[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher für den indirekten Wärmeaustausch von
zwei gasförmigen Medien, von denen zumindest eines auf die Wärmeaustauschflächen aggressiv
wirkende Bestandteile, z. B. schwefelhaltige Säuren, enthält, mit einer von dem einen
Medium durchströmbaren Kammer, durch die von dem jeweils anderen Medium durchströmbare
Rohre hindurchgeführt sind, deren Rohrenden in mindestens einem die Medien voneinander
trennenden Rohrboden gas- bzw. flüssigkeitsdicht festgelegt sind.
[0002] Derartige Wärmetauscher sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. Die häufig
aus Edelstahl oder einem anderen möglichst korrosionsresistenten Metall bestehenden
Rohre sind an ihren Enden durch Rohrböden hindurchgeführt und mit den Rohrböden durch
Löten oder Schweißen verbunden. Wenngleich Rohre aus z. B. Edelstahl nach konventionellen
Maßstäben korrosionsbeständig sind, gilt dies jedenfalls nicht beim Einsatz als Wärmeübertrager
zwischen solchen Gasen oder Flüssigkeiten, die besonders aggressiv wirkenden Bestandteile
enthalten, wie z. B. schweflige Säure. Gerade im Bereich der Rauchgasentschwefelung
und der Müllverbrennung sind jedoch Wärmeübertrager gefordert, die auch auf Dauer
säurehaltigen Gasen widerstehen können, vor allem beim Unterschreiten des Säuretaupunktes.
[0003] Es hat sich herausgestellt, daß auf Dauer, abgesehen von Kunststoffen, allenfalls
hochwertige Edelstähle als Werkstoff geeignet sind, aggressiv wirkenden Bestandteilen
in Gasen oder Flüssigkeiten zu widerstehen. Solche Wärmetauscher sind z. B. aus der
DE 37 22 520 A1 und der DE 25 54 646 A1 bekannt, Kunststoff ist allerdings ein prinzipiell
schlechter Wärmeleiter und daher für den Einsatz in den Wärmeübertragungsflächen von
Wärmetauschern vom Grundsatz her nicht sehr geeignet. Um überhaupt annehmbare Wärmeübergangszahlen
bei Wärmetauscherrohren aus Kunststoff zu erzielen, muß die Rohrwanddicke sehr gering
ausfallen. Solchen dünnwandigen Kunststoffrohren sind jedoch aus Gründen der Festigkeit
und der Fertigungsmöglichkeiten Grenzen gesetzt. Wandstärken von Kunststoffrohren
deutlich unter 1 mm lassen sich, wie Versuche gezeigt haben, nicht praxistauglich
verwirklichen. Höhere Festigkeiten der Kunststoffrohre lassen sich durch Einsatz von
welligen Rohren erzielen, wie dies bei den oben zitierten Druckschriften DE 37 22
520 A1 und DE 25 54 646 A1 der Fall ist. Nachteil solcher wellenförmigen Rohre ist
jedoch deren großer Druckabfall auf der Rohrinnenseite sowie die Neigung zu Verschmutzungen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen aus Rohren zusammengesetzten und
für agressive Medien geeigneten Wärmetauscher zu schaffen, der sich rohrseitig durch
geringe Druckverluste und eine geringe Tendenz zur Verunreinigung auszeichnet.
[0005] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Wärmetauscher der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
daß die Rohre Kunststoffrohre mit im Längsschnitt ein Zick-Zack-Muster bildenden Rohrwänden
sind, wobei die Zick-Zack-Muster auf der Rohrinnenseite und der Rohraußenseite zueinander
korrespondierend verlaufen, und daß die auf der Rohrinnenseite nach schräg unten weisenden
Flanken des Zick-Zack-Musters einen geringeren Winkel zur Rohrmittelachse aufweisen,
als die nach schräg oben weisenden Flanken.
[0006] Derartig gestaltete Kunststoffrohre zeichnen sich durch eine relativ hohe Festigkeit
aus, wobei sie sich wegen des auf der Rohrinnenseite und der Rohraußenseite korrespondierend
zueinander verlaufenden Zick-Zack-Musters bei ausreichender Festigkeit mit relativ
geringen Wandstärken realisieren lassen. Zur Anwendung in einem Wärmetauscher im Rahmen
der Rauchgasentschwefelung eines Kraftwerks können solche Kunststoffrohre mit einer
Nennweite von bis zu 120 mm und einer Wandstärke von nur 0,4 mm eingesetzt werden.
Infolge der Zick-Zack-förmigen Gestaltung der Rohrwände wird trotz der geringen Wandstärke
eine ausreichende Festigkeit gegenüber den in dem Wärmetauscher herrschenden Strömungsrücken
und gegebenenfalls Schwingungen erreicht.
[0007] Durch die Gestaltung der Flanken des Zick-Zack-Musters mit einander abwechselnden,
unterschiedlich großen Flankensteigungen wird erreicht, daß beim Durchströmen der
Rohre die Druckverluste nur gering ausfallen. Auch die Tendenz zur Verunreinigung
ist gering, da Strömungsturbulenzen erzeugt werden, die ein unerwünschtes Absetzen
von Ablagerungen auf der Rohrinnenseite verhindern.
[0008] Im Bezug auf die angestrebten geringen Druckverluste im Rohrinneren sowie eine geringe
Tendenz zur Verunreinigung ist es von Vorteil, wenn der Winkel der auf der Rohrinnenseite
nach schräg oben weisenden Flanken das 1,5 bis 2,5-fache des Winkels der auf der Rohrinnenseite
nach schräg unten weisenden Flanken beträgt.
[0009] Das Zick-Zack-Muster kann ringförmig gestaltet sein, also mit über den Umfang des
Rohres geschlossenen Flanken. Ebenfalls durchführbar ist eine schraubenartige Gestaltung
der Rohrausprägungen.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Rohre aus einem
schmelzschweißbaren Fluorkunststoff bestehen, vorzugsweise aus PFA (Perfluor-Alkoxyalkan)
oder MFA (Trifluor-Metoxy-Perfluoro-Alcoxypolymer).
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß sich die Rohre in vertikaler
Längsrichtung der Kammer erstrecken, daß mit vertikalem Abstand zu dem Rohrboden horizontale
Stützelemente in der Kammer befestigt sind, mit denen die Rohraußenseiten der Rohre
formschlüssig verbunden sind, und daß die Stützelemente mit Ausnehmungen für jedes
Rohr versehen sind, welche die Rohraußenseite des jeweiligen Rohres nur auf einem
Teil von dessen Umfang in formschlüssiger Art und Weise umschließen. Auf diese Weise
wird dem Umstand Rechnung getragen, daß Kunststoffrohre mit korrespondierenden, wellenartigen
Strukturen auf der Innen- und Außenseite zwar eine hohe Festigkeit in radialer Richtung,
d. h. gegen Druckeinwirkung aufweisen, sich jedoch in Längsrichtung eher flexibel
verhalten. Um ein "Zusammensacken" der einzelnen Rohre bei vertikaler Anordnung zu
vermeiden, werden daher in der Kammer des Wärmetauschers horizontale Stützelemente
befestigt, mit denen die Rohraußenseiten der Rohre formschlüssig verbunden sind. Des
weiteren wird mit der Ausgestaltung die Montage des Wärmetauschers und insbesondere
die formschlüssige Einbindung der Rohre in die Stützelemente deutlich vereinfacht.
Hierzu trägt ferner bei, wenn die Stützelemente Horizontalleisten sind, die zu beiden
Seiten mit Ausnehmungen für Rohre versehen sind.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Rohrenden formschlüssig
in dem Rohrboden festgelegt sind, wobei der Formschluß durch die Zick-Zack-Gestalt
der Rohre erreicht wird. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Verbindungstechnik,
wobei in besonders bevorzugter Ausgestaltung in der das jeweilige Rohrende aufnehmenden
Öffnung des Rohrbodens ein das Rohrende umschließender Haltering befestigt ist, und
der Haltering an seinem Innenrand mit einer umlaufenden Struktur versehen ist, in
die die Zick-Zack-Struktur der Rohraußenseite formschlüssig eingreift.
[0013] Ferner wird vorgeschlagen, daß der Rohrboden zumindest an seiner der Kammer zugewandten
Seite kunststoffummantelt oder kunststoffbeschichtet ist. Vorzugsweise ist das Rohr
mit der Kunststoffschicht kunststoffverschweißt.
[0014] Des weiteren wird vorgeschlagen, daß der Rohrboden in Segmente teilbar gestaltet
ist, und daß die Segmente mit Ausnehmungen versehen sind, die die Rohraußenseite des
jeweiligen Rohres auf der Hälfte von dessen Umfang formschlüßig umschließen. Dies
ermöglicht eine besonders einfache Befestigung der Rohrenden in dem jeweiligen Rohrboden.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile werden nachfolgend anhand eines auf der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Auf der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Wärmetauschers für schwefelhaltige Rauchgase einer Rauchgas-Entschwefelungsanlage;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Wärmetauscher nach Fig. 1;
- Fig. 3
- in einer Detaildarstellung die Befestigung eines der Rohre des Wärmetauschers in einem
Rohrboden;
- Fig. 4
- einen Teilschnitt durch mehrere der Rohre in einer gegenüber Fig. 3 anderen Horizontalebene,
wobei die Rohre in Stützelementen gehalten sind;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf Rohre und Stützelemente der Fig. 4;
- Fig. 6
- eine im Vergleich zu Fig. 3 und Fig. 4 abgewandelte Befestigung der Rohrenden in einem
Rohrboden;
- Fig. 7
- eine im Vergleich zu den vorangehenden Figuren nochmals abgewandelte Befestigung der
Rohrenden in einem Rohrboden;
- Fig. 8
- eine im Vergleich zu den vorangehenden Figuren nochmals abgewandelte Befestigung der
Rohrenden in einem Rohrboden und
- Figur 9
- eine Draufsicht auf den Rohrboden des Wärmetauschers.
[0016] Der in Fig. 1 in Ansicht und in Fig. 2 im Querschnitt dargestellte Wärmetauscher
ist nach Art eines Rohrbündel-Wärmetauschers gestaltet mit einer von den einzelnen
Rohren 1 durchsetzten Kammer 2 und Ein- und Auslässen für die beiden am Wärmeaustausch
beteiligten Medien. Das erste Medium gelangt über den Einlaß m
1e in den Wärmetauscher und verläßt diesen über den Auslaß m
1a. Die Verteilung dieses ersten Mediums erfolgt über oben und unten angesetzte Hauben
3 und unter Durchströmung der einzelnen, vertikal angeordneten Rohre 1 des Wärmetauschers.
Das zweite am Wärmeaustausch beteiligte Medium gelangt über den Einlaß m
2e in den Wärmetauscher, durchströmt unter Umlenkung zweimal den Innenraum der Kammer
2 und verläßt den Wärmetauscher wieder über den Auslaß m
2a. Die Führung des zweiten Mediums erfolgt, wie die Strömungspfeile erkennen lassen,
im Kreuz-Gegenstrom, jedoch ist ebenso eine Kreuzstrom- oder eine Gegenstromführung
möglich.
[0017] Die Befestigung der Rohre 1 im Bereich des oben angeordneten Einlasses m
1e sowie des unten angeordneten Auslasses m
1a erfolgt an dortigen, horizontal sich erstreckenden Rohrböden 4, die daher, ebenso
wie die Rohre 1, die beiden beteiligten Medien voneinander trennen.
[0018] In Fig. 3 ist die Befestigung eines der Rohre 1 in dem in diesem Fall oberen Rohrboden
4 dargestellt. Bei dem Rohr 1 handelt es sich um ein Kunststoffrohr aus einem schmelzschweißbaren
Fluorkunststoff, z.B. aus PFA (Perfluor-Alkoxyalkan) oder MFA (Trifluor-Metoxy-Perfluoro-Alcoxypolymer).
Das Kunststoffrohr ist nach Art eines Wellrohres geformt, wobei die zick-zack-förmig
gestalteten Wellen 5, wie Fig. 3 in Gestalt eines zeichnerischen Ausbruchs erkennen
läßt, auf der Rohrinnenseite und der Rohraußenseite zueinander korrespondierend mit
gleichbleibender Wanddicke d verlaufen. Diese Wanddicke d beträgt zwischen 0,25 und
0,75 mm, z.B. ca. 0,4 mm bei einem Rohr mit Nenndurchmesser bis zu 120 mm. Das Verhältnis
zwischen maximalem Rohraußendurchmesser d
a und minimalem Rohrinnendurchmesser d
i beträgt zwischen 1,2 : 1 und 1,5 : 1.
[0019] Die zick-zack-förmig gestalteten Wellen 5 setzen sich jeweils aus einer längeren
Flanke 6 sowie einer kürzeren Flanke 7 zusammen, die zueinander in einem Winkel stehen,
der ca. 90° beträgt. Der in Bezug auf die Rohrmittelachse 1a gemessene Winkel β der
auf der Rohrinnenseite schräg nach oben weisenden, kürzeren Flanke 7 beträgt das 1,3
bis 2-fache des Winkels α der auf der Rohrinnenseite nach schräg unten weisenden längeren
Flanke 6. Insbesondere beträgt das Verhältnis der Höhe H der längeren Flanke 6 zu
der Höhe h der kürzeren Flanke 7 zwischen 2 : 1 und 4 : 1, vorzugsweise 3 : 1.
[0020] Der geringere Winkel α hat den Vorteil, daß sich die die Rohre 1 von oben nach unten
durchlaufende Strömung gut an die Flanken 6 anschmiegen kann. Die kürzeren Flanken
7 wiederum führen zu einer Turbulenzbildung in diesem Bereich und bewirken, daß sich
im Bereich der Flanken 7 keine Ablagerungen an der Rohrinnenseite festsetzen können.
[0021] In Fig. 3 ist die Festlegung eines glattflächigen Rohrendes 8 im oberen Rohrboden
4 dargestellt. Eine entsprechende Festlegung kann auch im unteren Rohrboden vorgesehen
sein. Der Rohrboden 4 ist sowohl auf seiner Oberseite, wie auch auf seiner Unterseite
jeweils mit einer Kunststoffschicht 9a, 9b versehen. Im Bereich jeder Durchgangsbohrung
zu den Durchführungen des Rohres sind die beiden Kunststoffschichten 9a, 9b überlappend
ausgebildet. An der oberen umlaufenden Kante der Durchgangsbohrung ist eine Schweißnaht
10 zur gas- bzw. flüssigkeitsdichten Verbindung des Rohrendes 8 mit der Kunststoffschicht
9a gezogen.
[0022] Eine andere Ausführungsform der Verbindung zwischen Rohr 1 und Rohrboden 4 ist in
Fig. 6 dargestellt. Die Durchgangsöffnung 11 ist hierbei im Durchmesser etwas größer
gestaltet und bietet Platz für einen Haltering 12, welcher sowohl mit der oberen Kunststoffschicht
9a, wie auch mit der unteren Kunststoffschicht 9b verschweißt ist. Der Haltering 21,
der vorzugsweise ebenfalls aus Fluorkunststoffen wie PFA oder MFA besteht, ist an
seinem Innenrand mit einer umlaufenden Struktur 13 versehen, in die die wellenförmige
Rohraußenseite formschlüssig eingreift. Hierzu weist auch die Struktur 13 des Halterings
12 zick-zack-förmige Wellentäler und Wellenberge entsprechend der korrespondierenden
Kontur des Rohres 1 auf.
[0023] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist die oben auf dem Rohrboden 4 angeordnete
Kunststoffschicht zu einer Kunststoffplatte 14 vergrößert. Diese ist mit einem Innenrand
15 versehen, der formschlüssig in die Struktur der Außenfläche des Rohrs 1 eingreift.
[0024] Fig. 2 läßt erkennen, daß das Rohrbündel in bestimmten vertikalen Abständen mit sich
horizontal erstreckenden Stützelementen 17 gesichert ist. Die Stützelemente 17 sind
in geeigneter Weise in der Kammer 2 befestigt. Einzelheiten der Stützelemente 17 lassen
sich anhand der Fign. 4 und 5 erläutern. Danach besteht jedes Stützelement aus einer
sich horizontal erstreckenden Leiste, die zu beiden Seiten hin mit Ausnehmungen 18
für die Rohre versehen ist. Die Ausnehmungen haben, da die Rohre beim Ausführungsbeispiel
einen kreisrunden Querschnitt aufweisen, ebenfalls die Kontur eines Kreisabschnittes.
Auf diese Weise umschließt jede Ausnehmung 18 die Außenseite des betreffenden Rohres
1 auf einem Teil von dessen Umfang.
[0025] Insbesondere Fig. 4 läßt erkennen, daß die leistenförmigen Stützelemente 17 im Bereich
der Ausnehmungen 18 eine Querschnittskontur aufweisen, die wiederum der aus Wellentälern
und Wellenbergen bestehenden Außenkontur der Rohre 1 entspricht. Auf diese Weise ist
jedes Rohr 1 in vertikaler Richtung formschlüssig mit insgesamt zwei Stützelementen
17 gekoppelt, so daß die Rohre im Bereich der Stützelemente weder Horizontalbewegungen
noch Vertikalbewegungen ausführen können.
[0026] Die beschriebenen Kunststoffrohre ermöglichen im Vergleich zu herkömmlichen, glatten
Rohren eine Materialersparnis in der geringen Wandstärke und wegen des besseren Wärmeübergangswertes,
welcher u. a. aus den verstärkten Verwirbelungen der Gase an den Flanken 7 der Kunststoffrohre
resultiert. Desweiteren erhöht sich infolge der Welligkeit der Kunststoffrohre deren
Oberfläche erheblich, abhängig vom Verhältnis d
a/d
i. Bei gleicher Leistung kann daher der Wärmetauscher kleiner und kompakter gestaltet
werden.
[0027] Desweiteren treten weniger Probleme bei der Wärmeausdehnung auf, als bei einem herkömmlichen,
mit Glattrohren versehenen Wärmetauscher. Grundsätzlich kommt es wegen der stark unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten des aus Stahl bestehenden Gehäuses der Kammer einerseits
und der Kunststoffrohre andererseits zu starken Spannungen zwischen den Rohren und
dem Gehäuse. Diese Spannung können z. B. über eine schwimmende Lagerung der Rohrböden
kompensiert werden, jedoch ist diese Lösung aufwendig, führt zu erheblichen Herstellungskosten
und bereitet überdies Dichtungsprobleme. Bei Verwendung eines zick-zack-förmig gestalteten
Kunststoffrohres treten diese Probleme nicht auf, da sich das Rohr aufgrund seiner
Formgebung den Ausdehnungen des Stahlgehäuses der Kammer anpassen kann.
[0028] In der Figur 9 ist eine Variante des Rohrbodens 4 dargestellt. Dieser besteht aus
einzelnen, parallel zueinander in derselben Ebene angeordneten Segmenten 19. Ähnlich
wie die voranstehend bereits erläuterten Stützelemente handelt es sich auch bei den
Segmenten 19 um horizontale Leisten, die zu beiden Seiten hin mit Ausnehmungen 20
für die Rohre versehen sind. Benachbarte Segmente stoßen aneinander, so daß die Ausnehmungen
20 bei Rohren mit kreisrundem Querschnitt die Kontur eines Halbkreises aufweisen.
Auf diese Weise umschließt jede Ausnehmung 20 die Außenseite des betreffenden Rohres
1 auf der Hälfte von dessen Umfang. An den Stoßkanten 21 sind die einzelnen Segmente
19 in geeigneter Weise zueinander abgedichtet. Verspannt werden die Segmente 19 miteinander
durch lange Bolzen 22, die sämtliche Segmente 19 horizontal durchdringen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Rohr
- 1a
- Rohrmittelachse
- 2
- Kammer
- 3
- Haube
- 4
- Rohrboden
- 5
- Welle
- 6
- längere Flanke
- 7
- kürzere Flanke
- 8
- Rohrende
- 9a
- Kunststoffschicht
- 9b
- Kunststoffschicht
- 10
- Schweißnaht
- 11
- Durchgangsöffnung
- 12
- Haltering
- 13
- Struktur
- 14
- Kunststoffplatte
- 15
- Sicherungsring
- 17
- Stützelement
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Segment
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Stoßkante
- 22
- Bolzen
- d
- Wanddicke des Rohres
- da
- Rohraußendurchmesser
- di
- Rohrinnendurchmesser
- H
- Höhe
- h
- Höhe
- m1e
- Einlaß
- m1a
- Auslaß
- m2e
- Einlaß
- m2a
- Auslaß
1. Wärmetauscher für den indirekten Wärmeaustausch von zwei gasförmigen Medien, von denen
zumindest eines auf die Wärmeaustauschflächen aggressiv wirkende Bestandteile, z.
B. schwefelhaltige Säuren, enthält, mit einer von dem einen Medium durchströmbaren
Kammer (2), durch die von dem jeweils anderen Medium durchströmbare Rohre (1) hindurchgeführt
sind, deren Rohrenden (7) in mindestens einem die Medien voneinander trennenden Rohrboden
(4) gas- bzw. flüssigkeitsdicht festgelegt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohre (1) Kunststoffrohre mit im Längsschnitt ein Zick-Zack-Muster bildenden
Rohrwänden sind, wobei die Zick-Zack-Muster (5) auf der Rohrinnenseite und der Rohraußenseite
zueinander korrespondierend verlaufen, und daß die auf der Rohrinnenseite nach schräg
unten weisenden Flanken (6) des Zick-Zack-Musters einen geringeren Winkel (α) zur
Rohrmittelachse (1a) aufweisen, als die nach schräg oben weisenden Flanken (7).
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (β) der auf der Rohrinnenseite nach schräg oben weisenden Flanken (7)
das 1,3 bis 2-fache des Winkels (α) der auf der Rohrinnenseite nach schräg unten weisenden
Flanken (6) beträgt.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Zick-Zack-Muster (5) spiralförmig bzw. schraubenförmig über den Umfang des
Rohres (1) erstreckt.
4. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre aus einem schmelzschweißbaren Fluorkunststoff bestehen, vorzugsweise aus
PFA (Perfluor-Alkoxyalkan) oder MFA (Trifluor-Metoxy-Perfluoro-Alcoxypolymer).
5. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (d) der Rohrwände 0,25 bis 0,75 mm beträgt, vorzugsweise 0,4 mm.
6. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rohre (1) in vertikaler Längsrichtung der Kammer (2) erstrecken, daß mit
vertikalem Abstand zu dem Rohrboden (4) horizontale Stützelemente (17) in der Kammer
(2) befestigt sind, mit denen die Rohraußenseiten der Rohre (1) formschlüssig verbunden
sind, und daß die Stützelemente (17) mit Ausnehmungen (18) für jedes Rohr (1) versehen
sind, welche die Rohraußenseite des jeweiligen Rohres (1) nur auf einem Teil von dessen
Umfang formschlüssig umschließen.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (17) Horizontalleisten sind, die zu beiden Seiten mit Ausnehmungen
(18) für Rohre (1) versehen sind.
8. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrenden (7) formschlüssig in dem Rohrboden (4) festgelegt sind, wobei der Formschluß
durch die Zick-Zack-Gestalt der Rohre (1) erreicht wird.
9. Wärmetauscher nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der das jeweilige Rohrende (7) aufnehmenden Öffnung (11) des Rohrbodens (4) ein
das Rohrende (7) umschließender Haltering (12) befestigt ist, und daß der Haltering
(12) an seinem Innenrand mit einer umlaufenden Struktur (13) versehen ist, in die
die zick-zack-förmige Rohraußenseite formschlüssig eingreift.
10. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrboden (4) zumindest an seiner der Kammer (2) zugewandten Seite mit einer
Kunststoffschicht (9b, 9a) versehen ist.
11. Wärmetauscher nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) mit der Kunststoffschicht (9b, 9a) kunststoffverschweißt ist.
12. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrboden (4) in Segmente (19) teilbar gestaltet ist, und daß die Segmente (19)
mit Ausnehmungen (20) versehen sind, die die Rohraußenseite des jeweiligen Rohres
(1) auf der Hälfte von dessen Umfang formschlüssig umschließen.
13. Wärmetauscher nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen maximalem Rohraußendurchmesser (da) und minimalem Rohrinnendurchmesser (di) zwischen 1,2 : 1 und 1,5 : 1 beträgt.