[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Porenbetonkörpern mit den
Schritten a) Gießen einer Ausgangsmasse in eine Form mit geringerer Höhe als Länge
und Breite; b) Vorhärten der gegossenen Masse zu einem quaderförmigen Porenbetonkuchen;
c) Kippen des Kuchens aus seiner waagerechten Ausgangslage um 90° auf eine untere
Schmalseite; d) Schneiden des Kuchens in quaderförmige Porenbetonkörper, e) Kippen
des Kuchens um 90° in eine waagerechte Lage, und d) Auseinanderrücken der Porenbetonkörper
in einen vorbestimmten gegenseitigen Abstand. Ein derartiges Verfahren ist aus der
EP 0 666 156 A1 bekannt und hat den Vorteil, daß benachbarte Porenbetonkörper nicht
miteinander verkleben.
[0002] Bei dem bekannten Verfahren werden die geschnittenen Porenbetonkörper nach dem Auseinanderrücken
in der dann vorhandenen horizontalen Anordnung in einen Autoklaven gebracht und dampfgehärtet,
was mit dem Nachteil verbunden ist, daß die horizontale Anordnung relativ viel Platz
im Autoklaven beansprucht. Außerdem müssen die einzelnen Blöcke beim Verpackungsvorgang
vor dem Ablegen auf Paletten gedreht werden.
[0003] Ferner ist aus der DE 196 54 139 C1 ein Verfahren zum Herstellen von Porenbetonkörpern
bekannt, bei dem anschließend an die vorstehend genannten Schritte a) bis e) eine
Bodenschicht des Kuchens entfernt wird. Anschließend wird der Kuchen in die senkrechte
Lage zurückgekippt und dampfgehärtet.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Herstellen von Porenbetonkörpern
anzugeben, bei dem einerseits die Gefahr des Verklebens benachbarter Porenbetonkörper
erheblich reduziert und andererseits der zur Verfügung stehende Autoklavraum bestmöglich
ausgenutzt wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einem gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß
darin, daß die Porenbetonkörper nach einer vorbestimmten Zeitdauer zu einem kompakten
Kuchen zusammenbewegt werden, der Kuchen zurück in die senkrechte Lage gekippt wird
und in senkrechter Lage ausgehärtet wird.
[0006] Überraschenderweise ist erkannt worden, daß die Neigung der Porenbetonkörper zum
Verkleben erheblich reduziert werden kann, wenn diese während einer gewissen Zeit
voneinander getrennt werden, so daß ein Luftzutritt zu den Schnittflächen geschaffen
wird. Insbesondere wird auch durch das Zurückkippens des Kuchens in die senkrechte
Lage keine nennenswerte Neigung zum (erneuten) Verkleben der Porenbetonkörper herbeigeführt.
[0007] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Herstellen von Porenbetonkörpern,
insbesondere zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit einer Kippvorrichtung
zum Aufnehmen eines vorgehärteten Porenbetonkuchens und Kippens des Kuchens aus einer
senkrechten in eine waagerechte Lage und umgekehrt, die sich dadurch auszeichnet,
daß die Kippvorrichtung mehrere zueinander parallele Längsträger zum Aufnehmen des
Porenbetonkuchens in waagerechter Lage aufweist, deren gegenseitiger Abstand einer
quer zu den Längsträgern verlaufenden Abmessung der geschnittenen Porenbetonkörper
entspricht und zum Auseinanderrücken der Porenbetonkörper vergrößerbar ist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, wobei
auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
[0010] Fig. 1 bis 7 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in zeitlich aufeinanderfolgenden Positionen
während des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen.
[0011] Ein in an sich bekannter Weise durch Gießen und Vorhärten hergestellter Porenbetonkuchen
wird in nicht im einzelnen dargestellter Weise aus seiner horizontalen, in der Gießform
befindlichen Lage in die in Fig. 1 dargestellte, senkrechte Lage gebracht, in der
er auf einer Schmalseite ruht, und in Längs- und Querrichtung (horizontal und vertikal)
geschnitten. Der geschnittene Zustand ist in Fig.1 dargestellt, wobei der im ganzen
mit 1 bezeichnete Porenbetonkuchen entlang horizontaler Schnittfugen 2.1 ... 2.4 in
Schichten 1.1 .... 1.5 von (in der Regel mehreren) Porenbetonkörpern geteilt ist,
die wiederum durch vertikale Schnittfugen in einzelne Porenbetonkörper unterteilt
sind. Der Porenbetonkuchen 1 ruht auf einem horizontalen Tragboden 4, der entweder
als Zwischenträger zur späteren Übergabe des Kuchens an einen Härterost oder bereits
als Härterost ausgebildet sein kann, wobei der Tragboden 4 seinerseits verschieblich
mit einem ersten Schenkel 6a eines L-förmigen Grundgestells 6 verbunden ist.
[0012] An einem zweiten Schenkel 6b des Grundgestells 6 sind eine Reihe von zueinander parallelen
Längsträgern 8.1 ... 8.5 angeordnet, deren gegenseitiger Abstand (Mitte eines Längsträgers
bis Mitte eines benachbarten Längsträgers) der Dicke (in vertikaler Richtung) der
einzelnen Porenbetonkörper 1.1 ... 1.5 (bzw. Schichten von Porenbetonkörpern) entspricht.
Die Breite der Längsträger (Abmessung in vertikaler Richtung in Fig. 1) entspricht
ebenfalls im wesentlichen der Dicke der Porenbetonkörper, während die Länge (Abmessung
senkrecht zur Darstellungsebene) im wesentlichen mit der entsprechenden Längsabmessung
des Porenbetonkuchens 1 übereinstimmt.
[0013] Anschließend wird der auf dem Tragboden 4 ruhende Porenbetonkuchen 1 durch Verlagerung
des Tragbodens 4 zur Anlage gegen die Längsträger 8.1 ... 8.5 gebracht, was in Fig.
2 dargestellt ist. Anschließend wird die Kippvorrichtung um 90° um eine horizontale
Achse gedreht (Fig. 3), so daß der Porenbetonkuchen 1 erneut in eine horizontale Stellung
kommt, wobei jeder einzelne Porenbetonkörper bzw. Reihe oder Schicht von Porenbetonkörpern
1.1 ... 1.5 auf einem entsprechenden Längsträger 8.1 ... 8.5 ruht.
[0014] Wie Fig. 4 weiter zeigt, werden die Längsträger 8.1 ... 8.5 nacheinander oder gleichzeitig
ziehharmonikaartig auseinanderbewegt, so daß zwischen jeweils zwei benachbarten Längsträgern
sowie zwischen dem Längsträger 8.5 und dem Tragboden 4 ein vergrößerter Abstand hergestellt
wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Längsträger 8.2 ... 8.5 zur Einhaltung
eines vorgegebenen (maximalen) gegenseitigen Abstands mit Anschlägen 9 versehen, die
an horizontalen Ansätzen 10 befestigt sind, so daß bei Anlage eines Profilrandes 12
eines Längsträgers gegen den Anschlag 9 eines benachbarten Längsträgers der vorgegebene
Abstand erreicht ist.
[0015] Wenn bei der in Fig. 3 dargestellten Anordnung der rechte, äußere Längsträger 8.1
nach rechts (Pfeil 13) bewegt wird, wird zunächst ein vorgegebener Abstand zwischen
den an der Schnittfuge 2.1 benachbarten Schnittflächen hergestellt. Sobald der vorgegebene
Abstand erreicht ist, nimmt der erste Längsträger 8.1 den dazu benachbarten Längsträger
8.2 in Pfeilrichtung 13 mit, bis auch im Bereich der Schnittfuge 2.2 ein vorgegebener
Abstand zwischen den betreffenden Schnittflächen hergestellt ist, usw., bis der in
Fig. 4 dargestellte Endzustand erreicht ist.
[0016] Der beschriebene Vorgang des Auseinanderrückens kann dadurch unterstützt werden,
daß oberhalb und/oder unterhalb des Porenbetonkuchens 1 im Bereich der jeweils zu
öffnenden Schnittfuge 2.1 ... 2.4 sowie zwischen dem untersten Porenbetonkörper 1.5
und dem Tragboden 4 eine Luftdüsenanordnung verwendet wird, durch die Trennluft in
Form mehrerer Einzelstrahlen oder eines ebenen Luftstrahls auf die Schnittfüge gerichtet
wird. Zweckmäßigerweise ist die Luftdüsenanordnung verfahrbar, so daß jeweils eine
gerade zu öffnende Schnittfuge mit Trennluft beaufschlagt werden kann.
[0017] Im auseinandergerückten Zustand der Porenbetonkörper nach Fig. 4 kann Luft, insbesondere
warme Luft, in den Bereich der geöffneten Schnittfugen eingeblasen werden, um einen
Trocknungseffekt herbeizuführen bzw. zu verstärken.
[0018] Nach einer vorbestimmten Zeitdauer werden die einzelnen Längsträger 8.1 ... 8.5 mit
den darauf befindlichen Porenbetonkörpern in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengeschoben,
wobei sich die Anordnung nach Fig. 5 (entsprechend Fig. 3) ergibt.
[0019] Anschließend wird das Grundgestell 6 der Kippvorrichtung entgegen der ursprünglichen
Drehrichtung um 90° zurückgekippt, so daß der Porenbetonkuchen 1 erneut auf seiner
Schmalseite auf dem Tragboden 4 ruht (Fig. 6). Nach seitlicher Verlagerung des Porenbetonkörpers
durch Verschiebung des Tragbodens 4 (Fig. 7) kommt der Porenbetonkuchen 1 von den
Längsträgern 8.1 ... 8.5 frei und kann in an sich bekannter Weise im Autoklaven dampfgehärtet
werden.
1. Verfahren zum Herstellen von Porenbetonkörpern, mit den Schritten
a) Gießen einer Ausgangsmasse in eine Form mit geringerer Höhe als Länge und Breite,
b) Vorhärten der gegossenen Masse zu einem quaderförmigen Porenbetonkuchen (1),
c) Kippen des Kuchens (1) aus seiner waagerechten Ausgangslage um 90° auf eine untere
Schmalseite,
d) Schneiden des Kuchens (1) in quaderförmige Porenbetonkörper (1.1 ... 1.5),
e) Kippen des Kuchens (1) um 90° in eine waagerechte Lage,
f) Auseinanderrücken der Porenbetonkörper (1.1 ... 1.5) in einen vorbestimmten gegenseitigen
Abstand,
g) nach einer vorbestimmten Zeitdauer, Zusammmenbewegen der Porenbetonkörper (1.1
... 1.5) zu einem kompakten Kuchen (1),
h) Kippen des Kuchens (1) zurück in die senkrechte Lage, und
i) Aushärten des Kuchens in senkrechter Lage.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Schritt e) eine Bodenschicht entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand benachbarter Schnittflächen benachbarter Porenbetonkörper (1.1 ... 1.5)
nach Schritt f) zwischen etwa 1 mm und etwa 5 cm liegt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Zeitdauer in Schritt g) zwischen etwa 10 Sekunden und etwa 15 Minuten
liegt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während der vorbestimmten Zeitdauer Luft, insbesondere warme Luft, zwischen benachbarte
Porenbetonkörper (1.1 ... 1.5) geblasen wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Auseinanderrücken durch in Richtung von beim Schneiden gebildeter Schnittfugen
(2.1 ... 2.4) gerichtete Trennluftstrahlen unterstützt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Porenbetonkörper (1.1 ... 1.5) der Reihe nach oder gleichzeitig auseinandergerückt
werden.
8. Vorrichtung zum Herstellen von Porenbetonkörpern, insbesondere zum Ausführen des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer Kippvorrichtung zum Aufnehmen eines vorgehärteten
Porenbetonkuchens (1) und Kippen des Kuchens (1) aus einer senkrechten in eine waagerechte
Lage und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung mehrere zueinander parallele Längsträger (8.1 ... 8.5) zum Aufnehmen
des Porenbetonkuchens (1) in waagerechter Lage aufweist, deren gegenseitiger Abstand
einer quer zu den Längsträgern (8.1 ... 8.5) verlaufenden Abmessung der geschnittenen
Porenbetonkörper (1.1 ... 1.5) entspricht und zum Auseinanderrücken der Porenbetonkörper
vergrößerbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Längsträger (8.1 .... 8.5) im wesentlichen einer Abmessung der Porenbetonkörper
(1.1 ... 1.5), insbesondere deren Dicke, entspricht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippvorrichtung ein L-förmiges Grundgestell (6) mit einem ersten Schenkel (6a)
zum Aufnehmen des Porenbetonkuchens (1) in der senkrechte Lage und einen zweiten Schenkel
(6b) zum Aufnehmen des Porenbetonkuchens (1) in der horizontalen Lage aufweist, wobei
die Längsträger (8.1 ... 8.5) quer verfahrbar auf dem zweiten Schenkel (6b) angeordnet
sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Längsträger (8.1 ... 8.5) ein mit einem benachbarten Längsträger verbundenes
Schiebestück (12; 9, 10) aufweist, das eine Vergrößerung des gegenseitigen Abstand
auf einen vorbestimmten Wert zuläßt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsträger (8.1 ... 8.5) gegen andere Längsträger austauschbar sind, deren Schiebestücke
einen anderen gegenseitigen Abstand festlegen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, gekennzeichnet durch eine verfahrbar angeordnete Luftdüsenanordnung zum Einblasen von Trennluft in Schnittfugen
(2.1 ... 2.4) benachbarter Porenbetonkörper.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüsenanordnung eine Spaltdüse zum Erzeugen eines ebenen Luftstrahls und/oder
eine Reihe von runden Einzeldüsen aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14 , dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüsenanordnung oberhalb des Porenbetonkuchens (1) auf der den Längsträgern
(8.1 ... 8.5) abgekehrten Seite oder unterhalb des Porenbetonkuchens (1) auf der Seite
der Längsträger (8.1 ... 8.5) angeordnet ist.