[0001] Die Erfindung betrifft eine Blaslanze mit einem Außenrohr, an dessen freien Ende
ein Düsenkopf zum Blasen von Blasfluid auf eine Schmelze befestigt ist. Über solche
Blaslanzen werden beispielsweise beim Frischprozeß im Konverter große Mengen an Sauerstoff
auf eine Roheisenschmelze geblasen.
[0002] Eine für diesen Zweck bestimmte Blaslanze ist beispielsweise aus der DE 31 22 178
A1 oder der DE-AS 925 045 bekannt. Bei diesen bekannten Blaslanzen ist jeweils ein
Düsenkopf an einem Außenrohr befestigt. Das Außenrohr umgibt zwei konzentrisch zum
Außenrohr angeordnete Innenrohre. Deren Durchmesser ist jeweils so bemessen, daß zwischen
dem Außenrohr und dem ersten Innenrohr sowie zwischen den beiden Innenrohren jeweils
ein Kanal ausgebildet ist. Über diesen wird Kühlfluid im Kreislauf durch den Düsenkopf
geleitet, während das Blasfluid gleichzeitig durch das Innenrohr mit dem kleinsten
Durchmesser zur Düse des Düsenkopfes strömt.
[0003] Um die Wirksamkeit der Kühlung des Düsenkopfes zu erhöhen, ist dieser in der Regel
aus einer gut wärmeleitenden Kupferlegierung hergestellt. Die Rohre der Blaslanze
bestehen demgegenüber aus Stahl.
[0004] Das Aufblasen des Sauerstoffs führt zu exothermen Reaktionen, durch die dem Roheisen
Kohlenstoff entzogen und die Temperatur der Schmelze erhöht wird. Der Frischvorgang
und die mit dem Aufblasen des Blasfluids selbst verbundenen Gasströmungen führen jedoch
zur Entstehung von flüssigen Stahl- und Schlackespritzern, die von der Schmelze gegen
die Blaslanze spritzen.
[0005] Diese Schmelzenspritzer verursachen einerseits einen starken Materialabtrag an Düse
und Außenrohr der Blaslanze. Es ist versucht worden, durch eine geeignete konstruktive
Ausbildung der Blaslanze im Bereich ihres Düsenkopfes den besonders starken Verschleiß
im Bereich der der Schmelze zugewandten Stirnfläche des Düsenkopfes zu vermindern.
Dazu kann der Düsenkopf eine sich über einen kurzen Längenabschnitt schalenförmig
koaxial zur Längsachse der Blaslanze erstreckende Seitenwand aufweisen, welche die
für das Ausblasen des Sauerstoffs und die Kühlung der Blaslanze benötigten Enden und
Öffnungen der inneren Verrohrungen der Blaslanze umgibt. Eine solche Ausgestaltung
ermöglicht bei gleichzeitig vereinfachter Herstellung einen vereinfachten Anschluß
des Düsenkopfes an das Außenrohr (DE-AS 1 925 045).
[0006] Andererseits kommt es im Bereich des Düsenkopfes und der daran anschließenden Abschnitte
des Außenrohrs zum Anbacken bzw. Ablagern der Schmelze- und Schlackespritzer.
[0007] Dieses in der Fachsprache als "Bärenbildung" bezeichnete Phänomen führt zu einer
erheblichen Verkürzung der Lebensdauer einer Blaslanze. So können die sogenannten
"Bären" ein Gewicht von mehreren Tonnen erreichen.
[0008] Übersteigt das Gewicht dieser Ablagerungen an der Lanze eine bestimmte Obergrenze,
so muß die Blaslanze ausgebaut und die Ablagerungen müssen abgebrannt werden. Darüber
hinaus können die Ablagerungen einen solchen Raum einnehmen, daß die Blaslanze nicht
mehr ohne weiteres aus der für ihr Ein- und Ausführen bestimmten Öffnung des Konvertergefäßes
gezogen werden kann. Auch diese Gefahr führt dazu, daß die Lanzen häufiger gewartet
werden müssen, als es nach ihrem sonstigen Verschleißzustand erforderlich wäre.
[0009] In der schon erwähnten DE 31 22 178 A1 ist vorgeschlagen worden, auf die Lanzenspitze
eine Schutzkappe aus einem hitzebeständigen Material aufzusetzen. Diese Schutzkappe
soll den Düsenkopf vor abrasivem Verschleiß schützen und sich gegebenenfalls ablagernde
Stahl- und Schlackespritzer auffangen. Wird nach einem Blasvorgang ein nennenswerter
Verschleiß der Schutzkappe festgestellt, so kann diese relativ einfach ausgetauscht
werden, so daß die Lebensdauer des Düsenkopfes selbst erhöht wird. Auf diese Weise
kann sein Blasverhalten über eine längere Betriebsdauer konstant gehalten werden.
Allerdings muß dazu der mit der Herstellung, Montage und Demontage der Schutzkappe
verbundene zusätzliche Aufwand in Kauf genommen werden. Zudem kann mit der Schutzkappe
in der Praxis nicht wirksam verhindert werden, daß es zu Ablagerungen von erstarrten
Schmelzespritzern am Rohr der Blaslanze kommt.
[0010] Ausgehend von dem voranstehenden erläuterten Stand der Technik besteht die Aufgabe
der Erfindung darin, die Lebensdauer einer Blaslanze mit einfachen Mitteln zu verbessern.
[0011] Diese Aufgabe wird bei einer Blaslanze, die mit einem Außenrohr ausgestattet ist,
an dessen freien Ende ein Düsenkopf zum Blasen von Blasfluid auf eine Schmelze befestigt
ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein benachbart zu dem Düsenkopf angeordnetes
Teilstück des Außenrohrs zumindest abschnittsweise aus einem Werkstoff gefertigt ist,
dessen Wärmeleitfähigkeit höher ist als die Leitfähigkeit des Werkstoffs, aus dem
der an dieses Teilstück angrenzende Teil des Außenrohrs besteht.
[0012] Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Blaslanze ist im Bereich des dem Düsenkopf
zugeordneten Endes des Rohres ein Teilstück des Außenrohres so ausgebildet, daß das
Rohr in diesem Bereich eine verbesserte Wärmeleitfähigkeit aufweist. Dabei kann der
Düsenkopf einen die Außenwand des Düsenkopfes bildenden, sich axial erstreckenden
Wandabschnitt aufweisen, über den er an das mit dem in erfindungsgemäßer Weise eine
verbesserte Wärmeleitfähigkeit aufweisenden Teilstück ausgestattete Außenrohr angeschlossen
sein kann.
[0013] Bei erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird das Außenrohr im Bereich seines eine höhere
Wärmeleitfähigkeit besitzenden Teilstücks durch ein durch die Blaslanze strömendes
Kühlmittel stärker abgekühlt als dies bei herkömmlichen Blaslanzen der Fall ist. Überraschend
hat sich gezeigt, daß durch die auf diese Weise im Betrieb erreichte Verminderung
der Temperatur an der Außenfläche des Teilstücks die Entstehung von nennenswerten
Ablagerungen in diesem Bereich wirkungsvoll verhindert werden kann. Die auf das relativ
kühle Teilstück treffenden Schmelzespritzer platzen aufgrund ihrer schnellen Erstarrung
von dem Rohr ab und fallen zurück in den Schmelzenbehälter.
[0014] Indem die Erfindung eine Entstehung von "Bären"-Ablagerungen verhindert, wird die
Lebensdauer erfindungsgemäßer Blaslanzen gegenüber bekannten Lanzen erheblich verlängert.
So haben praktische Versuche beim Frischen von Roheisen ergeben, daß die gemäß der
Erfindung ausgebildeten Blaslanzen nach einer mehr als dreifach verlängerten Einsatzdauer
noch keine nennenswerten Ablagerungen aufwiesen. Auch traten Deformationen und Einschnürungen
der Blaslanze, die aufgrund der Entstehung der "Bären" beim Stand der Technik unvermeidbar
waren, bei erfindungsgemäßen Lanzen nicht auf. Zu diesen Deformationen und Einschnürungen
kam es beim Stand der Technik, weil der "Bär" abkühlt, wenn die Blaslanze in einer
Blaspause aus dem Konverter herausgezogen wird. Infolge der dann eintretenden Abkühlung
schrumpfte das große Volumen des "Bären". Die dadurch auf den Lanzenschaft wirkenden
Kräfte führten zu Verformungen, aufgrund derer der Querschnitt der Kühlwasserkanäle
vermindert wurde. Diese Querschnittsabnahme brachte die Gefahr eines vorzeitigen Undichtwerdens
der Blaslanze aufgrund von Materialausdünnung und Erhöhung des Drucks des durch den
Düsenkopf strömenden Kühlmediums mit sich. Diese beim Stand der Technik bestehenden
Gefahren werden bei erfindungsgemäßer Ausgestaltung einer Blaslanze vermieden.
[0015] Grundsätzlich bestimmt sich die Erstreckung und die Position des Teilstücks mit höherer
Wärmeleitfähigkeit in Abhängigkeit von der Geometrie der Blaslanze allgemein, der
des Düsenkopfes im besonderen und den bei der Blasbehandlung im jeweiligen Schmelzenbehälter
eintretenden Bedingungen, durch welche die Entstehung und Verbreitung der Schmelze-
und Schlackespritzer maßgeblich beeinflußt werden. Versuche an aus der Praxis bekannten
Blaslanzengeometrien haben in diesem Zusammenhang ergeben, daß das Teilstück zweckmäßigerweise
unmittelbar an den Düsenkopf angrenzt oder in enger Nachbarschaft zu diesem angeordnet
ist.
[0016] Eine weitere wesentliche Einflußgröße bei der Bestimmung der Länge und der Position
des Teilstücks höherer Wärmeleitfähigkeit ist das Verhalten des Werkstoffs der Blaslanze
bei Erwärmung und Abkühlung. Üblicherweise eingesetzte Stähle zeichnen sich dadurch
aus, daß sie sich bei einer Erwärmung ausdehnen und bei der anschließenden Abkühlung
schrumpfen. Dabei kann die mit der Schrumpfung einhergehende Verkürzung der Blaslanze
so groß sein, daß die Blaslanze nach der Schrumpfung kürzer ist als zu Beginn der
Erwärmung. Dieses besondere Ausdehnungs- und Schrumpfungsverhalten kann zu erheblichen
Deformationen der Blaslanze führen. Aus diesem Grund sind die für das Teilstück höherer
Wärmeleitfähigkeit und die sonstigen Abschnitte der Blaslanze verwendeten Werkstoffe
so aufeinander abzustimmen, daß sowohl die Stabilität als auch eine im wesentlichen
konstante Länge der Blaslanze gewährleistet ist. Dies kann einerseits durch eine geeignete
Bemessung der Längserstreckung des Teilstücks bewerkstelligt werden. Andererseits
ist es auch denkbar, Wandungen des Rohres der Blaslanze im Bereich des Teilstücks
nur abschnittsweise, und zwar in Längserstreckung, aus einem Werkstoff höherer Wärmeleitfähigkeit
auszubilden. Auf diese Weise kann beispielsweise das gegebenenfalls günstigere Wärmeausdehnungsverhalten
und die gegebenenfalls bessere Festigkeit des an sich für die Herstellung des Rohres
verwendeten Werkstoffs mit der besseren Wärmeleitfähigkeit des im Bereich des Teilstücks
eingesetzten anderen Werkstoffs kombiniert werden. In anderen Anwendungsfällen, insbesondere
solchen, bei denen sich das Teilstück nur über eine relativ geringe Länge des Rohres
erstrecken soll, kann es jedoch fertigungstechnisch und hinsichtlich der Wirksamkeit
günstiger sein, wenn das Teilstück vollständig aus dem Werkstoff höherer Wärmeleitfähigkeit
besteht.
