[0001] Die Erfindung betrifft ein Entspannungsorgan, welches insbesondere für den Einsatz
in kombinierten Kälteanlagen und Wärmepumpen mit Kohlendioxid als Kältemittel geeignet
ist.
[0002] Entspannungsorgane sind Komponenten von Kälteanlagen und Wärmepumpen, welche zur
Entspannung des Kältemittels eingesetzt werden.
[0003] Kälteanlagen und Wärmepumpen dienen der Kühlung oder Heizung von Nutzräumen. Die
jahreszeitlich verursachten wechselnden klimatischen Bedingungen erfordern häufig
ein Heizsystem im Winter und in der Übergangszeit und ein Kühlsystem im Sommer.
[0004] Im Stand der Technik sind, über die monofunktionelle Nutzung von Kälteanlagen oder
Wärmepumpen hinaus, Kombinationen von diesen bekannt. Beispielsweise für die alternative
Heizung oder Kühlung von Nutzräumen, wie Wohn- oder Büroräumen als auch von Lagerräumen
oder für die Kühlung und Heizung der Fahrgastzellen von Kraftfahrzeugen.
[0005] Letzterer Anwendungsfall verdeutlicht sehr gut die Möglichkeit der Kombination und
der gegenseitigen Ergänzung von Kälteanlagen und Wärmepumpen.
Die herkömmliche Fahrgastraumheizung durch die Motorabwärme für den Winter ist zwar
eine Standardkomponente in Kraftfahrzeugen, jedoch wird es immer wichtiger, alternative
Wärmequellen dafür zu erschließen. Dies hängt damit zusammen, dass moderne Verbrennungs-
oder Elektromotoren immer weniger Abwärme erzeugen und somit die für die Fahrgastraumheizung
nutzbaren Wärmemengen immer geringer werden.
[0006] Außerdem wird im Winter gerade beim Starten mit kaltem Motor nicht sofort ausreichend
Abwärme für die Fahrgastraumheizung zur Verfügung gestellt.
[0007] Zunehmend werden Kraftfahrzeuge für die Kühlung des Fahrgastraumes im Sommer auch
mit einer Kälteanlage, einer Klimaanlage ausgestattet.
[0008] Damit lag es nahe, sich als zusätzliche Wärmequelle für die Fahrgastraumheizung die
Umgebungswärme mittels einer Wärmepumpe zu erschließen und dazu die vorhandene Kälteanlage
für einen kombinierten Kälteanlagen - Wärmepumpenbetrieb zu modifizieren oder aber
zumindest einen Teil der Verdichtungsarbeit des Kältemittelkompressors für die Fahrgastraumheizung
zu nutzen.
[0009] Letzteres Konzept verwirklicht eine Lösung nach der US 6 041 849. Diese sieht die
Schaltung einer Kälteanlage vor, welche mit einem zusätzlichen Entspannungsorgan und
einer Druckregelung die Verdichtungsarbeit des Kältemittelkompressors in für die Fahrgastraumheizung
nutzbare Wärmeenergie umwandelt. Jedoch nutzt diese Lösung nur die Verdichtungsarbeit
und wandelt diese in Wärmeenergie um, die Wärmepumpenfunktion der Nutzung von Umgebungswärme
wird dadurch nicht realisiert.
[0010] In Kraftfahrzeugen liegen aber insgesamt günstige Einsatzbedingungen für den kombinierten
Kälteanlagen - Wärmepumpenbetrieb und eine Nutzung der Umgebungswärme vor.
[0011] Nach dem Konzept der EP 0 945 290 A2 wird eine Kälteanlage in einem Kraftfahrzeug
mit Verbrennungsmotor derart modifiziert, dass mit einem zusätzlichen Abgaswärmeübertrager
und zwei zusätzlichen Mehrwegabsperrorganen mit erfindungsgemäßer Verschaltung sowohl
ein Kälteanlagen- als auch ein Wärmepumpenbetrieb, abhängig von den Anforderungen
an die Temperatur im Inneren des Fahrgastraumes, möglich ist.
[0012] Als besonders nachteilig an diesem bekannten Stand der Technik ist festzustellen,
dass bei der Lösung nach der US 6 041 849 nur die Verdichtungsarbeit des Kältemittelkompressors
zur Wärmeerzeugung genutzt wird und dass weiterhin eine Druckregelung und ein zugehöriges
Regelventil für den Betrieb der Vorrichtung notwendig ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Lehre der EP 0 945 290 A2 überwindet die genannten Nachteile,
jedoch legt die Offenbarung der Ausführung des Entspannungsorgans für den kombinierten
Kälteanlagen-Wärmepumpenbetrieb den Schluss nahe, dass ein von beiden Seiten durchströmbares
Entspannungsorgan in der beschriebenen Ausführungsform aufwendig gestaltet ist. Das
Entspannungsorgan soll in einer räumlichen Einheit als kombiniertes Expansionsventil
ausgeführt und in beide Strömungsrichtungen schaltbar sein.
[0014] Derartige Expansionsventile oder auch Anordnungen von diesen, welche in den verschiedenen
Strömungsrichtungen beschaltet werden, sind konstruktionsbedingt relativ teuer. Dies
ist ein wesentlicher Nachteil, da das Expansionsventil selbst bereits einen relativ
zur Kälteanlage hohen Wert besitzt und sich die kombinierte Kälteanlage oder Wärmepumpe
durch ein komplizierteres Expansionsventil oder gar zwei Expansionsventile mit den
nötigen Verbindungsleitungen und Absperrorganen erheblich verteuern würde.
[0015] Zudem ist der Prozessverlauf in der Kälteanlagen- oder der Wärmepumpenschaltung insbesondere
bei Prozessen mit Kohlendioxid als Kältemittel verschieden. Vor der Entspannung des
Kältemittels liegt diese dabei mit unterschiedlicher Dichte vor. Dies führt dazu,
dass ein Entspannungsorgan diese verschiedenen Prozessführungen ermöglichen sollte,
was wiederum die technischen und konstruktiven Anforderungen erhöht und eine solche
Komponente verteuert.
[0016] Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird überwiegend das Kältemittel R134a bei der Kraftfahrzeugklimatisierung
eingesetzt, jedoch werden weitere Kältemittel, wie Kohlendioxid, Propan oder Butan
auf deren Einsatzmöglichkeiten hin untersucht.
[0017] Eine wichtige Rolle spielt dabei das Hochdruckkältemittel Kohlendioxid. Im Vergleich
von Prozessen mit R134a und Kohlendioxid beispielsweise weisen diese im Kälteanlagenbetrieb
eine annähernd gleiche Effizienz auf. Werden jedoch in Zukunft Systeme im Wärmepumpenbetrieb
angestrebt, so ist Kohlendioxid auf Grund der überkritischen Wärmeabgabe, des geringen
Druckverhältnisses, eines ständigen Überdrucks des Kohlendioxids auf der Niederdruckseite
- und somit im Gesamten System - besonders geeignet. Letztere Eigenschaft führt dazu,
dass durch den ständigen Überdruck keine Verunreinigungen oder Fremdgase in das System
gelangen können.
[0018] Hinzu kommt weiterhin, dass die Leistungszahl des Prozesses mit Kohlendioxid bei
einer Austrittstemperatur des Kohlendioxids aus dem Gaskühler - Wärmeübertrager für
die Fahrgastraumheizung - von 30°C den Leistungszahlen vergleichbarer Systeme mit
R134a oder R290 deutlich überlegen ist. Je geringer die Temperatur ist, desto besser
ist Kohlendioxid als Kältemittel für die genannten Anwendungen geeignet.
[0019] Der höhere Betriebsdruck in einer Anlage mit Kohlendioxid als Kältemittel erfordert
neue Komponenten, dies ist aber, wie die Vergangenheit gezeigt hat, als beherrschbar
einzustufen. Es wurden dazu Komponenten mit geringen Strömungsquerschnitten und Füllvolumina
entwickelt.
[0020] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Entspannungsorgan konstruktiv einfach auszubilden,
welches damit auch kostengünstig herstellbar ist. Zudem soll das Entspannungsorgan
in kombinierten Kälteanlagen - Wärmepumpen einsetzbar sein und weiterhin die Besonderheiten
der Prozessführung des kombinierten Kälteanlagen - Wärmepumpenbetriebs durch seine
konstruktive Gestaltung berücksichtigen.
[0021] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs
gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0022] Die Konzeption der Erfindung besteht darin, dass das Entspannungsorgan von beiden
Seiten mit Kältemittel durchströmbar ist und dass sich der durchströmbare Querschnitt
des Entspannungsorgans selbsttätig bei einem Wechsel der Strömungsrichtung des Kältemittels
ändert, wobei das Entspannungsorgan dazu mindestens einen, die Drosselwirkung in einer
Strömungsrichtung ermöglichenden Drosselkanal aufweist und dass weiterhin mindestens
ein weiterer, nur in der anderen Strömungsrichtung durchströmbarer Absperrdrosselkanal
vorhanden ist, wobei die Absperrwirkung durch ein mechanisches Verschlusselement bewirkt
wird, welches durch den Druck des fließenden Kältemittels den Absperrdrosselkanal
verschließt und dadurch selbsttätig in Abhängigkeit der Strömungsrichtung der Absperrdrosselkanal
entweder von Kältemittel durchströmt werden kann oder verschlossen ist.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Gegenstand lässt sich vorteilhaft sowohl der Wärmepumpen-
als auch der Kälteanlagenbetrieb realisieren. Speziell bei der Verwendung von Kohlendioxid
als Kältemittel ändert sich die Dichte vor dem Entspannungsorgan sehr deutlich. Es
ist deshalb während des Wärmepumpenbetriebes nur ein deutlich kleinerer Strömungsquerschnitt
im Entspannungsorgan notwendig verglichen mit dem des Kälteanlagenbetriebes.
[0024] Eine einfache und wirkungsvolle Lösung stellt die vorgeschlagene Mehrkanallösung
dar. Mindestens ein Drosselkanal wird dabei in beiden Strömungsrichtungen durchströmt.
Ein weiterer Kanal, im Folgenden Absperrdrosselkanal genannt, ist nur in einer Strömungsrichtung
durchströmbar. Vorteilhaft wird die Absperrwirkung in der anderen Stömungsrichtung
durch ein mechanisches Verschlusselement bewirkt, welches durch den Druck des fließenden
Kältemittels den Absperrdrosselkanal verschließt und dadurch selbsttätig in Abhängigkeit
der Strömungsrichtung der Absperrdrosselkanal einmal von Kältemittel durchströmt werden
kann und in der anderen Richtung der Absperrdrosselkanal verschlossen ist.
[0025] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- Längsschnitt eines Entspannungsorgans mit Drosselkanal im Gehäuse
- Fig. 2:
- Längsschnitt eines Entspannungsorgans mit Drosselkanal in der Kanalscheibe
- Fig. 3:
- Längsschnitt eines Entspannungsorgans im Wärmepumpenbetrieb
- Fig. 4:
- Längsschnitt eines Entspannungsorgans im Kälteanlagenbetrieb
- Fig. 5:
- Querschnitt V-V, Kanalscheibe in Absperrstellung
- Fig. 6:
- Querschnitt VI-VI, Kanalscheibe in Durchflussstellung
[0026] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform dargestellt. Das Entspannungsorgan
1 ist in einen Kältemittelkreislauf über Kältemittelverbindungsleitungen 2 eingebunden
und weist als mechanisches Verschlusselement eine beweglich in einem kältemittel-
und druckdichten Gehäuse 6 angeordnete Kanalscheibe 3 auf, welche in Abhängigkeit
der Strömungsrichtung 8 des Kältemittels zwei verschiedene Positionen im Gehäuse 6
einnimmt. In jeder Position wird dabei ein unterschiedlicher Strömungsquerschnitt
vom Entspannungsorgan 1 freigegeben. Das Entspannungsorgan 1 weist mindestens einen
Drosselkanal 4 auf, der in Fig. 1 vorteilhaft in das Gehäuse 6 des Entspannungsorgans
1 integriert ist. Weiterhin weist die Kanalscheibe 3 zwei Absperrdrosselkanäle 5 für
Kältemittel auf. In der dargestellten Strömungsrichtung 8.1 des Kältemittels wird
nur der Drosselkanal 4 durchströmt. In der nicht dargestellten anderen Position der
Kanalscheibe 3 bei entgegengesetzter Strömungsrichtung des Kältemittels werden der
Drosselkanal 4 und die Absperrdrosselkanäle 5 durchströmt.
[0027] Eine vorteilhafte, nicht dargestellte Ausführungsform stellt es dar, den Drosselkanal
4 absperrbar auszugestalten. Auf diese Art gelingt es, vom Entspannungsorgan 1, wenn
dies notwendig ist, die Funktion einer Rückschlagklappe mit realisieren zu lassen.
Ebenfalls von Vorteil ist es, den Drosselkanal 4 fertigungstechnisch einfach als eine
Nut in der Kanalscheibe 3 oder dem Gehäuse 6 auszubilden.
[0028] Fig. 2 zeigt ein Entspannungsorgan 1, welches ebenfalls als mechanisches Verschlusselement
eine beweglich in dem kältemittel- und druckdichten Gehäuse 6 angeordnete Kanalscheibe
3 aufweist. Wiederum nimmt die Kanalscheibe 3 in Abhängigkeit der Strömungsrichtung
8 zwei verschiedene Positionen im Gehäuse 6 ein. Dabei wird in jeder Position ein
unterschiedlicher Strömungsquerschnitt vom Entspannungsorgan 1 für das Kältemittel
freigegeben, wobei die Kanalscheibe 3 in dieser vorteilhaften Ausführungsform sowohl
mindestens einen Drosselkanal 4 als auch mindestens einen Absperrdrosselkanal 5 aufweist.
[0029] Die Darstellung in Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Entspannungsorgan 1 in Funktion
beim Durchströmen von Kältemittel in Strömungsrichtung 8.1, beispielsweise in einer
Wärmepumpenschaltung einer kombinierten Kälteanlage - Wärmepumpe. Die Kanalscheibe
wird durch den Strömungsdruck an das Gehäuse 6 gedrückt. Die dabei aufeinanderliegenden
Flächen von Gehäuse 6 und Kanalscheibe 3 sind derart als Dichtungsflächen 7 ausgebildet,
dass die Drosselwirkung des Entspannungsorgans 1 insgesamt und die Absperrwirkung
des Absperrdrosselkanals 5 realisiert sind. In dieser Position der Kanalscheibe wird
nur der Drosselkanal 4 von Kältemittel durchströmt, die Absperrdrosselkanäle 5 werden
nicht durchströmt.
[0030] In Ergänzung zu Fig. 3 zeigt Fig. 4 das erfindungsgemäßes Entspannungsorgan 1 in
Funktion beim Durchströmen von Kältemittel in Strömungsrichtung 8.2, beispielsweise
in der Kälteanlagenschaltung einer kombinierten Kälteanlage - Wärmepumpe. Dabei werden
sowohl der Drosselkanal 4 als auch die Absperrdrosselkanäle 5 von Kältemittel durchströmt.
Die Dichtflächen 7 haben in dieser Position der Kanalscheibe 3 die Funktion, den Kältemitteldurchfluss
durch das Gehäuse 6 gering zu halten oder gänzlich zu unterbinden. Das Kältemittel
fließt somit im Wesentlichen nur durch die dafür vorgesehenen Kanäle, die Drosselkanäle
4 die Absperrkanäle 5.
[0031] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt zur Strömungsrichtung 8. Das Gehäuse 6 und die Kanalscheibe
3 sowie die Kanäle 4, 5 sind jeweils mit ovalem Querschnitt ausgeführt. Ebenso vorteilhaft
ist die Ausgestaltung der Kanäle mit rundem oder weiteren, vom runden Querschnitt
abweichenden Querschnitten möglich.
[0032] Zu sehen sind die Enden der Drosselkanäle 4 und der Absperrdrosselkanäle 5, wobei
die Absperrdrosselkanäle 5 bei Strömungsrichtung 8.1 von der Dichtfläche 7 abgesperrt
und somit nicht von Kältemittel durchströmt werden.
[0033] In Strömungsrichtung 8.2 werden gemäß Fig. 6 die Kanäle 4, 5 von Kältemittel durchströmt.
Die Dichtungsfläche 7 bewirkt in dieser Position lediglich, dass nicht unkontrolliert
Kältemittel durch das Gehäuse 6 hindurch und an der Kanalscheibe 3 vorbei das Entspannungsorgan
1 passiert. Die Qualität der Dichtflächen 7 muss aber insgesamt nur so genau sein,
dass der gewünschte Drosseleffekt noch gegeben ist. Damit lässt sich bei einer unaufwendig
gestalteten Dichtfläche 7 die passierende Kältemittelmenge kalkulieren und es kann
auf aufwendig herzustellende Dichtungsflächen 7 verzichtet werden, was wiederum eine
kostengünstige Fertigung des erfindungsgemäßen Entspannungsorgans ermöglicht.
[0034] Sowohl der Drosselkanal 4 und / oder der Absperrdrosselkanal 5 kann erfindungsgemäß
in der Kanalscheibe 3 geradlinig, bogenförmig oder spiralförmig ausgebildet sein.
Auf diese Weise ist es möglich bei einem längeren Kanal, diesen in einer kompakten
Kanalscheibe unterzubringen und damit platzsparend ein erfindungsgemäßes Entspannungsorgan
1 zur Verfügung zu stellen.
[0035] Weiterhin ist es von Vorteil die Kanalscheibe 3 im Gehäuse 6 bei ihrer Bewegung von
einer Position in die andere nach einer Änderung der Strömungsrichtung 8 des Kältemittels
mechanisch zu führen. Eine solche mechanische Führung ist vorteilhaft als Ausnehmung
mit einem korrespondierenden Vorsprung auszuführen.
[0036] Über die Gestaltung und die quantitative Variation der Kanalquerschnitte, des Verhältnisses
der Kanalquerschnitte von Drosselkanal 4 und Absperrdrosselkanal 5 zueinander und
der Länge der Kanäle lässt sich ein erfindungsgemäßes Entspannungsorgan 1 an den Einsatz
in Kältemittelkreisläufen mit unterschiedlichen Kältemitteln anpassen. Teilweise ist
dazu lediglich der Austausch der Kanalscheibe 3 nötig, um ein kombiniertes Kälteanlagen
- Wärmepumpen - System mit dem erfindungsgemäßen Entspannungsorgan 1 auf ein neues
Kältemittel umzustellen, was sich auch über einen längeren Zeitraum gesehen kostengünstig
auswirkt. Somit kann durch den Austausch der Kanalscheibe 3 der Austausch der gesamten
Komponente bei der Umstellung auf ein neues Kältemittel für eine kombinierte Kälteanlage
- Wärmepumpe vermieden werden.
[0037] Insbesondere können die Kanalscheiben für die Kältemittel Kohlendioxid, R134a und
R290 optimiert werden.
[0038] Der Einsatz des erfindungsgemäßen Entspannungsorgans ist über den mobilen Anwendungsfall
des Einsatzes in Kraftfahrzeugen hinaus auch für stationäre Anlagen vorteilhaft.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0039]
- 1
- Entspannungsorgan
- 2
- Kältemittelverbindungsleitung
- 3
- Kanalscheibe
- 4
- Drosselkanal
- 5
- Absperrdrosselkanal
- 6
- Gehäuse
- 7
- Dichtungsfläche
- 8
- Kältemittelströmungsrichtung
- 8.1
- Kältemittelströmungsrichtung im Wärmepumpenbetrieb
- 8.2
- Kältemittelströmungsrichtung im Kälteanlagenbetrieb
1. Entspannungsorgan, insbesondere für den Einsatz in kombinierten Kälteanlagen und Wärmepumpen
mit Kohlendioxid als Kältemittel, dadurch gekennzeichnet, dass das Entspannungsorgan (1) von beiden Seiten mit Kältemittel durchströmbar ist und
dass sich der durchströmbare Querschnitt des Entspannungsorgans selbsttätig bei einem
Wechsel der Strömungsrichtung des Kältemittels (8) ändert, wobei das Entspannungsorgan
(1) dazu mindestens einen, die Drosselwirkung in einer Strömungsrichtung (8.1) ermöglichenden
Drosselkanal (4) aufweist und dass weiterhin mindestens ein weiterer, nur in der anderen
Strömungsrichtung (8.2) durchströmbarer Absperrdrosselkanal (5) vorhanden ist, wobei
die Absperrwirkung in der Stömungsrichtung (8.1) durch mindestens ein mechanisches
Verschlusselement bewirkt wird, welches durch den Druck des fließenden Kältemittels
den Absperrdrosselkanal (5) verschließt und dadurch selbsttätig in Abhängigkeit der
Strömungsrichtung (8) der Absperrdrosselkanal (5) entweder von Kältemittel durchströmt
werden kann oder verschlossen ist.
2. Entspannungsorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Entspannungsorgan (1) als mechanisches Verschlusselement eine beweglich in einem
kältemittel- und druckdichten Gehäuse (6) angeordnete Kanalscheibe (3) aufweist, welche
in Abhängigkeit der Strömungsrichtung (8) zwei verschiedene Positionen im Gehäuse
(6) einnimmt und in jeder Position ein unterschiedlicher Strömungsquerschnitt vom
Entspannungsorgan (1) freigegeben wird, wobei das Entspannungsorgan (1) mindestens
einen Drosselkanal (4) und die Kanalscheibe (3) mindestens einen Absperrdrosselkanal
(5) für Kältemittel aufweist und dass in einer Strömungsrichtung (8.1) des Kältemittels
der Drosselkanal (4) durchströmt wird und dass in der anderen Strömungsrichtung (8.2)
des Kältemittels der Drosselkanal (4) und der Absperrdrosselkanal (5) durchströmt
werden.
3. Entspannungsorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Entspannungsorgan (1) als mechanisches Verschlusselement eine beweglich in einem
kältemittel- und druckdichten Gehäuse (6) angeordnete Kanalscheibe (3) aufweist, wobei
die Kanalscheibe (3) sowohl mindestens einen Absperrdrosselkanal (5) und mindestens
einen Drosselkanal (4) aufweist.
4. Entspannungsorgan nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkanal (4) absperrbar ausgebildet ist.
5. Entspannungsorgan nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkanal (4) als Nut im Inneren des Gehäuses (6) oder als Nut in der Kanalscheibe
(3) ausgebildet ist.
6. Entspannungsorgan nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die während der Strömung des Kältemittels durch das Entspannungsorgan (1) sich berührenden
Flächen der Kanalscheibe (3) und des Gehäuses (6) derart als Dichtungsflächen (7)
ausgebildet sind, dass die Drosselwirkung des Entspannungsorgans (1) insgesamt und
die Absperrwirkung des Absperrdrosselkanals (5) in Strömungsrichtung (8.1) realisiert
sind.
7. Entspannungsorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkanal (4) und der Absperrdrosselkanal (5) kreisförmige Querschnitte aufweisen.
8. Entspannungsorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosselkanal (4) und / oder der Absperrdrosselkanal (5) geradlinig, bogenförmig
oder spiralförmig ausgebildet sind.
9. Entspannungsorgan nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalscheibe (3) im Gehäuse (6) bei der Bewegung nach Änderung der Strömungsrichtung
(8) des Kältemittels mechanisch geführt wird.
10. Entspannungsorgan nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Entspannungsorgan (1) mit verschiedenen Kanalscheiben (3) an den Einsatz in Kältemittelkreisläufen
mit unterschiedlichen Kältemitteln wie beispielsweise Kohlendioxid, R134a oder R290
anpassbar und in stationären oder mobilen Anlagen einsetzbar ist.