[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Mischungen aus Fettsäuren und Kammpolymeren mit
verbesserter Kältestabilität, sowie deren Verwendung zur Verbesserung der Schmierwirkung
von Mitteldestillat-Brennstoffölen.
[0002] Mineralöle und Mineralöldestillate, die als Brennstofföle verwendet werden, enthalten
im allgemeinen 0,5 Gew.-% und mehr Schwefel, der bei der Verbrennung die Bildung von
Schwefeldioxid verursacht. Um die daraus resultierenden Umweltbelastungen zu vermindern,
wird der Schwefelgehalt von Brennstoffölen immer weiter abgesenkt. Die Dieseltreibstoffe
betreffende Norm EN 590 schreibt in Deutschland zur Zeit einen maximalen Schwefelgehalt
von 350 ppm vor. In Skandinavien kommen bereits Brennstofföle mit weniger als 50 ppm
und in Ausnahmefällen mit weniger als 10 ppm Schwefel zur Anwendung. Diese Brennstofföle
werden in der Regel dadurch hergestellt, dass man die aus dem Erdöl durch Destillation
erhaltenen Fraktionen hydrierend raffiniert. Bei der Entschwefelung werden aber auch
andere Substanzen entfernt, die den Brennstoffölen eine natürliche Schmierwirkung
verleihen. Zu diesen Substanzen zählen unter anderem polyaromatische und polare Verbindungen.
[0003] Es hat sich nun aber gezeigt, dass die reibungs- und verschleißmindernden Eigenschaften
von Brennstoffölen mit zunehmendem Entschwefelungsgrad schlechter werden. Oftmals
sind diese Eigenschaften so mangelhaft, dass an den vom Kraftstoff geschmierten Materialien,
wie z.B. den Verteiler-Einspritzpumpen von Dieselmotoren schon nach kurzer Zeit mit
Fraßerscheinungen gerechnet werden muss. Der gemäß EN 590 seit dem Jahr 2000 festgesetzte
Maximalwert für den 95%-Destillationspunkt von maximal 360°C und die mittlerweile
in Skandinavien vorgenommene weitere Absenkung des 95%-Destillationspunkts auf unter
350°C und teilweise unter 330°C verschärft diese Problematik weiter.
[0004] Im Stand der Technik sind daher Ansätze beschrieben, die eine Lösung dieses Problems
darstellen sollen (sogenannte Lubricity-Additive).
[0005] JP-A-Hei-11-1692 offenbart Brennstoffölzusammensetzungen, umfassend 0,001 bis 0,5
Gew.-% einer C
8-C
30-Fettsäuremischung, welche mindestens 75 Gew.-% von ungesättigten Fettsäuren mit einer
und zwei Doppelbindungen enthält, wobei das Verhältnis einfach und doppelt ungesättigter
Fettsäuren 1:3 bis 15:1 nach Gewicht beträgt, und die Brennstoffölzusammensetzung
höchstens 0,2 Gew.-% Schwefel und höchstens 40 Gew.-% Aromaten enthält. Die Öle können
weitere Additive wie Antioxidantien und Fließverbesserer enthalten.
[0006] JP-A-Hei-10-110 175 offenbart Additive zur Verbesserung der Schmierfähigkeit von
Brennstoffölen. Die Additive enthalten eine Fettsäure, ausgewählt aus geradkettigen
gesättigten oder ungesättigten C
8-C
28-Fettsäuren, sowie ein Pour Point Depressant oder einen Kaltfließverbesserer. Die
Brennstofföle haben einen Schwefelgehalt von maximal 0,05 Gew.-%.
[0007] Die nach dem Stand der Technik verwendeten Fettsäuren haben den Nachteil, dass sie
bei der Lagerung bei niedrigen Temperaturen, d.h. oftmals bei Raumtemperatur, meistens
bei Temperaturen von 0°C spätestens bei -5°C erstarren, bzw. dass sich kristalline
Anteile abscheiden und Probleme beim Handling bereiten. Dieses Problem ist auch durch
Verdünnen mit organischen Lösemitteln nur teilweise zu lösen, da auch aus diesen Lösungen
Anteile auskristallisieren bzw. die Lösung geliert und erstarrt. Sie müssen für den
Einsatz als Lubricity-Additive also stark verdünnt, oder in beheizten Lagerbehältern
vorgehalten und über beheizte Leitungen dosiert werden. Problematisch bei den in JP-A-Hei-10-110
175 vorgeschlagenen Additivmischungen sind die für die bevorzugten Fettsäuren erforderlichen
hohen Anteile an Pour Point Depressanten bzw. Kaltfließverbesseren sowie die dadurch
verursachte hohe Viskosität bzw. schlechte Löslichkeit dieser Additive, die zu Trübung
bzw. Gelierung der Konzentrate bei niedrigen Lagertemperaturen führen.
[0008] Die vorliegender Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, Lubricity-Additive
aufzufinden, die die Schmierwirkung von Mitteldestillaten mit verringerten Dosierraten
verbessern, aber selbst in der Kälte homogen, klar und insbesondere fließfähig bleiben.
[0009] Es wurde überraschenderweise gefunden, dass Mischungen von Fettsäuren mit Kammpolymeren
auch bei deutlich niedrigeren Temperaturen, teilweise bis unter -20°C, in besonderen
Fällen bis unter -30°C und in speziellen Fällen bis unter -40°C über längere Zeit
fließfähig und klar bleiben und zudem die Schmierwirkung von Mitteldestillaten effizienter
verbessern als reine Fettsäuren des Standes der Technik.
[0010] Gegenstand der Erfindung sind somit kältestabilisierte Fettsäuregemische, enthaltend
A) 10 bis 99,99 Gew.-% Fettsäuregemische aus
A1) 1 bis 99 Gew.-% mindestens einer gesättigten Mono- oder Dicarbonsäure mit 6 bis
50 Kohlenstoffatomen,
A2) 1 bis 99 Gew.-% mindestens einer ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure mit 6
bis 50 Kohlenstoffatomen,
sowie
B) 0,01 bis 90 Gew.-% Copolymere, umfassend
B1) 40 bis 60 mol-% bivalente Struktureinheiten der Formel

mit X = O oder N - R1,
worin a, b = 0 oder 1 und a + b = 1 sind, und
B2) 60 bis 40 mol-% bivalente Struktureinheiten der Formel
- H2C - CR2R3 - B2
und gegebenenfalls
B3) 0 bis 20 mol-%, bivalente Struktureinheiten, die sich von Polyolefinen ableiten,
wobei die Polyolefine aus Monoolefinen mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen ableitbar sind,
und worin
a) R1 einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 40 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyalkylrest
mit 1 bis 100 Alkoxyeinheiten und 1 bis 30 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, und
b) R3 einen Rest der Formeln OCOR4, COOR4 oder R4 bedeutet, worin R4 für C1-C24-Alkyl steht, und
c) die Zahl der Kohlenstoffatome der den Struktureinheiten B3) zugrunde liegenden
Polyolefinmoleküle zwischen 35 und 350 beträgt, und
d) R2 für Wasserstoff oder Methyl steht.
[0011] Gegenstand der Erfindung sind außerdem kältestabilisierte Lösungen der erfindungsgemäßen
Fettsäuregemische in Lösemitteln, wie z.B. aliphatischen und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffen
oder Kohlenwasserstoffgemischen, sowie sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoffen, oder
Mischungen daraus. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische 1 -
80 %, speziell 10 - 70 %, insbesondere 25 - 60 % Lösemittel.
[0012] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Brennstofföle, enthaltend neben einem
größeren Anteil Mitteldestillat mit bis zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt einen kleineren
Anteil eines kältestabilisierten Fettsäuregemischs, wie oben definiert.
[0013] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der genannten Fettsäuregemische
aus den Bestandteilen A und B zur Verbesserung der Schmiereigenschaften schwefelarmer
Mitteldestillate mit bis zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt.
[0014] Bevorzugte Fettsäuren (Bestandteil A) sind solche mit 8 - 40 C-Atomen, insbesondere
12 - 22 C-Atomen. Die Alkylreste der Fettsäuren bestehen im wesentlichen aus Kohlenstoff
und Wasserstoff. Sie können jedoch weitere Substituenten wie z.B. Hydroxy-, Halogen-,
Amino- oder Nitrogruppen tragen, sofern diese den vorwiegenden Kohlenwasserstoffcharakter
nicht beeinträchtigen.
[0015] Bestandteil A2) kann eine oder mehrere Doppelbindungen enthalten und natürlicher
oder synthetischer Herkunft sein. Bei mehrfach ungesättigten Carbonsäuren können deren
Doppelbindungen isoliert oder auch konjugiert sein. Der Anteil der gesättigten Fettsäuren
A1) in der Mischung aus A1) und A2) liegt bevorzugt unter 20 Gew.-%, insbesondere
unter 10 Gew.-%, speziell unter 5 Gew.-%. In bevorzugten Fettsäuremischungen, worunter
hier die Kombination aus A1) und A2) verstanden wird, enthalten mindestens 50 Gew.-%,
insbesondere mindestens 75 Gew.-%, speziell mindestens 90 Gew.-% der Bestandteile
eine oder mehrere Doppelbindungen. Diese bevorzugten Fettsäure(mischungen) haben Jodzahlen
von mindestens 40 g I/100 g, bevorzugt mindestens 80 g I/100 g, insbesondere mindestens
125 g I/100 g.
[0016] Geeignete Fettsäuren sind beispielsweise Laurin-, Tridecan-, Myristin-, Pentadecan-,
Palmitin-, Margarin-, Stearin-, Isostearin-, Arachin- und Behensäure, Öl- und Erucasäure,
Palmitolein-, Myristolein-, Linolsäure, Linolen-, Elaeosterin- und Arachidonsäure,
Ricinolsäure sowie aus natürlichen Fetten und Ölen gewonnene Fettsäuremischungen,
wie z.B. Cocosöl-, Erdnussöl-, Fisch-, Leinöl-, Palmöl-, Rapsöl-, Ricinen-, Ricinusöl-,
Rüböl-, Sojaöl-, Sonnenblumenöl- und Tallölfettsäure.
[0017] Geeignet sind ebenfalls Dicarbonsäuren, wie Dimerfettsäuren und Alkyl- sowie Alkenylbernsteinsäuren
mit C
8-C
50-Alk(en)ylresten, bevorzugt mit C
8-C
40-, insbesondere mit C
12-C
22-Alkylresten. Die Alkylreste können linear wie auch verzweigt (oligomerisierte Alkene,
PIB) sein.
[0018] Die Fettsäuren können weiterhin 1-40, speziell 1-25 Gew.-% Harzsäuren enthalten,
bezogen auf das Gewicht von A1) und A2) zusammen.
[0019] Bei den Struktureinheiten der der Formel B1) zugrunde liegenden Verbindungen handelt
es sich um Derivate der Malein-, Fumar- oder Itaconsäure. Vorzugsweise ist R
1 ein Alkylrest von vorzugsweise 10 bis 24, insbesondere 12 bis 20 Kohlenstoffatomen.
[0020] Bevorzugte Alkohole R
1-OH sind beispielsweise 1-Decanol, 1-Dodecanol, 1-Tridecanol, Isotridecanol, 1-Tetradecanol,
1-Hexadecanol, 1-Octadecanol, Eicosanol, Docosanol, Tetracosanol, deren Mischungen,
sowie natürlich vorkommende Mischungen wie z.B. Cocosfettalkohol, Talgfettalkohol
und Behenylalkohol. Die Alkohole können natürlichen wie auch synthetischen Ursprungs
sein.
[0021] Neben dem Einsatz einzelner Alkohole R
1-OH zur Veresterung hat sich hier die Verwendung von Alkoholmischungen z.B. aus Dodecanol
und Tetradecanol oder Tetradecanol und Hexadecanol im Verhältnis 1:10 bis 10:1, insbesondere
3:1 bis 1:3 besonders bewährt. Durch Variation der Alkoholkomponente kann das Additiv
der zu behandelnden Fettsäure angepasst werden. So kann z.B. durch Zugabe von beispielsweise
15 Gew.-% Behenylalkohol zu oben genannten Mischungen die Wirksamkeit in Fettsäuren
mit höherem Anteil an gesättigten, insbesondere gesättigten C18- und C20-Fettsäuren
optimiert werden. Die Reste R
1 können linear oder verzweigt sein, wobei die Verzweigung ein sekundäres oder tertiäres
Kohlenstoffatom umfassen kann. Lineare Reste R
1 sind bevorzugt. Ist R
1 verzweigt, dann trägt es diese Verzweigung vorzugsweise in 2-Stellung. Es ist möglich,
verschiedene Reste R
1 zu verwenden, d.h. bei der Herstellung der Maleinsäure-, Itaconsäure- und/oder Fumarsäureester
Mischungen verschiedener Alkohole einzusetzen.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Resten R
1 in Formel B1) um Alkoxyalkylreste der Formel
- (O-A)
x - R
5
worin A für einen C
2-C
4-Alkylenrest, x für eine ganze Zahl von 1 bis 100 und R
5 für einen C
1-C
30-Alkylrest steht. Die (O-A)-Einheit ist vorzugsweise eine Ethoxy- oder Propoxyeinheit.
Werden alkoxylierte Einheiten für R
1 verwendet, so geschieht das vorzugsweise in Mischung mit solchen Resten R
1, die nicht alkoxyliert sind. Der Anteil der alkoxylierten Reste R
1 übersteigt vorzugsweise 20 mol-% (bezogen auf alle Reste R
1) nicht. R
5 kann linear oder verzweigt sein. Ist R
5 verzweigt, so liegt die Verzweigung vorzugsweise in 2-Stellung. Bevorzugt ist R
5 linear.
[0023] Besonders geeignet für die Imidierung (Struktureinheiten B1b) haben sich primäre
Amine mit 12 bis 30 , insbesondere 12 bis 22 C-Atomen wie Dodecylamin, Tetradecylamin,
Hexadecylamin, Octadecylamin und Eicosylamin sowie deren Mischungen wie Cocosfettamin
und Talgfettamin erwiesen.
[0024] Die Struktureinheiten der Formel B2) leiten sich zum einen von α-Olefinen ab. Diese
α-Olefine haben bevorzugt 10 bis 40, insbesondere 12 bis 26 Kohlenstoffatome. α-Olefine
im Bereich C
14-C
24 sind besonders bevorzugt. Die Kohlenstoffkette der α-Olefine kann geradkettig oder
verzweigt sein, vorzugsweise ist sie geradkettig. Beispiele für geeignete Olefine
sind 1-Dodecen, 1-Tetradecen, 1-Tridecen, 1-Hexadecen, 1-Heptadecen, 1-Octadecen,
1-Nonadecen, 1-Eicosen, 1-Hemicosen, 1-Docosen, 1-Tetracosen, 1-Hexacosen, 1-Octacosen
etc. sowie deren Mischungen. Ebenfalls geeignet sind kommerziell erhältliche Olefin-Fraktionen,
wie z.B. C
20-C
24- oder C
30+-Olefin.
[0025] Die Struktureinheiten der Formel B2) leiten sich weiterhin von Vinyl-, Acryl- oder
Methacrylsäureestern mit Alkylresten, die 1 bis 3 C-Atome tragen, ab. Besonders bevorzugt
sind solche Struktureinheiten B2), die sich von Vinylacetat oder Vinylpropionat ableiten.
[0026] Die unter B3) genannten bivalenten Struktureinheiten sind von Polyolefinen abgeleitet,
die von Monoolefinen mit 3,4 oder 5 Kohlenstoffatomen abgeleitet sind. Besonders bevorzugte
Monoolefine als Grundkörper der Polyolefine sind Propylen und Isobutylen, woraus Polypropylen
und Polyisobutylen als Polyolefine entstehen. Die Polyolefine haben vorzugsweise einen
Alkylvinylidengehalt von mindestens 50 mol-%, insbesondere von mindestens 70 mol-%,
speziell mindestens 75 %. Die der radikalischen Polymerisation nicht zugänglichen
Polyolefine verbleiben in der Regel als nicht copolymerisierte Bestandteile im Produkt,
was sich auch positiv auf die Löslichkeit und Wirksamkeit der Polymeren auswirkt.
Unter Alkylvinylidengehalt versteht man den Gehalt der Polyolefine an Struktureinheiten,
die auf Verbindungen der Formel

zurückgehen, worin R
6 oder R
7 Methyl oder Ethyl bedeuten und die andere Gruppe ein Oligomeres des C
3-C
5-Olefins ist. Die Zahl der Kohlenstoffatome des Polyolefins beträgt zwischen 35 und
350. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Zahl der Kohlenstoffatome
zwischen 45 und 250. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt
der Anteil der Struktureinheiten B3) 1 bis 20 mol-%, insbesondere 2 bis 15 mol-%.
[0027] Die den Struktureinheiten B3) zugrunde liegenden Polyolefine sind durch ionische
Polymerisation zugänglich, und als Handelsprodukte erhältlich (z.B. ® Ultravis, ®
Napvis, ® Hyvis, ® Glissopal) (Polyisobutene von BP, BASF mit unterschiedlichen Alkylvinylidengehalten
und Molekulargewichten).
[0028] Die mittlere Molekülmasse der erfindungsgemäßen Copolymere B) beträgt im allgemeinen
zwischen 1.500 und 200.000 g/mol, insbesondere zwischen 2.000 und 100.000 g/mol (GPC
gegen Polystyrolstandards in THF).
[0029] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Copolymere B) erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen
zwischen 50 und 220°C, insbesondere 100 bis 190°C, speziell 130 bis 170°C. Das bevorzugte
Herstellungsverfahren ist die lösemittelfreie Massepolymerisation, es ist jedoch auch
möglich, die Polymerisation in Gegenwart aromatischer, aliphatischer oder isoaliphatischer
aprotischer Lösemittel wie Hexan, Cyclohexan, Toluol, Xylol oder von Lösemittelgemischen
wie Kerosin oder Solvent Naphtha durchzuführen. Bei der Lösungspolymerisation kann
die Temperatur durch den Siedepunkt des Lösemittels oder durch Arbeiten unter Unter-
oder Überdruck besonders einfach eingestellt werden.
[0030] Die Reaktion der Monomeren wird durch Radikale bildende Initiatoren (Radikalkettenstarter)
eingeleitet. Zu dieser Substanzklasse gehören z.B. Sauerstoff, Hydroperoxide, Peroxide
und Azoverbindungen wie Cumolhydroperoxid, t-Butylhydroperoxid, Dilauroylperoxid,
Dibenzoylperoxid, Bis(2-ethylhexyl)peroxidcarbonat, t-Butylperpivalat, t-Butylpermaleinat,
t-Butylperbenzoat, Dicumylperoxid, t-Butylcumylperoxid, Di-(t-butyl)peroxid, 2,2'-Azo-bis(2-methylpropanonitril)
oder 2,2'-Azo-bis(2-methylbutyronitril). Die Initiatoren werden einzeln oder als Gemisch
aus zwei oder mehr Substanzen in Mengen von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,05
bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, eingesetzt.
[0031] Die Copolymere können durch Copolymerisation von Olefin und/oder ungesättigtem Ester
(Komponente B2) und gegebenenfalls Polyolefin (Komponente B3) mit entweder Maleinsäure,
Fumarsäure, Itaconsäure, Itacon- oder Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure-, Fumarsäure-,
Itaconsäureester oder Maleinsäure-, Itaconsäureimid (Komponente B1) hergestellt werden.
Wird eine Copolymerisation mit Säuren oder Anhydriden durchgeführt, so wird das entstandene
Copolymer nach der Herstellung verestert bzw. imidiert. Diese Veresterung bzw. Imidierung
erfolgt beispielsweise durch Umsetzung mit 1,5 bis 2,5 mol Alkohol bzw. 0,8 bis 1,2
mol Amin pro mol Anhydrid bei 50 bis 300, insbesondere 120 - 250°C. Das Reaktionswasser
kann mittels eines Inertgasstroms abdestilliert oder mittels azeotroper Destillation
ausgetragen werden. Copolymere B) mit Säurezahlen von weniger als 50, insbesondere
weniger als 30, speziell weniger als 20 mg KOH/g sind bevorzugt.
[0032] Die Comonomere B1 und B2 werden bevorzugt equimolar eingesetzt. Der Anteil der Comonomere
B3 liegt bevorzugt zwischen 0,5 und 10 mol-%, insbesondere zwischen 1 und 5 mol-%.
[0033] Das Mischungsverhältnis zwischen A und B kann in weiten Grenzen variieren. So wirken
schon geringe Mengen B von 100 ppm bis 50.000 ppm, bevorzugt 1.000 ppm bis 10.000
ppm, in Fettsäurelösungen als Kälteadditiv für A. Sie vermögen dabei die Eigenkristallisation
der Fettsäure zu unterbinden, was zu einer Absenkung des Cloud Points führt sowie
gegebenenfalls die Sedimentation gebildeter Kristalle verhindert und so ein problemloses
Handling bei abgesenkten Temperaturen ermöglicht. Für spezielle Problemlösungen können
aber auch von 5 % bis zu 50 %, in besonderen Fällen bis zu 90 % des Bestandteils B
bezogen auf die Menge des Bestandteils A anwesend sein. Dabei werden insbesondere
der Eigenstockpunkt des Additivs abgesenkt und die Schmierfähigkeit des additivierten
Öls verbessert. Demzufolge liegt das bevorzugte Mischungsverhältnis von A:B zwischen
1:10 und 1:0,0001, insbesondere zwischen 1:4 und 1:0,0005, speziell zwischen 1:1 und
1:0,001.
[0034] Die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische werden Ölen in Mengen von 0,001 bis 0,5 Gew.-%,
bevorzugt 0,001 bis 0,1 Gew.-% zugesetzt. Dabei können sie als solche oder auch gelöst
in Lösemitteln, wie z.B. aliphatischen und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffen oder
Kohlenwasserstoffgemischen wie z.B. Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Decan, Pentadecan,
Benzinfraktionen, Kerosin oder kommerziellen Lösemittelgemischen wie Solvent Naphtha,
® Shellsol AB, ® Solvesso 150, ® Solvesso 200, ® Exxsol-, ® Isopar- und ® Shellsol
D-Typen eingesetzt werden. Als Lösemittel sind auch sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe
geeignet. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische 1 - 80 %, speziell
10 - 70 %, insbesondere 25 - 60 % Lösemittel. Die Fettsäuregemische, die auch bei
niedrigen Temperaturen von beispielsweise 0°C, teilweise auch unter -20 °C und in
speziellen Fällen bei -40°C und niedriger problemlos eingesetzt werden können, verbessern
die Schmierfähigkeit der additivierten Öle sowie deren Kälte- und Korrosionsschutzeigenschaften.
[0035] Zur Herstellung von Additivpaketen für spezielle Problemlösungen können die erfindungsgemäßen
Fettsäuregemische auch zusammen mit einem oder mehreren öllöslichen Co-Additiven eingesetzt
werden, die bereits für sich allein die Kaltfließeigenschaften und/oder Schmierwirkung
von Rohölen, Schmierölen oder Brennölen verbessern. Beispiele solcher Co-Additive
sind Vinylacetat enthaltende Copolymerisate oder Terpolymerisate des Ethylens, Paraffindispergatoren
und Alkylphenol-Aldehydharze.
[0036] So haben sich Mischungen der erfindungsgemäßen Fettsäuregemische mit Copolymerisaten
hervorragend bewährt, die 10 bis 40 Gew.-% Vinylacetat und 60 bis 90 Gew.-% Ethylen
enthalten. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung setzt man die erfindungsgemäßen
Fettsäuregemische in Mischung mit Ethylen/Vinylacetat/ Neononansäurevinylester-Terpolymerisaten
oder Ethylen-Vinylacetat/ Neodecansäurevinylester-Terpolymerisaten zur Verbesserung
der Fließfähigkeit von Mineralölen oder Mineralöldestillaten ein. Die Terpolymerisate
der Neononansäurevinylester bzw. der Neodecansäurevinylester enthalten außer Ethylen
10 bis 35 Gew.-% Vinylacetat und 1 bis 25 Gew.-% der jeweiligen Neoverbindung. Weitere
bevorzugte Copolymere enthalten neben Ethylen und 10 bis 35 Gew.-% Vinylestern noch
0,5 bis 20 Gew.-% Olefin wie Diisobutylen, 4-Methylpenten oder Norbornen. Das Mischungsverhältnis
der erfindungsgemäßen Fettsäuregemische mit den vorstehend beschriebenen EthylenNinylacetat-Copolymerisaten
bzw. den Terpolymerisaten aus Ethylen, Vinylacetat und den Vinylestern der Neononan-
bzw. der Neodecansäure beträgt (in Gewichtsteilen) 20:1 bis 1:20, vorzugsweise 10:1
bis 1:10.
[0037] Ferner können die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische in Mischung mit Paraffindispergatoren
eingesetzt werden. Paraffindispergatoren reduzieren die Größe der Paraffinkristalle
und bewirken, dass die Paraffinpartikel sich nicht absetzen, sondern kolloidal mit
deutlich reduziertem Sedimentationsbestreben, dispergiert bleiben. Weiterhin verstärken
sie die Schmierwirkung der erfindungsgemäßen Fettsäuregemische. Als Paraffindispergatoren
haben sich öllösliche polare Verbindungen mit ionischen oder polaren Gruppen, z.B.
Aminsalze und/oder Amide bewährt, die durch Reaktion aliphatischer oder aromatischer
Amine, vorzugsweise langkettiger aliphatischer Amine, mit aliphatischen oder aromatischen
Mono-, Di-, Tri- oder Tetracarbonsäuren oder deren Anhydriden erhalten werden (vgl.
US 4 211 534). Des gleichen sind Umsetzungsprodukte stickstoffhaltiger Polycarbonsäuren
mit langkettigen Aminen geeignet (vgl. EP 0597278). Andere Paraffindispergatoren sind
Copolymere des Maleinsäureanhydrids und α,β-ungesättigter Verbindungen, die gegebenenfalls
mit primären Monoalkylaminen und/oder aliphatischen Alkoholen umgesetzt werden können
(vgl. EP 0 154 177), die Umsetzungsprodukte von Alkenylspirobislactonen mit Aminen
(vgl. EP 0 413 279 B1) und nach EP 0 606 055 A2 Umsetzungsprodukte von Terpolymeren
auf Basis α,β-ungesättigter Dicarbonsäureanhydride, α,β-ungesättigter Verbindungen
und Polyoxyalkylenether niederer ungesättigter Alkohole. Auch Alkylphenol-Aldehydharze
sind als Paraffindispergatoren geeignet.
[0038] So können die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische zusammen mit Alkylphenol-Harzen
eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich
dabei um Alkylphenol-Formaldehydharze beispielsweise der Formel

worin R
50 für C
4-C
50-Alkyl oder -Alkenyl, R
51 für Ethoxy- und/oder Propoxy,
n für eine Zahl von 5 bis 100 und p für eine Zahl von 0 bis 50 steht.
[0039] Das Mischungsverhältnis der erfindungsgemäßen Fettsäuregemische mit den vorstehend
beschriebenen Paraffindispergatoren und Alkylphenol-Harzen beträgt (in Gewichtsteilen)
20:1 bis 1:20, vorzugsweise 10:1 bis 1:10.
[0040] Die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische sind geeignet, die Schmiereigenschaften von
tierischen, pflanzlichen, mineralischen oder synthetischen Brennstoffölen mit nur
geringen Dosierraten zu verbessern. Durch ihre verbesserten Kälteeigenschaften kann
bei Lagerung und Anwendung auf eine Erwärmung und/oder Verdünnung verzichtet werden.
Darüber hinaus verbessern sie gleichzeitig die Kälte- und Korrosionsschutzeigenschaften
der additivierten Öle. Weiterhin werden die Emulgiereigenschaften der additivierten
Öle weniger beeinträchtigt als es mit den Schmieradditiven des Standes der Technik
der Fall ist. Die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische sind für die Verwendung in Mitteldestillaten
besonders gut geeignet. Als Mitteldestillate bezeichnet man insbesondere solche Mineralöle,
die durch Destillation von Rohöl gewonnen werden und im Bereich von 120 bis 450°C
sieden, beispielsweise Kerosin, Jet-Fuel, Diesel und Heizöl. Die Öle können auch Alkohole
wie Methanol und/oder Ethanol enthalten oder aus diesen bestehen. Vorzugsweise werden
die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische in solchen Mitteldestillaten verwendet, die
0,05 Gew.-% Schwefel und weniger, besonders bevorzugt weniger als 350 ppm Schwefel,
insbesondere weniger als 200 ppm Schwefel und in speziellen Fällen weniger als 50
ppm Schwefel enthalten. Es handelt sich dabei im allgemeinen um solche Mitteldestillate,
die einer hydrierenden Raffination unterworfen wurden, und die daher nur geringe Anteile
an polyaromatischen und polaren Verbindungen enthalten, die ihnen eine natürliche
Schmierwirkung verleihen. Die erfindungsgemäßen Fettsäuregemische werden weiterhin
vorzugsweise in solchen Mitteldestillaten verwendet, die 95 %-Destillationspunkte
unter 370°C, insbesondere 350°C und in Spezialfällen unter 330°C aufweisen. Sie können
auch als Komponenten in Schmierölen eingesetzt werden.
[0041] Die Mischungen können allein oder auch zusammen mit anderen Fettsäuregemischen verwendet
werden, z.B. mit anderen Stockpunkterniedrigern oder Entwachsungshilfsmitteln, mit
Korrosionsinhibitoren, Antioxidantien, Schlamminhibitoren, Dehazern, Leitfähigkeitsverbesserern,
Lubricity-Additiven, und Zusätzen zur Erniedrigung des Cloud-Points. Des weiteren
werden sie erfolgreich zusammen mit Additivpaketen eingesetzt, die u.a. bekannte aschefreie
Dispergieradditive, Detergentien, Entschäumer und Korrosionsinhibitoren enthalten.
[0042] Die verbesserte Kältestabilität und die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Fettsäuregemische
als Lubricity-Additive wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiele
[0043] Folgende Substanzen wurden eingesetzt:
A1) Tallölfettsäure, enthaltend als Hauptbestandteile 30 % Ölsäure, 60 % Linol- und
andere mehrfach ungesättigte Fettsäuren und 4% gesättigte Fettsäuren. Jodzahl 155
g I/100 g
A2) Ölsäure (technisch) enthaltend als Hauptbestandteile 53 % Ölsäure, 24% Linolsäure,
und 16 % gesättigte Fettsäuren. Jodzahl 94 g I/100 g
B1) Umsetzungsprodukt eines Terpolymers aus C18-α-Olefin, Maleinsäureanhydrid und Polyisobutylen (Mw ca. 1300 g/mol) mit Tetradecanol
und Behenylalkohol, 50 %ig in Solvent Naphtha
B2) Copolymer aus Fumarsäure-(di-C14/C16-alkylester) und Vinylacetat, 50 %ig in Solvent Naphtha
B3) Mit Stearylamin imidiertes Copolymer aus gleichen Teilen Maleinsäureanhydrid und
Octadecen, 50 %ig in Solvent Naphtha
B4) Mischung aus gleichen Teilen
a) Copolymer aus gleichen Teilen Fumarsäuredi(tetradecylester)und Vinylacetat und
b) Amid-Ammoniumsalz aus 1 mol Phthalsäureanhydrid und 2 mol Ditalgfettamin, 50 %ig
in Solvent Naphtha.
[0044] Zur Beurteilung der Kälteeigenschaften wurde der Cloud Point der erfindungsgemäßen
Fettsäuregemische gemäß ISO 3015 gemessen (Tabelle 1). Danach wurden die Fettsäuregemische
wurden über mehrere Tage bei verschiedenen Temperaturen gelagert und anschließend
visuell beurteilt (Tabelle 2). V kennzeichnet Vergleichsbeispiele.
Tabelle 1:
Eigenstockpunkte (Cloud Point) der erfindungsgemäßen Fettsäuregemische |
Beispiel |
Zusammensetzung |
Cloud Point |
|
Fettsäure |
Kammpolymer |
Lösemittel |
|
1 |
A1 |
500 ppm B1 |
50 % Naphtha |
-35,0 °C |
2 |
A1 |
2.000 ppm B1 |
50 % Naphtha |
-34,0 °C |
3 |
A1 |
5.000 ppm B1 |
50 % Naphtha |
-34,2 °C |
4 |
A1 |
2.000 ppm B4 |
50 % Naphtha |
-37,0 °C |
5 |
A2 |
2.000 ppm B1 |
50 % Naphtha |
0,3 °C |
6 |
A2 |
5.000 ppm B1 |
50 % Naphtha |
-0,9 °C |
7 |
A2 |
2.000 ppm B2 |
50 % Naphtha |
1,7 °C |
8 |
A2 |
2.000 ppm B1 |
30 % Naphtha |
7,6 °C |
9 |
A2 |
5.000 ppm B1 |
30 % Naphtha |
6,4 °C |
10 |
A2 |
5.000 ppm B3 |
30 % Naphtha |
5,0 °C |
V1 |
A1 |
― |
50 % Naphtha |
-27,0 °C |
V2 |
A2 |
― |
50 % Naphtha |
3,3 °C |
V3 |
A2 |
― |
30 % Naphtha |
10,6 °C |

[0045] MS ist eine Mischung aus einer Reihe von aliphatischen und cyclischen, nichtaromatischen
Kohlenwasserstoffen. Die Hauptbestandteile von MS können folgender Tabelle entnommen
werden:
Tabelle 5:
Bestandteile von MS |
Bestandteil |
Konzentrationsbereich (Gew.-%) |
Di-2-ethylhexylether |
10 - 25 |
2-Ethylhexylsäure-2-Ethylhexylester |
10 - 25 |
C16-Lactone |
4 - 20 |
2-Ethylhexylbutyrat |
3 - 10 |
2-Ethylhexandiol-(1,3)-mono-n-butyrat |
5 - 15 |
2-Ethylhexanol |
4 - 10 |
C4- bis C8-Acetate |
2 - 10 |
2-Ethylhexandiol-(1,3) |
2 - 5 |
Ether und Ester ≥ C20 |
0 - 20 |
Schmierwirkung in Mitteldestillaten
[0046] Die Schmierwirkung der Fettsäuregemische wurde mittels eines HFRR-Geräts der Firma
PCS Instruments an additivierten Ölen bei 60°C durchgeführt. Der High Frequency Reciprocating
Rig Test (HFRR) ist beschrieben in D. Wei, H. Spikes, Wear,
Vol. 111, No.2, p.217, 1986. Die Ergebnisse sind als Reibungskoeffizient und Wear
Scar (WS1.4) angegeben. Ein niedriger Reibungskoeffizient und ein niedriger Wear Scar
zeigen eine gute Schmierwirkung.
