[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sprühvorrichtung zum Aufbringen einer Flüssigkeit
in einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum
Aufbringen einer Flüssigkeit in einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
14.
[0002] Offsetdruckmaschinen umfassen in der Regel einen Gummituchzylinder, welcher die Bilder
von einer Druckplatte auf eine Materialbahn, z. B. eine Papierbahn, überträgt. Das
auf dem Gummituchzylinder angeordnete Gummituch weist in der Regel eine druckende
äußere Schicht aus Gummi auf.
[0003] Insbesondere nach langem Gebrauch sammeln sich auf dem Gummituch in der Druckmaschine
Fremdkörper, z. B. getrocknete Farbe, Fussel, Staub, Schmutz usw. Diese müssen in
regelmäßigen Abständen in einem Reinigungsvorgang entfernt werden. Insbesondere bei
einem Auftragswechsel sollte beispielsweise eine Reinigung des Gummituchs durchgeführt
werden. Mangelhaft gereinigte Gummitücher beeinträchtigen die Druckqualität und die
Produktivität der Druckmaschine.
[0004] Aus der US 5,388,510 ist ein Sprühfeuchtwerk für eine Druckmaschine bekannt, welches
entlang der Oberfläche einer zu befeuchtenden Walze in axialer Richtung angeordnete
Sprühdüsen aufweist, wobei die einzelnen Sprühdüsen durch jeweilige Blenden teilweise
abgedeckt werden können. Diese Vorrichtung weist jedoch den Nachteil auf, dass die
jeweiligen Blenden der einzelnen Düsen auf mechanische oder elektrische Weise synchronisiert
werden müssen, um z. B. Seitenbereiche der Walze nicht mit dem von den Düsen erzeugten
Sprühnebel zu benetzen.
[0005] US 5,257,578 offenbart eine automatische Reinigungsvorrichtung zum Reinigen von Gummitüchern
in einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine. Eine Bürstenwalze wird wahlweise an
das Gummituch angestellt, um Fremdkörper von dem Gummituch zu entfernen. Auf die Bürstenwalze
wird eine Waschlösung aufgetragen, um die Reinigungswirkung zu verbessern.
[0006] Die Waschlösung für derartige Reinigungsvorrichtungen wird in der Regel durch eine
Sprühleiste aufgetragen, die eine Reinigungslösung oder ein Lösungsmittel durch eine
Reihe von über die gesamte Breite der Bürste verteilten Bohrungen aufträgt. Auf diese
Weise wird während des Reinigungsvorgangs die Reinigungslösung über die Bürste auf
das gesamte Gummituch aufgetragen. Wenn die Bahn in der Druckmaschine so breit ist
wie das Gummituch, ist es wünschenswert, dass das Gummituch über die gesamte Breite
gereinigt wird.
[0007] Oft werden jedoch in einer Offsetdruckmaschine schmalere Bahnen bedruckt. Auch wenn
es beispielsweise möglich ist, in einer Druckmaschine eine 144,78 cm (57 inch) breite
Bahn zu bedrucken, so kann in derselben Druckmaschine auch eine 76,2 cm (30 inch)
breite Bahn bedruckt werden, wenn das herzustellende Endprodukt dies erfordert. In
diesem Fall wird die Reinigungslösung dennoch von dem Sprühleisten-Waschsystem über
die gesamte Breite der Bürste und des Gummituchzylinders aufgetragen. Da bei vielen
Reinigungssystemen die Bahn den Schmutz während des Waschvorgangs entfernen soll,
reicht die 76,2 cm breite Bahn nicht aus, um den Schmutz und die verbrauchte Reinigungslösung
in den Bereichen außerhalb der Bahnbreite zu entfernen. In diesen Bereichen wird somit
Reinigungslösung aufgetragen, die nicht wieder von der Bahn entfernt wird. Demgemäss
wird auf einen etwa 68 cm (27 inch) breiten Streifen des Gummituchzylinders Reinigungslösung
aufgetragen, obwohl sich in diesem Bereich keine Bahn befindet.
