[0001] Die Erfindung betrifft ein Treibspiegel-Geschoss mit einem Zerschell-Penetrator nach
dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Zerschell-Penetratoren werden als Übungsmunition verwendet. Sie sind so ausgebildet,
dass sie beim Aufprall zwar die Treffgenauigkeit zeigen aber im Zielbereich keinen
grösseren Schaden anrichten; insbesondere soll der Abprall- bzw. Ricochet-Effekt minimiert
werden. Treibspiegel-Geschosse dienen grundsätzlich dazu, unterkalibrige Projektile
zu verschiessen. Treibspiegel-Geschosse mit Zerschell-Penetratoren werden als Übungsmunition
eingesetzt, weil sie das Verschiessen von Munition kleineren Kalibers mit Waffen erlauben,
ohne dass diese zu Übungszwecken umgerüstet, das heisst mit Waffenrohren kleineren
Kalibers oder Waffenrohr-Einsätzen versehen werden müssten. Es liegt auf der Hand,
dass Treibspiegel-Geschosse mit unterkalibrigen Zerschell-Penetratoren die optimale
Übungsmunition bilden.
[0003] Derartige Treibspiegel-Geschosse mit unterkalibrigen Zerschell-Penetratoren sind
beispielsweise mit der
EP-0 989 381-A2 bekanntgeworden. Sie bewähren sich im Gebrauch, sind aber in der Herstellung verhältnismässig
aufwendig.
[0004] Mit der
US-4,108,074-A ist ein Geschoss in Form eines vollkalibrigen Zerschell-Penetrators bekanntgeworden.
Der Penetrator weist eine Penetrator-Hülle aus Stahl und eine Penetrator-Seele aus
einem Kunststoff auf. Die Penetrator-Hülle ist becherartig und umgibt den hinteren
Teil der Penetrator-Seele, während der vordere Teil der Penetrator-Seele aus der Penetrator-Hülle
hinausragt. Die Penetrator-Hülle weist an ihrem Umfang Nuten auf, welche Sollbruchbereiche
bilden. Beim Aufprall soll eine Zerteilung der Penetrator-Hülle in mehrere Hüllen-Abschnitte
stattfinden. Wie oben erwähnt, handelt es sich hierbei um ein Vollkaliber-Geschoss,
das keinen Treibspiegel besitzt. Eine frühzeitige Zerteilung der Penetrator-Hülle
in ihre Hüllen-Abschnitte kann daher nur durch die Penetrator-Seele und die Formgebung
der Penetrator-Hülle selbst verhindert werden, da kein Treibspiegelmantel vorhanden
ist, der mithilft, die Zerteilung der Hüllen-Abschnitte bei der Zufuhr des Geschosses
zum Waffenrohr, aus dem es abgeschossen wird, und beim Abschuss zu verhindern. Um
also eine frühzeitige Zerteilung in die Hüllen-Abschnitte zu verhindern, sind die
Sollbruchbereiche nur angedeutet und weisen nahezu keine schwächende Wirkung auf.
Dies hat zur Folge, dass auch die angestrebte Zerteilung in die Hüllen-Abschnitte
beim Aufprall nicht mit Sicherheit erfolgt. Die Verwendung dieses Zerschell-Penetrators
in einem unterkalibrigen Geschoss würde daher nicht die gewünschte Wirkung, nämlich
die mit Sicherheit erfolgende Zerteilung bei jedem Aufprallwinkel zeitigen.
[0005] Es ist daher
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ausgehend von einem Stand der Technik gemäss
EP-0 989 381-A2, ein verbessertes Treibspiegel-Geschoss mit einem unterkalibrigen Zerschell-Penetrator
zu schaffen, welcher in der Herstellung einfacher ist als die vorbekannten Treibspiegel-Geschosse
dieser Art, und welches in der Verwendung mindestens gleich vorteilhaft ist.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss an einem Treibspiegel-Geschoss der eingangs
genannten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Treibspiegel-Geschosses sind durch
die Patentansprüche
2 bis
12 definiert.
[0008] Das neue Treibspiegel-Geschoss mit dem unterkalibrigen Zerschell-Penetrator ist sowohl
in der Herstellung wie auch im Gebrauch optimal.
[0009] Die Penetrator-Hülle zerteilt sich beim Aufprall in den Hüllen-Sollbruchbereichen
in mehrere Hüllen-Abschnitte, wodurch der unerwünschte Ricochet-Effekt verkleinert
wird, da die einzelnen Teilmassen gegenüber der Gesamtmasse verringert sind und der
Luftwiderstand erhöht wird.
[0010] Vorzugsweise sind die Teilmassen, in welche die Hüllenabschnitte zerteilt werden,
mindestens annähernd gleich, da dadurch der Ricochet-Effekt insgesamt minimiert wird.
[0011] Die Penetrator-Seele ist so ausgebildet, dass sie während der Zufuhr des Triebspiegel-Geschosses
zum Waffenrohr, beim Abschuss und während des Fluges die Hüllen-Abschnitte der Penetrator-Hülle
und bei einer aus mehreren Hüllen-Teilen zusammengesetzten Penetrator-Hülle diese
Hüllen-Teile sicher zusammenhält, beim Aufprall aber eine Zerteilung in die Hüllen-Abschnitte
nicht behindert.
[0012] Eine Zerteilung in die Hüllen-Abschnitte ist gewährleistet durch die dazwischen liegenden
Hüllen-Sollbruchbereiche, die sich im Wesentlichen längs des Umfanges erstrecken aber
nicht unbedingt in Ebenen senkrecht zur Längsachse des Treibspiegel-Geschosses liegen.
[0013] Die Penetrator-Seele allein könnte die Zerteilung der Penetrator-Hülle in die Hüllen-Abschnitte
nur während des Fluges gewährleisten. Um die Beanspruchungen zu überstehen, die bei
der Zufuhr zum Waffenrohr und beim Abschuss wirken, hilft auch der Treibspiegelmantel
mit, die Zerteilung der Penetrator-Hülle zu verhindern.
[0014] Die Penetrator-Hülle kann, wie schon erwähnt, aus einem oder mehreren Hüllen-Teilen
hergestellt sein, beispielsweise aus einem Hüllen-Frontteil und einem Hüllen-Heckteil.
[0015] Weist die Penetrator-Hülle mehrere Hüllen-Teile auf, so sind diese vorzugsweise unmittelbar,
zum Beispiel durch ein Gewinde, eine Klebung, Lötung oder eine andere an sich bekannte
Verbindung miteinander verbunden. Die Hüllenteile sind aber auch mittelbar, über die
Penetrator-Seele und - vor der Trennung vom Treibspiegel nach dem Austritt aus dem
Waffenrohr - durch den Treibspiegel, miteinander verbunden.
[0016] Hüllen-Sollbruchbereiche sind beispielsweise durch Bereiche der Penetrator-Hülle
gebildet, die eine verringerte Wandstärke und/oder eine abrupte Änderung der Wandstärke,
aufweisen, oder die aus einem anderen Material hergestellt sind als der Rest der Penetrator-Hülle.
[0017] Vorzugsweise weist nicht nur die Penetrator-Hülle Hüllen-Sollbruchbereiche sondern
auch die Penetrator-Seele Seelen-Sollbruchbereiche auf, die an die Hülsen-Sollbruchbereiche
angrenzen.
[0018] Im weiteren kann die Penetrator-Seele einen Spitzen-Sollbruchbereich aufweisen, der
im Bereich des hinteren Endes der Penetrator-Spitze liegt.
[0019] Die verschiedenen Hüllen-Teile können aus denselben oder unterschiedlichen Werkstoffen
hergestellt sein.
[0020] Die Penetrator-Seele ist vorzugsweise aus einem hochwarmfesten Kunststoff hergestellt.
Im allgemeinen ist dieser Kunststoff mit geeigneten Partikeln gefüllt, wodurch unter
Anderem Einfluss auf seine Sprödigkeit im Gebrauchszustand genommen wird. In jedem
Falle wird die Penetrator-Seele aus einem Material hergestellt, das während der Herstellung
fliessfähig ist. Hierbei kann es sich um eine fluide bzw. pastöse Masse handeln, die
durch ein Press- oder Spritzgiessverfahren verformt wird. Ggfs. könnte auch eine pulverartige
Masse verwendet werden, die anschliessend durch Druck- und/oder Wärmeeinwirkung zu
einem festen Körper verbunden wird.
[0021] Der Zerschell-Vorgang wird durch eine Vielzahl von Parametern beeinflusst, insbesondere
durch die Konfiguration des Hüllen-Sollbruchbereichs und des Seelen-Sollbruchbereichs,
ferner durch die absoluten und relativen Durchmesser von Penetrator-Hülle und Penetrator-Seele,
und durch die Wahl eines geeigneten Kunststoffes für die Penetrator-Seele.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf
die Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Treibspiegel-Geschoss mit Zerschell-Penetrator nach der Erfindung, in einem die
Geschoss-Längsachse enthaltenden Schnitt;
- Fig. 2
- das in Fig. 1 dargestellte Treibspiegel-Geschoss mit ZerschellPene-trator, in Draufsicht;
- Fig. 3
- den Zerschell-Penetrator des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Treibspiegel-Geschosses,
in einem die Geschosslängsachse enthaltenden Schnitt;
- Fig. 4
- eine Einzelheit des in Fig. 3 dargestellten ZerschellPenetrators, in vergrösserter
Darstellung;
- Fig. 5
- eine Penetrator-Hülle eines weiteren Zerschell-Penetrators, in einem die Geschoss-Längsachse
enthaltenden Schnitt;
- Fig. 6A
- einen Zerschell-Penetrator im Flug und
- Fig. 6B
- den in Fig. 6A dargestellten Zerschell-Penetrator nach seinem Aufprall.
[0023] Fig. 1 und
Fig. 2 zeigen ein Treibspiegel-Geschoss
10, welches im Wesentlichen durch einen Treibspiegel
12 und einen unterkalibrigen Zerschell-Penetrator
14 mit einer durch einen plättchenartigen Deckel
16 abgedeckten Kammer
18 gebildet ist, wobei die Kammer
18 beispielsweise zur Aufnahme eines Leuchtspur-satzes bestimmt ist. Die Anordnung eines
Leuchtspursatzes bzw. der dafür bestimmten Kammer
18 ist nicht zwingend.
[0024] Der Treibspiegel
12 kann beispielsweise so oder ähnlich ausgebildet sein wie ein vorbekannter, in der
EP-0 989 381-A beschriebener Treibspiegel, das heisst nur mit einem Treibspiegel-Mantel aber ohne
einen separaten Treibspiegel-Boden. Der Treibspiegel
12 weist an seiner Innenfläche ringartige Vorsprünge
12.1 auf, zwischen welchen Verankerungsrillen gebildet sind; die ringartigen Vorsprünge
12.1 ragen in komplementäre Ringnuten bzw. Verankerungsrillen
14.1 der Aussenfläche des Zerschell-Penetrators
14 hinein. Der Treibspiegel
12 ist in mehrere Segmente
12.2 aufgeteilt, die über Treibspiegel-Sollbruchbereiche
12.3 miteinander verbunden sind.
[0025] Der unterkalibrige Zerschell-Penetrator
14 umfasst gemäss
Fig. 3 eine Penetrator-Hülle
20, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem vorderen Hüllen-Teil
22 und einem hinteren Hüllen-Teil
24 hergestellt ist, sowie eine Penetrator-Seele
26.
[0026] Im Wesentlichen ist das vordere Hüllen-Teil
22 in einem Vorderbereich
22.1 kegelstumpfförmig und in einen Hinterbereich
22.2 zylindrisch begrenzt, während das hintere Hüllen-Teil
24 im Wesentlichen zylindrisch begrenzt ist, wobei die Aussendurchmesser des Hinterbereichs
22.2 des vorderen Hüllen-Teils
22 und des hinteren Hüllen-Teils
24 gleich sind. Das vordere Hüllen-Teil
22 weist hinten ein Innengewinde auf, das hintere Hüllen-Teil
24 in seinem vorderen Bereich ein Aussengewinde; das Innengewinde und das Aussengewinde
bilden eine Verschraubung
23, mittels welcher die Hüllen-Teile
22 und
24 unmittelbar miteinander verbunden sind.