Tabelle 6:
Charakterisierung der Testöle: Zur Prüfung der Schmierwirkung wurde ein Testöl mit
folgender Charakteristik eingesetzt: |
|
Testöl 1 |
Siedebereich: |
188 - 285°C |
Dichte |
0,810 g/cm3 |
Cloud Point |
-29°C |
Schwefelgehalt |
3 ppm |
Wear Scar |
626 µm |
Friction |
0,375 |
[0047] Die Bestimmung der Siedekenndaten erfolgt gemäß ASTM D-86 und die Bestimmung des
Cloud Points gemäß ISO 3015.
Tabelle 7:
Wear Scar in Testöl 1 |
Beispiel |
Additiv |
Dosierung |
Wear Scar |
Friction |
25 |
gemäß V1 |
200 |
466 |
0,196 |
26 |
gemäß V1 |
400 |
402 |
0,167 |
27 |
gemäß Beispiel 3 |
200 |
443 |
0,194 |
28 |
gemäß Beispiel 3 |
400 |
395 |
0,166 |
29 |
gemäß Beispiel 4 |
400 |
409 |
0,168 |
1. Kältestabilisierte Fettsäuregemische, enthaltend
A) 10 bis 99,9 Gew.-% Fettsäuregemische aus
A1) 1 bis 99 Gew.-% mindestens einer gesättigten Mono- oder Dicarbonsäure mit 6 bis
50 Kohlenstoffatomen,
A2) 1 bis 99 Gew.-% mindestens einer ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäure mit 6
bis 50 Kohlenstoffatomen,
sowie
B) 0,01 bis 90 Gew.-% Copolymere, umfassend
B1) 40 bis 60 mol-% bivalente Struktureinheiten der Formel

mit X = O oder N - R1,
worin a, b = 0 oder 1 und a + b = 1 sind, und
B2) 60 bis 40 mol-% bivalente Struktureinheiten der Formel
- H2C - CR2R3 - B2
und gegebenenfalls
B3) 0 bis 20 mol-%, bivalente Struktureinheiten, die sich von Polyolefinen ableiten,
wobei die Polyolefine aus Monoolefinen mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen ableitbar sind,
und worin
a) R1 einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 40 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyalkylrest
mit 1 bis 100 Alkoxyeinheiten und 1 bis 30 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, und
b) R3 einen Rest der Formeln OCOR4 oder COOR4 bedeutet, worin R4 für C1-C24-Alkyl steht, und
c) die Zahl der Kohlenstoffatome der den Struktureinheiten B3) zugrunde liegenden
Polyolefinmoleküle zwischen 35 und 350 beträgt, und
d) R2 für Wasserstoff oder Methyl steht.
2. Kältestabilisierte Fettsäuregemische nach Anspruch 1, worin Bestandteil A Carbonsäuren
mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen umfasst.
3. Kältestabilisierte Fettsäuregemische nach Anspruch 1 und/oder 2, enthaltend 1 bis
unter 20 Gew.-% A1) und über 80 bis 99 Gew.-% A2).
4. Kältestabilisierte Fettsäuregemische nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, worin die Mischung aus A1) und A2) eine Jodzahl von mindestens 40 g I/100g aufweist.
5. Kältestabilisierte Fettsäuregemische nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, worin die Mischung aus A1) und A2) 1 bis 40 Gew.-% Harzsäuren umfasst.
6. Kältestabilisierte Lösungen der Stoffe gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5 in organischen Lösemitteln, wobei die Lösungen 1 bis 80 Gew.-% Lösemittel enthalten.
7. Kältestabilisierte Lösungen nach Anspruch 6, wobei als lösemittelaliphatische und/oder
aromatische und/oder sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
8. Brennstofföle, enthaltend neben einem Mitteldestillat mit bis zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt
ein Additiv gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7.
9. Verwendung von Additiven gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 zur Verbesserung
der Schmiereigenschaften schwefelarmer Mitteldestillate mit bis zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt.