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EP 1 208 998 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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29.05.2002 Patentblatt 2002/22 |
(22) |
Anmeldetag: 17.11.2000 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B42C 9/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Anmelder: Grapha-Holding AG |
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6052 Hergiswil (CH) |
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Erfinder: |
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- Fischer, Peter
8404 Winterthur (CH)
- Ammann, Fritz
8500 Frauenfeld (CH)
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Leimwerk zum Auftragen eines Klebstoffes |
(57) Ein vorgeschlagenes Leimwerk (1) zum Auftragen von in einer Wanne (6) aufbereitetem
Klebstoff (5) auf den Rücken eines in einer Fördereinrichtung vorbeigeführten Buchblocks
(2), besteht aus einer Klebstoff der Wanne (6) entnehmenden Auftragswalze (4), und
einem den auf den Rücken des Buchblocks (2) zu übertragenden Klebstofffilm dosierenden,
durch ein Betätigungsorgan mit einem Antriebsorgan (18) eines steuerbaren Elektromotors
(17) antriebsverbundenen Rakel (8).
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Leimwerk zum Auftragen eines Klebstoffes auf den Rücken
oder angrenzende Bereiche eines in einer Fördereinrichtung vorbeigeführten Buchblocks
zusammengetragener Druckbogen, bestehend aus einer Klebstoff enthaltenden Wanne, in
die wenigstens eine den Klebstoff aufnehmende und an den Rücken des Buchblocks übertragende,
gleichsinnig mit dem Buchblock angetriebene Auftragswalze eintaucht, welcher über
dem Leimniveau in der Wanne ein durch den veränderbaren Abstand von der Auftragswalze
die auf den Buchblockrücken zu übertragende Leimfilmdicke bestimmender, zur Verstellung
ein Betätigungsorgan aufweisender Rakel zugeordnet ist. Für eine qualitativ hochwertige
Klebebindung ist die Beleimung des Rückens eines Buchblocks entscheidend. Das Beleimen
mit zum Buchrücken verstellbaren Auftragswalzen beeinflusst die Qualität der Beleimung
günstig. In vielen Fällen wird der Klebstoff mit zwei hintereinander angeordneten
Walzen übertragen und dabei mechanisch minimal zwischen die Blattkanten eingetrieben,
sodass eine Einbettung der Blätter in den übertragenen Klebstoff entsteht.
Die aufzutragende Klebstoffmenge wird durch ein steuerbares Rakel dosiert, damit sie
u.a. nicht in das Buchinnere eindringen kann. Die Walzenhöheneinstellung und die Rakelstellung
sind dabei sorgfältig aufeinander abzustimmen. Der zuviel aufgetragene Klebstoff wird
abschliessend von einem vertikal verstellbaren Abstreichrakel oder einer Egalisierwalze
ausgeglichen.
[0002] Bei bekannten Leimwerken werden die Rakel manuell oder über motorisch angetriebene
Kurvenscheiben, die auf einen mit der Rakelwelle verbundenen Steuerhebel einwirken,
verstellt bzw. eingestellt. Es sind auch Vorrichtungen bekannt, bei denen die Rakel
mittels Stellmotoren, die ein Differential- oder Planetengetriebe ansteuern, verstellbar
sind.
Auch von Pneumatikzylindern angetriebene Rakel, denen ein verstellbarer Anschlag zugeordnet
ist, sind bekannt.
[0003] Diese bekannten Vorrichtungen weisen einen relativ hohen Konstruktionsaufwand auf
und es sind zu ihrer Wirksamkeit mehrere Elemente beteiligt. Dadurch leidet die Einstellgenauigkeit,
insbesondere durch vorhandenes resp. unumgängliches Spiel. Ungenauigkeit ist auch
bei pneumatischer Betätigung eines Rakels unvermeidbar, da sich die Geschwindigkeit
eines pneumatischen Antriebs nicht proportional zur Maschinengeschwindigkeit verändern
lässt.
[0004] Deshalb ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Leimwerk nach der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, mit dem auf eine einfache Weise eine genaue und zuverlässige
Verstellung eines Rakels erzielt werden kann.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Betätigungsorgan des
Rakels mit dem Antriebsorgan eines steuerbaren Elektromotors antriebsverbunden ist,
wodurch gegenüber den bekannten Ausführungen auch weniger Raum beansprucht wird. Vorteilhaft
ist das Betätigungsorgan des Rakels als schwenkbare Welle ausgebildet, die auf einfache
Art eine direkte Antriebsverbindung mit einem Elektromotor gestattet.
[0006] Zur Betätigung eines Rakels eignet sich in hohem Masse ein als Linearmotor ausgebildeter
Elektromotor, da kleine Massen zu beschleunigen sind.
[0007] Selbstverständlich bewährt sich auch ein rotativ arbeitender Elektromotor zur Betätigung
eines Rakels.
