[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Dämpfung von Flexbewegungen eines Skis
oder Gleitbrettes, mit einem Dämpferaggregat, welches zwei in einer Längsrichtung
gegen Dämpfungswiderstand relativ zueinander verschiebbare Dämpferelememte aufweist
und auf der Oberseite des Skis oder Gleitbrettes angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung wird in der EP 0 492 658 A1 in den Fig. 13 und 14 dargestellt.
Das Dämpferaggregat ist als doppeltwirkendes hydraulisches Kolben-Zylinder-Aggregat
ausgebildet, dessen Zylinder und Gehäuse bei Flexbewegungen relativ zueinander verschoben
werden, wobei über eine verstellbare Drossel, die hydraulisch zwischen zwei vom Kolben
im Zylinder abgeteilten Kammern angeordnet ist, Hydraulikmedium von einer Kammer in
die andere Kammer überströmt. Durch entsprechende Verstellung der Drossel kann ein
unterschiedlicher Dämpfungswiderstand eingestellt werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es nun, bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen
Art neben einer Einstellung mit deutlicher Dämpfung von Flexbewegungen des Skis od.dgl.
auch eine Einstellung zu ermöglichen, bei der die konstruktiv vorgegebene Flex-Charakteristik
des Skis od.dgl. praktisch völlig unverändert bleibt.
[0004] Diese Aufgabe wird mit der eingangs angegebenen Vorrichtung dadurch gelöst, daß das
eine Element des Dämpferaggregates an einem ersten fest am Ski od.dgl. angebrachten
bzw. anbringbaren Widerlager festgehalten und das andere Element mit einem weiteren
Widerlager an- und auskuppelbar gekoppelt ist, welches in Längsrichtung entfernt vom
ersten Widerlager am Ski od.dgl. angebracht bzw. anbringbar ist.
[0005] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das Dämpferaggregat ein- und ausschaltbar
anzuordnen, indem das eine Dämpferelement mechanisch vom zugeordneten Widerlager entkuppelt
bzw. mit dem Widerlager gekuppelt werden kann. Damit läßt sich einerseits zwischen
den beiden Widerlagern ein dämpfungswirksamer Kraftschluß einschalten, indem das eine
Dämpferelement in seinen mit dem Widerlager gekuppelten Zustand gebracht wird. Andererseits
ist auch ein praktisch kraftschlußfreier Zustand möglich, indem das Dämpferaggregat
funktionsmäßig vom vorgenannten Widerlager mechanisch abgetrennt wird.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das andere Element des
Dämpferaggregates in Längsrichtung fest mit einem Kupplungsteil verbunden, welches
mit einem zwischen zwei Endlagen verstellbaren Gegenkupplungsteil des anderen Widerlagers
zusammenwirkt, wobei das Kupplungsteil in der einen Endlage des Gegenkupplungsteiles
in Längsrichtung relativ zum anderen Widerlager formschlüssig festgehalten und in
der anderen Endlage des Gegenkupplungsteiles in Längsrichtung beweglich ist.
[0007] Auf diese Weise wird eine einfache Konstruktion gewährleistet, wobei das Dämpferaggregat
prinzipiell weitgehend beliebig, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform jedoch so
ausgebildet sein kann, daß vor allem sogenannte Counterflex-Bewegungen des Skis, bei
denen die Enden des Skis bzw. Gleitbrettes relativ zum Bindungsbereich nach abwärts
schwingen, wirksam gedämpft werden, während Flexbewegungen, bei denen sich die Skienden
relativ zum Bindungsbereich nach oben bewegen, nicht oder nur wenig gedämpft werden.
[0008] In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung ist das Gegenkupplungsteil als Schieber ausgebildet,
welcher in der einen Endlage eine Klaue des Kupplungsteiles formschlüssig festhält
und in seiner anderen Endlage freigibt.
[0009] Hierbei ist insbesondere vorgesehen, das Gegenkupplungsteil als Drehschieber auszubilden,
welcher die Klaue in seiner einen Endlage mit einem Teil seiner Umfangswand hintergreift
sowie in Längsrichtung festhält und in seiner anderen Endlage die Klaue mit einer
Ausnehmung seiner Umfangswand in Längsrichtung freigibt.
[0010] Die Drehlagerung des Drehschiebers kann mittels einer Kulissenführung erfolgen, die
außerhalb der Drehachse angeordnet ist, so daß für die Klaue innerhalb der Umfangswand
des Drehschiebers ein entsprechend großer Raum zur Verfügung steht.
[0011] Des weiteren ist bevorzugt vorgesehen, den Dämpfer so auszubilden, daß er ausschließlich
bzw. ganz überwiegend nur sogenannte Counterflexbewegungen des Skis, d.h. Bewegungen
der Skienden relativ zum Skimittelbereich nach abwärts, dämpft. Für diesen allgemeinen
Gedanken wird unabhängig davon, ob der Dämpfer von einem seiner Widerlager abkuppelbar
ist oder nicht, Schutz beansprucht.
[0012] Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche
sowie die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders
bevorzugte Ausführungsform näher beschrieben wird.
[0013] Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt entsprechend der Schnittebene II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Kupplungsteiles von schräg oben,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Gegenkupplungsteiles von schräg unten und
- Fig. 5
- eine perspektivische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Dämpfers.
[0014] Gemäß Fig. 1 ist auf einem ausschnittsweise dargestellten Ski 1 ein erstes, im wesentlichen
plattenförmiges Widerlagerteil 2 auf der Skioberseite aufliegend angeordnet. Die Fixierung
des Widerlagerteiles 2 am Ski 1 erfolgt mittels eines ebenfalls im wesentlichen plattenförmigen
Halteteiles 3, welches das in Fig. 1 rechte Ende des Widerlagerteiles 2 umgreift und
mit einer Verzahnung formschlüssig in eine Gegenverzahnung am Widerlagerteil 2 eingreift.
Das Halteteil 3 ist am Ski 1 mit nicht dargestellten Schrauben befestigt.
[0015] In Skilängsrichtung entfernt vom Halteteil 3 ist am anderen Ende des Widerlagerteiles
2 ein weiteres Widerlagerteil 4 angeordnet, welches am Ski 1 mit Schrauben 5 befestigt
ist. Im Widerlagerteil 4, welches ebenso wie das Widerlagerteil 2 und das Halteteil
3 aus Kunststoff besteht, ist eine aus Metall bestehende Schiebeführung 6 eingebettet,
vgl. Fig. 2. Diese Schiebeführung 6 umgreift mit im Querschnitt C-förmigen Rädern,
die einander mit ihren Konkavseiten zugewandt sind, entsprechend geformte Längsränder
des Widerlagerteiles 2, welches sich bei Flexbewegungen des Skis in Skilängsrichtung
relativ zur Schiebeführung 6 sowie zum Widerlagerteil 4 verschiebt. Dies beruht darauf,
daß das Widerlagerteil 4 vertikal entfernt von der neutralen Biegezone des Skis 1
angeordnet und in Skilängsrichtung in größerer Entfernung von der Schiebeführung 6
mittels des Halteteiles 3 festgehalten wird.
[0016] Innerhalb einer in Skilängsrichtung erstreckten entsprechenden Ausnehmung des Widerlagerteiles
2 ist der Zylinder eines als Kolben-Zylinder-Aggregat ausgebildeten hydraulischen
Dämpfers 7 unter Verklemmung bzw. Verrastung angeordnet. Die Kolbenstange des Dämpfers
7 ist mit einem Kupplungsteil 8 - vgl. auch Fig. 3 - verbunden, welches sich in einem
entsprechenden Längskanal auf der Unterseite des Widerlagerteiles 2 erstreckt und
unter einer fest am Widerlagerteil 4 angeformten Führungsplatte 9 - vgl. Fig. 1 -
hindurchgeht.
[0017] Das Kupplungsteil 8 wirkt mit einem Gegenkupplungsteil 10 zusammen, welches in weiter
unten dargestellter Weise als Drehschieber ausgebildet und um eine vertikale Schwenkachse
S - vgl. Fig. 1 - am Widerlagerteil 4 drehgelagert ist.
[0018] Die Elemente zur Drehlagerung des Gegenkupplungsteiles 10 sind mit Abstand von der
Schwenkachse S angeordnet und umfassen im wesentlichen einen am Widerlagerteil 4 angeformten
und in Fig. 1 sichtbaren bogenförmigen Steg 11, der in eine in Fig. 4 gut erkennbare
Nut 12 auf der Unterseite des Gegenkupplungsteiles 10 mit Spiel in Bogenrichtung eingreift,
d.h. die Nut 12 bildet eine Führungskulisse für den Steg 11, derart, daß sich das
Gegenkupplungsteil 10 zwischen zwei Endlagen drehverstellen läßt. Außerdem untergreift
das Gegenkupplungsteil 10 die Führungsplatte 9 des Widerlagerteiles 4 mit einem nach
radial auswärts vorragenden Rand 13.
[0019] Im Bereich der Schwenkachse S ist auf der Unterseite des Gegenkupplungsteiles 10
eine bereichsweise nach radial auswärts offene Ausnehmung 14 ausgebildet, in die sich
bei entsprechender Drehstellung des Gegenkupplungsteiles 10 ein dämpferfernes klauenförmiges
Ende 15 des Kupplungsteiles 8 einschieben läßt. Durch entsprechende Drehverstellung
des Gegenkupplungsteiles 10 kann ein daran angeformtes Riegelstück 16 in eine Riegelausnehmung
17 neben dem klauenförmigen Ende 15 des Kupplungsteiles 8 eingeschoben werden. In
dieser Stellung, die in Fig. 1 dargestellt ist, sind das Kupplungsteil 8 und das Gegenkupplungsteil
10 miteinander gekuppelt, d.h. das klauenförmige Ende 15 des Kupplungsteiles 8 wird
innerhalb der Ausnehmung 14 des Gegenkupplungsteiles 10 in Skilängsrichtung festgehalten,
mit der Folge, daß die Kolbenstange des Dämpfers 7 bei Flexbewegungen des Skis 1 relativ
zum Zylinder des Dämpfers 7 verschoben wird und der Dämpfer 7 dementsprechend einen
den Flexbewegungen entgegenwirkenden Dämpfungswiderstand erzeugt.
[0020] Wenn dagegen das Gegenkupplungsteil 10 in seine andere Endlage gedreht wird, tritt
das Riegelstück 16 des Gegenkupplungsteiles 10 vollständig aus der Riegelausnehmung
17 des Kupplungsteiles 8 heraus, so daß das klauenförmige Ende 15 des Kupplungsteiles
8 freigegeben wird und das Kupplungsteil 8 und das Gegenkupplungsteil 10 voneinander
entkuppelt sind. Wenn nun Flexbewegungen des Skis 1 auftreten, wird zwar das Kupplungsteil
8 bei der ersten Flexbewegung unter Einschiebung der Kolbenstange in den Zylinder
des Dämpfers 7 verschoben. Jedoch wird dann das Kupplungsteil 8 in der verschobenen
Lage durch den Widerstand des Dämpfers 7 mehr oder weniger festgehalten, mit der Folge,
daß der Dämpfer 7 bei den Flexbewegungen keinerlei Hubbewegungen ausführt und dementsprechend
unwirksam bleibt.
[0021] Damit nachfolgend wiederum eine Verriegelung des klauenförmigen Endes 15 des Kupplungsteiles
8 im Gegenkupplungsteil 10 möglich ist, und zwar auch dann, wenn das klauenförmige
Ende 15 eine Position außerhalb der Ausnehmung 14 des Gegenkupplungsteiles 10 einnimmt,
ist am Riegelstück 16 eine Rampe 18 ausgebildet, die mit einer Gegenrampe 19 am klauenförmigen
Ende 15 des Kupplungsteiles 8 zuammenwirkt und das klauenförmige Ende 15 bei entsprechender
Drehung des Gegenkupplungsteiles 10 in die Ausnehmung 14 einschiebt.
[0022] Statt dessen oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, daß die Kolbenstange des
Dämpfers 7 schwach in Ausschieberichtung vorgespannt ist, derart, daß sie aus einer
in den Zylinder des Dämpfers 7 eingeschobenen Lage herauszukriechen sucht. Damit kann
gewährleistet werden, daß das klauenförmige Ende 15 nach einer gewissen Verzögerungszeit
wieder eine Lage in der Ausnehmung 14 des Gegenkupplungsteiles 10 einnimmt und dementsprechend
eine Drehverstellung des Gegenkupplungsteiles 10 unter Einschiebung des Riegelstückes
16 in die Riegelausnehmung 17 ermöglicht wird.
[0023] Die Drehendlagen des Gegenkupplungsteiles 10 sind als Rastlagen ausgebildet, in denen
nicht dargestellte, an das Widerlagerteil 4 angeformte Rastelemente mit Rastausnehmungen
20 am Gegenkupplungsteil 10 zusammenwirken.
[0024] Die Oberseite des in Fig. 1 linken Endbereiches des Widerlagerteiles 4 sowie die
Oberseite des Halteteiles 3 dienen zur Aufnahme von zehenseitigen bzw. fersenseitigen
Schuhhalteraggregaten 21 einer Skibindung. Diese Schuhhalteraggregate 21 sind in Fig.
1 strichliert angedeutet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Dämpfung von Flexbewegungen
eines Skis od.dgl. übernimmt also auch die Funktion einer Standoder Spacerplatte für
die Skibindung.
[0025] Die Fig. 5 zeigt nun eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Dämpfers 7. Dieser
ist als Kolben-Zylinder-Aggregat mit einem Zylinder 22 sowie einem darin verschiebbaren
Kolben 23 mit einseitig angeordneter Kolbenstange 24 ausgebildet.
[0026] Der Zylinder 22 besitzt eine mehrfach gestufte Zylinderbohrung 25 welche sich am
in Fig. 5 rechten Ende des Zylinders 22 in eine zur Zylinderbohrung 25 gleichachsige
Füllbohrung 26 fortsetzt, die in einem an den Zylinder 22 einstückig angeformten Boden
27 angeordnet und durch eine in die Füllbohrung 26 eingepreßte Kugel 28 verschlossen
ist.
[0027] Innerhalb des zum Boden 27 benachbarten Abschnittes der Zylinderbohrung 25, welcher
einen etwas geringeren Durchmesser als der für den Kolben 23 vorgesehene Mittelabschnitt
der Zylinderbohrung 25 aufweist, ist ein komprimierbarer Schaumstoffkörper 29 mit
geschlossenen porigen, gasgefüllter Zellstruktur und einer die Füllbohrung 26 gleichachsig
fortsetzenden und den Schaumstoffkörper 29 vollständig durchsetzenden Axialbohrung
durch Preßsitz gehaltert.
[0028] Der Schaumstoffkörper 29 kann z.B. aus Zellgummi oder Silikonschaum mit einer Dichte
von etwa 0,5g/cm
3 bestehen.
[0029] Zwischen dem Außenumfang des Kolbens 23 und dem Innenumfang des den Kolben 23 aufnehmenden
Mittelabschnittes der Zylinderbohrung 25 ist zumindest ein Drosselspalt 30 ausgebildet,
über den die Zylinderbohrungsteile vor und hinter dem Kolben 23 miteinander kommunizieren.
Außerdem ist im Kolben 23 eine axiale Stufenbohrung 31 angeordnet, deren bezüglich
des Durchmessers größerer Abschnitt kolbenstangenseitig angeordnet ist, und zwar derart,
daß der Öffnungsquerschnitt teilweise von einer Ringstufe 32 an der Kolbenstange 24
überdeckt wird. Innerhalb des Abschnittes der Stufenbohrung 31 mit größerem Durchmesser
ist ein im dargestellten Beispiel kugelförmiger Schließkörper 33 angeordnet, mit dem
die konische Ringstufe 34 der Stufenbohrung 31 nach Art eines Ventilsitzes zusammenwirkt,
das heißt der Schließkörper 33, dessen Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser
des den Schließkörper 33 aufnehmenden Teiles der Stufenbohrung 31, und die Ringstufe
34 bilden ein Rückschlagventil, welches bei einem Druckgefälle in Richtung der Kolbenstange
24 öffnet und bei entgegengesetztem Druckgefälle schließt.
[0030] Am in Fig. 5 linken kolbenstangenseitigen Ende des Zylinders 22 ist eine Führungsbuchse
35, z.B. aus Delrin 100, für die Kolbenstange angeordnet. Diese Buchse 35 wird axial
zwischen einem Innenkonus am Zylinder 22 und einem scheibenförmigen Boden 36 festgehalten,
der von einem umgebördelten bzw. mit dem Boden 36 verpreßten Stirnrand des Zylinders
22 gehalten wird. Die Führungsbuchse 35 wird außen durch einen O-Ring gegenüber dem
Zylinder 22 und innen durch einen Nutring gegenüber der Kolbenstange 24 abgedichtet.
[0031] Kolben 23 und Kolbenstange 24 sind im dargestellten Beispiel dadurch miteinander
verbunden, daß der Kolben 23 mit einer zentrischen Axialbohrung auf einen Gewindefortsatz
37 der Kolbenstange 24 aufgeschoben und mittels einer auf den Gewindefortsatz 37 aufgedrehten
Mutter 38 gegen die Ringstufe 32 der Kolbenstange 24 gespannt ist.
[0032] Bei der Herstellung wird der Dämpfer 7 komplett vorgefertigt, jedoch ohne die Kugel
28 in die Füllbohrung 26 einzupressen. Vor der nachfolgenden Befüllung wird die Kolbenstange
in Fig. 5 nach links herausgezogen, so daß der Kolben 23 seine Endlage an der Dichtungspackung
35 erreicht. Nunmehr wird der Zylinder 22 durch die Füllbohrung 26 mit hydraulischem
Medium befüllt. Diese Befüllung kann gegebenenfalls mit Überdruck erfolgen. Sodann
wird die Füllbohrung 26 mittels der Kugel 28 verschlossen.
[0033] Wenn nun die Kolbenstange in Fig. 5 nach rechts bewegt wird, wird der Schaumstoffkörper
29 zunehmend elastisch komprimiert, da die in den Zylinder 22 eindringende Kolbenstange
24 Hydraulikmedium verdrängt. Der Schaumstoffkörper 29 bildet also einen "Volumenpuffer",
durch den das Hydraulikmedium im Zylinder 22 blasenfrei gehalten und gegebenenfalls
auch unter ständigem Überdruck gehalten wird, und zwar unabhängig von der Temperatur
des Hydraulikmediums. Durch den komprimierten Schaumstoffkörper 29 wird auf die Kolbenstange
24 eine hydraulische Rückstellkraft ausgeübt, die die Kolbenstange 24 mit dem Kolben
23 in Fig. 5 nach links in bzw. bis nahezu in die linke Endlage zu schieben sucht.
[0034] Beim Druckhub von Kolben 23 und Kolbenstange 24, in Fig. 5 ist dies die Bewegungsrichtung
nach rechts, nimmt das vom Schließkörper 33 sowie der Ringstufe 34 der Stufenbohrung
31 gebildete Rückschlagventil seine Offenstellung ein, so daß dem Druckhub nur ein
geringer hydrodynamischer Widerstand entgegenwirkt. Beim Zughub dagegen schließt das
vom Schließkörper 33 sowie der Ringstufe 32 gebildete Rückschlagventil, so daß die
vom Kolben 23 im Zylinder 22 voneinander abgeteilten Zylinderkammern nur noch über
den Drosselspalt bzw. die Drosselspalte 30 zwischen Außenumfang des Kolbens 23 und
Innenumfang des Zylinders 22 miteinander kommunizieren und beim Zughub ein entsprechend
großer hydrodynamischer Widerstand auftritt.
[0035] Im Ergebnis wird also der Druckhub schwach und der Zughub ausgeprägt bzw. stark bedämpft.
[0036] Wenn der Dämpfer 7 entsprechend der Fig. 1 angeordnet ist und Kupplungsteil 8 und
Gegenkupplungsteil 10 miteinander gekuppelt sind, führen Kolben 23 und Kolbenstange
24 relativ zum Zylinder 22 bei Flexbewegungen des Skis, wenn sich die Skienden relativ
zum Bindungsbereich nach aufwärts bewegen, schwach bedämpfte Druckhübe aus. Dagegen
erfolgen bei Counterflexbewegungen des Skis, wenn sich die Skienden relativ zum Bindungsbereich
des Skis nach abwärts bewegen, stark bedämpfte Zughübe.
[0037] Falls der Dämpfer 7 unter Überdruck mit Hydraulikmedium befüllt wird, wird der Schaumstoffkörper
29 in allen Stellungen des Kolbens 23 sowie der Kolbenstange 24 mehr oder weniger
komprimiert, d.h. das Hydraulikmedium bleibt ständig unter Überdruck. Dementsprechend
wird auch die Dichtungspakkung 35 ständig durch Überdruck beaufschlagt. Dies ist vorteilhaft,
weil damit die Dichtelemente ständig hydraulisch an benachbarten Flächen der Kolbenstange
24 bzw. des Zylinders 22 angedrückt werden und dichtwirksam bleiben.
1. Vorrichtung zur Dämpfung von Flexbewegungen eines Skis (1) od.dgl., mit einem Dämpferaggregat
(7), welches zwei in einer Längsrichtung gegen Dämpfungswiderstand relativ zueinander
verschiebbare Dämpferelemente (Zylinder, Kolbenstange) aufweist und auf der Oberseite
des Skis od.dgl. angeordnet ist, wobei das eine Element an einem ersten fest am Ski
od.dgl. angebrachten bzw. anbringbaren Widerlager (2) festgehalten und das andere
Element mit einem weiteren Widerlager (4) an- und auskuppelbar gekoppelt ist, welches
in Längsrichtung entfernt vom ersten Widerlager am Ski od.dgl. angebracht bzw. anbringbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das andere Element in Längsrichtung fest mit einem Kupplungsteil (8) verbunden ist,
welches mit einem zwischen zwei Endlagen verstellbaren Gegenkupplungsteil (10) des
anderen Widerlagers (4) zusammenwirkt, wobei das Kupplungsteil (8) in der einen Endlage
des Gegenkupplungsteiles (10) in Längsrichtung relativ zum anderen Widerlager (4)
formschlüssig festgehalten und in der anderen Endlage des Gegenkupplungsteiles (10)
in Längsrichtung beweglich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenkupplungsteil (10) als Schieber ausgebildet ist, welcher in der einen Endlage
eine Klaue (15) des Kupplungsteiles (8) formschlüssig festhält und in seiner Endlage
freigibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenkupplungsteil (10) als Drehschieber ausgebildet ist, welcher die Klaue (15)
in seiner einen Endlage mit einem Teil (16) an seiner Umfangswand hintergreift sowie
in Längsrichtung festhält und in seiner anderen Endlage die Klaue (15) mit einer Ausnehmung
in seiner Umfangswand in Längsrichtung freigibt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Widerlager (2,4) mit im Vergleich zur Längserstreckung des Dämpferaggregates
(7) großem Abstand am Ski (1) od.dgl. in Längsrichtung festgehalten sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Widerlager bildenden Teile (2,4) aneinander schieberartig in Längsrichtung
geführt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsteil (8) schieberartig an zumindest einem Widerlagerteil (2) geführt
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Widerlagerteil (2) in Längsrichtung einstellbar fest an einem am Ski (1)
od.dgl. angeordneten bzw. anbringbaren Halteteil (3) gehalten ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteteil (3) und das eine Widerlagerteil (2) gemeinsam eine Basis zur Aufnahme
einer Skibindung mit fersenseitigen und zehenseitigen Schuhhalteraggregaten (21) bilden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpferaggregat (7) schwach vorgespannt ist und in seinen einen Zustand zu kriechen
sucht, in welchem das Kupplungsteil (8) sowie das Gegenkupplungsteil (10) miteinander
kuppelbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der als Kolben-Zylinder-Aggregat ausgebildete Dämpfer (7) mit seinem Zylinder form-
bzw. kraftschlüssig in einer Ausnehmung des einen Widerlagerteiles (2) gehalten ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Endlagen des Gegenkupplungsteiles (10) verrastbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein hydraulischer Dämpfer (7), vorzugsweise mit geloder pastenartigem Hydraulikmedium,
vorgesehen ist.
14. Vorrichtung zur Dämpfung von Flexbewegungen eines Skis (1) oder Gleitbrettes, mit
einem Dämpferaggregat (7), welches zwei in einer Längsrichtung gegen Dämpfungswiderstand
relativ zueinander verschiebbare Dämpferelemente (Zylinder, Kolbenstange) aufweist
und auf der Oberseite des Skis od.dgl. angeordnet ist, wobei das eine Element an einem
ersten fest am Ski od.dgl. angebrachten bzw. anbringbaren Widerlager (2) festgehalten
und das andere Element mit einem weiteren Widerlager (4) an- und auskuppelbar gekoppelt
oder an diesem weiteren Widerlager ständig festgehalten ist, welches in Längsrichtung
entfernt vom ersten Widerlager am Ski od.dgl. angebracht bzw. anbringbar ist, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dämpfer (7) ausschließlich bzw. verstärkt Counterflex bzw. Rückflex-Bewegungen
des Skis (1) oder Gleitbrettes dämpft.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der als Kolben-Zylinder-Aggregat ausgebildete Dämpfer (7) eine einseitig am Kolben
(23) angeordnete Kolbenstange (24) sowie einen im Zylinder angeordneten komprimierbaren
Schaumstoffkörper (29) aufweist, welcher beim Druckhub der Kolbenstange komprimiert
wird und beim Zughub der Kolbenstange elastisch expandiert.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Außenumfang des Kolbens (23) und Innenumfang des Zylinder (22) ein Drosselspalt
(30) bzw. eine Drosselöffnung ausgebildet oder angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kolben (23) zumindest ein in Richtung der Kolbenstange (24) öffnendes Rückschlagventil
(32, 33) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückschlagventil (32, 33) mit einer den Kolben (23) axial durchsetzenden Stufenbohrung
(31) und einem im bezüglich des Durchmessers weiteren Teil der Stufenbohrung angeordneten
Ventilkörpers (33) ausgebildet ist, welcher zwischen der als Ventilsitz wirkenden
Ringstufe (32) der Stufenbohrung und einer an der Auslaßöffnung des Rückschlagventils
angeordneten, die Auslaßöffnung etwas überdeckenden Kante (32) an der Kolbenstange
(24) käfigartig gefangen ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Zylinderboden (27) auf der von der Kolbenstange (24) abgewandten Seite des Zylinders
(22) eine Befüllöffnung (26) gleichachsig zu einem Axialkanal im an diesem Boden angrenzenden
Schaumstoffkörper (29) angeordnet ist.