[0001] Die Erfindung betrifft eine Außenleuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine
derartige Leuchte ist z. B. aus der DE 198 34 195 A1 bekannt.
[0002] Außenleuchten mit einem Reflektor, der aus Facetten aufgebaut ist, haben sich allgemein
bei Straßenbeleuchtungen und dergleichen bewährt, insbesondere da sie eine Möglichkeit
geben, die auszuleuchtenden Bereiche präziser und individueller als mit konventionellen
Techniken festzulegen. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß auf den zu
beleuchtenden Flächen und/oder auf Wänden, welche an die zu beleuchtenden Fläche angrenzen,
z. B. Hausfassaden an einer Straße, dunkle Streifen zu beobachten sind. Diese Streifen
sind besonders auffallend in Straßentunneln und auf Straßenbelägen mit einem hohen
Spiegelfaktor. Diese Streifigkeit tritt insbesondere im Nahfeldbereich auf, etwa in
einem Abstand von 3 m bis 6 m von der Leuchte. Derartige Nahfeldeffekte sind durch
Lichtstärkeverteilungsmessungen bei der Herstellung und Konstruktion nicht feststellbar
und stellen sich erst als Beleuchtungsstärkeungleichmäßigkeiten direkt unter der Leuchte
bzw. auf den Wänden heraus.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Leuchte der eingangs genannten Art zur Verfügung
zu stellen, welche kostengünstig hergestellt werden kann und bei welcher Beleuchtungsstärkeungleichmäßigkeiten
in bestimmten Bereichen reduziert sind.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Außenleuchte, insbesondere zur
Beleuchtung eines streifenförmigen Gelände- oder Raumabschnitts, z. B. einer Straße
oder eines Tunnels, mit einer oder mehreren in einem Reflektor angeordneten Lampen,
wobei der Reflektor eine Lichtaustrittsöffnung aufweist und die Lampen so angeordnet
sind, daß Licht von den Lampen an dem Reflektor zu der Lichtaustrittsöffnung des Reflektors
reflektiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß, vorzugsweise im Bereich der Seitenwände
des Reflektors, zumindest ein erster zusammenhängender Bereich des Reflektors Licht
zumindest teilweise streuend ausgebildet ist und mindestens ein zweiter zusammenhängender
Bereich des Reflektors im wesentlichen gerichtet reflektierend ausgebildet ist. Es
kann insbesondere vorgesehen sein, daß an einer Seitenwand des Reflektors zumindest
ein erster zusammenhängender, Licht zumindest teilweise streuender Bereich und mindestens
ein zweiter zusammenhängender, Licht gerichtet reflektierender Bereich des Reflektors
vorgesehen sind.
[0005] Der Licht zumindest teilweise streuende Bereich des Reflektors kann einen Teil des
einfallenden Lichts gerichtet reflektieren und einen weiteren Anteil des Lichts streuen.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, daß in dem entsprechenden Bereich eine Oberflächenstruktur
ausgebildet ist, welche Abschnitte mit einer glatten Oberfläche aufweist, die Licht
gerichtet reflektieren, und unregelmäßig ausgebildete Oberflächenabschnitte, welche
das aus einer bestimmten Richtung einfallende Licht aufgrund der Unregelmäßigkeit
in verschiedene Richtungen reflektieren. Die unregelmäßig ausgebildeten Oberflächenabschnitte
können, für sich genommen, durchaus spiegelnd reflektierend sein. Diese Oberflächenabschnitte
sind jedoch, verglichen mit der Gesamtfläche des in Rede stehenden Bereichs oder gegebenenfalls
auch verglichen mit den gerichtet reflektierenden Abschnitten dieses Bereichs, so
klein, daß der Lichtanteil, der von einer solchen unregelmäßigen Struktur in eine
bestimmte Richtung reflektiert wird, klein gegenüber der gesamten reflektierten Lichtmenge
ist.
[0006] Die im wesentlichen gerichtet reflektierenden Bereiche des Reflektors sind in der
Regel mit einer glatten Oberfläche ausgebildet. Erfindungsgemäß können jedoch diese
Bereiche auch einen kleinen Teil des reflektierten Lichts streuen, wobei dieser Anteil
jedoch kleiner, in der Regel wesentlich kleiner als der Anteil ist, der von dem ersten
Bereich streuend reflektiert wird.
