Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Membranventil, welches insbesondere als Entlüftungsventil
für das Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine geeignet ist, mit einer durch eine
Feder gestützten Membran, nach der Gattung des Patentanspruches 1. Membranventile
der eingangs beschriebenen Art sind z. B. aus der DE 44 13 322 C2 bekannt. Diese Ventile
bestehen aus einem Gehäuse, in das meist in der Gehäuseteilung eine Membran eingebaut
ist. Diese wirkt zusammen mit einer Saugleitung, wobei ein Verschluss des Ventils
durch einen genügend großen Unterdruck in der Saugleitung erzeugt wird. Dabei wird
die Membran auf das stirnseitige Ende der Saugleitung gepresst, wodurch ein Verschluss
zustande kommt. Zur Einstellung des Schaltunterdrucks wird eine Schraubenfeder verwandt,
welche die Membran abstützt und in einer definierten Distanz zur Saugleitung hält.
[0002] Werden derartige Membranventile in Fahrzeugen z. B. zur Entlüftung des Kurbelgehäuses
genutzt, besteht die Gefahr des Vereisens. Das vereiste Ventil verliert seine Fähigkeit
bei einem definierten Unterdruck zu regeln. Vereist das Ventil im geschlossenen Zustand,
so kann zudem kein Kurbelgehäusegas nachströmen, um das Ventil wieder aufzutauen.
Der endgültige Verschluss kann jedoch zu einem Austritt von Blowbygas und Schmieröl
aus dem Kurbelgehäuse führen.
[0003] Es ist bekannt, zur Verhinderung einer Vereisung der Kurbelgehäusegase im Leitungssystem
zur Rückleitung Leitungsabschnitte vorzusehen, in denen das Kurbelgehäusegas aufgewärmt
wird. Hierzu ist jedoch ein erheblicher Energieaufwand notwendig, da ständig Kurbelgehäusegase
nachströmen, die aufgeheizt werden müssen. Daher kann es trotz Heizvorganges zu einer
Vereisung des Ventils kommen.
[0004] Aufgabe ist es daher, ein Membranventil zu schaffen, welches ein wirksamen Schutz
gegen Vereisung aufweist. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
Vorteile der Erfindung
[0005] Erfindungsgemäß ist in dem Membranventil eine Heizvorrichtung eingebaut, welche mit
der Feder in direktem Kontakt steht. Auf diese Weise wird durch die Heizeinrichtung
nicht nur das durchströmende Gas erwärmt, sondern auch die Feder selbst. Diese kann
die Wärme speichern, wodurch zum einen die Oberfläche zur Abgabe der Wärme an das
durchströmende Gas vergrößert wird und zum anderen dieses Bauteil, welches funktionsbestimmend
für das Ventil ist, nicht vereisen kann. Damit ist auch bei Durchleitung vereisungsgefährdeter
Fluide die Funktion des Ventils jederzeit gewährleistet. Die durch die Heizvorrichtung
eingeleitete Wärme wird auf diese Weise optimal als Vereisungsschutz genutzt.
[0006] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Heizvorrichtung einerseits
aus einer Wandauskleidung und andererseits aus einem Heizelement besteht. Die Wandauskleidung
muss aus einem gut wärmeleitfähigen Material sein. Hierzu eignen sich beispielsweise
Metalle, insbesondere Kupfer. Im Heizelement wird die Wärme erzeugt, und aufgrund
des direkten Kontaktes zur Wandauskleidung auf diese übertragen. Das Heizelement kann
beispielsweise ein Kaltleiterelement sein, welches bei tiefen Temperaturen einen sprunghaften
Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit verzeichnet. Bei tiefen Temperaturen findet
dadurch automatisch eine Aufheizung der Heizvorrichtung statt. Bei hohen Temperaturen
ist der Stromkreis zum Betrieb des Heizelementes aufgrund seines hohen elektrischen
Widerstandes faktisch unterbrochen. Als Alternative zum Kaltleiterelement kann beispielsweise
ein Widerstandsheizelement verwendet werden. Dies muss temperaturabhängig mit einem
Strom zur Aufheizung versorgt werden.
[0007] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann auch die Feder in direktem
Kontakt mit dem Heizelement stehen. Auf diese Weise ist eine besonders rasche Wärmeübertragung
auf die Feder möglich, wodurch die Ansprechzeiten verringert werden.
[0008] Es ist vorteilhaft, die Wandauskleidung rohrförmig auszubilden und in der Saugleitung
unterzubringen. Das strömende Fluid passiert die Saugleitung und wird dabei gleichzeitig
aufgewärmt. Außerdem befindet sich die aufzuheizende Feder in der Nähe der Saugleitung,
wodurch eine direkte Wärmeübertragung im Sinne der Erfindung auf einfache Weise realisiert
werden kann.
[0009] Ein besonders kostengünstiges Membranventil ergibt sich, wenn die Bauteile der Heizvorrichtung
in das Gehäuse eingegossen sind. Dabei muss der Gehäusewerkstoff selbst ein elektrischer
Isolator sein. Das Gehäuse kann z. B. aus Kunststoff gefertigt sein, wobei sich der
Herstellungsprozess durch Eingießen besonders einfach realisieren lässt.
[0010] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer
aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und der Zeichnung hervor, wobei die einzelnen
Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei
der Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird.
