[0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh, bestehend aus einem Sohlenteil und damit entlang
des Sohlenrandes verbundenem Oberteil. Bei bestimmten Schuharten, beispielsweise bei
Hausschuhen, besteht das Bedürfnis, die Schuhe in einem Koffer oder dergleichen unterzubringen.
Im verpackten Zustand sollen dabei die Schuhe einen möglichst geringen Platzbedarf
aufweisen, dennoch soll der Gebrauchswert deshalb nicht vermindert werden.
[0002] Aus der DE 87 16 546.5 ist ein Straßenschuh bekannt, bei dem das Oberteil von der
Sohle entfernt und auf einfache Weise durch ein anderes gewünschtes Oberteil ersetzt
werden kann. Das Oberteil ist in üblicher Form gestaltet, ist jedoch an seinem der
Sohle zugewandten Boden offen und ist mit einer lösbaren Verriegelungseinrichtung
versehen, mit der es mit der Sohle verbindbar ist. Somit können unterschiedliche Oberteile
entsprechend der jeweiligen Witterungslage oder entsprechend des jeweiligen Geschmacks
des Benutzers verwendet werden.
[0003] Aus der US 4,214,383 ist ein Paar Schuhe bekannt, welche insbesondere in Form von
Slippers ausgeführt sind, wobei beide Teile des Paares der Slippers mittels eines
Reißverschlusses miteinander derart verbindbar sind, daß sie als eine Art Verpackung
entweder für die Lagerung im Haushalt bzw. für einen platzsparenden Transport vom
Hersteller zum Verkäufer oder ähnlichem geeignet sind.
[0004] Aus der US 5,822,888 ist ein auswechselbarer Schuh bekannt, der eine auswechselbare
Mittelsohle aufweist und der inbesondere dazu geeignet ist, eine Reihe unterschiedlicher
Schuhsorten in einem Paar zu vereinigen.
[0005] Aus der DE 724 13 39 ist ein klein aufzurollender Leichtgewichtsschuh oder Stiefel
aus wasserdichten oder wasserabstoßenden Materialen bekannt. Dieser Schuh oder Stiefel
soll den Weg von oder zum Skilift erleichtern dadurch, daß er klein aufzurollen ist,
so daß er in Anoraks oder Skihüftentaschen usw. verstaut werden kann. Dieser Schuh
ist lediglich aus einem Stück hergestellt und besitzt an seiner Sohlenseite eine Streifensohle,
damit er aufrollbar ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schuh der eingangs angegebenen Gattung derart
auszugestalten, daß dieser im verpackten Zustand einen möglichst geringen Platzbedarf
besitzt.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß, ausgehend von einem Schuh der eingangs
angegebenen Gattung, die Verbindung zwischen dem Sohlenteil und dem Oberteil mittels
eines Verbindungsmittels erfolgt, um bei geöffnetem Verbindungsmittel das Oberteil
in die Sohlenebene umzuklappen.
[0008] Während ein Schuh im Normalfall eine räumliche Gestalt und einen entsprechenden Platzbedarf
besitzt, erreicht die Erfindung, daß bei geöffnetem Verbindungsmittel der Schuh sich
mit allen wesentlichen Teilen in einer Ebene befindet. Der Platzbedarf ist im wesentlichen
nur bedingt durch die Dicke des Sohlenteils oder des Oberteils, die sehr gering gehalten
werden können. Dennoch erreicht die Erfindung, daß der Schuh im Gebrauchszustand die
übliche Gestalt besitzt, daß der Schuh leicht benützbar ist und auch den Fuß in gewünschter
Weise umhüllt.
[0009] Der erfindungsgemäße Schuh kann in verschiedener Weise ausgestaltet sein. Es wird
zwar in der Regel eine Pantoffelform bevorzugt, die Erfindung ist hierauf jedoch nicht
beschränkt. Der Schuh kann auch halbschuhförmig, als Stiefel oder auch als Stiefelette
ausgebildet sein.
[0010] Das Verbindungsmittel für den erfindungsgemäßen Schuh kann ein ein- oder zweiteiliger
Reißverschluß sein. Es kann aber auch aus mehreren Reißverschlüssen bestehen. Möglich
ist auch die Verwendung aushängbarer Reißverschlüsse, von Klettverschlüssen oder die
Verbindung mittels Knopfverbindung bzw. Druckknopfverbindung. Dabei kann die Knopf-
oder Druckknopfverbindung als Knopf- oder Druckknopfreihe ausgebildet sein. In einer
weiteren Ausführungsform ist auch ein Verbindungsmittel als Schlaufverbindung vorgesehen.
[0011] Insbesondere schlägt die Erfindung vor, daß das Sohlenteil und das Oberteil im wesentlichen
aus dem gleichen Werkstoff, vorzugsweise aus Filz bestehen. Es können aber auch andere
Werkstoffe zur Anwendung kommen, beispielsweise Leder, Kunstleder, Stoff oder dergleichen.
[0012] Entgegen allen aus dem Stand der Technik bisher bekannten Schuhen besitzt die vorgestellte
Erfindung den Vorteil, daß durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine möglichst
flache Ausführung erreicht wird. Diese möglichst flache Ausführung soll insbesondere
für die Unterbringung zum Beispiel im Reisegepäck bei Reisen oder die platzsparende
Verstauung im Schuhregal bzw. Schuhschrank geeignet sein. Alle bisher bekannten Schuhe,
deren Oberteil vom Unterteil abtrennbar ist, stellen darauf ab, bestimmte Einsparungsmöglichkeiten
bei der Verwendung von Schuhen dadurch zu erreichen, daß man verschiedene Oberteile
mit einem Unterteil kombinieren kann. Damit ist eine platzsparende Aufbewahrung im
Reisegepäck bzw. in heimischen Schuhschränken oder Regalen nicht gegeben. Das Verbinden
von zwei Teilen eines Schuhpaares, insbesondere sind dafür allerdings nur Slipper
geeignet, bringt letztlich schon eine gewisse Platzeinsparung, letztlich ist bei dieser
Ausführungsform das Oberteil vom Unterteil nicht getrennt, und der Platzbedarf ist
gegenüber der erfindungsgemäßen Lösung erheblich höher. Die erfindungsgemäß vorgestellte
Lösung bietet den Vorteil, daß zum einen im verpackten Zustand ein sehr geringer Platzbedarf
zur Lagerung bzw. Aufbewahrung benötigt wird, zum anderen ist jedoch der Gebrauchswert
insgesamt voll gegeben. Das heißt, man hat die Möglichkeit, sowohl Hausschuhe als
auch alle anderen Schuhformen, ob Halbschuhe oder Stiefel oder Stiefeletten, herzustellen.
[0013] Diese und weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
sowie auch aus den Unteransprüchen. In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht des erfindungsgemäßen Schuhs bei geöffnetem Reißverschluß in Draufsicht,
- Fig. 2
- den Schuh gemäß Fig. 1 mit geschlossenem Reißverschluß und
- Fig. 3 und Fig. 4
- abgewandelte Ausführungsbeispiele der Erfindung.
[0014] Die Fig. 1 zeigt einen einstückigen Zuschnitt 5 mit dem Sohlenteil 1 und dem Oberteil
2. Der Reißverschluß 4 ist durch eine Doppellinie angedeutet. Im geöffneten Zustand
kann sich das Schloß des Reißverschlusses an der Stelle 7 befinden.
[0015] Mit der gestrichelten Linie 6 ist die vom Reißverschluß freie Verbindung zwischen
dem Sohlenteil und dem Oberteil angedeutet. Der Reißverschluß erstreckt sich also
nur über einen Teil des Sohlenrandes, während der Sohlenrand 3 vom Reißverschluß frei
bleibt.
[0016] Die Fig. 2 zeigt den Schuh, der pantoffelartig gestaltet ist, in der Gebrauchsstellung.
Das Schloß 7 ist auf der Außenseite angeordnet und befindet sich in der Gebrauchsstellung
an der Stelle, die in der Fig. 1 mit 8 bezeichnet ist.
[0017] In der Fig. 3 ist ein Schuh dargestellt, der auch ein Fersenteil 9 besitzt. Es können
zwei Reißverschlüsse 4 und 14 vorgesehen sein, deren Schlösser 7 in der Gebrauchsstellung
zusammenstoßen.
[0018] Die Fig. 4 zeigt eine Stiefelette, die im Grunde ähnlich ausgebildet ist wie der
Halbschuh nach der Fig. 3. Der Sohlenteil besitzt im rückwärtigen Bereich auf der
Unterseite einen Absatz 10.
[0019] Das Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 kann beispielsweise derart abgewandelt sein,
daß je ein Reißverschluß für das Sohlenteil 1 und das Oberteil 2 vorgesehen ist. Die
Reißverschlüsse sind aushängbar und bei einem zusammengehörenden Paar ist das Schloß
jeweils einmal dem Sohlenteil und einmal dem Oberteil zugeordnet. Auf diese Weise
wird es möglich, die beiden Reißverschlüsse eines Paares im aufgeklappten Zustand
der Schuhe miteinander zu verbinden, wobei dann die beiden Zuschnitte oder dergleichen
aufeinanderliegen. Hierdurch wird eine Tasche erhalten, die eine Öffnung besitzt,
wodurch eine weitere Gebrauchsmöglichkeit gewonnen wird.
[0020] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0021] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0022] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik, beansprucht werden.
1. Schuh, bestehend aus Sohlenteil (1) und damit entlang des Sohlenrandes (3) verbundenem
Oberteil (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung teilweise mittels eines Verbindungsmittels (4) erfolgt, um bei geöffnetem
Verbindungsmittel (4) das Oberteil (2) in die Sohlenebene umzuklappen.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sohlenteil (1) und das Oberteil (2) im Wesentlichen aus dem gleichen Werkstoff,
vorzugsweise aus Filz bestehen.
3. Schuh nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen einstückigen Zuschnitt (5) für das Sohlenteil (1) und das Oberteil (2).
4. Schuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Sohlenteil (1), insbesondere auf dessen Unterseite, eine zusätzliche Sohle
angeordnet ist.
5. Schuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel (4) im vorderen und im äußeren Bereich des Schuhs angeordnet
ist, wobei die von dem Verbindungsmittel (4) freibleibende Verbindung (6) des Sohlenteils
(1) mit dem Oberteil (2) an der Innenkante des Sohlenteils (1) verläuft.
6. Schuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Pantoffelform, wobei der hintere Bereich des Sohlenteils (1) vom Oberteil (2)
frei ist.
7. Schuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuh halbschuhförmig ausgebildet ist.
8. Schuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuh stiefel - oder stiefelettenförmig ausgebildet ist.
9. Schuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungsmittel ein, zwei oder mehrere Reißverschlüsse, aushängbare Reißverschlüsse,
ein Klettverschluß, eine Knopfverbindung, eine Druckknopfverbindung, eine Knopf- oder
Druckknopfreihe oder eine Schlaufenverbindung vorgesehen ist.
10. Schuh nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reißverschlüsse (4) eines Paares miteinander verbindbar sind, um die aufgeklappten
Zuschnitte oder dergleichen an Teilen des Randes miteinander zu verbinden.