[0001] Die Erfindung betrifft zunächst einen Filterbeutel für einen Staubsauger, mit einer
Halteplatte und einem Staubbeutel, wobei der Staubbeutel schlauchartig ausgebildet
ist mit einem verschlossenen freien Endbereich und einem an die Halteplatte angebundenen
Endbereich.
[0002] Filterbeutel der in Rede stehenden Art sind aus dem Stand der Technik in verschiedenen
Ausführungsformen bekannt. Hier wird bspw. auf die EP B1 0 510 314 verwiesen.
[0003] Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik
der Erfindung darin gesehen, einen Filterbeutel der in Rede stehenden Art in vorteilhafter
Weise weiterzubilden.
[0004] Diese Problematik ist zunächst und im Wesentlichen durch die im Anspruch 1 angegebene
Erfindung gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass der Staubbeutel aus zwei übereinandergelegten
Lagen besteht, die in Erstreckungsrichtung des Staubbeutels verlaufende Längsrandverhaftungen
und eine quer zu den Längsrandverhaftungen verlaufende Querrandverhaftung des freien
Endbereich aufweisen, wobei die Längsrandverhaftungen in einem solchen Abstand zueinander
ausgeführt sind, der die Erstreckung der Halteplatte übertrifft. Zufolge dieser Ausgestaltung
ist ein Filterbeutel der in Rede stehenden Art angegeben, welcher im entfalteten,
aufgestellten Zustand, d. h. im Betriebszustand, verbesserte Eigenschaften hinsichtlich
einer vollständigen und störungsfreien Füllung mit Staubgut und dergleichen aufweist.
Das insbesondere im flachgelegten Zustand des Filterbeutels beidseitig über die Halteplatte
überstehende Staubbeutelmaterial bildet nach dem Aufrichten des Filterbeutels Seitenwände
aus, wobei in einem Querschnitt durch den Staubbeutel diese Seitenwände durch den
gewählten Materialüberstand nicht oder nicht wesentlich in Überdeckung zur Halteplatte
gelangen. Demzufolge ist unterhalb der Halteplatte im aufgestellten Zustand des Filterbeutels
ein dem Halteplatten-Grundriss bzw. dem Grundriss der Halteplatte im angebundenen
Bereich des Staubbeutels im Wesentlichen entsprechender Aufnahmequerschnitt des Staubbeutels
gegeben. Es treten somit entgegen dem bekannten Stand der Technik, bei welchem Seitenwände
des Staubbeutels aus einer Längsrand-Leporellofaltung erreicht werden, keine Seitenwandabschnitte
in den projizierten Bereich der Halteplatte ein. In idealer Weise stellt sich im aufgestellten
Zustand des Filterbeutels, d. h. im Betriebszustand desselben, ein etwa rechteckiger
Grundriss mit etwa im rechten Winkel zu den Vorder- und Rückwänden des Staubbeutels
ausgerichteten Seitenwänden ein, welche Seitenwände darüber hinaus auch im aufgestellten
Zustand im Querschnitt vom Staubbeutelinneren her betrachteten konvex verlaufen können.
Es ist hierdurch eine optimale Befüllung des Filterbeutels gegeben, wobei der Staubbeutel
im aufgestellten Zustand insbesondere im Bereich der Seitenwände nicht wesentlich
über den Halteplatten-Grundriss hinausragen, so dass der erfindungsgemäße Filterbeutel
in einer Filterbeutelkammer eines Staubsaugers eingesetzt werden kann, dessen freier
Aufnahmequerschnitt dem Halteplatten-Grundriss angepasst ausgebildet ist. Auch ergibt
sich durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Filterbeutels ein vorteilhafter
Effekt dahingehend, dass durch die sich aus dem im flachgelegten Zustand des Filterbeutels
überstehenden Staubbeutelmaterial ergebenden Seitenwände nicht durch einen, durch
die Halteplatte in den Staubbeutel im Betriebszustand hineinragenden Saugstutzen beschädigt
werden können. Wie bereits erwähnt, besteht der Staubbeutel aus zwei übereinandergelegten
Lagen, wobei die sich über die Länge der Halteplatte erstreckenden Lagenabschnitte
die Vorder- bzw. Rückwand des Staubbeutels und die sich über die Länge der Halteplatte
hinaus erstreckenden Materialabschnitte im aufgestellten Bereich des Filterbeutels
die Seitenwände bilden. Diesbezüglich wird weiter vorgeschlagen, dass im Bereich der
Halteplatte eine, jedenfalls ursprünglich durchgehende Verbindung der Lagen gegeben
ist. Bevorzugt sind die übereinandergelegten Lagen des Staubbeutels einstückig ausgeformt,
so bspw. durch Faltung einer Staubbeutel-Materialbahn. Denkbar ist jedoch auch eine
Verhaftung zweier übereinandergelegter Lagen entlang einer, der Halteplatte zuordbaren
oberen Querrandkante. Diese Querrandkante, bevorzugt Faltkante, erstreckt sich weiter
bevorzugt parallel zu einer Halteplatten-Randkante; weiter bevorzugt mittig der Halteplatte.
Diese Verbindungszone der Lagen -Querrandverhaftung oder Querrandfaltung- ist bevorzugt
unterbrochen durch eine vorgesehene Staubbeutel-Füllöffnung, welche in Überdekkung
zu einer Halteplatten-Füllöffnung angeordnet ist. Weiter wird vorgeschlagen, dass
die Halteplatte langgestreckt ausgebildet ist mit einer sich quer zu den Längsrandverhaftungen
erstreckenden Längsachse. Bevorzugt erstreckt sich entlang dieser Halteplatten-Längsachse
die jedenfalls ursprünglich durchgehende Verbindungszone der Staubbeutellagen, wobei
weiter diese Verbindungszonen - Querrandverhaftung oder -faltung - beidseitig über
die Halteplatte hinaus in die überstehenden, im aufgestellten Zustand des Filterbeutels
die Seitenwände bildenden Bereiche erstreckt. In diesem aufgestellten Zustand des
Filterbeutels, d. h. in dem Betriebszustand desselben, ergeben sich durch die gewählten
Materialüberstände beidseitig der Halteplatte - in Längsrichtung derselben betrachtet
- etwa in der Halteplattenebene Zwickel, welche in einer weiteren Ausgestaltung jeweils
im Bereich einer Querkante mit der Halteplatte verhaftet sind, so bspw. durch Verklebung
oder Verschweißung. Des Weiteren kann eine solche Verhaftung des Zwickels lediglich
im unmittelbaren Querkantenbereich der Halteplatte erfolgen, wobei der darüber hinausragende
Zwickelabschnitt bei abdichtender Verhaftung abgetrennt ist. Die Halteplatte kann
aus einem bekannten, gegebenenfalls mehrlagigen Pappe-Papier-Werkstoff bestehen. Denkbar
ist jedoch auch die Ausbildung einer Kunststoff-Halteplatte. Als Staubbeutelmaterial
kann üblicher, gegebenenfalls auch mehrlagiger Papierwerkstoff gewählt sein. In einer
beispielhaften Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, dass das Staubbeutelmaterial
eine textile Ware ist. Bevorzugt wird eine Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes,
bei welcher das Staubbeutelmaterial ein Vlies ist, so bspw. ein Meltblown-Material,
wobei das Vliesmaterial eine wesentlich größere Dicke als ein Papierfiltermaterial
aufweist. Bei Einsatz eines Vliesmateriales als Staubbeutelmaterial werden die erwähnten
Verhaftungen - Längsrandverhaftungen, Querrandverhaftung, Anhaftung an die Halteplatte,
Verhaftung der Zwickel an den Querkanten der Halteplatte - durch Schweißung erreicht.
Da ein solches Vliesmaterial, aufgrund der mangelnden Eigensteifigkeit, nicht wie
Papierwerkstoffe gefaltet werden können, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung
des Erfindungsgegenstandes vorgesehen, dass das Staubbeutelmaterial eine Vorverprägung
im Hinblick auf die sich nach Aufbringen der Halteplatte und den Randverhaftungen
ergebenden Faltlinien aufweist. Demzufolge werden auf die Staubbeutellagen, wie bspw.
Polyestervliese, Electretvliese und Vliese mit Meltblown, lokal vollflächige Verprägungen
aufgebracht. Durch diese Prägungen verliert das Material lokal vollständig seine Luftdurchlässigkeit
und wird ausgesteift, ähnlich einer Kunststoffolie. Zufolge dieser Verprägung ist
eine Faltung des Staubbeutelmateriales wie bei Papiermaterial ermöglicht. Ein bspw.
so gebildeter Blockboden ist mittels eines geeigneten Klebers oder über ein geeignetes
Verfahren an der Halteplatte des Filterbeutels befestigt. Diesbezüglich wird weiter
vorgeschlagen, dass eine Faltelung sich außerhalb, entlang einer Vorverprägung einstellt.
Demzufolge kann neben einer vollflächigen Verprägung oder Verdichtung auch eine lokale
Verprägung erfolgen. Diese Verprägung ist so zu wählen, dass nur die Flächen ausgesteift
sind, zwischen welchen sich die Faltlinien ohne Verprägung ergeben. Demzufolge bleibt
das Staubbeutelmaterial in diesem Faltbereich flexibel und biegbar. In vorteilhafter
Weise ist nicht nur der Blockboden, d. h. der Anhaftungsbereich des Staubbeutels an
der Halteplatte vorverprägt, sondern auch die bevorzugt als Wickelfalze ausgebildeten
Längs- und Querränder.
[0005] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines Filterbeutels
für einen Staubsauger, mit einer Halteplatte und einem Staubbeutel, wobei der Staubbeutel
durch Faltelung und Verhaftung aus einer Materialbahn gebildet wird, durch Verschließen
eines freien Endbereiches und Anbinden des anderen Endbereiches an die Halteplatte.
Derartige Verfahren zur Herstellung von Filterbeuteln sind bekannt. Hier kommen insbesondere
Papiermaterialien, aber auch textile oder Vliesmaterialien für den Staubbeutel zum
Einsatz. Um ein Verfahren der in Rede stehenden Art insbesondere hinsichtlich der
Verbesserung der Staubbeutel-Querschnittsausgestaltung zu verbessern, wird vorgeschlagen,
dass die Materialbahn mit einer solchen, quer zur Längserstreckung des Staubbeutels
betrachteten Breite gewählt wird, dass die zugeordnete Erstreckung der Halteplatte
übertroffen wird und dass die Halteplatte in einem Umschlagbereich der Materialbahn
auf diese aufgebracht wird. Zufolge dieser Ausgestaltung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Filterbeutels angegeben, mittels welchem ein Filterbeutel mit einem etwa rechteckigen
Staubbeutel-Querschnitt, zumindest in dem sich an die Halteplatte anschließenden Bereich
des Staubbeutels herstellbar ist. Die über die Erstreckung der Halteplatte hinausragenden
Materialbahnabschnitte bilden im aufgestellten Zustand des Staubbeutels, d. h. im
Betriebszustand desselben, Seitenwände aus, welche sich in einer Projektion bevorzugt
außerhalb des Halteplatten-Grundrisses erstrecken. Die Halteplatte ist hierbei bevorzugt
langgestreckt ausgebildet, wobei deren Längsachse sich bevorzugt zur Längserstreckung
des Staubbeutels erstreckt und in Überdeckung liegt zu dem Umschlagbereich der Materialbahn.
Dieser Umschlagbereich - Faltkante - ist, jedenfalls ursprünglich, durchgehend gebildet.
Lediglich zur Ausbildung einer Staubbeutel-Füllöffnung wird diese Faltlinie bzw. dieser
Umschlagbereich bspw. mittels Ausstanzung unterbrochen. In einer vorteilhaften Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass zunächst die Halteplatte mit
der Materialbahn verhaftet wird und sodann zwei gegenüberliegende Längsrandverhaftungen
und eine Querrandverhaftung - zur Bildung des Staubbeutelbodens - der Materialbahn
durchgeführt wird. Alternativ wird diesbezüglich weiter vorgeschlagen, dass zunächst
zwei gegenüberliegende Längsrandverhaftungen und gegebenenfalls eine Querrandverhaftung
- zur Bildung des Staubbeutelbodens - der Materialbahn durchgeführt wird und sodann
die Halteplatte mit der Materialbahn verhaftet wird. Unabhängig davon, ob die Halteplatte
vor oder nach der Erstellung der Längsrandverhaftungen mit der Materialbahn verhaftet
wird, kann in einem weiteren Verfahrensschritt vorgesehen sein, dass der sich im Bereich
einer Querkante der Halteplatte ergebende Zwickel der über die Halteplatte überstehenden
Materialbahnabschnitte mit der Halteplatte verhaftet werden. Zufolge des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist ein Filterbeutel herstellbar, welcher nach einer Entfaltung in der
Betriebsstellung vollständig und störungsfrei mit Staubgut und dergleichen befüllt
werden kann. Wird als Staubbeutelmaterial ein Textil- oder Vliesmaterial, wie Polyestervlies,
Electretvlies oder Vlies mit Meltblown gewählt, so wird weiter vorgeschlagen, dass
die Materialbahn hinsichtlich zugeordnet der Verhaftung mit der Halteplatte entstehenden
Faltlinien vorgeprägt wird. Zufolge dessen läßt sich auch ein Vlies-Staubbeutelmaterial,
wie bei Papiermaterialien üblich, bspw. zu einem Blockboden falten, welcher Blockboden
mittels eines geeigneten Klebers oder über geeignete Verfahren an der Halteplatte
befestigt werden kann. Hierbei kann eine vollflächige Verprägung bzw. Verdichtung
der Materialbahn in den Faltbereichen erfolgen. Denkbar ist jedoch auch, lediglich
lokale Verprägungen vorzunehmen. Diese Verprägungen sind hierbei so zu wählen, dass
die, die späteren Faltlinien begrenzenden Flächen ausgesteift werden. Die späteren
Falt- bzw. Biegelinien selbst weisen hiernach keine Verprägungen auf, wodurch das
Staubbeutelmaterial in diesem Faltbereich flexibel und biegbar bleibt. Darüber hinaus
ist es auch denkbar, diese Vorprägungen auch im Bereich der Längsrandverhaftungen
und Querrandverhaftung durchzuführen, um hier Wickelfalze ausbilden zu können. Die
Verhaftungen der Längsränder, des, den Staubbeutelboden bildenden Querrandes und die
Verhaftung des Staubbeutels an der Halteplatte können in geeigneter Weise durch Verschweißung
gebildet werden.
[0006] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht gegen einen Filterbeutel einer ersten Ausführungsform, im flachgelegten
Zustand desselben;
- Fig. 2
- eine Herausvergrößerung des Bereiches II-II in Fig. 1;
- Fig. 3
- die Ansicht gegen den Filterbeutel gemäß Fig. 1, jedoch im aufgestellten Zustand desselben;
- Fig. 4
- eine Herausvergrößerung eines oberen, halteplattenseitigen Eckbereiches in Schnittdarstellung;
- Fig. 5
- die Seitenansicht gegen den aufgestellten Filterbeutel;
- Fig. 6
- eine schematische Abfolgedarstellung, das Herstellungsverfahren des Filterbeutels
in der ersten Ausführungsform betreffend;
- Fig. 7
- den Staubbeutel des Filterbeutels in Einzeldarstellung, welcher Staubbeutel mit Vorverprägungen
entlang sich im Zuge der Filterbeutelherstellung ergebender Faltlinien versehen ist;
- Fig. 8
- eine vergrößerte Detaildarstellung gemäß Fig. 2, jedoch eine zweite Ausführungsform
des Filterbeutels betreffend;
- Fig. 9
- eine weitere der Fig. 2 entsprechende Darstellung, betreffend eine dritte Ausführungsform;
- Fig. 10
- den Schnitt gemäß der Linie X-X in Fig. 9, jedoch bei aufgestelltem Filterbeutel;
- Fig. 11
- die Ansicht gegen den Filterbeutel der dritten Ausführungsform in aufgestelltem Zustand;
- Fig. 12
- die Seitenansicht hierzu;
- Fig. 13
- eine der Fig. 1 entsprechende Ansichtsdarstellung gegen einen Filterbeutel einer vierten
Ausführungsform;
- Fig. 14
- die Herausvergrößerung des Bereiches XIV-XIV in Fig. 13;
- Fig. 15
- die Ansicht gegen den Filterbeutel der vierten Ausführungsform im aufgestellten Zustand;
- Fig. 16
- die Seitenansicht hierzu;
- Fig. 17
- eine schematische Abfolgedarstellung, die Herstellung des Filterbeutels gemäß der
vierten Ausführungsform betreffend.
[0007] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Fig. 1 ein Filterbeutel 1 in
einer ersten Ausführungsform, bestehend aus einer Halteplatte 2 und einem mit der
Halteplatte 2 verhafteten Staubbeutel 3.
[0008] Die Halteplatte 2 ist im Grundriss langgestreckt rechteckig ausgebildet und besteht
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem üblichen, mehrlagigen Pappe-Papier-Werkstoff.
Denkbar ist jedoch auch eine Kunststoffausbildung der Halteplatte 2. Nahe einem schmalseitigen
Endbereich ist mit Abstand zur zugeordneten Querrandkante 4 die Halteplatte 2 zur
Bildung einer Füllöffnung 5 mit einer auf der Längsachse x der Halteplatte 2 ausgerichteten
Öffnung versehen.
[0009] Der Staubbeutel 3 ist schlauchartig ausgebildet mit einem verschlossenen freien,
einen Beutelboden bildenden Endbereich 6 und einem an die Halteplatte 2 angebundenen
Endbereich 7. Die schlauchartige Ausbildung des Staubbeutels 3 ist gegeben durch zwei
übereinandergelegte Lagen 8, 9 eines Staubbeutelmaterials, welche Lagen 8 und 9 gebildet
sind durch Umschlagen einer ursprünglich etwa die doppelte Höhe des zu bildenden Staubbeutels
3 aufweisenden Materialbahn. Die, die Verbindung der beiden Lagen 8 und 9 bildende
Umschlaglinie 10 verläuft quer zur Staubbeutel-Längserstreckung.
[0010] Die Staubbeutel-Materialbahn bzw. die durch Umschlagen gebildeten Lagen 8 und 9 sind
entlang ihrer quer zur Umschlaglinie 10 verlaufenden Längsränder 11 mittels Längsrandverhaftungen
12 miteinander verbunden. Des Weiteren ist auch der untere Endbereich 6 des Staubbeutels
3 durch eine parallel zur Umschlaglinie 10 verlaufende Querrandverhaftung 13 der Lagen
8 und 9 verschlossen.
[0011] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Vliesmaterial als Staubbeutelmaterial
gewählt. Die Verhaftungen der Materialien untereinander, d. h. die Längsrandverhaftungen
und die Querrandverhaftung sind hierbei gebildet durch Verschweißung. Die Anhaftung
des so gebildeten Staubbeutels 3 an der Halteplatte 2 kann bei einer Halteplatte 2
aus einem Pappe-Papier-Werkstoff durch Verklebung erreicht sein.
[0012] Wie insbesondere aus Fig. 1 zu erkennen, übertrifft das Abstandsmaß a zwischen den
Längsrändern 11 das Längserstreckungsmaß b der Halteplatte 2, wodurch sich beidseitig
der Halteplatte 2 Staubbeutel-Überstandabschnitte 14 ergeben, deren quer zur Längserstreckung
des Staubbeutels 3 gemessene Breite c größer ist als die Hälfte der quer zur Längserstreckung
der Halteplatte 2 gemessenen Breite d der Halteplatten-Querkante 4.
[0013] Die Anbindung des Staubbeutels 3 unterseitig an die Halteplatte 2 erfolgt im Umschlagbereich
15 beidseitig der Umschlaglinie 10 derart, dass die Umschlaglinie 10 in Überdeckung
liegt zur Halteplatten-Längsachse x. In diesem Umschlagbereich 15 ist der Staubbeutel
3 mit einer Staubbeutel-Füllöffnung 16 versehen, deren Mittelpunkt auf der Umschlaglinie
10 angeordnet ist. Des Weiteren ist die Anordnung der Staubbeutel-Füllöffnung 16 so
gewählt, dass diese nach Anhaften des Staubbeutels 3 an die Halteplatte 2 in Überdeckung
liegt zur Halteplatten-Füllöffnung 5.
[0014] Die sich seitlich der Querkanten 4 der Halteplatte im Bereich der Überstandabschnitte
14 des Staubbeutels 3 ergebenden Überstand-Eckzonen 17 weisen zum einen einen - bezogen
auf eine Betrachtung auf die Halteplatte 2 gemäß Fig. 1 - unteren, bezogen auf den
zugeordneten Längsrand 11, um ca. 45° abgeknickten Umschlagbereich 18 und einen oberen,
im Grundriss etwa ein gleichschenkliges Dreieck bildenden, an einer Dreieckseite mit
der Halteplatte 2 verhafteten, frei auskragenden Zwickel 19 auf.
[0015] Die Längsrandverhaftungen 12 erstrecken sich über die Längsränder 11 und über die
unteren Umschlagbereiche 18 bis in die freie Spitze des frei abkragenden Zwickels
19.
[0016] Das seitlich über die Halteplatte 2 hinausragende Staubbeutelmaterial - Überstandabschnitte
14 - bildet nach einem Aufrichten des Filterbeutels 1 gemäß den Darstellungen in den
Fig. 3 bis 5 Seitenwände 20, welche gemäß der Seitenansicht-Darstellung in Fig. 5,
einen im Wesentlichen dreieckförmigen Grundriss aufweisen. In der aufgestellten Betriebsstellung
des Filterbeutels 1 schließen die Seitenwände 20 in einem Querschnitt etwa einen rechten
Winkel zu den nunmehr sich einstellenden Vorder- und Rückwänden 21, 22 des Staubbeutels
3 ein, wobei weiter die im Querschnitt gezeichnete Umrisslinie des aufgestellten Staubbeutels
3 nicht bzw. nicht wesentlich über die Außenkontur der Halteplatte 2 übersteht, so
dass der erfindungsgemäße Filterbeutel 1 auch in Staubsaugern eingesetzt werden kann,
welche eine Filterbeutel-Aufnahmeöffnung aufweisen, die querschnittsangepasst sind
an die Halteplatte 2.
[0017] Des Weiteren sind im aufgestellten Zustand die Seitenwände 20 des Staubbeutels 3
außerhalb des Einfüllbereiches angeordnet, so dass ein durch die Füllöffnung 5 der
Halteplatte 2 und durch die Staubbeutel-Füllöffnung 16 eintretender Füllstutzen des
Staubsaugers die zugeordnete Seitenwand 20 nicht beschädigen kann. Weiterhin ist bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Filterbeutels 1 ein vollständiges und störungsfreies
Befüllen mit Staubgut gewährleistet.
[0018] In der Fig. 6 ist schematisch ein Verfahrensablauf zur Herstellung eines Filterbeutels
1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel dargestellt, wobei in der unteren Darstellung
der Verfahrensablauf in Ansicht dargestellt ist. Jedem Verfahrensschritt zugeordnet
ist oberhalb eine vergrößerte Schnittdarstellung gezeigt. Die einzelnen Verfahrensschritte
sind von links nach rechts folgend dargestellt.
[0019] Zunächst wird zur Bildung der aufeinander liegenden Lagen 8 und 9 eine Staubbeutel-Materialbahn
23 mittig umgeschlagen, wonach im Bereich der hierbei gebildeten Umschlaglinie 10
durch halbkreisförmige Ausstanzung oder dergleichen die Staubbeutel-Füllöffnung 16
ausgeformt wird. Hiernach erfolgt ein Ablängen der doppellagigen Materialbahn zur
Bildung von Längsrändern 11 (Verfahrensschritt Ia).
[0020] Je nach Materialwahl erfolgt anschließend eine Prägung der späteren Faltlinien 24,
25 und gegebenenfalls weiterer Faltlinien 35 entlang der Längsränder 12 bzw. der späteren
Querrandverhaftung 13 (Verfahrensschritt IIa). Insbesondere bei einer Herstellung
des Staubbeutels 3 aus einem Vliesmaterial werden gemäß der Darstellung in Fig. 7
Verprägungen beidseitig der gewünschten Faltlinien vorgenommen, wodurch in diesen
vorverprägten Bereichen das Staubbeutelmaterial vollständig luftundurchlässig und
ausgesteift, ähnlich einer Kunststofffolie, wird. Zufolge dessen ist im Bereich der
Verprägungen bzw. zwischen diesen Verprägungen ein Falten auch eines Vliesmaterials,
wie bei einem Papiermaterial üblich, möglich. Bevorzugt werden weiter auch im Bereich
der späteren Querrandverhaftung 13 derartige Vorverprägungen 26 gebildet, um in diesem
Bereich einen Wickelfalz ausformen zu können.
[0021] Nach Durchführung der Vorverprägung erfolgt in einem weiteren Verfahrensschritt IIIa
die Verhaftung der Längsränder sowie des Querrandes.
[0022] Zum Anhaften des Staubbeutels 3 an der Halteplatte 2 wird der Staubbeutel 3 um die
Faltlinien 25 umgeschlagen derart, dass der beidseitig der Umschlaglinie 10 gebildete
Umschlagbereich 15 zwischen den Faltlinien 24 vollflächig zur Verklebung mit der Halteplatte
2 zur Verfügung steht (Verfahrensschritt IVa).
[0023] Nach der Anhaftung des Staubbeutels 3 an der Halteplatte 2 kann der Filterbeutel
1 gemäß dem Verfahrensschritt Va in die Betriebsstellung aufgefaltet werden.
[0024] In einer zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 8 kann der sich durch die Herstellung
ergebende Zwickel 19 oberseitig auf der Halteplatte 2 verhaftet, bspw. verklebt sein.
[0025] Darüber hinaus ist es gemäß den Darstellungen in den Fig. 9 bis 12 auch denkbar,
den Zwickel 19 lediglich im Bereich der zugeordneten Querkante 4 der Halteplatte 2
mit letzterer zu verhaften und den weiter überstehenden Zwickelabschnitt zu entfernen,
wobei hier die Verhaftung an der Halteplatte 2 dichtend ausgeführt ist.
[0026] Eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Filterbeutels 1 zeigen die Fig.
13 bis 16. Wie aus Fig. 13 zu erkennen, ergeben sich bei diesem Ausführungsbeispiel
beidseitig der Halteplatte 2 - in Längserstreckung derselben betrachtet - Überstand-Eckzonen
17 mit rechteckigem Grundriss, wobei die Längsrandverhaftungen 12 im flachgelegten
Zustand des Filterbeutels 1 geradlinig entlang der Längsränder 11 und, parallel zu
den Querkanten 4 der Halteplatte 2 sich erstreckend über die Überstand-Eckzonen 17
verlaufen. Zufolge dessen sind diese Überstand-Eckzonen 17 im Bereich der Längsränder
11 mit diesen verhaftet.
[0027] Diese Überstand-Eckzonen 17 weisen jeweils einen unteren, im Grundriss dreieckförmigen
Umschlagbereich 27 auf, welcher übergeht in einen oberen, im Grundriss rechteckigen
Umschlagbereich 28.
[0028] Auch die hier gebildeten Überstandabschnitte 14 sind in ihrer Breite c so gewählt,
dass diese etwa der halben bis ganzen Querkantenerstreckung d entsprechen und nach
einem Aufstellen des Filterbeutels 1 Seitenwände 20 bilden.
[0029] Der über den unteren, dreieckförmigen Umschlagbereich 27 überstehende, gleichfalls
dreieckförmige Abschnitt des oberen Umschlagbereiches 28 formt im aufgestellten Zustand
des Filterbeutels 1 einen frei abragenden Zwickel 29 aus, welcher gemäß dem zweiten
und dritten Ausführungsbeispiel auch an der Halteplatte 2 verhaftet werden kann.
[0030] Der in Fig. 17 schematisch dargestellte Verfahrensablauf zeigt entsprechend dem ersten
Ausführungsbeispiel, dass zunächst zur Bildung der übereinander liegenden Lagen 8
und 9 eine Materialbahn 23 um eine Umschlaglinie 10 gefaltet wird und hiernach im
Bereich der Umschlaglinie 10 eine halbkreisförmige Ausstanzung zur Bildung der Staubbeutel-Füllöffnung
16 vorgenommen wird (vgl. Verfahrensschritt Ib).
[0031] Auch hiernach erfolgt bei einem Vlies- oder Textilmaterial zunächst eine Vorverprägung
zur Ausformung von Faltlinien 24, 25 (Schritt IIb).
[0032] In einem weiteren Verfahrensschritt IIIb wird das Staubbeutelmaterial derart umgeschlagen,
dass der sich beidseitig der Umschlaglinie 10 zwischen den Umschlaglinien 24 ergebende
Umschlagbereich 15 vollflächig im oberen Endbereich 7 auf der vorderen Lage 8 des
Staubbeutels 3 aufliegt.
[0033] Hiernach wird die Halteplatte 2 derart auf den Umschlagbereich 15 aufgebracht und
mit diesem verhaftet, dass die Längsachse x der Halteplatte 2 in Überdeckung zur Umschlaglinie
10 gelangt, dies bei beidseitig gleichgroß verbleibendem Überstandabschnitt 14 des
Staubbeutels 3 (Verfahrensschritt IVb).
[0034] Nachfolgend werden in einem weiteren Verfahrensschritt Vb die Längsrandverhaftungen
12 und die Querrandverhaftung 13 durchgeführt, so bei einem Papierbeutelwerkstoff
durch Verklebung und bei einem Staubbeutelmaterial aus bspw. einem Vlies durch Verschweißung.
[0035] Abschließend ergibt sich durch Aufstellen des Filterbeutels 1 die in dem Verfahrensschritt
VIb sich ergebende Form eines vollständig und störungsfrei mit Staubgut zu befüllenden
Filterbeutels 1, dessen Seitenwände 20 so angeordnet sind, dass diese auch nicht durch
einen durch die Füllöffnung 5 in den Staubbeutel 3 hineinragenden Saugstutzen beschädigt
werden können.
[0036] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Filterbeutel (1) für einen Staubsauger, mit einer Halteplatte (2) und einem Staubbeutel
(3), wobei der Staubbeutel (3) schlauchartig ausgebildet ist mit einem verschlossenen
freien Endbereich (6) und einem an die Halteplatte (2) angebundenen Endbereich (7),
dadurch gekennzeichnet, dass der Staubbeutel (3) aus zwei übereinandergelegten Lagen (8, 9) besteht, die in Erstreckungsrichtung
des Staubbeutels (3) verlaufende Längsrandverhaftungen (12) und eine quer zu den Längsrandverhaftungen
(12) verlaufende Querrandverhaftung (13) des freien Endbereich (6) aufweisen, wobei
die Längsrandverhaftungen (12) in einem solchen Abstand (a) zueinander ausgeführt
sind, der die Erstreckung (b) der Halteplatte (2) übertrifft.
2. Filterbeutel nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Halteplatte (2) eine, jedenfalls ursprünglich durchgehende Verbindung
der Lagen (8, 9) gegeben ist.
3. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (2) langgestreckt ausgebildet ist mit einer sich quer zu den Längsrandverhaftungen
(12) erstreckenden Längsachse (x).
4. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der sich im Bereich einer Querkante (4) der Halteplatte (2) ergebende Zwickel (19,
29) mit der Halteplatte (2) verhaftet ist.
5. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Staubbeutelmaterial eine textile Ware ist.
6. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Staubbeutelmaterial ein Vlies ist.
7. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Staubbeutelmaterial eine Vorverprägung (26) im Hinblick auf die sich nach Aufbringen
der Halteplatte (2) und den Randverhaftungen (12, 13) ergebenden Faltlinien (24, 25)
aufweist.
8. Filterbeutel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass eine Faltelung sich außerhalb, entlang einer Vorverprägung (26) einstellt.
9. Verfahren zur Herstellung eines Filterbeutels (1) für einen Staubsaugers, mit einer
Halteplatte (2) und einem Staubbeutel (3), wobei der Staubbeutel (3) durch Faltelung
und Verhaftung aus einer Materialbahn (23) gebildet wird, durch Verschließen eines
freien Endbereiches (6) und Anbinden des anderen Endbereiches (7) an die Halteplatte
(2), dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (23) mit einer solchen, quer zur Längserstreckung des Staubbeutels
(3) betrachteten Breite (a) gewählt wird, dass die zugeordnete Erstreckung der Halteplatte
(2) übertroffen wird und dass die Halteplatte (2) in einem Umschlagbereich (15) der
Materialbahn (23) auf diese aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Halteplatte (2) mit der Materialbahn (23) verhaftet wird und sodann
zwei gegenüberliegende Längsrandverhaftungen (12) und eine Querrandverhaftung (13)
der Materialbahn (23) durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 10 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass zunächst zwei gegenüberliegende Längsrandverhaftungen (12) und gegebenenfalls eine
Querrandverhaftung (13) der Materialbahn (23) durchgeführt wird und sodann die Halteplatte
(2) mit der Materialbahn (23) verhaftet wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbahn (23) hinsichtlich zugeordnet der Verhaftung mit der Halteplatte
(2) entstehenden Faltlinien (24, 25) vorgeprägt wird.