[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät oder Geschirrspüler,
mit einem Gerätegehäuse und mindestens einer das Gerätegehäuse verschließenden Tür,
wobei eine Frontplatte der Tür aus Glas, Glaskeramik oder dergleichen Material besteht
und mit einem Griffelement zum Öffnen und/oder Verschließen der Tür versehen ist.
[0002] Aus der Praxis ist es bekannt, Türen von Backöfen und Geschirrspülern so auszugestalten,
dass die Griffelemente nicht nach vorne hervorspringen. Zu diesem Zweck ist das Griffelement
beispielsweise als Griffmuschel ausgebildet, die durch eine bewegliche Klappe abgedeckt
ist. Durch Eindrücken der Abdeckklappe wird die Griffmuschel zugänglich und somit
das Öffnen der Tür über das Griffelement ermöglicht. Der Aufbau dieser Griffelemente
mit den beweglichen Abdeckklappen ist jedoch sehr aufwendig und störanfällig.
[0003] Weiterhin ist aus der DE 37 12 232 C2 eine Hausgerätefront bekannt, die aus einem
geteilten, rahmenlosen zweiteiligen Vorsatzscheibenkörper besteht. Zwischen der Frontplatte
für eine Schalterebene und der Frontplatte für eine Backofentür befindet sich eine
gesonderte, mit der Frontebene des Vorsatzscheibenkörpers bündig verlaufende Backofen-,
Türgriff- und Lüftungsgitteranordnung. Auch die Ausbildung dieser mehrteiligen Frontplatte
ist in der Praxis sehr arbeitsaufwendig und somit teuer.
[0004] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Griffelement für ein
Haushaltsgerät der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass dieses einfach und
kostengünstig herstellbar ist und darüber hinaus einfach zu bedienen ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Griffelement als eine Hinterschneidung
bildende plastische Einformung in der Frontplatte ausgebildet ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Griffelements zeichnet sich somit dadurch aus,
dass das versenkte Griffelement direkt durch dreidimensionale Verformung aus dem Material
der Frontplatte hergestellt ist und somit das versenkte Griffelement ohne zusätzliche
Materialien in die Frontplatte integriert ist.
[0007] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die Hinterschneidung durch einen
U-förmigen Einschnitt der Frontplatte gebildet ist, wobei der solchermaßen freigeschnittene
Teilbereich der Frontplatte zwischen den beiden parallelen Schenkeln des U-förmigen
Einschnitts in das Innere der Frontplatte hinein abgewinkelt ist. Die Ausbildung dieser
plastischen Einformung der Frontplatte erfolgt vorzugsweise während des Aushärtens
des Materials der Frontplatte, da sich zu diesem Zeitpunkt das Material noch einfach
formen lässt.
[0008] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Hinterschneidung durch
einen im wesentlichen linearen Einschnitt der Frontplatte gebildet , wobei das Material
der Frontplatte einseitig längs dieses Einschnitts vorzugsweise prismenförmig dreidimensional
plastisch in das Innere der Frontplatte hinein verformt ist.
[0009] Da beim Benutzen des Griffelements im Bereich der Hinterschneidung hohe Belastungen
der Frontplatte auftreten, wird vorgeschlagen, dass die Frontplatte im Bereich der
Hinterschneidung verstärkt ausgebildet ist, insbesondere dadurch, dass auf der Rückseite
der Frontplatte ein Verstärkungsmaterial auf die Frontplatte aufgebracht, insbesondere
aufgeklebt, ist.
[0010] Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Hinterschneidung so angeordnet
ist, dass sie von unten hintergreifbar ist. Diese Anordnung und Ausbildung der Hinterschneidung
ist ergonomisch besonders günstig, da diese so mit vier nach oben gerichteten Fingern
gut zu hintergreifen ist.
[0011] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden
Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen
Haushaltsgeräts nur beispielhaft schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform einer Frontplatte eines erfindungsgemäßen
Haushaltsgeräts zu Beginn der Fertigung des Griffelements;
- Figur 2a
- eine Figur 1 entsprechende Ansicht, jedoch das fertige Griffelement darstellend;
- Figur 2b
- eine Seitenansicht der Frontplatte gemäß Figur 2a;
- Figur 3
- eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform einer Frontplatte eines erfindungsgemäßen
Haushaltsgeräts zu Beginn der Fertigung des Griffelements;
- Figur 4a
- eine Figur 3 entsprechende Ansicht, jedoch das fertige Griffelement darstellend;
- Figur 4b
- eine Seitenansicht der Frontplatte gemäß Figur 4a.
[0012] In den Abbildungen Figur 1 bis 4b sind schematisch nur Frontplatten 1 von Haushaltsgerätetüren
dargestellt. Zum Öffnen und/oder Verschließen der Tür eines Haushaltsgeräts, wie beispielsweise
eines Gargeräts oder eines Geschirrspülers, ist die Frontplatte 1 einer jeden Tür
mit einem Griffelement 2 versehen. Die dargestellten Frontplatten 1 bestehen vorzugsweise
aus Glas, Glaskeramik oder einem ähnlichen Material.
[0013] Um ergonomisch günstig gestaltete Griffelemente 2 zu schaffen, die ein leichtes und
sicheres Bedienen der Tür erlauben, weisen die Frontplatten 1 beider dargestellten
Ausführungsformen Griffelemente 2 mit Hinterschneidungen 3 auf, wobei die Hinterschneidungen
3 dadurch gebildet sind, dass das Material der Frontplatten 1 wenigstens einen Einschnitt
4 aufweist und das Material im Bereich dieses Einschnitts 4 plastisch in das Innere
der Frontplatte 1 hinein eingeformt ist.
[0014] Bei der ersten Ausführungsform gemäß den Abbildungen Figur 1 bis 2b ist der Einschnitt
4 U-förmig ausgebildet und ein Teilbereich 5 der Frontplatte 1 zwischen den beiden
parallelen Schenkeln des U-förmigen Einschnitts 4 in das Innere der Frontplatte 1
hinein abgewinkelt. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Einschnitt 4 so
angeordnet, dass die Hinterschneidung 3 von unten zugänglich ist, was eine besonders
einfache und ergonomisch günstige Ausgestaltung des Griffelements 2 darstellt. Selbstverständlich
ist es auch möglich, den Einschnitt 4 sowie den abgewinkelten Teilbereich 5 so anzuordnen,
dass die Hinterschneidung 3 nur von oben, rechts oder links zu hintergreifen ist.
[0015] Das Ausbilden des nach innen abgewinkelten Teilbereichs 5 der Frontplatte 1 erfolgt
insbesondere bei der Verwendung von Glas oder Glaskeramik als Frontplattenmaterial
während des Aushärtens des Materials, da es sich in diesem Zustand noch plastisch
verformen lässt.
[0016] Bei der in den Abbildungen Figur 3 bis 4b dargestellten zweiten Ausführungsform zur
Ausbildung der Griffelemente 2 ist der Einschnitt 4 in dem Material der Frontplatte
1 im wesentlichen linear ausgebildet. Zur Erzeugung der Hinterschneidung 3 ist das
Frontplattenmaterial einseitig und 4 längs dieses Einschnitts 4 plastisch in das Innere
der Frontplatte 1 hinein verformt. Wie aus Figur 4a und 4b ersichtlich, ist dieser
plastisch eingeformte Teilbereich 5 in etwa prismenförmig dreidimensional ausgebildet.
Auch bei dieser dargestellten Ausführungsform des Griffelements 2 ist es neben der
Ausbildung der nach unten offenen Hinterschneidung 3 möglich, die Hinterschneidung
auch von oben, links oder rechts zugänglich auszubilden.
[0017] Das Ausbilden des plastisch eingeformten Teilbereichs 5 erfolgt wiederum vorteilhafterweise
während des Aushärtens des Frontplattenmaterials.
[0018] Da gerade beim Öffnen der Tür große Kräfte auf den Bereich der Frontplatte 1 mit
der Hinterschneidung 4 einwirken können, weist die Frontplatte 1 im Bereich der Hinterschneidung
4 auf der Rückseite 1a eine Verstärkung 6 auf. Bei der Verstärkung 6 kann es sich
beispielsweise um eine Verdickung des Materials der Frontplatte 1 oder um ein zusätzliches
Material handeln, das auf die Rückseite 1a der Frontplatte 1 aufgebracht, insbesondere
aufgeklebt, wurde.
[0019] Die solchermaßen ausgebildeten Griffelemente 2 zeichnen sich dadurch aus, dass sie
einerseits nicht über die Vorderseite 1b der Frontplatte 1 der Tür hervorstehen und
andererseits ohne zusätzliche Hilfsmittel direkt in das Material der Frontplatte 1
hinein ausgebildet sind, wodurch die Herstellung dieser Griffelemente 2 besonders
einfach und kostengünstig ist.
1. Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät oder Geschirrspüler, mit einem Gerätegehäuse
und mindestens einer das Gerätegehäuse verschließenden Tür, wobei eine Frontplatte
(1) der Tür aus Glas, Glaskeramik oder dergleichen Material besteht und mit einem
Griffelement (2) zum Öffnen und/oder Verschließen der Tür versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffelement (2) als eine eine Hinterschneidung (3) bildende plastische Einformung
in der Frontplatte (1) ausgebildet ist.
2. Haushaltsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (3) durch einen U-förmigen Einschnitt (4) der Frontplatte (1)
gebildet ist und ein solchermaßen freigeschnittener Teilbereich (5) der Frontplatte
(1) zwischen den beiden parallelen Schenkeln des U-förmigen Einschnitts (4) in das
Innere der Frontplatte (1) hinein abgewinkelt ist.
3. Haushaltsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwinkeln des freigeschnittenen Teilbereichs (5) der Frontplatte (1) in das Innere
der Frontplatte (1) während des Aushärtens des Frontplattenmaterials erfolgt.
4. Haushaltsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (3) durch einen im wesentlichen linearen Einschnitt (4) der
Frontplatte (1) gebildet ist und dass einseitig das Material der Frontplatte (1) längs
dieses Einschnitts (4) plastisch in das Innere der Frontplatte (1) hinein verformt
ist.
5. Haushaltsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das plastisch verformte Material der Frontplatte (1) prismenförmig dreidimensional
ins Innere der Frontplatte (1) eingedrückt ist.
6. Haushaltsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontplatte (1) im Bereich der Hinterschneidung (3) verstärkt ausgebildet ist.
7. Haushaltsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verstärkung auf der Rückseite (1a) der Frontplatte (1) eine Verstärkung (6) auf
die Frontplatte (1) aufgebracht, insbesondere aufgeklebt, ist.
8. Haushaltsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (3) so angeordnet ist, dass sie von unten hintergreifbar ist.