[0008] Das Auftragen von Reinigungslösung in den Bereichen außerhalb der Bahnbreite verursacht
ein Übermaß an verbrauchter Reinigungslösung oder an verbrauchtem Lösungsmittel, da
diese/dieses als Abfall abläuft und nicht wieder verwendet wird. Die Entsorgung des
u. U. umweltschädlichen Lösungsmittels kann sehr kostenaufwändig sein.
[0009] Außerdem besteht die Gefahr, dass das überschüssige Lösungsmittel während des Druckvorgangs
in die schmale Bahn eindringt und dort die Farbe löst, was zu einer Beeinträchtigung
der Druckqualität führt. Diese Beeinträchtigung wiederum führt zu einem erhöhten Anfall
von Makulatur, da die fertigen Druckprodukte häufig verwaschen wirken oder unlesbar
sind und somit entsorgt werden müssen.
[0010] EP 0 618 074 A2 beschreibt eine Sprühvorrichtung zum Sprühen von Flüssigkeiten in
einer Druckmaschine. Die Sprühvorrichtung umfasst zwei axial bezüglich eines Druckzylinders
bewegbare Düsen. Die Flüssigkeit kann zur Reinigung eines Gummituchs verwendet werden.
Die Düsen sind automatisch steuerbar und können axial über die gesamte Breite oder
auch in Abhängigkeit von dem zu bedruckenden Material über einen Teil der gewünschten
Breite des Gummituchzylinders verfahren werden.
[0011] Die in dieser Schrift beschriebene Vorrichtung hat den Nachteil, dass die gewünschte
Breite des Gummituchs nicht auf einmal besprüht wird, sondern abschnittsweise, indem
sich die Düsen axial bewegen. Daher erfordert es mehr Zeit, eine gewünschte Breite
zu besprühen. Die Bewegung und Steuerung der Düsen erfordert außerdem eine komplizierte
Anordnung, die störungs- und verschmutzungsanfällig ist.
[0012] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sprühvorrichtung zu schaffen,
welche mit wenigen Mitteln das Einstellen der Breite eines Sprühbereichs erlaubt.
Des Weiteren ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Aufbringen
einer Flüssigkeit zu schaffen, wodurch das Einstellen der Breite eines Sprühbereichs
auf einfache und effektive Weise ermöglicht wird.
[0013] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und durch ein Verfahren
gemäß Anspruch 14 gelöst.
[0014] Eine erfindungsgemäße Sprühvorrichtung zum Aufbringen einer Flüssigkeit, insbesondere
einer Reinigungslösung, auf eine Komponente in einer Druckmaschine, wobei die Sprühvorrichtung
eine Sprühleiste mit wenigstens einer Austrittsöffnung und eine drehbare Sprühblende
zum zumindest teilweisen Abdecken der wenigstens einen Austrittsöffnung umfasst, und
wobei die Sprühleiste im Wesentlichen parallel zu der Komponente, insbesondere sich
im Wesentlichen über die Breite der Komponente erstreckend, angeordnet ist, zeichnet
sich dadurch aus, dass die Sprühblende eine im Wesentlichen parallel zur Sprühleiste
ausgerichtete Drehachse sowie wenigstens eine Öffnung mit von der jeweiligen Drehposition
der Sprühblende abhängiger Breite zum Einstellen der Breite eines Sprühbereichs aufweist.
