[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit einem drehantreibbaren Druckzylinder
und einer Reinigungsvorrichtung für auf den Druckzylinder aufgespannte Klischees.
[0002] Bei einer Druckmaschine, beispielsweise einer Flexodruckmaschine, kommt es während
des Druckbetriebs durch Staub auf dem Bedruckstoff, Staub in der Umgebungsluft und
durch antrocknende Farbreste zu einer zunehmenden Verschmutzung der Klischees. Der
Schmutz lagert sich insbesondere an den Rändern der erhabenen, druckenden Teile der
Klischees ab. Insbesondere bei feinstrukturierten Druckmustern, beispielsweise bei
Druckbuchstaben in sehr kleiner Schrift oder bei Rasterbildern mit einem feinen Punktraster,
können die tiefer liegenden, nicht druckenden Teile der Klischees sich bei zunehmendem
Schmutzaufbau leicht zusetzen, so daß die Qualität des Druckbildes beeinträchtigt
wird.
[0003] Aus EP-A-0 646 458 ist eine Druckmaschine mit einer Waschvorrichtung für die Klischees
bekannt. Die Waschvorrichtung wird durch Sprühdüsen gebildet, mit denen Flüssigkeit
auf die Klischees gesprüht wird. Ein solcher Waschvorgang kann aber nur bei einer
längeren Betriebsunterbrechung der Druckmaschine durchgeführt werden.
[0004] Das gängige Verfahren zum Reinigen der Klischees besteht bisher darin, daß die Klischees
von Hand abgebürstet werden. Wegen der erheblichen Verletzungsgefahr darf auch diese
manuelle Reinigung nur bei still stehender Maschine vorgenommen werden. Die Folge
ist, daß entweder eine verschmutzungsbedingte Beeinträchtigung der Druckqualität in
Kauf genommen werden muß oder die Produktivität der Druckmaschine durch häufige Betriebsunterbrechungen
beeinträchtigt wird.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckmaschine zu schaffen, mit der sich eine hohe
Druckqualität aufrecht erhalten läßt, ohne daß die Produktivität der Druckmaschine
nennenswert beeinträchtigt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Druckmaschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Reinigungsvorrichtung durch eine gegen den Druckzylinder anstellbare Bürste
gebildet wird.
[0007] Diese Bürste kann sehr schnell in die wirksame Position gebracht werden, indem sie
an den Druckzylinder angestellt wird, und sie läßt sich nach erfolgter Reinigung der
Klischees ebenso schnell wieder in eine unwirksame Position zurückziehen. Auf diese
Weise ist es möglich, für die Reinigung der Klischees selbst kurze Betriebsunterbrechungen
auszunutzen, die bei einer Rotationsdruckmaschine zwangsläufig in gewissen Intervallen
auftreten, nämlich immer dann, wenn eine Rolle mit Bedruckstoff verbraucht ist, so
daß eine neue Rolle eingesetzt werden muß und die alte Bedruckstoffbahn an einer Klebenaht
mit der neuen Bedruckstoffbahn verklebt werden muß. Insbesondere kann dann für die
Reinigung der Klischees auch die Zeit genutzt werden, in der die Klebenaht an der
Druckstation durchläuft. Da während dieser Betriebsphase der Druckzylinder rotiert,
lassen sich die Klischees auf dem gesamten Umfang des Druckzylinders mit einer einzigen
Bürste reinigen. Da der Teil der Bedruckstoffbahn, der die Klebenaht enthält, ohnehin
unbrauchbar ist, kann eine etwaige Beeinträchtigung des Druckbildes durch die Wirkung
der Reinigungsbürste in Kauf genommen werden.
[0008] Überraschend hat sich jedoch gezeigt, daß die Wirkung der Reinigungsbürsten in vielen
Fällen nicht zu einer spürbaren Beeinträchtigung der Druckqualität führt, so daß es
möglich ist, die Klischeereinigung sogar während des laufenden Druckbetriebes durchzuführen.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist somit auch ein Verfahren zum Reinigen der Klischees,
bei dem die Reinigungsbürsten während eines Rollenwechsels und, spezieller, während
der Betriebsphase, in der die Klebenaht der Bedruckstoffbahn an der Druckstation durchläuft,
an den Druckzylinder angestellt wird, sowie ein Verfahren, bei dem die Reinigungsbürste
während des laufenden Druckbetriebs an den Druckzylinder angestellt wird.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] In einer Ausführungsform der Erfindung liegt die Position, an der die Reinigungsbürste
an den Druckzylinder angestellt ist, in Rotationsrichtung des Druckzylinders zwischen
der Druckposition, an der die Klischees ihre Farbe an den Bedruckstoff abgeben, und
der Farbauftragposition, an der die Klischees durch eine Farbauftragwalze oder Rasterwalze
eingefärbt werden.
[0012] In einer anderen Ausführungsform liegt die Reinigungsposition in Rotationsrichtung
des Druckzylinders zwischen der Farbauftragposition und der Druckposition. In diesem
Fall werden die erhabenen und mit Druckfarbe eingefärbten Teile der Klischees von
den Borsten der Reinigungsbürste überstrichen. Wie sich gezeigt hat, führt jedoch
auch dies nicht zu einer nennenswerten Beeinträchtigung der Druckqualität. Die Wirkung
der Reinigungsbürste besteht im Wesentlichen darin, daß die Verunreinigungen, die
sich an den Rändern der druckenden Teile der Klischees ablagern, mit Hilfe der Borsten
der Reinigungsbürste abgesprengt und weggeschleudert werden. Die Reinigungswirkung
wird in diesem Fall noch dadurch unterstützt, daß die Klischees mit der lösungsmittelhaltigen
Druckfarbe befeuchtet sind.
[0013] Der Begriff "Bürste" ist im Sinne der Erfindung nicht auf eine Bürste in eigentlichem
Sinne, also ein mit Borsten bestücktes Organ, beschränkt, sondern umfaßt auch "Bürsten",
die an Stelle von Borsten Reinigungsorgane in der Form von weichen Tüchern, Lappen
oder Fäden oder in der Form einer Schicht aus schwammförmigem Material tragen.
[0014] Bei der Bürste, die sich zweckmäßigerweise über die gesamte Breite des Druckzylinders
erstreckt, kann es sich um eine feststehende Bürste handeln, die in der angestellten
Position selbst ortsfest bleibt. Die Bürstenwirkung kommt dann dadurch zustande, daß
sich der Druckzylinder an der Bürste vorbei bewegt. In einer anderen Ausführungsform
ist die Bürste als Rundbürste ausgebildet. In diesem Fall ist es möglich, die Rundbürste
jeweils nach einer bestimmten Betriebszeit um einen vorbestimmten Winkel weiter zu
schalten, so daß eine andere Umfangsstelle der Bürste in die wirksame Position gebracht
wird. Auf diese Weise läßt sich trotz Verschmutzung oder Verschleiß der Borsten eine
lange Standzeit der Bürste erreichen. Andererseits ist bei dieser Ausführungsform
auch möglich, die Rundbürste aktiv anzutreiben, so daß die Relativbewegung zwischen
Bürste und Klischees unabhängig von der Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders
eingestellt werden kann.
[0015] Der Mechanismus zum An- und Abstellen der Bürste an den Druckzylinder, beispielsweise
ein pneumatischer oder hydraulischer Stellmechanismus, ist vorzugsweise so ausgebildet,
daß der Bürstendruck einstellbar ist. So ist es insbesondere bei der Klischeereinigung
während des laufenden Druckbetriebs möglich, den Bürstendruck so zu dosieren, daß
zwar die gewünschte Reinigunsgwirkung erzielt wird, andererseits jedoch das Druckbild
nicht übermäßig beeinträchtigt wird.
