[0001] Die Erfindung betrifft eine in einem Spindelgehäuse einer Bearbeitungsmaschine drehbar
gelagerte Werkzeugspindel zum Drehantrieb von daran befestigten Bearbeitungswerkzeugen,
insbesondere Bohrer und Fräser.
[0002] Derartige Bearbeitungsmaschinen oder Bearbeitungszentren waren in bisherigen Ausführungen
überwiegend als reine Bohroder Fräsmaschinen ausgelegt, jedoch sind kombinierte Bearbeitungszentren
mehr und mehr im Vormarsch, in denen neben Bohr- und Fräsvorgängen auch die Drehbearbeitung
von Werkstücken möglich ist.
[0003] Aus der DE 19739512 ist eine kombinierte Dreh- und Fräsmaschine bekannt. Zum Antrieb
der Fräswerkzeuge und zur Positionierung von an einem Drehrevolver angeordneten Drehmeißeln
sind separate Drehantriebe vorgesehen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass zum Positionieren
der Drehmeißel sehr geringe Drehzahlen und zum Antrieb der Fräswerkzeuge wesentlich
höhere Drehzahlen erforderlich sind.
[0004] Will man sowohl die Fräswerkzeuge als auch die Drehmeißel mittels derselben Antriebsvorrichtung
antreiben, so ist eine Drehzahlumschaltung erforderlich. Ein derartiger Drehantrieb
mit umschaltbarer Drehzahl ist prinzipiell aus der DE 19739511 bekannt. Allerdings
besteht noch ein wesentliches Problem darin, dass während der Drehbearbeitung über
den zuvor durch eine Drehbewegung positionierten Drehmeißel große Drehmomente übertragen
werden, die die Lager der Werkzeugspindel bzw. eine Festhalteeinrichtung für die Werkzeugspindel
aufnehmen müßten, was einen schnellen Verschleiß zur Folge hätte, insbesondere auch
infolge gelegentlich auftretender Drehmomentschwankungen.
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine in einem Spindelgehäuse
drehbar gelagerte Werkzeugspindel für Bohr- und Fräsvorgänge zu schaffen, die auch
zur Positionierung von Drehwerkzeugen geeignet ist und während der Drehvorgänge keine
durch die Bearbeitung erzeugten Momente aufnehmen muss.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein mit Drehmeißeln bestückbarer
Drehrevolver an einem konzentrisch mit der Werkzeugspindel verbindbaren Antriebsteil
drehfest und axial verschiebbar gelagert ist und mittels wenigstens eines Stellglieds
in axialer Richtung relativ zum Spindelgehäuse verschiebbar ist, und dass eine Drehverzahnung
zwischen dem Drehrevolver und dem Spindelgehäuse oder einem damit starr verbundenen
Teil vorgesehen ist, wobei in einer Einrückstellung des Stellglieds die Drehverzahnung
im Eingriff und in einer Ausrückstellung außer Eingriff steht.
[0007] Die erfindungsgemäße Anordnung hat insbesondere den Vorteil, dass in der Ausrückstellung
des Stellglieds eine Positionierung des Drehrevolvers mittels der Werkzeugspindel
erfolgen kann und dass in der Einrückstellung der Drehrevolver mittels des Stellglieds
drehfest am Spindelgehäuse fixiert ist, so dass dieses die bei der Drehbewegung entstehenden
Drehmomente aufnimmt und die Werkzeugspindel momentenfrei bleibt. Dennoch ist eine
sehr schnelle und exakte Drehpositionierung möglich, da durch die Drehverzahnung fest
vorgegebene Drehwinkelpositionierungen möglich sind. Es wird nur ein einziger Antriebsmotor
zur Positionierung des Drehrevolvers bzw. der Drehmeißel und zum Antrieb von Bohr-,
Fräs-, Schleif- oder sonstigen Werkzeugen benötigt.
[0008] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Werkzeugspindelanordnung möglich.
[0009] Das Antriebsteil besitzt in vorteilhafter Weise einen in eine Schaftaufnahme der
Werkzeugspindel einsetzbaren und dort fixierbaren Schaft, der insbesondere dem üblichen
Schaft für Fräswerkzeuge oder sonstige Werkzeuge entspricht, so dass diese Werkzeuge
und ein oder mehrere Drehrevolver schnell und einfach an der Werkzeugspindel ausgetauscht
werden können. Dabei bildet das Antriebsteil zweckmäßigerweise einen Bestandteil des
Drehrevolvers, wobei die Verschiebung des Antriebsteils gegen den übrigen Bereich
des Drehrevolvers gegen die Kraft von Federmitteln erfolgt, so dass zum einen gewährleistet
ist, dass beim Ansetzen des Drehrevolvers an die Werkzeugspindel der Schaft des Antriebsteils
sicher in die Schaftaufnahme gelangt, wobei zusätzlich gewährleistet ist, dass sich
die Ausrückstellung automatisch einstellt, wenn das Stellglied nicht betätigt ist.
[0010] Um den Drehrevolver drehfest und axial verschiebbar am Antriebsteil zu befestigen,
ist eine formschlüssig das Antriebsteil umgreifende und daran axial verschiebbare
Mitnahmescheibe mit einem Hauptteil des Drehrevolvers starr verbunden, so dass diese
als Verschleißteil leicht auswechselbar ist. Zur exakten Positionierung kann diese
Mitnahmescheibe auch besonders präzise gefertigt sein.
[0011] Das wenigstens einen Stellzylinder, insbesondere hydraulischen Stellzylinder, aufweisende
Stellglied ist zweckmäßigerweise im Spindelgehäuse oder einem starr damit verbundenen
Teil angeordnet, wobei ein am freien Ende der wenigstens einen Kolbenstange des Stellglieds
angeordnetes Kopfteil in einem Ringkanal des Drehrevolvers bewegbar ist und die Ebene
des Ringkanals senkrecht zur Drehachse der Werkzeugspindel ausgerichtet ist. Hierdurch
wird eine Drehbewegung des Drehrevolvers relativ zum Spindelgehäuse in der Ausrückstellung
möglich. Durch die Anordnung des Stellzylinders im Spindelgehäuse ist eine einfache
Fluidikversorgung möglich.
[0012] Die wenigstens eine Kolbenstange des Stellglieds greift über einen Ringschlitz in
den Ringkanal ein, wobei die Schlitzbreite des Ringschlitzes kleiner als der Durchmesser
des Kopfteils ist. Hierdurch kann das Stellglied den Drehrevolver an das Spindelgehäuse
in der Einrückstellung anpressen. Selbstverständlich müssen entsprechend der Zahl
der Kolbenstangen Einsetzbohrungen vorgesehen sein, um in einer bestimmten Winkelstellung
das oder die Kopfteile in den Ringkanal einführen zu können.
[0013] In einer vorteilhaften konstruktiven Ausgestaltung besteht die Drehverzahnung aus
wenigstens einem stirnseitigen Vorsprung am Spindelgehäuse oder an einem dem Spindelgehäuse
zugewandten Bereich des Drehrevolvers, wobei dieser Vorsprung zum wahlweisen Eingriff
in mehrere entsprechende Ausnehmungen am gegenüberliegenden anderen Teil ausgebildet
ist, die im entsprechenden radialen Abstand angeordnet sind. Dabei ist der stirnseitige
Vorsprung zweckmäßigerweise am Spindelgehäuse angeordnet.
[0014] Die Zahl und Winkelanordnung der Ausnehmungen entspricht der Zahl und Winkelanordnung
der Drehmeißelaufnahmen am Drehrevolver, so dass die Drehmeißel jeweils exakt in der
Bearbeitungsposition positioniert werden können.
[0015] Zur völligen Entlastung der Werkzeugspindel von Bearbeitungskräften stützt sich der
Drehrevolver wenigstens in der Einrückstellung des Stellglieds radial und axial am
Spindelgehäuse und/oder einem damit starr verbundenen Teil ab. Hierzu übergreift vorzugsweise
ein rohrartiger Fortsatz des Drehrevolvers das Spindelgehäuse oder das damit starr
verbundene Teil.
