[0001] Die Erfindung betrifft eine Positioniereinrichtung für Brennstoff/Sauerstoff-Lanzen
zum Eintrag von Einsatz- und Brennstoffen sowie Oxidationsmitteln, insbesondere von
Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gemischen, in eine Schmelzzone zur Erzeugung von
Metallen, insbesondere von Gußeisen und Metalllegierungen in einem Ofenschacht eines
Kupolofens, nach den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Eine gattungsgleiche Positioniereinrichtung für eine Sauerstoff-Injektionslanze ist
aus DE 196 46 802 A 1 bekannt. Mittels dieser bekannten Positioniereinrichtung kann
die mit einer Laval-Düse bestückte Injektionslanze zum Eintrag von Sauerstoff in einem
in eine Schmelzzone einmündenden Einbringkanal eines Schmelzofens in Form eines Schachtofens
eines Kupolofens, so positioniert werden, dass ein optimaler Sauerstoffeintrag in
das in der Schmelzzone befindliche Koksbett erfolgt, wobei eine durch thermische Einflüsse
der Schmelzzone verursachte Beschädigung der Injektionslanze, beispielsweise eine
Verzunderung, dadurch verhindert wird, dass die Injektionslanze zur Eintragsdüse bzw.
dem in der Schmelzzone des Schachtofens befindlichen Koksbett mit einem Sicherheitsabstand
von 15 bis 20 mm angeordnet ist.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Positioniereinrichtung für Injektionslanzen
zur Verfügung zu stellen, mittels welcher die Injektionslanze in dem in die Schmelzzone
einmündenden Einbringkanal so positioniert werden kann, dass ein optimaler Eintrag
von Einsatz- und Brennstoffen sowie Oxidationsmitteln in die Schmelzzone sowie ein
selbsttätiges Verfahren der Injektionslanze aus der Schmelzzone möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Positioniereinrichtung für Injektionslanzen mit den
Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Mittels der erfindungsgemäßen Positioniereinrichtung wird die in deren Führungsgehäuse
mit einer Federaufhängung und einem Führungseinbau angeordnete Injektionslanze in
dem in die Schmelzzone einmündenden Einbringkanal positioniert, d.h. die Injektionslanze
wird durch den beim Durchströmen des gasförmigen Injektionsmediums in dem Lanzenringspalt
in Strömungsrichtung erzeugten Druck mittels des in einer Schlittenkammer zentrisch
zur Injektionslanze angeordneten Führungseinbaus axial in Richtung der Schmelzzone
bis zu einem Sicherheitsabstand von 15 - 20 mm zu der Düsenkante bzw. zu dem in der
Schmelzzone befindlichen Koksbett verfahren und während des Mediumeintrags in die
Schmelzzone in Betriebsposition gehalten.
[0007] Nach Beendigung des Eintrags von gasförmigen Einsatz- und Brennstoffen sowie von
dem Oxidationsmittel in die Schmelzzone wird die Injektionslanze durch den von der
Federaufhängung entgegen der Eintragsrichtung auf die Injektionslanze ausgeübten Federdruck
selbsttätig wieder aus dem die Lanzenfunktion schädigenden Bereich der Schmelzzone
in den Einbringkanal in eine Ruheposition zurückgezogen.
[0008] Das bisherige manuelle, aus sicherheitstechnischen Gründen nicht unproblematische
Zurückziehen der Injektionslanze aus der Schmelzzone, entfällt.
[0009] Die zum Zurückziehen der Injektionslanze mit dieser und dem Führungsgehäuse verbundene
Federaufhängung besteht vorzugsweise aus einer Edelstahl-Spiralfeder.
[0010] Das Führungsgehäuse mit dem in dessen Schlittenkammer zum Verfahren der Injektionslanze
zentrisch zu dieser angeordneten Führungseinbau bestehen vorzugsweise ebenfalls aus
Edelstahl.
[0011] Zur Gewährleistung einer homogenen Gasströmung ohne den Gasfluß negativ beeinflussende
Wirbelbildung weist der Ringspalt zwei aufeinanderfolgende, unterschiedlich ausgebildete
Einlaufstrecken E und T auf.
[0012] Diesbezüglich ist es besonders günstig, wenn die Länge der Einlaufstrecke E mehr
als das Fünffache des Durchmessers der Injektionslanze beträgt und die Länge der Einlaufstrecke
T stets größer als der Durchmesser des Ringspalts ist.
[0013] Durch Versuche wurde folgendes, nachfolgend graphisch dargestellte Verhältnis zwischen
dem Injektionslanzen-/Ringspalt-Durchmesser DL/s in Abhängigkeit von dem den Lanzen-Ringspalt
durchströmenden Gasvolumenstrom und dessen Strömungsdruck DV gefunden:

[0014] Dieser graphischen Darstellung ist zu entnehmen, dass das Verhältnis von Injektionslanzen-
/ Ringspalt-Durchmesser DL / s von der Gas-Durchflußmenge und dessen Strömungsdruck
DV abhängig ist.
[0015] Zur Berechnung der zum Zurückziehen der in dem Führungsgehäuse federgelagerten Injektionslanze
um die Distanz L in Lanzenruheposition erforderlichen Federkonstanten D der Federaufhängung
in Abhängigkeit von der Menge und dem Strömungsdrucks DV des durch den Ringspalt der
Injektionslanze in die Schmelzzone strömenden Gasvolumenstroms und in Abhängigkeit
von der Höhe der Schlittenkammer H sowie in Abhängigkeit von dem Durchmesser der Injektionslanze
DL kann folgende Formel Verwendung finden:

[0016] Die erfindungsgemäße Positioniereinrichtung für Injektionslanzen zum Eintrag von
Einsatz- und Brennstoffen sowie Oxidationsmitteln, insbesondere von reinem Sauerstoff
oder sauerstoffhaltigem Gemisch, in eine Schmelzzone eines Schmelzofens zur Erzeugung
von Metallen, insbesondere von Gußeisen und Metalllegierungen in einem Ofenschacht
eines Kupolofens, gewährleistet ein selbsttätigen Verfahren der Injektionslanze in
einem in die Schmelzzone einmündenden Einbringkanal, wodurch ein optimaler Gaseintrag
in das in der Schmelzzone befindliche Koksbett und bei Lanzenruhestellung eine die
Beschädigung oder Zerstörung ausschliessende Positionierung in dem Einbringkanal außerhalb
der Schmelzzone gewährleistet ist.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
[0018] In der einzigen Figur der Zeichnung ist in schematischer Schnittdarstellung eine
erfindungsgemäße Positioniereinrichtung für eine Injektionslanze 2 dargestellt.
[0019] Diese Positioniereinrichtung weist ein Führungsgehäuse 1 auf, in dessen Schlittenkammer
5 die mit einer Federaufhängung 3 verbundene Injektionslanze 2 mit einem Führungseinbau
4 axial verfahrbar angeordnet ist.
[0020] Die mit einem variablen Durchmesser DL ausgebildete Injektionslanze 2 weist einen
das gasförmige Injektionsmedium (Einsatz- und Brennstoffe sowie Oxidationsmittel,
insbesondere reiner Sauerstoff oder sauerstoffhaltiges Gasgemisch) in die Schmelzzone
des Schmelzofens leitenden Ringspalt mit einem variablen Durchmesser s auf. Zur Gewährleistung
einer wirbelfreien, homogenen Gasströmung ist der Ringspalt in zwei unterschiedliche,
in Länge und Durchmesser variable Einlaufstrecken T und E unterteilt. Im Ergebnis
von Versuchen wurde ermittelt, dass es besonders vorteilhaft ist, die Länge der Einlaufstrecke
E größer als das Fünffache des Durchmessers DL der Injektionslanze 2 und die Länge
der Einlaufstrecke T größer als den Ringspaltdurchmesser s zu wählen.
[0021] Das von einer Gasquelle unter einem Druck von etwa 0,25 bis ca. 1 bar mit einem Volumenstrom
von 25 bis 55 Nm
3/h durch eine Ringöffnung 1 a in das Führungsgehäuse 1 in die mittels der Positioniereinrichtung
in einem in eine Schmelzzone eines Schmelzofens einmündenden Einbringkanal axial verfahrbaren
Injektionslanze 2 eingebrachte, gasförmige Injektionsmedium erzeugt beim Durchströmen
des Ringspalts in dem Ringspaltdurchmesser s einen in Strömungsrichtung wirkenden
Druck, durch den die Injektionslanze 2 mittels des zentrisch zur Injektionslanze 2
angeordneten Führungseinbaus 4 innerhalb der Schlittenkammer 5 des Führungsgehäuses
1 bis zu einem Sicherheitsabstand von 15 - 20 mm zur Düsenkante bzw. zu dem in der
Schmelzzone befindlichen Koksbett axial verfahren wird. Mittels der nunmehr in Betriebsposition
befindlichen Injektionslanze 2 wird über den Ringspaltdurchmesser s und dessen stirnseitige
Düse/n das gasförmige Medium in die Schmelzzone des Schmelzofens eingetragen. Nach
Beendigung des Eintragvorgangs wird die nunmehr nicht mehr durch das Injektionsmedium
druckbeaufschlagte Injektionslanze 2 durch die entgegengesetzt zur Eintragungsrichtung
wirkende Federkraft der Federaufhängung 3 innerhalb der Schlittenkammer 5 des Führungsgehäuses
1 der Positioniereinrichtung um eine die Beschädigung oder Zerstörung der Injektionslanze
2 durch thermische Einflüsse aus der Schmelzzone verhindernde Distanz L in eine Ruheposition
2a aus der Schmelzzone in den Einbringkanal zurückgezogen.
[0022] Das Führungsgehäuse 1 und der Führungseinbau 4 bestehen bevorzugt aus Edelstahl,
ebenso wie die mit der Injektionslanze 2 und dem Führungsgehäuse 1 verbundene, vorzugsweise
als Spiralfeder ausgebildete Federaufhängung 3.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Führungsgehäuse
- 1a
- Ringöffnung
- 2
- Injektionslanze (Betriebsposition)
- 2a
- Injektionslanze (Ruheposition)
- 3
- Federaufhängung
- 4
- Führungseinbau
- 5
- Schlittenkammer
- L
- Rückzugsdistanz Injektionslanze
- T
- Einlaufstrecke
- s
- Durchmesser Ringspalt (Injektionslanze)
- DL
- Durchmesser Injektionslanze
- E
- Einlaufstrecke
1. Positioniereinrichtung für Brennstoff/Sauerstoff-Lanzen zum Eintrag von Einsatz- und
Brennstoffen sowie Oxidationsmitteln, insbesondere von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen
Gemischen, in eine Schmelzzone eines Schmelzofens zur Erzeugung von Metallen, insbesondere
von Gußeisen und Metalllegierungen in einem Ofenschacht eines Kupolofens, mittels
welcher die Injektionslanze in einem in die Schmelzzone einmündenden Einbringkanal
axial verfahrbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Positioniereinrichtung ein Führungsgehäuse aufweist, in dessen Schlittenkammer
(5) die mit einer Federaufhängung (3) verbundene Injektionslanze (2) mit einem Führungseinbau
(4) axial verschiebbar angeordnet ist.
2. Positioniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Injektionslanze (2) axial verfahrbare Führungseinbau (4) zentrisch zur Injektionslanze
(2) angeordnet ist.
3. Positioniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise aus einer Edelstahl-Spiralfeder bestehende Federaufhängung (3) mit
der Injektionslanze (2) und mit dem Führungsgehäuse (1) verbunden ist.
4. Positioniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsgehäuse (1) mit Ringspalt (1a) und der Führungseinbau (4) bevorzugt aus
Edelstahl bestehen.
5. Positioniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionslanze (2) einen das Injektionsmedium leitenden Ringspalt mit variablen
Durchmesser aufweist.
6. Positioniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt der Injektionslanze (2) zwei aufeinaderfolgende, die Verwirbelung der
Gasströmung verhindernde Einlaufstrecken (E, T) aufweist.
7. Positioniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Einlaufstrecke (E) der Injektionslanze (2) mehr als das Fünffache des
Durchmessers (DL) der Injektionslanze (2) beträgt.
8. Positioniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Einlaufstrecke (T) der Injektionslanze (2) größer als der Ringspaltdurchmesser
(s) ist.
9. Positioniereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringspalt der Injektionslanze (2) einen dem Volumenstrom des Injektionsmediums
entsprechenden variablen Durchmesser (s) aufweist.