[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungssystem für einen Ofen zur Wärmebehandlung von
Lebensmitteln, umfassend:
- einen Innenraum, der mittels einer Tür verschließbar ist,
- eine Heizeinrichtung zur Beheizung des Innenraums,
- Mittel zum Zuführen und Umwälzen von Fluid im Innenraum und zum Ablassen aus dem Innenraum,
- eine Steuereinrichtung, die mit den Mitteln zum Zuführen, Umwälzen und Ablassen zur
Steuerung eines Reinigungszyklus gekoppelt ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Reinigen des Innenraums eines Ofens
zur Wärmebehandlung von Lebensmitteln, bei dem der Innenraum während eines Reinigungszyklus
mit einer Reinigungsflüssigkeit gereinigt wird und zum Ende des Reinigungszyklus mit
Spülflüssigkeit gespült wird.
[0003] Ein derartiges Reinigungssystem und ein derartiges Verfahren sind aus der EP 0 892
220 A1 bekannt.
[0004] Hiernach wird in den nach außen abgedichteten Innenraum Reinigungsflüssigkeit bis
zu einer solchen Füllhöhe eingefüllt, daß der Boden zumindest vollständig bedeckt
ist. Anschließend wird die Reinigungsflüssigkeit mit einer Umwälzeinrichtung derart
umgewälzt, daß die Innenflächen des Innenraums zumindest teilweise mit Reinigungsflüssigkeit
bespült werden. An einen derartigen Reinigungsschritt, der gegebenenfalls auch mehrfach
wiederholt werden kann, schließt sich in der Regel ein Klarspülschritt mit Entkalkerflüssigkeit
oder Klarspülflüssigkeit an. Danach erfolgt eine einfache oder mehrfache Spülung mit
klarem Wasser.
[0005] Es hat sich gezeigt, daß mit einem derartigen Reinigungssystem und einem derartigen
Verfahren eine sehr gute Reinigungswirkung bei einem automatischen Verfahrensablauf
erzielbar ist. Dies ist insbesondere im kommerziellen Einsatz, etwa in Bäckereien,
Fleischereien und Gastronomiebetrieben oder dergleichen von Bedeutung.
[0006] Bei dem bekannten Reinigungssystem werden die Reinigungsflüssigkeit und die Entkalker-
oder Klarspülflüssigkeit in getrennten Behältern bereitgestellt und mittels einer
Pumpe in Abhängigkeit von dem ausgewählten automatischen Programmablauf zusammen mit
Wasser in den Innenraum gefördert.
[0007] Die Handhabung von derartigen Gebinden mit Reinigungsflüssigkeit und Entkalker- bzw.
Klarspülflüssigkeit ist umständlich und relativ teuer. Zudem ist die Handhabung und
Lagerung flüssiger Chemikalien mit der Notwendigkeit zusätzlicher Schutzmaßnahmen
verbunden.
[0008] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Reinigungssystem
für einen Ofen zur Wärmebehandlung von Lebensmitteln und ein verbessertes Reinigungsverfahren
für einen solchen Ofen zu schaffen, das die vorstehend beschriebenen Nachteile vermeidet
und eine Ofenreinigung auf möglichst einfache und kostengünstige Weise gewährleistet.
[0009] Ferner sollen geeignete Klarspüler bzw. Reinigungsmittel und ein hieraus bestehendes
Gebinde angegeben werden, die zur Durchführung des Reinigungsverfahrens geeignet sind.
[0010] Diese Aufgabe wird hinsichtlich einer Vorrichtung gemäß der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß
- mindestens eine Aufnahme vorgesehen ist, in die eine Reinigungsmittelkartusche einsetzbar
ist,
- die Reinigungsmittelkartusche thermisch und/oder chemisch aktivierbar ist, um darin
enthaltenes Reinigungsmittel in den Innenraum freizusetzen und
- das in der Reinigungsmittelkartusche enthaltene Reinigungsmittel spätestens bis zum
Ende eines Reinigungszyklus weitgehend rückstandsfrei freisetzbar ist.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner bei einem Verfahren gemäß der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß für jeweils einen Reinigungszyklus eine Reinigungsmittelkartusche
in mindestens eine Aufnahme eingesetzt wird, und daß die Reinigungsmittelkartusche
während des Reinigungszyklus zur Freigabe von Reinigungsmittel derart thermisch und/oder
chemisch aktiviert wird, daß das darin enthaltene Reinigungsmittel spätestens bis
zum Ende des Spülvorgangs weitgehend rückstandsfrei freigesetzt ist.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0013] Erfindungsgemäß wird nämlich nunmehr anstelle der Verwendung von flüssigem Reinigungsmittel,
das aus einem Vorratsbehälter mittels einer Pumpe in den Innenraum des Ofens gefördert
werden muß, eine Reinigungsmittelkartusche verwendet, die eine genau für einen Reinigungsmittelzyklus
notwendige Reinigungsmittelmenge freisetzen kann und die in einer dafür vorgesehenen
Aufnahme, die zumindest mit dem Innenraum in Verbindung steht, eingesetzt werden kann.
[0014] Die Kartusche weist hierbei vorzugsweise eine Umhüllung auf, in der ein festes, pulverförmiges,
gelförmiges oder pastöses Mittel aufgenommen ist, wobei die Umhüllung durch Wärmezufuhr
und/oder durch Zufuhr eines Fluids oder Veränderung der Beschaffenheit des Fluids
zumindest teilweise auflösbar oder zersetzbar ist, um das darin aufgenommene Mittel
freizusetzen.
[0015] Auf diese Weise wird die Handhabung für den Benutzer erheblich vereinfacht, da er
lediglich für einen Reinigungsvorgang eine Kartusche in die dafür vorgesehene Aufnahme
einsetzen muß und sodann den Reinigungsvorgang starten kann. Die Handhabung von größeren
Gebinden mit flüssigen Chemikalien kann auf diese Weise vermieden werden. Ferner kann
der Ofen deutlich preiswerter gestaltet werden, da keine Pumpe zur Förderung von flüssigen
Chemikalien mehr notwendig ist.