[0016] Zur Kühlung der Drehmeißel liegt die Mündung wenigstens einer axialen Kühlmittelleitung
im Spindelgehäuse in der Einrückstellung des Stellglieds an der Mündung wenigstens
einer axialen Kühlmittelleitung im Drehrevolver an, so dass in der eingerückten Arbeitsstellung
des Drehrevolvers die Kühlmittelzufuhr zum Drehrevolver bzw. den Drehmeißeln gewährleistet
ist. Dabei entspricht die Zahl und Winkelanordnung der Kühlmittelleitungen im Spindelgehäuse
und/oder Drehrevolver vorzugsweise der Zahl und Winkelanordnung der Drehmeißelaufnahmen,
so dass die Kühlmittelzufuhr auch in allen erforderlichen Winkelstellungen des Drehrevolvers
gewährleistet ist.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vertikalschnittdarstellung des Werkzeugaufnahmebereichs einer Werkzeugspindel
mit angebrachtem Drehrevolver in der Ausrückstellung eines Stellglieds und
- Fig. 2
- dieselbe Anordnung in der Einrückstellung des Stellglieds.
[0018] Gemäß den Darstellungen in den Fig. 1 und 2 ist eine Werkzeugspindel 10 bzw. Frässpindel
mit Hilfe von Drehlagern 11 drehbar in einem Spindelgehäuse 12 gelagert. An der bearbeitungsseitigen
Stirnseite besitzt die Werkzeugspindel 10 eine konische Aufnahme für Kegelhohlschäfte
14 von Werkzeugen. Die konische Aufnahme 13 ist als sogenannte HSK-Schnittstelle nach
DIN 69063-1 für Kegelhohlschäfte nach DIN 69893 ausgebildet. Der erforderliche Spannsatz
für die HSK-Schnittstelle ist zur Vereinfachung nicht dargestellt. Er dient dazu,
den Kegelhohlschaft 14 des jeweiligen Werkzeugs in die konische Aufnahme 13 hinein
und gegen einen Stirnmitnehmer 15 der HSK-Aufnahme zu ziehen bzw. zu pressen.
[0019] Anstelle einer HSK-Schnittstelle kann prinzipiell jede beliebige andere bekannte
Schnittstelle zur Fixierung von Werkzeugen an einer Werkzeugspindel treten.
[0020] Die Aufnahme 13 an der Werkzeugspindel 10 dient üblicherweise zur Aufnahme von Bearbeitungswerkzeugen,
wie Fräser, Bohrer, Schleifer oder dergleichen. Im vorliegenden Falle ist in die konische
Aufnahme 13 der Kegelhohlschaft 14 eines im übrigen im wesentlichen zylindrischen
Antriebsteils 16 eines Drehrevolvers 17 eingesetzt. Dieser Drehrevolver dient zur
stirnseitigen Aufnahme mehrerer radial ausgerichteter Drehmeißel 18, von denen in
Fig. 1 einer schematisch strichpunktiert dargestellt ist.
[0021] Eine an einem Hauptteil 19 des Drehrevolvers 17 fixierte Mitnahmescheibe 20 umgreift
formschlüssig den aus der Werkzeugspindel 10 herausragenden zylindrischen Teil des
Antriebsteils 16 und ist daran axial verschiebbar. Durch die Formschlüssigkeit der
Mitnahmescheibe 20 wird eine Drehbewegung bzw. ein Drehmoment der Werkzeugspindel
10 über die Mitnahmescheibe 20 auf das Hauptteil 19 des Drehrevolvers 17 übertragen.
Ein konzentrischer bolzenartiger Fortsatz 21 am zylindrischen Bereich des Antriebsteils
16 greift in einen topfförmigen Bereich 22 des Hauptteils 19 hinein und erstreckt
sich durch eine Bohrung 23 des Bodens des topfförmigen Bereichs 22. Zwischen dem zylindrischen
Bereich des Antriebsteils 16 und dem Boden des topfförmigen Bereichs 22 umgreift eine
als Druckfeder ausgebildete Schraubenfeder 24 den bolzenartigen Fortsatz 21. Dieser
besitzt an der gegenüberliegenden Seite des Bodens des topfförmigen Bereichs 22 eine
angeschraubte Haltescheibe 25, die ein Herausziehen des bolzenartigen Fortsatzes 21
aus der Bohrung 23 verhindert. Das bolzenförmige Antriebsteil 16 kann somit gegen
die Kraft der Schraubenfeder 24 in das Innere des topfförmigen Bereichs 22 hineingedrückt
werden. Beim Anbringen des Drehrevolvers 17 an der Werkzeugspindel 10 bewirkt diese
Schraubenfeder 24, dass der Kegelhohlschaft 14 des Antriebsteils 16 federnd in die
konische Aufnahme 13 hineingedrückt werden kann. Eine topfartige Abdeckung 26 verhindert
das Eindringen von Bearbeitungsrückständen und Flüssigkeiten von der Bearbeitungsseite
her zum Antriebsteil 16 hin.
[0022] Eine ringartige Drehmeißelaufnahme 27, an der mehrere Drehmeißel fixierbar sind,
ist mittels Halteschrauben 28 derart mit dem Hauptteil 19 verschraubt, dass der topfförmige
Bereich 22 in die konzentrische Bohrung der Drehmeißelaufnahme 27 eingreift. Diese
Drehmeißelaufnahme 27 ist im Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildet, sie kann
jedoch auch mehrstückig sein.
[0023] Zur axialen Verschiebung des Drehrevolvers 17 bzw. von dessen Hauptteil 19 relativ
zur Werkzeugspindel 10 dient ein als hydraulischer Stellzylinder 29 ausgebildetes
Stellglied. Hierzu besitzt das Spindelgehäuse 12 eine stirnseitig mündende Zylinderbohrung
30, in der ein Kolben 31 axial bewegbar ist. Seine Kolbenstange 32 erstreckt sich
durch einen Ringschlitz 33 in einen Ringkanal 34 des Hauptteils 19 hinein. Am freien
Ende der Kolbenstange 32 befindet sich ein Kopfteil 35 mit gegenüber dem Ringschlitz
33 größerem Durchmesser, das im wesentlichen einen dem Querschnitt des Ringkanals
34 entsprechenden Querschnitt besitzt. Zum Einführen des Kopfteils 35 in den Ringkanal
34 dienen entsprechende Einsetzbohrungen 36 an einer oder an mehreren bestimmten Winkelpositionen
des Hauptteils 19. Eine die Kolbenstange 32 dichtend umgreifende rohrartige Zylinderabdichtung
37 ist zum Teil in der Zylinderbohrung 30 und zum Teil in einem ringartigen Abschlussteil
38 fixiert, das mittels Halteschrauben 39 an der Stirnseite des Spindelgehäuses 12
befestigt ist.
[0024] In den Fig. 1 und 2 sind infolge der Schnittdarstellung jeweils nur eine Halteschraube
28 und eine Halteschraube 39 dargestellt, wobei tatsächlich mehrere solcher Halteschrauben
vorgesehen sind. Anstelle des einen dargestellten Stellzylinders 29 können auch mehrere
über den Umfang verteilte derartige Stellzylinder treten. Weiterhin können anstelle
von hydraulischen Stellzylindern auch pneumatische Stellzylinder oder andere bekannte
Stellglieder treten, die auf anderen Arbeitsprinzipien beruhen. Der dargestellte hydraulische
Stellzylinder 29 kann als doppeltwirkender Stellzylinder ausgebildet sein, jedoch
genügt prinzipiell auch ein einfachwirkender Stellzylinder zum Heranziehen des Hauptteils
19 gegen die Stirnseite des Spindelgehäuses 12 gegen die Kraft der Schraubenfeder
24. Die Bewegung in der Gegenrichtung kann dann allein durch die Kraft der Schraubenfeder
24 erfolgen, wenn der Stellzylinder 29 deaktiviert wird.
[0025] Ein das Abschlussteil 38 umfangsseitig übergreifender rohrartiger Fortsatz 40 des
Hauptteils 19, der einstückig angeformt ist, dient zur radialen Lagerung des Hauptteils
19 bzw. des Drehrevolvers 17 am Abschlussteil 38 und damit am Spindelgehäuse 12. Hierdurch
werden bei der Bearbeitung auftretende radiale Kräfte nicht auf die Werkzeugspindel
10 übertragen, sondern von diesem Abschlussteil 38 bzw. dem Spindelgehäuse 12 aufgenommen.
Dabei wird bei aktiviertem Stellzylinder 29 die Stirnseite des rohrartigen Fortsatzes
40 gegen die Stirnseite des Spindelgehäuses 12 gepresst, so dass auch bei der Bearbeitung
auftretende axiale Kräfte vom Drehrevolver 17 auf das Spindelgehäuse 12 übertragen
werden, so dass auch diese Kräfte nicht auf die Werkzeugspindel 10 einwirken können,
die axial lediglich mittels der Schraubenfeder 24 federnd mit dem Hauptteil 19 des
Drehrevolvers 17 verbunden ist.
[0026] Ein am Hauptteil 19 umfangsseitig fixiertes Schutzrohr 41 übergreift den im deaktivierten
Zustand des Stellzylinders 29 gebildeten Ringspalt zwischen dem Hauptteil 19 und dem
Spindelgehäuse 12 und verhindert dadurch ein Eindringen von Bearbeitungsrückständen,
Schmutz oder dergleichen.
[0027] Zur Verzahnung des Drehrevolvers 17 mit dem Spindelgehäuse 12 bei aktiviertem Stellzylinder
29 ist eine einen Verzahnungsvorsprung bildende Passfeder 42 an der Stirnseite des
Spindelgehäuses 12 angeschraubt. In bestimmten Winkelstellungen, die von der Anordnung
der Drehmeißel 18 bzw. Drehmeißelaufnahmen abhängen, besitzt der rohrartige Fortsatz
40 des Hauptteils 19 des Drehrevolvers 17 entsprechende Verzahnungsausnehmungen bzw.
Schlitzausnehmungen 43, von denen in Fig. 2 lediglich eine erkennbar ist, allerdings
nicht sehr gut erkennbar ist. Die Zahl und Winkelanordnung der Schlitzausnehmungen
43 entspricht der Zahl und Winkelanordnung der Drehmeißel 18 bzw. Drehmeißelhalterungen.
Dabei können auch mehrere Passfedern 42 mit entsprechenden Winkelabständen vorgesehen
sein.
[0028] Zur Montage des Drehrevolvers 17 wird dieser mittels einer nicht dargestellten Werkzeugwechseleinrichtung
aus einem Werkzeugmagazin entnommen, das beispielsweise auch andere Fräs-, Bohr- oder
Schleifwerkzeuge enthalten kann. Durch die Werkzeugwechseleinrichtung wird der Drehrevolver
17 mit einem bestimmten Einsetzwinkel so eingesetzt, dass der Kegelhohlschaft 14 in
die Aufnahme 13 eintaucht und gleichzeitig das Kopfteil 35 der Kolbenstange 32 durch
die Einsetzbohrung 36 in den Ringkanal 34 gelangt. Sind beispielsweise vier Stellzylinder
29 über den Umfang verteilt, so muss eine entsprechend große Zahl von Einsetzbohrungen
36 in der entsprechenden Winkelanordnung vorgesehen sein. Die Fixierung des Kegelhohlschafts
14 in der Aufnahme 13 erfolgt mittels des nicht dargestellten Spannsatzes. Bei nicht
aktivierten Stellzylindern 29 liegt die in Fig. 1 dargestellte Anordnung vor. Da die
aus den Schlitzausnehmungen 43 und der Passfeder 42 bestehende Drehverzahnung in der
Ausrückstellung ist, kann der Drehrevolver 17 mittels der Werkzeugspindel 10 positioniert
werden. Ist die gewünschte Position erreicht, befindet sich also der jeweils gewünschte
Drehmeißel 18 in der Bearbeitungsposition, so werden die Stellzylinder 29 aktiviert,
wodurch der Drehrevolver 17 in die in Fig. 2 dargestellte Position gebracht wird.
Dabei greift die Passfeder 42 in eine der Schlitzausnehmungen 43 ein, wodurch eine
weitere Drehbewegung verhindert wird. Die Drehverzahnung befindet sich dann in der
Einrückstellung.
[0029] Eine oder mehrere axial verlaufende Kühlmittelleitungen 44 im Spindelgehäuse 12 münden
an dessen Stirnseite. In der in Fig. 2 dargestellten Einrückstellung liegen die Mündungen
dieser Kühlmittelleitungen 44 dichtend an Mündungen von Kühlmittelleitungen 45 im
Drehrevolver 17 an, die stirnseitig am rohrartigen Fortsatz 40 einerseits und andererseits
an der Grenzfläche zwischen dem Hauptteil 19 und der Drehmeißelaufnahme 27 münden.
Diese Kühlmittelleitungen 45 setzen sich dann in der Drehmeißelaufnahme 27 fort und
erstrecken sich dann in nicht dargestellter Weise bis zu den Drehmeißeln 18 oder wenigstens
zu demjenigen Drehmeißel, der sich in der Bearbeitungsposition befindet.
[0030] In einer einfacheren Ausführung können beispielsweise auch das Hauptteil 19 und die
Drehmeißelaufnahme 27 zusammen einstückig ausgebildet sein. Dasselbe ist beim Spindelgehäuse
12 und dem Abschlussteil 38 möglich.
1. In einem Spindelgehäuse einer Bearbeitungsmaschine drehbar gelagerte Werkzeugspindel
zum Drehantrieb von daran befestigten Bearbeitungswerkzeugen, wie Bohrer und Fräser,
dadurch gekennzeichnet, dass ein mit Drehmeißeln (18) bestückbarer Drehrevolver (17) an einem konzentrisch mit
der Werkzeugspindel (10) verbindbaren Antriebsteil (16) drehfest und axial verschiebbar
gelagert ist und mittels wenigstens eines Stellglieds (29) in axialer Richtung relativ
zum Spindelgehäuse (12) verschiebbar ist, und dass eine Drehverzahnung (42, 43) zwischen
dem Drehrevolver (17) und dem Spindelgehäuse (12) oder einem damit starr verbundenen
Teil vorgesehen ist, wobei in einer Einrückstellung des Stellglieds (29) die Drehverzahnung
(42, 43) im Eingriff und in einer Ausrückstellung außer Eingriff steht.
2. Werkzeugspindelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsteil (16) einen in eine Schaftaufnahme (13) der Werkzeugspindel (10)
einsetzbaren und dort fixierbaren Schaft (14) besitzt.
3. Werkzeugspindelanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsteil (16) einen Bestandteil des Drehrevolvers (17) bildet, wobei die
Verschiebung des Antriebsteils (16) gegen den übrigen Bereich des Drehrevolvers (17)
gegen die Kraft von Federmitteln (24) erfolgt.
4. Werkzeugspindelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein formschlüssig das Antriebsteil (16) umgreifender und daran axial verschiebbarer
Mitnehmer (20), der insbesondere als Mitnahmescheibe ausgebildet ist, mit einem Hauptteil
(19) des Drehrevolvers (17) starr verbunden ist.
5. Werkzeugspindelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das als Stellzylinder, insbesondere hydraulischer Stellzylinder, ausgebildete Stellglied
(29) im Spindelgehäuse (12) und/oder einem starr damit verbundenen Teil (38) angeordnet
ist, wobei ein am freien Ende der wenigstens einen Kolbenstange (32) des wenigstens
einen Stellglieds (29) angeordnetes Kopfteil (35) in einem Ringkanal (34) des Drehrevolvers
(17) bei einer Drehbewegung desselben bewegbar ist und die Ebene des Ringkanals (34)
senkrecht zur Drehachse der Werkzeugspindel (10) ausgerichtet ist.
6. Werkzeugspindelanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (32) über einen Ringschlitz (33) in den Ringkanal (34) eingreift,
wobei die Schlitzbreite des Ringschlitzes (33) kleiner als der Durchmesser des Kopfteils
(35) ist.
7. Werkzeugspindelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehverzahnung (42, 43) aus wenigstens einem stirnseitigen Vorsprung (42) am
Spindelgehäuse (12) oder an einem dem Spindelgehäuse (12) zugewandten Bereich des
Drehrevolvers (17) besteht, der zum wahlweisen Eingriff in mehrere entsprechende Ausnehmungen
(43) am gegenüberliegenden anderen Teil ausgebildet ist, die im entsprechenden radialen
Abstand angeordnet sind, wobei der Vorsprung (42) vorzugsweise als Passfeder ausgebildet
ist.
8. Werkzeugspindelanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahl und Winkelanordnung der Ausnehmungen (43) der Zahl und Winkelanordnung der
Drehmeißelbefestigungen oder Drehmeißel (18) am Drehrevolver (18) entspricht.
9. Werkzeugspindelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Drehrevolver (17) wenigstens in der Einrückstellung des wenigstens einen
Stellglieds (29) radial und axial am Spindelgehäuse (12) und/oder einem damit starr
verbundenen Teil (38) abstützt.
10. Werkzeugspindelanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein rohrartiger Fortsatz (40) des Drehrevolvers (17) das Spindelgehäuse (12) oder
das damit starr verbundene Teil (38) übergreift.
11. Werkzeugspindelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mündung wenigstens einer axialen Kühlmittelleitung (44) im Spindelgehäuse (12)
in der Einrückstellung des wenigstens einen Stellglieds (29) an der Mündung wenigstens
einer axialen Kühlmittelleitung (45) im Drehrevolver (17) anliegt.