaktspalte
sein.
[0033] Die elastischen Dosierbänder 200, 204, 210, 214 drehen jeweils in entgegengesetzter
Richtung zueinander. So kann zum Beispiel das elastische Band 200 entgegen dem Uhrzeigersinn
drehen, während das elastische Band 204 im Uhrzeigersinn drehen, das Band 210 entgegen
dem Uhrzeigersinn drehen und das elastische Band 214 im Uhrzeigersinn drehen können.
Die Duktorwalze 258 kann der Drehung von Band 6 entgegengesetzt drehen, d.h. im Uhrzeigersinn.
Der Plattenzylinder 256 kann der Drehung des Bands 214 entgegengesetzt drehen, beispielsweise
entgegen dem Uhrzeigersinn, und der Gummituchzylinder 220 kann der Farbwalze 256 entgegengesetzt
drehen, beispielsweise im Uhrzeigersinn.
[0034] Für jede der Dosierbandvorrichtungen kann ein Radienverhältnis ermittelt werden,
indem der Radius der jeweiligen zweiten Walze durch den Radius der jeweiligen ersten
Walze dividiert wird, d.h. α=r
f/r
s. Unter der Annahme, dass das Radienverhältnis für alle Dosiervorrichtungen gleich
ist, und die Drehgeschwindigkeiten der jeweiligen ersten und zweiten Walzen der Dosiervorrichtungen
200, 204, 210, 214 gleich sind, kann die Dicke des Farbfilms 12 an der Duktorwalze
258 anhand der folgenden Gleichung ermittelt werden: T
0=(8α
4)T
p, wobei T
0 die Dicke der Farbe auf der Duktorwalze 258, α das Radienverhältnis und T
p die Dicke des Farbfilms 12 an der Bahn 222 ist. Auch kann die Oberflächengeschwindigkeit
des Farbfilms 12 mit der folgenden Gleichung ermittelt werden: V
0=(α)
-4V
p, wobei V
0 die Oberflächengeschwindigkeit der Duktorwalze 258, α das Radienverhältnis und V
p die Maschinengeschwindigkeit ist. Im Wesentlichen erhöht sich die Oberflächengeschwindigkeit
des Farbfilms 12 und die Dicke des Farbfilms 12 wird geringer, wenn sich die Anzahl
der Dosiervorrichtungen erhöht, die der Farbfilm durchläuft.
[0035] Die elastischen Bänder können beispielsweise aus Gummi hergestellt sein.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0036]
- 1
- Duktorwalze
- 2
- zweite Walze
- 3
- Spalt
- 4
- erste Walze
- 5
- Farbwalze
- 6
- elastisches Band
- 10
- Farbkasten
- 11
- Spalt
- 12
- Farbfilm
- 14
- Hochgeschwindigkeitsabschnitt
- 20
- Niedergeschwindigkeitsabschnitt
- 21
- Walze höherer Geschwindigkeit
- 22
- Niedergeschwindigkeitsdicke
- 24
- Hochgeschwindigkeitsdicke
- 41
- Walze niedrigerer Geschwindigkeit
- 100
- zweites elastisches Band
- 101
- Farbfilm
- 102
- Kontaktspalt
- 104
- dritte Walze
- 106
- vierte Walze
- 122
- zweite Niedergeschwindigkeitsdicke
- 200
- erstes Dosierband
- 202
- erster Spalt
- 204
- zweites Dosierband
- 206
- zweiter Spalt
- 210
- drittes Dosierband
- 212
- dritter Kontaktspalt
- 214
- viertes Dosierband
- 216
- vierter Spalt
- 218
- fünfter Spalt
- 220
- Gummituchzylinder
- 222
- Bahn
- 256
- Plattenzylinder
- 258
- Duktorwalze
- 260
- Spalt
1. Vorrichtung zum Auftragen von Farbe oder einer anderen Lösung, mit einer ersten Walze
(4, 104),
einer zweiten Walze (2, 106) und einem elastischen Band (6, 100, 200, 204, 210, 214),
welches während des Betriebs über die erste Walze (4, 104) und die zweite Walze (2,
106) läuft,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Walze (4, 104) eine niedrigere Oberflächengeschwindigkeit als die zweite
Walze (2, 106) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elastische Band (6, 100, 200, 204, 210, 214) weder an der ersten Walze (4, 104)
noch an der zweiten Walze (2, 106) Schlupf erfährt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das elastische Band (6, 100, 200, 204, 210, 214) beim Verlassen der ersten Walze
(4, 104) dehnt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das elastische Band (6, 100, 200, 204, 210, 214) beim Verlassen der zweiten
Walze (2, 106) zusammenzieht.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Radius der ersten Walze (4, 104) kleiner als ein zweiter Radius der zweiten
Walze (2, 106) ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
welche ferner einen Farbfilm (12, 101) umfasst, wobei der Farbfilm (12, 101) auf einer
Außenfläche des elastischen Bandes (6, 100, 200, 204, 210, 214) aufgebracht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Farbfilm (12, 101) beim Verlassen der ersten Walze (4, 104) dünner wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Farbfilm (12, 101) beim Verlassen der zweiten Walze (2, 106) dicker wird.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Duktorwalze (1), die das Band (6, 100, 200, 204, 210, 214) an der ersten Walze
(4, 104) kontaktiert.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Farbwalze (5), die das Band (6, 100, 200, 204, 210, 214) an der zweiten Walze
(2, 106) kontaktiert.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch
einen Plattenzylinder (256), der das Band (6, 100, 200, 204, 210, 214) an der zweiten
Walze (2, 106) kontaktiert.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das elastische Band (6, 100, 200, 204, 210, 214) ein zweites elastisches Band (6,
100, 200, 204, 210, 214) kontaktiert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
ein drittes elastisches Band (6, 100, 200, 204, 210, 214), welches das zweite elastische
Band (6, 100, 200, 204, 210, 214) kontaktiert.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Walze (4, 104) und die zweite Walze (2, 106) angetriebene Walzen sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung ein Farbwerk ist.
16. Verfahren zum Auftragen von Farbe oder einer anderen Lösung auf einen Druckzylinder
(256) mit den Verfahrensschritten
Bewegen eines elastischen Bandes (6, 100, 200, 204, 210, 214) über eine erste Walze
(4, 104) und eine zweite Walze (2, 106) sowie Auftragen der Farbe oder der anderen
Lösung auf das elastische Band (6, 100, 200, 204, 210, 214),
gekennzeichnet durch
die folgenden Verfahrensschritte:
Drehen der ersten Walze (4, 104) mit einer ersten Oberflächengeschwindigkeit;
Drehen der zweiten Walze (2, 106) mit einer zweiten Oberflächengeschwindigkeit, wobei
die zweite Oberflächengeschwindigkeit höher als die erste Oberflächengeschwindigkeit
ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
gekennzeichnet durch
das Kontaktieren des elastischen Bandes (6, 100, 200, 204, 210, 214) mit einem zweiten
elastischen Band (6, 100, 200, 204, 210, 214).
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schritt des Drehens der ersten Walze (4, 104) ein Antreiben der ersten Walze
(4, 104) beinhaltet, und der Schritt des Drehens der zweiten Walze (2, 106) ein Antreiben
der zweiten Walze (2, 106) beinhaltet.
19. Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15.