[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen kunststoffgebundenen Permanentmagneten und ein
Verfahren zum Herstellen eines kunststoffgebundenen Permanentmagneten.
[0002] Bislang wurden für kunststoffgebundene Permanentmagnete Epoxidharz, PAx (z.B. PA12,
etc.), PPS, etc. als Kunststoffbasis verwendet und diese mit einem geeigneten Magnetwerkstoff
gemischt.
Es hat sich bei diesen Materialien als nachteilig erwiesen, dass ein sehr hoher linearer
Wärmeausdehnungskoeffizient die Anwendung von daraus bestehenden Permanentmagneten
auf einen relativ engen Temperaturbereich (bis max. ca. 140° C) beschränkt. Zudem
sind die erreichbaren magnetischen Feldstärken der resultierenden Magnete aufgrund
des materialbedingt relativ geringen, maximal möglichen Füllungsgrades der polymeren
Bindemittel mit magnetisierbaren Materialien nicht optimal.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen kunststoffgebundenen Permanentmagneten mit niedrigem
linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten und verbesserten magnetischen Eigenschaften
zu schaffen und ein Verfahren anzugeben, das eine gute Vereinigung der Eigenschaften
der verwendeten Substanzen bei der Herstellung eines solchen Permanentmagneten ermöglicht.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe für einen kunststoffgebundenen Permanentmagneten
der eingangs genannten Art so gelöst, dass dieser im Wesentlichen aus einer magnetisierten
Mischung von flüssigkristallinem Polymer und Ferrit besteht.
[0005] Eine erste vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
als Ferrit mindestens teilweise Strontiumferrit verwendet wird.
[0006] Durch die physikalischen und magnetischen Eigenschaften des Strontiumferrits ist
ein sehr niedriger linearer Wärmeausdehnungskoeffizient (im Bereich von Metallen)
des Gemisches möglich, der den Temperaturbereich von aus derartigen Materialien hergestellten
Permanentmagneten auf bis zu 220° C erweitert.
[0007] In diesem Zusammenhang erweist es sich als vorteilhaft, dass das Strontiumferrit
in einer Konzentration von 40 - 45 % vorliegt. Aufgrund der kristallinen Struktur
des Strontiumferrits ist davon auszugehen, dass die genannte Konzentration zu einer
deutlichen Verbesserung der magnetischen Eigenschaften des Gemisches führt, was den
Einsatz von aus derartigen Materialien hergestellten Permanentmagneten auch bei Präzisionsmessungen
erlaubt.
[0008] Ein Verfahren zur Herstellung eines kunststoffgebundenen Permanentmagneten ist dadurch
gekennzeichnet, dass in einem Spritzgießvorgang flüssigkristallines Polymer und Strontiumferrit
zusammengefügt werden und daraufhin eine Magnetisierung durch mindestens ein externes
Magnetfeld erfolgt. Dadurch wird ein hoher Grad an Homogenität des Mischmaterials
erreicht.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Dabei zeigt:
- FIG 1
- die Herstellung eines kunststoffgebundenen Permanentmagneten mittels Spritzgießverfahren.
[0010] In der Darstellung gemäß FIG 1 ist in Form eines Flussdiagramms die Herstellung eines
kunststoffgebundenen Permanentmagneten nach einem Spritzgießverfahren dargestellt.
Die dazu vorgesehenen Materialien (erstes Material M1, beispielsweise flüssigkristallines
Polymer, zweites Material M2, beispielsweise Strontiumferrit, bis n-tes Material Mn)
werden in eine Mischvorrichtung MV in einem bestimmten Mischungsverhältnis (bei drei
Materialien beispielsweise im Verhältnis 25:70:5) eingeleitet und dort gemischt, wie
dies durch Pfeile, die von den Materialien M1 bis Mn zur Mischvorrichtung MV führen,
angedeutet ist. Die so entstandene Mischung wird danach in einem Spritzpressvorgang
SP unter Temperatur ϑ und Druck p zu einem Rohprodukt RP umgewandelt (dargestellt
durch Pfeile, die von der Mischvorrichtung MV zur Spritzpressvorrichtung SP und von
dort zum Rohprodukt RP führen). Beim Rohprodukt RP handelt es sich um einen noch unmagnetisierten
Magneten. Die bisher beschriebenen Schritte sind integriert in eine Spritzgießvorrichtung
SGV, wie dies durch gestrichelte Linien angedeutet ist. In einem folgenden Verfahrensschritt
wird das entstandene Rohprodukt RP in einer Magnetisierungsvorrichtung MA mindestens
einem externen Magnetfeld B ausgesetzt und wunschgemäß magnetisiert, wodurch das fertige
Produkt FP, d.h. der Permanentmagnet selbst, entsteht. Auch dies ist dargestellt durch
Pfeile, die vom Rohprodukt RP zur Magnetisierungsvorrichtung MA und von dort zum Fertigprodukt
FP führen.
1. Kunststoffgebundener Permanentmagnet,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser im Wesentlichen aus einer magnetisierbaren Mischung von flüssigkristallinem
Polymer (M1) und Ferrit (M2) besteht.
2. Kunststoffgebundener Permanentmagnet nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Ferrit mindestens teilweise Strontiumferrit verwendet wird.
3. Kunststoffgebundener Permanentmagnet nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strontiumferrit in einer Konzentration von 40 - 45 % vorliegt.
4. Verfahren zur Herstellung eines kunststoffgebundenen Permanentmagneten,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Spritzgießvorgang flüssigkristallines Polymer (M1) und Strontiumferrit (M2)
zusammengefügt werden und daraufhin eine Magnetisierung durch mindestens ein externes
Magnetfeld (B) erfolgt.