[0027] An beiden Hüllen-Teilen
22 und
24 sind die schon erwähnten äusseren Umfangsrillen
14.1 angeordnet, welche dazu bestimmt sind, mit dem Material des Treibspiegel-Mantels
12 gefüllt zu werden, derart, dass die Hüllen-Teile
22 und
24 vor und während des Abschusses mittelbar durch den Treibspiegel-Mantel
12 verbunden sind.
[0028] Die Hüllen-Teile
22 und
24 können auch anders geformt sein und in andere Weise miteinander verbunden sein als
oben beschrieben. Beispielsweise kann auch das hintere Hüllen-Teil einen sich verändernden
Durchmesser aufweisen, und die Hüllen-Teile können auch gestuft ausgebildet sein.
Die Verbindung der beiden Hüllen-Teile kann statt mittels einer Verschraubung auch
durch Löten, Kleben, Bördeln oder jedes anderen geeigneten Fügungsverfahrens erfolgen.
In anderen Ausbildungen des erfindungsgemässen Treibspiegel-Geschosses kann die Penetrator-Hülle
beispielsweise aus nur einem Hüllen-Teil oder aus mehr als zwei Hüllen-Teilen hergestellt
sein. Penetrator-Hüllen mit nur einem Hüllenteil sind insgesamt rationaller herstellbar
und der Arbeitsgang der gegenseitigen Verbindung verschiedener Hüllenteile entfällt.
[0029] Gemäss
Fig. 3 weist die Penetrator-Hülle
20 einen Hüllen-Sollbruchbereich
23* auf. Beim vorliegenden Treibspiegel-Geschoss
10 befindet sich dieser Hüllen-Sollbruchbereich
23* am hinteren Hüllen-Teil
24 unmittelbar hinter dem Aussengewinde. Der Hüllen-Sollbruchbereich
23* ist so ausgebildet und angeordnet, dass sich die Penetrator-Hülle
20 beim Zerschellen dort in einen frontalen Hüllen-Abschnitt
22* und in einen heckseitigen Hüllen-Abschnitt
24* zerteilt.
[0030] Der frontale Hüllen-Abschnitt
22* und der heckseitige Hüllen-Abschnitt
24* sind im vorliegenden Falle nahezu, aber nicht vollständig, identisch mit dem vorderen
Hüllen-Teil
22 bzw. dem hinteren Hüllen-Teil
24. Dies ist aber nicht zwingend; grundsätzlich kann die Penetrator-Hülle aus einer beliebigen
ersten Anzahl von Hüllen-Teilen hergestellt und in eine beliebige zweite Anzahl Penetrator-Abschnitte
zerteilbar sein. Allerdings ist es rationell, die Penetrator-Hülle aus möglichst wenigen
Hüllen-Teilen zusammenzusetzen, während man in Hinblick auf die Wirkungsweise meist
möglichst viele Hüllen-Sollbruchstellen bzw. möglichst viele Hüllen-Abschnitte bevorzugt.
[0031] Bezüglich
Fig. 3 sei darauf hingewiesen, dass die in der rechten Hälfte des dort dargestellten Zerschell-Penetrators
14 angegebenen Bezugszeichen das vordere Hüllen-Teil
22 und das hintere Hüllen-Teil
24 betreffen, während die in der linken Hälfte angegebenen Bezugszeichen den frontalen
Hüllen-Abschnitt
22* und den heckseitigen Hüllen-Abschnitt
24*, die beim Bruch entstehen, sowie den Hüllen-Sollbruchbereich
23* betreffen.