[0007] Der erste bzw. zweite Bereich haben zumindest solche Abmessungen, bei denen die Licht
zumindest teilweise streuenden Oberflächen einheitlich erscheinen, z.B. einheitlich
matt oder einheitlich (nicht notwendig regelmäßig) strukturiert. Diese Abmessungen
sind dabei größer als die Distanz, auf welcher die Oberflächenstruktur variiert bzw.
Unregelmäßigkeiten zeigt. Weist der Reflektor Facetten auf, ist der erste und zweite
Bereich vorzugsweise jeweils mindestens so groß wie eine Facette.
[0008] Die Erfindung kann dabei vorsehen, daß ein Bereich oder derjenige Bereich des Reflektors,
welcher Licht zumindest teilweise in den Nahbereich der Leuchte reflektiert, Licht
zumindest teilweise streuend ausgebildet ist.
[0009] Der Nahbereich kann dabei als Raumbereich definiert sein, in dem sich beleuchtete
Flächen (z.B. Straßenoberflächen oder Tunnelwände) mit einem Abstand von der Leuchte
kleiner als ein bestimmter Grenzwert befinden, wobei der Grenzwert in einem Bereich
von 3 m bis 6 m liegen kann.
[0010] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß ein Bereich des Reflektors, welcher Licht
auf einen Bereich des beleuchteten Gelände- oder Raumabschnitts reflektiert, der in
einem Abstand von 3 m bis 6 m von der Leuchte liegt, Licht zumindest teilweise streuend,
z. B. matt reflektierend oder mit einer Licht zumindest teilweise streuenden Struktur
ausgebildet ist.
[0011] In bestimmten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Leuchte kann zumindest ein
Reflektorbereich, der Licht bis zu einem Winkel von 0° bis 40°, bezogen auf eine Senkrechte
zu der Lichtaustrittfläche des Reflektors, reflektiert, zumindest teilweise Licht
streuend ausgebildet sein. Während der vorangehend angegebene Winkelbereich diejenigen
Winkel umfaßt, die sich bei den meisten praktischen Anwendungen ergeben, kann, je
nach der zu lösenden lichttechnischen Aufgabe, z. B. in Abhängigkeit davon, wie hoch
die Leuchte über dem Boden montiert ist, in welchem Abstand von der Leuchte sich beleuchtete
Flächen, wie Haus- oder Tunnelwände befinden, dieser Grenzwinkel größer gewählt werden.
[0012] Die Erfindung kann auch vorsehen, daß zumindest ein Reflektorbereich, der Licht bis
zu einem Winkel von 0° bis 40°, bezogen auf die Vertikale im Raum, reflektiert, Licht
zumindest teilweise streuend ausgebildet ist.
[0013] Es kann vorgesehen sein, daß der Reflektor zumindest teilweise aus Reflektorstreifen
aus individuellen Facetten aufgebaut ist, die sich, ausgehend von der Lichtaustrittsöffnung,
in einer Richtung senkrecht zu dieser erstrecken, wobei mindestens eine zusammenhängende
Gruppe von Facetten, welche Facetten aus einem oder mehreren Streifen umfaßt, Licht
zumindest teilweise streuend ausgebildet ist und/oder mindestens eine zusammenhängende
Gruppe von Facetten, welche Facetten aus einem oder mehreren Reflektorstreifen umfaßt,
im wesentlichen gerichtet reflektierend ausgebildet ist. Es können insbesondere auch
zwei oder mehr der vorangehend genannten Gruppen vorgesehen sein.
[0014] Dabei können insbesondere Facetten, welche in den Nahbereich der Leuchte reflektieren,
Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet sein.
[0015] In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Reflektor einen Dachabschnitt
und reflektierende Seitenwände aufweist, wobei zumindest ein an den Dachabschnitt
angrenzender Bereich der Seitenwände Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet
ist. Der Dachabschnitt kann ebenfalls ganz oder in Teilbereichen zumindest teilweise
Licht streuend ausgebildet sein.
[0016] Es kann insbesondere vorgesehen sein, daß unterhalb eines, mehrerer oder aller dieser
Licht zumindest teilweise streuenden Bereiche zu der Lichtaustrittsöffnung hin ein
gerichtet reflektierender Bereich anschließt.
[0017] Die Erfindung kann auch vorsehen, daß ein unmittelbar an die Lichtaustrittsöffnung
angrenzender Bereich des Reflektors gerichtet reflektierend ausgebildet ist.
[0018] Dabei kann vorgesehen sein, daß sich der an die Lichtaustrittsöffnung angrenzende
gerichtet reflektierende Reflektorbereich im wesentlichen über den gesamten Umfang
der Lichtaustrittsöffnung erstreckt.
[0019] Die Erfindung kann auch vorsehen, daß der Reflektor und die Lampe der Leuchte so
ausgebildet und angeordnet sind, daß der Raumbereich, in den Licht von dem Reflektor
reflektiert wird, in einer Ebene parallel zu der Lichtaustrittsfläche entlang einer
ersten Achse wesentlich größer als entlang einer dazu senkrechten zweiten Achse ist,
wobei zumindest ein Reflektorbereich, der Licht im wesentlichen in eine Richtung parallel
zu der zweiten Achse reflektiert, Licht zumindest teilweise streuend, z. B. matt ausgebildet
ist. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, daß zumindest ein Reflektorbereich,
der Licht im wesentlichen in eine Richtung senkrecht zu der Längsachse des ausgeleuchteten
Geländeabschnitts reflektiert, zumindest teilweise Licht streuend ausgebildet ist.
Die Erfindung kann dabei durchaus vorsehen, daß ein oder mehrere weitere Reflektorbereiche,
welche Licht in einen Winkelbereich um die besagte zweite Achse in der vorangehend
genannten Ebene bzw. um die Richtung senkrecht zu der Längsrichtung des beleuchteten
Geländeabschnitts reflektieren, zumindest teilweise Licht streuend ausgebildet sind.
Dieser Winkelbereich kann z. B. in einem Bereich von ± 10° bis ± 80° liegen. Ist der
zu beleuchtende Geländeabschnitt schmal und von Wänden umgeben, beispielsweise bei
schmalen Tunnels, kann dieser Winkelbereich sehr groß sein, z. B. 80°, während er,
wenn der zu beleuchtende Geländeabschnitt breiter ist, in der Regel kleiner sein wird.
[0020] Im montierten Zustand kann die erfindungsgemäße Leuchte zu der Horizontalen geneigt
sein, so daß die Lichtaustrittsfläche nicht parallel zur Horizontalen ist. In solchen
Fällen können die vorangehend genannten Relationen und Bemessungen, insbesondere die
angegebenen Winkelbereiche, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung bezogen auf
die horizontale Ebene, statt bezogen auf eine Ebene parallel zu der Lichtaustrittsfläche,
vorgesehen sein.
[0021] Eine solche Ausbildung des Reflektors ist vorteilhaft, wenn sich in der Richtung,
in welche dieser Reflektorbereich reflektiert, eine Wand befindet, auf welcher sich
ein Streifenmuster des Reflektors abzeichnen kann.
[0022] Die Erfindung kann insbesondere vorsehen, daß Reflektorbereiche, welche Licht in
zwei entgegengesetzte Richtungen, die jeweils im wesentlichen parallel zu der besagten
zweiten Achse sind, reflektieren, Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet sind.
[0023] Eine solche Ausführungsform ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich in der Richtung
der zweiten Achse auf beiden Seiten der Leuchte Wände befinden, wie dies z. B. in
Straßentunnels der Fall ist.
[0024] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die Licht zumindest teilweise
streuenden Bereiche des Reflektors mit einer Licht zumindest teilweise streuenden
Struktur versehen.
[0025] Eine solche Struktur kann beispielsweise eine Sandstrahlstruktur, eine Hammerschlagstruktur,
oder eine Ledernarbenstruktur sein. Eine solche Ledernarbenstruktur kann insbesondere
auf einer an und für sich glatten Oberfläche eine Struktur von linienartigen Erhöhungen
vorsehen, die sowohl hinsichtlich ihres Verlaufs als auch hinsichtlich ihrer Höhe
unregelmäßig sind. Diese Erhöhungen bilden schmale Streifen, welche die Oberfläche
durchziehen und deren Breite relativ klein im Verhältnis zu dem in Rede stehenden
Bereich, z. B. zu dem Bereich einer Facette ist. Die Oberfläche der Erhöhung kann
dabei durchaus selbst spiegelnd sein. Da ihre Breite jedoch sehr schmal ist, ist auch
der Anteil des von ihr reflektierten Lichts relativ klein. Da der Verlauf dieser Oberfläche
unregelmäßig ist, werden dementsprechend kleine Lichtanteile unregelmäßig in verschiedene
Richtungen reflektiert, so daß sich dadurch eine Licht streuende Wirkung ergibt.
[0026] Die Erfindung kann auch vorsehen, daß die Oberfläche des entsprechenden Bereichs
eine Wölbstruktur ist, wie sie beispielsweise durch ein Verfahren nach DE 43 11 978
C1, DE 44 01 974 A1, DE 44 37 986 A1, DE 195 12 533 A1, DE 196 11 478 A1, DE 196 34
244 A1 oder DE 196 51 937 A1 erhältlich ist, wobei eine solche Struktur nicht notwendigerweise
nach einem Verfahren gemäß einer der vorangehend genannten Druckschriften hergestellt
sein muß, sondern nur dieselben Eigenschaften hat wie eine nach diesem Verfahren hergestellte
Struktur. Insbesondere wenn der Reflektor aus Kunststoff gefertigt wird, können alternative
Verfahren zur Herstellung identischer oder ähnlicher Strukturen verwendet werden.
[0027] Die Struktur kann insbesondere auch so ausgebildet sein, daß ein Teil des auf den
entsprechenden Bereich einfallenden Lichts gerichtet reflektiert wird und ein weiterer
Teil des auf dem Bereich einfallenden Lichts gestreut wird, wobei der Anteil des gerichteten
Lichts durchaus überwiegen kann. Durch den Licht streuenden Anteil wird erreicht,
daß der Raumbereich, in den der entsprechende Reflektorbereich, z. B. eine oder mehrere
Facetten, reflektiert, nicht scharf begrenzt ist, sondern vielmehr einen verschmierten
Übergang aufweist, d. h. einen Randbereich, in dem die Lichtstärke des von der Facette
reflektierten Lichts nicht scharf, sondern mit einer mehr oder weniger ausgedehnten
Flanke abfällt.
[0028] Gegebenenfalls können in dem Reflektor auch Bereiche mit verschiedenen Licht zumindest
teilweise streuenden Strukturen vorgesehen sein.
[0029] Es ist nicht unbedingt notwendig, die Licht streuenden Bereiche des Reflektors mit
einer Licht streuenden Struktur zu versehen. Es kann auch vorgesehen sein, daß diese
Bereiche des Reflektors mit einer Licht zumindest teilweise streuenden Beschichtung,
Lackierung oder dergleichen versehen sind.
[0030] Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung eines Reflektors für eine
Leuchte wie vorangehend umschrieben zur Verfügung, wobei der Reflektor durch ein Formwerkzeug
geformt wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Formwerkzeug in Bereichen,
welche Licht zumindest teilweise streuenden Bereichen des Reflektors entsprechen,
mit dem Negativ einer Licht zumindest teilweise streuenden Struktur versehen ist.
[0031] Es kann vorgesehen sein, daß der Reflektor aus Kunststoff geformt wird.
[0032] Es kann vorgesehen sein, daß das Formwerkzeug in Bereichen, welche gerichtet reflektierenden
Bereichen des Reflektors entsprechen, poliert ist. Die glatten Bereiche des Formwerkzeugs
führen entsprechend zu glatten Flächen des Reflektors, während rauhe Oberflächen des
Formwerkzeugs zu einer rauhen und damit Licht streuenden Oberfläche des Reflektors
führen. Es kann jedoch auch für bestimmte Strukturen vorgesehen sein, daß das Formwerkzeug
auch in Bereichen, in denen eine Licht streuende Struktur vorgesehen ist, poliert
ist, so daß die Oberflächen der Struktur lokal glatt und damit spiegelnd reflektierend
sind. Die Licht streuende Wirkung ergibt sich in diesen Fällen durch den makroskopisch
unregelmäßigen Verlauf der Oberfläche.
[0033] Die Erfindung kann auch vorsehen, daß die Innenwand des Reflektors nach dem Formvorgang
mit einer reflektierenden Beschichtung versehen wird.
[0034] Mit diesem Verfahren ist es möglich, auf eine einfache Weise eine komplexe Reflektorstruktur
zu schaffen, bei der ein Teil des Reflektors Licht streuend ist und ein weiterer Teil
des Reflektors nicht. Wenn ein Teil des Formwerkzeugs mit einer Struktur versehen
ist, welche dem Negativ einer Licht zumindest teilweise streuenden Struktur entspricht
und ein weiterer Teil des Formwerkzeugs vollständig glatt ist, so daß sich bei dem
Formvorgang eine glatte Oberfläche des Reflektors ergibt, ergibt sich nach einer Beschichtung
mit einem reflektierenden Material automatisch in den Bereichen, in denen bereits
eine Struktur vorhanden ist, ein Lichtstreueffekt, während in denjenigen Bereichen,
in denen das Formwerkzeug vollständig glatt war und dementsprechend auch die Reflektorwand
glatt ist, sich ein gerichtet reflektierender Bereich ergibt.
[0035] Die Erfindung kann auch vorsehen, daß der Reflektor in konventioneller Weise aus
Blech geformt wird, das vor dem Formvorgang mit einer Licht streuenden Struktur strukturiert
worden ist. Wird der Reflektor aus Belch gefertigt, läßt sich eine Stufenform zwischen
den einzelnen Reflektorstreifen nur schwer realisieren, so daß auch vorgesehen sein
kann, daß zwischen zwei unmittelbar aneinander angrenzenden Reflektorstreifen in der
Richtung senkrecht zu der reflektierenden Fläche ein nicht durch Material ausgefüllter
Freiraum verbleibt.
[0036] Generell, insbesondere aber auch, wenn der Reflektortopf aus Blech gefertigt wird,
kann es sinnvoll sein, den Reflektortopf aus mehreren Einzelteilen aufzubauen, beispielsweise
aus einem ersten Teil, welches die strukturierten Facetten enthält und einem zweiten
Teil, welches die nicht strukturierten Facetten enthält.
[0037] Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß sich die vorangehend
beschriebene Streifigkeit ohne wesentliche Einbußen für den Wirkungsgrad der Leuchte
und für die Lichtstärkeverteilung allgemein dadurch lösen lassen, daß ein Teil des
Reflektors Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet ist und ein weiterer Teil
des Reflektors hochglänzend ausgebildet ist. Die hochglänzenden Bereiche bzw. Facetten,
die vorzugsweise im Bereich der Lichtaustrittsöffnung oder angrenzend hierzu liegen,
sorgen für eine optimale und gezielte Lichtverteilung auf dem zu beleuchtenden Abschnitt,
z.B. einer Straßenoberfläche, und dadurch für die optimale lichttechnische Güte, die
sich im Falle einer Straßenbeleuchtung in einer hohen Leuchtdichte der Fahrbahn, einer
hohen Leuchtdichtegleichmäßigkeit der Fahrbahn und in einer Blendungsbegrenzung der
Leuchte bei möglichst geringer Leuchtenanzahl und niedrigem Energiebedarf der einzelnen
Leuchten äußert. Die matten Reflektorbereiche sorgen für eine gezielte Lichtstreuung
bzw. Lichtdämmung.
[0038] Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Reflektor einer erfindungsgemäßen
Leuchte.
[0039] Fig. 1. zeigt einen allgemein mit 1 bezeichneten Reflektor für eine erfindungsgemäße
Straßenleuchte, dessen reflektierende Innenfläche die Form eines Ovals aufweist, das
an den beiden Stirnseiten abgeschnitten bzw. eingeschnitten ist. Fig. 1 zeigt den
Blick auf die Lichtaustrittsöffnung dieses Reflektors. In dem Reflektor ist eine Lampe
(nicht dargestellt) eingesetzt, deren Zuleitung und Fassung über die Aussparung 5
auf der mit A bezeichneten Stirnseite des Reflektors in diesen eingeführt sind. Der
Reflektor 1 weist einen Dachabschnitt 7, der eine regelmäßige Struktur aus pyramidenförmigen
Erhebungen aufweist, die in der Zeichnung angedeutet sind, sowie Seitenwände 9
1, 9
2 und 9
3 auf, die sich zwischen der Lichtaustrittsöffnung und diesem Dachabschnitt erstrecken.
Die Seitenwände 9
1 und 9
2 sind aus Reflektorstreifen 11 aufgebaut, die sich zwischen der Lichtaustrittsöffnung
und dem Dachabschnitt 7 erstrecken und entlang des Umfangs des Reflektors 1 unmittelbar
aneinander angrenzend angeordnet sind, so daß der ganze Umfang des Reflektors von
solchen Reflektorstreifen gebildet wird. Der Übergang zwischen den einzelnen Reflektorstreifen
11 ist dabei nicht notwendigerweise stetig, sondern kann, entsprechend der unterschiedlichen
Ausrichtung der Facetten in benachbarten Reflektorstreifen, stufenförmig sein. Auch
innerhalb der Reflektorstreifen muß der Übergang zwischen den einzelnen Facetten,
die jeweils individuell orientiert sind, nicht notwendigerweise stetig sein. Aufeinanderfolgende
Facetten eines Streifens können auch leicht gegeneinander versetzt sein. Die Reflektorstreifen
selbst sind wiederum jeweils aus mehreren Reflektorfacetten 13 aufgebaut, die in der
Richtung von der Lichtaustrittsöffnung zu dem Dachabschnitt 7 aufeinander abfolgend
angeordnet sind. Bei der dargestellten Ausführungsform wird die Seitenwand 9
3 durch einen einzigen Bereich von spiegelnd reflektierenden Reflektorfacetten 14 gebildet,
die sich über die gesamte Breite dieser Seitenwand erstrecken. Jede dieser Reflektorfacetten
13 und 14 reflektiert Licht von der Lampe im wesentlichen in einen bestimmten Winkelbereich.
Die Gesamtheit der Reflektorfacetten legt die Lichtstärkeverteilungskurve der Leuchte
bzw. die Beleuchtungsstärke bzw. die Leuchtdichteverteilung auf dem zu beleuchtenden
Geländeabschnitt fest. Durch die individuelle Ausrichtung der Facetten, die jeweils
in einen bestimmten Winkelbereich Licht abgeben, in den Licht von der Leuchte abgestrahlt
wird, kann die Beleuchtungsstärke bzw. die Leuchtdichteverteilung aus den Einzelreflexionen
der individuellen Facetten aufgebaut und dadurch in weiten Bereichen gestaltet werden.
Tendenziell reflektieren Reflektorfacetten, welche sich nahe der Lichtaustrittsöffnung
befinden, in einen Fernbereich der Leuchte bzw. unter relativ flachen Winkeln zur
Lichtaustrittsöffnung, während Facetten, welche sich näher bei dem Dachabschnitt 7
befinden, in den Nahbereich der Leuchte reflektieren. Die Reflektorfacetten an den
beiden Stirnseiten A und B reflektieren dabei in eine Richtung quer oder schräg zu
der Straßenrichtung
[0040] Bei der in Fig. 1 gezeigten Leuchte ist der Dachabschnitt 7 mit den pyramidenförmigen
Erhebungen matt bzw. diffus reflektierend ausgebildet. Zusätzlich sind die in Fig.
1 schraffierten Reflektorfacetten Licht streuend ausgebildet. Die nicht schraffierten
Facetten sind dagegen gerichtet reflektierend ausgebildet. Man erkennt, daß sich in
einem unmittelbar an die Lichtaustrittsöffnung angrenzenden Bereich 15 von Facetten,
der sich über den gesamten Umfang des Reflektors erstreckt, die Facetten spiegelnd
sind. Die Breite dieses Bereichs variiert jedoch. Nahe der Stirnseite A ist dieser
Bereich schmal, während er in der Mitte der Seitenflächen C und D breiter ist. Im
Bereich der Längsseiten C und D reflektieren die matt ausgebildeten Reflektorfacetten
auf den Boden in dem Nahbereich der Leuchte. Die gerichtet oder spiegelnd reflektierenden
Reflektorfacetten reflektieren dagegen in den Fembereich. Es hat sich herausgestellt,
daß durch die Licht streuende Ausbildung der entsprechenden Reflektorfacetten im Nahbereich
die Streifigkeit z. B. am Boden oder an angrenzenden Tunnelwänden aufgehoben wird.
Dagegen ist eine Licht streuende Ausbildung der Facetten im Bereich nahe der Lichtaustrittsöffnung
nicht nötig, da dort das Problem der Streifenbildung nicht auftritt und man im Fernbereich
eine möglichst gerichtete Abstrahlung anstrebt, um auch Bereiche in großen Abständen
von der Leuchte auszuleuchten.
[0041] Daß bei der dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Leuchte der Bereich
der Licht zumindest teilweise streuenden Facetten sich an der Stirnseite A näher an
die Lichtaustrittsöffnung heran erstreckt als an den Seiten C und D, hat zwei Gründe.
Zum einen ist der Ausstrahlungsbereich der Leuchte entlang der Achse E wesentlich
kleiner als entlang der Achse F. Dementsprechend reflektieren an der Seite A auch
mehr Facetten auf den Boden in den Nahbereich der Leuchte. Zum zweiten befinden sich
aber in der Richtung der Achse E häufig Wände, z. B. Häuserwände oder Tunnelwände,
welche die Straße begrenzen. Auf diese Wände wird auch von solchen Facetten Licht
eingestrahlt, welche Licht nur unter einem relativ flachen Winkel zur Lichtaustrittsöffnung
reflektieren, der normalerweise dem Fernausstrahlungsbereich zuzurechnen wäre, wenn
das von diesen Facetten reflektierte Licht auf den Boden einfallen würde. Wenn jedoch
zu beiden Seiten der Straße Wände vorhanden sind, trifft das Licht bereits oberhalb
des Bodens auf eine Wand in einem Abstand von der Leuchte, der durchaus noch im Nahbereich
liegen kann, d.h. in einem Abstand von ca. 3 m bis 6 m, so daß sich auf den Wänden
Streifen abbilden. Daher sind in dem Bereich A auch solche Facetten, welche nur unter
einem flachen Winkel zu der Lichtaustrittsöffnung Licht reflektieren, Licht streuend
ausgebildet, um diese Streifeneffekte an Wänden zu vermeiden.
[0042] Zahlreiche Abwandlungen der dargestellten Ausführungform einer erfindungsgemäßen
Leuchte sind möglich. Die erfindungsgemäße Leuchte kann hinsichtlich der Reflektorstruktur
insbesondere wie in der DE 198 34 195 A1 beschrieben ausgebildet sein, auf die im
Wege der Bezugnahme verwiesen wird und die hinsichtlich der Ausbildung des Reflektors
und der Leuchte im allgemeinen im Wege der Bezugnahme ein Bestandteil dieser Beschreibung
bildet. Bezugnehmed auf Fig. 2 und 3 dieser Druckschrift wäre der Bereich von gerichtet
reflektierenden Facetten um die Lichtaustrittsöffnung in den Reflektorstreifen A relativ
schmal, würde dann in den Bereichen B, C, D, E und F zunehmen und dann in den Bereichen
G und H wieder abnehmen.
[0043] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform sind die Facetten an der Seite 9
3 sämtlich gerichtet oder spiegelnd reflektierend ausgebildet. Eine solche Ausbildung
ist zweckmäßig, wenn sich auf der der Seite B gegenüberliegenden Seite keine angestrahlten
Flächen im Nahbereich der Leuchte befinden. Wenn solche Flächen jedoch im Nahbereich
gegenüber der Stirnseite B vorhanden sind, wie dies beispielsweise bei Tunnels der
Fall ist, kann auch die Seite 9
3 ähnlich wie der Bereich der Seite A ausgebildet sein, etwa derart, daß, ausgehend
von dem Dachabschnitt 7, ein oder mehrere aufeinander folgende Facetten 14 Licht zumindest
teilweise streuend ausgebildet sind, wobei gegebenenfalls auch der gesamte Bereich
der Seitenwand 9
3 Licht streuend ausgebildet sein kann.
[0044] Während der vorangehend dargestellte Reflektor einteilig ausgebildet war, kann er
auch durch mehrere Teile gebildet werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, daß
die Seitenwand 9
3 als Einsatz ausgebildet ist, der, je nach der gewünschten Beleuchtungsaufgabe, gegen
einen Licht streuenden Einsatz ausgetauscht werden kann. Es kann beispielsweise auch
vorgesehen sein, daß der Reflektor so eingerichtet ist, daß die spiegelnd reflektierende
Wand 9
3 durch einen Einsatz überdeckt werden kann, der ganz oder teilweise Licht streuend
ausgebildet ist.
[0045] Der in Fig. 1 gezeigte Reflektor ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in
ein Leuchtengehäuse aufgenommen oder bildet ein solches Leuchtengehäuse. Die Erfindung
kann auch vorsehen, daß zwei oder mehr derartige Reflektoren in einem Leuchtengehäuse
aufgenommen sind. Zwei oder mehr Reflektoren, wie in Fig. 1 gezeigt, können auch aus
einem Stück ausgebildet sein und über die Randbereiche 17 miteinander verbunden sein.
[0046] Die in der vorangehenden Beschreibung, der in Bezug genommenen DE 198 34 195 A1,
den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in
ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Reflektor
- 5
- Aussparung
- 7
- Dachabschnitt
- 91, 92, 93
- Seitenwände
- 11
- Reflektorstreifen
- 13
- Reflektorfacette
- 14
- Reflektorfacette
- 15
- spiegelnd reflektierender Bereich
- 17
- Randabschnitt des Reflektors
- A, B
- Stirnseiten
- C, D
- Längsseiten
1. Außenleuchte, insbesondere zur Beleuchtung eines streifenförmigen Gelände- oder Raumabschnitts,
mit einer oder mehreren in einem Reflektor (1) angeordneten Lampen, wobei der Reflektor
eine Lichtaustrittsöffnung aufweist und die Lampen so angeordnet sind, daß Licht von
den Lampen an dem Reflektor (1) zu der Lichtaustrittsöffnung des Reflektors reflektiert
wird, und der Reflektor einen Dachabschnitt (7) und eine oder mehrere Seitenwände
(91, 92, 93) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Seitenwände (91, 92, 93) zumindest ein erster zusammenhängender Bereich des Reflektors Licht zumindest teilweise
streuend ausgebildet ist und mindestens ein zweiter zusammenhängender Bereich des
Reflektors (15) im wesentlichen gerichtet reflektierend ausgebildet ist.
2. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bereich des Reflektors, welcher Licht zumindest teilweise in den Nahbereich der
Leuchte reflektiert, Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet ist.
3. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor (1) zumindest teilweise aus Reflektorstreifen (11) aus individuellen
Reflektorfacetten (13) aufgebaut ist, die sich ausgehend von der Lichtaustrittsöffnung
in einer Richtung senkrecht zu dieser erstrecken, wobei mindestens eine zusammenhängende
Gruppe von Reflektorfacetten, welche Reflektorfacetten aus einem oder mehreren Reflektorstreifen
(11) umfaßt, Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet ist und/oder mindestens
eine zusammenhängende Gruppe von Reflektorfacetten (13), welche Reflektorfacetten
(13) aus einem oder mehreren Reflektorstreifen (11) umfaßt, im wesentlichen gerichtet
reflektierend ausgebildet ist.
4. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, zumindest ein an den Dachabschnitt (7) angrenzender Bereich einer oder mehrerer
Seitenwände (91, 92, 93) Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet sind.
5. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein unmittelbar an die Lichtaustrittsöffnung angrenzender Bereich des Reflektors
(15) im wesentlichen gerichtet reflektierend ausgebildet ist.
6. Leuchte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der an die Lichtaustrittsöffnung angrenzende, im wesentlichen gerichtet reflektierende
Reflektorbereich (15) im wesentlichen über den gesamten Umfang der Lichtaustrittsöffnung
erstreckt.
7. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor (1) so ausgebildet ist, daß der Raumbereich, in den Licht von dem Reflektor
reflektiert wird, in einer Ebene parallel zu der Lichtaustrittsfläche entlang einer
ersten Achse (F) größer als entlang einer dazu senkrechten zweiten Achse (E) ist,
wobei zumindest ein Reflektorbereich, der Licht im wesentlichen in eine Richtung parallel
zu der zweiten Achse (E) reflektiert, Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet
ist.
8. Leuchte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Reflektorbereiche, welche Licht in zwei entgegengesetzte Richtungen, die jeweils
im wesentlichen schräg oder parallel zu der besagten zweiten Achse sind, reflektieren,
Licht zumindest teilweise streuend ausgebildet sind.
9. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Licht zumindest teilweise streuenden Bereiche des Reflektors mit einer Licht
zumindest teilweise streuenden Struktur versehen sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Reflektors für eine Leuchte nach einem der Ansprüche
1 bis 9, wobei der Reflektor durch ein Formwerkzeug geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Formwerkzeug in Bereichen, welche Licht zumindest teilweise streuenden Bereichen
des Reflektors entsprechen, mit dem Negativ einer Licht zumindest teilweise streuenden
Struktur versehen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor aus Kunststoff geformt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Formwerkzeug in Bereichen, welche im wesentlichen gerichtet reflektierenden Bereichen
des Reflektors entsprechen, poliert ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Formwerkzeug in Bereichen, welche strukturierten Bereichen des Reflektors entsprechen,
poliert ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand des Reflektors nach dem Formvorgang mit einer reflektierenden Beschichtung
versehen wird.