[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für mindestens eine Türscheibe, insbesondere
für die Türscheibe eines Garofens, vorzugsweise für den Haushaltsgebrauch.
[0002] Die ältere Europäische Patentanmeldung 00 117 143.8 beschreibt verschiedene Türen
für Haushaltsgaröfen mit einem Sichtfenster, das durch eine lichtdurchlässige Außenscheibe
und durch eine lichtdurchlässige Innenscheibe und gegebenenfalls auch durch eine dazwischen
angeordnete lichtdurchlässige Zwischenscheibe gebildet wird. Als Stand der Technik
betreffend die Montage und Befestigung dieser Türscheiben nennt die EP 00 117 143.8
im einzelnen die DE GM 7736544, die EP 0 811 806 A1, die DE 2654017 A1, EP 090987
A1 sowie die DE 197 05 120 A1.
[0003] Die genannte ältere EP 00 117 143.8 offenbart eine Lösung, nach der wenigstens eine
Türscheibe in einfacher weise montiert und, beispielsweise zu Reinigungszwecken, auch
in einfacher weise wieder demontiert werden kann. Die dort beschriebene Tür für ein
Gerät, insbesondere für einen Garofen, umfaßt wenigstens einen Rückstellkörper aus
einem Elastomer, wenigstens eine dem Rückstellkörper gegenüberliegende Gegenfläche
und wenigstens eine Türscheibe, wobei die Türscheibe zwischen dem Rückstellkörper
und der Gegenfläche unter der Wirkung einer rückstellenden, zur Gegenfläche gerichteten
Kraft des elastisch verformten Rückstellkörpers gehalten ist. Zusätzlich zu dem Elastomerelementen
können weitere Federelemente vorgesehen werden, die beispielsweise aus Metallblattfedern
bestehen. Diese zusätzlichen Federelemente sollen die Haltekraft der Türscheibe gezielt
erhöhen.
[0004] Bei der Montage der Türscheibe oder der Türscheiben in den, wie auch immer ausgeführten,
Aufnahmevorrichtungen kann es vorkommen, daß Teile der jeweiligen Aufnahmevorrichtung,
die aus empfindlichen Material bestehen, beschädigt werden. Bei dem empfindlichen
Material kann es sich um zerbrechliches Material handeln, so daß bei der Montage das
Material gebrochen werden kann oder sogar Teile ausbrechen. Es kann sich um sehr dünnes
Material handeln, z.B. Aluminium, das bei der Montage verbogen oder verformt werden
könnte; oder das Material kann zerkratzt werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Haltevorrichtung zu schaffen, die so ausgebildet
ist, daß sie die empfindlichen Teile der Tür beim Montieren und Demontieren der Türscheibe
schützt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
[0007] Die Aufgabe kann besonders vorteilhaft mit einer Haltevorrichtung gelöst werden,
die die Türscheibe teilweise U-förmig umfaßt.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung kann die Haltevorrichtung
gleichzeitig ein Federelement aufweisen und somit direkt auch zur sicheren Fixierung
der Türscheibe in der Aufnahmevorrichtung beitragen.
[0009] Ein besonders effektiver Schutz der empfindlichen Teile der Aufnahmevorrichtung oder
der an die Aufnahmevorrichtung angrenzenden empfindlichen Teile läßt sich mit einer
Haltevorrichtung erzielen, die mindestens teilweise aus Federstahl besteht, besonders
vorteilhaft läßt sich dann die Haltevorrichtung und das Federelement einstückig aus
einem Federstahl herstellen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0011] Dabei zeigen:
Fig. 1 eine aus der älteren Europäischen Patentanmeldung 00 117 143.8 bekannte Tür
eines Garofens,
Fig. 2 eine dreidimensionale Schnittdarstellung eines größeren Ausschnittes aus einer
Aufnahmevorrichtung mit Türgriff,
Fig. 3 eine dreidimensionale Schnittdarstellung eines Teils einer Aufnahmevorrichtung
mit Federelement,
Fig. 4 eine schematisierte Schnittdarstellung eines oberen Teils einer Garoffentür
mit der Haltevorrichtung.
[0012] Die Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt eine Tür mit einer Türaußenscheibe TA und zwei
eingebauten Türscheiben TS. An einer Flachseite der Türaußenscheibe TA ist eine Aufnahmevorrichtung
für die Türscheiben TS befestigt, die aus einzelnen Elementen (A1, A2, A2',A3) besteht,
die mindestens teilweise auf die Türaußenscheibe TA geklebt oder anderweitig befestigt
sind. Den Halteelementen A2 liegen korrespondierende Halteelemente A2' in der Aufnahmevorrichtung
A1 gegenüber, die teilweise U-förmig ausgebildet sind, so daß die in die Halteelemente
A2' eingebrachte Glasscheibe von den U-Schenkeln umfaßt und gehalten wird. Drei dieser
Halteelemente A2' weisen elastische Federelemente EF auf, die z.B. aus einem Elastomer
bestehen können, wie in der älteren EP 00 117 143.8 näher beschrieben ist.
[0013] Die beiden Türscheiben TS sind demontierbar in den Halteelementen A2, A2' der Aufnahmeeinrichtung
A1 ... A4 gehalten. Zur Montage - und in umgekehrter Reihenfolge zur Demontage - werden
die beiden Türscheiben TS nacheinander zunächst gegen die elastischen Rückstellkörper
EF gedrückt und dann anschließend unter der Wirkung der von den elastischen Federelementen
EF ausgeübten rückstellenden Kräfte in entgegengesetzter Richtung in die zugehörigen
Aufnahmen der Halteelemente A2 eingeführt.
[0014] Im oberen Bereich der Tür T, d.h. im Bereich der Aufnahmevorrichtung A1, an der auch
die Halteelemente A2' angebracht sind, kann ein Türgriff angeordnet sein, der an der
Aufnahmevorrichtung selbst montiert sein kann, zum Beispiel durch Bohrungen oder Öffnungen
in der äußeren Türscheibe TA, oder durch ankleben an der äußeren Türscheibe TA.
[0015] In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist eine etwas andere Form der Aufnahmevorrichtung
A1 am oberen Ende einer hier nicht vollständig dargestellten Türaußenscheibe TA gezeigt.
An dieser Aufnahmevorrichtung A1 ist gleichzeitig der Türgriff G befestigt. Der Türgriff
G und die Aufnahmevorrichtung A1 können aber auch einstückig ausgeführt sein. Der
Türgriff G erstreckt sich dabei in seinem Randbereich RB bogenförmig nach hinten,
so daß ein Randteil RT der Aufnahmevorrichtung A1 die innere Türscheibe - die hier
der Einfachheit halber nicht dargestellt ist - umgreift. Dieses zur Aufnahmevorrichtung
A1 gehörende Randteil RT besteht aus empfindlichen Material, beispielsweise aus einem
relativ dünnen Kunststoff, der beim Montieren einer Türscheibe in Richtung des Pfeiles
P1 in die Haltevorrichtung HV leicht beschädigt werden und sogar zerbrechen kann.
[0016] Die Darstellung gemäß Fig. 3 zeigt eine Detailansicht des Randbereichs RB der Aufnahmevorrichtung
A1. In dieser Schnittdarstellung ist die Haltevorrichtung HV für die innere Türscheibe
TS gut zu erkennen. Diese Haltevorrichtung ist U-förmig ausgeführt, wobei der zum
Türgriff G (Fig. 2) zeigende U-Schenkel länger ist als der U-Schenkel, der dem Herd
bzw. der Backofenmuffel zugewandt ist. Der zuletzt genannte U-Schenkel ist nämlich
zur so hoch wie das Randteil RT selbst, so daß er etwa mit dessen Oberkante abschließt
und nicht darüber hinausragt. Damit ist ein ausreichender Schutz gegenüber dem empfindlichen
Randteil RT hergestellt.
[0017] Sollten die übrigen elastischen Federelemente EF (Fig. 1) hinsichtlich ihrer Kraftwirkung
nicht genügen um die Scheibe ausreichend fest in die Gegenlage zu drücken, so kann
die Haltevorrichtung HV so ausgeführt werden, daß sie ebenfalls ein elastisches Federelement
EF, wie in Fig. 2 gezeigt, aufweist. Wenn die Haltevorrichtung HV aus Federstahl geformt
ist, so kann ein Federelement F auch direkt aus der Haltevorrichtung selbst herausgestanzt
und entsprechend eingeformt werden. Damit erhält man eine einstückige Ausführung einer
Haltevorrichtung mit integriertem Federelement F.
[0018] In der zweidimensionalen Schnittdarstellung gemäß Fig. 4 ist noch einmal ein Schnitt
durch die aus Fig. 3 bekannte Aufnahmevorrichtung A1 mit der Haltevorrichtung HV gezeigt.
Die Türaußenseite befindet sich rechts, die Richtung zur Ofenmuffel ist mit einem
Pfeil gekennzeichnet. Der Türgriff G ist mittels einer Schraube S und einer Mutter
M an der Aufnahmevorrichtung A1 befestigt. Gleichzeitig ist zwischen der Aufnahmevorrichtung
A1 und dem Teil des Türgriffs G die Haltevorrichtung HV mit dem Federelement F fixiert.
Im Bereich der Schraube S und der Mutter M ist die Haltevorrichtung nochmals in etwa
U-förmig gebogen, wobei der rechte U-Schenkel leicht in Richtung des linken U-Schenkels
geneigt ist. Auf diese Weise bildet der zuletzt beschriebene Teil der Haltevorrichtung
HV gleichzeitig eine Fixierung für die Mutter M, so daß diese sich nicht selbsttätig
lösen kann.
1. Haltevorrichtung (HV) für mindestens eine Türscheibe (TS), insbesondere für eine Türscheibe
(TS) eines Garofens,
wobei die Tür (T) eine Aufnahmevorrichtung (A1 ... A4) für mindestens eine Türscheibe
(TS) aufweist in der mindestens eine Türscheibe (TS) mit Federkraft lösbar gehalten
ist,
wobei die Aufnahmevorrichtung (A1 ... A4) und oder an die Aufnahmevorrichtung (A1
... A4) angrenzende Teile der Tür (T) mindestens teilweise aus empfindlichem Material
bestehen,
wobei die Haltevorrichtung (HV) so ausgebildet ist, daß sie die empfindlichen Teile
der Tür (T) beim montieren und demontieren der Türscheibe (TS) schützt.
2. Haltevorrichtung (HV) nach Anspruch 1, wobei die Haltevorrichtung (HV) die Türscheibe
(TS) teilweise U-förmig umfaßt.
3. Haltevorrichtung (HV) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Haltevorrichtung
(HV) ein Federelement (F) aufweist.
4. Haltevorrichtung (HV) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mindestens teilweise
aus Federstahl bestehend.
5. Haltevorrichtung (HV) nach Anspruch 3 und 4, wobei die Haltevorrichtung (HV) und das
Federelement (F) einstükkig ausgeführt sind.