Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement als verlorene Schalung und ein damit
versehenes Fertigteil, welche zur Herstellung von Gebäudeteilen bzw. Gebäuden verwendet
werden.
Stand der Technik
[0002] Aus der DE 296 05 663 U1 ist eine verlorene Schalung bekannt, welche aus hochkant
auf einer Unterlage aufsitzenden, stoßend verlegten Faserbetonplatten besteht. Die
Faserbetonplatten sind untereinander durch Federn verbunden.
[0003] Aus der DE 94 21 987 U1 ist ein Schalungsteil aus faserverstärktem, feinkörnigen
Material bekannt, welches die Sichtfläche eines Betonfertigteils bildet. In das Schalungsteil
können Metallteile eingespritzt werden, zum Beispiel Gewindehülsen oder ein Teil zur
Handhabung des Schalungsteils.
[0004] Aus der DE 197 22 449 A1 ist ein Abschalelement bekannt, welches aus einer einzigen
streifenförmigen, ebenflächigen Fugenlatte ausgebildet ist, welche aus einem gleichartigen,
dünnwandigen Material besteht. Die Fugenlatte ist ein im wesentlichen flächiges, dünnwandiges
Element, das ähnlich wie ein dünnes Metallblech eine gewisse Eigensteifigkeit aufweist.
Dieses Abschalelement kann von Querdübeln durchsetzt sein, welche aus Stahlstangen
gebildet sind und mit ihrer Längserstreckung quer zur Aufspannebene des Abschalelementes
angeordnet sind.
[0005] Aus der DE 298 11 713 U1 ist ein Bauelement mit einem Grundkörper aus Faserbeton
bekannt, das für den Einsatz als verlorene Schalung bestimmt ist. In den Faserbeton
ist ein zweischenkliger Metallbügel eongelegt.
[0006] Schließlich sind Bewehrungsanschlüsse bekannt, bei welchen eine Anschlussbewährung
in einem aus Kunststoff oder Blech bestehenden Verwahrkasten untergebracht ist, wobei
der Verwahrkasten in das Bauteil einbetoniert wird und anschließend entfernt wird.
Bei der Stoßverbindung von zwei Stahlbeton-Fertigwänden wird dadurch eine Mörteltasche
gebildet, welche nach dem Ausrichten der Fertigteile zueinander vergossen wird. Nachteilig
ist hier, dass ein Verwahrkasten aus Kunststoff aus dem betonierten Bauteil entfernt
werden muss und dass der Verwahrkasten zudem auf die tatsächliche Länge des Bauteils
abgestimmt ist, da es sich um Standardmaße handelt. Darüber hinaus ist aufgrund der
fehlenden Eigenstabilität des Verwahrkastens bei der Herstellung von Fertigteilen
eine zusätzliche Schalung erforderlich, an welcher der Verwahrkasten befestigt wird.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Schalungselement bereitzustellen, welches
die Einschalung eines Bauteils erleichtert. Insbesondere sollen auch Fertigteile mit
einer einfacher zu verwirklichenden Anschlussmöglichkeit bereitgestellt werden.
Darstellung der Erfindung
[0008] Die Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 beschriebene Schalungselement gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Das Schalungselement ist als verlorene Schalung ausgeführt und weist eine dem zu
schalenden Material abgewandte Außenseite und eine dem zu schalenden Material zugewandte
Innenseite auf. Das Schalungselement weist an seiner Außenfläche mindestens zwei im
wesentlichen ebene Teilfläche auf und ist zur Innenseite als Platte ausgebildet, wobei
die Teilflächen auf jeweils einem sich auf der Außenseite über die Platte erhebenden
Vorsprung angeordnet sind. Zwischen den Teilflächen ist mindestens eine als Mörteltasche
wirkenden Einstülpung bzw. Vertiefung ausgebildet. Von der Außenseite (3) zur Innenseite
erstreckt sich mindestens eine Aufnahme für einen Anker, wobei die Aufnahme im Bereich
der Einstülpung bzw. der Vertiefung angeordnet ist.
[0010] Das Schalungselement ist eigenstabil und kann die vom aufgefüllten Material erzeugten
Kräfte aufnehmen. Aufgrund der Platte an der Innenseite können auch zu einem gewissen
Teil Kräfte aufgenommen werden, die auf die Kante des Schalungselements einwirken.
Damit kann das Schalungselement bereits vor Erhärten des Betons Lasten senkrecht zum
Fertigteil aufnehmen.
