[0001] Die Erfindung betrifft einen kippbaren Konverter, umfassend ein Konvertergefäß mit
einer vertikalen Achse und einen dieses in radialem Abstand umgebenden Tragring mit
zwei in einer horizontalen Achse diametral gegenüberliegenden Tragzapfen, wobei die
Lastübertragung zwischen Konvertergefäß und Tragring über Befestigungselemente erfolgt,
die miteinander drei Kraftkomponenten ausbilden, nämlich Längsbefestigung, Querbefestigung
und Querarretierung.
[0002] Ein kippbarer Konverter mit einem das Konvertergefäß im Abstand umgebenden Tragring,
welcher zwei diametral gegenüberliegende Tragzapfen aufweist, ist dem Dokument DE
43 27 640 A1 zu entnehmen. Die dort geschilderte Bauart, wobei das Konvertergefäß
an dem Tragring ausschließlich mittels Lenker abgestützt ist, ist dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Lenker als Pendelstab ausgebildet ist, der mit einem Ende mit dem Tragring
und mit seinem anderen Ende mit dem Konvertergefäß allseits gelenkig mittels eines
sphärischen Lagers verbunden ist, wobei die Pendelstäbe bei aufrecht stehendem Konvertergefäß
ausschließlich an der Unterseite des Tragringes angeordnet sind.
[0003] Die Bauart des bekannten Konverters ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens sechs
Pendelstäbe, vorzugsweise sieben Pendelstäbe vorgesehen sind. Dabei ist im Bereich
jedes Tragzapfens jeweils ein etwa parallel zur vom Tragring gebildeten Ebene und
etwa rechtwinklig zur von den Tragzapfen gebildeten Kippachse des Konvertergefäßes
gerichteter Pendelstab vorgesehen.
[0004] Bei einer Anordnung von sieben Pendelstäben sind diese etwa parallel zur Längsachse
des Konvertergefäßes ausgerichtet und möglichst in der Nähe der Tragzapfen vorgesehen,
vorzugsweise in einem Winkelbereich von 25 bis 45 Grad, wobei der Winkel im Grundriss
des Konvertergefäßes, ausgehend von der Kippachse, gemessen ist.
[0005] Und schließlich ist die Bauart des Konverters dadurch gekennzeichnet, dass die Lager
die Pendelstäbe durchsetzende Bolzen aufweisen, wobei jeder Bolzen beidseitig des
Pendelstabes über Stützlaschen am Konvertergefäß bzw. am Tragring abgestützt ist,
wobei die Stützlaschen am Konvertergefäß vorzugsweise angeschweißt und am Tragring
mittels einer Schraubverbindung verbunden sind.
[0006] Von Nachteil bei der bekannten Bauart des kippbaren Konverters ist die große Anzahl
von Lagern an den Enden der Pendelstäbe, entsprechend der Darstellung in den Figuren
1 und 2 insgesamt 14 Lager, die nicht nur einen erheblichen fertigungstechnischen
Aufwand, sondern darüber hinaus einen entsprechenden Wartungsaufwand verursachen.
[0007] In dem vorgenannten Dokument sind zum Stand der Technik die DE-C-27 39 540 und DE-A-29
31 671 benannt. Bei diesen bekannten Konvertern erfolgt die Abstützung des Konvertergefäßes
an dem dieses umgebenden Tragring mittels Lenker, die zumindest zum Teil als sogenannte
"Dreiecks-Lenker" ausgebildet sind. Unter einem Dreieckslenker ist ein solcher zu
verstehen, der entweder am Konvertergefäß oder am Tragring mit einem Ende mittels
zweier im Abstand angeordneter sphärischer Lager und mit seinem anderen Ende am Tragring
oder am Konvertergefäß mit einem einzigen sphärischen Lager angelenkt ist.
[0008] Bei dieser Art der Ausbildung von Lenkern ergeben sich, insbesondere durch Verformungen
des Konvertergefäßes, unberechenbare Kräfte, die die Lenker nicht nur auf Zug oder
Druck, sondern auch auf Biegung belasten. Dies ist immer dann der Fall, wenn solche
Lenker in zu ihren Gelenkachsen quer verlaufende Lagerbewegungen gezwungen werden.
[0009] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Bauart eines kippbaren Konverters der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten
Art anzugeben, die einerseits eine lastschlüssige Verbindung zwischen Konvertergefäß
und Tragring ergibt, dabei aber radialen wie auch axialen Verformungen des Konvertergefäßes
geringstmöglichen Widerstand entgegensetzt, damit eine zwängungsfreie Konstruktion
ergibt, und bei günstiger Beanspruchungsart der übrigen Tragelemente eine wartungsfreie,
unkomplizierte und fertigungstechnisch günstige Ausführung ermöglicht, und wobei die
Befestigungselemente miteinander drei Kraftkomponenten ausbilden, nämlich Längsbefestigung,
Querbefestigung und Querarretierung.
[0010] Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem kippbaren Konverter der im Oberbegriff von
Anspruch 1 genannten Art mit der Erfindung eine Bauart entsprechend den Merkmalen
von Anspruch 1 vorgeschlagen. Dabei erfolgt die Lastübertragung Konvertergefäß/Tragring
über Befestigungselemente, die im Zusammenwirken miteinander drei Kraftkomponenten
ausbilden, nämlich:
- Längsbefestigung,
- Querbefestigung,
- Querarretierung,
wobei diese dadurch gekennzeichnet sind, dass die Längsbefestigung am Konvertergefäß
unterhalb des Tragringes angeordnete Stützkonsolen und an der Unterseite des Tragringes
im Abstand angeordnete Gelenklager umfasst, die mit je einem Gelenkdreieck verbindbar
sind.
[0011] In einer alternativen Ausgestaltung können die Stützkonsolen und die Gelenklager
mit je zwei Paaren von Zug-Druck-Stangen gelenkig verbindbar sein.
[0012] Eine Ausgestaltung der Lastübertragung Konvertergefäß/Tragring ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Querarretierung ein an der Unterseite des Tragringes unter Ausbildung eines
Gelenkes mit dem Konvertergefäß angeordnetes Scharnier mit einer horizontalen Achse
ist.
[0013] Der Konverter nach der Erfindung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die Querbefestigung
ein Paar auf der Oberseite des Tragringes angeordnete Lastbolzen umfasst, die zwischen
Anschlägen des Konvertergefäßes lastabstützbar geführt sind.
[0014] Und schließlich ist der Konverter nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass
die Querbefestigung mit jeweils einem Paar Zug-Druck-Stangen ausgebildet ist, die
unterhalb des Tragringes, diesen gelenkig mit dem Konvertergefäß verbindbar, in je
einem Gelenklager einerseits am Tragring, und andererseits am Konvertergefäß angelenkt
sind.
[0015] Durch die Lastübertragung unter erfindungsgemäßer Ausbildung dreier zusammenwirkbarer
Kraftkomponenten, nämlich Längsbefestigung / Querbefestigung / Querarretierung der
Befestigungselemente werden ungünstige Krafteinwirkungen auf die Gelenklager der Stützkonsolen
und damit Verbiegungen dieser Bauelemente verhindert und somit eine zwängungsfreie
Bauart mit günstigen Beanspruchungen der Gelenkteile und der übrigen Tragkonstruktion
verwirklicht. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Bauart bei vergleichsweise erheblich
geringer Anzahl von Gelenken unkompliziert, wartungsarm und kostengünstig.
[0016] Weitere Ausgestaltungen sind entsprechend den Unteransprüchen vorgesehen.
[0017] Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung einiger in den Zeichnungen schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- die Ansicht eines erfindungsgemäßen Konverters entlang einer vertikalen Achse,
- Fig. 2
- den Konverter gemäß Fig. 1 in Draufsicht,
- Fig. 3
- eine Ansicht des Konverters mit anderen Befestigungselementen,
- Fig. 4
- den Konverter gemäß Fig. 3 in Draufsicht,
- Fig. 5
- eine Ansicht des Konverters mit sowohl Querbefestigungs- als auch Querarretierungs-Elementen,
- Fig. 6
- den Konverter gemäß Fig. 5 in Draufsicht.
