[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kompressorkopf und insbesondere einen Kompressorkopf
mit elastischen Schnabelventilen
[0002] Verschiedene Kompressoren und Pumpen sind bekannt, die ein flüssiges oder gasförmiges
Medium in einem Verdichtungsraum komprimieren. Bei bekannten Kolbenkompressoren oder
Membranpumpen wird das Volumen eines Verdichtungsraums durch eine oszillierende Bewegung
eines den Verdichtungsraum abschließenden Kolbens periodisch variiert. Das Einströmen
des zu verdichtenden Mediums in den Verdichtungsraum bzw. das Ausströmen des komprimierten
Mediums aus dem Verdichtungsraum wird über entsprechende Ventile gesteuert, die in
der Regel scheibenartig bzw. klappenförmig ausgebildet sind.
[0003] Aus US-5,092,224 ist beispielsweise eine Kompressoranordnung bekannt, die eine Lufteinlasskammer,
eine Luftauslasskammer und eine Kompressionskammer aufweist. Die Lufteinlasskammer
und die Luftauslasskammer sind voneinander getrennt und jeweils über ein Ventil mit
der Kompressionskammer, deren Volumen durch die periodische Bewegung eines Kolbens
vergrößert bzw. verkleinert wird, verbunden. Die verwendeten Ventile, die ein Einströmen
bzw. Ausströmen von Luft jeweils in gewünschter Weise ermöglichen bzw. verhindern,
sind hier klappenförmig ausgebildet. Die Öffnung zwischen Lufteinlasskammer und Kompressionskammer
wird von dem scheibenförmigen Ventilelement, das mit Hilfe einer Schraube einseitig
befestigt ist, während eines Ansaugvorgangs, d.h. wenn das Kompressorraumvolumen zunimmt,
durch ein einseitiges Anheben des Ventilelements freigegeben. Gleichzeitig verschließt
ein weiteres Ventilelement die Öffnung zwischen Kompressionskammer und Luftauslasskammer.
Beim Kompressionsvorgang, d.h. wenn das Volumen der Kompressionskammer verringert
wird, ist die Öffnung zwischen Lufteinlasskammer und Kompressionskammer verschlossen
und gleichzeitig gibt ein Ventilelement die Öffnung zwischen Luftauslasskammer und
Kompressionskammer frei, so dass das komprimierte Medium aus der Kompressionskammer
in die Luftauslasskammer ausströmt.
[0004] Ähnliche klappenartig ausgebildete Auslass- bzw. Einlassventile sind in dem US-Patent
3,961,868 beschrieben. Auch hier sind entsprechende Einlass- bzw. Auslassöffnungen
mit Hilfe elastischer Ventilelemente zu schließen bzw. durch Anheben dieser elastischen
Ventilelemente zu öffnen. Die elastischen Ventilelemente sind hierzu einseitig mit
Hilfe von Schrauben an entsprechenden Teilen des Kompressors befestigt, so dass sich
das elastische Ventilelement beim Freigeben der Öffnung einseitig abhebt bzw. beim
Schließen auf der Öffnung und dem umliegenden Bereich aufliegt.
[0005] Die Öffnungen zwischen entsprechenden Einlass-, Auslass- und Kompressorräumen können
auch elastische Ventilelemente aufweisen, die derart ausgebildet sind, dass die scheibenförmigen
Ventilelemente nicht nur einseitig befestigt sind, sondern an mehreren Stellen, beispielsweise
symmetrisch um die Öffnung herum. Ein Öffnen bzw. Schließen erfolgt dann durch Anheben
des gesamten elastischen Ventilelementes senkrecht zur Oberfläche der Öffnung. Dringt
beispielsweise ein gasförmiges oder flüssiges Medium von unten in eine mit einem derartigen
Ventilelement verschlossene Öffnung ein, so wird das gesamte Ventilelement aufgrund
der Strömung angehoben und das Medium entweicht durch die Öffnung. Strömt das gasförmige
oder flüssige Medium von der entgegengesetzten Seite in Richtung das die Öffnung verschließende
Ventilelement, so wird das Ventilelement aufgrund der Strömung gegen die Öffnung gedrückt
und verschließt diese.
