[0001] Senkrechtmarkisen werden zur Außenbeschattung an Fenstern verwendet. Sie weisen eine
oberhalb des Fensters an der Fassade drehbar gelagerte Wickelwelle auf. Von der Wickelwelle
führen seitlich neben dem Fenster parallel zueinander zwei Führungsschienen nach unten.
Mit Hilfe dieser beiden Führungsschienen wird eine Fallschiene verschieblich gelagert,
die an der Unter- oder Vorderkante der Markisenbahn befestigt ist.
[0002] Das ausgefahrene Markisentuch wird zwischen der blockierten Wickelwelle und der Fallschiene
aufgrund deren Gewicht gespannt gehalten. Das Gewicht der Fallschiene ist für gewöhnlich
nicht besonders groß. Bereits geringe Luftbewegungen führen zur Ballonbildung, d:h.
die Markisenbahn bläht sich segelartig auf und hebt dabei entsprechend die Fallschiene
an. Sobald die Luftbewegung nachlässt fällt die Fallschiene wieder nach unten.
[0003] Das Ausmaß der Ballonbildung hängt bei gleicher Windstärke selbstverständlich vom
Gewicht der Fallschiene ab. Ein größeres Gewicht der Fallschiene würde die Ballonbildung
vermindern. Eine schwerere Fallschiene ist jedoch weder unterzubringen noch sonst
wie praktikabel.
[0004] Grundsätzlich ähnlicher Probleme zeigen sich auch bei Markisen mit Gegenzuganlage.
Solche Markisen werden benötigt, wenn große Flächen weiträumig überspannt werden müssen.
Die Markisenbahn läuft bei solchen Markisen fast horizontal und es sind deswegen Maßnahmen
erforderlich, um die Markisenbahn von der Wickelwelle abzuziehen und auch gespannt
zu halten. Hierzu werden Federeinrichtungen verwendet, die gleichzeitig von der Wickelwelle
angetrieben werden. Die beim Ausfahren auftretende Längendifferenz, wir durch die
Federeinrichtungen aufgenommen. Die Federeinrichtung muss bei den bekannten Markisen
mit Gegenzugeinrichtung in der Markisenbahn eine Vorspannung erzeugen, die einen übermäßigen
Durchhang verhindert. Die Vorspannung muss darüber hinaus noch weiter gesteigert werden,
um nicht nur den Durchhang zu verhindern, sondern auch bei Windbelastung einer Ballonbildung
und zwar in beiden Richtungen.
[0005] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Markise zu schaffen, die weniger
unter Ballonbildung leidet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Markise mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäß vorgesehene Bremseinrichtung ist lediglich bei einer Bewegung
des Zugstabs oder der Fallschiene in Richtung auf die Wickelwelle wirksam. Dadurch
kann auch bei geringem Gewicht der Fallschiene, das Markisentuch einwandfrei von der
Wickelwelle abgezogen werden. Im Falle einer Markise mit Gegenzugeinrichtung bedeutet
dies, dass das Ausfahren der Markisenbahn keine größere Kraft erfordert als dies bei
Gegenzugmarkisen nach dem Stand der Technik auch der Fall ist. Die Bremseinrichtung
wird wirksam, wenn der Zugstab in Richtung auf die Wickelwelle bewegt wird, beispielsweise
weil sich der Wind hinter der Markisenbahn verfängt und die Markisenbahn aufblähen
möchte. Wenn die dabei auftretende Kraft an der Fallschiene kleiner ist als die Kraft,
die die Bremseinrichtung aufbringt, bleibt die Fallschiene an Ort und Stelle und eine
Ballonbildung ist weitgehend verhindert.
[0008] Zu einer Ballonbildung würde es erst kommen, wenn die durch den Wind hervorgerufene
Kraft größer ist als die Bremskraft, die die Bremseinrichtung erbringt.
[0009] Aufgrund der vorgesehenen Bremseinrichtung können Haltekräfte für die Fallschiene
erzeugt werden, die ohne Bremseinrichtung nur mit ungewöhnlich großen und schweren
Fallschienen zu erzielen wären.
[0010] Bei Gegenzugmarkisen verhindert die Bremseinrichtung, dass der unter die Markisenbahn
fahrende Wind, die Markisenbahn aufbläht. Dieses Aufblähen wird auch dann verhindert,
wenn die statische Vorspannkraft in der Markisenbahn aufgrund der Vorspanneinrichtung
relativ schwach bemessen ist.
[0011] Selbstverständlich ist in allen Fällen die Bremseinrichtung so bemessen, dass ein
Aufwickeln der Markisenbahn auf die Wickelwelle möglich ist.
[0012] Wenn es als unbefriedigend empfunden wird, dass die Bremskraft über den gesamten
Weg beim Aufwickeln groß ist, weil die Bremseinrichtung wirksam ist, ist es von Vorteil,
wenn die Bremseinrichtung so gestaltet ist, dass sie in eine Lüftestellung überführt
werden kann. Die Überführung in die Löse- oder Lüftestellung kann bewegungs- oder
kraftgesteuert sein, indem eine Steuereinrichtung vorgesehen wird, durch die die Bremseinrichtung
in die Lüftestellung überführt wird.
[0013] Zweckmäßigerweise ist die Bremseinrichtung in einem Steuergehäuse untergebracht,
dass mit dem Zugstab bzw. der Fallschiene verbunden ist.
[0014] Um die Bremseinrichtung, in die Lüftestellung überführen zu können, ist ein Brems-
und ein Steuerglied vorgesehen, die beide gegenüber dem Steuergehäuse begrenzt beweglich
gelagert sind.
[0015] Das Bremsglied kann gegen ein in dem Steuergehäuse beweglich gelagertes Anschlagglied
anliegen und mittels einer Federeinrichtung in eine solche Stellung vorgespannt sein,
in der das Bremsglied zusammen mit deren betreffenden Führungsschiene bremsend wirkt.
[0016] Um die maximale Bremskraft zu definieren, ist dem Anschlagglied eine Rasteinrichtung
zugeordnet. Sobald die Kraft an dem Bremsglied, die auf das Anschlagglied übertragen
wird, die Rastkraft überschreitet, wird durch das Bremsglied das Anschlagglied verschoben.
Das Bremsglied kommt dadurch in eine Lage, in der es im Zusammenwirken mit der Führungsschiene
nicht mehr bremsend wirkt. Die Bremseinrichtung ist ausgeschaltet und beim Aufwickeln
tritt nur noch die Kraft auf, sich aus dem Gewicht der Fallschiene, bzw. der Vorspanneinrichtung
der Gegenzugmarkise ergibt.
[0017] Das Steuerglied wirkt in der entgegengesetzten Richtung und drückt das Anschlagglied
in die Bremsstellung zurück. Dabei ist das Bremsglied so gestaltet, dass es auch im
aktivierten Zustand beim Ausfahren der Markisenbahn keine zusätzliche Kraft erzeugt,
die das Ausfahren behindern könnte.
[0018] Das Bremsglied und das Steuerglied sind in dem Gehäuse schwimmend gelagert, und auch
zur Vermeidung von unnötigem Todweg gegeneinander Federvorgespannt.
[0019] Das Anschlagglied ist vorteilhafterweise als zylindrischer Bolzen ausgeführt, der
eine umlaufende Nut enthält, die als Rastnut dient.
[0020] Besonders einfach werden die bautechnischen Verhältnisse, wenn das Bremsglied und
das Anschlagglied gleich ausgeführt sind. Durch entsprechende Montage wirken sie in
entgegengesetzten Bewegungsrichtungen.
[0021] Die erfindungsgemäße Lösung kann sowohl bei Markisen verwendet werden, bei denen
das Gehäuse, in dem die Bremseinrichtung untergebracht ist, die Führungsschiene umgibt
als auch bei solchen Markisen, bei denen Faltschiene eine Kammer bildet, in der die
Bremseinrichtung geführt ist.
[0022] Im übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen. Dabei
sollen auch solche Kombinationen als beansprucht angesehen werden, auf die kein ausdrückliches
Ausführungsbeispiel gerichtet ist.
[0023] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt,
es zeigen:
- Fig. 1
- eine Senkrechtmarkise gemäß der Erfindung, in einer perspektivischen Darstellung und
im ausgefahrenen Zustand,
- Fig. 2
- die Bremseinrichtung der Senkrechtmarkise nach Figur 1, in einer Schnittdarstellung,
- Fig. 3
- die Bremseinrichtung der Senkrechtmarkise nach Figur 1 zusammen mit einer Steuereinrichtung
in der Bremsstellung,
- Fig. 4
- die Bremseinrichtung nach Fig. 2 in der gelüfteten Stellung,
- Fig. 5
- eine Gegenzugmarkise in einer stark schematisierten Darstellung
- Fig. 6
- die Führungsschiene der Gegenzugmarkise nach Fig. 5, in einem Querschnitt, und
- Fig. 7
- die Bremseinrichtung für die Markise nach Fig. 5, in einem Längsschnitt.
[0024] Figur 1 zeigt schematisiert in einer perspektivischen Ansicht eine Senkrechtmarkise
1. Zu der Senkrechtmarkise 1 gehören 1 zwei Wandhalter 2, ein Markisenkasten in Gestalt
einer im wesentlichen zylindrischen Hülse 3, zwei vertikal verlaufende Führungsschienen
4 sowie zwei Schienenhalter 6 und 7. Zwischen den beiden Wandhaltern 2 ist eine gestrichelt
angedeutete rohrförmige Wickelwelle 8 drehbar gelagert. Von einem Ende her ist in
die rohrförmige Wickelwelle 8 ein Getriebemotor 9 eingesteckt, der an seinem dem Wandhalter
2 benachbarten Ende mit diesem drehfest verbunden ist. In das Innere der Wickelwelle
8 ragt eine Ausgangswelle 11 vor, auf der drehfest eine Mitnehmerscheibe 12 sitzt,
die bei 13 mit der Wickelwelle 8 verstiftet ist. Auf diese Weise kann die Wickelwelle
8 mit Hilfe des Getriebemotors 9 über einen nicht weiter gezeigten Steuerschalter
wahlweise in beiden Drehrichtungen in Umdrehungen versetzt werden.
[0025] An der Wickelwelle 8 ist mit einer Kante eine Markisenbahn 14 befestigt, die über
einen an der Unterseite des Markisenkastens 3 vorhandenen Auslaufschlitz senkrecht
nach unten führt.
[0026] Eine von der Wickelwelle 8 abliegende gerade Kante der Markisenbahn 14, ist mit einer
Fallschiene 15 verbunden, die endseitig zwei zueinander spiegelbildliche Gehäuse 16
trägt. Jedes der Gehäuse 16 enthält eine Durchgangsöffnung 17, durch die die jeweilige
Führungsschiene 4 hindurchführt und mittels derer die Fallschiene 15 auf der jeweiligen
Führungsschiene 4 endseitig geführt ist.
[0027] Die Führungsschiene 4 ist beispielsweise eine zylindrische, massive Edelstahlstange,
deren oberes Ende in einer Aufnahmebohrung des betreffenden Wandhalters 2 steckt und
dessen unteres Ende wie gezeigt in einem Ausleger 18 des betreffenden Schienenhalters
6 oder 7 aufgenommen ist. Die beiden Führungsschienen 4 verlaufen senkrecht und parallel
zueinander.
[0028] Die Senkrechtmarkise 1 ist in Figur 1 der Übersichtlichkeit halber für sich gezeigt.
Es versteht sich jedoch, dass die Senkrechtmarkise 1 an der Außenfassade eines nicht
veranschaulichten Gebäudes angebracht ist und zwar so, dass der Markisenkasten 3 oberhalb
eines Fensters verläuft, während die beiden Führungsschienen 4 seitlich neben der
Fensterlaibung vertikal nach unten führen.
[0029] Die innere Gestaltung der betreffenden Gehäuse 16 zeigt Figur 2 in einer schematisierten
vereinfachten Darstellung.
[0030] Wie zu erkennen ist, besteht die Fallschiene 15 aus einem zylindrischen Rohr, das
in das Gehäuse 16 hineinragt. Zu dem Gehäuse 16 gehören eine zylindrische Scheibe
18, ein äußeres Gehäuserohr 19 sowie ein Kappe 21. Die kreisförmige Scheibe 18 ist
auf das betreffende Ende der Fallschiene 15 aufgesteckt und dort beispielsweise verklebt
oder verschweißt. Die kreisförmige Scheibe 18 dient als Träger oder Halter für das
Gehäuserohr 19, das zu der Fallschiene 15 koaxial verläuft und in dem die Durchgangsöffnungen
17 enthalten sind.
[0031] Das von der Fallschiene 15 abliegende Ende des Gehäuserohres 19 ist durch die Kappe
21 verschlossen.
[0032] Im Inneren des Gehäuses 16 befindet sich eine Bremseinrichtung 22, die mit der Führungsschiene
4 zusammenwirkt. Die Bremseinrichtung 22 umfasst einen Bremsträger 23, der einends
in einem Zapfen 24 ausläuft, der in die rohrförmige Fallschiene 15 eingesteckt ist.
[0033] Der Bremsträger 23 hat eine flach quaderförmige Gestalt mit zwei zueinander parallelen,
planen Flachseiten 24 und 25, die rechwinklig zu der Längsachse der Führungsschiene
4 verlaufen. Durch den Bremsträger 23 führt eine zylindrische Durchgangsbohrung 26
hindurch, deren Durchmesser größer ist als der Außendurchmesser der Führungsschiene
4.
[0034] Gegenüber der Oberseite 24, die in Richtung auf die Wickelwelle 8 zeigt, befindet
sich eine ringförmige Scheibe 27, die als Bremsglied wirkt und mit ihrer Flachseite
der Oberseite 24 zugekehrt ist. Die ringförmige Scheibe 27 enthält eine Bohrung 28,
deren Durchmesser geringfügig größer ist als der Außendurchmesser der Führungsschiene
4. Die Durchgangsöffnung 28 bildet einen oberen Lochrand 29 sowie einen unteren Lochrand
31, der der Oberseite 24 zugekehrt ist. Die beiden Lochränder 29 und 31 sind Kreislinien
gleichen Durchmessers. Der Durchmesser ist etwas größer als der Außendurchmesser der
Führungsschiene 4, damit sich das ring- und scheibenförmige Bremsglied 27 wie gezeigt
auf der Führungsschiene 4 verkanten kann, bis es mit den Lochrändern 29 und 31 an
einander diametral gegenüberliegenden Stellen an der Außenseite der Führungsschiene
4 anliegt.
[0035] Der Bremsträger 23 enthält zwei Sackbohrungen 32 und 33, die von der Oberseite 24
ausgehen und deren Achsen parallel zu der Längsachse der Führungsschiene 4 verlaufen.
In der Sachbohrung 32 steckt eine Schraubendruckfeder 34, während die Sackbohrung
33 eine Schraubendruckfeder 35 aufnimmt. Die Wirkungsweise der gezeigten Anordnung
ist wie folgt:
[0036] Wenn sich die Fallschiene 15, wie Figur 1 zeigt, in einer mittleren Stellung befindet
und die Fallschiene 14 in Ruhe ist, nimmt das Bremsglied 27 die in Figur 2 gezeigte
Stellung 1. Das Bremsglied 27 liegt mit seiner Unterseite auf der im wesentlichen
entspannten Druckfeder 25 lose auf und kippt über diesen Drehpunkt soweit, bis es
mit dem Lochrand 29 auf der Seite der Druckfeder 35 an der Führungsschiene 4 anliegt,
während der andere Lochrand 31 auf jener Seite der Führungsschiene 4 anliegt, die
der Berührungsstelle des Lochrandes 39 diametral gegenüber liegt. In dieser Position
hat das Bremsglied 27 einen mehr oder weniger großen Abstand zu dem Ende der entspannten
Druckfeder 34.
[0037] Wenn der Benutzer ausgehend von der in Figur 1 gezeigten Stellung die Senkrechtmarkise
1 weiter ausfahren will, setzt er entsprechend den Getriebemotor 9 in Gang, der daraufhin
die Wickelwelle 8 im Sinne eines Abwickelns der Markisenbahn 14 in Umdrehungen versetzt.
Die Fallschiene 15 wird sich in entsprechendem Maße nach unten in Richtung auf die
Schienenhalter 6 und 7 zu bewegen. Diese Bewegung wird durch das Bremsglied 27 nicht
gebremst oder behindert:
[0038] Wenn sich die Bremseinrichtung 22 längs der Führungsschiene 2 nach unten bewegt,
führt die Reibung die der Lochrand 31 an der Führungsschiene 4 erzeugt dazu, dass
das Bremsglied 27 bezogen auf den Auflagepunkt auf der Druckfeder 35 im Gegenuhrzeigersinn
ganz geringfügig angehoben beziehungsweise verschwenkt wird. Eine Bremskraft kann
nicht entstehen, da keine Klemmwirkung zustande kommt.
[0039] Die Fallschiene kann sich also aufgrund ihres Eigengewichts völlig ungehindert durch
die Bremseinrichtung 22 längs den Führungsschienen 4 nach unten bewegen.
[0040] Sollte sich in der ausgefahrenen Stellung der Wind hinter der Markisenbahn 14 verfangen
und sie aufzublähen versuchen, entsteht eine Kraft, die bestrebt ist die Fallschiene
15 nach oben in Richtung auf die Wickelwelle 8 zu ziehen. Diese aufwärts gerichtete
Kraft wird über den Bremsträger 23 und die Druckfeder 35 auf die Unterseite des Bremsglieds
27 übertragen. Da die Druckkraft einseitig auf das bereits schräg stehende Bremsglied
27 wirkt, entsteht eine selbstverstärkende Haltekraft, die das Bremsglied 27 auf der
Führungsschiene 4 verklemmt.
[0041] Die aufwärts gerichtete Kraft sorgt dafür, dass der Lochrand 31 fest gegen die Führungsschiene
4 gezogen wird, was wiederum eine entsprechend stärkere Anpresskraft des Lochrandes
29 an die Führungsschiene 4 zur Folge hat. Im Endergebnis verklemmt oder verkeilt
sich das Bremsglied 27 auf der Führungsschiene 7. Die an der Markisenbahn 14 wirksame
Zugkraft wird zunächst nur die Druckfeder 35 zusammendrücken. Dabei nähert sich der
Bremsträger 23 dem Bremsglied 27 an. Bei weiter Annäherung wird schließlich der in
Figur 2 rechte Teil des Bremsgliedes 27 der nach unten hängt mit der Druckfeder 34
in Berührung kommen. Eine weitere Bewegung die nach oben gerichtet ist, drückt auch
die Druckfeder 34 zusammen, die nun bestrebt sein wird, die betreffende Seite des
Bremsgliedes 27 nach oben anzuheben, wodurch die Blockierkraft aufgehoben wird und
sich das Bremsglied 27 nach oben in Richtung auf die Wickelwelle 8 schieben lässt.
[0042] Welche parallel zu der Führungsschiene 4 wirksame Kraft dazu erforderlich ist, hängt
von dem Zusammenspiel der Federn 35 und 34 der Oberflächenbeschaffenheit und der Materialart
der Führungsschiene 4, dem Durchmesser der Öffnung 28 und dem Material für das Bremsglied
27 ab.
[0043] Solange die von dem angenommenen Windstoß ausgehende-Zugkraft kleiner ist als die
von der Bremseinrichtung 22 aufgebrachte Bremskraft, wird es zu keiner nennenswerten
Ballonbildung kommen. Erst dann, wenn der Windstoß kräftiger ist, kann die Kraft die
Bremskraft in der oben geschilderten Weise überwinden und die Fallschiene 15 nach
oben ziehen. Sobald der Wind nachgelassen hat, fällt die Fallschiene 15 aufgrund ihres
Eigengewichtes, wie ebenfalls weiter oben erläutert ist, ungebremst nach unten und
strafft die Markisenbahn 14.
[0044] Wie sich aus dem oben Stehenden ergibt, ist die Bremseinrichtung 22 in der Lage,
auch bei solchen Windkräften die Markisenbahn 14 noch gespannt zu halten, bei denen
das Gewicht der Fallschiene 14 alleine hierfür nicht ausreichen würde. Allerdings
setzt die Bremseinrichtung 22 einer Aufwärtsbewegung der Fallschiene 15 nicht nur
dann eine Kraft entgegen, wenn der Wind sich hinter der Markisenbahn 14 verfängt,
sondern auch dann, wenn der Benutzer die Senkrechtmarkise 1 wieder einfahren möchte.
Es ist eine Frage der Bemessung und des Kompromisses welche Bremskraft maximal gewünscht
wird, die einerseits eine Ballonbildung hinreichend verhindert, andererseits nicht
übermäßig die Antriebseinrichtung belastet, wenn die Senkrechtmarkise eingefahren
werden soll.
[0045] Wenn die dauernde Bremswirkung beim Einfahren der Senkrechmarkise 1 unerwünscht ist,
kann die Bremseinrichtung gemäß den Figuren 3 und 4 modifiziert werden. In den Figuren
3 und 4 ist das Gehäuse 16 und die Fallschiene 15 weggelassen. Die dort verwendeten
Bauteile sind mit dem selben Bezugszeichen belegt, wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 2.
[0046] Zusätzlich zu dem Bremsglied 27 enthält das Ausführungsbeispiel nach den Figuren
3 und 4 ein Steuerglied 37 das in derselben Weise ausgeführt ist, wie das Bremsglied
27. Das Steuerglied 37 enthält eine Durchgangsbohrung 38, die von zwei Lochrändern
39 und 41 begrenzt ist. Das Steuerglied 37 befindet sich mit seiner Flachseite gegenüber
der unteren Planfläche 25 des Bremsträgers 23.
[0047] Die Sackbohrung 33 ist durch eine Durchgangsbohrung 42 ersetzt, die einen Pendelbolzen
43 aufnimmt, der als Anschlagglied dient und der mit wenig Spiel verkantungsfrei in
der Bohrung 42 geführt ist. Der Pendelbolzen 43 weist zwei kegelstumpfförmig gestaltete
Enden 44 und 45 auf, die mit den benachbarten Seiten des Bremsgliedes 27 sowie des
Steuergliedes 37 wie gezeigt zusammenwirken.
[0048] Der Pendelbolzen 43 ist auf diese Weise parallel zu der Achse der Führungsschiene
längsverschieblich geführt. Er ist mit einer in Umfangsrichtung verlaufenden Nut 46
versehen, die wie gezeigt unsymmetrisch liegt und Richtung auf das Ende 45 hin verschoben
ist.
[0049] Mit Hilfe von zwei Zugfedern werden das schwimmend gelagerte Bremsglied 27 und das
schwimmend gelagerte Steuerglied 37 an dem Pendelbolzen 43 in Anlage gehalten. Von
den beiden Zugfedern ist lediglich die Zugfeder 47 gestrichelt gezeichnet, da sie
sich an einer Stelle befindet, die durch die Führungsschiene 4 abgedeckt ist. Die
dazu parallele andere Zugfeder 47 ist wegen der Schnittdarstellung nicht erkennbar.
Beide Zugfedern laufen parallel zueinander und haben den gleichen Aufbau.
[0050] Die Zugfeder 47 endet in Einhängeösen 48 und 49, mit denen sie in entsprechende Einhängebohrungen
(nicht dargestellt) des Bremsgliedes 27 und des Steuergliedes 37 eingehängt ist. Sowohl
die Zugfeder 47 als auch die dazu parallel verlaufende nicht gezeigte Zugfeder befinden
sich zwischen der Längsachse der Führungsschiene 4 und dem Pendelbolzen 43. Sie sind
somit in Richtung auf den Pendelbolzen 43 verschoben und erzeugen die oben erwähnte
Anlagekraft, mit der das Bremsglied 27 und das Steuerglied 37 gegen den Pendelbolzen
43 gedrückt werden. Die Enden 44 und 45 wirken dabei gleichzeitig als Schwenklager,
so dass mit Hilfe der Zugfeder 47 und der nicht dargestellten Zugfeder auch gleichzeitig
die diametral gegenüberliegende Bereiche des Bremsgliedes 27 und des Steuergliedes
37 aufeinander zu vorgespannt sind.
[0051] Der Bremsträger 23 enthält eine zu der Bohrung 42 rechtwinklige Bohrung 51, die die
Bohrung 42 anschneidet. In der Bohrung 51 sitzen hintereinander eine Rastkugel 52,
eine Druckfeder 53 und ein als Wiederlager dienender verstemmter Verschlussdeckel
54.
[0052] Die praktische Ausführung unterscheidet sich von der dargestellten Form. Anstelle
einer Bohrung 51 sind zwei miteinander fluchtende Bohrungen vorgesehen, deren Achse
senkrecht auf der Zeichenebene steht. Beide Bohrungen enthalten jeweils eine Rastkugel,
eine Druckfeder und eine entsprechende Verschlusskappe. Der Vorteil dieser Anordnung
mit zwei Bohrungen ist, dass sich die Federkräfte die an dem Pendelbolzen 43 auftreten
sich im wesentlichen gegenseitig aufheben. Da diese Lösung jedoch wegen der räumlichen
Anordnung hinsichtlich ihrer Funktionsweise schwerer zu verstehen ist, wurde zum besseren
Verständnis die Anordnung gedreht und lediglich eine Bohrung 51 gezeichnet. Hierbei
ist es nachteilig, dass die Kraft der Feder 53 den Pendelbolzen 43 gegen die gegenüberliegende
Bohrungswand der Bohrung 42 drücken würde und dessen Reibung erhöht. Die oben erwähnte
symmetrische Ausführung zeigt diese Einschränkung nicht und wird deswegen in der praktischen
Ausführung bevorzugt.
[0053] Die Funktionsweise der Anordnung ist wie folgt: Nach einer abwärts gerichteten Bewegung
der Fallschiene 15 kommt die Bremseinrichtung 22 in die in Figur 3 gezeigte Lage.
Das Bremsglied 27 steht wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 schräg, und zwar
liegt es auf dem nach oben geschobenen Pendelbolzen 43 auf, der mit Hilfe der Kugel
52 in der gezeigten Stellung verrastet ist. Das untere Ende 45 des Pendelbolzens 43
ist gegenüber der Unterseite 25 geringfügig zurückgezogen. Die Zugfeder 47 kann zusammen
mit der weiteren Zugfeder das Steuerglied 37 flach gegen die Unterseite 25 des Bremsträgers
23 ziehen. Das Steuerglied 37 kann sich in dieser Position in keiner Weise gegenüber
der Führungsschiene 4 verkanten und damit verklemmen. Einer weiteren nach unten gerichteten
Bewegung der Fallschiene setzt damit die Bremseinrichtung 22 genauso wenig eine Kraft
entgegen, wie dies zuvor in Verbindung mit Figur 2 ausführlich erläutert wurde.
[0054] Wenn eine nach oben gerichtet Kraft auftritt, weil sich Wind hinter der Markisenbahn
14 verfangen hat, will sich die Fallschiene 15 nach oben bewegen. An einer solchen
nach oben gerichteten Bewegung wird die Fallschiene 15 gehindert, denn das Bremsglied
27, das durch den Pendelbolzen 43 einseitig belastet wird, verkippt und klemmt sich
zufolge auf der Führungsschiene 4 in der gleichen Weise wie bei Figur 2. Wenn die
Windkraft weiter wächst, nimmt auch die Kraft zu, die von der Fallschiene 15 über
die Rastkugel 52 auf den Pendelbolzen 43 und damit auf des Bremsglied 27 übertragen
wird, das zunächst unverrückbar auf der Führungsschiene 4 festgeklemmt ist.
[0055] Es leuchtet ein, dass die Rastkugel 52, die durch die Druckfeder 53 vorgespannten
ist, nur eine begrenzte Haltekraft im Zusammenspiel mit der Nut 46 aufbringen kann.
Wird diese Haltekraft überwunden, weil die an der Fallschiene 15 angreifende nach
oben gerichtete Kraft weiter anwächst, wird der Pendelbolzen 43 gegen die Rastwirkung
der Kugel 52 in der Nut 46 nach unten gedrückt, so dass eine Konfiguration zustande
kommt, wie sie in Figur 4 gezeigt ist. Die verkantete Stellung des Bremsgliedes 27
ist aufgehoben. Das Bremsglied 27 kann eine im wesentlichen horizontale Stellung einnehmen
und wird auf der dem Pendelbolzen 43 gegenüberliegen Seite von der Druckfeder 34 unterstützt.
Damit ist die Klemmwirkung des Bremsgliedes 27 aufgehoben und die Fallschiene 15 kann
sich im wesentlichen ohne jegliche Bremskraft nach oben bewegen.
[0056] Wie Figur 4 weiter erkennen lässt, nimmt jetzt das Steuerglied 37 eine verkippte
Lage in. Die verkippte Lage hat allerdings einen solche Ausrichtung, dass keine Verklemmung
auf der Führungsschiene 4 erfolgen kann, wenn sich die Anordnung nach oben bewegt.
Die verkippte Lage wird durch die Zugfeder 47 und die dazu parallele nicht gezeigte
Zugfeder in Verbindung dem nach unten vorgeschobenen Pendelbolzen 53 erreicht. Das
Steuerglied 37 liegt mit dem anderen Bereich, der bezogen auf die Achse der Führungsschiene
4, dem Pendelbolzen 43 gegenüberliegt nicht gegen den Bremsträger 23 an. Die Kraft
zum Verkippen ergibt sich aus den Hebelverhältnissen, bezogen auf den Lagerpunkt durch
das Ende 45 und die Zugfedern 47.
[0057] Die Anordnung nach den Figuren 3 und 4 erzeugt, wenn sie sich in der Stellung nach
Figur 3 befindet, eine Haltekraft gegenüber einer nach oben wirkenden Kraft an der
Fallschiene 15. Sobald diese Kraft eine Grenzkraft überschreitet, verschwindet schlagartig
die Bremskraft, die von dem Bremsglied 27 ausgeübt wird. Die Bremskraft wird festgelegt
im wesentlichen durch die Rastkraft die der Pendelbolzen 43 in dem Bremsträger 23
erfährt. Wenn diese Grenzkraft überwunden ist, kann die Fallschiene 15 weiter nach
oben bewegt werden, als wäre keine Bremseinrichtung 22 vorhanden.
[0058] Der Vorteil besteht darin, dass der Wickelmechanismus nur mit der kleinen Kraft,
entsprechend dem Gewicht der Fallschiene 15 belastet wird, wenn die Senkrechtmarkise
1 eingefahren wird. Der Antriebsmechanismus braucht nur die anfängliche Haltekraft
für einen kurzen Augenblick zu überwinden und läuft mit geringer Kraft weiter, während
bei einem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 über die gesamte Strecke des Aufwickelns
die Bremskraft überwunden werden muss.
[0059] Wenn die Fallschiene die oberste Lage einnimmt und der Getriebemotor durch Endschalter
abgeschaltet ist, verbleibt die Bremseinrichtung 22 in der Lage gemäß Figur 4. Sobald
der Getriebemotor 9 im Sinne eines Ausfahrens der Senkrechtmarkise 1 in Bewegung gesetzt
wird, lastet das Gewicht der Fallschiene 15 auf dem gekippten Steuerglied 37. Das
Gewicht der Fallschiene 15 wird wie zuvor über den Bremsträger 23 und den Pendelbolzen
43 einseitig auf das verkantete Steuerglied 37 übertragen. Das Steuerglied 37 kann
jedoch wie zuvor im Zusammenhang mit dem Bremsglied 27 beschrieben, sich wegen der
Verkantung auf der Führungsschiene 4 nicht bewegen. Die Kraft wird voll auf den Pendelbolzen
43 übertragen, der bestrebt ist, in seiner Führungsbohrung 42 nach oben auszuweichen.
Hieran wird er lediglich durch die Reibkraft gehindert, die die Rastkugel 52 an seiner
Außenfläche ausübt. Die Rastkugel 52 war zuvor ausgerastet und befindet sich auf dem
zylindrisch glatten Teil des Pendelbolzen 43 unmittelbar der Rastnut 46.
[0060] Die Haltekraft des Pendelbolzen 43 in dem Bremsträger 23 ist kleiner als das Gewicht
der Fallschiene 15, so dass die Fallschiene 15 samt dem Bremsträger 23 sich längs
dem Pendelbolzen 43, durch das Steuerglied 37 festgehalten wird, nach unten bewegen
kann. Sobald hier der Anlagepunkt der Rastkugel 52 an dem Pendelbolzen 43 den Rand
der Rastnut 46 überschritten hat, kommt eine zusätzliche Kraft zustande, die den Pendelbolzen
43 in dem Bremsträger 43 nach oben bewegt, bis er wieder die Stellung die nach Figur
3 eingenommen hat. Damit ist die Bremseinrichtung nach Figur 22 wieder "scharf" und
wird umgehend bei einer nach oben gerichteten Kraft wieder wirksam, während sie bei
Bewegungen von der Wickelwelle 8 weg unwirksam ist.
[0061] Die gezeigte Bremseinrichtung 22 ist nicht auf Senkrechtmarkisen beschränkt. Sie
kann bei jeder Art von Markisen mit Führungsschienen eingesetzt werden, beispielsweise
auch bei Gegenzugmarkisen. Figur 5 zeigt stark schematisiert eine Gegenzugmarkise.
[0062] Figur 5 zeigt in einer sehr stark schematisierten Darstellung die für das Verständnis
der Erfindung wesentlichen Teile einer Markise 60 mit Gegenzugeinrichtung 61. Soweit
bei dieser Markise Teile auftreten die funktionsmäßig und/oder gestaltungsmäßig Teilen
entsprechen, die bereits im Zusammenhang mit der senkrechten Markise 1 verwendet werden,
werden für diese Teile dieselben Bezugszeichen eingesetzt, ohne in jedem Fall eine
weitere Erläuterung zu geben.
[0063] Die Gegenzugmarkise 60 weist eine Wickelwelle 8 auf, auf der die Markisenbahn 14
aufzuwickeln ist. Drehfest mit der Wickelwelle 8 ist eine Zugbandscheibe 62 verbunden,
an der mit einem Ende ein Zugband 63 beispielsweise aus Stahl befestigt ist. Der Wickelsinn
des Zugbandes 63 auf der Zugbandscheibe 62 ist entgegengesetzt zu dem Wickelsinn der
Markisenbahn 14 auf der Wickelwelle 8.
[0064] Ausgehend von der Zugbandscheibe 62 läuft das Zugband 63 an einer drehbar gelagerten
Umlenkrolle 64 vorbei in Richtung auf eine von der Wickelwelle 8 entfernt liegende
Umlenkscheibe 65. Sowohl die Umlenkrolle 64 als auch die Umlenkrolle 65 sind drehbar
an einer Führungsschiene 66 mittelbar oder unmittelbar gelagert, die in Figur 6 im
Querschnitt veranschaulicht ist. In Figur 5 ist die Führungsschiene 66 aus Gründen
der Übersichtlichkeit weggelassen.
[0065] Die Umlenkrolle 65 ist an einem nicht veranschaulichten Schlitten drehbar gelagert.
Der Schlitten wird mittels einer schematisch gezeigten Feder 67 in Richtung von der
Wickelwelle 8 weg vorgespannt.
[0066] In der Führungsschiene 66 läuft ein weiterer Schlitten 68, an dem eine Fallschiene
69 einends befestigt ist. Die Fallschiene 69 ist mit der von der Wickelwelle 8 abliegenden
Kante der Markisenbahn 14 verbunden. An dem Schlitten 68 ist der ferner, das um die
Umlenkrolle 65 herumführende Ende des Zugbandes 63 verankert. Auf diese Weise bilden
die Markisenbahn 14 und das Zugband 63 eine Schlaufe, in deren von der Wickelwelle
8 entfernten Ende die Umlenkrolle 65 liegt. Mit Hilfe der Vorspannfeder 67 werden
die Markisenbahn 14 und das Zugband 63 gespannt gehalten.
[0067] Damit kein Schiefziehen der Markisenbahn 14 erfolgt, befindet sich neben jeder Seite
der Wickelwelle 8 eine Führungsschiene 66 und in jeder Führungsschiene 66 läuft ein
entsprechender Schlitten 68. Somit erstreckt sich die Fallschiene 69 zwischen den
beiden Führungsschlitten 68 und ist mit diesen Verbunden. Ferner ist neben jeder Seite
der Wickelwelle 8 eine Zugbandscheibe 62 angeordnet, um beide Führungsschlitten 68
antreiben zu können. Die an sich bekannte Funktionsweise einer Gegenzugmarkise ist
wie folgt:
[0068] Aufgrund der verschieblich gelagerten Umlenkrolle 65 wird mit Hilfe der Vorspannfeder
67 das Markisentuch 14 unter Vorspannung gehalten. Wenn der Benutzer durch eine entsprechende
Antriebseinrichtung die Wickelwelle 8 im Sinne des Abwickelns in Umdrehungen versetzt,
werden gleichzeitig die an beiden Seite vorhandenen Zugbänder 63 auf die Zugbandscheiben
62 aufgewickelt. Dadurch wird die Fallschiene 69 von der Wickelwelle 8 weggezogen,
und zwar auch dann, wenn die Neigung der Führungsschienen 66 zu gering ist, als dass
die Schwerkraft ein Weglaufen der Führungsschlitten 68 verursachen könnte.
[0069] Im vollständig ausgefahrenen Zustand der Markisenbahn 14, der durch eine gestrichelte
Linie 14' bezeichnet ist, stehen die beiden Führungsschlitten 68 neben der Umlenkrolle
65, während die Zugbänder 63 maximal aufgewickelt sind. Da sich der Wickeldurchmesser
des Ballens aus der Markisenbahn 14 auf der Wickelwelle 8 gegensinnig und mit einer
anderen Rate ändert wie der Wickel aus dem Zugband 63 auf der Zugbandscheibe 62, tritt
eine Längendifferenz auf, die sich als Änderung der Länge der Schlaufe, gemessen als
Abstand zwischen der Wickelwelle 8 und der Umlenkrolle 65, äußert. Diese Längendifferenz
wird durch die verschiebliche Lagerung der Umlenkrolle 65 aufgefangen, wobei die Feder
67 für die notwendige Vorspannung sorgt.
[0070] Die Vorspannung, die nach dem Ausfahren der Markisenbahn 14 in Richtung parallel
zu den Führungsschienen 66 wirkt, hängt unmittelbar von der Vorspannkraft der Feder
67 ab. Die Kraft ist bei der erfindungsgemäßen Markise so bemessen, dass sie ohne
Windbelastung nur einen geringen Durchhang zeigt. Die Vorspannung reicht nicht aus,
um eine Ballonbildung zu verhindern, wenn sich Wind in der Markisenbahn fängt. Um
die Ballonbildung zu verhindern, ist jeder der Führungsschlitten 68 mit einer Bremseinrichtung
22 versehen, wie sie in Figur 7 im Schnitt gezeigt ist.
[0071] Während bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 das Brems- und das Steuerglied 27,
37 auf der Außenseite der Führungsschiene 4 entlang geglitten sind, befindet sich
bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 7 die Bremseinrichtung 22 innerhalb der entsprechenden
in der Führungsschiene 66 enthaltenen Kammer 71, die sich über einen Schlitz 72 nach
außen öffnet.
[0072] Der Bremsträger 23 ist ein im wesentlicher quaderförmiger Block, der in seiner Querschnittsgestalt
an den Querschnitt der Kammer 71 angepasst ist. In dem Bremsträger 23 sind zwei Konturierte
Durchgangsöffnungen 73 und 74 enthalten. Die Durchgangsöffnungen 73 und 74 verlaufen
quer zur Bewegungsrichtung des Bremsträgers 23. In ihnen befinden sich das Steuerglied
37 und das Bremsglied 27, die beide von an den Querschnitt der Kammer 71 angepassten
Platten gebildet sind. Die Platten sind jedoch etwas größer als der Querschnitt der
Kammer 71, damit sie sich in der Kammer 71 verklemmen, wenn sie sich um eine Querachse
drehen, die parallel zu einer Flachseite und rechtwinkelig zu der Längsachse der Führungsschiene
66 verläuft. Bezüglich der Hochachse wären das Steuer- und das Bremsglied in der Kammer
71 ungehindert drehbar.
[0073] In der Mitte zwischen den beiden Durchgangsöffnungen 73 und 74 befindet sich Bohrung
51, in der die Druckfeder 53 untergebracht ist. Verschlossen wird die Bohrung 51 anstatt
durch die eingesprengte Platte 54 durch eine, in ein entsprechendes Gewinde eingedrehte
Stiftschraube 74. Außerdem befindet sich in der Bohrung 51 die Rastkugel 52. Quer
zu der Bohrung 51 verläuft durch den Bremsträger 23 die Bohrung 42, in der der Pendelbolzen
43 längs verschieblich geführt ist. Die Bohrung 45 erstreckt sich parallel zu der
Achse der Führungsschiene 66, jedoch deutlich oberhalb der Mitte.
[0074] Die Bohrung 45 setzt sich jenseits der beiden Öffnungen 73 und 74 in damit fluchtenden
Bohrungsabschnitte 76 und 77 fort.
[0075] Ferner enthält der Bremsträger 23 die Sackbohrung 32, mit der darin befindlichen
Schraubendruckfeder 34.
[0076] Da sich die Sackbohrung 32 zwischen den beiden Aufnahmeräumen 73 und 74 befindet,
entsteht bei der Herstellung der Sackbohrung zwangsläufig eine Bohrung 78, die von
außen hindurch führt.
[0077] Um die ordnungsgemäße Funktionsweise zu erreichen, stehen außerdem in die Kammer
73 beziehungsweise 74 eine Schulter 79 beziehungsweise 81 vor. Sie befinden sich bezogen
auf die Längsachse des Bremsträgers 23 der Bohrung 45 diametral gegenüber.
[0078] Die Funktionsweise der soweit beschriebenen Anordnung ist wie folgt:
[0079] Die in Figur 7 gezeigte Stellung ist jene Stellung die erreicht wird, nachdem die
Markisenbahn 14 im Sinne des Ausfahrens bewegt wurde. Das Bremsglied 27 liegt auf
dem Pendelbolzen 45 auf, gegen den es mit Hilfe einer Druckfeder 82 angedrückt wird.
Die Druckfeder 82 entspricht funktionsmäßig der Zugfeder 47. Das Steuerglied 37 liegt
auf der Schulter 79 auf und wird durch eine Druckfeder 83 gegen eine Wand 84 angedrückt,
die von der Schulter 79 ausgeht. Die Schräglage des Steuergliedes 37 ist dabei so,
dass es sich nicht in der Kammer 71 verklemmen kann.
[0080] Das Bremsglied 27 liegt hingegen auf dem Pendelbolzen 43 auf und steht in der Weise
schräg, dass es sich in der Kammer 71 verklemmt. Wenn nun eine von links nach rechts,
bezogen auf Figur 7, wirkende Kraft an dem Bremsträger 23 auftritt, führt diese Kraft
über den Pendelbolzen 45 zu einer Verstärkung der Klemmkraft des Bremsgliedes 27 in
der Kammer 71. Die Kraft kann solange anwachsen, bis die Schubkraft, die an dem Pendelbolzen
43 angreift, die Rastkraft der Rastkugel 72 in der Rastnut 46 überwindet. Dadurch
wird der Pendelbolzen 43 zurückgeschoben und er legt sich einerseits auf der Schulter
81 und andererseits auf der betreffenden diametral gegenüberliegenden Seite der Wand
85 an. In dieser Stellung wird eine Schräglage erreicht, in der sich das Bremsglied
27 mit den Enden in der Kammer 71 nicht mehr verkeilen kann. Der Bremsträger 23, der
mit dem Führungsschlitten 67 gekuppelt ist, beziehungsweise den Grundkörper des Führungsschlitten
67 selbst darstellt, kann nun ohne größere Kraftaufwendung in Richtung auf die Wickelwelle
8 bewegt werden.
[0081] Wie bei dem vorherigen Ausführungsbeispiel ist die maximal aufbringbare Bremskraft
durch das Bremsglied 27 abhängig von der Rastkraft, mit der der Pendelbolzen 43 festgehalten
wird.
[0082] Bei der entegegengesetzten gerichteten Bewegung, im Sinne des Ausfahrens, wirkt der
in die Kammer 73 vorgeschobenen Pendelbolzen 43 so, dass er das Steuerglied 37 in
der Kammer 71 verkeilt. Die Bewegung des Bremsträgers 23 führt somit dazu, dass der
Pendelbolzen 43 zurück in die in Figur 7 gezeigte Lage gedrückt wird. Damit ist das
Bremsglied 27 wieder "scharf" gemacht und gleichzeitig wird die Blockierwirkung durch
das Steuerglied 37 aufgehoben, womit der Bremsträger 23, bzw. der Führungsschlitten
67 ungehindert in Richtung auf die Umlenkrolle 65 bewegt werden kann.
[0083] Eine Markise ist im Bereich der Fallschiene mit einer Bremseinrichtung versehen.
Die Bremseinrichtung ist einseitig wirkend und setzt lediglich einer Bewegung der
Fallschiene in Richtung auf die Wickelwelle eine Bremskraft entgegen. Der entgegengesetzten
Richtung ist die Fallschiene praktisch ungebremst bewegbar. Damit die Bremswirkung
beim Einfahren nicht über den gesamten Hub der Fallschiene wirksam ist, ist eine Steuereinrichtung
vorhanden, die beim Überschreiten einer vorgegebenen Bremskraft die Bremse lüftet.
Die Steuereinrichtung wird bei einer Bewegung in die entgegengesetzten Richtung wieder
in den aktiven Zustand überführt, in dem die Bremseinrichtung wirksam werden kann.
1. Markise (1,60)
mit einer drehbar gelagerten Wickelwelle (8),
mit einer Markisenbahn (14), die mit einer Kante an der Wickelwelle (8) befestigt
ist und die eine dazu parallele Kante aufweist,
mit zwei seitlich der ausgezogenen Markisenbahn (14) verlaufenden Führungsschienen
(4,66),
mit einem Zugstab (15,69), der mit der Markisenbahn (14) in Verbindung steht und
mittels der Führungsschienen (4,66) endseitig geführt ist,
mit wenigstens einer dem Zugstab (15,69) zugeordneten Bremseinrichtung (22), die
mit wenigstens einer der Führungsschienen (4,66) zusammenwirkt und die derart gestaltet
ist, dass sie lediglich eine in Richtung auf die Wickelwelle (8) gerichtete Bewegung
des Zugstabs (15,69) bremst.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelwelle (8) eine Antriebseinrichtung (9) zugeordnet ist.
3. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (4) stabförmig ausgebildet sind, derart, dass der Zugstab (15)
auf deren Außenseite geführt läuft.
4. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (66) als Hohlprofil ausgebildet sind, die einen länglichen Hohlraum
(71) enthalten, der sich über einen Schlitz (72) nach außen öffnet, und dass der Zugstab
(69) endseitig in den Hohlraum (71) hineinragt und dort geführt ist.
5. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugstab (15,69) mit dem von der Wickelwelle (8) abliegenden Ende der Markisenbahn
(14) verbunden ist.
6. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das von der Wickelwelle (8) abliegende Ende in der Nähe der Wickelwelle (8) ortsfest
angebracht ist, derart, dass die Markisenbahn (14) eine Schlaufe bildet und dass der
Zugstab (15) in der Schlaufe liegt.
7. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Bremseinrichtungen (22) vorgesehen sind, von denen sich jeweils eine an einem
Ende des Zugstabs (15,69) befindet.
8. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (22) in dem Zugstab (15) untergebracht ist.
9. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (22) sich außerhalb der Führungsschiene (4) befindet.
10. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (22) sich im Wesentlichen innerhalb der Führungsschiene (66)
befindet.
11. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (22) in einem Gehäuse (16) untergebracht ist, das mit dem Zugstab
(15) drehbar verbunden ist, wobei die Drehachse parallel zu der Längsachse des Zugstabs
(15) verläuft.
12. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremseinrichtung (22) zwei Betriebsstellungen aufweist, von denen die eine Bremsstellung
und die andere eine Lüftestellung ist, in der der Zugstab (15,69) im Wesentlichen
ungebremst in Richtung auf die Wickelwelle (8) zu bewegbar ist.
13. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremseinrichtung (22) eine Steuereinrichtung (37,43) zugeordnet ist, durch die
die Bremseinrichtung (22) zwischen den beiden Betriebsstellungen umschaltbar ist und
die durch die Bewegungsrichtung des Zugstabs (15,69) längs der Führungsschiene (4,66)
betätigt wird.
14. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (22) eine Bremsträger (23) aufweist, der mit dem Zugstab (15,69)
verbunden ist.
15. Markise nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (22) ein Steuerglied (37) und ein Bremsglied (27) umfasst, die
gegenüber dem Bremsträger (23) begrenzt beweglich sind.
16. Markise nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsglied (27) gegen ein in dem Bremsträger (37) beweglich gelagertes Anschlagglied
(43) anliegt und mittels einer Federeinrichtung (47) in eine solche Stellung vorgespannt
ist, in der das Bremsglied (27) zusammen mit der Führungsschiene (15,66) bremsend
wirkt.
17. Markise nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass dem Anschlagglied (43) eine Rasteinrichtung (46,52) zugeordnet ist, die das Anschlagglied
(43) in einer Bremsstellung hält, in der das Bremsglied (27) bremsend wirken kann,
und dass beim Überschreiten einer durch die Rasteinrichtung (46,52) definierten Bremskraft,
das Anschlagglied (43) ausrastet und durch die Bremseinrichtung in eine andere Stellung
überführt wird.
18. Markise nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (37) mit dem Anschlagglied (43) zusammenwirkt, um das Anschlaglied
(43) in die eingerastete Stellung und damit in die Bremsstellung zurückzuführen.
19. Markise nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsglied (27) und das Steuerglied (37) mittels eine Federeinrichtung (47) gegeneinander
verspannt sind.
20. Markise nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (37) und/oder das Bremsglied (27) im Wesentlichen schwimmend gelagert
ist.
21. Markise nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagglied (43) von einem zylindrischen Bolzen gebildet ist, der eine Rastnut
(46) enthält, in die wenigstens ein federbelastetes Rastglied (52) eingreift.
22. Markise nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsglied (27) und/oder das Steuerglied (37) durch Verkantung gegenüber der
Führungsschiene (4,66) mit dieser bremsend wirkt.
23. Markise nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsglied (27) und das Steuerglied (37) gegensinnig wirksam sind, derart, dass
bei einer Bewegung in der einen Richtung das Bremsglied (27) und bei einer Bewegung
in der anderen Richtung das Steuerglied (37) bremsend mit der Führungsschiene (4,66)
zusammenwirkt.
24. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Gegenzugeinrichtung (61) aufweist, die an dem Zugstab (69) angreift und
mit diesem zusammenwirkt.