[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stuhl mit einem entlang zweier erster parallel
zueinander verlaufender Stangen in der Höhe verstellbaren Sitz, bei dem sich die Stangen
im unteren Endbereich über Stützbeine auf dem Untergrund abstützen, wobei diese ersten
parallelen Stangen mit einem Paar zweiter zueinander paralleler Stangen um eine horizontale
Achse, die unterhalb des Sitzes liegt, schwenkbar verbunden sind, so dass der Stuhl
aus der Gebrauchsstellung mit gespreizten Stangenpaaren in eine flache Transportstellung
klappbar ist, wobei in der Gebrauchsstellung mit gespreizten Stangenpaaren eine Arretierung
vorgesehen ist.
[0002] Ein Stuhl der eingangs genannten Gattung ist beispielsweise aus der DE 197 33 785
A 1 bekannt. Bei diesem vorbekannten Stuhl dient als Arretierung in der aufgestellten
Gebrauchsstellung mit gespreizten Stangenpaaren eine Querstrebe aus einem Rundmaterial,
die in der Gebrauchsstellung als Anschlag für eines der Stangenpaare dient. Diese
einfache vorbekannte Lösung erfüllt allenfalls eine Anschlagfunktion, eignet sich
aber nicht als effektives Widerlager zur Abstützung der auf das zweite Stangenpaar
einwirkenden Kräfte. Insbesondere wirken diese Kräfte in nachteiliger Weise vorwiegend
auf die als Anschlag dienende Strebe ein. Außerdem wird ein Aneinanderschlagen der
Stangenpaare beim Zusammenklappen in die Transportstellung nicht verhindert.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht folglich darin, im Gelenkbereich eine
Arretierung zu schaffen, die einen gleichmäßigeren Kraftfluss in beide Stangenpaare
gewährleistet und zusätzlich zu der reinen Anschlagfunktion weitere Funktionen erfüllt.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßer Stuhl der eingangs genannten
Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass für die Arretierung ein Arretierungsteil dient, welches im Gelenkbereich
angeordnet ist und jeweils Aufnahmen für die ersten parallelen Stangen aufweist sowie
einen Abstützbereich zur Abstützung eines Bogenbereichs, der das zweite Paar paralleler
Stangen miteinander verbindet. Bei dem erfindungsgemäßen Arretierungsteil werden durch
die Aufnahmen die parallelen Stangen des ersten Stangenpaars mindestens teilweise
eingefasst, so dass die Kräfte bei der Gewichtsbelastung des Stuhls über eine größere
Länge der Stangen in diese eingeleitet werden und nicht punktuell, wie bei einer anliegenden
Strebe nach dem Stand der Technik. Auch die Kräfte, die auf das zweite Stangenpaar
einwirken, werden von dem Arretierungsteil aufgenommen über dessen Abstützbereich,
auf dem sich der Bogenbereich abstützt, der das zweite Paar paralleler Stangen oben
miteinander verbindet.
[0005] Vorzugsweise hat das Arretierungsteil gemäß einer Weiterbildung der Erfindung außerdem
jeweils auch Aufnahmen für die zweiten parallelen Stangen, die jeweils weiter innen
neben den Aufnahmen für die ersten parallelen Stangen liegen und die zweiten parallelen
Stangen in der zusammengeklappten Transportstellung aufnehmen können.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist das Arretierungsteil einen Abstützbereich
auf. Das Arretierungsteil ist vorzugsweise ein Kunststoffformteil. Weiterhin hat der
genannte Abstützbereich vorzugsweise eine auf der den Aufnahmen für die parallelen
Stangen gegenüberliegenden Seite vorspringende Abstütznase oder dergleichen. Über
diese Abstütznase kann dann der genannte Bogenbereich, der das zweite Paar paralleler
Stangen oben miteinander verbindet, sich in der gespreizten Stellung abstützen.
[0007] In der zusammengeklappten flachen Transportstellung können die zweiten parallelen
Stangen in die oben genannten Aufnahmen quasi einrasten. Durch die Aufnahmen und/oder
gegebenenfalls weitere angeformte Elemente des vorzugsweise als Kunststoffteil ausgebildeten
Arretierungsteils kann verhindert werden, dass die Stangenpaare im zusammengeklappten
Transportzustand aneinander schlagen. Man kann beispielsweise im Bereich der Aufnahmen
entsprechend geformte Hinterschneidungen vorsehen, die diesem Zweck dienen.
[0008] Weiterhin ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass
an dem Arretierungsteil an der Seite, an der sich die Aufnahmen für die Stangenpaare
befinden, wenigstens ein Element angeformt ist, welches das Zusammenschieben der gespreizten
Stangenpaare in der Gebrauchsstellung verhindert, d. h., also die Stangenpaare in
der gespreizten Gebrauchsstellung hält. Ein solches angeformtes Element kann beispielsweise
wenigstens eine Haltelinse sein. Gegebenenfalls sind mehrere solcher Haltelinsen,
vorzugsweise je eine Haltelinse für je eine Aufnahme für eine Stange vorgesehen. Dabei
ist das Arretierungsteil vorzugsweise zu einer senkrechten Mittelebene gesehen symmetrisch.
[0009] Eingangs wurde bereits ausgeführt, dass das Arretierungsteil im Gelenkbereich angeordnet
ist. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die Gelenkachse
um die die beiden Stangenpaare beim Aufklappen des Stuhls in die gespreizte Gebrauchsstellung
schwenkbar sind quer durch das Arretierungsteil. Dazu hat das Arretierungsteil vorzugsweise
jeweils in den Aufnahmen für die ersten parallelen Stangen und/oder auch in den inneren
Aufnahmen für die zweiten parallelen Stangen jeweils Bohrungen, die die sich quer
durch das Arretierungsteil erstreckende Gelenkachse aufnehmen.
[0010] Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
[0011] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen,
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Stuhls von der Rückseite;
- Fig. 2
- eine entsprechende Seitenansicht des erfindungsgemäßen Stuhls nach Figur 1;
- Fig. 3
- eine Ansicht des Arretierungsteils für den erfindungsgemäßen Stuhl von oben;
- Fig. 4
- eine Ansicht des Arretierungsteils in Richtung des Pfeils IV von Figur 3 gesehen;
- Fig. 5
- einen horizontalen Schnitt durch das Arretierungsteil entlang der Linie V V von Figur
4 gesehen;
- Fig. 6
- einen vertikalen Schnitt durch das Arretierungsteil entlang der Linie VI VI von Figur
4 gesehen;
- Fig. 7
- einen ähnlichen Schnitt wie in Figur 6 jedoch bei zusammengeklapptem Stuhl;
- Fig. 8
- einen horizontalen Schnitt durch das Arretierungsteil, der weiter oben liegt, entlang
der Linie VIII VIII von Figur 4 gesehen.
[0012] Zunächst wird auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen. Die Darstellung zeigt einen
erfindungsgemäßen Stuhl mit einem entlang zweier erster parallel zueinander verlaufender
Stangen 103, 104 in der Höhe verstellbaren Sitz 99. Die Einrichtung für die Höhenverstellung
des Sitzes 99 und dessen Arretierung in einer entsprechenden Höhenlage ist nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung und wird daher nachfolgend nicht im Detail erläutert.
[0013] Der erfindungsgemäße Stuhl ist wie die Seitenansicht gemäß Figur 2 zeigt aufstellbar,
wobei in der Gebrauchsstellung die Stangenpaare bestehend aus den ersten beiden parallelen
Stangen 103, 104, die etwas weiter außen liegen und die sich weiter nach oben erstrecken
und den zweiten parallelen Stangen 106, 107 gespreizt sind. Aus Figur 2 kann man gut
erkennen, dass das zweite Paar der jeweils weiter innen liegenden parallelen Stangen
106, 107 (siehe auch Figur 1) kürzer ist und in dieser gespreizten Gebrauchsstellung
mit dem ersten Paar Stangen 103, 104 einen spitzen Winkel einnimmt. Die beiden ersten
parallelen Stangen 103, 104 erstrecken sich beide nach oben und an diesen ist oberhalb
des Gelenks 98 der Sitz 99 höhenverstellbar befestigt. Aus dieser in Figur 2 dargestellten
gespreizten Gebrauchsstellung kann der Stuhl in eine flache Transportstellung geklappt
werden, in der beide Paare von Stangen, nämlich die ersten Stangen 103, 104 und die
zweiten Stangen 106, 107 annähernd parallel, d. h., relativ nah beieinander liegen.
Das in der Seitenansicht gemäß Figur 2 erkennbare Arretierungsteil 100 hat die Aufgabe,
einen Bogenbereich 108 (siehe Figur 1), der das zweite Paar paralleler Stangen 106,
107 oben miteinander verbindet, in der gespreizten Gebrauchsstellung gemäß Figur 2
abzustützen.
[0014] Ein Ausschnitt der zusammengeklappten Position ist in Figur 2 rechts gesondert dargestellt,
so dass man den Verlauf der Stangen dann erkennt.
[0015] Bereits in Figur 1 ist andeutungsweise erkennbar, dass dabei das Arretierungsteil
100 sowohl die beiden außenliegenden Stangen 103, 104 des ersten Stangenpaares als
auch die beiden innenliegenden Stangen 106, 107 des zweiten Stangenpaares teilweise
umfasst. Das Arretierungsteil hat dazu entsprechende Aufnahmen, die nachfolgend anhand
der Einzeldarstellung des Arretierungsteils 100 zunächst unter Bezugnahme auf Figur
3 näher beschrieben werden.
[0016] Figur 3 zeigt prinzipiell eine Draufsicht auf das Arretierungsteil 100 aus der man
den Abstützbereich 105 erkennen kann, der dazu dient, den zuvor erwähnten Bogenbereich
108 des zweiten Paares paralleler Stangen 106, 107 abzustützen. Dieser Bogenbereich
108 läuft dabei über eine entsprechend dem Rohrdurchmesser des Bogenbereichs geformte
und dimensionierte muldenförmige Vertiefung 120 an der Oberseite des Abstützbereichs
105, die man in der Seitenansicht des Arretierungsteils 100 gemäß Figur 6 erkennen
kann. In Figur 3 erkennt man die beiden Aufnahmen 101, 102 für die beiden Stangen
103, 104 des ersten Stangenpaars. Weiterhin sieht man, dass das Arretierungsteil 100
in Figur 3 zwei weitere jeweils weiter innen liegende Aufnahmen 109, 110 aufweist
für das zweite Paar paralleler Stangen 106, 107, welche eine Teilkreisform haben und
die Stangen 106, 107 teilweise umfassen. Ebenso haben auch die beiden äußeren Aufnahmen
101, 102 zumindest abschnittsweise eine Teilkreis- oder Teilringform, so dass sie
die äußeren parallelen Stangen 103, 104 teilweise umschließen.
[0017] Aus der Gesamtheit der Figuren 4 bis 8 ist entnehmbar, dass die äußeren Aufnahmen
101, 102 sich von oben nach unten weitgehend über die gesamte Höhe des Arretierungsteils
100 erstrecken, während dagegen die inneren Aufnahmen 109, 110 sich lediglich etwa
vom unteren Ende des Arretierungsteils über einen Teil dessen Höhe erstrecken und
dann enden. Folglich sind diese inneren Aufnahmen 109, 110 in der Schnittansicht gemäß
Figur 8, die den oberen horizontalen Schnitt zeigt, nicht erkennbar. Oberhalb dieser
inneren Aufnahmen 109, 110 sind an dem Arretierungsteil 100 jeweils Haltelinsen 111,
112 angeformt, die etwa jeweils zwischen den inneren Aufnahmen 109, 110 und den äußeren
Aufnahmen 101, 102 positioniert sind, in der Draufsicht gemäß Figur 3 betrachtet.
In Figur 8 erkennt man ebenfalls diese beiden angeformten Haltelinsen 111, 112. Diese
Haltelinsen verhindern das Zusammenschieben der gespreizten Stangenpaare in der Gebrauchsstellung.
In der gespreizten Gebrauchsstellung läuft der das zweite Paar paralleler Stangen
106, 107 verbindende Bogenbereich 108 über die am besten in Figur 6 erkennbare muldenförmige
Vertiefung 120 oberseitig auf dem Abstützbereich 105. In der in Figur 7 dargestellten
Transportstellung hingegen, in der das zweite Paar paralleler Stangen 106, 107 nur
einen geringen Winkel zu dem Paar erster paralleler Stangen 103, 104 einnimmt und
fast mit diesen parallel liegt, werden die beiden inneren Stangen 106, 107 des zweiten
Paars von den beiden inneren Aufnahmen 109, 110 des Arretierungsteils 100 aufgenommen.
Diese sind so geformt, dass sich Hinterschneidungen 113, 114 ergeben, die eine Berührung
der innenliegenden zweiten Stangenpaare 106, 107 mit den außenliegenden ersten Stangenpaaren
103, 104 in der flachen Transportstellung verhindern. Aus den Figuren 3, 4 und 8 kann
man erkennen, dass in den beiden äußeren Aufnahmen 101, 102 für die ersten parallelen
Stangen 103, 104 jeweils Bohrungen 115, 116 für die Aufnahme einer sich quer durch
das Arretierungsteil 100 erstreckenden Gelenkachse vorgesehen sind, die in dem Gelenkbereich
98 (siehe Figur 2) die beiden Stangenpaare gelenkig miteinander verbindet. Aus Figur
8 sieht man, dass etwa in der Achse der Bohrungen 115, 116 auch in den Anformungen
an denen sich die Haltelinsen 111, 112 befinden, entsprechende Bohrungen 121, 122
für die Aufnahme einer querverlaufenden Gelenkachse vorhanden sind.
1. Stuhl mit einem entlang zweier erster parallel zueinander verlaufender Stangen in
der Höhe verstellbaren Sitz, bei dem sich die Stangen im unteren Endbereich über Stützbeine
auf dem Untergrund abstützen,
wobei diese ersten parallelen Stangen mit einem Paar zweiter zueinander paralleler
Stangen um eine horizontale Achse, die unterhalb des Sitzes liegt, schwenkbar verbunden
sind, so dass der Stuhl aus der Gebrauchsstellung mit gespreizten Stangenpaaren in
eine flache Transportstellung klappbar ist,
wobei in der Gebrauchsstellung mit gespreizten Stangenpaaren eine Arretierung vorgesehen
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass für die Arretierung ein Arretierungsteil (100) vorgesehen ist, welches im Gelenkbereich
angeordnet ist und jeweils Aufnahmen (101, 102) für die ersten parallelen Stangen
(103, 104) aufweist sowie einen Abstützbereich (105) zur Abstützung eines Bogenbereichs
(108), der das zweite Paar paralleler Stangen (106, 107) miteinander verbindet.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierungsteil (100) jeweils Aufnahmen (109, 110) für die zweiten parallelen
Stangen (106, 107) aufweist, die jeweils weiter innen neben den Aufnahmen (101, 102)
für die ersten parallelen Stangen (103, 104) angeordnet sind.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierungsteil (100) ein Kunststoffformteil ist und der Abstützbereich (105)
eine auf der den Aufnahmen (101, 102) gegenüberliegenden Seite vorspringende Abstütznase
oder dergleichen ist.
4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Arretierungsteil (100) an der Seite der Aufnahmen (101, 102) wenigstens eine
Haltelinse (111) angeformt ist, die das Zusammenschieben der gespreizten Stangenpaare
(103, 104 bzw. 106, 107) in der Gebrauchsstellung verhindert.
5. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Arretierungsteil (100) wenigstens eine Hinterschneidung (113, 114) angeformt
ist, die eine Berührung der Stangenpaare (103, 104 bzw. 106, 107) in der flachen Transportstellung
verhindert.
6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den Aufnahmen (101, 102) für die ersten parallelen Stangen (103, 104) und/oder
in den inneren Aufnahmen (109, 110) für die zweiten parallelen Stangen (106, 107)
jeweils Bohrungen (115, 116) zur Aufnahme einer sich quer durch das Arretierungsteil
(100) erstreckenden Gelenkachse aufweist.