[0017] Als Werkstoff für die Herstellung der Abschnitte erhöhter Wärmeleitfähigkeit des
Teilstücks hat sich Kupfer oder eine Kupferlegierung in Versuchen bewährt.
[0018] Im Hinblick auf die Vermeidung der Entstehung größerer Ablagerungen ist es zudem
vorteilhaft, wenn sich das Teilstück mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit über die gesamte
von Schmelze- und Schlackspritzern erreichte Länge der Blaslanze erstreckt. Allerdings
sind dieser Erstreckung in der Praxis aufgrund der Materialeigenschaften des Werkstoffs
höherer Wärmeleitfähigkeit Grenzen gesetzt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Entstehung
von größeren Ablagerungen an der Blaslanze schon dann vermieden werden kann, wenn
die Länge des Teilstücks beispielsweise dem 0,3- bis 3-fachen des Durchmessers des
Düsenkopfes entspricht. Versuche an aus der Praxis bekannten Blaslanzen mit einer
Gesamtlänge von jeweils mehr als 20 Metern haben ergeben, daß eine mehr als dreifache
Verbesserung der Lebensdauer schon dann erreicht wird, wenn bei einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Blaslanze ein nahe dem Düsenkopf angeordnetes Teilstück sich beispielsweise
über nur 200 mm erstreckt.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben und werden im Zusammenhang mit nachfolgend anhand einer Zeichnung beschriebenen
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Spitze einer ersten Blaslanze in einem Längsschnitt;
- Fig. 2
- die Spitze einer zweiten Blaslanze in einem Längsschnitt.
[0020] Die für das Frischen von Roheisen in einen nicht dargestellten Konverterbehälter
eingeführten Blaslanzen 1 (Fig. 1) und 10 (Fig. 2) weisen jeweils einen aus einer
Kupferlegierung hergestellten Düsenkopf 2 auf, der am Rohr 3 der jeweiligen Blaslanze
1,10 angeschweißt ist. Das Rohr 3 umfaßt jeweils ein Außenrohr 4, ein erstes Innenrohr
5 und ein zweites Innenrohr 6. Die beim Anschweißen des Düsenkopfes 2 an das Außenrohr
4 gebildete, die Grenze zwischen Düsenkopf 2 und Außenrohr 4 markierende Schweißnaht
ist in den Figuren mit 2a bezeichnet.
[0021] Das Außenrohr 4 und die Innenrohre 5,6 sind koaxial zueinander angeordnet. Ihre Durchmesser
sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß zwischen dem Außenrohr 4 und dem ersten
Innenrohr 5 ein mantelförmig das erste Innenrohr 5 umgebender Rückströmkanal 7 und
zwischen dem ersten Innenrohr 5 und dem zweiten Innenrohr 6 ein ebenso mantelförmig
das zweite Innenrohr 6 umgebender Zuströmkanal 8 ausgebildet sind. Über den Zuströmkanal
8 strömt als Kühlfluid Kühlwasser W in den Düsenkopf 2 und wird von dort über den
Rückströmkanal 7 zu einer nicht gezeigten Kühlfluidversorgung zurückgeleitet. Das
zweite Innenrohr 6 umschließt einen Kanal 9 für den als Blasgas aus dem Düsenkopf
2 geblasenen Sauerstoff S.
