[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen
Apparaten, insbesondere von Luftkühlem, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 31 18 600 A1 bekannt.
[0002] Luftkühler werden häufig in Räumen mit Temperaturen unter 0 °C eingesetzt. Während
des Betriebs solcher Luftkühler kommt es zu Eisansatz auf den Wärmeübertragungsflächen
des Wärmeaustauschers. Dieser Eisansatz wirkt sich nachteilig auf den Wärmeübergangs-
bzw. Wärmedurchgangskoeffizienten aus, so daß der Wärmeübergang insgesamt verschlechtert
ist. Daher ist es übliche Praxis, die Wärmeübertragungsflächen, d.h. die Wärmeaustauscherflächen,
in vorgegebenen Abständen beispielsweise durch Zuführung von elektrischer Energie,
Gas oder Warmwasser zu erwärmen, um dadurch das auf den Wärmeübertragungsflächen gebildete
Eis abzuschmelzen. Während einer solchen Abtauphase sind die Ventilatoren abgeschaltet.
Trotz eines Stillstandes der Ventilatoren werden während der Abtauphase größere Wärmemengen
an die Umgebung abgegeben. Es entstehen Luftzirkulationen zwischen dem Wärmeaustauscher
und der Raumluft sowie innerhalb des Luftkühlers. Die Luftzirkulation bildet sich
besonders intensiv auf derjenigen Seite des Luftkühlers aus, auf der der während der
Abtauphase beheizte Wärmeaustauscherblock angeordnet ist Letztlich ergeben sich bei
einem derartigen Betrieb in Folge der ungenutzten Wärmemengen hohe Energieverluste.
Ferner kann es zur Dampfschwadenbildung und zu einem Reifansatz in unmittelbarer Nähe
des Luftkühlers sowie am Luftkühler selbst kommen.
[0003] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist eine Vorrichtung aus der DE 196 41 258 A1 bekannt,
bei der die Abtauklappe, dort Tür genannt, den Luftkühler während der Abtauphase an
der offenen Seite des Wärmetauschers schliesst. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist
jedoch die Abtauklappe mit dem Kniehebel in Art eines Türschliessers verbunden, d.h.,
die Antriebsachse des Stellmotors befindet sich am Ende des einen Hebelarms des Kniehebels,
weshalb die Abtauklappe zwar schliessbar ist, jedoch auf Grund der nahezu deckungsgleichen
Parallelität der beiden Hebelarme des Kniehebels im Schliesszustand nicht oder nicht
ohne weiteres in die den Strömungsquerschnitt des Wärmetauschers freigebende Betriebsstellung,
d.h. Öffnungsstellung, verschwenkbar ist, weil das vom Stellmotor auf den Kniehebel
übertragbare Drehmoment in Schliess-Stellung des Kniehebels zu klein ist. Dieser Nachteil
wird mit Hilfe eines Gegengewichtes kompensiert, das auf der der Abtauklappe gegenüberliegenden
Seite der Drehachse angeordnet und an letzterer befestigt ist. In der Schliess-Stellung
der Abtauklappe überragt das Gegengewicht daher die Oberseite des Wärmetauschers um
ein nicht unbeträchtliches Maß und befindet sich etwa in einem rechten Winkel zu dieser.
Nachteilig ist somit, dass eine solche Vorrichtung nicht nur einen relativ grossen
Platzbedarf aufweist, sondern auch konstruktiv ziemlich aufwendig ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der Eingangs genannten
Art zu schaffen, welche einfacher und wirtschaftlicher handhabbar und herstellbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Danach können die Hebelarme Querschnitte aufweisen, die derart ausgebildet sind,
daß der eine Hebelarm innerhalb des anderen Hebelarms anordbar ist. Dadurch ist zum
einen die Festigkeit des Hebelmechanismus eahöht. Außerdem führen sich die Hebelarme
beim Verstellen der Abtauklappe gegenseitig, so daß ein Verkanten der Hebelarme ausgeschlossen
ist. Ferner kann die Drehachse an zwei, einander gegenüberliegenden Schenkeln des
Querschnitts gelagert sein. Damit ergibt sich beim Drehen der Drehachse und damit
des einen Hebelarms relativ zum anderen Hebelarm eine gute und sichere Kraftübertragung.
Ein Verschieben der Drehachse ist ebenso verhindert wie eine Überbeanspruchung der
Lager des Drehgelenks. Einer der Hebelarme kann eine das Drehgelenk überragende Verlängerung
aufweisen als gegenseitigen Anschlag der Hebelarme in der Betriebsstellung des Hebelmechanismus
auf. Damit ist der Hebelmechanismus in der den Strömungsquerschnitt freigebenden Betriebsstellung
der Abtauklappe an einem Durchhängen gehindert Durch die Ausbildung der Verlängerung
als Anschlag ist einerseits eine Begrenzung des Öffnungswinkels des Hebelmechanismus
auf 180° möglich, andererseits kann der Hebelmechanismus mit Hilfe des Anschlags so
angeordnet und ausgebildet sein, daß die gesamte Vorrichtung auch in der Betriebsstellung
statisch stabil gehalten ist, ohne daß der Stellmotor in der Betriebsstellung Kräfte
auf die Hebelarme zu übertragen hat.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist/sind jeweils ein Hebelmechanismus
beidseits neben der Abtauklappe oder mehrere Hebelmechanismen im Bereich der Abtauklappe
vorgesehen, wobei lediglich einer der Hebelmechanismen einen Stellmotor aufweist und
die Hebelmechanismen über ein Gestänge drehfest miteinander verbunden sind. Das Gestänge
verhindert insbesondere ein Durchbiegen der Abtauklappe in sämtlichen Stellungen der
Klappe, ausgenommen der Ruhestellung. Das Gestänge ermöglicht ferner ein gleichmäßiges
Öffnen und Schließen der Abtauklappe, da diese zu beiden Seiten durch einen Hebelmechanismus
gehalten und betätigbar ist. Auch bei einseitiger Anordnung des Stellmotors ist daher
das gleichzeitige Aufbringen des Drehmoments auf beide Hebelmechanismen, d.h. Kniehebel,
möglich.
[0009] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung weist das Gestänge ein Vierkantrohr
auf, das über Halterungen mit runden Bohrungen an der Abtauklappe befestigt ist. Eine
derartige Verbindung zwischen Gestänge und Abtauklappe verhindert auf einfache Weise
ein Einfrieren, da das Gestänge nur an wenigen Stellen an der Halterung anliegt, so
daß selbst dann, wenn diese Berührungsstellen mit Eis oder Reif bedeckt sein sollten,
der Stellmotor mit seinem Drehmoment immer noch in der Lage ist, derart eingefrorene
Verbindungen zwischen den genannten Elementen zu lösen. Dies ist bei flächigen Anlagen,
beispielsweise bei einer umfangsseitigen Flächenberührung, wie beispielsweise bei
einem runden Rohr in einer runden Halterung, nicht immer gewährleistet.
[0010] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend an Hand der Zeichnung
näher erläutert Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische teilweise Seitenansicht einer Vorrichtung zum leichteren Abtauen
von kältetechnischen Apparaten, insbesondere von Luftkühlern, in der Ruhestellung
sowie in der Betriebsstellung;
- Fig. 2
- eine schematische teilweise Seitenansicht der Vorrichtung in der Ruhestellung;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung in einer Zwischenstellung;
- Fig. 4
- eine schematische, perspektivische, teilweise Ansicht der Vorrichtung;
- Fig. 5
- eine schematische, perspektivische Detailansicht eines Hebelmechanismus der Vorrichtung;
und
- Fig. 6
- eine schematische, teilweise geschnittene Vorderansicht einer Halterung der Vorrichtung.
[0011] Eine Vorrichtung 1 zum leichteren Abtauen von nicht näher gezeigten kältetechnischen
Apparaten 2, insbesondere von Luftkühlern, ist schematisch in einer teilweisen Seitenansicht
in Fig. 1 dargestellt. Die Vorrichtung 1 hat eine sogenannte Abtauklappe 3, die quer
zur Strömungsrichtung des einen Strömungsquerschnitt des kältetechnischen Apparates
2 beaufschlagenden Mediums, wie z.B. Gas oder Luft, angeordnet ist.
[0012] Die Vorrichtung 1 hat ferner eine Verstelleinrichtung 4, welche dazu dient, die Abtauklappe
3 aus ihrer den Strömungsquerschnitt freigebenden Betriebsstellung, welche in Fig.
1 gestrichelt dargestellt ist, in ihre den Strömungsquerschnitt verschließende Ruhestellung,
welche in Fig. 1 in durchgezogenen Linien gezeigt ist, und umgekehrt zu überführen.
[0013] Die Verstelleinrichtung 4 weist erfindungsgemäß einen Hebelmechanismus 5 auf, der
einerseits an der Abtauklappe 3 und andererseits an einem den Strömungsquerschnitt
zumindest teilweise umgebenden Gehäuseteil 6 befestigt ist. Der Hebelmechanismus ist
in Fig. 1 in Bezug auf die Ruhestellung der Abtauklappe 3 der besseren Übersicht halber
weggelassen und lediglich in Bezug auf die Betriebsstellung gestrichelt gezeigt.
[0014] Die Abtauklappe 3 ist vorzugsweise aus isoliertem Kunststoff und/oder einem Verbundwerkstoff
gefertigt. Die geringe Dichte des verwendeten Materials ermöglicht ein Verstellen
der Abtauklappe mit möglichst geringem Kraftaufwand. Die isolierte Bauform der Klappe
verhindert einen Eisansatz während und zwischen den Abtauphasen.
[0015] Die in Fig. 1 in ihrer Ruhestellung in durchgezogenen Linien dargestellte Abtauklappe
3 ist an ihrem oberen Ende um eine horizontale Drehachse 7 schwenkbar gelagert.
[0016] Der Hebelmechanismus 5 weist gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung einen
seitlich neben der Abtauklappe 3 angeordneten Kniehebel 10 auf, welcher zwei über
ein Drehgelenk 11 miteinander verbundene Hebelarme 12, 13 hat. Das freie Ende 14 des
einen Hebelarms 12 ist nahe dem freien Ende 15 der Abtauklappe 3 angelenkt. Das freie
Ende 16 des anderen Hebelarms 13 ist in der unteren Hälfte des Gehäuseteils 6 angelenkt.
Anders als in Fig. 1 gezeigt, kann das freie Ende 16 des anderen Hebelarms 13 auch
nahe dem unteren Ende des Gehäuseteils 6 angelenkt sein.
[0017] Damit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch an bestehenden kältetechnischen Anlagen
bzw. Apparaten mit realiv geringem Aufwand nachrüstbar. Dabei kann die Anlenkung des
freien Endes 14 des einen Hebelarms 12 am freien Ende 15 der Abtauklappe 3 derart
erfolgen, daß die durch das obere Gehäuseteil 17 gehende Ebene durch die Anlenkung
nur wenig oder gar nicht überragt wird.
[0018] In Fig. 2 ist die Vorrichtung 1 in einer teilweisen Seitenansicht in der Ruhestellung
gezeigt, wobei der besseren Übersicht halber die Abtauklappe weggelassen ist.
[0019] In Fig. 3 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Zwischenstellung schematisch
angedeutet, in der die Abtauklappe 3 den Strömungsquerschnitt des nicht näher gezeigten
kältetechnischen Apparates 2 teilweise verschließt.
[0020] Gemäß der perspektivischen, schematischen teilweisen Ansicht des Kniehebels 10 im
Bereich des Drehgelenks 11 gemäß Fig. 5 hat das Drehgelenk 11 eine drehfest mit dem
einen Hebelarm 12 verbundene Drehachse 20. Die Hebelarme 12, 13 haben einen U-förmigen
Querschnitt. Die U-förmigen Querschnitte der Hebelarme 12, 13 sind derart ausgebildet,
daß der eine Hebelarm 12 innerhalb des anderen Hebelarms 13 anordbar ist, wie dies
in Fig. 5 gezeigt ist. Die Drehachse 20 ist in Schenkeln des U-förmigen Profils des
anderen Hebelarms 13 drehbar gelagert und mittels eines an dem anderen Hebelarm 13
befestigten Stellmotors 21 drehbar. Der Drehmotor 21 ist schematisch in den Fig. 1
bis 4 angedeutet und beispielsweise über ein Widerlager 22 (siehe Fig. 5) fest mit
dem anderen Hebelarm 13 verbunden. Die nicht näher gezeigte Drehachse des Stellmotors
21 sitzt drehfest auf der Drehachse 20.
[0021] Gemäß den Fig. 3 und 5 hat der andere Hebelarm 13 eine das Drehgelenk 11 überragende
Verlängerung 23, welche als gegenseitiger Anschlag für die Hebelarme 12, 13 in der
Betriebsstellung des Hebelmechanismus 5 wirkt.
[0022] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist jeweils ein Hebelmechanismus
5 beidseits, d. h. auf beiden Seiten, neben der Abtauklappe 3 vorgesehen, wobei gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform lediglich einer der Hebelmechanismen 5 einen Stellmotor
21 aufweist und die Hebelmechanismen 5 über ein Gestänge 24 drehfest miteinander verbunden
sind. Es ist allgemein möglich, mehrere Hebelmechanismen (5) im Bereich der Abtauklappe
(3) vorzusehen, welche auch aus mehreren nebeneinander angeordneten Teilklappen aufgebaut
sein kann. Eine solche Anordnung ist schematisch beispielhaft in Fig. 4 gezeigt, in
der zwei miteinander verbundene Abtauklappen dargestellt sind. Es ist ferner möglich,
vorzugsweise in Abhängigkeit des Aufbaus des Gehäuseteils, auch zwischen einzelnen,
voneinander beabstandeten Abtauklappen einen oder mehrere Hebelmechanismen vorzusehen.
Das Gestänge 24 verbindet jeweils die Hebelarme 12 jedes Hebelmechanismus 5 drehfest
miteinander, wobei das Gestänge über Halterungen 25 mit der Außenseite 26 der Abtauklappen
3 verbunden ist. Jede Halterung 25 ist gemäß der dargestellten Ausführungsform ein
Winkelprofil oder gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform ein U-Profil, wobei
der eine Schenkel des Winkelprofils auf der Außenseite 26 jeder Abtauklappe 3 aufliegt
und der andere, mit dem einen Schenkel verbundene Schenkel des Winkelprofils etwa
vertikal von der Außenseite 26 jeder Abtauklappe absteht. Der vertikal abstehende
Schenkel jeder Halterung 25 hat eine Durchgangsbohrung 27, durch welche das Gestänge
24 hindurchtritt und in welcher es drehbar gelagert ist.
[0023] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Gestänge
24 ein Vierkantrohr 30, das in den als runde Bohrungen ausgebildeten Durchgangsbohrungen
27 jeder Halterung 25 sitzt. Eine Vorderansicht einer derartigen Anordnung ist schematisch
und teilweise im Schnitt in Fig. 6 gezeigt. Gemäß dieser Figur liegen lediglich die
äußeren vier Eckpunkte 31 an der runden Durchgangsbohrung 27 der Halterung 25 an.
Damit findet in nur wenigen Bereichen eine Punktberührung zwischen dem Gestänge 24
und der Durchgangsbohrung 27 jeder Halterung 25 statt, wodurch die zwischen dem Gestänge
24 und den Halterungen 25 bestehende Reibung verringert ist. Eine solche Anordnung
hat darüber hinaus den Vorteil, daß sie in aller Regel nicht einfriert, was sich günstig
auf die Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auswirkt. Fig. 6 läßt
erkennen, daß das Vierkantrohr 30 einen quadratischen Querschnitt hat.
[0024] Die äußeren Enden des Gestänges 24 können in ein quadratisches Loch am freien Ende
14 jedes Hebelarms 12 eingesteckt oder auf sonstige Weise mit dem betreffenden Hebelarm
drehfest verbunden sein.
[0025] Gemäß der schematischen Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung in Fig. 2 sind
die Hebelarme 12, 13 jedes Kniehebels 10 derart ausgebildet und angeordnet, daß diese
in der Ruhestellung des Hebelmechanismus 5 etwa parallel zueinander stehen. Dazu kann
es erforderlich sein, die auf der Abtauklappe sitzende Halterung 25 höher aufzubauen
als die am Gehäuseteil 6 befestigte Halterung 32. In diesem Fall ist das Maß a gemäß
Fig. 3 größer als das Maß b, woraus folgt, daß der Abstand zwischen der Anlenkung
des Hebelarms 12 und der Außenseite 26 der Abtauklappe größer ist als der Abstand
zwischen der Anlenkung des Hebelarms 13 und der äußeren, d. h. zur Vorrichtung 1 weisenden
Kante des Gehäuseteils 6.
[0026] Es ist ferner möglich, die Halterungen 25 und 32 in unterschiedlichen Höhen derart
vorzusehen, daß beispielsweise die Halterung 32 in der Ruhestellung des Hebelmechanismus
oberhalb der Halterung 25 angeordnet ist. Eine solche Anordnung würde sich ergeben,
wenn die Abtauklappe 3 in Fig. 3 in Richtung des Pfeils A in die Ruhestellung geschwenkt
wird, so daß die Halterung 25 schließlich die strichpunktierte Lage an der vorderen
Kante des Gehäuseteils 6 annimmt. In diesem Fall ragt das äußere Ende 14 des Hebelarms
12 in der Ruhestellung des Hebelmechanismus 5 durch das äußere oder untere Ende 16
des Hebelarms 13 hindurch nach unten, so daß die Hebelarme in der Ruhestellung eine
vollständig zueinander parallele Lage einnehmen können und dadurch ein vollständiges
Verschließen des Strömungsquerschnitts des nicht näher gezeigten kältetechnischen
Apparates 2 durch die Abtauklappe 3 gewährleistet ist.
[0027] Gemäß den dargestellte Ausführungsbeispielen befindet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 vollständig im Kältebereich der Anlage und ist damit einer relativ konstanten Temperatur
ausgesetzt. Ferner liegt die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in der Betriebsstellung
ihres Hebelmechanismus nicht im vollen Luftstrom, was sich günstig auf die Strömungsverhältnisse
und auf die Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auswirkt. Insofern
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in der vorerwähnten Abtauphase des Luftkühlers
nicht der Warmluft ausgesetzt.
[0028] Wie in Fig. 2 angedeutet, ist die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung 4, d. h. der
Hebelmechanismus 5, derart ausgeführt, daß jeder Kniehebel 10 im Ruhezustand der Abtauklappe
platzsparend am Gehäuseteil 6 bzw. an dem kältetechnischen Apparat 2 anliegt. Bei
vollständig geöffneter Abtauklappe bildet jeder gestreckte Kniehebel 10 gemäß Fig.
1 eine stabile diagonale Verstrebung zwischen dem verfahrens- oder kältetechnischen
Apparat, beipielsweise dem Luftkühler, bzw. dessen Gehäuseteil 6 und der Abtauklappe
3.
[0029] Die Anbringung und Wirkungsweise jedes Kniehebels 10 ist derart gewählt, daß die
Hebelwirkung der statischen Last beim Öffnen der Abtauklappe, d. h. beim Überführen
der Abtauklappe in die Betriebsstellung, entgegenwirkt. Je weiter sich die Abtauklappe
öffnet, desto größer wird die Gewichtskraft am Angriffspunkt der Hebelarme, nämlich
an den Halterungen 25 bzw. 32. Je weiter sich jeder Kniehebel 10 öffnet, desto größer
wird ferner die Hebelübersetzung bezogen auf die Stellkraft des Stellmotors 21.
[0030] Wie zuvor erwähnt, befinden sich in der Ruhestellung des Hebelmechanismus, in der
die Abtauklappe den Strömungsquerschnitt des kältetechnischen Apparates 2 verschließt,
sämtliche beweglichen Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung außerhalb des beheizten
Bereichs. Dadurch wird zusätzlich sichergestellt, daß an diesen Elementen keine Dampfschwaden
kondensieren können und die beweglichen Elemente gegen Festfrieren infolge Reif- oder
Eisansatz geschützt sind.
[0031] Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt.
[0032] Üblicherweise befindet sich die Abtauklappe 3 in ihrer den Strömungsquerschnitt des
kältetechnischen Apparates 2 freigebenden Betriebsstellung, welche in Fig. 1 gestrichelt
dargestellt ist. Dadurch befindet sich die Abtauklappe 3 etwa parallel zur Strömungsrichtung
des Mediums, wie z.B. der Luft, gemäß Pfeil B in Fig. 1. Die Hebelarme 12 und 13 des
Kniehebels 10 fluchten miteinander, so daß der Kniehebel maximal, d. h. um 180°, geöffnet
ist. Der Stellmotor 21 ist in dieser Stellung ausgeschaltet.
[0033] Zum Überführen der Abtauklappe aus ihrer den Strömungsquerschnitt freigebenden Betriebsstellung
gemäß Fig. 1 in ihre den Strömungsquerschnitt verschließende Ruhestellung gemäß Fig.
1 oder 2 wird der Stellmotor 21 derart betätigt, daß dieser den Kniehebel 10 langsam
schließt und dabei die Hebelarme 12 und 13 um das Drehgelenk 11 zueinander schwenkt,
wobei eine Zwischenstellung in Fig. 3 gezeigt ist. Eine weitere Betätigung des Stellmotors
21 hat zur Folge, daß dieser die Abtauklappe weiter in Richtung des Pfeils A in Fig.
3 in Richtung auf das Gehäuseteil 6 hin verschwenkt, bis schließlich die Abtauklappe
den Strömungsquerschnitt des Apparates verschließt und der Hebelmechanismus seine
in Fig. 2 gezeigte Ruhestellung einnimmt, in der die Hebelarme 12 und 13 vollständig
oder zumindest teilweise ineinander oder zueinander geklappt sind.
[0034] In der Ruhestellung kann der Motor ebenso wie in der Betriebsstellung der Abtauklappe
ausgeschaltet sein. Damit würde der Motor ausschließlich dann unter Spannung stehen,
wenn die Abtauklappe aus ihrer Betriebsstellung in ihre Ruhestellung oder umgekehrt
überführt wird.
[0035] Nach abgeschlossener Abtauphase wird der Stellmotor 21 erneut derart betätigt, daß
die Hebelarme 12, 13 des Kniehebels 11 durch eine Schwenkbewegung der Hebelarme um
das Drehgelenk 11 wieder auseinander gedrückt werden, so daß der Hebelmechanismus
schließlich wieder seine in Fig. 1 gestrichelt gezeigte Betriebsstellung annimmt,
in der die Abtauklappe 3 wieder parallel zur Strömungsrichtung B der Luft angeordnet
ist.
[0036] Gemäß einer vorteilhaften, nicht gezeigten Weiterbildung der Erfindung ist der Hebelmechanismus
5 mit einer Rückholfeder, beispielsweise mit einer Drehfeder um das Drehgelenk 11,
versehen, welche die Abtauklappe 3 bei einem Spannungsausfall des Stellmotors 21 automatisch
in die Betriebsstellung überführt. Die Hebelarme 12, 13 des Kniehebels 10 können gleichschenklig,
d. h. einer gleichen Länge von beipsielsweise 500 mm, aber auch mit unterschiedlicher
Länge ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann bei unterschiedlichen
Strömungsquerschnitten bzw. Klappengrößen nahezu unverändert zum Einsatz kommen. Die
Vorrichtung kann in unmittelbarer Nähe des kältetechnischen Apparates oder von diesem
beabstandet angeordnet sein. Das Gehäuseteil kann insofern selbst Teil des kältetechnischen
Apparates oder Teil eines Strömungskanals für das strömende Medium sein.
[0037] Damit ist eine Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen Apparaten,
insbesondere von Lüftkühlern, geschaffen, welche einfacher und wirtschaftlicher handhabbar
ist.
1. Vorrichtung zum leichteren Abtauen von kältetechnischen Apparaten (2), insbesondere
von Luftkühlern,
mit einer Abtauklappe (3), die quer zur Strömungsrichtung des einen Strömungsquerschnitt
des kältetechnischen Apparates (2) beaufschlagenden Mediums gelagert ist, und
mit einer Verstelleinrichtung (4), mit deren Hilfe die Abtauklappe (3) aus ihrer den
Strömungsquerschnitt freigebenden Betriebsstellung in ihre den Strömungsquerschnitt
verschließende Ruhestellung und umgekehrt überführbar ist,
wobei die Verstelleinrichtung (4) einen einerseits an der Abtauklappe (3) und andererseits
an einem den Strömungsquerschnitt zumindest teilweise umgebenden Gehäuseteil (6) befestigten
Hebelmechanismus (5) aufweist, der mit wenigstens einem seitlich neben der Abtauklappe
(3) angeordneten Kniehebel (10) aus zwei über ein Drehgelenk (11) miteinander verbundenen
Hebelarme (12, 13) versehen ist, von denen das freie Ende (14) des einen Hebelarms
(12) am freien Ende (15) der Abtauklappe (3) und das freie Ende (16) des anderen Hebelarms
(13) an dem Gehäuseteil (6) angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk (11) eine drehfest mit dem einen Hebelarm (12) verbundene zentrale
Drehachse (20) hat, die mittels eines an dem anderen Hebelarm (13) befestigten Stellmotors
(21) drehbar ist, derart, dass die volle Stellkraft des Stellmotors (21) auf beide
Hebelarme (12, 13) über den gesamten Öffnungsbereich des Kniehebels (10) übertragbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspluch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (12, 13) derart ausgebildet sind, daß der eine Hebelarm (12) innerhalb
des anderen Hebelarms (13) anordbar ist und eine das Drehgelenk (11) überragende Verlängerung
(23) als gegenseitigen Anschlag der Hebelarme in der Betriebsstellung des Hebelmechanismus
(5) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (12, 13) einen U-förmigen Querschnitt aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Hebelmechanismus (5) beidseits neben der Abtauklappe (3) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Hebelmechanismen (5) im Bereich der Abtauklappe (3) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich einer der Hebelmechanismen (5) einen Stellmotor (21) aufweist und die Hebelmechanismen
(5) über ein Gestänge (24) drehfest miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestänge (24) ein Vierkantrohr (30) aufweist, das über Halterungen (25) mit runden
Durchgangsbohrungen (27) an der Abtauklappe (3) befestigt ist.