[0001] Die Erfindung betrifft ein Maschinensystem zur arbeitsleistenden Entspannung zweier
Prozess-Ströme. Das System weist eine erste Entspannungsmaschine zur arbeitsleistenden
Entspannung eines ersten Prozess-Stroms, eine zweite Entspannungsmaschine zur arbeitsleistenden
Entspannung eines zweiten Prozess-Stroms und einen elektrischen Generator auf.
[0002] Ein wesentliches Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Zerlegung von Gasgemischen,
insbesondere die Tieftemperatur-Zerlegung von Luft.
[0003] Ein Maschinensystem der eingangs genannten Art ist in EP 93448 B1, EP 869322 A1 oder
der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 10045128 gezeigt. Solche Systeme
werden insbesondere bei Anlagen mit Druckverdampfung eines flüssig gewonnenen Produkts
(Innenverdichtung) oder bei Verflüssigungskreisläufen eingesetzt. GET und FET sind
mit separaten Brems-Vorrichtungen gekoppelt. Ein elektrischer Generator stellt eine
übliche Brems-Vorrichtung für Entspannungsmaschinen dar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Maschinensystem der eingangs genannten
Art anzugeben, das wirtschaftlich besonders günstig ist und insbesondere niedrige
Herstellungskosten aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der elektrische Generator sowohl mit der
Gas-Entspannungsmaschine als auch mit der Flüssigkeits-Entspannungsmaschine mechanisch
gekoppelt ist.
[0006] Auf diese Weise reicht ein einziger Generator aus, um die mechanische Energie aus
beiden Entspannungsmaschinen zurückzugewinnen. Die Apparatur wird dadurch besonders
einfach und ist dadurch kostengünstig herzustellen. Gleichzeitig wird die Energieausbeute
gegenüber einer Kopplung einer der oder beider Entspannungsmaschinen mittels dissipativer
Bremse(n) verbessert.
[0007] Vorzugsweise ist die erste Entspannungsmaschine als Gas-Entspannungsmaschine ausgebildet
und /oder die zweite Entspannungsmaschine stellt eine Flüssigkeits-Entspannungsmaschine
dar.
[0008] Unter "Gas-Entspannungsmaschine" wird hier eine Entspannungsmaschine verstanden,
die zur arbeitsleistenden Entspannung eines Stroms ausgebildet ist, der sich am Eintritt
der Maschine im gasförmigen oder überkritischen Zustand befindet. Dieser Strom tritt
dann im Wesentlichen gasförmig oder vollständig gasförmig aus der Gas-Entspannungsmaschine
aus. Der Flüssiganteil am Austritt beträgt maximal etwa 20 mol%, vorzugsweise bis
zu etwa 7 %.
[0009] Unter "Flüssigkeits-Entspannungsmaschine" wird hier eine Entspannungsmaschine verstanden,
die zur arbeitsleistenden Entspannung eines Stroms ausgebildet ist, der sich am Eintritt
der Maschine im flüssigen oder überkritischen Zustand befindet. Der Strom tritt dann
im Wesentlichen oder vollständig flüssig aus der Gas-Entspannungsmaschine aus. Der
Gasanteil am Austritt beträgt maximal etwa 10 mol%, vorzugsweise bis zu etwa 5 %.
[0010] Gas-Entspannungsmaschine und Flüssigkeits-Entspannungsmaschine werden vorzugsweise
als Expansions-Turbinen realisiert.
[0011] Als "gasförmig" wird ein unterkritischer Prozess-Strom bezeichnet, der vollständig
oder im Wesentlichen vollständig als Gas vorliegt (Flüssiganteil 0 mol% oder kleiner
als 1 mol%).
[0012] Als "flüssig" wird ein unterkritischer Prozess-Strom bezeichnet, der vollständig
oder im wesentlichen vollständig als Flüssigkeit vorliegt (Gasanteil 0 mol% oder kleiner
als 1 mol%).
[0013] Als "überkritisch" wird ein Prozess-Strom bezeichnet, dessen Druck oberhalb des kritischen
Drucks liegt und/oder dessen Temperatur niedriger als die kritische Temperatur ist.
[0014] Vorzugsweise ist der elektrische Generator nicht mechanisch mit einem Verdichter
gekoppelt. Damit ergibt sich eine besonders kostengünstige und relativ kompakte Maschineneinheit.
[0015] Grundsätzlich ist eine direkte mechanische Kopplung zwischen dem Generator und einer
der beziehungsweise beiden Entspannungsmaschinen möglich. In vielen Fällen ist es
jedoch günstiger, ein Getriebe vorzusehen, das zwischen dem elektrischen Generator
und der Gas-Entspannungsmaschine und/oder der Flüssigkeits-Entspannungsmaschine angeordnet
ist. Dadurch können die Drehzahlen der Entspannungsmaschine(n) einerseits und des
Generators andererseits unabhängig voneinander optimiert werden. Die beiden Entspannungsmaschinen
können untereinander die gleiche Drehzahl oder verschiedene Drehzahlen aufweisen.
Im letzteren Fall sind sie mit verschiedenen Rädern des Getriebes verbunden.
[0016] Die Erfindung betrifft außerdem eine Anwendung des Maschinensystems in einem Gaszerlegungssystem
gemäß den Patentansprüchen 7 bis 12 sowie eine Vorrichtung zur Zerlegung eines Einsatzgases,
insbesondere von Einsatzluft gemäß Patentanspruch 13.
[0017] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
schematischer Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- ein Maschinensystem mit zwei separaten Generatoren,
- Figur 2
- ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Maschinensystem und
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel für ein Gaszerlegungsverfahren (Tieftemperatur-Zerlegung von
Luft) gemäß der Erfindung.
[0018] In
Figur 1 ist ein Maschinensystem dargestellt, das eine Gas-Entspannungsmaschine 101, eine
Flüssigkeits-Entspannungsmaschine 103 und zwei elektrische Generatoren 102 und 104
aufweist. Es ist eingebunden in eine Tieftemperatur-Luftzerlegungs-Anlage, die einen
Luftverdichter 2, einen Nachkühler 3, ein Wärmetauscher-System, das durch einen Hauptwärmetauscher
5 gebildet wird, und mindestens eine Trennsäule (nicht dargestellt) aufweist.
[0019] Atmosphärische Luft 1 wird in dem Luftverdichter 2 verdichtet und anschließend nachgekühlt
(3). Nach Reinigung (insbesondere Entfernung von Wasser und Kohlendioxid, nicht dargestellt)
strömt sie über Leitung 4 dem warmen Ende des Hauptwärmetauschers 5 zu. Bei einer
Zwischentemperatur verzweigt der Einsatzluftstrom in einen ersten Teilstrom 6, der
aus dem Hauptwärmetauscher 5 entnommen wird, und in einen zweiten Teilstrom, der über
die Passagen 7 zum kalten Ende des Hauptwärmetauschers 5 strömt.
[0020] Der erste Teilstrom 6 bildet den "ersten Prozess-Strom". Er fließt in gasförmigem
(oder überkritischem) Zustand der Gas-Entspannungsmaschine 101 zu und wird dort arbeitsleistend
entspannt. Der arbeitsleistend entspannte erste Teilstrom 7 befindet sich im Wesentlichen
oder vollständig im gasförmigen Zustand und wird der Trennsäule oder einer der Trennsäulen
der Tieftemperatur-Luftzerlegungs-Anlage zugeleitet.
[0021] Der zweite Teilstrom bildet den "zweiten Prozess-Strom". Er fließt in flüssigem (oder
überkritischem) Zustand vom kalten Ende des Hauptwärmetauschers 5 aus über Leitung
8 zur Flüssigkeits-Entspannungsmaschine 103 und wird dort arbeitsleistend entspannt.
Der arbeitsleistend entspannte zweite Teilstrom 9 befindet sich im Wesentlichen oder
vollständig im flüssigen Zustand und wird ebenfalls der oder einer der Trennsäulen
der Tieftemperatur-Luftzerlegungs-Anlage zugeleitet.
[0022] Im Hauptwärmetauscher 2 wird vorzugsweise ein flüssiger Produktstrom aus der Trennsäule
oder einer der Trennsäulen der Tieftemperatur-Luftzerlegungs-Anlage unter gegenüber
dem Trennsäulen-Druck erhöhtem Druck verdampft und anschließend als Druck-Produkt
gewonnen (nicht dargestellt).
[0023] Im Beispiel der Figur 1 werden Gas-Entspannungsmaschine 101 und Flüssigkeits-Entspannungsmaschine
103 auf konventionelle Weise gebremst, nämlich mit je einem separaten Generator 102,
104. Die Generatoren sind direkt über eine gemeinsame Welle mit der jeweiligen Entspannungsmaschine
verbunden.
[0024] Figur 2 zeigt dagegen ein Maschinensystem, bei dem die Gas-Entspannungsmaschine 101 und die
Flüssigkeits-Entspannungsmaschine 102 über ein Getriebe 206 mit einem einzigen Generator
205 verbunden ist. (Die Verfahrensführung und die Anordnung der übrigen Apparate-Teile
sind entsprechen Figur 1). Die drei Maschinen 101, 103 und 205 stehen über separate
Wellen 301, 303, 305 mit dem Getriebe 206 in Verbindung, und zwar über jeweils ein
Getriebe-Rad 401, 403 beziehungsweise 405, das kraftschlüssig mit der jeweiligen Welle
verbunden ist. Die Zähne der Räder 401 und 403 greifen in diejenigen des Rades 405
ein. Je nach Drehzahl der angeschlossenen Maschinen können die Räder 401 und 403 gleich
oder verschieden groß sein.
[0025] Die Erfindung kann auch auf ein Kreislauf-System angewandt werden. Solche Kreisläufe
dienen zum Beispiel zur Produkt-Verflüssigung bei Gaszerlegungsanlagen, insbesondere
bei Tieftemperatur-Luftzerlegungs-Anlagen. Das Verfahrensdiagramm von Figur 1 ist
dann ebenfalls anwendbar, wobei der Prozess-Strom 1 durch das Kreislauf-Medium (zum
Beispiel Luft oder Stickstoff) gebildet wird und der Kompressor 2 den Kreislauf-Kompressor
darstellt.
[0026] Bei dem Gaszerlegungsverfahren von
Figur 3 wird das Einsatzgas durch atmosphärische Luft 501 gebildet. Diese wird in einem Luftverdichter
502 auf etwa Rektifizierdruck verdichtet und nach Vorkühlung (nicht dargestellt) in
einer Reinigungsvorrichtung 503 gereinigt, insbesondere von Wasser und Kohlendioxid.
Der gereinigte Luftstrom 504 wird in drei Teilströme verzweigt.
[0027] Der erste Teilstrom 505 strömt dem warmen Ende eines Hauptwärmetauscher-Systems zu,
das in dem Beispiel durch zwei Wärmetauscher-Blöcke 508a, 508b gebildet wird. Am kalten
Ende des Blocks 508b tritt der erste Teilstrom der Einsatzluft über Leitung 509 aus
und wird schließlich über Leitung 510 einer Hochdrucksäule 511 zugeführt, und zwar
unmittelbar über deren Sumpf.
[0028] Ein zweiter Teilstrom 506 der Einsatzluft wird in den Nachverdichtem 513 und 515
(mit Nachkühlem 514, 516) auf einen hohen Druck nachverdichtet, im Wärmetauscher-Block
508a verflüssigt beziehungsweise (falls überkritisch) pseudo-verflüssigt und tritt
in flüssigem beziehungsweise überkritischem Zustand (Leitung 517, "zweiter Prozess-Strom"
im Sinne der Patentansprüche) in eine Flüssigturbine (dense fluid turbine) 103 ein,
die eine Flüssigkeits-Entspannungsmaschine darstellt. Dort wird er arbeitsleistend
auf etwa Rektifizierdruck entspannt und über Leitung 519 in die Hochdrucksäule 511
eingespeist. Die Einspeisestelle liegt einen Boden oder einige Böden oberhalb der
Einleitung der gasförmigen Luft 510. Mindestens ein Teil 520 der Flüssigluft 519 wird
sofort wieder aus der Hochdrucksäule 511 entnommen und nach Unterkühlung in einem
Unterkühlungs-Gegenströmer 521 über die Leitungen 522 und 523 in eine Niederdrucksäule
512 eingespeist. Alternativ zu der in der Zeichnung dargestellte Verfahrensweise könnte
der Austrittsdruck der Flüssigturbine 103 auch unterhalb des Betriebsdrucks der Hochdrucksäule
liegen. In diesem Fall würde die Flüssigluft 519 direkt in den Unterkühlungs-Gegenströmer
521 und weiter in die Niederdrucksäule geleitet.
[0029] Gemeinsam mit dem zweiten Teilstrom wird der dritte Teilstrom 507 in dem Nachverdichter
513 auf einen Zwischendruck nachverdichtet. Er wird im Hauptwärmetauscher-System (Block
508a) jedoch nur auf eine Zwischentemperatur abgekühlt und strömt dann im gasförmigen
Zustand (Leitung 524, "erster Prozess-Strom" im Sinne der Patentansprüche) einer Turbine
101 zu, die eine Gas-Entspannungsmaschine darstellt. Nach arbeitsleistender Entspannung
auf etwa Rektifizierdruck tritt der dritte Teilstrom der Einsatzluft im Wesentlichen
gasförmig (Flüssigkeitsanteil beispielsweise etwa 7 mol%) über Leitung 526 aus der
Turbine 101 aus und wird in einen Abscheider (Phasentrenner) 527 geleitet. Der flüssige
Anteil 528 wird auf etwa Niederdrucksäulen-Druck gedrosselt (529) und über die Leitungen
529 und 530 in die Niederdrucksäule 512 eingeführt.
[0030] Das Sumpfprodukt 531 der Hochdrucksäule (sauerstoffangereicherte Flüssigkeit) wird
im Unterkühlungs-Gegenströmer 521 abgekühlt und über die Leitungen 532 und 534 und
Drosselventil 533 in die Niederdrucksäule 512 eingespeist.
[0031] Gasförmiger Kopfstickstoff 535 der Hochdrucksäule wird zu einem ersten Teil 536 im
Hauptwärmetauscher-System (Block 508a) auf etwa Umgebungstemperatur angewärmt und
über Leitung 537 als gasförmiges Druckprodukt (P-GAN) abgegeben. Der Rest des Kopfgases
535 der Hochdrucksäule wird in einem Hauptkondensator 538 im Wesentlichen vollständig
kondensiert. Der dabei gewonnene Flüssig-Stickstoff 540 wird zum einen Teil 541 auf
die Hochdrucksäule, zum anderen Teil 542, 543 auf die Niederdrucksäule als Rücklauf
aufgegeben.
[0032] Vom Kopf der Niederdrucksäule 512 wird gasförmiger Stickstoff 544 abgezogen, in beiden
Blöcken 508a, 508b des Hauptwärmetauscher-Systems angewärmt und über Leitung 545 in
die Atmosphäre abgegeben und/oder als Regeneriergas in der Reinigungsvorrichtung 503
und/oder zur Verdunstungskühlung eingesetzt (nicht dargestellt).
[0033] Der im unteren Bereich der Niederdrucksäule 512 anfallende Sauerstoff wird in dem
Beispiel flüssig über Leitung 546. Ein Teil 547 wird mittels einer Pumpe auf den gewünschten
Produktdruck gebracht (so genannte Innenverdichtung) und über Leitung 549 in das Hauptwärmetauscher-System
(Block 508a) eingeführt, dort angewärmt, verdampft beziehungsweise pseudo-verdampft
und schließlich auf Umgebungstemperatur gebracht. Der warme Sauerstoff 550 wird als
gasförmiges Sauerstoff-Produkt (GOX-IC) über 550 Leitung abgezogen.
[0034] Der Rest 551 des fiüssigen Sauerstoffs 546 vom Sumpf der Niederdrucksäule wird mit
einer weiteren Pumpe 552 über Leitung 553 zum Hauptkondensator 539 gefördert, wo er
mindestens teilweise verdampft. Der sauerstoffreiche Dampf 554 wird in den Niederdrucksäulen-Sumpf
zurückgeleitet. Bei Bedarf kann über die Leitungen 555 und 556 Sauerstoff als Flüssigprodukt
(LOX) gewonnen werden.
[0035] Die Turbine (Gas-Entspannungsmaschine) 101 und die Flüssigturbine (Flüssigkeits-Entspannungsmaschine)
103 sind wie in Figur 2 dargestellt mit einem Generator gekoppelt.
[0036] Über die Leitungen 557 und 558 kann eine Argongewinnung mit Rohargonsäule und gegebenenfalls
mit Reinargonsäule angeschlossen sein, wie sie beispielsweise in EP 377117 B2, EP
628777 B1, EP 669508 A1 oder in EP 669509 B1. Dabei kann die unterkühlte Sumpffraktion
532 der Hochdrucksäule als Kältemittel für die Rohargonsäule und/oder als Heizmittel
für die Reinargonsäule eingesetzt werden, bevor sie in die Niederdrucksäule eingespeist
wird (Leitung 534). Alternativ oder zusätzlich kann die Flüssigluft 519 aus der Innenverdichtung,
die hier aus der Flüssigturbine 103 stammt, als Kühlmittel im Kondensator der Rohargonsäule
eingesetzt werden - gegebenenfalls nach Unterkühlung im Unterkühlungs-Gegenströmer
521. Ein entsprechendes Verfahren (ohne Flüssigturbine) ist in EP 716280 A2 im Detail
dargestellt.
1. Maschinensystem zur arbeitsleistenden Entspannung zweier Prozess-Ströme (6, 8) mit
• einer ersten Entspannungsmaschine (101) zur arbeitsleistenden Entspannung eines
ersten Prozess-Stroms (6, 524), mit
• einer zweiten Entspannungsmaschine (103) zur arbeitsleistenden Entspannung eines
zweiten Stroms (8, 517) und mit
• einem elektrischen Generator (205),
dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Generator (205) sowohl mit der ersten Entspannungsmaschine (101)
als auch mit der zweiten Entspannungsmaschine (103) mechanisch gekoppelt ist (206).
2. Maschinensystem nach Anspruch 1, bei dem die erste Entspannungsmaschine (101) als
Gas-Entspannungsmaschine ausgebildet ist.
3. Maschinensystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die zweite Entspannungsmaschine (103)
als Flüssigkeits-Entspannungsmaschine ausgebildet ist.
4. Maschinensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der elektrische Generator
(205) nicht mechanisch mit einem Verdichter gekoppelt ist.
5. Maschinensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem Getriebe (206), das zwischen
dem elektrischen Generator (205) und der ersten Entspannungsmaschine (101) angeordnet
ist.
6. Maschinensystem einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einem Getriebe (206), das zwischen
dem elektrischen Generator (205) und der zweiten Entspannungsmaschine (103) angeordnet
ist.
7. Anwendung eines Maschinensystems nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in einem Gaszerlegungssystem,
insbesondere in einem System zur Tieftemperatur-Zerlegung von Luft.
8. Anwendung nach Anspruch 7, bei der in dem Gaszerlegungssystem ein Einsatzgas, insbesondere
Einsatzluft, zerlegt wird, wobei ein erster, gasförmiger oder überkritischer Prozess-Strom
(6, 524) in der ersten Entspannungsmaschine (101) des Maschinensystems arbeitsleistend
entspannt wird, ein zweiter, flüssiger oder überkritischer Prozess-Strom (8, 103)
in der zweiten Entspannungsmaschine (103) des Maschinensystems arbeitsleistend entspannt
wird, mindestens ein Teil der bei den arbeitsleistenden Entspannungen erzeugten mechanischen
Energie auf den elektrischen Generator (205) des Maschinensystems übertragen wird.
9. Anwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Prozess-Strom (6, 524) durch einen ersten Teilstrom des Einsatzgases (1,
4, 501, 504) oder eines Kreislaufgases gebildet wird.
10. Anwendung nach Anspruch 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Prozess-Strom (8, 517) durch einen zweiten Teilstrom des Einsatzgases
(1, 4, 501, 504) oder eines Kreislaufgases gebildet wird.
11. Anwendung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Prozess-Strom (6, 8, 524, 517) aus einem Gesamtstrom (1,
4, 501, 504), insbesondere des Einsatzgases oder eines Kreislaufgases, abgezweigt
werden.
12. Anwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamtstrom (4, 505/506/507) in ein Wärmetauscher-System (5, 508a/508b) eingeleitet
und dort auf eine Zwischentemperatur abgekühlt wird, bei der Zwischentemperatur der
erste Prozess-Strom (6, 524) aus dem Wärmetauscher-System (5, 508a/508b) entnommen
und zur Gas-Entspannungsmaschine (101) geleitet wird, mindestens ein Teil des Rests
des Gesamtstroms im Wärmetauscher-System (5, 508a/508b) weiter abgekühlt wird und
schließlich den zweiten Prozess-Strom (8, 517) bildet, welcher der Flüssigkeits-Entspannungsmaschine
(103) zugeführt wird.
13. Vorrichtung zur Zerlegung eines Einsatzgases, insbesondere von Einsatzluft, die ein
Maschinensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist.