(19)
(11) EP 1 215 457 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.06.2002  Patentblatt  2002/25

(21) Anmeldenummer: 01127874.4

(22) Anmeldetag:  22.11.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F25D 21/06, E05F 15/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.12.2000 DE 10061999

(71) Anmelder: Hans Güntner GmbH
D-82256 Fürstenfeldbruck (DE)

(72) Erfinder:
  • Jackmann Heinz
    21379 Lüdersburg (DE)
  • Piechowski Jürgen
    82256 Fürstenfeldbruck (DE)

(74) Vertreter: Kern, Wolfgang, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Kern, Brehm & Partner GbR Albert-Rosshaupter-Strasse 73
81369 München
81369 München (DE)

   


(54) Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen Apparaten, insbesondere von Luftkühlern


(57) 

1. Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen Apparaten, insbesondere von Luftkühlern.

2.1 Es ist eine Vorrichtung mit einer Abtauklappe bekannt, welche mit Hilfe eines Gegengewichts um eine horizontale Drehachse schwenkbar ist. Die neue Vorrichtung soll einfacher und wirtschaftlicher handhabbar sein.

2.2 Erfindungsgemäß hat die Vorrichtung (1) einen Hebelmechanismus (5), der einerseits an der Abtauklappe (3) und andererseits an einem den Strömungsquerschnitt zumindest teilweise umgebenden Gehäuseteil (6) befestigt ist. Vorzugsweise hat der Hebelmechanismus einen ein Drehgelenk (11) aufweisenden Kniehebel (10). Auf der Drehachse (20) des Drehgelenks (11) sitzt vorzugsweise ein Stellmotor (21).

2.3 Abtauen von kältetechnischen Apparaten, insbesondere von Luftkühlern.






Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen Apparaten, insbesondere von Luftkühlem, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 31 18 600 A1 bekannt.

[0002] Luftkühler werden häufig in Räumen mit Temperaturen unter 0 °C eingesetzt. Während des Betriebs solcher Luftkühler kommt es zu Eisansatz auf den Wärmeübertragungsflächen des Wärmeaustauschers. Dieser Eisansatz wirkt sich nachteilig auf den Wärmeübergangs- bzw. Wärmedurchgangskoeffizienten aus, so daß der Wärmeübergang insgesamt verschlechtert ist. Daher ist es übliche Praxis, die Wärmeübertragungsflächen, d.h. die Wärmeaustauscherflächen, in vorgegebenen Abständen beispielsweise durch Zuführung von elektrischer Energie, Gas oder Warmwasser zu erwärmen, um dadurch das auf den Wärmeübertragungsflächen gebildete Eis abzuschmelzen. Während einer solchen Abtauphase sind die Ventilatoren abgeschaltet. Trotz eines Stillstandes der Ventilatoren werden während der Abtauphase größere Wärmemengen an die Umgebung abgegeben. Es entstehen Luftzirkulationen zwischen dem Wärmeaustauscher und der Raumluft sowie innerhalb des Luftkühlers. Die Luftzirkulation bildet sich besonders intensiv auf derjenigen Seite des Luftkühlers aus, auf der der während der Abtauphase beheizte Wärmeaustauscherblock angeordnet ist Letztlich ergeben sich bei einem derartigen Betrieb in Folge der ungenutzten Wärmemengen hohe Energieverluste. Ferner kann es zur Dampfschwadenbildung und zu einem Reifansatz in unmittelbarer Nähe des Luftkühlers sowie am Luftkühler selbst kommen.

[0003] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist eine Vorrichtung aus der DE 196 41 258 A1 bekannt, bei der die Abtauklappe, dort Tür genannt, den Luftkühler während der Abtauphase an der offenen Seite des Wärmetauschers schliesst. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist jedoch die Abtauklappe mit dem Kniehebel in Art eines Türschliessers verbunden, d.h., die Antriebsachse des Stellmotors befindet sich am Ende des einen Hebelarms des Kniehebels, weshalb die Abtauklappe zwar schliessbar ist, jedoch auf Grund der nahezu deckungsgleichen Parallelität der beiden Hebelarme des Kniehebels im Schliesszustand nicht oder nicht ohne weiteres in die den Strömungsquerschnitt des Wärmetauschers freigebende Betriebsstellung, d.h. Öffnungsstellung, verschwenkbar ist, weil das vom Stellmotor auf den Kniehebel übertragbare Drehmoment in Schliess-Stellung des Kniehebels zu klein ist. Dieser Nachteil wird mit Hilfe eines Gegengewichtes kompensiert, das auf der der Abtauklappe gegenüberliegenden Seite der Drehachse angeordnet und an letzterer befestigt ist. In der Schliess-Stellung der Abtauklappe überragt das Gegengewicht daher die Oberseite des Wärmetauschers um ein nicht unbeträchtliches Maß und befindet sich etwa in einem rechten Winkel zu dieser. Nachteilig ist somit, dass eine solche Vorrichtung nicht nur einen relativ grossen Platzbedarf aufweist, sondern auch konstruktiv ziemlich aufwendig ist.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der Eingangs genannten Art zu schaffen, welche einfacher und wirtschaftlicher handhabbar und herstellbar ist.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0007] Danach können die Hebelarme Querschnitte aufweisen, die derart ausgebildet sind, daß der eine Hebelarm innerhalb des anderen Hebelarms anordbar ist. Dadurch ist zum einen die Festigkeit des Hebelmechanismus eahöht. Außerdem führen sich die Hebelarme beim Verstellen der Abtauklappe gegenseitig, so daß ein Verkanten der Hebelarme ausgeschlossen ist. Ferner kann die Drehachse an zwei, einander gegenüberliegenden Schenkeln des Querschnitts gelagert sein. Damit ergibt sich beim Drehen der Drehachse und damit des einen Hebelarms relativ zum anderen Hebelarm eine gute und sichere Kraftübertragung. Ein Verschieben der Drehachse ist ebenso verhindert wie eine Überbeanspruchung der Lager des Drehgelenks. Einer der Hebelarme kann eine das Drehgelenk überragende Verlängerung aufweisen als gegenseitigen Anschlag der Hebelarme in der Betriebsstellung des Hebelmechanismus auf. Damit ist der Hebelmechanismus in der den Strömungsquerschnitt freigebenden Betriebsstellung der Abtauklappe an einem Durchhängen gehindert Durch die Ausbildung der Verlängerung als Anschlag ist einerseits eine Begrenzung des Öffnungswinkels des Hebelmechanismus auf 180° möglich, andererseits kann der Hebelmechanismus mit Hilfe des Anschlags so angeordnet und ausgebildet sein, daß die gesamte Vorrichtung auch in der Betriebsstellung statisch stabil gehalten ist, ohne daß der Stellmotor in der Betriebsstellung Kräfte auf die Hebelarme zu übertragen hat.

[0008] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist/sind jeweils ein Hebelmechanismus beidseits neben der Abtauklappe oder mehrere Hebelmechanismen im Bereich der Abtauklappe vorgesehen, wobei lediglich einer der Hebelmechanismen einen Stellmotor aufweist und die Hebelmechanismen über ein Gestänge drehfest miteinander verbunden sind. Das Gestänge verhindert insbesondere ein Durchbiegen der Abtauklappe in sämtlichen Stellungen der Klappe, ausgenommen der Ruhestellung. Das Gestänge ermöglicht ferner ein gleichmäßiges Öffnen und Schließen der Abtauklappe, da diese zu beiden Seiten durch einen Hebelmechanismus gehalten und betätigbar ist. Auch bei einseitiger Anordnung des Stellmotors ist daher das gleichzeitige Aufbringen des Drehmoments auf beide Hebelmechanismen, d.h. Kniehebel, möglich.

[0009] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung weist das Gestänge ein Vierkantrohr auf, das über Halterungen mit runden Bohrungen an der Abtauklappe befestigt ist. Eine derartige Verbindung zwischen Gestänge und Abtauklappe verhindert auf einfache Weise ein Einfrieren, da das Gestänge nur an wenigen Stellen an der Halterung anliegt, so daß selbst dann, wenn diese Berührungsstellen mit Eis oder Reif bedeckt sein sollten, der Stellmotor mit seinem Drehmoment immer noch in der Lage ist, derart eingefrorene Verbindungen zwischen den genannten Elementen zu lösen. Dies ist bei flächigen Anlagen, beispielsweise bei einer umfangsseitigen Flächenberührung, wie beispielsweise bei einem runden Rohr in einer runden Halterung, nicht immer gewährleistet.

[0010] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend an Hand der Zeichnung näher erläutert Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische teilweise Seitenansicht einer Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen Apparaten, insbesondere von Luftkühlern, in der Ruhestellung sowie in der Betriebsstellung;
Fig. 2
eine schematische teilweise Seitenansicht der Vorrichtung in der Ruhestellung;
Fig. 3
eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung in einer Zwischenstellung;
Fig. 4
eine schematische, perspektivische, teilweise Ansicht der Vorrichtung;
Fig. 5
eine schematische, perspektivische Detailansicht eines Hebelmechanismus der Vorrichtung; und
Fig. 6
eine schematische, teilweise geschnittene Vorderansicht einer Halterung der Vorrichtung.


[0011] Eine Vorrichtung 1 zum leichteren Abtauen von nicht näher gezeigten kältetechnischen Apparaten 2, insbesondere von Luftkühlern, ist schematisch in einer teilweisen Seitenansicht in Fig. 1 dargestellt. Die Vorrichtung 1 hat eine sogenannte Abtauklappe 3, die quer zur Strömungsrichtung des einen Strömungsquerschnitt des kältetechnischen Apparates 2 beaufschlagenden Mediums, wie z.B. Gas oder Luft, angeordnet ist.

[0012] Die Vorrichtung 1 hat ferner eine Verstelleinrichtung 4, welche dazu dient, die Abtauklappe 3 aus ihrer den Strömungsquerschnitt freigebenden Betriebsstellung, welche in Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist, in ihre den Strömungsquerschnitt verschließende Ruhestellung, welche in Fig. 1 in durchgezogenen Linien gezeigt ist, und umgekehrt zu überführen.

[0013] Die Verstelleinrichtung 4 weist erfindungsgemäß einen Hebelmechanismus 5 auf, der einerseits an der Abtauklappe 3 und andererseits an einem den Strömungsquerschnitt zumindest teilweise umgebenden Gehäuseteil 6 befestigt ist. Der Hebelmechanismus ist in Fig. 1 in Bezug auf die Ruhestellung der Abtauklappe 3 der besseren Übersicht halber weggelassen und lediglich in Bezug auf die Betriebsstellung gestrichelt gezeigt.

[0014] Die Abtauklappe 3 ist vorzugsweise aus isoliertem Kunststoff und/oder einem Verbundwerkstoff gefertigt. Die geringe Dichte des verwendeten Materials ermöglicht ein Verstellen der Abtauklappe mit möglichst geringem Kraftaufwand. Die isolierte Bauform der Klappe verhindert einen Eisansatz während und zwischen den Abtauphasen.

[0015] Die in Fig. 1 in ihrer Ruhestellung in durchgezogenen Linien dargestellte Abtauklappe 3 ist an ihrem oberen Ende um eine horizontale Drehachse 7 schwenkbar gelagert.

[0016] Der Hebelmechanismus 5 weist gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung einen seitlich neben der Abtauklappe 3 angeordneten Kniehebel 10 auf, welcher zwei über ein Drehgelenk 11 miteinander verbundene Hebelarme 12, 13 hat. Das freie Ende 14 des einen Hebelarms 12 ist nahe dem freien Ende 15 der Abtauklappe 3 angelenkt. Das freie Ende 16 des anderen Hebelarms 13 ist in der unteren Hälfte des Gehäuseteils 6 angelenkt. Anders als in Fig. 1 gezeigt, kann das freie Ende 16 des anderen Hebelarms 13 auch nahe dem unteren Ende des Gehäuseteils 6 angelenkt sein.

[0017] Damit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch an bestehenden kältetechnischen Anlagen bzw. Apparaten mit realiv geringem Aufwand nachrüstbar. Dabei kann die Anlenkung des freien Endes 14 des einen Hebelarms 12 am freien Ende 15 der Abtauklappe 3 derart erfolgen, daß die durch das obere Gehäuseteil 17 gehende Ebene durch die Anlenkung nur wenig oder gar nicht überragt wird.

[0018] In Fig. 2 ist die Vorrichtung 1 in einer teilweisen Seitenansicht in der Ruhestellung gezeigt, wobei der besseren Übersicht halber die Abtauklappe weggelassen ist.

[0019] In Fig. 3 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Zwischenstellung schematisch angedeutet, in der die Abtauklappe 3 den Strömungsquerschnitt des nicht näher gezeigten kältetechnischen Apparates 2 teilweise verschließt.

[0020] Gemäß der perspektivischen, schematischen teilweisen Ansicht des Kniehebels 10 im Bereich des Drehgelenks 11 gemäß Fig. 5 hat das Drehgelenk 11 eine drehfest mit dem einen Hebelarm 12 verbundene Drehachse 20. Die Hebelarme 12, 13 haben einen U-förmigen Querschnitt. Die U-förmigen Querschnitte der Hebelarme 12, 13 sind derart ausgebildet, daß der eine Hebelarm 12 innerhalb des anderen Hebelarms 13 anordbar ist, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist. Die Drehachse 20 ist in Schenkeln des U-förmigen Profils des anderen Hebelarms 13 drehbar gelagert und mittels eines an dem anderen Hebelarm 13 befestigten Stellmotors 21 drehbar. Der Drehmotor 21 ist schematisch in den Fig. 1 bis 4 angedeutet und beispielsweise über ein Widerlager 22 (siehe Fig. 5) fest mit dem anderen Hebelarm 13 verbunden. Die nicht näher gezeigte Drehachse des Stellmotors 21 sitzt drehfest auf der Drehachse 20.

[0021] Gemäß den Fig. 3 und 5 hat der andere Hebelarm 13 eine das Drehgelenk 11 überragende Verlängerung 23, welche als gegenseitiger Anschlag für die Hebelarme 12, 13 in der Betriebsstellung des Hebelmechanismus 5 wirkt.

[0022] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist jeweils ein Hebelmechanismus 5 beidseits, d. h. auf beiden Seiten, neben der Abtauklappe 3 vorgesehen, wobei gemäß einer bevorzugten Ausführungsform lediglich einer der Hebelmechanismen 5 einen Stellmotor 21 aufweist und die Hebelmechanismen 5 über ein Gestänge 24 drehfest miteinander verbunden sind. Es ist allgemein möglich, mehrere Hebelmechanismen (5) im Bereich der Abtauklappe (3) vorzusehen, welche auch aus mehreren nebeneinander angeordneten Teilklappen aufgebaut sein kann. Eine solche Anordnung ist schematisch beispielhaft in Fig. 4 gezeigt, in der zwei miteinander verbundene Abtauklappen dargestellt sind. Es ist ferner möglich, vorzugsweise in Abhängigkeit des Aufbaus des Gehäuseteils, auch zwischen einzelnen, voneinander beabstandeten Abtauklappen einen oder mehrere Hebelmechanismen vorzusehen. Das Gestänge 24 verbindet jeweils die Hebelarme 12 jedes Hebelmechanismus 5 drehfest miteinander, wobei das Gestänge über Halterungen 25 mit der Außenseite 26 der Abtauklappen 3 verbunden ist. Jede Halterung 25 ist gemäß der dargestellten Ausführungsform ein Winkelprofil oder gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform ein U-Profil, wobei der eine Schenkel des Winkelprofils auf der Außenseite 26 jeder Abtauklappe 3 aufliegt und der andere, mit dem einen Schenkel verbundene Schenkel des Winkelprofils etwa vertikal von der Außenseite 26 jeder Abtauklappe absteht. Der vertikal abstehende Schenkel jeder Halterung 25 hat eine Durchgangsbohrung 27, durch welche das Gestänge 24 hindurchtritt und in welcher es drehbar gelagert ist.

[0023] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Gestänge 24 ein Vierkantrohr 30, das in den als runde Bohrungen ausgebildeten Durchgangsbohrungen 27 jeder Halterung 25 sitzt. Eine Vorderansicht einer derartigen Anordnung ist schematisch und teilweise im Schnitt in Fig. 6 gezeigt. Gemäß dieser Figur liegen lediglich die äußeren vier Eckpunkte 31 an der runden Durchgangsbohrung 27 der Halterung 25 an. Damit findet in nur wenigen Bereichen eine Punktberührung zwischen dem Gestänge 24 und der Durchgangsbohrung 27 jeder Halterung 25 statt, wodurch die zwischen dem Gestänge 24 und den Halterungen 25 bestehende Reibung verringert ist. Eine solche Anordnung hat darüber hinaus den Vorteil, daß sie in aller Regel nicht einfriert, was sich günstig auf die Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auswirkt. Fig. 6 läßt erkennen, daß das Vierkantrohr 30 einen quadratischen Querschnitt hat.

[0024] Die äußeren Enden des Gestänges 24 können in ein quadratisches Loch am freien Ende 14 jedes Hebelarms 12 eingesteckt oder auf sonstige Weise mit dem betreffenden Hebelarm drehfest verbunden sein.

[0025] Gemäß der schematischen Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung in Fig. 2 sind die Hebelarme 12, 13 jedes Kniehebels 10 derart ausgebildet und angeordnet, daß diese in der Ruhestellung des Hebelmechanismus 5 etwa parallel zueinander stehen. Dazu kann es erforderlich sein, die auf der Abtauklappe sitzende Halterung 25 höher aufzubauen als die am Gehäuseteil 6 befestigte Halterung 32. In diesem Fall ist das Maß a gemäß Fig. 3 größer als das Maß b, woraus folgt, daß der Abstand zwischen der Anlenkung des Hebelarms 12 und der Außenseite 26 der Abtauklappe größer ist als der Abstand zwischen der Anlenkung des Hebelarms 13 und der äußeren, d. h. zur Vorrichtung 1 weisenden Kante des Gehäuseteils 6.

[0026] Es ist ferner möglich, die Halterungen 25 und 32 in unterschiedlichen Höhen derart vorzusehen, daß beispielsweise die Halterung 32 in der Ruhestellung des Hebelmechanismus oberhalb der Halterung 25 angeordnet ist. Eine solche Anordnung würde sich ergeben, wenn die Abtauklappe 3 in Fig. 3 in Richtung des Pfeils A in die Ruhestellung geschwenkt wird, so daß die Halterung 25 schließlich die strichpunktierte Lage an der vorderen Kante des Gehäuseteils 6 annimmt. In diesem Fall ragt das äußere Ende 14 des Hebelarms 12 in der Ruhestellung des Hebelmechanismus 5 durch das äußere oder untere Ende 16 des Hebelarms 13 hindurch nach unten, so daß die Hebelarme in der Ruhestellung eine vollständig zueinander parallele Lage einnehmen können und dadurch ein vollständiges Verschließen des Strömungsquerschnitts des nicht näher gezeigten kältetechnischen Apparates 2 durch die Abtauklappe 3 gewährleistet ist.

[0027] Gemäß den dargestellte Ausführungsbeispielen befindet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 vollständig im Kältebereich der Anlage und ist damit einer relativ konstanten Temperatur ausgesetzt. Ferner liegt die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in der Betriebsstellung ihres Hebelmechanismus nicht im vollen Luftstrom, was sich günstig auf die Strömungsverhältnisse und auf die Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auswirkt. Insofern ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in der vorerwähnten Abtauphase des Luftkühlers nicht der Warmluft ausgesetzt.

[0028] Wie in Fig. 2 angedeutet, ist die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung 4, d. h. der Hebelmechanismus 5, derart ausgeführt, daß jeder Kniehebel 10 im Ruhezustand der Abtauklappe platzsparend am Gehäuseteil 6 bzw. an dem kältetechnischen Apparat 2 anliegt. Bei vollständig geöffneter Abtauklappe bildet jeder gestreckte Kniehebel 10 gemäß Fig. 1 eine stabile diagonale Verstrebung zwischen dem verfahrens- oder kältetechnischen Apparat, beipielsweise dem Luftkühler, bzw. dessen Gehäuseteil 6 und der Abtauklappe 3.

[0029] Die Anbringung und Wirkungsweise jedes Kniehebels 10 ist derart gewählt, daß die Hebelwirkung der statischen Last beim Öffnen der Abtauklappe, d. h. beim Überführen der Abtauklappe in die Betriebsstellung, entgegenwirkt. Je weiter sich die Abtauklappe öffnet, desto größer wird die Gewichtskraft am Angriffspunkt der Hebelarme, nämlich an den Halterungen 25 bzw. 32. Je weiter sich jeder Kniehebel 10 öffnet, desto größer wird ferner die Hebelübersetzung bezogen auf die Stellkraft des Stellmotors 21.

[0030] Wie zuvor erwähnt, befinden sich in der Ruhestellung des Hebelmechanismus, in der die Abtauklappe den Strömungsquerschnitt des kältetechnischen Apparates 2 verschließt, sämtliche beweglichen Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung außerhalb des beheizten Bereichs. Dadurch wird zusätzlich sichergestellt, daß an diesen Elementen keine Dampfschwaden kondensieren können und die beweglichen Elemente gegen Festfrieren infolge Reif- oder Eisansatz geschützt sind.

[0031] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt.

[0032] Üblicherweise befindet sich die Abtauklappe 3 in ihrer den Strömungsquerschnitt des kältetechnischen Apparates 2 freigebenden Betriebsstellung, welche in Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist. Dadurch befindet sich die Abtauklappe 3 etwa parallel zur Strömungsrichtung des Mediums, wie z.B. der Luft, gemäß Pfeil B in Fig. 1. Die Hebelarme 12 und 13 des Kniehebels 10 fluchten miteinander, so daß der Kniehebel maximal, d. h. um 180°, geöffnet ist. Der Stellmotor 21 ist in dieser Stellung ausgeschaltet.

[0033] Zum Überführen der Abtauklappe aus ihrer den Strömungsquerschnitt freigebenden Betriebsstellung gemäß Fig. 1 in ihre den Strömungsquerschnitt verschließende Ruhestellung gemäß Fig. 1 oder 2 wird der Stellmotor 21 derart betätigt, daß dieser den Kniehebel 10 langsam schließt und dabei die Hebelarme 12 und 13 um das Drehgelenk 11 zueinander schwenkt, wobei eine Zwischenstellung in Fig. 3 gezeigt ist. Eine weitere Betätigung des Stellmotors 21 hat zur Folge, daß dieser die Abtauklappe weiter in Richtung des Pfeils A in Fig. 3 in Richtung auf das Gehäuseteil 6 hin verschwenkt, bis schließlich die Abtauklappe den Strömungsquerschnitt des Apparates verschließt und der Hebelmechanismus seine in Fig. 2 gezeigte Ruhestellung einnimmt, in der die Hebelarme 12 und 13 vollständig oder zumindest teilweise ineinander oder zueinander geklappt sind.

[0034] In der Ruhestellung kann der Motor ebenso wie in der Betriebsstellung der Abtauklappe ausgeschaltet sein. Damit würde der Motor ausschließlich dann unter Spannung stehen, wenn die Abtauklappe aus ihrer Betriebsstellung in ihre Ruhestellung oder umgekehrt überführt wird.

[0035] Nach abgeschlossener Abtauphase wird der Stellmotor 21 erneut derart betätigt, daß die Hebelarme 12, 13 des Kniehebels 11 durch eine Schwenkbewegung der Hebelarme um das Drehgelenk 11 wieder auseinander gedrückt werden, so daß der Hebelmechanismus schließlich wieder seine in Fig. 1 gestrichelt gezeigte Betriebsstellung annimmt, in der die Abtauklappe 3 wieder parallel zur Strömungsrichtung B der Luft angeordnet ist.

[0036] Gemäß einer vorteilhaften, nicht gezeigten Weiterbildung der Erfindung ist der Hebelmechanismus 5 mit einer Rückholfeder, beispielsweise mit einer Drehfeder um das Drehgelenk 11, versehen, welche die Abtauklappe 3 bei einem Spannungsausfall des Stellmotors 21 automatisch in die Betriebsstellung überführt. Die Hebelarme 12, 13 des Kniehebels 10 können gleichschenklig, d. h. einer gleichen Länge von beipsielsweise 500 mm, aber auch mit unterschiedlicher Länge ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann bei unterschiedlichen Strömungsquerschnitten bzw. Klappengrößen nahezu unverändert zum Einsatz kommen. Die Vorrichtung kann in unmittelbarer Nähe des kältetechnischen Apparates oder von diesem beabstandet angeordnet sein. Das Gehäuseteil kann insofern selbst Teil des kältetechnischen Apparates oder Teil eines Strömungskanals für das strömende Medium sein.

[0037] Damit ist eine Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen Apparaten, insbesondere von Lüftkühlern, geschaffen, welche einfacher und wirtschaftlicher handhabbar ist.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen Apparaten (2), insbesondere von Luftkühlern,
mit einer Abtauklappe (3), die quer zur Strömungsrichtung des einen Strömungsquerschnitt des kältetechnischen Apparates (2) beaufschlagenden Mediums gelagert ist, und
mit einer Verstelleinrichtung (4), mit deren Hilfe die Abtauklappe (3) aus ihrer den Strömungsquerschnitt freigebenden Betriebsstellung in ihre den Strömungsquerschnitt verschließende Ruhestellung und umgekehrt überführbar ist,
wobei die Verstelleinrichtung (4) einen einerseits an der Abtauklappe (3) und andererseits an einem den Strömungsquerschnitt zumindest teilweise umgebenden Gehäuseteil (6) befestigten Hebelmechanismus (5) aufweist, der mit wenigstens einem seitlich neben der Abtauklappe (3) angeordneten Kniehebel (10) aus zwei über ein Drehgelenk (11) miteinander verbundenen Hebelarme (12, 13) versehen ist, von denen das freie Ende (14) des einen Hebelarms (12) am freien Ende (15) der Abtauklappe (3) und das freie Ende (16) des anderen Hebelarms (13) an dem Gehäuseteil (6) angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk (11) eine drehfest mit dem einen Hebelarm (12) verbundene zentrale Drehachse (20) hat, die mittels eines an dem anderen Hebelarm (13) befestigten Stellmotors (21) drehbar ist, derart, dass die volle Stellkraft des Stellmotors (21) auf beide Hebelarme (12, 13) über den gesamten Öffnungsbereich des Kniehebels (10) übertragbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspluch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (12, 13) derart ausgebildet sind, daß der eine Hebelarm (12) innerhalb des anderen Hebelarms (13) anordbar ist und eine das Drehgelenk (11) überragende Verlängerung (23) als gegenseitigen Anschlag der Hebelarme in der Betriebsstellung des Hebelmechanismus (5) aufweist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (12, 13) einen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Hebelmechanismus (5) beidseits neben der Abtauklappe (3) vorgesehen ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Hebelmechanismen (5) im Bereich der Abtauklappe (3) vorgesehen sind.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich einer der Hebelmechanismen (5) einen Stellmotor (21) aufweist und die Hebelmechanismen (5) über ein Gestänge (24) drehfest miteinander verbunden sind.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestänge (24) ein Vierkantrohr (30) aufweist, das über Halterungen (25) mit runden Durchgangsbohrungen (27) an der Abtauklappe (3) befestigt ist.
 




Zeichnung