[0011] Das Schalungselement hat den Vorteil, dass für die Einbringung von Ankern keine gesonderte
Schalung erforderlich ist und dass gegenüber herkömmlichen Bewehrungsanschlüssen auf
einem Verwahrkasten verzichtet werden kann. Mit einem derartigen Schalungselement
lassen sich Fertigteile wie Fertigteilwände und Fertigteildecken herstellen.
[0012] Da bei der Herstellung des Fertigteils keine zusätzliche Schalung verwendet werden
muss, kann der Anker und hier insbesondere die Ankerschlaufe in beliebiger Lage angeordnet
werden, so auch in der nachher für den Einbau bestimmten Lage. Dies ist deshalb möglich,
weil das Schalungselement selbst bei der Herstellung eines Fertigteils nur gegen Verschieben
abgestützt werden muss.
[0013] Das Schalungselement kann vorteilhafterweise aus Faserbeton oder aus Polymerbeton
bestehen.
[0014] Ein derartiges Schalungselement hat weiterhin den Vorteil, dass durch die spezielle
Form der Mörteltasche bei Verwendung einer Zugkräfte aufnehmenden Füllmasse auf eine
zusätzliche Bewehrung im Bereich der Stoßverbindung insgesamt verzichtet werden kann.
Zwei Fertigteile eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils lassen sich dann durch eine
Zugkräfte übertragende Füllmasse miteinander verbinden.
[0015] Darüber hinaus ist ein Fertigteil mit einem derartigen Schalungselement Gegenstand
der Erfindung, wobei das Fertigteil als Wandteil oder als Deckenteil ausgebildet sein
kann. Das Schalungselement kann sich dabei im wesentlichen über die gesamte Breite
(Dicke) des Fertigteils erstrecken.
[0016] Weiterhin ist Gegenstand ein Gebäude oder Gebäudeteile mit einem Fertigteil.
Kurzbezeichnung der Zeichnung
[0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
die
- Fig. 1
- ein Fertigteil mit einem Schalungselement aus Faserbeton gemäß der Erfindung mit einer
Mörteltasche im Querschnitt;
- Fig. 2
- eine Detailansicht einer Mörteltasche mit einem eingelegten Seilanker,
- Fig. 3
- eine Detailansicht einer Mörteltasche mit einem Anker einer Armierung,
- Fig. 4
- die Ausbildung der Mörteltasche bei einer Stoßverbindung von zwei Fertigteilen mit
jeweils einem Schalungselement als Prinzipskizze,
- Fig. 4a,b
- Detailansichten der Ausbildungsmöglichkeit einer Mörteltasche,
- Fig. 5
- ein weiteres Schalungselement mit ebener Außenfläche,
- Fig. 6
- ein weiteres Schalungselement mit einem C-förmigen Querschnitt,
- Fig. 7a,b
- zusätzliche Verbindungselemente in einem Schnitt quer zur Längsrichtung des Schalungselements.
Ausführungsbeispiele
[0018] In Fig. 1 ist ein Fertigteil 1 mit einem als verlorene Schalung ausgebildeten Schalungselement
2 aus Faserbeton im Querschnitt dargestellt. Das Schalungselement 2 weist eine dem
zu schalenden Material 4 abgewandte Außenseite 3 und eine dem zu schalenden Material
4 zugewandte Innenseite 5 auf. Das Schalungselement 2 ist ausreichend steif ausgebildet,
um dem beim Verfüllen der Schalung auftretenden Druck im wesentlichen ohne Verformung
standzuhalten. Als Material eignet sich hier insbesondere Faserbeton oder Polymerbeton.
Das Verfüllen erfolgt in der Regel in einem Fertigteilewerk, wozu das Schalungselement
auf einem Schaltisch angeordnet und beispielsweise unter Verwendung von Magnethalterungen
oder auf andere Weise an diesem in der gewünschten räumlichen Ausrichtung befestigt
ist.
[0019] Das Schalungselement 2 weist an seiner Außenseite 3 zwei im wesentlichen ebene Teilflächen
6, 7 auf, die auf jeweils einem sich über die Außenseite 3 erhebenden Vorsprung 92,
93 angeordnet sind und einen ebenen, flächigen Abschluss bildet. Aufgrund der Teilflächen
6, 7 kann eine Stoßverbindung mit einem weiteren, nicht dargestellten Fertigteil hergestellt
werden, welche den üblichen Anforderungen gerecht wird. Dazu weist die Außenseite
des Schalungselements eine ausreichend raue Oberfläche auf, um eine gute Haftung des
Mörtels oder einer anderen Vergussmasse zu ermöglichen.