[0016] Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Bürste am freien Ende eines Hebelarmes angeordnet
ist, der gegen den Umfang des Druckzylinders geschwenkt werden kann. Durch geeignete
Wahl des Hebelverhältnisses läßt sich so eine feinfühlige Dosierung entweder des Bürstendruckes
oder der Bürstenposition erreichen. Außerdem läßt sich so eine platzsparende Anordnung
der Reinigungsbürste im Druckwerk erreichen, und es besteht die Möglichkeit, trotz
eines vergleichsweise kurzen Stellweges des Stellmechanismus die Bürsten in eine weit
von der Umfangsfläche des Druckzylinders abgelegene Position zu überführen, in der
sie bei einem Wechsel des Druckzylinders nicht im Wege ist. Ebenso wird auf diese
Weise eine einfache Anpassung der Reinigungsvorrichtung an unterschiedliche Durchmesser
des Druckzylinders ermöglicht.
[0017] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze einer Druckmaschine mit einer Reinigungsvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform; und
- Fig. 2
- eine abgewandelte Ausführungsform der Reinigungsvorrichtung.
[0019] Figur 1 zeigt ein Farbwerk einer Flexodruckmaschine mit einem Gegendruckzylinder
10, einem Druckzylinder 12, auf dessen Umfangsfläche Klischees 14 aufgespannt sind,
einer Rasterwalze 16 und einer Kammerrakel 18. Eine Bedruckstoffbahn 20, die von einer
nicht gezeigten Rolle abgezogen wird, ist über den Gegendruckzylinder 10 geführt und
läuft an einer Druckposition 22 durch einen zwischen dem Druckzylinder 12 und dem
Gegendruckzylinder 10 gebildeten Spalt.
[0020] Der Gegendruckzylinder 10, der Druckzylinder 12 und die Rasterwalze 16 sind, vorzugsweise
mit Einzelantrieben, drehantreibbar. Während der Gegendruckzylinder 10 ortsfest im
nicht gezeigten Gestell der Druckmaschine angeordnet ist, lassen sich der Druckzylinder
12 und die Rasterwalze 16 quer zu ihren Drehachsen vom Druckzylinder 10 und von einander
abstellen, so daß im Bedarfsfalle ein Auswechseln des Druckzylinders und/oder der
Rasterwalze 16 ermöglicht wird. Dabei kann der Druckzylinder 12 auch gegen einen Druckzylinder
mit einem anderen Durchmesser ausgetauscht werden, um die Druckmaschine auf eine andere
Drucklänge umzurüsten.
[0021] Die Rasterwalze 16 weist auf ihrem Umfang ein feines Näpfchenraster auf und wird
beim Durchlauf durch die Kammerrakel 18 mit Druckfarbe eingefärbt. An einer Farbauftragposition
24, in der die Rasterwalze 16 am Druckzylinder 12 abrollt, wird die in den Näpfchen
der Rasterwalze 16 zugeführte Druckfarbe auf die erhabenen, druckenden Teile der Klischees
14 übertragen. Nach ungefähr einer halben Umdrehung des Druckzylinders 12 wird die
Farbe dann an der Druckposition 22 auf den Bedruckstoff 20 übertragen.
[0022] Im Laufe des Druckbetriebs kommt es zu einer Anlagerung von Schmutz und/oder angetrockneter
Farbe an den Kanten der druckenden Teile der Klischees sowie in den Zwischenräumen
zwischen diesen druckenden Teilen. Zum Entfernen dieser Verunreinigungen an den Klischees
ist eine Reinigungsvorrichtung 26 vorgesehen. Diese Reinigungsvorrichtung wird im
wesentlichen durch eine Bürste 28 gebildet, die sich über die gesamte Breite des Druckzylinders
12 erstreckt und am freien Ende eines längeren Armes 30 eines Winkelhebels 32 gehalten
ist. Der Winkelhebel 32 ist durch ein Gelenk 34 im Gestell der Druckmaschine gehalten
und mit Hilfe eines an seinem kürzeren Arm 36 angreifenden Pneumatikzylinders 38 schwenkbar.
Der Stellweg des Pneumatikzylinders 38 ist in bekannter Weise mit Hilfe einer nicht
gezeigten Steuereinrichtung und zugehöriger Weggeber, Positionsfühler und dergleichen
steuerbar.
[0023] In Figur 1 ist der Winkelhebel 32 in durchgezogenen Linien in einer Ruhestellung
gezeigt, in der sein Arm 30 etwa tangential zum Druckzylinder 12 verläuft und die
Bürste 28 ein Stück von den Klischees 14 abgerückt ist. In der Praxis weist der Winkelhebel
32 zwei parallele, miteinander verbundene Arme 30 auf, die in der Richtung senkrecht
zur Zeichenebene in Figur 1 hintereinander liegen und mit entgegengesetzten Enden
der Bürste 28 verbunden sind. Diese Arme 30 sind so angeordnet, daß sie den Durchlauf
der Bedruckstoffbahn 20 nicht behindern. Das Gelenk 34 liegt in der Nähe der Umfangsfläche
des Gegendruckzylinders 10 und ist damit relativ weit von dem auswechselbaren Druckzylinder
12 und der Rasterwalze 16 entfernt.
[0024] Während des normalen Betriebes der Druckmaschine befindet sich der Winkelhebel 32
in der Ruhestellung, und der Gegendruckzylinder 10 und der Druckzylinder 12 werden
in dem durch Pfeile in Figur 1 angegebenen Drehsinn angetrieben. Der Bedruckstoff
20 wird fortlaufend von der Rolle abgezogen. Wenn der Vorrat auf der Rolle verbraucht
ist, wird in bekannter Weise ein Rollenwechsel vorgenommen. Dabei wird eine neue Rolle
mit Bedruckstoff eingesetzt, und die neue Bedruckstoffbahn wird an einer Klebenaht
20' mit der alten Bedruckstoffbahn verbunden. Ein bestimmter Längenabschnitt der Bedruckstoffbahn
20, der die Klebenaht enthält, wird später als Makulatur abgetrennt. Während dieser
Abschnitt durch die Druckposition 22 läuft, wird der Winkelhebel 32 in die gestrichelt
eingezeichnete Position verschwenkt, in der die Bürste 28 mit einstellbarem Bürstendruck
am Druckzylinder 12 anliegt. Aufgrund der Rotationsbewegung des Druckzylinders werden
somit die Klischees 14 mit Hilfe der stationären Bürste 28 abgebürstet, so daß die
an den Klischeekanten und in den Klischeevertiefungen vorhandenen Verunreinigungen
entfernt werden. Nach einer oder mehreren Umdrehungen des Druckzylinders 12 wird der
Winkelhebel 32 wieder in die Ruheposition zurückgestellt, so daß der Druckvorgang
ohne Zeitverlust fortgesetzt werden kann.
[0025] Da ein Rollenwechsel in regelmäßigen Zeitabständen erforderlich ist, bei einer Hochgeschwindigkeits-Druckmaschine
etwa alle 15 Minuten, läßt auf die beschriebene Weise auch die Klischeereinigung alle
15 Minuten wiederholen, so daß sich keine größeren Schmutzansammlungen auf den Klischees
14 bilden können und somit eine im wesentlichen gleichbleibend hohe Druckqualität
erreicht wird.
[0026] Bei besonders schmutzanfälligen Klischees und/oder bei besonders staubigen Bedruckstoffbahnen
kann es wünschenswert sein, die Klischeereinigung in kürzeren Intervallen als die
Rollenwechsel durchzuführen. Auch dies ist mit der Reinigungsvorrichtung 26 möglich,
indem der Winkelhebel 32 kurzzeitig auch während des laufenden Druckbetriebs in die
wirksame Position verschwenkt wird.
[0027] Im gezeigten Beispiel greift die Bürste 28 an den Klischees 14 in einer Position
an, die in Rotationsrichtung des Druckzylinders 12 zwischen der Farbauftragposition
24 und der Druckposition 22 liegt. Die Borsten der Bürste 28 überstreichen somit die
mit Druckfarbe eingefärbten erhabenen Teile der Klischees. Der Bürstendruck läßt sich
jedoch so fein dosieren, daß die Druckfarbe nicht von den druckenden Teilen de Klischees
entfernt wird, so daß auch während der Klischeereinigung ein akzeptables Druckbild
erhalten wird. Während die Borsten der Bürste 28 die Klischees überstreichen, werden
sie leicht durchgebogen, und sie federn etwas zurück, wenn sie in die nicht druckenden
Klischeezwischenräume eindringen. Dabei werden die an den Klischeekanten haftenden
Verunreinigungen wirksam entfernt. Wenn die Borsten wieder von der Umfangsfläche des
Druckzylinders 12 freikommen, so federn sie in Richtung auf die Rasterwalze 16 zurück.