[0015] Die erfindungsgemäße Sprühvorrichtung bewirkt durch die im Wesentlichen parallel
zur Sprühleiste ausgerichtete Drehachse der Sprühblende sowie durch die wenigstens
eine Öffnung der Sprühblende, welche eine von der jeweiligen Drehposition der Sprühblende
abhängige Breite aufweist, eine einfache und effektive Einstellung der Breite des
Sprühbereichs. Dabei weist die Vorrichtung eine gegenüber dem Stand der Technik reduzierte
Fehleranfälligkeit durch die geringe Anzahl der verwendeten technischen Mittel auf,
erlaubt es jedoch gleichzeitig, eine gewünschte Breite des Sprühbereichs mit genügend
hoher Präzision einzustellen bzw. zu bestimmen. Somit können z. B. mit einer einzigen
Sprühblende in vorteilhafter Weise mehrere Öffnungen in der Sprühleiste abgedeckt
werden und so z.B. Seitenbereiche der Komponente in der Druckmaschine von dem Sprühvorgang
ausgeschlossen werden.
[0016] Ein weiterer Vorteil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass diese
durch die parallele Ausrichtung der Sprühleiste und der Drehachse der Sprühblende
sehr kompakt baut und somit problemlos auch in Druckwerken eingebaut oder nachgerüstet
werden kann, welche nur sehr beengte Innenräume aufweisen.
[0017] Weiterhin ergibt sich der Vorteil, dass nur eine einzelne Blende zu verstellen ist,
wodurch es zu einer Zeiteinsparung sowohl bei der Breiteneinstellung des Sprühbereichs
als auch bei den notwendigen Wartungs-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten kommt.
[0018] Die wenigstens eine Austrittsöffnung und die wenigstens eine Öffnung befinden sich
vorzugsweise an einem Ende oder an beiden Enden der Sprühleiste, so dass eine Breite
des Sprühbereichs einstellbar ist. Dabei ist mit Enden der Sprühleiste der jeweilige
Endabschnitt der sich in axialer Richtung erstreckenden Sprühleiste zu verstehen,
wobei beim Vorhandensein mehrerer Öffnungen in der Sprühleiste diese sich sowohl an
dem einen als auch an dem anderen Ende der Sprühleiste befinden können. Hierdurch
wird es in vorteilhafter Weise möglich, den Sprühbereich der Sprühleiste von den Seiten
her, z.B. symmetrisch zu einer gedachten Mittellinie, einzuschränken.
[0019] Die Sprühleiste ist vorzugsweise mindestens so breit wie die Komponente der Druckmaschine.
Eine Sprühleiste mit einer Breite, welche mindestens die Breite der zu besprühenden
Komponente der Druckmaschine aufweist, erlaubt es ohne den Einsatz weiterer Sprühvorrichtungen
die Komponente, z.B. gleichmäßig über ihre gesamte Breite zu besprühen. Dabei kann
sich die Sprühblende ebenfalls mindestens über die gesamte Breite der Komponente erstrecken
und somit die Einstellbarkeit der Breite des Sprühbereichs über diese Breite hinweg
ermöglichen.
[0020] Die Komponente der Druckmaschine kann als eine Reinigungsbürste für ein Gummituch
oder als ein Gummituch einer Offsetdruckmaschine ausgebildet sein.
[0021] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Austrittsöffnung als eine
Vielzahl von Bohrungen ausgebildet ist, und dass der zu verdeckende Teil der wenigstens
einen Austrittsöffnung mindestens eine der Bohrungen ist, die an einem Ende oder an
beiden Enden der Sprühleiste angeordnet ist. Beim Vorhandensein mehrerer Bohrungen
in der Sprühleiste sind diese vorzugsweise in gleichem Abstand zueinander angeordnet
und erstrecken sich über die gesamte Breite der Sprühleiste, so dass durch Drehen
der Sprühblende z.B. sukzessive Bohrungen von den Endbereichen der Sprühleiste zu
einer gedachten Mitte der Sprühleiste hin abgedeckt werden können, und hierdurch ein
effektiver Sprühbereich definiert wird.
[0022] Die wenigstens eine Öffnung kann als eine einzige Öffnung mit mindestens einer schrägen
Kante ausgebildet sein. In vorteilhafter Weise erlaubt es die schräge Kante der Öffnung
in der drehbaren Sprühblende, den effektiven Sprühbereich der Vorrichtung einzustellen,
da durch die schrägverlaufende Kante die Öffnung in der Sprühblende in verschiedenen
Drehpositionen der Sprühblende unterschiedliche axiale Ausdehnungen aufweist.
[0023] Die Sprühblende kann zwei Zylinder umfassen, die jeweils eine Öffnung aufweisen.
Die beiden Zylinder können vorzugsweise nur die Endbereiche einer gemeinsamen Sprühleiste
umschließen, es ist jedoch auch möglich, dass sich die beiden Zylinder zusammen über
die gesamte Breite der Sprühleiste erstrecken und z.B. im Bereich einer gedachten
Mitte der Sprühleiste aneinander grenzen oder stoßen.
[0024] Die beiden Zylinder befinden sich vorzugsweise an den jeweiligen Enden der Sprühleiste
befinden und von einem nicht verdeckbaren Bereich der Sprühvorrichtung getrennt sein.
[0025] Die Sprühblende kann manuell einstellbar sein. Alternativ kann jedoch auch eine automatische
Einstellvorrichtung zum Einstellen der Drehposition der Sprühblenden vorgesehen sein.
In diesem Fall kann weiterhin ein Sensor zum Ermitteln der Bahnbreite und zum Erzeugen
einer Rückmeldung an die automatische Einstellvorrichtung vorgesehen sein.
[0026] Die von der Sprühblende zurückgehaltene Flüssigkeit kann in einer Sammelvorrichtung
gesammelt werden.
[0027] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Aufbringen einer Flüssigkeit, insbesondere einer
Reinigungslösung, auf eine Komponente einer Druckmaschine, wobei eine Sprühleiste
mit wenigstens einer Austrittsöffnung und eine drehbare Sprühblende zum zumindest
teilweisen Abdecken der wenigstens einen Austrittsöffnung vorgesehen sind, und wobei
die Sprühleiste im Wesentlichen parallel zu de Komponente, insbesondere sich im Wesentlichen
über die Breite der Komponente erstreckend, angeordnet ist, sieht vor, dass wenigstens
eine Öffnung in der Sprühblende mit von der jeweiligen Drehposition der Sprühblende
abhängiger Breite gebildet wird, und dass die Sprühblende zum Einstellen der Breite
eines Sprühbereichs um eine im Wesentlichen parallel zur Sprühleiste ausgerichtete
Drehachse gedreht wird.
[0028] Eine Bahn wird vorzugsweise über die Mitte eines Gummituchzylinders geführt. Durch
eine im Wesentlichen mittenzentrierte Führung der Bahn über den Gummituchzylinder
wird es in vorteilhafter Weise möglich, das erfindungsgemäße Verfahren derart durchzuführen,
dass Seitenbereiche des z.B. zu reinigenden Gummituchzylinders außerhalb eines effektiven
Sprühbereichs unbenetzt bleiben. Dabei stimmt die Breite des effektiven Sprühbereichs
im Wesentlichen mit der Breite der Bahn, z.B. einer Materialoder Papierbahn, überein.
[0029] Alternativ kann die Bahn jedoch auch über eine Seite eines Gummituchzylinders geführt
werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es in diesem Fall möglich, den Bereich des Gummituchzylinders, welcher nicht mit
der Bahn in Kontakt steht, unbesprüht zu lassen.
[0030] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend aufgeführten
Zeichnungen näher erläutert.
[0031] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Offsetdruckwerks mit einer erfindungsgemäßen Gummituchreinigungsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
- Fig. 5
- eine Detailansicht einer automatischen Stellvorrichtung für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0032] Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einem
Offsetdruckwerk 3. Eine Bahn 1 läuft zwischen zwei Gummituchzylindern 10, 20 hindurch,
auf die flache oder hülsenförmige Gummitücher aufgebracht sein können. Die Gummitücher
werden von auf Plattenzylinder 12 bzw. 22 aufgebrachten Druckplatten kontaktiert.
Jeder der Plattenzylinder wird mittels eines Feuchtwerks 14, 24 befeuchtet.
[0033] Während des Druckens werden auf den Plattenzylinder 12 Farbe und Feuchtmittel aufgetragen,
so dass ein auf der Platte auf dem Plattenzylinder 12 erzeugtes Bild auf ein Gummituch
auf dem Gummituchzylinder 10 und anschließend auf die Bahn 1 übertragen wird.
[0034] Wenn ein Gummituch auf einem Gummituchzylinder gereinigt werden soll, werden die
Reinigungsvorrichtungen 16 und 26 in Anstellung mit dem jeweiligen Gummituchzylinder
10, 20 gebracht. In dieser Position werden Bürsten 19, 29, die sich über die Breite
des jeweiligen Gummituchzylinders 10, 20 erstrecken, an die Gummitücher angestellt.
Die Bürsten 19, 29 können während eines Reinigungsvorgangs rotieren und so die Gummitücher
reinigen.
[0035] Während des Reinigungsvorgangs können Sprühleisten 17, 27 eine Reiniungslösung, z.
B. ein Lösungsmittel, auf die Bürsten aufsprühen. Die Reinigungslösung unterstützt
die Entfernung von akkumulierten Farbresten und sonstigen Fremdpartikeln auf den Gummitüchern.
Die Reinigungslösung kann auch Wasser sein.
[0036] Die Sprühleisten 17, 27 sprühen eine Flüssigkeit durch Öffnungen in einer jeweiligen
Sprühblende 18, 28. In Abhängigkeit von der Breite der Bahn 1 wird die jeweilige Sprühblende
18, 28 so eingestellt, dass das von den Sprühleisten 17, 27 gesprühte Mittel eine
Öffnung passiert, die im Wesentlichen so breit ist wie die Bahn 1. Ein optischer Sensor
70 kann vorgesehen sein, um die Bahnbreite zu messen und eine Rückmeldung an eine
automatische Stellvorrichtung für die Sprühblenden 18, 28 auszugeben.
[0037] Die von den Sprühblenden 18, 28 zurückgehaltene überschüssige Reinigungslösung sammelt
sich auf dem Boden der zylindrischen Blende und kann in Sammelvorrichtungen 15, 25
gesammelt werden, welche die Reinigungslösung in einen Vorratsbehälter zurückführen.
Die Sprühblenden 18, 28 können schräg geringfügig geneigt sein oder einen geneigten
Abfluss aufweisen, um das Sammeln der zurückgehaltenen Reinigungslösung zu unterstützen.
[0038] Wie in Fig. 2 gezeigt ist, umfasst eine bevorzugte Ausführungsform einer Sprühblende
18 zwei Zylinder 318, 418, die jeweils ein Ende der Sprühleiste 17 umschließen. Als
Austrittsöffnungen weist die Sprühleiste 17 eine Vielzahl von Austrittsöffnungen 60
auf, die in gleichmäßigem Abstand über die Breite der Sprühleiste 17 verteilt sind.
Zwischen den Zylindern 318, 418 kann ein nicht umschlossener Abschnitt 117 verbleiben,
der vorzugsweise ein Drittel der Breite der Sprühleiste 17 ausmacht. Die Zylinder
318, 418 weisen jeweils eine Öffnung 350 bzw. 450 mit einer schrägen Kante 351 bzw.
451 auf. Die Kanten 351 und 451 verlaufen in einem Winkel bezüglich einer Achse der
Sprühleiste 17.
[0039] Die Zylinder 318 und 418 sind um die Sprühleiste 17 drehbar und z. B. mittels Lagern
um die Sprühleiste 17 herum gehalten. Mittels einer Vorrichtung 71 zum manuellen Einstellen
kann der Zylinder 318 so gedreht werden, dass die aus den Austrittsöffnungen 62 an
einem Ende der Sprühleiste 17 austretende Sprühflüssigkeit von dem Zylinder 318 zurückgehalten
wird und nicht die Bürste oder das Gummituch der Druckmaschine erreicht. Nach einer
gewünschten Drehung des Zylinders 318 kann die Einstellvorrichtung 71 z. B. mittels
einer Schraube arretiert werden. In Abhängigkeit von der Drehung des Zylinders 318
bewirkt die schräge Kante 351, dass mehr oder weniger Austrittsöffnungen 60 verdeckt
sind, um die Breite des Sprühbereichs zu verändern. Der Zylinder 418 kann über ein
Gestänge, das die Austrittsöffnungen 60 nicht beeinträchtigt, mit dem Zylinder 318
verbunden sein, so dass er sich mit diesem dreht. Alternativ kann der Zylinder 418
mit einer eigenen Stellvorrichtung ausgestattet sein.
[0040] Unabhängig von ihrer Breite bewegt sich die Bahn 1 in der Regel in der Mitte der
Gummituchzylinder 10, 20 zwischen diesen hindurch. In einer alternativen Ausführungsform
ist jedoch der Zylinder 418 nicht vorgesehen. Hier läuft die Bahn 1 auf der Seite
der Druckmaschine und der Gummituchzylinder 10, 20, auf der sich der Zylinder 418
befinden würde. Die Breite des die Gummituchzylinder 10, 20 erreichenden Sprühbereichs
kann auf diese Weise mittels eines einzigen Zylinders 318 eingestellt werden.
[0041] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der eine
Sprühblende 118 eine Vielzahl von Öffnungen 51, 52, 53 aufweist, die alle unterschiedlich
breit sind. Vorzugsweise entsprechen die Breiten jeweils einer üblichen Bahnbreite.
Die Blende 118 kann bezüglich der Sprühleiste 17 wie durch den Pfeil 48 angedeutet
gedreht und eingestellt werden, so dass die Austrittsöffnungen 60 der Sprühleiste
17 Sprühflüssigkeit durch die gewünschte Öffnung 51, 52, 53 sprühen. Die Austrittsöffnungen
60 sind über die gesamte Breite der Sprühleiste 17 verteilt und vorzugsweise in einer
Reihe angeordnet.
[0042] Fig. 4 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform einer Sprühblende 218, die
eine Öffnung 54 mit schrägen Kanten 55, 56 aufweist. In Abhängigkeit von dem Drehwinkel
der Blende 218 bezüglich der Sprühleiste 17 werden die Sprühstrahlen von den Kanten
55, 56 zurückgehalten.
[0043] Die Drehung der Blenden 18, 118, 218 kann entweder manuell oder mittels einer automatischen
Drehvorrichtung erfolgen. Eine Ausführungsform einer automatischen Drehvorrichtung
ist in Fig. 5 gezeigt.
[0044] Wie in Fig. 5 gezeigt ist, ist eine Halterung 30 eines Druckluftzylinders 31 an der
Sprühleiste 17 (oder einem anderen ortsfesten Teil) befestigt. Am anderen Ende des
Druckluftzylinders befindet sich ein Kurvenfolger 32, der in einer Kurve 40 im Innern
der Blende 18 sitzt. Der Druckluftzylinder 31 ist zwischen zwei Positionen bewegbar.
Wenn sich der Druckluftzylinder 31 in die Richtung 57 aus der in Fig. 5 gezeigten
Position weg bewegt, bewirkt der Kurvenfolger 32 in dem Spalt, dass sich die Blende
18 in die durch den Pfeil 58 angezeigte Richtung in eine zweite Position dreht. Vorzugsweise
sind zwei Druckluftzylinder in Reihe geschaltet, so dass die Blende 18 in vier Positionen
bewegbar ist.
[0045] Die Blende 18 kann jedoch z. B. mittels einer Schraubenspannvorrichtung auch manuell
bewegt und eingestellt werden. Die Blende 18, 118, 218 kann stufenlos verstellbar
oder in bevorzugte Drehpositionen bewegbar ausgebildet sein, die z. B. durch eine
Kugelrastung vorgegeben werden. Es sind auch andere Arten von automatischen Einstellvorrichtungen
denkbar, z. B. auch ein mit einem Motor verbundenes einfaches Zahnrad, das sich an
einem Ende der Blende 18 befindet.
[0046] Die drehbare Blende kann außerdem verschiebbare Flügel aufweisen, mittels derer die
Breite der Blendenöffnung verstellt werden kann.
[0047] Die Austrittsöffnung für die Flüssigkeit wurde zwar als eine Vielzahl von Bohrungen
dargestellt, es kann jedoch auch ein einzelner dünner Schlitz als Austrittsöffnung
vorgesehen sein.
[0048] Die Blenden 18, 118, 218 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Zeichnungen
in einem größeren Abstand zur Sprühleiste 17 als gewünscht dargestellt. Der Abstand
zwischen der Sprühblende 18, 118, 218 und der Sprühleiste 17 beträgt vorzugsweise
weniger als etwa 2,5 cm (1 inch) und insbesondere vorzugsweise weniger als 1,25 cm
(0,5 inch). Ein gewisser Abstand ist gewünscht, wenn auch nicht zwingend erforderlich,
damit der Druck des aus dem unverdeckten Abschnitt der Sprühleiste austretenden Sprühstrahls
nicht erheblich ansteigt. Ein derartiger Druckanstieg könnte dazu führen, dass mehr
Sprühflüssigkeit als erwünscht auf das Gummituch aufgetragen wird.
Liste der Bezugszeichen
[0049]
- 1
- Materialbahn
- 3
- Druckwerk
- 10
- Gummituchzylinder
- 12
- Plattenzylinder
- 14
- Feuchtwerk
- 15
- Sammelvorrichtung
- 16
- Reinigungsvorrichtung
- 17
- Sprühleiste
- 18
- Sprühblende
- 19
- Bürste
- 20
- Gummituchzylinder
- 22
- Plattenzylinder
- 24
- Feuchtwerk
- 25
- Sammelvorrichtung
- 26
- Reinigungsvorrichtung
- 27
- Sprühleiste
- 28
- Sprühblende
- 29
- Bürste
- 30
- Halterung
- 31
- Druckluftzylinder
- 32
- Kurvenfolger
- 40
- Kurve
- 48
- Drehrichtung
- 51-54
- Öffnung
- 55, 56
- schräge Kante
- 57
- Bewegungsrichtung
- 58
- Drehrichtung
- 60
- Austrittsöffnung
- 62
- Austrittsöffnung
- 70
- optischer Sensor
- 71
- Vorrichtung zum manuellen Einstellen
- 117
- nicht umschlossener Bereich
- 118
- Sprühblende
- 218
- Sprühblende
- 318
- Zylinder
- 350
- Ausnehmung
- 351
- schräge Kante
- 418
- Zylinder
- 450
- Ausnehmung
- 451
- schräge Kante
1. Sprühvorrichtung zum Aufbringen einer Flüssigkeit, insbesondere einer Reinigungslösung,
auf eine Komponente in einer Druckmaschine,
wobei die Sprühvorrichtung eine Sprühleiste (17, 27) mit wenigstens einer Austrittsöffnung
(60, 62) und eine drehbare Sprühblende (18, 28, 118, 218) zum zumindest teilweisen
Abdecken der wenigstens einen Austrittsöffnung (60,62) umfasst,
und wobei die Sprühleiste (17, 27) im Wesentlichen parallel zu der Komponente, insbesondere
sich im Wesentlichen über die Breite der Komponente erstreckend, angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sprühblende (18, 28, 118, 218) eine im Wesentlichen parallel zur Sprühleiste
(17, 27) ausgerichtete Drehachse sowie wenigstens eine Öffnung (51, 52, 53, 54, 350,
450) mit von der jeweiligen Drehposition der Sprühblende (18, 28, 118, 218) abhängiger
Breite zum Einstellen der Breite eines Sprühbereichs aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die wenigstens eine Austrittsöffnung (60, 62) und die wenigstens eine Öffnung
an einem Ende oder an beiden Enden der Sprühleiste (60, 62) befindet, so dass eine
Breite des Sprühbereichs einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sprühleiste (17, 27) mindestens so breit wie die Komponente der Druckmaschine
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Komponente der Druckmaschine als eine Reinigungsbürste (19, 29) für ein Gummituch
oder als ein Gummituch einer Offsetdruckmaschine ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Austrittsöffnung (60, 62) als eine Vielzahl von Bohrungen ausgebildet
ist, und der zu verdeckende Teil der wenigstens einen Austrittsöffnung (60, 62) mindestens
eine der Bohrungen ist, die an einem Ende oder an beiden Enden der Sprühleiste (17,
27) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wenigstens eine Öffnung (51, 52, 53, 54, 350, 450) als eine einzige Öffnung mit
mindestens einer schrägen Kante (55, 56, 351, 451) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sprühblende (18, 28, 118, 218) zwei Zylinder (318, 418) umfasst, die jeweils
eine Öffnung (350, 450) aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die beiden Zylinder (318, 418) an den jeweiligen Enden der Sprühleiste (17,
27) befinden und von einem nicht verdeckbaren Bereich (117) der Sprühvorrichtung (17,
27) getrennt sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sprühblende (18, 28, 118, 218) manuell einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine automatische Einstellvorrichtung (70) zum Einstellen der Drehposition der Sprühblenden
(18, 28, 118, 218).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch
einen Sensor (70) zum Ermitteln der Bahnbreite und zum Erzeugen einer Rückmeldung
an die automatische Einstellvorrichtung (70).
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Sammelvorrichtung (25) zum Sammeln der durch die Sprühblende (18, 28, 118, 218) zurückgehaltenen Flüssigkeit.
13. Offsetdruckwerk mit
einem Plattenzylinder (12, 22),
einem Gummituchzylinder (20) mit einem Gummituch, insbesondere einem zylindrischen
Gummituch, welches eine auf dem Plattenzylinder (12, 22) befestigte Druckplatte kontaktiert;
gekennzeichnet durch
eine Gummituch-Reinigungsvorrichtung (16, 26), welche als Sprühvorrichtung nach einem
der vorhergehenden Ansprüche ausgeführt ist.
14. Verfahren zum Aufbringen einer Flüssigkeit, insbesondere einer Reinigungslösung, auf
eine Komponente einer Druckmaschine, wobei eine Sprühleiste (17, 27) mit wenigstens
einer Austrittsöffnung (60, 62) und eine drehbare Sprühblende (18, 28, 118, 218) zum
zumindest teilweisen Abdecken der wenigstens einen Austrittsöffnung (60, 62) vorgesehen
sind, und wobei die Sprühleiste (17, 27) im Wesentlichen parallel zu der Komponente,
insbesondere sich im Wesentlichen über die Breite der Komponente erstreckend, angeordnet
ist,
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- Vorsehen wenigstens einer Öffnung (51, 52, 53, 54, 350, 450) in der Sprühblende
(18, 28, 118, 218) mit von der jeweiligen Drehposition der Sprühblende (18, 28, 118,
218) abhängiger Breite; und
- Drehen der Sprühblende (18, 28, 118, 218) um eine im Wesentlichen parallel zur Sprühleiste
(17, 27) ausgerichtete Drehachse zum Einstellen der Breite eines Sprühbereichs.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bahn (1) über die Mitte eines Gummituchzylinders (10, 20) geführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bahn (1) über eine Seite eines Gummituchzylinders (10, 20) geführt wird.
17. Druckmaschine, insbesondere Rollenrotationsdruckmaschine,
gekennzeichnet durch
wenigstens ein Offsetdruckwerk nach Anspruch 13.