[0020] Die Innenseite 5 des Schalungselements 2 ist mit Verbindungselementen 8 zur Herstellung
des Formschlusses mit dem Füllmaterial versehen. Dazu die sind die Verbindungselemente
8 an das Schalungselement 2 angeformt und aus demselben Material hergestellt und bilden
zumindest eine Nut 9 gegebenenfalls mit einer Hinterschneidung, hinter welche das
zu verfüllende Material in fließfähigem Zustand dringt und die Nut ausfüllt.
[0021] In dem Schalungselement 2 ist mindestens eine sich von der Außenseite 3 zur Innenseite
5 erstreckende Aufnahme hier in Form einer Durchbrechung 10 für einen nicht dargestellten
Anker vorhanden, die hier durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist, da die Durchbrechung
10 nicht in der Schnittebene liegt.
[0022] Das Schalungselement 2 ist im wesentlichen als Platte 90 mit zwei Teilflächen 6,
7 ausgebildet, zwischen welchen im wesentlichen mittig eine als Mörteltasche wirkende
Nut 11 als Beispiel eine Vertiefung oder Einstülpung angeordnet ist. Die Nut 11 verjüngt
sich zur Außenseite des Schalungselements hin konisch.
[0023] Anstelle der sich über die gesamte Länge des Schalungselements erstreckender Nut
11 können mehrere Einstülpungen vorgesehen sein, die untereinander durch eine weniger
tiefe Nut verbunden sind, um den Mörtel von einer Einstülpung in die nächste Einstülpung
fließen zu lassen. Die Nut 11 kann auch in ihrer Breite und Tiefe über die Länge des
Schalungselements variieren, um in bestimmten Bereichen die Einstülpungen zur Aufnahme
von Ankern und in anderen Bereichen den Fließkanal für den Mörtel bzw. die Füllmasse
zu bilden, wie nachfolgend in den Fig. 2 gezeigt.
[0024] Das Schalungselement weist eine derartige Dicke auf, dass in der Durchbrechung Führungsflächen
für den Anker gebildet sind. Die typische Dicke bzw. Wandstärke eines aus Faserbeton
gefertigten Schalungselements 2 liegt im Bereich der Platte 90 zwischen 5 mm und 30
mm, wobei üblicherweise Breiten von 50 mm bis 800 mm hergestellt werden können. Die
gängigsten Breiten liegen im Bereich von 100 mm bis 500 mm. Die Länge eines Schalungselements
aus Faserbeton ist theoretisch beliebig, da das Schalungselement vorzugsweise als
Strangpressteil hergestellt wird. In der Praxis werden Schalungselemente in Standardlängen,
etwa 3 m lang, geliefert und dann im Werk auf die tatsächlich erforderlichen Längen
abgelängt.
[0025] Aufgrund der nicht unwesentlichen Dicke bzw. Wandstärke des Schalungselements 2 bilden
die Begrenzungsflächen der Durchbrechung bei eingelegtem Anker ein Stützlager für
die Ankerschenkel oder gegebenenfalls für zusätzliche Adaptionselemente. Darüber hinaus
bilden die Oberflächen der Ankerschenkel und die Begrenzungsflächen der Durchbrechung
10 einen Dichtspalt für den noch fließfähigen Beton, wodurch dieser am Austreten gehindert
wird.
[0026] Da die Durchbrechungen bei der Herstellung des Schalungselements durch Strangpressen
in noch nicht vollständig verfestigtem Zustand ausgestochen bzw. ausgestanzt werden
können, können verschiedene Geometrien verwirklicht werden, beispielsweise kann eine
Ausstanzung zu konischen oder abgestuften Führungsflächen führen. Darüber hinaus sind
sternförmige oder vieleckige Querschnitte vorstellbar, auch kann eine Riffelung in
Richtung der Mittelachse der Durchbrechung erzeugt werden. Damit lassen sich die Eigenschaften
bezüglich der Halterung der Ankerschenkel anpassen.
[0027] Zusätzlich können im Bereich der Durchbrechung 10 weitere, außerhalb der Durchbrechung
liegende Führungsflächen für die Ankerschenkel vorgesehen sein, beispielsweise in
Form von zusätzlichen Rippen in Längsrichtung, die jedoch nicht dargestellt sind.
[0028] Darüber hinaus kann an der Außenfläche eine Befestigungsmöglichkeit für eine Haltevorrichtung
des Schalungselement auf dem Schaltisch vorgesehen sein, beispielsweise durch Eingreifen
in eine Hinterschneidungen aufweisende Mörteltasche, in die die Haltevorrichtung eingeklemmt
wird.
[0029] Die Vorsprünge 92, 93 zur Begrenzung der Mörteltasche 11 weisen jeweils einen Hohlraum
94, 95 auf. Dadurch wird die Wärmeübertragung des Schalungselements deutlich verringert.
[0030] Die Randflächen 96 der Ränder des Schalungselements 2 und der vorstehend beschriebenen
Schalungselemente können zu den Teilflächen 6, 7 hin schräg zulaufend ausgebildet
sein. Durch die derart zwischen zwei Schalungselementen ausgebildete Hohlkehle 97
bzw. den Freistich wird ein Verputzen oder Verspachteln begünstigt.
[0031] In Fig. 2 ist eine Prinzipskizze eines Schalungselements mit einem in die die Mörteltasche
bildende Nut 11 eingelegten Seilanker 21 dargestellt, der durch die Durchbrechung
10 hindurch gesteckt ist und mit der Ankerschlaufe 22 über die Teilflächen 6, 7 hervorsteht.
Die Ankerschlaufe 22 kann auch in die Nut 11 eingelegt werden, beispielsweise zu Transportzwecken.
Dazu können auch zusätzliche Haltestücke verwendet werden, welche die Ankerschlaufe
in dieser Lage fixieren und welche gelöst werden können. Diese Haltestücke können
entweder in die Durchbrechung 10 eingesetzt sein oder in anderer Weise mit dem Schalungselement
und dem Anker zusammenwirken.
[0032] In Fig. 3 ist ein Anker 31 einer Armierung gezeigt, der zwei Schenkel 32, 33 aufweist,
welche durch zwei Durchbrechungen 10.1, 10.2 gesteckt sind. Fig. 3 ist gegenüber Fig.
2 um 90° gedreht dargestellt, so dass die Durchbrechungen 10.1, 10.2 tatsächlich in
Längsrichtung des Schalungselements nebeneinander liegen. Es ist gleichwohl möglich,
die Durchbrechungen auch innerhalb der Mörteltasche senkrecht zur Längsrichtung anzuordnen.
[0033] In Fig. 4 ist die Ausbildung der Mörteltasche 40 bei einer Stoßverbindung von zwei
Fertigteilen 41, 42 mit jeweils einem Schalungselement 43, 44 als Prinzipskizze dargestellt.
Die sich gegenüberliegenden Teilflächen der Schalungselemente 43, 44 bilden Dichtflächen
für die aufgrund der Nuten 45, 46 gebildeten Mörteltasche 40, sodass beim Verfüllen
der Mörteltasche der Austritt von Mörtel weitgehend verhindert wird, solange die Fertigteile
41, 42 entsprechend zueinander ausgerichtet sind.
[0034] In den Fig. 4a, 4b ist die Nut 45 über die Länge des Schalungselements sowohl in
der Tiefe als auch in der Weite verändert, so dass die Mörteltasche 40 durch den Verbindungskanal
47 befüllbar ist.
[0035] In Fig. 5 ist ein weiteres Schalungselement 50 mit einer ebenen Außenfläche ohne
Nut gezeigt, welches eine Durchbrechung 10 zur Aufnahme eines Ankers aufweist. Obwohl
hier keine Mörteltasche ausgebildet wird, kann dieses Schalungselement 50 mit einem
eine Mörteltasche aufweisenden Gegenstück gemäß Fig. 1 bis 4 verwendet werden, solange
die Dimensionen des Ankers berücksichtigt werden. Im übrigen kann dieses Schalungselement
die anderen Merkmale des in den Fig. 1-3 dargestellten Schalungselements 2 aufweisen.
[0036] In Fig. 6 ist ein weiteres Schalungselement 80 mit einem C-förmigen Querschnitt dargestellt,
wobei das Profil eine Nut 81 mit Hinterschneidungen zur Bildung einer Mörteltasche
82 aufweist. Um den Austritt vom Mörtel oder einem anderen Füllmaterial aus der Mörteltasche
zu verhindern sind Dichtstreifen 83, 84 vorgesehen, die in beispielsweise in einer
Nut des Schalungselements 80 so befestigt sind, dass sie mit dem benachbarten Schalungselement
zusammenwirken. Diese Dichtung 83, 84 kann nach der Herstellung des Fertigteils 85
an das Schalungselement 80 angebracht werden und mit den entsprechenden Dichtungen
des benachbarten Schalungselements 86 zusammenwirken oder direkt an diesem anliegen,
beispielsweise auf den Teilflächen 87, 88.
[0037] Zur Aufnahme eines Ankers sind wiederum Durchbrechungen 10 vorgesehen. Aufgrund der
Hinterschneidung der von den beiden Schalungselementen 80, 86 begrenzten Mörteltasche
82 kann bei Verwendung einer Zugkräfte aufnehmenden Füllmasse innerhalb der Mörteltasche
auf eine zusätzliche Bewehrung im Bereich der Stoßverbindung insgesamt auch verzichtet
werden. Zwei Fertigteile eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils lassen sich dann durch
die Zugkräfte übertragende Füllmasse miteinander verbinden.
[0038] In Fig. 7a, 7b ist gezeigt, dass quer zur Längsrichtung des Schalungselements 100
in der die Mörteltasche bildenden Nut 104 zusätzliche Vertiefungen und/oder Erhöhungen
101 zur Aufnahme von Querkräften und/oder Schubkräften vorgesehen sind. Das Schalungselement
100 kann gemäß Fig. 10b diese Erhöhungen oder Vertiefungen 102 auch auf der Innenseite
aufweisen, so dass eine Herstellung durch Eindrücken oder Einstanzen des noch nicht
verfestigten Materials der Schalungselements erfolgen kann.
[0039] Bei ausreichender Höhe des Schalungselements können auch mehrere Mörteltaschen nebeneinander
oder zueinander versetzt angeordnet sein.
[0040] Das Schalungselement kann sowohl für die Herstellung einer Fertigteilwand als auch
für eine Fertigteildecke verwendet werden. Um den Schalungsaufwand gering zu halten,
erstreckt sich das Schalungselement im wesentlichen über die gesamte Breite (Dicke)
des Fertigteils, eventuell unter Zuhilfenahme von zusätzlichen Dichtleisten an seinen
Rändern. Selbst wenn das Schalungselement geringfügig kleiner als die herzustellende
Wand ist, wird bei Verwendung von Dichtungen bzw. Dichtstreifen ein Durchlecken von
fließfähigem Füllmaterial verhindert.
[0041] Das Schalungselement kann vorzugsweise durch Strangpressen einer Faserbetonmischung
hergestellt werden, wobei an dem noch nicht ausgehärteten Strang weitere formgebende
Prozesse durchgeführt werden könne, beispielsweise durch Prägen, Stanzen oder Biegen.
[0042] Insgesamt lässt sich feststellen, dass sich die Arbeitsabläufe durch die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Schalungselements wesentlich optimieren lassen, da keine Schalung
verwendet wird. Das Element stellt den Abschluss der Fertigteils dar und verbleibt
als verlorene Schalung im Fertigteil.
1. Schalungselement (2) als verlorene Schalung, aufweisend eine dem zu schalenden Material
abgewandte Außenseite (3) und eine dem zu schalenden Material zugewandte Innenseite
(5), wobei das Schalungselement (2) an seiner Außenfläche mindestens zwei im wesentlichen
ebene Teilfläche (6,7) aufweist und zur Innenseite als Platte ausgebildet ist, wobei
die Teilflächen (6, 7) auf jeweils einem sich auf der Außenseite über die Platte erhebenden
Vorsprung angeordnet sind und zwischen den Teilflächen (6, 7) mindestens eine als
Mörteltasche wirkenden Einstülpung bzw. Vertiefung (11) ausgebildet ist, wobei mindestens
eine sich von der Außenseite (3) zur Innenseite erstreckende Aufnahme (10) für einen
Anker (21;31) vorhanden ist und wobei die Aufnahme (10) im Bereich der Einstülpung
bzw. der Vertiefung (11) angeordnet ist.
2. Schalungselement (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Vorsprung mindestens ein in Längsrichtung verlaufender Hohlräume (94, 95)
vorgesehen ist.
3. Schalungselement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstülpung und/oder Vertiefung (11) eine Hinterschneidung aufweist.
4. Schalungselement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (10) Führungsflächen für den Anker aufweist.
5. Schalungselement (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Aufnahme (10) zusätzliche, außerhalb der Aufnahme liegende Führungsflächen
für den Anker vorgesehen sind.
6. Schalungselement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite (5) mit Verbindungselementen (8) zur Herstellung des Formschlusses
mit dem Füllmaterial (4) versehen ist.
7. Schalungselement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite und die Innenseite durch einen Rand verbunden sind, wobei der Rand
unter Ausbildung einer Hohlkehle (97) und/oder eines Freistichs in die Außenfläche
(98) übergeht.
8. Schalungselement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schalungselement aus Faserbeton oder aus Polymerbeton besteht.
9. Fertigteil (1), gekennzeichnet durch ein Schalungselement (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Gebäude oder Gebäudeteile mit einem Fertigteil (1) nach Anspruch 9.