[0008] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
zweier Ausführungbeispiele erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Darstellung eines Leimwerkes eines Klebebinders und
- Fig. 2
- eine räumliche Darstellung eines alternativen Leimwerks eines Klebebinders.
[0009] Fig. 1 und 2 zeigen ein Leimwerk 1 eines zur Herstellung von aus Druckbogen gebildeten
Buchblocks 2 vorgesehenen Klebebinders. Die in Einspannvorrichtungen einer Fördereinrichtung
(nicht ersichtlich) in Förderrichtung F transportierten Buchblocks 2 werden beim Passieren
des Leimwerks 1 an ihren aus der Einspannvorrichtung vorstehenden Rücken 3 beleimt.
Hierzu ist eine um eine quer zur Förderrichtung F rotierende Auftragswalze 4 vorgesehen,
die mit der in den in einer Wanne 6 vorkommenden Klebstoff 5 eintauchenden Mantelfläche
Klebstoff 5 aufnimmt und oberschlächtig an den Rücken 3 des Buchblocks 2 überträgt.
Der auf der Auftragswalze 4 aufgezogene Klebstofffilm 7 passiert dabei ein verstellbarer
Rakel 8, welcher die Menge des auf den Rücken 3 zu übertragenden Klebstoffes 5 bestimmt.
Der Abstand der Auftragswalze 4 zum Rücken 3 des Buchblocks 2 wie auch der Abstand
des Rakels 8 von der Auftragswalze 4 sind einstellbar bzw. verstellbar. Der Rücken
3 des Buchblocks 2 und der Mantel der Auftragswalze 4 weisen im Bereich der Klebstoffübertragung
eine gleichsinnige Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit auf.
Der den überschüssigen Klebstoff 5 an der Auftragswalze 4 abstreifende bzw. eine glatte
Filmoberfläche bildende Rakel 8 weist hierzu eine schneidenähnliche Endkante 9 auf.
Der vom Rakel 8 an der Auftragswalze 4 abgestreifte Klebstoff 5 fliesst in die Wanne
6 zurück.
Bei dem in Fig. 1 veranschaulichten Leimwerk 1 ist zur Betätigung des um eine parallel
zur Drehachse 10 der Auftragswalze 4 verlaufende Achse 11 schwenkbaren Rakels 8 eine
Welle 12 vorgesehen, an der ein Abstreiforgan 13 befestigt ist. Die Welle 12 lagert
an Schwenklagern 14, die an der Wanne 6 verankert sind. Das eine Ende der Welle 12
weist einen laschenartigen Hebel 15 auf, der mit einer Antriebsstange 16 eines an
einem Maschinengestell oder der Wanne 6 angelenkten Linearmotors 17 verbunden ist.
Die Antriebsstange 16 ist als Verlängerung des Ankers 18 (nicht sichtbar) des Linearmotors
17 ausgebildet.
[0010] Bei dem Leimwerk 1 in Fig. 2 besteht der Unterschied in der Ausbildung des Elektromotors
17, der einen nach einem Kreisbogenabschnitt ausgebildeten Anker 18 aufweist, dessen
verlängerte Enden an radial von einer Welle 12 als Betätigungsorgan abstehenden, einen
stumpfen Winkel bildenden Auslegern 19 befestigt sind.
1. Leimwerk (1) zum Auftragen eines Klebstoffes (5) auf den Rücken oder angrenzende Bereiche
eines in einer Fördereinrichtung vorbeigeführten Buchblocks (2) zusammengetragener
Druckbogen, bestehend aus einer Klebstoff (5) enthaltenden Wanne (6), in die wenigstens
eine den Klebstoff (5) aufnehmende und an den Rücken (3) des Buchblocks (2) übertragende,
gleichsinnig mit dem Buchblock (2) angetriebene Auftragswalze (4) eintaucht, welcher
über dem Leimniveau in der Wanne (6) ein durch den veränderbaren Abstand von der Auftragswalze
(4) die auf den Buchblockrücken (3) zu übertragende Klebstofffilmdicke bestimmender,
zur Verstellung ein Betätigungsorgan aufweisender Rakel (8) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan des Rakels (8) mit dem Antriebsorgan (18) eines steuerbaren
Elektromotors (17) antriebsverbunden ist.
2. Leimwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan des Rakels (8) als schwenkbare Welle (12) ausgebildet ist.
3. Leimwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (17) als Linearmotor ausgebildet ist.
4. Leimwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anker (18) des Linearmotors (17) mit dem Betätigungsorgan des Rakels (8) verbunden
ist.
5. Leimwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (18) des Linearmotors (17) um die Achse der Welle (12) oszillierend antreibbar
und mit von der Welle (12) abstehenden, einen Kreissektor bildenden Auslegern (19)
verbunden ist.
6. Leimwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (17) rotativ arbeitend ausgebildet ist.
7. Leimwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor mit einer programmierbaren Steuerung verbunden ist.