[0006] Die bekannten Ventilelemente sind beispielsweise aus Plastik, Gummi, Silikon oder
einem anderen flexiblen Kunststoff hergestellt. Während des Kompressionsvorgangs werden
die Ventilelemente periodisch geöffnet und geschlossen. Ein derartiges periodisches
Öffnen und Schließen hat eine starke Geräuschentwicklung zur Folge, da jedes Mal wenn
eine Öffnung verschlossen wird, das scheibenförmige Ventilelement auf den die Öffnung
umgebenden und als Ventilsitz dienenden Bereich, der beispielsweise aus Metall oder
Kunststoff besteht, aufschlägt. Somit schlagen beim periodischen Öffnen und Schließen
unterschiedliche Materialien mit geringer Elastizität aufeinander. Zudem ist bei den
bekannten Anordnungen in der Regel die Auflagefläche, d.h. die Berührungsfläche des
Ventilelements mit dem die Öffnung umgebenden Bereich relativ groß. Dies wirkt sich
zudem negativ auf die Geräuschentwicklung aus.
[0007] Eine derartige hohe Geräuschentwicklung ist insbesondere bei Kompressoren unerwünscht,
die mit Inhalationstherapiegeräten verwendet werden. Für einen Patienten, der ein
derartiges Inhalationstherapiegerät verwendet, ist ein hoher Geräuschpegel äußerst
unangenehm.
[0008] Die in DE 199 27 458 beschriebenen Erfindung löst die Aufgabe, einen Kompressorkopf
zu schaffen, bei dem die Geräuschentwicklung während des periodischen Kompressionsvorgangs
wesentlich reduziert ist, ohne dass dabei die Betriebseigenschaften des Kompressors
verschlechtert werden.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe gemäss DE 199 27 458 durch einen Kompressorkopf mit einem
Verdichtungsraum, einer ersten Entspannungskammer, die einen Einlassstutzen und ein
erstes Ventilelement aufweist, über das die erste Entspannungskammer mit dem Verdichtungsraum
verbunden ist, und einer zweiten Entspannungskammer, die einen Auslassstutzen und
ein zweites Ventilelement aufweist, über das die zweite Entspannungskammer mit dem
Verdichtungsraum verbunden ist, wobei die Ventilelemente elastische Schnabelventile
sind.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den in DE 199 27 458 beschriebenen
Kompressorkopf weiter zu verbessern.
[0011] Diese Aufgabe wird gemäss der vorliegenden Erfindung erreicht durch einen Kompressorkopf
mit den oben beschriebenen Merkmalen, bei dem die Ventilelemente elastische Mehrfach-Schnabelventile
sind.
[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei den Ventilelementen um elastische
Doppel-Schnabelventile, deren schlitzförmige Ventilöffnungen rechtwinklig zueinander
angeordnet sind.
[0013] Auch die vorliegende Erfindung erreicht den wesentlichen Vorteil, dass durch das
Verwenden von elastischen Schnabelventilen die Geräuschentwicklung während des Kompressionsvorganges
wesentlich reduziert wird, da bei derartigen Ventilen zum einen bei Verschließen ds
Ventilelements gleiche Materialien aufeinander treffen und zum anderen die Auflagefläche
beim Verschließen des Ventilelements wesentlich kleiner ist als bei herkömmlichen
Ventilelementen.
[0014] Ein weiterer Vortiel der Erfindung besteht darin, dass die elastischen Schnabelventile
einfach zu montieren sind, da sie durch Aufstecken bzw. Aufschieben auf entsprechende
Ventilsitze befestigt werden.
[0015] Ferner weist die vorliegende Erfindung den Vorteil auf, dass sich eventuell in den
Zuleitungen bildendes Kondensat aufgrund der Form der Schnabelventile nicht in den
Verdichtungsraum eindringt, und somit die Funktionstüchtigkeit und die Lebensdauer
des Kolbenkompressorkopfes verbessert.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen genauer erläutert, in denen
zeigt:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Darstellung der einzelnen Komponenten eines Kompressorkopfes;
- Fig. 2
- einen Querschnitt des Kompressorkopfoberteils 1 aus Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt des Kompressorkopfoberteils 1 aus Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Querschnitt des Kompressorkopfunterteils 2 aus Fig. 1;
- Fig. 5
- eine dreidimensionale Darstellung der in dem Kompressorkopf gemäß Fig. 1 bis 4 verwendeten
Schnabelventile;
- Fig. 6
- ein Kreuz-Schnabelventil gemäss der Erfindung, und
- Fig. 7A-C
- einen Ventilsitz für ein erfindungsgemäßes Kreuz-Schnabelventil.
[0017] Fig. 1 zeigt schematisch in dreidimensionaler Darstellung die einzelnen Komponenten
eines Kompressorkopfes. Ein Kompressorkopfoberteil ist in Fig. 1 mit Bezugsziffer
1 bezeichnet, ein Kompressorkopfunterteil mit 2, und die Schnabelventile sind mit
3a bzw. 3b bezeichnet. Das Kompressorkopfoberteil 1 sowie das Kompressorkopfunterteil
2 weisen eine kreiszylindrische Form mit einander entsprechenden Außen- und Innenabmessungen
auf und sind jeweils auf einer Seite abgeschlossen. Die nicht abgeschlossenen Seiten
des Ober- und Unterteils, zwischen denen bei der Montage ein Dichtelement 4 angeordnet
ist, sind so ausgebildet, daß sich im Inneren des Kompressorkopfes zwei separate Entspannungskammern
5 und 6 befinden. Zu diesem Zweck ist in dem Oberteil 1 und in dem Unterteil 2 eine
Trennwand 7 angeordnet, die in Fig. 1 nur im Kompressorkopfunterteil 2 zu sehen ist.
Die Trennwand 7 schließt sowohl die offene Seite des Oberteils 1 als auch die des
Unterteils 2, zusammen mit den entsprechenden Außenwänden, plan ab, so daß im Inneren
des Kompressorkopfes keine direkte Verbindung zwischen den beiden Entspannungskammern
5 und 6 besteht. Die erste Entspannungskammer 5 hat die Funktion einer Einlaßkammer,
und die zweite Entspannungskammer 6 hat die Funktion einer Auslaßkammer, was nachstehend
noch genauer beschrieben wird.
[0018] An dem Kompressorkopfoberteil 1 ist ein Einlaßstutzen 8 und ein Auslaßstutzen 9 angeordnet.
Ein zu komprimierendes Medium strömt durch den Einlaßstutzen 8 in die Einlaßkammer
5, bzw. ein komprimiertes Medium strömt aus der Auslaßkammer 6 durch den Auslaßstutzen
8 nach Außen. In Fig. 1 sind der Einlaß- und Auslaßstutzen senkrecht zur Querschnittsfläche
des Kompressorkopfoberteils 1 verlaufend dargestellt. Die Einlaßund Auslaßstutzen
können jedoch auch seitlich an dem Oberteil 1 angebracht sein, wie das zum Beispiel
in dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel zu sehen ist. Auch bei einer seitlichen Anordnung
des Einlaß- bzw. Auslaßstutzens steht der Einlaßstutzen 8 mit der Einlaßkammer 5 und
der Auslaßstutzen 9 mit der Auslaßkammer 6 in Verbindung.
[0019] Das Kompressorkopfunterteil 2 weist auf seiner den Entspannungskammern 5 und 6 gegenüberliegenden
Seite einen Verdichtungsraum 10 auf, der von einem Kolben 11 abgeschlossen wird, wie
in Fig. 4 gezeigt ist. Durch eine oszillierende Bewegung des Kolbens 11 wird das Volumen
des Verdichtungsraums 10 periodisch variiert. Wie ebenso in Fig. 4 zu sehen ist, ist
die Einlaßkammer 5 über eine Öffnung 12 mit dem Verdichtungsraum 10 verbunden. Analog
ist die Auslaßkammer 6 über eine weitere Öffnung 13 mit dem Verdichtungsraum 10 verbunden.
Der Durchmesser der Auslaßöffnung 13 ist hierbei typischerweise etwas kleiner als
der der Einlaßöffnung 12. Die Einlaßöffnung 12 ist im Bereich der Einlaßkammer 5 von
einem zylinderförmigen Ventilaufnahmeelement 14 kreisförmig umgeben. Das kreiszylindrische
Ventilaufnahmeelement 14 dient der Aufnahme des Einlaßventils. Die Auslaßöffnung 13
ist im Bereich der Auslaßkammer 6 von einem im Querschnitt im wesentlichen zylinderförmigen
Ventilsitz 15 umgeben, dessen in Richtung Kompressorkopfoberteil 1 weisendes Ende
schnabelförmig zuläuft. Die Funktion des Ventilaufnahmeelements 14 als auch die des
Ventilsitzes 15 werden nachstehend noch genauer beschrieben.
[0020] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt des Kompressorkopfoberteils 1 und zwar in Richtung
der in Fig. 1 verdeckten offenen Seite des Kompressorkopfoberteils 1. In dem in Fig.
2 dargestellten Ausführungsbeispiel des Kompressorkopfoberteils 1 sind der Einlaßstutzen
8 und der Auslaßstutzen 9 seitlich an dem Oberteil 1 angeordnet. Die Trennwand 7 unterteilt
den Innenbereich des Kompressorkopfoberteils 1 in Einlaß- und Auslaßkammer 5 und 6.
