[0001] Die Erfindung betrifft einen Adapter für einen statischen Mischer gemäss Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie ein Austraggerät mit einem solchen Adapter.
[0002] Die EP-A- 0 579 889 offenbart einen Mischer mit Adapter, dort Vorsatz genannt. Im
Mischer lassen sich zwei Komponenten aus einer Doppelkartusche zu einer dickflüssigen,
weitgehend homogenen Masse vermischen. Mit dem Adapter, der auf eine Austragsmündung
des Mischers aufgesetzt wird, kann eine geformte Abgabe des dickflüssigen Gemisches
durchgeführt werden; d.h. der auszutragenden Masse kann mittels einer geeignet geformten
Auslassöffnung des Adapters eine bestimmte Form gegeben werden. Durch Verwendung verschiedener
Adapter kann eine Vielzahl von Formen der ausgetragenen Raupen erzeugt werden, beispielsweise
keilförmige Raupen mit dreieckförmigen Auslassöffnungen oder bandartige Flachraupen
mit spaltförmigen Auslassöffnungen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Adapter für die Herstellung von bandartigen Raupen
zu schaffen, der es mittels einer Präparierung des Adapters auf einfache Weise erlaubt,
Raupen mit verschiedenen aber vorgebbaren Breiten auszutragen. Diese Aufgabe wird
durch den im Anspruch 1 definierten Adapter gelöst.
[0004] Der Adapter ist für einen statischen Mischer zum Durchführen einer geformten Abgabe
eines dickflüssigen Gemisches aus dem Mischer vorgesehen. Der Adapter ist in Form
eines Kunststoff-Spritzgussteils so ausgebildet, dass er auf eine Austragsmündung
des Mischers aufsetzbar ist. Er bildet mit einer Wandung einen Kanal mit variablem
Querschnitt, durch den der Strom des Gemisches auf eine spaltförmige Austrittsöffnung
leitbar ist. Die Kanalwandung ist auf der Aussenseite mit linienförmigen Schneidhilfen
versehen, die zumindest angenähert parallel zur Spaltrichtung der Austrittsöffnung
verlaufen. Entlang dieser Schneidhilfen ist die Kanalwandung durchschneidbar, so dass
eine neue spaltförmige Austrittsöffnung entsteht, die in Spaltrichtung kürzer als
die ursprüngliche Austrittsöffnung ist. Die linienförmigen Schneidhilfen sind so angeordnet,
dass die neu herstellbaren Austrittsöffnungen vorgegebene Querschnittsflächen aufweisen.
[0005] Die abhängigen Ansprüche 2 bis 8 betreffen vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemässen
Adapters. Ein Austraggerät mit einem erfindungsgemässen Adapter ist Gegenstand des
Anspruchs 9.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Austraggerät mit Doppelkartusche und statischem Mischer,
- Fig. 2
- die Spitze und Austragsmündung des statischen Mischers,
- Fig. 3
- einen erfindungsgemässen Adapter, der auf der Mischerspitze aufgesetzt ist,
- Fig. 4
- eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Adapters,
- Fig. 5
- einen Spritzgusskern für den Adapter der Fig. 4,
- Fig. 6
- einen im Bereich der Austrittsöffnung gelegten Längsschnitt durch den erfindungsgemässen
Adapter,
- Fig. 7
- einen Längsschnitt wie in Fig.6 für eine variante Form des Adapters,
- Fig. 8
- einen Spritzgusskern für eine dritte Ausführungsform des Adapters,
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf die Austrittsöffnung einer vierten Ausführungsform und
- Fig. 10
- eine Mischerspitze mit Adapter, bei der die Spitze lediglich als Austragsmündung ausgebildet
ist.
[0007] Das in Fig. 1 schematisch abgebildete Austraggerät besteht aus einem statischen Mischer
1 mit einem Rohr 10 sowie einer Spitze 11 und einer Doppelkartusche 2 mit zwei Behältern
20a und 20b, aus denen mit Kolben 22 pastose Komponenten in den Mischer 1 eingepresst
und dort gemischt werden können. Der Mischer 1 ist mittels eines Bajonettverschlusses
21 mit der Kartusche 2 verbunden. (Es sind auch andere Verbindungen zwischen Mischer
1 und Kartusche bekannt.) Die Spitze 11, die detaillierter in Fig. 2 dargestellt ist,
weist zylindrische, kegelförmig angeordnete Segmente 12, 120 mit abgestuften Durchmessern
auf. Im Rohr 10, das ein Vierkantrohr ist, befindet sich ein Mischerelement 13. Die
Spitze 11 ist die Austragsmündung des Mischers 1, auf den ein erfindungsgemässer Adapter
3 - siehe Figuren 3 und 4 - aufgesetzt werden kann.
[0008] Der Adapter 3 ist aus einem Kunststoff durch ein Spritzgussverfahren hergestellt.
Es sind drei hintereinander angeordnete Bereiche unterscheidbar: ein Befestigungsbereich
30, ein Übergangsbereich 31 und ein Austrittsbereich 32. Im Übergangsbereich 31 und
im Austrittsbereich 32 bildet der Adapter 3 mit einer Wandung 33 einen Kanal mit variablem
Querschnitt, durch den der Strom der gemischten Komponenten von der Austragsmündung
11 des Mischers 1 auf eine spaltförmige Austrittsöffnung 4 geleitet wird. Im Befestigungsbereich
30 befindet sich ein kreiszylindrischer Durchgang 41, der mit Vorteil so ausgebildet
ist, dass in ihn ein Segment 120 der Mischerspitze 11 dicht passend eingeschoben werden
kann. Im hinteren Teil des Befestigungsbereichs 30 ist die Wandung 33 komplementär
zur Oberfläche des Mischerrohrs 10 ausgebildet. Die Abmessungen des Befestigungsbereichs
30 sind so gewählt, dass der Adapter 3 sich durch Aufstecken auf den Mischer 1 befestigen
lässt, wobei er im dargestellten Beispiel lediglich aufgrund von Haftreibung fixiert
ist. Zu einer wirksameren Fixierung kann auch zwischen dem Befestigungsbereich 30
des Adapters 3 und dem Mischerrohr 10 ein Schnappmechanismus vorgesehen sein. Eine
Abdichtung des Adapters 3 gegen hinten kann mittels einer dichten Passung zwischen
Durchgang 41 und Segment 120 und/oder zwischen Befestigungsbereich 30 und Mischerrohr
10 hergestellt werden.
[0009] Die Kanalwandung 33 ist auf der Aussenseite des Austrittsbereichs 32 mit linienförmigen
Schneidhilfen 40 versehen, die zumindest angenähert parallel zur Spaltrichtung der
Austrittsöffnung 4 verlaufen. Die Kanalwandung 33 ist entlang der Schneidhilfen 40
durchschneidbar. Beim Wegschneiden des vorderen Teils entsteht eine neue spaltförmige
Austrittsöffnung 4a, die in Spaltrichtung kürzer ist als die ursprüngliche Austrittsöffnung
4. Die linienförmigen Schneidhilfen 40 sind so positioniert, dass mit den neu herstellbaren
Austrittsöffnungen 4a vorgegebene Querschnittsflächen erhalten werden.
[0010] Die linienförmigen Schneidhilfen 40 können einfach Linien sein, die auf der Wandung
33 aufgedruckt sind. Mit Vorteil werden aber diese Schneidhilfen 40 als Rillen ausgebildet.
[0011] Die linienförmigen Schneidhilfen 40 werden mit Vorteil mit kennzeichnenden Markierungen
5 versehen, die es ermöglichen, direkt oder mittels eines Codes abzulesen, wie gross
die Querschnittsfläche der neu herstellbaren Austrittsöffnung 4a ist. Im Beispiel
der Fig. 3 sind die Zahlen 2 bis 6, die als Markierungen 5 angegeben sind, proportional
zur Spaltlänge der Austrittsöffnungen 4 bzw. 4a.
[0012] Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform des Adapters 3. Dieser ist für eine Abgabe
von Raupen vorgesehen, die im Vergleich mit dem Adapter 3 der Fig. 3 breiter sind.
Der Übergangsbereich 31 enthält bei diesem Adapter 3 einen Strömungsteiler 7, mit
dem bewirkt wird, dass der aus der Austragsmündung 11 austretende Strom rasch transversal
ausgebreitet wird.
[0013] Fig. 5 zeigt einen aus zwei Teilen 42' und 43' zusammengesetzten Spritzgusskern für
den Adapter 3 der Fig. 4. Die Teile 42' und 43' entsprechen den Hohlräumen 42 bzw.
43 in den Adaptern 3 der Figuren 3 und 4. An einer gemeinsamen Grenze 44' der beiden
Teile 42' und 43' befindet sich eine Aussparung 7', die dem Strömungsteiler 7 entspricht.
Die vordere Seite 4' des Teils 43' entspricht der spaltförmigen Austrittsöffnung 4.
Das zylindrische Flächenstück 41' entspricht dem Durchgang 41.
[0014] Der Austrittsbereich 32 hat in einer Ebene, die durch die Transportrichtung des Gemisches
und die Spaltrichtung der Austrittsöffnung 4 aufgespannt wird, im wesentlichen die
Form eines Trapezes, dessen nichtparallelen Gegenseiten einen Winkel α einschliessen
(vgl. Fig. 5), der einen Wert im Bereich zwischen 40° und 90° hat, vorzugsweise zwischen
60° und 70°.
[0015] Die ursprüngliche Austrittsöffnung 4 hat ein Länge in Spaltrichtung, die 5 bis 20
Mal grösser als die Breite der Austrittsöffnung ist; die ursprüngliche und die neu
hergestellten Austrittsöffnungen 4a weisen weitgehend gleich grosse Breiten auf.
[0016] In den Figuren 6 und 7 ist der vordere Teil des Austrittsbereichs 32 mit der Wandung
33, dem Hohlraum 43 und der Austrittsöffnung 4 als Längsschnitt dargestellt. In Fig.
6 sind die Rillen 40 runde Nuten in einer ebenen Oberfläche. Beim Beispiel der Fig.
7 sind die Streifen zwischen den Rillen 40 durch Rippen 34 verstärkt.
[0017] Die ursprüngliche Austrittsöffnung 4 und die neu hergestellten Austrittsöffnungen
4a haben in den Adaptern der Figuren 3 und 4 jeweils eine weitgehend rechteckige Spaltform.
Diese Öffnungen 4 bzw. 4a können auch dreieckig oder fünfeckig sein. Ferner ist auch
eine andere Spaltform mit variabler Breite denkbar, bei der sich die Breite zur Mitte
hin verjüngt. Für diese Ausführungsform ist in Fig. 8 der vordere Teil 43' eines Spritzgusskerns
dargestellt. Mit dem Bezugszeichen 45' ist die Position der engsten Stelle der Austrittsöffnung
4, die der Fläche 4' entspricht, angegeben. Bei dieser Ausführungsform ist der Strömungswiderstand
in der mittleren Zone des Austrittsbereichs 32 etwas erhöht. Bei einer rechteckigen
Austrittsöffnung 4 ist die Strömungsgeschwindigkeit in der mittleren Region grösser
als in den seitlichen Regionen des Austrittsbereichs 32. Eine Drosselung der Strömung
in der mittleren Region aufgrund des erhöhten Strömungswiderstands kann bei geeigneter
Auslegung eine Homogenisierung des Austrags bewirken.
[0018] In Fig. 9 ist für eine vierte Ausführungsform eine Draufsicht auf die Austrittsöffnung
4 gezeigt, die angenähert fünfeckig ist (Form eines flachen gleichschenkligen Dreiecks,
bei dem die beiden Eckbereiche der Dreiecksbasis in symmetrischer Weise entfernt sind).
In dieser Abbildung ist ausser dem Austrittsbereich 32 auch der Befestigungsbereich
30, der Durchgang 41 und die Mischerspitze 11 erkennbar.
[0019] Fig. 10 zeigt eine Mischerspitze 11a mit Adapter 3, bei der die Austragsmündung lediglich
in Form einer Austrittsöffnung 11b ausgebildet ist. Wenn Mischer 1 immer mit Adapter
3 eingesetzt werden, so kann auf Spitzen 11 gemäss Fig. 2 verzichtet werden.
1. Adapter (3) für einen statischen Mischer (1) zum Durchführen einer geformten Abgabe
eines dickflüssigen Gemisches aus dem Mischer, welcher Adapter als ein Kunststoff-Spritzgussteil
so ausgebildet ist, dass er auf eine Austragsmündung (11) des Mischers aufsetzbar
ist und dass er mit einer Wandung (33) einen Kanal mit variablem Querschnitt bildet,
durch den der Strom des Gemisches auf eine spaltförmige Austrittsöffnung (4) leitbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalwandung (33) auf der Aussenseite mit linienförmigen Schneidhilfen (40) versehen
ist, die zumindest angenähert parallel zur Spaltrichtung der Austrittsöffnung (4)
verlaufen und entlang derer die Kanalwandung durchschneidbar ist, so dass eine neue
spaltförmige Austrittsöffnung (4a) entsteht, die in Spaltrichtung kürzer als die ursprüngliche
Austrittsöffnung ist, wobei die linienförmigen Schneidhilfen so angeordnet sind, dass
die neu herstellbaren Austrittsöffnungen vorgegebene Querschnittsflächen aufweisen.
2. Adapter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die linienförmigen Schneidhilfen (40) Rillen sind.
3. Adapter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die linienförmigen Schneidhilfen (40) mit kennzeichnenden Markierungen (5) versehen
sind, mit denen die Information, wie gross die Querschnittsfläche der neu herstellbaren
Austrittsöffnung (4a) ist, direkt oder mittels eines Codes ablesbar ist.
4. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass drei hintereinander angeordnete Bereiche unterscheidbar sind, ein Befestigungsbereich
(30), ein Übergangsbereich (31) und ein Austrittsbereich (32), wobei im Austrittsbereich
(32) die linienförmigen Schneidhilfen (40) angeordnet sind, im Übergangsbereich (31)
das Gemisch von der Austragsmündung (11) des Mischers (1) zum Austrittsbereich (4)
leitbar ist und im Befestigungsbereich (30) der Adapter durch Aufstecken auf den Mischer
befestigbar ist.
5. Adapter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsbereich (32) in einer Ebene, die durch die Transportrichtung des Gemisches
und die Spaltrichtung der Austrittsöffnung (4) aufgespannt wird, im wesentlichen die
Form eines Trapezes hat, dessen nichtparallelen Gegenseiten einen Winkel (α) einschliessen,
der einen Wert im Bereich zwischen 40° und 90° hat, vorzugsweise zwischen 60° und
70°.
6. Adapter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ursprüngliche Austrittsöffnung (4) ein Länge in Spaltrichtung hat, die 5 bis
20 Mal grösser als die Breite der Austrittsöffnung ist, und dass die ursprüngliche
und die neu hergestellten Austrittsöffnungen (4, 4a) weitgehend gleich grosse Breiten
aufweisen.
7. Adapter nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ursprüngliche und die neu hergestellten Austrittsöffnungen (4, 4a) jeweils eine
Spaltform haben, die weitgehend rechteckig, dreieckig oder fünfeckig ist, oder die
eine andere Spaltform mit variabler Breite haben, bei der sich die Breite zur Mitte
hin verjüngt.
8. Adapter nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Übergangsbereich (31) ein Strömungsteiler (7) angeordnet ist.
9. Austragseinrichtung mit Zweikomponenten-Kartusche (2), statischem Mischer (1) und
Adapter (3) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8.