[0016] Dabei ist es möglich, die Kartusche so auszubilden, daß diese vollständig rückstandsfrei
aufgelöst wird, so daß ein absolut sauberer Innenraum am Ende des Reinigungszyklus
gewährleistet ist. Somit können das Reinigungssystem und das Reinigungsverfahren auch
bei Öfen verwendet werden, die für den kommerziellen Einsatz in der Lebensmittelbranche,
also zum Beispiel in Bäckereien, Fleischereien und Gastronomiebetrieben benutzt werden,
wobei innerhalb des Innenraums im normalen Betrieb Temperaturen von bis zu 250° C
oder mehr entstehen. Alternativ kann, wie vorstehend erwähnt, die Kartusche auch eine
Umhüllung beinhalten, die ganz oder teilweise aufgelöst oder zersetzt wird, um das
darin enthaltene Mittel freizusetzen.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist zusätzlich zu der Reinigungsmittelkartusche
eine Klarspülmittelkartusche vorgesehen, in der weitgehend rückstandsfrei freisetzbares
Klarspülmittel enthalten ist, wobei die Klarspülkartusche vorzugsweise derart ausgebildet
und angeordnet ist, daß diese während eines vorhergehenden Reinigungsschrittes nicht
zur Freigabe von Klarspülmittel aktiviert wird.
[0018] Auf diese Weise wird es ermöglicht, vor Beginn eines Reinigungszyklus je eine Reinigungsmittelkartusche
und eine Klarspülmittelkartusche in die dafür vorgesehene Aufnahme einzusetzen, die
dann während des Reinigungszyklus in der notwendigen Reihenfolge nacheinander aktiviert
werden, um nacheinander Reinigungsmittel und Klarspülmittel freizusetzen.
[0019] Um die Reinigungsmittelkartusche und/oder die Klarspülmittelkartusche zur Freigabe
von darin aufgenommenem Reinigungsmittel bzw. Klarspülmittel zu aktivieren, sind sämtliche
Möglichkeiten denkbar. Hierzu gehört insbesondere eine thermische Aktivierung und/oder
eine chemische Aktivierung, was insbesondere durch Zutritt von Fluid (insbesondere
Wasser oder ggf. Dampf) erfolgen kann. Des weiteren ist es denkbar, die Zusammensetzung
des betreffenden Fluids zu verändern, etwa den pH-Wert mehr in den basischen oder
sauren Bereich zu verschieben, um eine Freigabe von Reinigungsmittel bzw. Klarspüler
aus der betreffenden Kartusche zu bewirken.
[0020] Bei einer ersten Variante ist die Aufnahme für die Klarspülmittelkartusche auf einem
Niveau oberhalb der Aufnahme für die Reinigungsmittelkartusche angeordnet, so daß
die Klarspülmittelkartusche erst bei Erreichen eines höheren Flüssigkeitsspiegels
zur Freigabe von Klarspülmittel aktiviert wird.
[0021] Eine weitere Möglichkeit, zunächst Reinigungsmittel und erst danach das Klarspülmittel
freizusetzen, besteht darin, die Klarspülmittelkartusche so auszubilden, daß diese
erst bei einer höheren Temperatur als die Reinigungsmittelkartusche aktivierbar ist.
[0022] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung sind die Reinigungsmittelkartusche und/oder
die Klarspülmittelkartusche in einer Umhüllung, vorzugsweise einer Folie oder dergleichen,
aufgenommen, die bei erhöhter Temperatur auflösbar oder zersetzbar ist.
[0023] Auf diese Weise können die Reinigungsmittelkartusche bzw. die Klarspülmittelkartusche
aus flüssigem, pastösem oder gelförmigem Material bestehen, das durch die Umhüllung
leicht handhabbar ist. Bei Erreichen der vorgegebenen Temperatur löst sich dann die
Umhüllung ganz oder teilweise auf, so daß der betreffende Inhalt sofort in flüssiger,
pastöser oder gelförmiger Form zur Verfügung steht, was eine besonders gute und gleichmäßige
Verteilung innerhalb der Flüssigkeit erlaubt.
[0024] Alternativ hierzu können der Reinigungsmitteleinsatz oder der Klarspüleinsatz auch
aus pulverförmigem Material oder aus festem Material bestehen, wobei insbesondere
festes Material wegen der leichten Handhabung und genauen Dosierung besonders bevorzugt
ist.
[0025] Grundsätzlich ist unter der Bezeichnung "thermische Aktivierung" jegliche Möglichkeit
zu verstehen, die zur Freisetzung von Reinigungsmittel bzw. Klarspülmittel aus der
betreffenden Kartusche führt. Dies kann bedeuten, daß beispielsweise die Kartusche
so zusammengesetzt ist, daß sie sich bei ausreichender Wärmebeaufschlagung über einen
bestimmten Zeitraum und bei einer bestimmten Temperatur selbst vollständig auflöst,
um so das Reinigungsmittel bzw. das Klarspülmittel freizusetzen.
[0026] Daneben ist es, wie vorstehend bereits erwähnt, denkbar, lediglich eine Umhüllung,
in der das betreffende Reinigungsmittel bzw. das betreffende Klarspülmittel aufgenommen
ist, thermisch anzugreifen. Hierbei kann auch lediglich ein Verschluß aufgelöst oder
zersetzt werden, durch den eine oder mehrere Öffnungen freigegeben werden, um die
darin enthaltene Masse freizusetzen.
[0027] Im einfachsten Fall kann es sich hierbei beispielsweise um einen Wachsfilm handeln,
der bei Erreichen einer bestimmten Temperatur aufgelöst wird. Daneben ist es denkbar,
beispielsweise eine Folie zur Abdeckung zu verwenden, die sich bei ausreichender thermischer
Beaufschlagung auflöst, um somit die Freigabe des enthaltenen Reinigungsmittels bzw.
Klarspülmittels zu ermöglichen. Schließlich könnte auch beispielsweise eine Klebeverbindung
durch Auflösung oder Zersetzung des Klebers gelöst werden, um die Freigabe zu bewirken.