Im Bereich der Einlaßkammer 5 ist zentriert ein Ventilsitz 17 auf einem zylinderförmigen
Sockel 16 angeordnet. Der Ventilsitz 17 weist ein kreiszylindrisches offenes Ende,
das mit dem Sockel 16 verbunden ist, und ein schnabelförmiges Ende mit schlitzförmiger
Öffnung auf. Im Bereich der Auslaßkammer 6 ist zentriert ein zweites zylinderförmiges
Ventilaufnahmeelement 18 angeordnet. In der Außenwand des Aufnahmeelements 18 sind
mehrere Schlitze 18a - 18d angeordnet, die in Längsrichtung des Aufnahmeelementes
verlaufen.
[0021] Die Anordnung sowohl des Ventilsitzes 17 als auch des Ventilaufnahmeelements 18 geht
aus Fig. 3 hervor, die einen Längsschnitt des in Fig. 2 dargestellten Kompressorkopfoberteils
1 zeigt. Der Ventilsitz 17 ist auf einem bzw. in einem hohlzylindrischen Sockel 16
Luft isolierend angeordnet, d.h. keine Luft kann zwischen Ventilsitz 17 und Sockel
16 ins Innere der Anordnung eindringen. Das schnabelförmige Ende des Ventilsitzes
17 mit schlitzförmiger Öffnung weist hierbei in Richtung Kompressorkopfunterteil 2,
und erstreckt sich typischerweise etwas in Richtung Kompressorkopfunterteil 2 weisend
über den Oberteilaußenrand bzw. die Oberteiltrennwand 7. Zudem ist in dem Sockel 16
quer zur Längsrichtung des Ventilsitzes 17 eine Öffnung 19 ausgebildet, so daß ein
durchgehender Kanal zwischen der Öffnung 19 und dem schnabelförmigen Ende des Ventilsitzes
17 entsteht. Auf den Ventilsitz 17 wird das in Fig. 5 dargestellte elastische Schnabelventil
aufgeschoben, was in Fig. 3 aus Gründen der besseren Übersicht jedoch nicht dargestellt
ist.
[0022] Das Ventilaufnahmeelement 18 ist zentriert in der Auslaßkammer 6 des Oberteils 1
angeordnet und dient der Aufnahme bzw. Führung des elastischen schnabelförmigen Auslaßventil
3b, das auf dem Ventilsitz 15 des Kompressorkopfunterteils 2 angeordnet ist. Die in
Längsrichtung des Aufnahmeelementes 18 angeordneten Schlitze 18a - 18d gewährleisten
ein zuverlässiges Einströmen des durch das Auslaßventil 3b in die Auslaßkammer 6 eintretenden
komprimierten Mediums.
[0023] Fig.4 zeigt einen Querschnitt des in Fig. 3 dargetellten Kompressorkopfunterteils
2. Wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben, ist der in Richtung Kompressorkopfoberteil
1 weisende Bereich in separate Entspannungskammern 5 und 6 aufgeteilt. Auf der den
Kammern gegenüberliegenden Seite des Kompressorkopfunterteils 2 befindet sich der
Verdichtungsraum 10, der von dem Kolben 11 begrenzt wird. Die Einlaßkammer 5 ist über
die Öffnung 12 mit dem Verdichtungsraum 10 verbunden.
[0024] Entsprechend ist die Auslaßkammer 6 über die Öffnung 13 mit dem Verdichtungsraum
10 verbunden. Der Durchmesser der Öffnung 13 ist hierbei in der Regel kleiner als
der der Öffnung 12. Die Öffnung 12 ist in dem Bereich der Einlaßkammer 5 von einem
zylinderförmigen Ventilaufnahmeelement 14 umgeben, dessen Durchmesser etwas größer
ist als der des in Fig. 5 dargestellten Einlaßventils 3a. Das Ventilaufnahmeelement
14 dient hierbei der Führung des an dem Ventilsitz 17 des Kompressoroberteils 1 angebrachten
Einlaßventils 3a. Es sei angemerkt, daß die Führungsfunktion analog der des Ventilaufnahmeelements
18 des Kompressorkopfoberteils 1 ist. So wie das Ventilaufnahmeelement 18 des Kompressorkopfoberteils
1 in Richtung Unterteil 2 weisend übersteht, so steht auch das Ventilaufnahmeelement
14 des Kompressorkopfunterteils 1 etwas in Richtung Oberteil 1 über, um eine entsprechende
Führung des Einlaßventils 3a zu gewährleisten.
[0025] Die Öffnung 13 zwischen Verdichtungsraum 10 und Auslaßkammer 6 ist im Bereich der
Auslaßkammer 6 von dem Ventilsitz 15 umgeben. Das mit der Öffnung 13 in Verbindung
stehende Ende des Ventilsitzes 15 weist eine kreiszylindrische Gestalt auf, dessen
Durchmesser mit dem der Öffnung 13 übereinstimmt. Das in Richtung Kompressorkopfoberteil
1 weisende Ende des Ventilsitzes 15 weist eine schnabelförmige Gestalt mit schlitzförmiger
Öffnung auf. Die schnabelförmige Seite des Ventilsitzes 15 steht hierbei nicht über
die Trennwand 7 bzw. den Unterteilaußenrand in Richtung Kompressorkopfoberteil 1 über,
wie in Fig. 4 zu sehen ist.
[0026] Auf dem Ventilsitz 15 wird ein weiteres elastisches Schnabelventil angeordnet, das
in Fig. 4 jedoch aus Gründen der besseren Übersicht nicht dargestellt ist. Das Schnabelventil
dient hierbei als Auslaßventil 3b und weist die in Fig. 5 gezeigte Form auf.
[0027] Die als Einlaßventil 3a bzw. Auslaßventil 3b dienenden elastischen Schnabelventile
weisen identische Gestalt auf, die in Fig. 5 dreidimensional dargestellt ist. Das
Schnabelventil besteht beispielsweise aus Gummi oder einem anderen elastischen Kunststoff
und weist ein zylinderförmiges Ende mit kreisförmiger Öffnung auf. An dieser Seite
ist das Schnabelventil von einem tellerförmigen Rand 20 umgeben. Das gegenüberliegende
Ende hat eine schnabelförmige Form und weist zwei Flügel 21 und 22 auf. Das schnabelförmige
Ende des Ventilelements ist in entspanntem Zustand geschlossen, d.h. die beiden Flügel
21 und 22 des Schnabelventils berühren sich entlang einer Geraden, die in Fig. 5 mit
Bezugsziffer 23 bezeichnet ist. Strömt beispielsweise ein zu verdichtendes Medium
von der zylinderförmigen Seite in das Schnabelventil ein, so öffnet sich das schnabelförmige
Ende des Ventilelementes durch Aufspreizen der Flügel 21 und 22. Strömt ein gasförmiges
oder flüssiges Medium von der anderen Seiten ein, also vom schnabelförmigen Ende,
so bleiben die beiden Flügel 21 und 22 weiterhin in Kontakt miteinander und werden
sogar stärker aneinander gedrückt, so daß das Schnabelventil in diese Richtung sperrt.
Da das Schnabelventil aus Gummi bzw. einem anderen elastischen Material hergestellt
ist, ist das Öffnen und Schließen der Flügel elastisch gedämpft. Im Gegensatz zu bisherigen
in Kompressoren und Pumpen verwendeten Ventilen treffen beim Schließen des Ventils
keine unterschiedlichen Materialien aufeinander, sondern nur gleiche Materialien,
die zudem eine sehr hohe Elastizität aufweisen, was somit die Geräuschentwicklung
beim Öffnen und Schließen des Ventils signifikant reduziert. Zudem ist die Kontaktfläche
der beiden Flügel des Schnabelventils gering, was wiederum eine verminderte Geräuschentwicklung
zur Folge hat.
[0028] Im folgenden wird kurz der Zusammenbau des zuvor beschriebenen Kompressorkopfes erläutert.
Zuerst werden die elastischen Schnabelventile 3a und 3b auf die entsprechenden Ventilsitze
17 bzw. 15 geschoben, die in dem Oberteil 1 bzw. in dem Unterteil 2 angeordnet sind.
Zwischen Kompressorkopfoberteil 1 und Kompressorkopfunterteil 2 wird ein Dichtelement
4 in eine geeignete Nut 24 (siehe Fig. 4) angeordnet, und das Oberteil 1 und das Unterteil
2 werden so zusammengeführt, daß das auf dem Ventilsitz 17 angeordnete Einlaßventil
3a in das Ventilaufnahmeelement 14 des Kompressorkopfunterteils 2 eingeführt wird.
Das auf dem Ventilsitz 15 angeordnete Auslaßventil 3b wird in das Ventilaufnahmeelement
18 des Kompressorkopfoberteils 1 eingeführt. Das Oberteil 1 und das Unterteil 2 des
Kompressorkopfes werden dann miteinander verschraubt. Zu diesem Zweck ist eine Befestigungsöffnung
25 im Mittelpunkt des Oberteils 1 sowie im Mittelpunkt des Unterteils 2 angeordnet.
Zusätzlich, wie in Figs. 1 und 2 zu sehen ist, sind drei Befestigungseinrichtungen
26, 27 und 28 sowohl am Außenrand des Oberteils 1 als auch am Außenrand des Unterteils
2 symmetrisch im Abstand von 120 Grad zueinander angeordnet.
[0029] Somit weist im zusammengebauten Zustand der Innenraum des Kompressorkopfes zwei voneinander
getrennte Entspannungskammern auf, die Einlaßkammer 5 bzw. die Auslaßkammer 6, die
nur indirekt über den Verdichtungsraum 10 und den darin ausgebildeten Öffnungen 12
und 13 miteinander verbunden sind. Die elastischen Schnabelventile sind in der Einlaßkammer
5 bzw. der Auslaßkammer 6 auf entsprechende Ventilsitze 17 bzw. 15 derart aufgeschoben,
daß die Schnabelventile in entgegengesetzte Richtung weisen, was eine entgegengesetzte
Ventilwirkung zur Folge hat.
[0030] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die zuvor beschriebenen Abbildungen die Funktionsweise
des Kompressorkopfes beschrieben. Durch den Einlaßstutzen 8 strömt ein zu verdichtendes
gasförmiges oder flüssiges Medium in die Einlaßkammer 5 ein. Wird der in Fig. 4 dargestellte
Kolben 11 beispielsweise durch einen Elektromotor (nicht dargestellt) nach unten bewegt,
nimmt das Volumen des Verdichtungsraumes 10 zu. Aufgrund einer Sogwirkung strömt das
zu verdichtende Medium aus der Einlaßkammer 5 durch die Öffnung 19 des Sockels 16
in das auf dem Ventilsitz 15 angeordnete Einlaßventil 3a. Somit strömt das zu verdichtende
Medium von der kreiszylindrischen Seite des Schnabelventils 3a in Richtung schnabelförmiges
Ende und öffnet das Einlaßventil 3a, da die Flügel des Schnabelventils durch das einströmende
Medium auseinander gedrückt werden. Gleichzeitig kann kein gasförimiges oder flüssiges
Medium aus der Auslaßkammer 6 in den Verdichtungsraum 10 eindringen, da das schnabelförmige
Auslaßventil 3b in entgegengesetzte Richtung angeordnet ist, was ein Sperren des Ventils
in diese Richtung zur Folge hat. Die Sogwirkung bewirkt hier, daß die Flügel des Auslaßventils
3b stärker aneinander gedrückt werden und somit ein Einströmen des Mediums aus der
Auslaßkammer 6 in den Verdichtungsraum 10 in dieser Phase des periodischen Kompressionsvorgangs
verhindert. Dreht sich die Bewegungsrichtung des Kolbens 11 um, d.h. bewegt sich der
in Fig. 4 dargestellte Kolben 11 nach oben, wird das Volumen des Verdichtungsraumes
10 verringert. Das sich in dem Vedichtungsraum 10 befindende Medium wird komprimiert
und wird aus dem Verdichtungsraum 10 durch die Öffnung 13 und das Auslaßventil 3b,
das auf dem Ventilsitz 15 in der Auslaßkammer 6 angeordnet ist, in die Auslaßkammer
6 ausgestoßen. Ein derartiges Ausstoßen des komprimierten Mediums in die Auslaßkammer
6 ist hierbei möglich, da das Auslaßventil 3b so angeordnet ist, daß das komprimierte
Medium von der kreiszylindrischen Seite des Schnabelventils 3b eindringt und die Flügel
des schnabelförmigen Endes auseinander drückt und somit das Auslaßventil 3b öffnet.
Gleichzeitig ist das Einlaßventil 3a geschlossen, aufgrund seiner entgegengesetzten
Anordnung. Es verhindert in dieser Phase des periodischen Kompressionsvorgangs ein
Einströmen des verdichteten Mediums aus dem Verdichtungsraum 10 in die Einlaßkammer
5. Das sich nach der Kompressionsphase in der Auslaßkammer 6 befindende komprimierte
Medium wird über den Auslaßstutzen 9 nach Außen abgegeben bzw. an ein angeschlossenes
Gerät, z.B. ein Inhalationstherapiegerät. Dieser Ablauf wird zyklisch durchlaufen.
Bei der periodischen Auf- und Abbewegung des Kolbens 11 öffnen bzw. schließen sich
das Einlaß- bzw. Auslaßventil 3a bzw. 3b entsprechend.
[0031] Ein derartiger Kompressorkopf mit elastischen Schnabelventilen hat den Vorteil, daß
die Geräuschentwicklung beim periodischen Öffnen und Schließen der Schnabelventile
im Vergleich zu herkömmlichen Kompressoren, die herkömmliche Ventilelemente verwenden,
reduziert ist. Eine derartige Verbesserung von Kompressorköpfen ist insbesondere für
deren Verwendung in Inhalationstherapiegeräten von Vorteil, da eine geringe Geräuschentwicklung
für einen Patienten einen höheren Komfort darstellt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
da sich eventuell bildendes Kondensat aufgrund der Form der Schnabelventile nicht
in den Kompressionsraum eindringt.
[0032] Ferner sei angemerkt, daß das Kompressorkopfoberteil 1 und Unterteil 2 aus Metall
oder einem Kunststoff mittels Spritzgußverfahren hergestellt wird. Das Oberteil 1
und das Unterteil 2 können auch aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Das Oberteil
1 kann z.B. aus Metall und das Unterteil 2 z.B. aus Kunststoff bestehen.
[0033] In Fig. 6 ist ein Doppelschnabelventil dargestellt, das erfindungsgemäß in einem
Kompressorkopf für Inhalationstherapiegeräte eingesetzt werden kann. Es wird am Einlass-
und/oder Auslassstutzen der Entspannungskammer anstelle des zuvor beschriebenen Schnabelventils
angeordnet.
[0034] Das in Fig. 6 gezeigte Doppelschnabelventil besteht beispielsweise aus Gummi oder
einem anderen elastischen Kunststoff und weist ein zylinderförmiges Ende 6.1 mit kreisförmiger
Öffnung auf. Das zylinderförmige Ende 6.1 ist von einem tellerförmigen Rand 6.2 umgeben.
Das gegenüberliegende Ende 6.3 des Doppel-Schnabelventils weist zwei über Kreuz angeordnete
Ventilöffnungskanten 6.4 und 6.5 auf. Im Ruhezustand sind beide Ventilöffnungskanten
6.4 und 6.5 geschlossen, wie in Fig. 6 gezeigt. Wenn Druckluft in das zylinderförmige
Ende 6.1 des Doppel-Schnabelventils gemäß Fig. 6 strömt, öffnen sich die Ventilöffnungen
entlang der Kanten 6.4 und 5 durch Aufspreitzen der Ventilflügel 6.6, 6.7, 6.8 und
6.9, von denen in Fig. 6 jedoch nur die Ventilflügel 6.6 und 6.7 direkt sichtbar sind.
[0035] In Fig. 7A ist ein entsprechender Kompressorkopfteil eines Inhalationstherapiegerätkompressors
beispielhaft in perspektivischer Darstellung gezeigt, bei dem ein Ventilsitz 100 für
ein Kreuz-Doppelschnabelventil ausgebildet ist. Der Ventilsitz 100 umfasst vier Öffnungen
101-104, die paarweise gegenüberliegend über Kreuz angeordnet sind. Die Lage der Öffnungen
101-104 ist auch in Fig. 7B zu erkennen, die eine Draufsicht auf den Ventilsitz 100
gemäss Fig. 7A darstellt. In Fig. 7B deutlich zu erkennen ist der Kern 105 des Ventilsitzes
100, der ebenfalls in Fig. 7C dargestellt ist. Fig. 7C zeigt eine geschnittene Darstellung
des Ventilsitzes 100 entlang der Linie A-A in Fig. 7B. Ebenfalls zu erkennen sind
die Öffnungen 101 und 103, die einander gegenüberliegen. Im Bereich des Kernteils
sind die Durchtrittsöffnungen 101-104 fortgesetzt in Form von Kerben oder Längsnuten
106, 107 108 und 109, die ebenfalls paarweise gegenüberliegend über Kreuz angeordnet
sind und sich entlang des Kernteils erstrecken. In Fig. 7C sind die Längsnuten 107
und 109 erkennbar.
[0036] Das erfindungsgemäße Doppel-Schnabelventil wird auf den Ventilsitz 100 aufgesteckt
und von dem Ventilsitz gehaltert. In Fig. 7C ist die Außenkontur des auf dem Ventilsitz
aufgesetzten Kreuz-Schnabelventils mit einer gestrichelten Linie angedeutet. Das Kreuz-Schnabelventil
nimmt den Ventilsitz 6.1 an seinem zylinderförmigen Ende 6.1 auf. Die Abdichtung wird
durch den tellerförmigen Rand 6.2 erreicht. Der tellerförmige Rand 6.2 kann entfallen,
wenn der Ventilsitz wie oben bezüglich Fig. 1 bis 5 beschrieben gewählt wird, da dann
das zylinderförmige Ende den Ventilsitz dicht umschließt.
[0037] Bei dem in den Fig. 7A bis 7C gezeigten Ventilsitz 100 wird die Druckmittelströmung
wirksam unterstützt, da die beiden Ventilöffnungskanten 6.4 und 6.6 des Doppel-Schnabelventils
gemäß der Erfindung entsprechend der Lage der Längsnuten und Öffnungen deckungsgleich
ausgerichtet sind. Alternativ zu dieser Positionierung des Doppelschnabelventils gemäß
der Erfindung kann auch eine um 45° gedrehte Anordnung gewählt werden, so dass die
Kanten 6.4 und 6.5 der Ventilöffnungen mit den Kanten des Kernteils 105 deckungsgleich
ausgerichtet werden. Vorteilhaft ist jedoch eine dieser beiden Positionen zu wählen,
da auf diese Weise eine die Symmetrie des Kreuz-Schnabelventils gemäß Fig. 6 ausnutzende
Druckmittelströmung erreicht wird.
1. Ein Kompressorkopf, umfassend:
einen Verdichtungsraum (10),
eine erste Entspannungskammer (5), die einen Einlaßstutzen (8) und ein erstes Ventilelement
(3a) aufweist, über das die erste Entspannungskammer (5) mit dem Verdichtungsraum
(10) verbunden ist, und
eine zweite Entspannungskammer (6), die einen Auslaßstutzen (9) und ein zweites Ventilelement
(3b) aufweist, über das die zweite Entspannungskammer (6) mit dem Verdichtungsraum
(10) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilelemente (3a,3b) elastische Mehrfach-Schnabelventile (6.1) sind.
2. Kompressorkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilelemente Kreuz-Schnabelventile (6.1) sind.
3. Kompressorkopf nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Ventilsitz (100), der vier paarweise gegenüberliegende und kreuzförmig angeordnete
Durchtrittsöffnungen (101, 102, 103, 104) aufweist, die um eine Kernteil (105) angeordnet
sind.
4. Kompressorkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kernteil (105) des Ventilsitzes (100) Längsnuten zur Fortsetzung der Durchtrittsöffnungen
(101, 102, 103, 104) aufweist.
5. Ein Kompressorkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfach-Schnabelventile (3a,3b) aus Gummi, einem elastischen Kunststoff oder
dergleichen hergestellt sind.
6. Ein Kompressorkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfach-Schnabelventile (3a, 3b) jeweils ein zylinderförmiges Ende und ein schnabelförmiges
Ende aufweisen, um so ein von dem zylinderförmigen Ende einströmendes Medium durchzulassen
und ein in Richtung schnabelförmiges Ende strömendes Medium nicht durchzulassen.
7. Ein Kompressorkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfach-Schnabelventile (3a, 3b) in den jeweiligen Entspannungskammern (5, 6)
in zueinander entgegengesetzter Richtung angeordnet sind, so daß sich eine in entgegengesetzte
Richtung weisende Ventilwirkung ergibt.
8. Ein Kompressorkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Entspannungskammer (5) einen ersten Ventilsitz (17) aufweist, auf dem das
erste Mehrfach-Schnabelventil (3a) mit seinem schnabelförmigen Ende in Richtung Verdichtungsraum
(10) weisend angeordnet ist, und die zweite Entspannungskammer (6) einen zweiten Ventilsitz
(15) aufweist, auf dem das zweite Mehrfach-Schnabelventil (3b) mit seinem zylinderförmigen
Ende in Richtung Verdichtungsraum (10) weisend angeordnet ist.
9. Ein Kolbenkompressorkopf nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Mehrfach-Schnabelventil (3a) in das erste Ventilaufnahmeelement 14 eingeführt
ist, und das zweite Ventilelement (3b) in das zweite Ventilaufnahmeelement (18) eingeführt
ist.
10. Ein Kompressorkopf nach einem der vorangegangenen Ansprüche zur Verwendung in einem
druckluftgesteuerten Inhalationstherapiegerät.