[0019] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte kippbare Konverter mit einer vertikalen Achse
x-x in einer Bauart nach der Erfindung umfasst ein Konvertergefäß 1 und einen dieses
in radialem Abstand umgebenden Tragring 2 mit zwei in einer horizontalen Achse y-y
diametral gegenüberliegenden Tragzapfen 3, 4, wobei die Lastübertragung zwischen Konvertergefäß
1 und Tragring 2 über Gelenkverbindungen erfolgt, die miteinander drei Kraftkomponenten
ausbilden, nämlich Längsbefestigung, Querbefestigung und Querarretierung, dadurch
gekennzeichnet, dass die Längsbefestigung am Konvertergefäß 1 unterhalb des Tragringes
2 angeordnete Stützkonsolen 6 und an der Unterseite des Tragringes 2 im Abstand angeordnete
Gelenklager 7, 8 umfasst, die mit je einem Gelenkdreieck als Stützglied 9 verbindbar
sind.
[0020] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Tragring 2 und das Konvertergefäß 1 mit geringem
Freiheitsgrad ineinandergreifbare Querarretierungselemente 10, 11 in Form eines Scharniers
besitzen, welche derart ausgebildet sind, dass sie ein seitliches Wegkippen des Konvertergefäßes
1 relativ zum Tragring 2 verhindern.
[0021] Eine Ausgestaltung des Konverters nach der Erfindung sieht vor, dass das Stützglied
9 ein etwa dreieckiges Flachmaterial-Formstück ist, welches mit dem Tragring 2 durch
zwei an seinem Umfang beabstandet angeordnete sphärische Gelenklager 7, 8, und mit
dem Konvertergefäß 1 durch jeweils ein an diesem angeordnetes, an einer Stützkonsole
6 ausgebildetes sphärisches Gelenklager gelenkig verbunden ist.
[0022] Der in Fig. 2 in Draufsicht gezeigte Konverter umfasst ein Konvertergefäß 1, umgeben
im radialen Abstand von einem Tragring 2, an dem ein Paar Tragzapfen 3, 4 in diametraler
Position befestigt sind, die den Konverter um die Achse y-y kippbar aufnehmen.
[0023] Tragring 2 und Konvertergefäß 1 sind durch Querarretierungselemente 10, 11 in Form
eines Scharniers mit der Achse z-z gelenkig miteinander verbunden. Querkräfte zwischen
dem Konvertergefäß 1 und dem Tragring 2 infolge Kippbewegungen des Konverters werden
zusätzlich von Lastbolzen 13 am Konvertergefäß 1 und diesen zugeordneten Anschlägen
14 am Tragring 2 unter Ausbildung einer Querarretierung aufgefangen.
[0024] Eine weitere Ausgestaltung nach der Erfindung sieht gemäß den Figuren 3 und 5 vor,
dass die als Stützglied 9 ausgebildete Gelenkverbindung zwischen Tragring 2 und Konvertergefäß
1 auch zwei Zug-Druck-Stangen 15, 15' aufweisen kann, die einerseits mit dem Tragring
2 an zwei beabstandeten sphärischen Gelenklagern 7, 8, und andererseits mit einem
diesen im vertikalen Abstand zugeordneten Gelenklager an einer Stützkonsole 6 des
Konvertergefäßes 1 gelenkig verbunden sind.
[0025] Figur 4 zeigt eine Ausbildung der Erfindung mit einer Doppelanordnung der Arretierungselemente
10, 11 einander gegenüberliegend. Diese Ausführung hat sich als besonders robust und
belastungsfähig erwiesen. Dagegen ist die Bauart des Konverters nach der Figur 6 besonders
einfach und kostengünstig und eignet sich für Ausführungen mit vergleichsweise geringem
Konvertergewicht.
[0026] Bezüglich des mehrfach erwähnten Freiheitsgrades der Bauart von Funktionselementen
des erfindungsgemäßen Konverters ist festzustellen, dass beispielsweise der allseitige
Freiheitsgrad zwischen Gelenken 5 bis 8 bzw. 10 maximal 2 mm in allen Richtungen beträgt.
Ebenfalls kann der Freiheitsgrad zwischen dem Lastbolzen 13 und einem der seitlich
angeordneten Anschläge 14 maximal 2 mm betragen.
[0027] Die erfindungsgemäß mit Freiheitsgrad ausgeführte Konverterkonstruktion, insbesondere
mit den Querarretierungselementen 10 - 11, ergibt eine zwängungsfreie Bauart mit vergleichsweise
einfachen Mitteln und trägt somit zur langen Verfügbarkeit der hauptsächlichen Bauteile
von Konvertergefäß 1 und Tragring 2 bei, ohne dass hierbei ein Wartungsbedarf entsteht.