[0022] Bei der in Fig. 1 dargestellten Blaslanze 1 laufen das Außenrohr 4 und das erste
Innenrohr 5 in ihrem vorderen, dem Düsenkopf 2 zugeordneten Bereich konisch zu, so
daß ein bündiger Anschluß des Düsenkopfes 2 an das Außenrohr 4 gegeben ist. Das Außenrohr
4 besitzt außerhalb seines konischen Abschnitts einen Durchmesser, der größer ist
als der Durchmesser Dk des Düsenkopfes 2. Auf diese Weise wird zusätzlich eine Verengung
des Zuströmkanals 8 und des Rückströmkanals 7 und damit einhergehend eine Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit des Kühlwassers W im Bereich des Düsenkopfes 2 erzwungen.
[0023] Beim in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind dagegen in üblicher Weise sowohl
das Außenrohr 4 als auch die Innenrohre 5 und 6 zylindrisch ausgebildet und weisen
einen über ihre Länge im wesentlichen konstanten Außendurchmesser Dk2 auf. Dieser
ist im Fall der Blaslanze 10 gleich dem Durchmesser des bündig an das Außenrohr 4
angeschlossenen Düsenkopfes 2.
[0024] Das Außenrohr 4 und die Innenrohre 5,6 bestehen grundsätzlich aus einem Stahlwerkstoff,
dessen Festigkeit und Wärmeausdehnungsverhalten (Ausdehnung bei Erwärmung / Schrumpfung
bei Abkühlung) so eingestellt sind, daß eine optimale Längenhaltigkeit und Wärmebeständigkeit
der Rohre gewährleistet ist. Beim Außenrohr 4 ist der Stahlwerkstoff jedoch jeweils
über ein eng benachbart zum Düsenkopf 2 angeordnetes Teilstück T1 (Fig. 1) bzw. T2
(Fig. 2) durch eine Kupferlegierung ersetzt. Diese weist eine bessere Wärmeleitfähigkeit
als der Stahlwerkstoff auf, aus dem das Außenrohr 4 im übrigen besteht. Auf diese
Weise stellt sich im Bereich des Teilstücks T1 bzw. T2 eine stärkere Abkühlung der
Wand des Außenrohrs 4 durch das durch den Rückströmkanal 7 geführte Kühlwasser W ein
als in den übrigen aus dem Stahlwerkstoff bestehenden Abschnitten des Außenrohres
4.
[0025] Die Blaslanzen 1,10 weisen beispielsweise eine Länge von zwanzig Metern auf. Die
im Zuge des Frischprozesses im Konvertergefäß aufgewirbelten Stahl- und Schlackespritzer
erreichen die jeweilige Blaslanze 1,10 ausgehend vom Düsenkopf 2 über eine Länge Ls
von ca. 6 Metern. Der Durchmesser Dk des Düsenkopfes 2 beträgt bei der Blaslanze 1
ca. 350 mm.
[0026] Beim in Fig. 1 gezeigten Beispiel ist die Länge L1 des aus dem Kupferwerkstoff höherer
Wärmeleitfähigkeit bestehenden Teilstücks T1 auf 200 mm beschränkt, während die Länge
L2 des Teilstücks T2 beim Beispiel der Fig. 2 die von Stahl- und Schlackenspritzern
erreichte Länge Ls des Außenrohrs 4 im wesentlichen vollständig abdeckt. Anstelle
einer sich über die gesamte Länge Ls erstreckenden Ausbildung des Teilstücks T2 hoher
Wärmeleitfähigkeit kann auch beim in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ein
eine kürzere Längserstreckung aufweisendes Teilstück von hoher Wärmeleitfähigkeit
eingearbeitet sein, das innerhalb des durch die Länge Ls begrenzten Teilabschnitts
des Außenrohres 4 angeordnet ist.
[0027] Im Betrieb liegt die mittlere Wandtemperatur im Bereich der Teilstücke T1 und T2
jeweils um ca. 100 °C niedriger als die mittlere Wandtemperatur bei herkömmlich ausgebildeten,
aus einem einheitlichen Stahlwerkstoff bestehenden Blaslanzen 1,10 in diesem Bereich.
[0028] Versuche mit einer entsprechend dem Beispiel der Fig. 1 ausgebildeten Blaslanze 1
haben ergeben, daß es bei dieser Blaslanze 1 bei einer gegenüber herkömmlichen Blaslanzen
um mehr als das Doppelte verlängerten Einsatzdauer zu keiner nennenswerten "Bärenbildung"
im Bereich des Teilstücks T1 kommt. Dies zeigt, daß selbst ein im Vergleich zur Gesamtlänge
der Blaslanze 1 derart kurzes Teilstück T1 mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit wirksam
die Ablagerung von Schmelzenspritzern im kritischen Bereich des Außenrohrs 4 der Blaslanze
1 nahe dem Düsenkopf 2 verhindert. Die gemäß Fig. 2 mit dem längeren Teilstück T2
ausgestattete Ausgestaltung der Blaslanze 10 läßt eine weiter verbesserte Wirkung
und damit weiter verlängerte Lebensdauer dieser Blaslanze 10 erwarten.
BEZUGSZEICHEN
[0029]
- 1,10
- Blaslanzen
- 2
- Düsenkopf
- 3
- Rohr
- 4
- Außenrohr
- 5
- erstes Innenrohr
- 6
- zweites Innenrohr
- 7
- Rückströmkanal
- 8
- Zuströmkanal
- 9
- Kanal
- Dk
- Durchmesser des Düsenkopfes 2
- Dk2
- Durchmesser der Blaslanze 10
- L1
- Länge des Teilstücks T1
- L2
- Länge des Teilstücks T2
- Ls
- von Stahl- und Schlackspritzern erreichte Länge
- S
- Sauerstoff
- T1,T2
- Teilstücke erhöhter Wärmeleitfähigkeit
- W
- Kühlwasser
1. Blaslanze mit einem Außenrohr (4), an dessen freien Ende ein Düsenkopf (2) zum Blasen
von Blasfluid (S), insbesondere Sauerstoff, auf eine Schmelze befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein benachbart zu dem Düsenkopf (2) angeordnetes Teilstück (T1,T2) des Außenrohrs
(4) zumindest abschnittsweise aus einem Werkstoff gefertigt ist, dessen Wärmeleitfähigkeit
höher ist als die Leitfähigkeit des Werkstoffs, aus dem der an dieses Teilstück (4)
angrenzende Teil des Außenrohrs (4) besteht.
2. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Teilstück (T1,T2) unmittelbar an den Düsenkopf (2) angrenzt.
3. Blaslanze nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Teilstück (T1,T2) vollständig aus dem Werkstoff höherer Wärmeleitfähigkeit besteht.
4. Blaslanze nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Teilstück (T1,T2) aus einem Werkstoff besteht, dessen Wärmeleitfähigkeit der
des Düsenkopfs (2) entspricht.
5. Blaslanze nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Teilstück (T1,T2) aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gefertigt ist.
6. Blaslanze nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (L1,L2) des Teilstücks das 0,3- bis 3-fache des Durchmessers (Dk) des Düsenkopfes
(2) beträgt.
7. Blaslanze nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Außenrohr (2) und koaxial zu diesem mindestens zwei Innenrohre (5,6) unterschiedlichen
Durchmessers angeordnet sind und daß zwischen dem ersten Innenrohr (5) und dem Außenrohr (4) ein erster Kanal (7) für
Kühlfluid (W), zwischen dem ersten Innenrohr (5) und dem zweiten Innenrohr (6) ein
zweiter Kanal (8) für Kühlfluid (W) und in dem zweiten Innenrohr (6) ein Kanal (9)
für das Blasfluid (S) ausgebildet sind.
8. Blaslanze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlfluid (W) durch den zweiten Kanal (8) in Richtung des Düsenkopfes (2) und
durch den ersten Kanal (7) zurück in Richtung einer Kühlmittelversorgung strömt.