[0032] Wie
Fig. 4 zeigt, weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Penetrator-Hülle
20 bzw. das hintere Hüllen-Teil
24 zur Bildung des Hüllen-Sollbruchbereiches
23* an seiner Aussenfläche eine ringförmige Nut
25 auf, wodurch die verbleibende Wandstärke äusserst gering wird, nämlich so gering,
dass der Hüllen-Sollbruchbereich
23* praktisch folienartig ist. Um einen Defekt dieses Hüllen-Sollbruchbereiches
23* während des Einbringens der unter Druck stehenden fliessfähigen Masse für die Penetrator-Seele
26 zu verhindern, kann es notwendig sein, die ringförmige Nut erst nach dem Einbringen
der Penetrator-Seele
26 herzustellen. Der Hüllen-Sollbruchbereich
23* ist so angeordnet, dass er einer von der Innenfläche der Penetrator-Hülle
20 ausgehenden Kerbwirkung unterliegt.
[0033] Der Hüllen-Sollbruchbereich
23* kann in jedem Fachmann bekannter Weise auch durch Materialeigenschaften statt durch
Formeigenschaften oder durch eine Kombination von Material- und Formeigenschaften
der Penetrator-Hülle
20 erzeugt werden. Beispielsweise können die Hüllen-Teile
22 und
24 über eine Klebestelle miteinander verbunden sein, die die Sollbruchstelle
23* bildet; bei einer solchen Konfiguration wären das vordere Hüllen-Teil
22 mit dem frontalen Hüllen-Abschnitt
22* und das hintere Hüllen-Teil
24 mit dem heckseitigen Hüllen-Abschnitt
24* identisch.
[0034] Der frontale Hüllen-Abschnitt
22* und der heckseitige Hüllen-Abschnitt
24*, jeweils einschliesslich der in ihnen aufgenommenen Längenabschnitte der Penetrator-Seele
26, weisen vorteilhaft aber nicht zwingend mindestens annähernd die gleichen Massen auf,
worunter zu verstehen ist, dass der schwerere der beiden Hüllen-Abschnitte
22*, 24* höchstens etwa zwei Drittel der Gesamtmasse der beiden Hüllen-Abschnitte
22*, 24* aufweist.
[0035] Im vorderen Hüllen-Teil
22 ist durchgehend eine zentraler Durchbruch angeordnet, der beispielsweise durch eine
Bohrung hergestellt sein kann und der den vorderen Teil eines Kanals
30 bildet, in welchem ein Seelen-Mittelteil
26.1 der Penetrator-Seele
26 aufgenommen ist. Im vordersten Bereich dieses Kanals
30 sind ringartige Ausnehmungen
30.1 vorgesehen, die mit dem Werkstoff der Penetrator-Seele
26 gefüllt sind. Das hintere Hüllen-Teil
24 weist eine von seiner Vorderfläche
24.1 ausgehende Ausnehmung auf, die den hinteren Teil des Kanales
30 bildet, aber nicht durchgehend ist, und in welcher das Seelen-Hinterteil
26.2 der Penetrator-Seele
26 aufgenommen ist. In ihrem vordersten Abschnitt weist diese Ausnehmung den grössten
Durchmesser auf, so dass die Penetrator-Seele
26 dort eine Schulter
26.3 bildet. In ihrem mittleren Abschnitt weist diese Ausnehmung ringartige Nuten auf,
die mit dem Werkstoff der Penetrator-Seele
26 gefüllt sind.
[0036] Im Weiteren weist das Hüllen-Heckteil
24 eine von seiner Hinterfläche
24.3 ausgehende Sackbohrung
32 auf, welcher dazu bestimmt ist, eine Kammer
18 zur Aufnahme eines Leuchtspur-Satzes zu bilden.
[0037] Der hintere Teil des Kanals
30 ist, wie oben beschrieben, gestuft ausgebildet, und auch der vordere Teil des Kanals
30 könnte gestuft ausgebildet sein. Durch eine solche gestufte Ausbildung kommt eine
innigere Verbindung von Penetrator-Hülle
20 und Penetrator-Seele
26 zustande und es können insbesondere Relativbewegungen zwischen Penetrator-Hülle
20 und Penetrator-Seele
26 verhindert werden. Gleichzeitig können Kantenbereiche der Stufen im Bereich des Hüllen-Sollbruchbereiches
23* die schon erwähnte Kerbwirkung ausüben und damit die Zerteilung der Penetrator-Hülle
beim Aufprall fördern. Es ist hierbei nicht notwendig, den Kanal
30 mit grosser Präzision herzustellen, da die Penetrator-Seele
26 nicht durch mechanische Bearbeitung eingepasst werden muss sondern in fliessfähigem
Zustand eingebracht wird.
[0038] Die Querschnitte des Kanals
30 sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel kreisförmig; der Kanal
30 könnte aber auch andere Formen aufweisen; beispielsweise könnte der Querschnitt des
Kanals 30 polygon- oder sternartig sein oder eine Längsnut besitzen, um eine relative
Rotation zwischen der Penetrator-Seele und der Penetrator-Hülle zu verhindern.
[0039] Die Hüllen-Teile
22 und
24 können aus gleichen oder unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sein, insbesondere
aus metallischen Werkstoffen wie Stahl, Messing, Bronze oder Aluminium; auch ein geeigneter
Kunststoff kommt in Frage.
[0040] Die Penetrator-Seele
26 weist eine Seelen-Spitze
26.4 auf, welche auch die Spitze des Zerschell-Penetrators
14 bildet. Ausgehend von dieser Seelen-Spitze
26.4 erstreckt sich das schon erwähnte ein Seelen-Mittelteil
26.1 rückwärts durch den Kanal
30 des vorderen Hüllen-Teils
22. Das Seelen-Mittelteil
26.1 weist umlaufende Vorsprünge auf, die in Ausnehmungen des vorderen Hüllen-Teiles
22 hineinragen. An das Seelen-Mittelteil
26.1 schliesst sich das in das hintere Hüllen-Teil
24 ragende Seelen-Hinterteil
26.2 mit der Schulter
26.3 und mit umlaufenden Vorsprüngen an, die in die Nuten des hinteren Hüllen-Teils
24 hineinragen. Die Vorsprünge der Penetrator-Seele
26 und die Ausnehmungen bzw. Nuten der Penetrator-Hülle
20 dienen dazu, die Hüllen-Teile
22, 24 unmittelbar mit der Penetrator-Seele
26 und dadurch mittelbar auch miteinander zu verbinden.
[0041] Die Penetrator-Seele
26 ist so ausgebildet, dass sie mehreren, teilweise gegensätzlichen Anforderungen genügt:
Erstens muss die Penetrator-Seele
26 so ausgebildet sein, dass sie die Hüllen-Teile
22, 24 bzw. die Hüllen-Abschnitte
22*, 24* derart miteinander verbindet, dass der Zerschell-Penetrator
14 den Beanspruchungen während der Zufuhr zu einem und in einem Waffenrohr, beim Abschuss
und nach dem Abschuss bzw. im Flug standhält, ohne dass sich die Penetrator-Hülle
20 vor dem Aufprallen im Hüllen-Sollbruchbereich
23* zerteilt, insbesondere auch dann nicht, wenn die Flugbahn des Penetrators
14 Anfangsstörungen aufweist. Die Hüllen-Teile
22, 24 sind zwar durch die Verschraubung
23 miteinander verbunden, aber ohne die Penetrator-Seele
26 würde sich die Penetrator-Hülse
20 vorzeitig in die Hüllen-Abschnitte
22*, 24* zerteilen, insbesondere unter Beanspruchungen quer zur Längsachse
A des Treibspiegel-Geschosses
10, das heisst bei verhältnismässig gestreckten Flugbahnen. Zweitens muss die Penetrator-Seele
26 so ausgebildet sein, dass sie beim Aufprall des Penetrators
20 sein Zerschellen bzw. die Zerteilung der Penetrator-Hülle
20 in die Hüllen-Abschnitte
22*, 24* nicht behindert; insbesondere soll das Zerschellen bzw. das Zerteilen der Penetrator-Hülse
20 auch dann gewährleistet sein, wenn der Zerschell-Penetrator
14 flach aufprallt, da durch Zerteilung des Penetrators
20 in mehrere Abschnitte der Ricochet-Effekt minimiert wird. Um dies zu fördern, weist
die Penetrator-Seele
26 angrenzend an den Hüllen-Sollbruchbereich
23* der Penetrator-Hülle
20 einen Seelen-Sollbruchbereich
27 auf, der dadurch zustande kommt, dass der Durchmesser der Penetrator-Seele
26 dort abrupt und ohne Rundung ändert. Im weiteren ist das vordere Hüllen-Teil
22 so geformt, dass zwischen Seelen-Mittelteil
26.1 und Penetrator-Spitze
26.4 ein Spitzen-Sollbruchbereich
28 gebildet wird.
[0042] Die Penetrator-Hülle der beschriebenen Ausführungsbeispiele kann, wie schon erwähnt,
beispielsweise aus Stahl, Bronze, Messing oder einem anderen geeigneten Material hergestellt
sein.
[0043] Die Penetrator-Seele wird aus einem geeigneten Kunststoff, der nicht ein technischer
Kunststoff wie Nylon sein muss, hergestellt. In den beschriebenen Ausführungsbeispielen
wurde für die Penetrator-Seele ein hochwarmfester Kunststoff gewählt, beispielsweise
PEI, PPS oder PEEK. Dieser Kunststoff enthält vorzugsweise geeignete Füllmaterialien.
Als Füllmaterialien kommen Fasern, zum Beispiel Kohlefasern und/oder Glasfasern, Glasperlen,
Gesteinsmehl oder andere geeignete Partikel wie Pulver oder Späne, zum Beispiel aus
Wolfram oder Bronze, in Frage. Durch die Wahl der Füllmaterialien und gegebenenfalls
durch ihre nur örtliche Anordnung in einzelnen Bereichen der Penetrator-Seele kann
in beschränktem Rahmen Einfluss genommen werden auf die Masse des Penetrators, auf
die Massenverteilung innerhalb des Penetrators und auf die Teilmassen, in die sich
der Penetrator beim Aufprall zerteilt..
[0044] Das Geschoss ist vorzugsweise so konfiguriert, dass der Kunststoff für die Penetrator-Seele
in die Penetrator-Hülle eingebracht werden kann, ohne dass ein Zufuhr- oder Lüftungsdurchlass
im hinteren Bereich der Penetrator-Hülle erforderlich ist; die Penetrator-Hülle ist
somit in ihrem hinteren Bereich geschlossen und umgibt den Kunststoff der Penetrator-Seele
vollständig; es ist daher kein zusätzliches Bauteil notwendig, um die Penetrator-Seele
gegen die heissen Treibgase abzuschirmen.
[0045] In
Fig. 5 ist eine Penetrator-Hülle
20 dargestellt, die aus einem einzigen Hüllenteil besteht, im übrigen aber im Wesentlichen
gleich ausgebildet und mit den gleichen Bezugszeichen versehen ist wie die in
Fig. 3 dargestellte Penetrator-Hülle. Die Penetrator-Hülle
20 weist einen vorderen konischen Hüllenbereich
20.1 und einen hinteren zylindrischen Hüllenbereich
20.2 auf, in welchem der Sollbruchbereich
23* angeordnet ist. Die Aussenfläche der Penetrator-Hülle
20 weist Umfangsrillen
14.1 auf, und der in der Penetrator-Hülle
20 vorhandene gestufte Kanal
30 sowie die Sackbohrung
32 sind gleich ausgebildet wie bei der oben mit Bezug auf
Fig. 3 beschriebenen Penetrator-Hülle.
[0046] Fig. 6A zeigt den Zerschell-Penetrator
14 während des Fluges, und zwar nach der Separation vom nicht dargestellten Treibspiegel
aber vor dem Aufprallen auf einen Zielbereich. Deutlich erkennbar sind die Penetrator-Seele
26 mit der Seelen-Spitze
26.4, die auch die Spitze des Zerschell-Penetrators
14 bildet. Der frontale Hüllen-Abschnitt
22* und der heckseitige Hüllen-Abschnitt
24* sind über den Sollbruchbereich
23* verbunden. Die Hüllen-Abschnitte
22*, 24* und die Penetrator-Seele
26 bilden ein integrales Objekt.
Fig. 6B zeigt denselben Zerschell-Penetrator
14 nach dem Aufprallen; der ursprünglich ein integrales Objekt bildende Zerschell-Penetrator
hat sich hierbei in drei Teil-Objekte zerteilt, nämlich in die Seelen-Spitze
26.4, in den frontalen Hüllen-Abschnitt
22* mit dem darin aufgenommenen Seelen-Mittelteil
26.1 und in den heckseitigen Hüllen-Abschnitt
24* mit dem darin aufgenommenen Seelen-Hinterteil
26.2. Ein kleiner Teil der Penetrator-Seele
26 ragt aus dem heckseitigen Hüllenabschnitt
24* heraus; dies zeigt, dass - wie zu erwarten war - im vorliegenden Beispiel die Bruchfläche
der Penetrator-Seele
26 nicht genau mit der Bruchfläche der Penetrator-Hülle
20 zusammenfällt.
1. Treibspiegel-Geschoss
(10),
- mit einem Treibspiegel (12) und
- mit einem im Treibspiegel (12) angeordneten Zerschell-Penetrator (14), aufweisend
- eine Penetrator-Hülle (20),
- die bei einem Aufprall des Zerschell-Penetrators (14) in mindestens zwei Hüllen-Abschnitte (22*, 24*) zerteilbar ist, wofür zwischen benachbarten Hüllen-Abschnitten (22*, 24*) jeweils ein Hüllen-Sollbruchbereich (23*) angeordnet ist, und
- die einen zentralen Kanal (30) aufweist, sowie
- eine im Kanal (30) aufgenommene Penetrator-Seele (26),
- deren Seelen-Spitzenteil (26.4) aus der Penetrator-Hülle (20) ragt und eine Penetrator-Spitze bildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass der die Penetrator-Seele
(26) bildende Kunststoff ein in fliessfähigem Zustand in den Kanal eingebrachter Kunststoff
ist.
2. Treibspiegel-Geschoss (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hüllen-Sollbruchbereich (23*) zusammenhängend ist.
3. Treibspiegel-Geschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hüllen-Abschnitte (22*, 24*) einschliesslich in ihnen aufgenommener Seelen-Teile (26.1, 26.2) der Penetrator-Seele (26) mindestens annähernd gleiche Massen aufweisen.
4. Treibspiegel-Geschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hüllen-Sollbruchbereiche (23*) durch Bereiche der Penetrator-Hülle (30) mit reduzierter Hüllenwandstärke gebildet sind.
5. Treibspiegel-Geschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanal (30) sich über seine Länge kontinuierlich oder diskontinuierlich verändernde Durchmesser
aufweist.
6. Treibspiegelgeschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Penetrator-Seele (26) an die Hüllen-Sollbruchbereiche (23*) angrenzende Seelen-Sollbruchbereiche (27) aufweist.
7. Treibspiegelgeschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zerschell-Penetrator (14) so ausgebildet ist, dass am hinteren Ende der Penetrator-Spitze (26.4) ein Spitzen-Sollbruchbereich (28) gebildet ist.
8. Treibspiegelgeschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Penetrator-Hülle (20) aus mehreren Hüllen-Teilen (22, 24) zusammengesetzt ist.
9. Treibspiegelgeschoss (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hüllen-Teile (22, 24) unmittelbar, beispielsweise durch eine Schraubverbindung (23), Lötung, Klebung, Pressung oder Bördelung, miteinander verbunden sind.
10. Treibspiegelgeschoss (10) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hüllen-Teile (22, 24) mittelbar über den Treibspiegel (12) miteinander verbunden sind.
11. Treibspiegelgeschoss (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hüllen-Teile (22, 24) aus gleichen oder verschiedenen Werkstoffen hergestellt sind, insbesondere metallischen
Werkstoffen wie beispielsweise Stahl, Messing oder Bronze.
12. Treibspiegel-Geschoss
(10) nach einem der Ansprüche
1 bis
11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststoff, aus dem die Penetrator-Seele
(36) hergestellt ist, ein hochwarmfester Kunststoff ist, der vorzugsweise gefüllt ist,
beispielsweise mit einem oder mehreren der folgenden Füllmaterialien:
- Glasfasern
- Glasperlen
- Kohlefasern
- Gesteinsmehl
- Spänen
- Pulver.