Zeichnung
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematischen
Ausführungsbeispielen beschrieben. Hierbei zeigen
- Figur 1:
- schematisch die Anordnung eines Kurbelgehäuseentlüftungsventil im Ansaugtrakt einer
Brennkraftmaschine,
- Figur 2:
- den Schnitt durch ein Kurbelgehäuseentlüftungsventil mit Heizelement und
- Figur 3:
- eine andere Variante der Anordnung des Heizelementes, wobei ein Ausschnitt entsprechend
X gemäß Figur 2 dargestellt ist.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0012] In Figur 1 ist ein Kurbelgehäuseentlüftungsventil 10 zu sehen, welches an einen Ansaugtrakt
11 einer Brennkraftmaschine 12 angeordnet ist. Die Einleitung des Kurbelgehäusegases,
angedeutet durch einen Pfeil, erfolgt hinter einer Drosselklappe 13 für die Ansaugluft.
Vom Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine führt eine Rückführleitung 14 zum Kurbelgehäuseentlüftungsventil
10. Der Ansaugtrakt 11 enthält weiterhin einen Luftfilter 15 und einen Ansaugstutzen
16, wobei die angesaugte Verbrennungsluft durch einen Pfeil angedeutet ist.
[0013] Der Aufbau des Kurbelgehäuseentlüftungsventils 10 geht aus Figur 2 hervor. Das Ventil
wird durch ein Gehäuse 17 gebildet, welches einen Deckel 18 aufweist. In die Gehäuseteilung,
die durch den Deckel 18 gebildet wird, ist eine Membran 19 eingespannt. Die Membran
ist durch eine Feder 20 gestützt, die sich andererseits im Gehäusegrund abstützt.
[0014] Im Normalbetrieb des Ventils strömt das Kurbelgehäusegas entsprechend der angedeuteten
Pfeile durch eine Einleitung 21 in das Innere des Gehäuses 17 und an einer Dichtfläche
22 der Membran 19 vorbei durch eine Saugleitung 23 aus dem Gehäuse heraus. Die Einleitung
sowie die Saugleitung weisen Schlauchstutzen 24 auf, mit deren Hilfe sie an das Kanalsystem
zur Durchleitung der Kurbelgehäusegase angeschlossen werden können.
[0015] Die Saugleitung 23 besitzt eine Wandauskleidung 25, die durch ein Kupferrohr gebildet
wird. Diese Wandauskleidung bildet gleichzeitig einen Ventilsitz 26 für die Dichtfläche
22 der Membran. Wird der Unterdruck in der Saugleitung zu groß, wird die Dichtfläche
22 entgegen der durch die Feder 20 ausgeübten Kraft auf den Ventilsitz 26 gepresst,
wodurch ein Verschluss des Ventils erfolgt. Um diese Funktion auch bei tiefen Temperaturen
einwandfrei zu gewährleisten, stützt sich die Feder 20 auf einem Absatz 27 der Wandauskleidung
25 ab. Sobald die Wandauskleidung über ein Heizelement 28 erwärmt wird, wird dadurch
auch einer Vereisung der Feder 20 entgegengewirkt. Dadurch vergrößert sich die Wärmeübertragung
auf das strömende Fluid, so dass auch der Ventilsitz selbst stärker vor Vereisung
geschützt ist.
[0016] Die Wandauskleidung 25 sowie das Heizelement 28, welches durch einen Kaltleiter gebildet
ist, sind zusammen mit Steckkontakten 29 in das Gehäuse 17 des Membranventils eingegossen.
Hierdurch gibt sich ein kostengünstig zu fertigendes Bauteil. Die Steckkontakte laufen
in einer Steckdose 30 aus, die zur Aufnahme eines Steckers für die Stromversorgung
geeignet ist.
[0017] In Figur 3 ist eine alternative Gestaltung der Wandauskleidung 25 dargestellt. Der
Absatz 27 wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch das Heizelement 28 gebildet, welches
die Wandauskleidung 25 ringförmig umgibt. Dadurch ist eine besonders schnelle Ansprechzeit
der Feder auf das Einschalten des Heizelementes gewährleistet.
1. Membranventil, insbesondere zur Verwendung als Entlüftungsventil für Kurbelgehäuse
einer Brennkraftmaschine, aufweisend ein Gehäuse (17) mit einer Einleitung (21) und
einer Saugleitung (23), wobei die Saugleitung mit Hilfe einer durch eine Feder (20)
gestützten, im Gehäuse montierten Membran (19) verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in das Membranventil eine Heizvorrichtung eingebaut ist, welche mit der Feder in
direktem Kontakt steht.
2. Membranventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung eine Wandauskleidung (25), welche aus einem wärmeleitfähigem
Material, insbesondere Kupfer besteht, und ein Heizelement (28), insbesondere ein
Kaltleiterelement aufweist, wobei Kaltleiterelement und Wandauskleidung in direktem
Kontakt stehen.
3. Membranventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (20) ebenfalls in direktem Kontakt mit dem Heizelement (28) steht.
4. Membranventil nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandauskleidung (25) rohrförmig ausgestaltet ist und die Innenwandung der Saugleitung
bildet.
5. Membranventil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (17) aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff, insbesondere Kunststoff
besteht und dass die Bauteile der Heizvorrichtung in das Gehäuse eingegossen sind