[0028] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung sind der zumindest einen Aufnahme für
die Reinigungsmittelkartusche und/oder der Klarspülmittelkartusche Sprühmittel zugeordnet,
die ein gezieltes Ansprühen einer darin aufgenommenen, vorzugsweise leicht löslichen
Kartusche erlauben.
[0029] Auf diese Weise können die Aufnahmen für die Reinigungsmittelkartusche bzw. die Klarspülmittelkartusche
an unterschiedlichen Stellen des Ofens vorgesehen sein, wobei die nachfolgende Freisetzung
in der gewünschten Reihenfolge einfach durch Betätigen der jeweils zugeordneten Sprühmittel
erreicht wird, ohne daß hierzu ein erhöhtes Flüssigkeitsniveau oder eine erhöhte Temperatur
notwendig ist. Dies führt zu einem besonders wasser- und energiesparenden Betrieb.
[0030] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung sind die Reinigungsmittelkartusche und
die Klarspülmittelkartusche in einer gemeinsamen Aufnahme aufgenommen, wobei sich
die Klarspülmittelkartusche auf einem Niveau oberhalb der Reinigungsmittelkartusche
befindet und nach Verbrauch der Reinigungsmittelkartusche unter Schwerkrafteinfluß
nach unten wandert.
[0031] Auch auf diese Weise kann erreicht werden, daß zunächst bei einem Reinigungsschritt
das Reinigungsmittel freigesetzt wird und erst bei einem späteren Klarspülschritt
das Klarspülmittel freigesetzt wird.
[0032] Hierbei können die beiden Kartuschen entweder als getrennte, feste Kartuschen übereinander
in dieselbe Aufnahme eingesetzt werden, oder aber als eine kombinierte Kartusche ausgebildet
sein, die in einem Bereich das Reinigungsmittel und in einem anderen Bereich den Klarspüler
enthält.
[0033] Die Aufnahme für die Reinigungsmittelkartusche und/oder die Klarspülmittelkartusche
kann lediglich als Halterung ausgebildet sein, in die die betreffende Kartusche eingesetzt
wird. Es kann sich also beispielsweise lediglich um eine Vertiefung, einen Teller
oder dergleichen handeln. Daneben ist es denkbar, die Aufnahme selbst als einen Behälter
auszubilden, der mit mindestens einer Austrittsöffnung versehen ist.
[0034] Es ist jedoch bevorzugt, die Kartuschen selbst derart auszubilden, daß sie die notwendige
Freigabe von Reinigungsmittel bzw. Klarspülmittel zum gewünschten Zeitpunkt und in
der gewünschten Menge bewirken. Als Aufnahme könnte dabei im einfachsten Fall auch
lediglich der Boden des Innenraums dienen, auf den die betreffende Kartusche aufgesetzt
wird.
[0035] Ein erfindungsgemäßes Kit bestehend aus einer Reinigungsmittelkartusche und einer
Klarspülkartusche für ein Reinigungssystem der vorstehend genannten Art zeichnet sich
dadurch aus, daß die Klarspülmittelkartusche erst zu einem späteren Zeitpunkt zur
Freisetzung von Klarspülmittel aktiviert wird als die Reinigungsmittelkartusche, was
etwa durch eine unterschiedliche Beschaffenheit, eine unterschiedliche Umhüllung oder
aber eine kombinierte Anordnung übereinander erreicht werden kann.
[0036] Es ist auch denkbar, eine Reinigungsmittelkartusche und eine Klarspülmittelkartusche
zu einer gemeinsamen Kartusche zu kombinieren, wobei zwei unterschiedliche Volumina
zur Aufnahme des Reinigungsmittels und des Klarspülmittels vorgesehen sind, die beispielsweise
durch eine thermisch oder chemisch auflösbare oder zersetzbare Membran voneinander
getrennt sind.
[0037] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zusätzlich eine Klarspülmittelkartusche
verwendet, die derart gestaltet ist, daß in einem anfänglichen Reinigungsschritt kein
Klarspülmittel freigesetzt wird und daß der Klarspüler erst bei einem nachfolgenden
Klarspülschritt weitgehend rückstandsfrei freigesetzt wird.
[0038] Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführung wird während des Reinigungszyklus der
Innenraum mit Flüssigkeit gespült, wobei der Boden des Innenraums vollständig mit
Flüssigkeit bedeckt ist und die Tür abgedichtet ist, wobei in einem ersten Reinigungsschritt
lediglich die Reinigungsmittelkartusche zur Freisetzung von Reinigungsmittel aktiviert
wird, und wobei bei einem nachfolgenden Klarspülschritt der Flüssigkeitsspiegel auf
ein höheres Niveau gebracht wird, wodurch die Klarspülmittelkartusche erst beim Klarspülschritt
zur rückstandsfreien Abgabe von Klarspülmittel aktiviert wird.
[0039] In Abwandlung hiervon wird die Flüssigkeit innerhalb des Innenraums während des Klarspülschritts
derart beheizt, daß der die Klarspülmittelkartusche erst während des Klarspülschrittes
zur Freigabe von Klarspülmittel aktiviert wird, jedoch nicht bei vorausgehenden Schritten
des Reinigungszyklus.
[0040] Gemäß einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Klarspülmittelkartusche
gezielt mit Flüssigkeit besprüht, so daß sich die Klarspülmittelkartusche erst während
eines Klarspülschrittes auflöst, nicht jedoch bei vorausgehenden Schritten des Reinigungszyklus.
[0041] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0042] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführung eines erfindungsgemäßen Reinigungssystems in stark vereinfachter,
schematischer Darstellung;
- Fig. 2
- eine abgewandelte Ausführung einer Kartusche mit Reinigungsmittel oder Klarspüler
in schematischer, vergrößerter Darstellung und
- Fig. 3
- eine weitere Abwandlung der Erfindung in schematischer Darstellung, bei der eine kombinierte
Kartusche für Reinigungsmittel und Klarspüler vorgesehen ist, mit einem dazugehörigen
Flüssigkeitsspiegel zur Auflösung der betreffenden Kartusche während des Reinigungszyklus.
[0043] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Reinigungssystem dargestellt, das einen insgesamt
mit der Ziffer 10 bezeichneten Ofen umfaßt.
[0044] Der Ofen 10 weist ein Gehäuse 12 und einen Innenraum 14 auf, der an seiner Vorderseite
mittels einer Tür 16 durch Betätigen eines Griffes 18 dichtend verschließbar ist.
[0045] Der Innenraum 14 ist vollständig mit Edelstahl ausgekleidet und besitzt einen Boden
20, der zu einem Bodenablauf 22 hin geneigt ist. Der Bodenablauf 22 kann über ein
Bodenventil 24 verschließbar sein, dessen Auslaß über einen Abwasseranschluß 26 an
einen Abwasserkanal anschließbar ist. Das rückwärtige Ende des Innenraums 14 ist durch
eine Trennwand 36 abgeschlossen, hinter der eine Umwälzeinrichtung in Form eines Gebläses
30 vorgesehen ist, das über eine Welle 32 mittels eines Motors 34 antreibbar ist.
Das Gebläse 30 saugt über eine mittige Öffnung 37 in der Trennwand 36 an, wobei das
angesaugte Fluid randseitig aus dem Gebläse 30 austritt und über bestehende Spalte
an der Oberseite zwischen Decke 21 und Trennwand 36 bzw. an der Unterseite zwischen
Gebläse 30 und Boden 20 in den Innenraum 14 austritt. Zusätzlich ist das Gebläse 30
noch von einer Heizschlange 78 koaxial umschlossen, durch die eine intensive Beheizung
ermöglicht wird.
[0046] Darüber hinaus können an der Oberseite, wie mit Ziffer 76 angedeutet, oder an anderen
Stellen weitere Heizeinrichtungen vorgesehen sein.
[0047] Zusätzlich kann ein Sprührohr 38 vorgesehen sein, das etwa mittig vor dem Gebläse
30, vorzugsweise hinter der Trennwand 36, mündet und über ein Ventil 40 mit einer
Frischwasserleitung 42 verbunden ist, die an einen Frischwasseranschluß 28 angekoppelt
ist.
[0048] Zur Steuerung des Ofens ist eine automatische programmgesteuerte Steuereinrichtung
64 an der Oberseite des Ofens angedeutet.
[0049] Bislang entspricht somit der hier beschriebene Ofen weitgehend dem aus der EP 0 892
220 A1 vorbekannten Ofen.
[0050] Im Unterschied zu dem vorbekannten Ofen werden zur Reinigung jedoch Reinigungsflüssigkeit
und Klarspüler nicht aus separaten Flüssigkeitsbehältern zugeführt, die über eine
Pumpe mit dem Innenraum 14 verbunden sind.
[0051] Vielmehr ist statt dessen im oberen Bereich des Innenraums 14 an einer Seitenwand
eine erste Aufnahme 52 zum Einsatz einer festen Reinigungsmittelkartusche 56 und in
einem ausreichenden Abstand daneben eine zweite Aufnahme 58 zum Einsatz einer festen
Klarspülmittelkartusche 62 angeordnet.
[0052] Die beiden Aufnahmen 52 bzw. 58 sind als nach oben offene Behälter ausgebildet, die
mit einer Reihe von seitlichen Austrittsöffnungen versehen sind, die mit den Ziffern
54 bzw. 60 angedeutet sind.
[0053] In unmittelbarer Nähe der ersten Aufnahme 52 und der zweiten Aufnahme 58 sind darüber
jeweils eine Sprühdüse 48 bzw. 50 angeordnet, die über Ventile 44 bzw. 46 mit der
Frischwasserleitung 42 verbindbar sind. Bei geöffneten Ventilen 44 bzw. 46 lassen
sich somit die in den Aufnahmen 52 bzw. 58 eingesetzten Kartuschen 56 bzw. 62 unmittelbar
mit Wasser besprühen.
[0054] Somit ist es möglich, für einen automatischen Reinigungszyklus in die erste Aufnahme
52 eine Reinigungsmittelkartusche 56 und in die zweite Aufnahme 58 eine Klarspülmittelkartusche
62 jeweils in Form einer festen Tablette (auch als "Tab" bezeichnet) einzusetzen.
Während des Reinigungszyklus wird dann für einen Reinigungsschritt, bei dem die Zufuhr
von Reinigungsmittel in den Innenraum 14 des Ofens erforderlich ist, das Ventil 44
geöffnet, so daß die Reinigungsmittelkartusche 56 unmittelbar besprüht wird und sich
dadurch rückstandsfrei auflöst. Da die beiden Aufnahmen 52 und 58 bzw. die zugeordneten
Sprühdüsen 48, 50 in einem ausreichenden Abstand voneinander angeordnet sind, wird
durch ein Besprühen der Aufnahme 52 die andere Aufnahme 58 nicht beeinträchtigt, so
daß die Klarspülmittelkartusche 62 während eines Reinigungsmittelschrittes unversehrt
bleibt. Erst wenn ein Klarspülvorgang vorgenommen werden soll, wird die Sprühdüse
50 über das Ventil 46 betätigt, so daß die Klarspülmittelkartusche 62 unmittelbar
besprüht wird und sich sodann auflöst. Für diesen Fall können die Kartuschen 56 bzw.
62 entsprechend leicht löslich ausgebildet sein.
[0055] Der Reinigungsablauf selbst verläuft vorzugsweise, wie an sich aus der EP 0 892 220
A1 bekannt, programmgesteuert.
[0056] Ein typisches Reinigungsprogramm könnte beispielsweise wie folgt aussehen:
[0057] Zunächst werden je eine Reinigungsmittelkartusche 56 und eine Klarspülmittelkartusche
62 in die zugeordneten Aufnahmen 52 bzw. 58 eingesetzt und die Tür 16 geschlossen.
Sodann wird das automatische Reinigungsprogramm gestartet. Dann wird zunächst Wasser
über die Sprühdüse 38 in den Innenraum 14 eingesprüht und mit Unterstützung des Gebläses
30 kurz umgewälzt, um lose Schmutzpartikel zu lösen, die sodann bei geöffnetem Bodenventil
24 über den Bodenablauf 22 abfließen können. Nach dieser kurzen Vorreinigung, durch
die die Reinigungsmittelkartusche 56 bzw. die Klarspülmittelkartusche 62 noch nicht
angegriffen werden, wird das Bodenventil 24 geschlossen und bei geöffnetem Ventil
44 über die Sprühdüse 48 die Reinigungsmittelkartusche 56 besprüht, während weitere
Flüssigkeit über die Sprühdüse 38 zugeführt werden kann und zusätzlich das Gebläse
30 zur Umwälzung benutzt wird. Die leicht lösliche Reinigungsmittelkartusche 56 löst
sich durch die unmittelbare Besprühung mit Wasser auf, so daß sich am Boden 20 Flüssigkeit
25 sammelt, in der Reinigungsmittel gelöst ist. Durch die Umwälzung mittels des Gebläses
30 wird der gesamte Innenraum nach Art einer Spülmaschine gründlich gereinigt, wobei
zusätzlich eine Beheizung der Flüssigkeit über die Heizschlange 78 oder die übrigen
Heizmöglichkeiten 76 erfolgen kann.
[0058] Nach Beendigung des Reinigungsschrittes, der je nach gewähltem Reinigungsprogramm
beispielsweise 5 Minuten, 10 Minuten oder 15 Minuten dauern kann und wobei die Flüssigkeit
gleichzeitig auf eine Temperatur von beispielsweise 50 bis 60° C erhitzt werden kann,
wird zunächst die Flüssigkeit durch Öffnung des Bodenventils 24 abgelassen, woraufhin
das Bodenventil 24 wieder verschlossen wird und sich nunmehr ein Klarspülschritt anschließt.
Während dieses Klarspülschritts wird durch Öffnung des Ventils 46 die Sprühdüse 50
betätigt, um die Klarspülmittelkartusche 62 gezielt zu besprühen, so daß sich diese
rückstandsfrei auflöst. Gegebenenfalls wird gleichzeitig zusätzlich Wasser über die
Sprühdüse 48 und/oder die Sprühdüse 38 zugeführt. Wiederum mit Unterstützung des Gebläses
30 wird die Flüssigkeit umgewälzt, um den gesamten Innenraum 14 möglichst weitgehend
zu reinigen.
[0059] Nach Ende dieses Klarspülschrittes wird das Bodenventil 24 geöffnet, um die Flüssigkeit
abzulassen. Daran schließen sich einer oder mehrere Spülschritte an, die lediglich
mit klarem Wasser erfolgen, um eine vollständige Reinigung des Innenraums 14 ohne
irgendwelche Rückstände von Reinigungsmittel oder Klarspüler zu gewährleisten, so
daß der Ofen anschließend unmittelbar zur Zubereitung von Nahrungsmitteln wieder in
Betrieb genommen werden kann.
[0060] Bei dem Reinigungsmitteleinsatz 56 handelt es sich um an sich bekanntes Reinigungsmittel,
das in fester Form zu einer Tablette ("Tab") verpreßt ist.
[0061] Gleichfalls kann es sich bei der Klarspülmittelkartusche 62 um eine feste Kartusche
mit an sich bekannter chemischer Zusammensetzung handeln, worin meist Zitronensäure
oder Essigsäure enthalten ist, um eine Entkalkungswirkung zu gewährleisten.
[0062] Gemäß einer Variante der Erfindung sind der Reinigungsmittelkartusche 56 und der
Klarspülmittelkartusche 62 keine Sprühdüsen 48 bzw. 50 zugeordnet.
[0063] Vielmehr können die Aufnahmen 52 bzw. 58 zum Einsatz von Reinigungsmittelkartuschen
56 bzw. Klarspülmittelkartuschen 62 auf einem niedrigeren Niveau in Bodennähe derart
angeordnet sein, daß der Spiegel der Flüssigkeit 25 bei laufendem Gebläse 30 ausreicht,
um zunächst die Reinigungsmittelkartusche 56 aufzulösen. Die Aufnahme 58 für die Klarspülmittelkartusche
62 befindet sich bei dieser Ausführung auf einem etwas höheren Niveau, so daß zur
Auflösung der Klarspülmittelkartusche 62 der Flüssigkeitsspiegel innerhalb des Innenraums
14 noch weiter ansteigen muß als bei der Auflösung der Reinigungsmittelkartusche 56.
[0064] Auf diese Weise kann es durch eine Steuerung des Niveaus der Flüssigkeit 25 während
des Reinigungszyklus erreicht werden, daß zunächst in einem Reinigungsschritt lediglich
die Reinigungsmittelkartusche 56 aufgelöst wird, und erst später bei einem Klarspülschritt
die Klarspülmittelkartusche 62 aufgelöst wird, wozu dann das Flüssigkeitsniveau entsprechend
angehoben wird.
[0065] Eine weitere Variante der Erfindung besteht darin, beide Aufnahmen 52 bzw. 58 für
die Reinigungsmittelkartusche 56 bzw. die Klarspülmittelkartusche 62 auf gleichem
Niveau in einem Bereich anzuordnen, der von der Flüssigkeit 25 auf jeden Fall erreicht
werden kann. In diesem Fall sind die Reinigungsmittelkartusche 56 bzw. die Klarspülmittelkartusche
62 vorzugsweise derart ausgebildet, daß sich die Klarspülmittelkartusche 62 erst bei
einer höheren Temperatur thermisch zur Freigabe von Klarspülmittel aktiviert wird
als dies bei der Reinigungsmittelkartusche 56 der Fall ist. Somit kann die Klarspülmittelkartusche
62 während eines vorhergehenden Reinigungsschrittes vollständig erhalten bleiben,
ohne daß diese aktiviert wird. Erst anschließend wird über die Steuereinrichtung 64
dann, wenn ein Klarspülschritt durchgeführt werden soll, die Temperatur der Flüssigkeit
25 so weit erhöht, bis die Temperatur erreicht ist, bei der die Klarspülmittelkartusche
62 zur rückstandsfreien Freisetzung von Klarspüler aktiviert wird.
[0066] Eine thermische Aktivierung (oder auch chemische Aktivierung) der Reinigungsmittelkartusche
bzw. Klarspülmittelkartusche kann grundsätzlich dazu führen, daß sich die betreffende
Kartusche entweder vollständig auflöst oder daß eine Umhüllung, in der das betreffende
Reinigungsmittel bzw. Klarspülmittel aufgenommen ist, ganz oder teilweise aufgelöst
wird. So kann beispielsweise die Reinigungsmittelkartusche nach der Art einer Flasche
ausgebildet sein, die an ihrem unteren Ende eine Öffnung aufweist, die durch eine
thermisch auflösbare oder zersetzbare Folie, Membran oder dergleichen verschlossen
ist. Es kann sich hierbei beispielsweise auch um einen Kleber handeln, der unter thermischem
Einfluß oder unter chemischem Einfluß, z.B. bei pH-Wert-Verschiebung, aufgelöst oder
chemisch zersetzt wird.
[0067] Es ist beispielsweise denkbar, eine Versiegelung mit Wachs vorzusehen, die sich für
die Reinigungsmittelkartusche bei Erwärmung auf ca. 55 bis 65°C über einen Zeitraum
von ca. 5 Minuten auflöst.
[0068] Dagegen könnte die Klarspülmittelkartusche mit einer Wachsversiegelung versehen sein,
die sich erst bei einer höheren Temperatur auflöst, beispielsweise bei etwa 75 bis
85°C, über eine Zeitdauer von ca. 5 Minuten.
[0069] Es versteht sich, daß je nach Anwendungsbereich auch andere Temperaturbereiche hierfür
denkbar sind und daß bei einer niedrigeren Temperatur ggf. eine längere Einwirkzeit
ausreichend sein kann, um einen Verschluß der Reinigungsmittelkartusche bzw. Klarspülmittelkartusche
zu öffnen.
[0070] Des weiteren kann eine kombinierte Kartusche für Reinigungsmittel und Klarspülmittel
vorgesehen sein, die voneinander getrennte Kammern für das Klarspülmittel bzw. das
Reinigungsmittel aufweist. Diese beiden Kammern könnten beispielsweise durch eine
Membran voneinander getrennt sein, die unter thermischem und/oder chemischem Einfluß
auflösbar oder zersetzbar ist, um etwa das Klarspülmittel zu einem späteren Zeitpunkt
freizusetzen.
[0071] Beliebige Kombinationen von thermischer und/oder chemischer Aktivierung der Klarspülmittelkartusche
und/oder der Reinigungsmittelkartusche sind denkbar.
[0072] Grundsätzlich läßt sich die Erfindung jedoch auch ausführen, indem lediglich eine
Reinigungsmittelkartusche verwendet wird und auf eine Klarspülmittelkartusche verzichtet
wird. Auch in diesem Fall kann die rückstandsfreie Auflösung der Reinigungsmittelkartusche
56 beispielsweise durch gezieltes Besprühen mittels einer Sprühdüse 48, durch Verändern
des Flüssigkeitsniveaus innerhalb des Innenraums oder durch eine Temperaturerhöhung
gesteuert werden, sofern eine Reinigungsmittelkartusche verwendet wird, die sich erst
bei einer bestimmten Temperatur auflöst.
[0073] Eine solche Anwendung wäre z.B. bei Kombidämpfern völlig ausreichend, die in der
Gastronomie oder Metzgereien eingesetzt werden, da hierbei der Innenraum ohnehin ständig
unter dem Einfluß einer feuchten Atmosphäre steht.
[0074] Grundsätzlich ist jedoch bevorzugt, zusätzlich zu dem Reinigungsschritt auch einen
Klarspülschritt vorzusehen, bei dem dann eine geeignete Klarspülmittelkartusche aufgelöst
wird.
[0075] Reinigungsmittelkartusche 56 bzw. Klarspülmittelkartusche 62 können, wie vorstehend
bereits erwähnt, in Tablettenform als Tabs verwendet werden. Eine Variante hierzu
besteht in der Verwendung einer Umhüllung 57 gemäß Fig. 2, in der ein bestimmter Vorrat
59 an Reinigungsmittel eingeschlossen ist (vergl. Fig. 2). Bei einer solchen Reinigungsmittelkartusche
56' ist die Umhüllung 57 beispielsweise als flexible Kunststoffolie ausgebildet, die
den Vorrat 59 des Reinigungsmittels vollständig umschließt. Die Umhüllung kann beispielsweise
derart temperaturempfindlich ausgebildet sein, daß sie sich bei Erreichen einer bestimmten
Temperatur auflöst und somit den Inhalt 59 freigibt.
[0076] Es versteht sich, daß eine solche Ausführung des Reinigungsmitteleinsatzes 56' insbesondere
zur Aufnahme von flüssigem oder pulverförmigem Reinigungsmittel innerhalb des von
der Umhüllung 57 umschlossenen Hohlraumes geeignet ist.
[0077] Die Verwendung von flüssigem Reinigungsmittel hat den Vorteil, daß dieses bei Auflösung
der Umhüllung infolge des flüssigen Aggregatzustandes schneller und leichter aufgelöst
wird.
[0078] Wiederum kann dieses Konzept dazu genutzt werden, einen Einsatz für Reinigungsmittel
56' und einen Klarspüleinsatz infolge unterschiedlicher Temperaturbeständigkeit der
Umhüllung 57 nacheinander zu unterschiedlichen Zeitpunkten während des Reinigungszyklus
freizusetzen.
[0079] Eine weitere Variante ist schematisch anhand von Fig. 3 dargestellt.
[0080] Hierbei wird ein gemeinsamer Behälter 66' sowohl für eine Reinigungsmittelkartusche
72 als auch für eine Klarspülkartusche 74 verwendet. Der Behälter 66 ist in seiner
unteren Hälfte mit Austrittsöffnungen 68 versehen. In der unteren des Behälters 66
befindet sich auf einem solchen Niveau, das während eines Reinigungszyklus von der
Flüssigkeit 25' erreicht werden kann, eine Reinigungsmittelkartusche 72. Die Reinigungsmittelkartusche
72 wird während des Reinigungsschrittes allmählich aufgelöst, wodurch die darüber
befindliche Klarspülmittelkartusche 74 nach und nach nach unten wandert, so daß dieser
bei einem anschließenden Klarspülschritt aufgelöst werden kann.
[0081] Es versteht sich, daß eine solche Ausführung auf verschiedene Arten variiert werden
kann, indem beispielsweise eine gemeinsame Kartusche 70 verwendet wird, die im unteren
Bereich als Reinigungsmittelkartusche 72 und im oberen Bereich als Klarspülmittelkartusche
74 ausgebildet ist, oder indem beispielsweise die untere Reinigungsmittelkartusche
72 in Form einer gelartigen Paste ausgebildet ist, während darüber eine feste Klarspülmittelkartusche
74 verwendet wird. Desgleichen kann das Niveau der Flüssigkeit 25' derart eingestellt
werden, daß der Inhalt des Behälters 66 lediglich im untersten Bereich umspült wird,
so daß eine kombinierte Kartusche 70 erst nach und nach durch Auflösung des unteren
Abschnittes nach unten wandert.
1. Reinigungssystem für einen Ofen (10) zur Wärmebehandlung von Lebensmitteln, umfassend:
- einen Innenraum (14), der mittels einer Tür (16) verschließbar ist,
- eine Heizeinrichtung (76, 78) zur Beheizung des Innenraums (14),
- Mittel (22, 30, 38, 48, 50) zum Zuführen und Umwälzen von Fluid im Innenraum (14)
und zum Ablassen aus dem Innenraum (14),
- eine Steuereinrichtung (64), die mit den Mitteln (22, 30, 38, 48, 50) zum Zuführen,
Umwälzen und Ablassen zur Steuerung eines Reinigungszyklus gekoppelt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- mindestens eine Aufnahme (52, 58, 66) vorgesehen ist, in die eine Reinigungsmittelkartusche
(56, 56', 72) einsetzbar ist,
- die Reinigungsmittelkartusche (56, 56', 72) thermisch und/oder chemisch aktivierbar
ist, um darin enthaltenes Reinigungsmittel in den Innenraum freizusetzen, und
- das in der Reinigungmittelkartusche (56, 56', 72) enthaltene Reinigungsmittel spätestens
bis zum Ende eines Reinigungszyklus weitgehend rückstandsfrei freisetzbar ist.
2. Reinigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche (56, 56', 72), der Ort der Anbringung der mindestens
einen Aufnahme (52, 58, 66), die Mittel (22, 30, 38, 48, 50) zum Zuführen, Umwälzen
und Ablassen, die Steuereinrichtung (64) und die Heizeinrichtung (76, 78) derart aufeinander
abgestimmt sind, daß das in der Reinigungsmittelkartusche (56, 56', 72) enthaltene
Reinigungsmittel während eines Reinigungszyklus weitgehend rückstandsfrei freisetzbar
ist.
3. Reinigungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der Reinigungsmittelkartusche (56, 56', 72) eine Klarspülmittelkartusche
(62, 74) in die mindestens eine Aufnahme (52, 58, 66) einsetzbar ist, daß die Klarspülmittelkartusche
(62, 74) thermisch und/oder chemisch zur Abgabe von Klarspülmittel in den Innenraum
(14) aktivierbar ist, und daß spätestens bis zum Ende eines Reinigungszyklus in der
Klarspülmittelkartusche (62, 74) enthaltenes Klarspülmittel weitgehend rückstandsfrei
freisetzbar ist.
4. Reinigungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klarspülmittelkartusche (62, 74), der Ort der Anbringung der mindestens einen
Aufnahme (52, 58, 66), die Mittel (22, 30, 38, 48, 50) zum Zuführen, Umwälzen und
Ablassen, die Steuereinrichtung (64) und die Heizeinrichtung (76, 78) derart aufeinander
abgestimmt sind, daß das in der Klarspülmittelkartusche (62, 74) enthaltene Klarspülmittel
während eines Reinigungszyklus weitgehend rückstandsfrei freisetzbar ist.
5. Reinigungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche (56, 56', 72), die Klarspülmittelkartusche (62, 74),
der Ort der Anbringung der mindestens einen Aufnahme (52, 58, 66), die Mittel (22,
30, 38, 48, 50) zum Zuführen, Umwälzen und Ablassen, die Steuereinrichtung (64) und
die Heizeinrichtung (76, 78) derart aufeinander abgestimmt sind, daß während eines
Reinigungszyklus zunächst das Reinigungsmittel und danach das Klarspülmittel freigesetzt
wird.
6. Reinigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Aufnahme (52, 58, 66) als Behälter mit mindestens einer Austrittsöffnung
(54, 60, 68) ausgebildet ist.
7. Reinigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme für die Klarspülmittelkartusche (62, 74) auf einem Niveau oberhalb der
Aufnahme für die Reinigungsmittelkartusche (56, 72) angeordnet ist, so daß die Klarspülmittelkartusche
(62, 74) erst bei Erreichen eines höheren Flüssigkeitsspiegels aktivierbar ist, als
zur Auflösung der Reinigungsmittelkartusche (56, 72) erforderlich ist.
8. Reinigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche (56, 72) und/oder die Klarspülmittelkartusche (62,
74) durch Wärmezufuhr und/oder durch Zufuhr eines Fluids und/oder durch Veränderung
der Beschaffenheit des Fluids, insbesondere durch pH-Wert-Verschiebung des Fluids,
zumindest teilweise auflösbar ist, um Reinigungsmittel und/oder Klarspülmittel freizusetzen.
9. Reinigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche (56, 56') und/oder die Klarspülkartusche in einer Umhüllung
(57) aufgenommen sind, die durch Einwirkung von Wärme, Zufuhr eines Fluids und/oder
Veränderung der Beschaffenheit des Fluids zumindest teilweise auflösbar oder zersetzbar
ist.
10. Reinigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Aufnahme (52, 58) für die Reinigungsmittelkartusche (56) oder die Klarspülkartusche
(62) Sprühmittel (48, 50) zugeordnet sind, die ein gezieltes Ansprühen der Kartusche
erlauben.
11. Reinigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche und/oder die Klarspülmittelkartusche einen Verschluß
aufweist, der durch Wärmezufuhr, durch Zufuhr eines Fluids oder durch Veränderung
der Beschaffenheit des Fluids zur Freigabe mindestens einer Austrittsöffnung zumindest
teilweise auflösbar oder zersetzbar ist.
12. Reinigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche (72) und die Klarspülmittelkartusche (74) in einem
gemeinsamen Behälter (66) aufgenommen sind, wobei sich die Klarspülmittelkartusche
(74) auf einem Niveau oberhalb der Reinigungsmittelkartusche (72) befindet und bei
Verbrauch des Reinigungsmittels unter Schwerkrafteinfluß nach unten wandert.
13. Reinigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche (56') bei etwa 30 bis 75 °C, vorzugsweise bei etwa
50 bis 70 °C, insbesondere bei etwa 55 bis 65 °C zur Freigabe von Reinigungsmittel
thermisch aktivierbar ist.
14. Reinigungssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Klarspülmittelkartusche bei einer Temperatur oberhalb der Freisetzungstemperatur
der Reinigungsmittelkartusche, vorzugsweise bei etwa 75 bis 85 °C, zur Freigabe von
Klarspülmittel thermisch aktivierbar ist.
15. Reinigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche (72) und die Klarspülmittelkartusche (74) zu einer
gemeinsamen Kartusche kombiniert sind.
16. Kartusche für ein Reinigungssystem, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche (56, 56', 62, 72, 74) eine Umhüllung (57) aufweist, in der ein festes,
pulverförmiges, gelförmiges oder pastöses Reinigungsmittel oder Klarspülmittel aufgenommen
ist, und daß die Umhüllung (57) durch Wärmezufuhr und/oder durch Zufuhr eines Fluids
oder Veränderung der Beschaffenheit des Fluids zumindest teilweise auflösbar oder
zersetzbar ist, um den darin aufgenommenen Inhalt freizusetzen.
17. Kit bestehend aus mindestens einer Reinigungsmittelkartusche (56, 56', 72) und mindestens
einer Klarspülmittelkartusche (62, 74), insbesondere für ein Reinigungssystem nach
einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Klarspülmittelkartusche (62, 74) gegenüber der Reinigungsmittelkartusche (56,
56', 72) zeitverzögert zur Freisetzung von Klarspülmittel thermisch und/oder chemisch
aktivierbar ist.
18. Kit nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelkartusche (56') und/oder die Klarspülmittelkartusche durch Wärmezufuhr,
durch Zufuhr eines Fluids oder durch Veränderung der Beschaffenheit des Fluids zur
Freigabe mindestens einer Austrittsöffnung zumindest teilweise auflösbar oder zersetzbar
ist.
19. Verfahren zum Reinigen des Innenraums eines Ofens (10) zur Wärmebehandlung von Lebensmitteln,
bei dem der Innenraum (14) des Ofens (10) während eines Reinigungszyklus mit einer
Reinigungsflüssigkeit gereinigt wird und zum Ende des Reinigungszyklus mit Spülflüssigkeit,
vorzugsweise mit Wasser, gespült wird, dadurch gekennzeichnet, daß für jeweils einen Reinigungszyklus eine Reinigungsmittelkartusche (56, 56', 72) in
mindestens eine Aufnahme (52, 58, 66) eingesetzt wird, und daß die Reinigungsmittelkartusche
(56, 56', 72) während des Reinigungszyklus zur Freigabe von Reinigungsmittel derart
thermisch und/oder chemisch aktiviert wird, das darin enthaltenes Reinigungsmittel
spätestens bis zum Ende des Spülvorgangs weitgehend rückstandsfrei freigesetzt ist.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Klarspülkartusche (62, 74) in die mindestens eine Aufnahme (58, 66)
eingesetzt wird, die derart thermisch und/oder chemisch aktiviert wird, daß darin
enthaltenes Klarspülmittel in einem anfänglichen'Reinigungsschritt nicht freigesetzt
wird und erst bei einem nachfolgenden Klarspülschritt weitgehend rückstandsfrei freigesetzt
wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß während des Reinigungszyklus der Innenraum (14) mit Flüssigkeit (25, 25') gespült
wird, wobei der Boden (20) des Innenraums (14) vollständig mit Flüssigkeit bedeckt
ist und die Tür (16) abgedichtet ist und wobei in einem ersten Reinigungsschritt lediglich
die Reinigungsmittelkartusche (56, 56', 72) zur Freisetzung von Reinigungsmittel aktiviert
wird, und wobei bei einem nachfolgenden Klarspülschritt der Flüssigkeitsspiegel auf
ein höheres Niveau gebracht wird, wodurch die Klarspülmittelkartusche (62, 74) erst
beim Klarspülschritt zur Freigabe von Klarspülmittel aktiviert wird.
22. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluid (25, 25') innerhalb des Innenraums (14) während des Klarspülschrittes derart
beheizt wird, daß die Klarspülmittelkartusche (62, 74) erst während des Klarspülschrittes
zur Freigabe von Klarspülmittel aktiviert wird, nicht jedoch bei vorausgehenden Schritten
des Reinigungszyklus.
23. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Klarspülmittelkartusche (62) gezielt mit Fluid beaufschlagt wird, so
daß die Klarspülmittelkartusche (62) erst während eines Klarspülschrittes zur Freigabe
von Klarspülmittel aktiviert wird, nicht jedoch bei vorausgehenden Schritten des Reinigungszyklus.