Die von den Klischees abgelösten Schmutzpartikel werden somit vornehmlich in Richtung
auf die Rasterwalze 16 abgeschleudert und nicht in Richtung auf den Bedruckstoff 20,
so daß eine Verunreinigung des Bedruckstoffes weitgehend vermieden werden kann.
[0028] Es hat sich jedoch gezeigt, daß die von der Bürste abgeschleuderten Schmutzpartikel
auch dann kaum zu einer sichtbaren Beeinträchtigung des Druckbildes führen, wenn sie
auf die Bedruckstoffbahn 20 gelangen.
[0029] Abweichend von dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist es auch möglich,
die Bürste 28 in Rotationsrichtung des Druckzylinders 12 zwischen der Druckposition
22 und der Farbauftragposition 24 angreifen zu lassen, so daß die Klischees abgebürstet
werden nachdem sie ihre Druckfarbe auf den Bedruckstoff übertragen haben und bevor
sie durch die Rasterwalze 16 erneut eingefärbt werden. Dies läßt sich dadurch erreichen,
daß in Figur 1 die Reinigungsvorrichtung 26 nicht oberhalb, sondern unterhalb des
Druckzylinders 12 angeordnet wird, oder dadurch, daß die Rotationsrichtungen des Gegendruckzylinders,
des Druckzylinders und der Rasterwalze umgekehrt werden. Erforderlichenfalls lassen
sich die von der Bürste in Richtung auf die Bedruckstoffbahn 20 abgeschleuderten Schmutzpartikel
mit Hilfe eines Schirmes abfangen.
[0030] Wenn nach Beendigung eine Druckvorgangs der Druckzylinder 12 ausgewechselt werden
soll, so wird der Pneumatikzylinder 38 ganz ausgefahren, so daß der Winkelhebel 32
in die in Figur 1 punktiert eingezeichnete Position verschwenkt wird, in der die Bürste
28 sehr weit vom Druckzylinder 12 entfernt ist, zumal dann der Druckzylinder 12 auch
nach rechts in der Zeichnung vom Gegendruckzylinder 10 abgerückt ist. In dieser Position
der Reinigungsvorrichtung 26 wird somit das Auswechseln des Druckzylinders 12 und
ggf. der Rasterwalze 16 nicht behindert.
[0031] Figur 2 zeigt als abgewandeltes Ausführungsbeispiel eine Reinigungsvorrichtung 40,
bei der anstelle einer stationären, leistenförmigen Bürste eine drehantreibbare Rundbürste
42 vorgesehen ist. Diese Rundbürste 42, die sich ebenfalls über die gesamte Breite
des Druckzylinders 12 erstreckt, kann, abweichend von der Darstellung in Figur 2,
auf dieselbe Weise mit Hilfe eines Winkelhebels gehalten sein wie in Figur 1. Wenn
die Borsten, die in der Betriebsstellung mit den Klischees 14 in Berührung kommen,
verschlissen oder verschmutzt sind, wird die Rundbürste um einen gewissen Winkel weiter
gedreht, so daß die Reinigung mit frischen Borsten fortgesetzt werden kann. Wahlweise
kann die Rundbürste 42 während des Reinigungsbetriebs auch kontinuierlich angetrieben
werden, entweder gegenläufig zu den Klischees 14 oder, wie in dem in Figur 2 gezeigten
Beispiel, gleichläufig zu den Klischees. In diesem Fall wird die Umfangsgeschwindigkeit
der Borsten der Rundbürste 42 größer gewählt als die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders
12. Die von den Borsten gelösten Schmutzpartikel werden dann wieder vornehmlich zu
der von der Bedruckstoffbahn 20 abgewandten Seite abgeschleudert.
[0032] Da in Figur 2 die Rotationsrichtung des Druckzylinders 12 gegenüber der Rotationsrichtung
in Figur 1 umgekehrt ist, illustriert Figur 2 zugleich auch den Fall, daß die Reinigungsvorrichtung
40 zwischen der Druckposition 22 und der Farbauftragposition 24 auf die Klischees
wirkt, die ihre Druckfarbe an den Bedruckstoff abgegeben haben.
[0033] Weiterhin illustriert Figur 2 eine Möglichkeit, die Verstellung der Rundbürste 42
mit den An- und Abstellbewegungen des Druckzylinders 12 zu koppeln. Der Druckzylinder
12 ist wie üblich mit beiden Enden in Böcken 44 gelagert, die in im wesentlichen waagererechter
Richtung relativ zu dem Gegendruckzylider 10 verstellbar sind. Ein relativ kurzhubiger
Pneumatikzylinder 46, der die Rundbürste 42 zwischen der wirksamen und unwirksamen
Position verstellt, ist an einem Halter 48 befestigt, der vertikalbeweglich im Maschinengestell
geführt ist und sich mit einem Nocken 50 auf einer Steuerkurve 52 des Bockes 44 abstützt.
Zur Vorbereitung eines Druckzylinderwechsels wird der Bock 44 in die in Figur 2 strichpunktiert
eingezeichnete Position verschoben. Dabei läuft der Nocken 50 auf die Steuerkurve
52 auf, so daß der Halter 48 und mit ihm die gesamte Reinigungsvorrichtung 40 in eine
weit von der neuen Position des Druckzylinders 12 entfernte Position angehoben wird,
in der die Rundbürste 42 das Auswechseln des Druckzylinders 12 nicht behindert.
1. Druckmaschine mit einem drehantreibbaren Druckzyliner (12) und einer Reinigungsvorrichtung
(26; 40) für auf den Druckzylinder (12) aufgespannte Klischees (14), dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsvorrichtung (12; 40) durch eine gegen den Druckzylinder anstellbare
Bürste (28; 42) gebildet wird.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Stellantrieb (38), der die Bürsten (28; 42) mit einstellbarem Bürstendruck
gegen den Druckzylinder (12) anstellt.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste eine Rundbürste (42) ist.
4. Druckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundbürste (42) drehantreibbar ist.
5. Druckmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (28; 42) am freien Ende eines schwenkbaren Armes (30) gehalten ist, der
im wesentlichen tangential zum Druckzylinder (12) verläuft.
6. Druckmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (28; 42) in eine Position verstellbar ist, in der sie das Auswechseln
des Druckzylinders (12) nicht behindert, und daß die Verstellbewegung der Bürste (28;
42) in diese Position mechanisch mit der Abstellbewegung des Druckzylinders (12) vom
Gegendruckzylinder (10) gekoppelt ist.
7. Verfahren zum Reinigen von auf einen Druckzylinder (12) aufgespannten Klischees (14)
einer Druckmaschine gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, die eine durch eine Bürste
im (28; 42) gebildete Reinigungsvorrichtung (26; 40) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (28; 42) während einer Betriebsphase der Druckmaschine an den Druckzylinder
(12) angestellt wird, während der ein Abschnitt einer Bedruckstoffbahn (20), der eine
Klebenaht (20') enthält, mit Hilfe des Druckzylinders (12) bedruckt wird.
8. Verfahren zum Reinigen von auf einen Druckzylinder (12) aufgespannten Klischees (14)
einer Druckmaschine gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, die eine durch eine Bürste
im (28; 42) gebildete Reinigungsvorrichtung (26; 40) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (28; 42) während des laufenden Betriebs der Druckmaschine dauernd oder
intervallweise an den Druckzylinder (12) angestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (28; 42) in einer Position an den Druckzylinder (12) angestellt wird,
die in Rotationsrichtung dieses Druckzylinders zwischen einer Farbauftragposition
(24) und einer Druckposition (22) liegt.