(19)
(11) EP 1 216 933 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.06.2002  Patentblatt  2002/26

(21) Anmeldenummer: 01130132.2

(22) Anmeldetag:  19.12.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 81/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.12.2000 DE 20021922 U

(71) Anmelder: Chalupka, Jürgen
90574 Rosstal (DE)

(72) Erfinder:
  • Chalupka, Jürgen
    90574 Rosstal (DE)

(74) Vertreter: Schuhmann, Albrecht 
c/o Merten & Pfeffer Patentmanagement Allersbergerstr.185 / G-3
90461 Nürnberg
90461 Nürnberg (DE)

   


(54) Verpackungseinheit für Mehrkomponentenwerkstoffe


(57) Verpackungseinheit (1) für Mehrkomponentenwerkstoffe, bestehend aus flexiblen Behältnissen (3,4) für die Werkstoffe, wobei die Behältnisse (3,4) direkt oder über ein Verbindungsglied miteinander verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungseinheit für Mehrkomponentenwerkstoffe.

[0002] Es gibt eine Vielzahl von Mehrkomponentenwerkstoffen, insbesondere Zweikomponentenwerkstoffen wie zum Beispiel Epoxidharz oder andere Spachtelmassen, bei denen beispielsweise eine Basissubstanz und ein Härter vermischt werden müssen. Diese Werkstoffe werden getrennt verpackt, damit nicht frühzeitig chemische Reaktionen, wie das Aushärten ablaufen. Das gemischte Endprodukt ist innerhalb kürzester Zeit zu verwenden. Es ist bekannt, daß solche Zweikomponentenwerkstoffe als Verpackungseinheit angeboten, wobei sich der eine Werkstoff beispielsweise in einer Dose befindet und der zweite Werkstoff als Tube im Dosendeckel untergebracht ist. Es ist auch bekannt, daß gleichzeitig Verarbeitungswerkzeuge wie Spachtel oder Spatel in der Verpackungseinheit untergebracht werden. Nachteilig an diesen bekannten Verpackungseinheiten ist, daß die angebotene Werkstoffmenge den augenblicklichen Verarbeitungsbedarf übersteigt, so daß Reste übrig bleiben, die nach längerer Lagerung oft unbrauchbar werden.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Verpackungseinheit für Mehrkomponentenwerkstoffe zu schaffen, die kleinere Mengen enthält und die auch Vorteile bei der Verarbeitung der Werkstoffe bietet.

[0004] Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmalen gelöst. Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen umfaßt.

[0005] Erfindungsgemäß besteht eine Verpackungseinheit für Mehrkomponentenwerkstoffe aus flexiblen Behältnissen (13, 14) oder festen oder flexiblen Kammern (3, 4) für die Werkstoffe, wobei die Behältnisse direkt oder über ein Verbindungsglied miteinander verbunden sind.

[0006] Nach einer ersten Ausführung der Erfindung sind die Behältnisse schlauchförmig ausgeführt und bestehen aus Kunststofffolie. Entsprechend den Mischungsverhältnissen der Komponenten weisen die Behältnisse unterschiedliche Größen auf. Vorteilhafterweise ist die Verpackungseinheit oder sind die Behältnisse an einer Seite mit Sollreißlinien und an der entgegengesetzten Seite mit einer Lasche, einem Henkel oder dergleichen für das Festhalten oder Aufhängen versehen.

[0007] Erfindungsgemäß besteht eine zweite Ausführung einer Verpackungseinheit für Mehrkomponentenwerkstoffe aus einer Grundplatte oder einer Folie mit einer Mischfläche zum Vermischen der Komponenten, sowie auf der Grundplatte oder Folie neben der Mischfläche angeordneten Kammern für die Komponenten. Die Kammern bestehen aus Kunststoff, beispielsweise einer Folie. Die Kammern sind direkt oder über einen Zwischenträger auf der Grundplatte oder Folie aufgeklebt, aufgeschrumpft oder aufgeschweißt.. Die Komponenten können auch in separaten Umhüllungen in die Kammern eingelegt sind. Die Kammern und/oder die Umhüllungen sind gasdicht ausgeführt

[0008] Nach einer Ausführung der Erfindung besteht die Grundplatte aus Karton, wobei der Karton wenigstens im Bereich der Mischfläche mit Kunststoff beschichtet ist.

[0009] Nach einer anderen Ausführung der Erfindung besteht die Grundplatte aus Kunststoff.

[0010] Vorteilhafterweise enthält die Verpackungseinheit ein Misch- und Auftragswerkzeug wie einen Spachtel oder Spatel. Das Misch- und Auftragswerkzeug kann in einer Kammer auf der Grundplatte oder Folie angeordnet sein oder es esist mit der Grundplatte verbunden und von dieser durch eine Sollbruch- oder Sollreißlinie abtrennbar. Vorteilhafterweise weist das Misch- und Auftragswerkzeug einen Dorn oder eine Klinge oder dergleichen zum Öffnen der Kammern der Komponenten auf.

[0011] Die Öffnungs- und Entnahmerichtungen der Kammern mit den Komponenten können parallel zueinander ausgerichtet sein. Nach einer anderen Ausführung der Erfindung könnensich die Öffnungs- und Entnahmerichtungen der Kammern mit den Komponenten überschneiden, beispielsweise auch einander gegenüber liegen.

[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1
eine Draufsicht auf eine Verpackungseinheit;
Fig. 2
einen Schnitt entlang der Linie A - A von Fig. 1;
Fig. 3
zeigt eine andere Ausführung einer Verpackungseinheit.


[0013] Die Verpackungseinheit 1 gemäß den Fig. 1 und 2 besteht in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer Grundplatte 2, auf der zwei parallele Kammern 3,4 für zwei Komponenten angeordnet sind. Entsprechend dem Mischungsanteil sind die Kammern 3,4 verschieden groß ausgelegt. Die Kammern werden von einer Folie 11 gebildet, die auf der Grundplatte 2 zum Beispiel aufgeschweißt oder aufgeklebt ist und die zwei Kunststoffsäckchen 9, 10 mit den Komponenten. Wenn die Grundplatte 2 aus Pappe oder dergleichen besteht, ist es vorteilhaft, wenn die Folie 11 die Oberfläche ganz abdeckt und so zu zusätzlicher Steifheit verhilft und auch vorteilhaft für das Vermischen der Komponenten ist, die auf der Fläche 5 vor den Kammern 3, 4 vermischt werden. Für das Vermischen ist die Verpackungseinheit mit einer Art Spachtel versehen, der ein Teil der Grundplatte 2 ist und mit dieser über eine Sollbruch- oder Sollreißlinie 7 verbunden ist. Diese Linie 7 ist teilweise mit Zacken 8 ausgeführt, um die Kammern 3, 4 mit den Säckchen 9, 10 zu öffnen. Es ist vorteilhaft, die Kammern 3, 4 an geeigneten Öffnungsstellen mit einer Materialschwächung zu versehen, oder diese vorne als abreißbare Lasche auszuführen, damit mit dem Spachtel das Säckchen aufgeschnitten und ausgedrückt werden kann.

[0014] Fig. 3 zeigt eine Verpackungseinheit 12, bei der keine Grundplatte vorhanden ist. Zwei schlauchartige Behältnisse 13, 14, die eine unterschiedliche Größe aufweisen sind aneinandergeklebt oder geschweißt. Es kann auch ein schlauchartiges Behältnis mittels einer Schweißbahn in zwei Kammern unterteilt sein. An einer Seite sind die Behältnisse mit einer Sollreißlinie 15 versehen, mittels der eine vordere Wand abgerissen werden kann und die Behältnisse geöffnet werden. An ihrem entgegengesetzten Ende weist die Verpackungseinheit 12 eine Lasche 16 auf, mittels der sie festgehalten oder aufgehängt werden kann. Diese Lasche ist insbesondere auch dann vorteilhaft, wenn die Behältnisse mittels eines Spachtels oder dergleichen ausgedrückt werden und man die Verpackungseinheit entgegen der Ausdrückrichtung fest halten kann.


Ansprüche

1. Verpackungseinheit (12) für Mehrkomponentenwerkstoffe,
bestehend aus flexiblen Behältnissen (13, 14) für die Werkstoffe,
wobei die Behältnisse direkt oder über ein Verbindungsglied miteinander verbunden sind.
 
2. Verpackungseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behältnisse (13, 14) schlauchförmig ausgeführt sind.
 
3. Verpackungseinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behältnisse aus Kunststofffolie bestehen.
 
4. Verpackungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behältnisse unterschiedliche Größen aufweisen.
 
5. Verpackungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behältnisse Sollreißlinien (15) aufweisen.
 
6. Verpackungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Behältnis oder die Verpackungseinheit mit einer Lasche (16), einem Henkel oder dergleichen für das Festhalten oder Aufhängen versehen ist.
 
7. Verpackungseinheit nach Anspruch 1,
bestehend aus einer Grundplatte (2) oder einer Folie mit einer Mischfläche (5) zum Vermischen der Komponenten,
sowie auf der Grundplatte oder Folie neben der Mischfläche angeordneten Kammern (3, 4) für die Komponenten.
 
8. Verpackungseinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (3, 4) aus Kunststoff bestehen.
 
9. Verpackungseinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (3, 4) aus Folie (11) bestehen.
 
10. Verpackungseinheit nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (3, 4) direkt oder über einen Zwischenträger auf der Grundplatte oder Folie aufgeklebt, aufgeschrumpft oder aufgeschweißt sind.
 
11. Verpackungseinehit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundplatte (2) aus Karton besteht,
wobei der Karton wenigstens im Bereich der Mischfläche mit Kunststoffbeschichtet ist.
 
12. Verpackungseinheit nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundplatte (2) aus Kunststoff besteht.
 
13. Verpackungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 - 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verpackungseinheit ein Misch- und Auftragswerkzeug (6) wie einen Spachtel oder Spatel enthält.
 
14. Verpackungseinheit nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Misch- und Auftragswerkzeug in einer Kammer auf der Grundplatte oder Folie angeordnet ist.
 
15. Verpackungseinheit nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Misch- und Auftragswerkzeug (6) mit der Grundplatte (2) verbunden und von dieser durch eine Sollbruch- oder Sollreißlinie (7) abtrennbar ist.
 
16. Verpackungseinheit nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Misch- und Auftragswerkzeug einen Dorn, Zacken (8), eine Klinge oder dergleichen zum Öffnen der Kammern der Komponenten aufweist.
 
17. Verpackungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffhungs- und Entnahmerichtungen der Kammern oder Behältnisse mit den Komponenten parallel zueinander ausgerichtet sind.
 
18. Verpackungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungs- und Entnahmerichtungen der Kammern oder Behältnisse mit den Komponenten sich überschneiden.
 
19. Verpackungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungs- und Entnahmerichtungen der Kammern oder Behältnisse mit den Komponenten einander gegenüber liegen.
 
20. Verpackungseinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 - 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten in separaten Umhüllungen (9, 10) in die Kammern (3, 4) eingelegt sind.
 
21. Verpackungseinheit nach einem der Ansprüche 8 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (3, 4) und/oder die Umhüllungen (9, 10) gasdicht ausgeführt sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht