(19)
(11) EP 1 216 929 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.06.2002  Patentblatt  2002/26

(21) Anmeldenummer: 01130184.3

(22) Anmeldetag:  19.12.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.12.2000 DE 20021485 U

(71) Anmelder: Echtner, Sebastian
87700 Memmingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Echtner, Sebastian
    87700 Memmingen (DE)

(74) Vertreter: Fiener, Josef 
Postfach 12 49
87712 Mindelheim
87712 Mindelheim (DE)

   


(54) Beutelanordnung


(57) Zur Schaffung einer Anordnung von Beuteln (3), wobei die Beutel (3) endlos aneinandergereiht, miteinander verbunden und voneinander lösbar sind und an zumindest einer Kante eine Öffnung (6) aufweisen, wird vorgeschlagen, daß die Beutel (3) an zumindest einer Seitenfläche (5) mit zumindest einem Band (2) fixiert sind, insbesondere festgeklebt sind, wobei die Beutel (3) voneinander und dem Band (2) ablösbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung von Beuteln, welche endlos aneinandergereiht und miteinander verbunden sind, wobei die Beutel jedoch auch wieder voneinander lösbar sind, um diese zu vereinzeln.

[0002] Für die Verpackung von Materialien, wie z.B. Lebensmitteln, in einzelne, allseitig verschlossene Einzelbeutel, sind verschiedene Systeme bekannt. Zum einen, wie z.B. bei handelsüblichen Gefrierbeuteln, hängt ein Beutel mit seiner offenen Oberseite an der geschlossenen Unterseite des in der Reihe als nächstes folgenden Beutels. Um die Beutel voneinander trennen zu können, befindet sich zwischen den einzelnen Beuteln eine Perforation, mit welcher es möglich ist, einzelne Beutel abzutrennen. Diese Beutelanordnung hat jedoch zahlreiche Nachteile. Zum einen muß der Anwender bei den gewöhnlich zu einer Rolle aufgewickelten Beuteln eine gewisse Zeit suchen, um das Ende eines Beutels zu finden, da die Perforation relativ schlecht zu sehen ist. Weiterhin kommt es häufig vor, daß beim Abreißen der Beutel einer oder beide Beutel beschädigt werden, beispielsweise, indem der obere Rand der Öffnung eingerissen wird oder die Bodennaht beschädigt wird, wodurch der Beutel undicht wird. Hat der Anwender dann endlich einen Beutel abgerissen, steht er häufig vor dem Problem, den Beutel zu öffnen. Bei den beschriebenen Beutelanordnungen haften die Ober- und Unterseite der Beutel gewöhnlich stark aneinander. Weiterhin liegen die beiden Kanten der Öffnung unmittelbar aufeinander, da diese durch das Abtrennen gebildet werden. Außerdem sind die Kanten bedingt durch den Fertigungsprozeß, bei welchem die Perforationen in die doppellagige Folienanordnung eingebracht werden, noch teilweise miteinander verbunden. Folglich ist das öffnen der Beutel erschwert.

[0003] Das Problem des schlechten Auffindens des Endes eines Beutels ist in einer anderen bekannten Beutelanordnung vermieden. Hier liegen die einzelnen Beutel übereinander gestapelt in einer Box.

[0004] Folglich braucht der Verpacker lediglich den obersten Beutel greifen und diesen vom nächstfolgenden zu trennen. Hier können die Öffnungen der Beutel auch so angeordnet sein, daß diese nicht zwischen den einzelnen Beuteln liegen, sondern zur Außenseite der hintereinanderangeordneten Beutel hin. Die Öffnung befindet sich folglich an der zur fortlaufenden Anordnung der Beutel parallel befindlichen Kante. Dadurch kann auch der Schwierigkeit beim Öffnen der Beutel etwas abgeholfen werden, beispielsweise indem die beiden die Öffnung bildenden Kanten nicht unmittelbar aufeinander liegen, sondern einen gewissen Abstand zueinander haben, so daß der Verpacker diese leichter auseinander ziehen kann. Allerdings ist die verpackende Person nach wie vor gezwungen, die Beutel dadurch zu öffnen, daß er Ober- und Unterseite des Beutels manuell auseinanderzieht. Weiterhin muß der Verpacker die einzelnen Beutel voneinander abreißen. Ferner benötigt ein derartiger Beutelstapel einen gewissen Platz, wohingegen die aufgerollten Beutel der oben beschriebenen Anordnung nur einen geringen Platzbedarf haben.

[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht folglich darin, eine Anordnung von Beuteln zur Verfügung zu stellen, welche die beschriebenen Nachteile vermeidet. Insbesondere sollen die Beutel besonders leicht voneinander zu trennen und gut zu öffnen sein bzw. zwangsgeöffnet werden.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung von Beuteln nach Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0007] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung von Beuteln, insbesondere aus Kunststoff, Papier, Aluminium oder einem Verbundstoff, sind eine Vielzahl von diesen in der Art einer endlosen Anordnung aneinandergereiht. Die einzelnen Beutel sind miteinander über ein flaches Band verbunden und auch wieder voneinander lösbar. Weiterhin weisen die Beutel an zumindest einer Kante eine Öffnung auf, durch welche das Füllgut eingefüllt werden kann. Die einzelnen Beutel sind bevorzugt auf dem Band durch Klebung fixiert. Diese Fixierung erfolgt vorzugsweise auf beiden Seitenflächen des Beutels. Die Beutel sind von diesem Band ablösbar, beispielsweise indem ein sogenannter peelfähiger Kleber verwendet wird. Vorzugsweise sind die Beutel gleichmäßig voneinander beabstandet, so daß der verpackenden Person Einzelbeutel zur Verfügung stehen und sie nicht die einzelnen Beutel voneinander separieren muß. Dadurch wird die Anwendung von Beuteln vorteilhaft erleichtert.

[0008] Bevorzugt ist vorgesehen, daß das Band, an dem die Beutel befestigt sind, entlang seiner Länge in gleichmäßigem Abstand Ausstanzungen bzw. Löcher aufweist, in welche eine Fördervorrichtung in Art eines Zahnrades eingreifen kann und so einen gleichmäßigen Vorschub der Beutelanordnung ermöglichen kann. Durch die Löcher wird die Beutelanordnung stets um die gleiche Strecke voranbewegt, wodurch beispielsweise auch eine automatische Befüllung der erfindungsgemäßen Beutelanordnung ermöglicht wird. Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen, daß das Band aus einem zugfesten Material, insbesondere einem zugfesten Kunststoff besteht, was eine ausreichende Festigkeit des Bandes beim Eingriff der Fördervorrichtung gewährleistet.

[0009] Die erfindungsgemäße Beutelanordnung weist zwei oder mehrere Bänder auf, die entlang den Kanten der Beutel angeordnet sind. Diese befinden sich vorzugsweise an gegenüberliegenden, oberen Kanten der Beutel, wobei die Bänder über die Kanten der Beutel überstehen, so daß Stacheln einer Fördervorrichtung ohne Beschädigung der Beutel eingreifen können. Die Anordnung des Bandes kann insbesondere in Abhängigkeit von der eingesetzten Fördervorrichtung oder dem Füllgut gewählt werden. So gewährleisten beispielsweise zwei Bänder eine ausreichende Stabilität.

[0010] Die Öffnung der Beutel kann an einer beliebigen Kante angebracht sein, insbesondere in Abhängigkeit vom jeweiligen Füllgut und der verwendeten Fördervorrichtung. Bei Fixierung der Beutel auf zwei Bändern ist es vorteilhaft, die Beutelöffnung in Förderrichtung oben anzubringen. Hierdurch öffnen sich die Beutel durch Auseinanderziehen der Bänder und das Befüllen wird erleichtert. Ähnliches gilt auch für die mittige Plazierung eines Bandes. In Abhängigkeit von der eingesetzten Fördervorrichtung ist es dabei vorteilhaft, die Öffnung an der Kante anzubringen, an welcher das Band fixiert ist. Besonders vorteilhaft ist auch die Integration des Bandes in das Beutelmaterial, so daß nach dem Abtrennen kein Abfall verbleibt. Bei geringeren Anforderungen an die Zugfestigkeit kann das "Band" auch durch das Beutelmaterial selbst gebildet sein.

[0011] Nachstehend soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert und beschrieben werden. Es zeigen:
Fig. 1:
ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel in perspektivischer Draufsicht; und
Fig. 2:
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in eine Fördervorrichtung eingesetzt, in Perspektivansicht.


[0012] Aus Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Beutelanordnung 1 in perspektivischer Draufsicht dargestellt, wobei eine Anzahl an Beuteln 3 an einem Band 2 angeordnet ist. Die Beutel 3 sind auf diesem Band 2 fixiert, insbesondere mittels eines peelfähigen Klebers/Klebepunkte 7 festgeklebt, so daß die Beutel 3 zur Vereinzelung bzw. nach Befüllung vom Band 2 wieder entfernt werden können. Das Band 2 weist entlang seiner Länge in regelmäßigen Abständen Löcher 4 auf, in welche eine Fördervorrichtung, z.B. eine Stachelwalze (vgl. Fig. 2) eingreifen kann. Das Band 2 ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 auf der Oberseite 5 des Beutels 3 entlang einer Öffnung 6 angeordnet und steht über diese öffnungskante über. Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist vorgesehen, daß sich die Öffnungen 6 an der Kante befindet, welche sich parallel zur Förderrichtung 8 des Bandes 2 befinden. Aus Fig. 1 geht hervor, daß die Beutel 3 einzeln, d.h. nicht unmittelbar miteinander verbunden, auf dem Band 2 fixiert sind. Vorzugsweise befindet sich zwischen den einzelnen Beuteln 3 ein gewisser Abstand, in Fig. 1 dargestellt durch den Doppelpfeil 9. Der Abstand 9 zwischen den Beuteln 3 kann beliebig gewählt werden. Er kann auch so gering sein, daß die Beutel 3 praktisch unmittelbar aneinander anschließen.

[0013] Bevorzugt sind die Beutel 3 auf zwei einander direkt gegenüberliegenden Bändern 2 fixiert. Die Bänder 2 weisen vorzugsweise parallel zueinander und in gleichem Abstand angeordnete Löcher 4 zum Eingriff einer Fördervorrichtung 60 (vgl. Fig. 2) auf. Die beiden Bänder 2 sind vorzugsweise spiegelbildlich auf beiden Seiten der Beutel 3 angebracht, also auf der oberen Seitenfläche 5 und auf der Unterseite der Beutel 3.

[0014] Aus Fig. 2 geht eine erfindungsgemäße Beutelanordnung 1 im Gebrauch hervor, wobei diese in Perspektivansicht als aufgewickelte Rolle dargestellt ist. Diese zu Fig. 1 ähnliche Beutelanordnung 1 wird eingesetzt, indem sie in eine schematisch dargestellte, aus einem Walzenpaar bestehende Fördervorrichtung 60 eingebracht wird, so daß die Beutel 3 der Anordnung freihängend vorliegen. Durch Auseinanderziehen der Bänder 2 (z.B. durch Ansaugen an der Fördervorrichtung 60) öffnen sich die Beutel 3, wie dies in Fig. 2 rechts dargestellt ist. Der verpackenden Person wird dadurch die Handhabung wesentlich erleichtert. Das mühevolle öffnen der Beutel 3 entfällt, da sich die Öffnung 6 der Beutel 3 selbsttätig öffnet. Es ist dabei vorgesehen, daß sich die Öffnung 6 an der Kante befindet und somit unterhalb der Oberkante des Bandes 2, an welchem der Beutel 3 mit seiner Seitenfläche 5 fixiert ist.

[0015] Zur vereinfachten Herstellung kann das Band 2 auch materialhomogen im Beutelmaterial (Folienschlauch oder doppellagige Folie od. dgl.) ausgebildet sein. Ähnlich wie bei Fig. 2 öffnet sich auch diese Beutelanordnung 1 beim Transport in Förderrichtung 8 über eine Fördervorrichtung 60, so daß sich die Öffnung 6 automatisch bildet und der Beutel 3 leicht befüllt werden kann. Abschließend wird der befüllte Beutel 3 an den als "Sollbruchstelle" dienenden Verbindungen bzw. Klebepunkten 7 abgerissen, nachdem dieser mit einem zweiten Walzenpaar 70 wieder geschlossen, insbesondere versiegelt wird. Die Lage der Klebepunkte 7 zur Beutelmitte bzw. ihr Randabstand definiert dabei in der Befüllstation nach der Fördervorrichtung 60 die Weite der Öffnung 6, d.h. je enger die Klebepunkte 7 zueinander und zur Beutelmitte hin liegen, um so weiter ist der Beutel 3 jeweils zu öffnen. Anstatt der Herstellung dieser Beutelanordnung 1 aus einem Folienschlauch kann auch eine Verschweißung oder sonstige Verbindung einer doppellagigen Materialbahn an den Seitenkanten vorgesehen sein. Die in Verbindung mit Fig. 1 und 2 beschriebenen Transportlöcher 4, die über die öffnungskante 6 überstehen, können hierbei auch in den Bändern 2 eingestanzt sein.


Ansprüche

1. Anordnung von Beuteln (3), wobei die Beutel (3) endlos aneinandergereiht, miteinander verbunden und voneinander lösbar sind und an zumindest einer Kante eine Öffnung aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beutel (3) an zumindest einer Seitenfläche (5) mit zumindest einem Band (2) fixiert sind, insbesondere festgeklebt sind, wobei die Beutel (3) voneinander und dem Band (2) ablösbar sind.
 
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beutel (3) voneinander gleichmäßig beabstandet (9) sind.
 
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Band (2) in einem gleichbleibenden Abstand Löcher (4) aufweist, in welche eine Fördervorrichtung (60) eingreift.
 
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Band (2) aus einem zugfesten Material, insbesondere aus zugfestem Kunststoff besteht.
 
5. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beutel (3) mit einem peelfähigem Kleber (7) auf dem Band (2) fixiert sind.
 
6. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beutel (3) entlang ihrer Öffnung (6) auf dem Band (2) fixiert sind.
 
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beutel (3) auf mehreren Bändern (2), insbesondere zwei, fixiert sind, wobei die Beutel (3) insbesondere entlang ihren Öffnungen (6) auf den Bändern (2) fixiert sind.
 
8. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung (6) der einzelnen Beutel (3) parallel zu einer Transportrichtung (8) ausgerichtet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht