[0001] Aufgrund gesetzlicher Vorschriften dürfen Medikamente nur zusammen mit schriftlicher
Information über die Zusammensetzung, die Verwendung und etwaige Nebenwirkungen an
den Verbraucher abgegeben werden. Diese Information ist in aller Regel auf einem gesonderten
Blatt Papier gedruckt, das in gefaltetem Zustand als Beilage in die Medikamentenverpackung
eingefügt wird. Diese Packungsbeilage wirft aufgrund ihrer Natur bei der automatischen
Verpackung von Medikamenten in Verpackungsmaschinen Probleme auf. Das gefaltete Papierblatt
kann sich öffnen und verklemmen, insbesondere dann, wenn es mehrfach gefaltet ist
und daher eine gewisse Dicke aufweist.
[0002] Es besteht häufig auch der Bedarf, einer Medikamentenverpackung nur eine Teilmenge
der darin enthaltenen Medikamente zu entnehmen, so um beispielsweise den Tagesbedarf
zu decken. Die Mitführung solcher Teilmengen ohne die zugehörige Verpackung bereitet
häufig Probleme, daß beispielsweise kleine Teilmengen verlorengehen können oder daß
die Art des Medikaments nach seiner Entnahme aus der Medikamentenpackung nicht mehr
erkennbar ist und das Medikament mit anderen Medikamenten verwechselt wird. Für diese
Situationen wäre es praktisch, eine Kleinverpackung zur Hand zu haben, in denen eine
solche Teilmenge untergebracht werden kann und die günstigerweise auch den Namen des
betreffenden Medikaments trägt. Das Einschließen einer solchen Kleinverpackung für
Teilmengen des Medikaments in eine Medikamentenverpackung bereitet beim Verpakkungsvorgang
ebenfalls Probleme. Gleiches gilt für Hilfsmitel, wie beispielsweise Plastikhandschuhe,
die mitunter für die Verabreichung oder Applikation eines Medikaments benötigt werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Packungsbeilage für Medikamente anzugeben,
die sich beim Verpackungsvorgang unschwierig handhaben läßt, insbesondere auch dann,
wenn sie aus mehreren Teilen besteht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Durch die Erfindung wird die Packungsbeilage zu einer geschlossenen, kompakten Einheit
gestaltet, die von automatisch arbeitenden Verpackungsmaschinen einfach gehandhabt
werden kann. Dabei bleibt die Packungsbeilage auch eine in sich geschlossene Einheit,
wenn sie aus mehreren Teilen besteht, beispielsweise eine flache Verpackungshülse
enthält, die in der Lage ist, eine Teilmenge des in der Medikamentenverpackung enthaltenen
Medikaments aufzunehmen. Zu einer solchen mehrteiligen Packungsbeilage könnten auch
Aufkleber gehören, die beispielsweise die Aufschriften von Wochentagen aufweisen,
mit denen bestimmte Tage für die Einnahme des Medikaments spezifiziert werden können,
was beispielsweise bei Kontrazeptiva wichtig ist, oder Plastikhandschuhe, die bei
der Applikation des Medikaments verwendet werden sollen.
[0006] Im einfachsten Fall besteht die Einrichtung, die den gefalteten Informationsträger
in einer kompakten, einheitlichen Beilage zusammenhält, aus einem Klebestreifen, der
wenigstens über jene Kante des gefalteten Informationsträgers geklebt ist, an der
sich dieser öffnet. Wenn der gefaltete Informationsträger durch einen solchen Klebestreifen
fest zusammengehalten ist, dann ist er auch in der Lage, zwischen seinen Falten ein
weiteres Beilageelement der vorgenannten Art, etwa einen Karte, eine flache Kartonhülse
oder einen Klebeetikettenträger so sicher festzuhalten, daß dieses zusätzliche Beilageelement
sich beim Verpackungsvorgang nicht aus der Packungsbeilage löst.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Einrichtung, die den gefalteten
Informationsträger in einer kompakten Einheit umschließt, aus einer flachen, schlauchförmigen
Hülse bestehen, oder aus einem Karton mit daran ausgebildeten Faltklappen, die im
geschlossenen Zustand den gefalteten Informationsträger vollständig umschließen. In
dem von dem Karton und seinen Faltklappen umschlossenen flachen Hohlraum lassen sich
weitere Beilageelemente der vorgenannten Art unterbringen, so daß die Gesamtanordnung
einen sogenannten Kit bildet. Der gefaltete Informationsträger kann mit dem Karton
gegebenenfalls verklebt sein, und dieser kann an einer seiner Faltklappen eine Einstecklasche
aufweisen, um ihn durch Einstecken dieser Lasche in einen an einer gegenüberliegenden
Faltklappe ausgebildeten Schlitz sicher im geschlossenen Zustand zu halten. Gegebenenfalls
können die außen liegenden Faltklappen des Kartons auch lösbar miteinander verklebt
sein, um ein Aufspringen der Packungsbeilage während des Verpackungsvorgangs der Medikamentenpackung,
die mit der Packungsbeilage auszustatten ist, in der Verpackungsmaschine mit Sicherheit
auszuschließen.
[0008] Diese Hülse oder der gefaltete Karton kann zweckmäßigerweise an einer auf den Informationsträger
abgestimmten Stelle mit wenigstens einem Fenster versehen sein, durch das hindurch
ein auf den Informationsträger aufgedruckter Pharmacode und/oder Medikamentenname
sichtbar ist. Die Hülse bzw. der gefaltete Karton kann in diesem Falle eine neutrale
Aufmachung haben und ermöglicht dennoch eine Individualisierung des Inhalts.
[0009] Der Erfindungsgegenstand läßt sich aufgrund seiner Fähigkeit, eine Teilmenge eines
Medikaments, beispielsweise in einen Blisterstreifen eingeschlossen, aufzunehmen,
auch als Probepackung einsetzen, die gesondert an Verbraucher abgegeben werden kann.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf in den Zeichnungen dargestellte
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform der Erfindung im geschlossenen Zustand, und
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform der Erfindung im geöffneten Zustand.
[0011] Fig. 1 zeigt eine Packungsbeilage in Form eines mehrfach gefalteten Informationsträgers
1, der gemäß der Erfindung an einer Kante mit einem Klebestreifen 2 verklebt ist.
Diese Kante ist jene, die dem Rücken 3 des Informationsträgers, wo der Informationsträger
die meisten Faltungen aufweist, gegenüberliegt. Die Kante, an der der Informationsträger
1 von dem Klebestreifen 2 zusammengehalten wird, ist jene, an der er sich am leichtesten
öffnet, wenn er entspannt ist. Man erkennt, daß der Klebestreifen 2 den Informationsträger
1 wie einen Riegel oder eine Schnalle an einem Buch zusammenhält. In den Informationsträger
kann ein weiteres, flaches Beilageelement eingelegt sein, das in Fig. 1 verständlicherweise
nicht sichtbar ist.
[0012] Fig. 2 zeigt eine Packungsbeilage nach der Erfindung, bei der die Einrichtung 2 zum
Umschließen eines Informationsträgers 1 aus einem einen Rücken bildenden Kartonfeld
4 mit vier daran ausgebildeten inneren und äußeren Faltklappen 5 und 6 besteht, die
auf das Kartonfeld 4 gefaltet werden können und auf diese Weise einen relativ flachen
Hohlraum umschließen, in dem der gefaltete Informationsträger 1 untergebracht ist.
Der Informationsträger 1 kann mit dem Kartonfeld 4 verklebt sein. Eine der Faltklappen
6 trägt an ihrem freien Ende eine Einstecklasche 7, während die gegenüberliegende
Faltklappe 6 einen Einsteckschlitz 8 für die Einstecklasche 7 aufweist. Das Kartonfeld
kann ein Fenster aufweisen (in Fig. 2 nicht sichtbar), durch den hindurch ein Aufdruck
auf dem Informationsträger 1, beispielsweise der Pharmacode oder Name des Medikaments,
von außen sichtbar ist.
[0013] Im Ursprungszustand, d. h. bevor der Verbraucher den Informationsträger 1 erstmalig
studieren will, sind die äußeren Faltklappen 6, die auf den inneren Faltklappen 5
liegen, zweckmäßigerweise miteinander lösbar verklebt. Nach dem Öffnen der Klebeverbindung
kann die Umhüllung des Inhalts der Packungsbeilage durch Einstecken der Einstecklasche
7 in den Schlitz 8 wieder sicher verschlossen werden. Der aus dem Kartonfeld 4 mit
seinen Faltklappen 5 und 6 gebildete Gegenstand kann auch als Kleinverpackung zur
Unterbringung einer Teilmenge des betreffenden Medikaments verwendet werden, oder
er kann auch zusätzlich zu dem Informationsträger 1 einen flachen Kleinverpackungsbehälter
für eine Medikamententeilmenge, etwa eine Kartonhülse, und weitere Beilagen, wie etwa
Klebeetiketten, aufnehmen, die dann Bestandteil der Packungsbeilage sind.
1. Packungsbeilage für Medikamente, bestehend aus einem gefalteten Informationsträger
(1) und einer Einrichtung (2), die den Informationsträger (1) wenigstens teilweise
umschließt und in einer kompakten Einheit zusammenhält.
2. Packungsbeilage nach Anspruch 1, bei der die Einrichtung ein Klebestreifen (2) ist.
3. Packungsbeilage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem gefalteten Informationsträger (1) wenigstens ein weiteres Beilageelement eingeschoben
ist, das Bestandteil der Packungsbeilage ist.
4. Packungsbeilage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger (1) von einer Hülle (2) aus Papier oder Karton umschlossen
ist.
5. Packungsbeilage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (2) aus einem gefalteten Karton (4, 5, 6) besteht und eine Einstecklasche
(7) aufweist.
6. Packungsbeilage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger (1) mit der Hülle (2) teilweise verklebt ist.
7. Packungsbeilage nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß von der Hülle (2) wenigstens ein weiteres Beilageelement umschlossen ist.
8. Packungsbeilage nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (2) wenigstens ein Fenster aufweist.
9. Packungsbeilage nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eines der weiteren Beilageelemente eine Flachhülse zur Aufnahme einer Teilmenge der
in einer Medikamentenpackung enthaltenen tabletten- oder pillenförmigen Medikamente
oder ein Plastikhandschuh ist.