Somit ist dieser Teil der Konstruktion unkompliziert und zweckmäßig.
Liste der Bezugszeichen
[0028]
- 1
- Konvertergefäß
- 2
- Tragring
- 3
- Tragzapfen
- 4
- Tragzapfen
- 5
- Gelenklager
- 6
- Stützkonsole
- 7
- Gelenklager
- 8
- Gelenklager
- 9
- Stützglied
- 10
- Querarretierungselement, Scharnierbolzen
- 11
- Querarretierungselement, Scharnierarme
- 13
- Lastbolzen
- 14
- Anschläge
- 15, 15'
- Zug-Druck-Stange
- 16
- Zug-Druck-Stange
1. Kippbarer Konverter, umfassend ein Konvertergefäß (1) mit einer vertikalen Achse (x-x)
und einen dieses in radialem Abstand umgebenden Tragring (2) mit zwei in einer horizontalen
Achse (y-y) diametral gegenüberliegenden Tragzapfen (3, 4), wobei die Lastübertragung
Konvertergefäß/Tragring über Befestigungselemente erfolgt, die miteinander drei Kraftkomponenten
ausbilden, nämlich Längsbefestigung, Querbefestigung und Querarretierung, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsbefestigung am Konvertergefäß (1) unterhalb des Tragringes (2) angeordnete
Stützkonsolen (6) und an der Unterseite des Tragringes (2) im Abstand angeordnete
Gelenklager (7, 8) umfasst, die mit je einem Gelenkdreieck als Stützglied (9) verbindbar
sind.
2. Konverter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkonsolen (6) und die Gelenklager (7, 8) mit je zwei Paaren von Zug-Druck-Stangen
(15, 15') gelenkig verbindbar sind.
3. Konverter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querarretierung ein an der Unterseite des Tragringes (2) unter Ausbildung einer
Gelenk-Verbindung mit dem Konvertergefäß (1) angeordnetes Scharnier (10, 11) mit einer
horizontalen Achse (z-z) ist.
4. Konverter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querbefestigung ein Paar auf der Oberseite des Tragringes (2) angeordnete Lastbolzen
(13) umfasst, die zwischen Anschlägen (14) des Konvertergefäßes (1) lastabstützbar
geführt sind.
5. Konverter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querbefestigung (11) mit jeweils einem Paar Zug-Druck-Stangen (16) ausgebildet
ist, die unterhalb des Tragringes (2), diesen gelenkig mit dem Konvertergefäß (1)
verbindbar, in je einem Gelenklager (7, 8) einerseits am Tragring (2), und andererseits
am Konvertergefäß (1) angelenkt sind.
6. Konverter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützglied (9) ein etwa dreieckiges Flachmaterial-Formstück ist, welches mit
dem Tragring (2) durch zwei an seinem Umfang beabstandet angeordnete sphärische Gelenklager
(7, 8), und mit dem Konverterbehälter (1) durch jeweils ein an diesem angeordnetes,
an einer Stützkonsole (6) ausgebildetes sphärisches Gelenklager gelenkig verbunden
ist.
7. Konverter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die als Stützglied (9) ausgebildete Gelenkverbindung zwischen Tragring (2) und Konvertergefäß
(1) Zug-Druck-Stangen (16) aufweist, die einerseits mit dem Tragring (2) an zwei beabstandeten
sphärischen Gelenklagern (7, 8), und andererseits mit einem diesen im vertikalen Abstand
zugeordneten Gelenklager (5) an einer Stützkonsole (6) des Konvertergefäßes (1) gelenkig
verbunden sind.
8. Konverter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite des Tragringes (2) in einer zur Konverterachse (x-x) parallelen
Ebene ein Lastbolzen (13) mit abgerundetem Kopfteil befestigt ist, welchem am Konvertergefäß
(1) zwei mit beidseitigem Freiheitsgrad angeordnete Anschläge (14) zu beiden Seiten
zugeordnet sind.
9. Konverter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der allseitige Freiheitsgrad beispielsweise zwischen einer Bohrung (11) und einem
zuordenbaren Führungsbolzen (10) maximal 2 mm beträgt.