Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Erfassung der Temperatur
eines Kochgefäßes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und 9 sowie Anspruchs 10.
Das Kochgefäß wird vorteilhaft auf eine Koch- oder Heizplatte, beispielsweise eine
Glaskeramikplatte, eines vorzugsweise elektrisch betriebenen Wärmegerätes im Bereich
einer Heizzone des Wärmegerätes aufgestellt.
[0002] Zum Erhitzen von Speisen und anderem Erwärmungsgut beim Kochen, Braten, Fritieren
o. dgl. werden heutzutage häufig Wärmegeräte mit in der Regel aus Glaskeramikwerkstoff
bestehenden Kochplatten eingesetzt, auf denen eine oder mehrere Koch- oder Heizzonen
definiert sind, die jeweils durch unterhalb der Kochplatte angeordnete Heizeinrichtungen
beheizbar sind. Die Heizeinrichtungen können beispielsweise in Form elektrischer Strahlungsheizkörper
oder in Form von Induktionseinrichtungen mit einer oder mehreren Induktionsspulen
zum induktiven Beheizen der auf der zugeordneten Kochzone aufgestellten Kochgefäße
ausgebildet sein.
[0003] Bei den meisten der herkömmlichen Kochherde wird ein Kochvorgang gesteuert, indem
mittels eines der Kochzone zugeordneten Bedienelementes eine für den gewünschten Kochvorgang
geeignete Leistungsstufe der Kochzone voreingestellt und der Kochvorgang dann von
einem Bediener überwacht wird. Die Qualität des Kochergebnisses hängt dabei wesentlich
von der Erfahrung des Bedieners ab, wobei in der Regel keine genaue Erfassung der
Temperatur des Kochgefäßes oder des darin enthaltenen Erwärmungsgutes durchgeführt
wird.
[0004] Es sind auch schon automatische Kochsysteme vorgeschlagen worden, die eine mehr oder
weniger genaue Temperaturerfassung der aufgestellten Kochgefäße ermöglichen, um beispielsweise
ein automatisches, durch die Temperaturerfassung gesteuertes Kochen zuzulassen. Bei
einem bekannten System werden spezielle Kochgefäße verwendet, bei denen seitlich wenig
oberhalb der Kochgefäß-Bodenfläche eine schwarze Farbmarkierung angebracht ist. Durch
einen von der Seite auf diese Farbmarkierung gerichteten Infrarotsensor kann das von
der Farbmarkierung abgestrahlte Strahlungsspektrum erfaßt und daraus die Temperatur
des Kochgefäßes abgeleitet werden. Der Meßwert kann zur Steuerung der der Kochzone
zugeordneten Heizeinrichtung benutzt werden, um beispielsweise bei einer Überhitzung
die Heizleistung der zugeordneten Heizeinrichtung herunterzufahren oder die Kochstelle
abzuschalten. Das Kochsystem erfordert spezielle, mit entsprechenden Farbmarkierungen
ausgestattete Kochgefäße. Wird auf Farbmarkierungen verzichtet, so steht man vor dem
Problem, daß in der Regel die bzgl. ihrer Wärmeabstrahlung beobachteten Oberflächenbereiche
des Kochgefäßes in Struktur und Farbe unterschiedlich sind, so daß sich die Oberflächenemissionsfähigkeit
in unkontrollierbarer Weise ändern kann, was eine ungenaue Messung zur Folge hat.
Zudem ergeben sich durch die seitliche Kochgefäßbeobachtung in der Regel Einschränkungen
hinsichtlich der Aufstellung und Handhabung der auf der Kochplatte aufgestellten Kochgefäße.
Aufgabe und Lösung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Erfassung der Temperatur von auf Kochplatten aufgestellten Kochgefäßen zu schaffen,
die die Nachteile des Standes der Technik vermeiden. Insbesondere soll ohne Einschränkung
bei der Handhabung der Kochgefäße eine genaue Temperaturerfassung ermöglicht werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1 und 9 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 10 vor. Bevorzugte
Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Der Wortlaut sämtlicher
Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0007] Erfindungsgemäß ist im Bereich einer zu überwachenden Heizzone auf der dem aufgestellten
Kochgefäß zugewandten Oberseite der Kochplatte mindestens ein flaches Meßelement vorgesehen,
das eine dem Boden eines aufzustellenden Kochgefäßes zugewandte und zum Berührungskontakt
mit dem Boden des Kochgefäßes vorgesehene Oberseite hat, deren Fläche normalerweise
einen Bruchteil der Gesamtfläche der zugeordneten Heizzone entspricht. Die Temperatur
dieses Meßelementes wird bestimmt, wozu in der Regel mindestens ein Sensor zur Erfassung
der Temperatur des Meßelementes vorgesehen ist. Da das Meßelement so ausgebildet ist,
daß der normalerweise weitgehend ebene oder leicht gewölbte Boden eines aufgestellten
Kochgefäßes unter Einwirkung des Kochgefäßgewichtes großflächig auf das Meßelement
aufgedrückt wird, stellt sich die Temperatur des Meßelementes aufgrund von Wärmeleitung
in der Regel schnell auf die Temperatur des Kochgefäßbodens ein. Um eine schnelle,
zuverlässige Temperaturangleichung zu gewährleisten, besteht das Meßelement zweckmäßig
aus einem gut wärmeleitenden Material und hat eine geringe Wärmekapazität. Darüber
hinaus ist eine gewisse Verschleißfestigkeit bzw. Kratzfestigkeit oder Abriebsfestigkeit
vorteilhaft, damit auch nach langjährigem Betrieb keine verschleißbedingten Funktionsbeeinträchtigungen
zu befürchten sind. Durch die Bereitstellung mindestens eines hinsichtlich seiner
Eigenschaften definierten Meßelementes im Bereich der Heizzone wird eine genaue Temperaturmessung
am Kochgefäß möglich, solange dieses so aufgestellt wird, daß ein hinreichend guter
Berührungskontakt zum Meßelement besteht. Die Messung kann in diesem Fall weitgehend
unabhängig von anderen Eigenschaften des Kochgefäßes sein, beispielsweise von der
Wärmeabstrahlfähigkeit seiner Oberfläche. Durch erfindungsgemäße Meßelemente werden
weitgehend normierte Meßstellen für die temperaturgenaue Ermittlung der Kochgefäßtemperatur
im Bodenbereich des Kochgefäßes geschaffen.
[0008] Besonders bevorzugt sind Weiterbildungen, bei denen die Bestimmung der Temperatur
des Meßelementes von unten durch die Kochplatte hindurch erfolgt. Dadurch wird es
möglich, Einrichtungen zur Temperaturerfassung der außen liegenden Meßelemente beispielsweise
im weitgehend hermetisch abgedichteten Raum unterhalb der Glaskeramikplatte einer
Kochmulde geschützt unterzubringen. Auf Leitungen oder dergleichen, die auf der Plattenoberseite
zum Meßelement führen, kann verzichtet werden. Beispielsweise kann direkt unterhalb
eines Meßelementes an der Innenseite der Kochplatte ein Meßwiderstandselement beispielsweise
durch Aufdrucken angebracht sein, mit dem unter Ausnutzung der Wärmeleitung durch
die Kochplatte die Meßelementtemperatur bestimmt werden kann. Insbesondere kann aber
unterhalb der Kochplatte, ggf. im Abstand zu dieser, mindestens ein Infrarotsensor
angeordnet sein, mit dessen Hilfe die Temperatur der kochplattenzugewandten Unterseite
des Meßelementes erfaßt werden kann. Das Material der Kochplatte sollte in diesem
Fall eine ausreichende Durchlässigkeit bzw. Transmission für die zur Messung verwendete
Wärmestrahlung aufweisen. Da die Meßelementunterseite unabhängig von den Kochgefäßeigenschaften
eine von der Art des Meßelementes und ggf. der Kochplattenoberfläche bestimmte, definierte
Emissionsfähigkeit für Wärmestrahlung hat, kann ein derartiges System mit jeder Art
von Kochgefäßen genau arbeiten, ohne daß am Kochgefäß selbst besondere Vorkehrungen
zur Sicherung einer bestimmten Abstrahlfähigkeit vorgenommen werden müssen. Dadurch
können Nutzer derartiger Systeme ohne besondere Investitionen bei der Anschaffung
von Kochgefäßen die Vorteile einer Temperaturmessung mittels Infrarotsensoren nutzen.
[0009] Ein Meßelement kann beispielsweise durch eine auf die Oberseite der Kochplatte selbsthaftend
aufgebrachte Materialschicht gebildet sein, beispielsweise durch eine in einem Dünnschichtverfahren
oder Dickschichtverfahren aufgebrachte Materialschicht, insbesondere eine temperaturbeständige
Farbschicht. Hierdurch kann eine besonders gute Haftung des Meßelementes auf der Kochplattenoberseite
erreicht werden, zudem können Form und/oder Dicke des Meßelementes durch die Verfahrensführung
bei der Beschichtung auf einfache Weise an das gewünschte Meßelementdesign angepaßt
werden. Beispielsweise können geeignete Farbschichten verwendet werden, wie sie auch
bei der üblichen Dekorierung von Glaskeramikoberflächen verwendet werden. Der Auftrag
kann im selben Verfahrensschritt erfolgen. Bei Bedarf können Metallpartikel zugemischt
werden.
[0010] Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, daß mindestens ein Meßelement durch
ein gesondertes Materialstück, beispielsweise ein Stück einer Metallfolie, gebildet
wird, das mit Hilfe geeigneter Befestigungsmittel, beispielsweise durch Kleben, auf
der Kochplattenoberseite befestigt werden kann. Dabei ist besonders im Falle der Infrarot-Temperaturmessung
von der Unterseite der Kochplatte auf eine ausreichende Emissionsfähigkeit und/oder
Wärmestrahlungstransparenz des Klebermaterials zu achten.
[0011] Zur Sicherstellung eines ausreichenden, möglichst großflächigen Berührungskontaktes
zwischen Meßelement und Kochgefäßunterseite ist es zweckmäßig, wenn die Oberseite
des Meßelementes die Oberseite der Kochplatte geringfügig überragt, also gegenüber
der Kochplattenoberseite erhaben ist. Hierbei sind geringe Überstandshöhen von weniger
als ca. 0,2 mm bevorzugt, um die Höhe eines ggf. entstehenden Luftspaltes zwischen
Kochplattenoberseite und Kochgefäßunterseite gering zu halten. Zweckmäßig liegen die
Überstandshöhen zwischen ca. 0,05 mm und ca. 0,2 mm, insbesondere bei ca. 0,1 mm.
[0012] Weiterhin kann es zweckmäßig, sein, wenn im Bereich der Kochzone mehrere, mit lateralem
Abstand zueinander angeordnete Meßelemente vorgesehen sind, wodurch sichergestellt
werden kann, daß auch bei Kochgefäßgrößen, die nicht optimal für die Größe der Kochzone
geeignet sind, immer mindestens ein Meßelement genaue Temperaturmeßwerte liefert.
Bevorzugt ist eine Dreiecksanordnung von drei normalerweise idenitschen Meßelementen,
durch die sichergestellt werden kann, daß ein Kochgefäß ausreichender Bodenfläche
auf drei Punkten kippsicher abgestützt ist und nicht wackeln kann. Um zu vermeiden,
daß ein aufgestellter Topf o. dgl. sich beim Rühren nicht um eine durch ein Meßelement
gebildete Abstützfläche dreht, ist es vorteilhaft, wenn sich kein Meßelement im Zentralbereich
der Heizzone befindet. In der Regel wird eine Anordnung von mehreren Meßelementen
auf einem Kreis vorteilhaft sein, dessen Durchmesser geringfügig kleiner oder etwa
gleich dem Durchmesser typischer, auf der entsprechenden Heizzone aufzustellender
Kochgefäße entspricht, so daß eine Abstützung im äußeren Randbereich eines Kochgefäßbodens
gewährleistet ist.
[0013] Die Erfindung, die bei bevorzugten Ausführungsformen eine oder mehrere Referenzmeßflächen
zur Infrarottemperaturmessung vom Inneren einer Glaskeramikkochmulde heraus vorschlägt,
betrifft auch Wärmegeräte, die mit einer erfindungsgemäßen Temperaturerfassungseinrichtung
ausgestattet sind, insbesondere Elektrowärmegeräte. Sie ist besonders für den Einsatz
bei Induktionskochstellen vorteilhaft, bei denen die Wärme zur Beheizung aufgestellter
Kochgefäße im Wandmaterial des Kochgefäßes selbst, insbesondere im Kochgefäßboden,
durch induktiv erzeugte Wirbelströme erfolgt. Besonders bei derartigen Elektrowärmegeräten
ist die genaue Ermittlung der Kochgefäßtemperatur nützlich, da eine indirekte Temperaturüberwachung,
beispielsweise durch Überwachung der Kochplattentemperatur, ungenau sein kann, weil
ggf. große Temperaturunterschiede zwischen Kochplatte und Kochgefäß existieren. Induktive
Kochsysteme sind gegenüber ebenfalls möglichen Strahlungsheizungssystemen auch deshalb
besonders geeignet, weil bei Strahlungsheizungssystemen normalerweise das mindestens
eine Meßelement direkt von unten durch Wärmestrahlung aufgeheizt wird, so daß sich
ggf. Temperaturunterschiede zur Kochgefäßtemperatur ergeben können. Weiterhin ist
es bei induktiven Kochsystemen in der Regel einfacher, unterhalb der Kochplatte, beispielsweise
in der Nähe einer Induktionsspule, eine oder mehrere wärmeempfindliche Infrarotsensoren
geschützt anzubringen, da in diesem Bereich im Vergleich zu Strahlungsheizungssystemen
normalerweise deutlich niedrigere Temperaturen herrschen, was die Funktionsfähigkeit
und Lebensdauer von Infrarotsensoren verbessern kann.
[0014] Zudem kann bei induktiven Systemen das Material der Kochplatte so gewählt werden,
daß es besonders im Temperaturbereich typischer Topfbodentemperaturen, die normalerweise
beim Kochen unterhalb von ca. 140° liegen und beispielsweise beim Fritieren bei maximal
250°C bis 300°C liegen können, für die entsprechende Wärmestrahlung besonders durchlässig
ist. Eine Transmissionsfähigkeit bei höheren Temperaturen, also bei kürzeren Wellenlängen
der Wärmestrahlung, wie sie beispielsweise für Glaskeramikplatten bei Strahlungsheizungssystemen
erforderlich ist, ist nicht unbedingt notwendig, so daß das Kochplattenmaterial hinsichtlich
seiner Transmissionseigenschaften optimal auf die Erfordernisse bei der Temperaturerfassung
abgestimmt werden kann.
[0015] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können.
Kurzbechreibung der Zeichnungen
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. Die erste Zeichnungsfigur Fig. 1 zeigt in schematischer
Darstellung eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Temperaturerfassungsvorrichtung,
die bei einer Induktionskochstelle eingebaut ist. Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf
die Induktionskochstelle auf Fig. 1.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0017] Der schematische Vertikalschnitt der Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines elektrischen
Kochherdes, dessen Oberseite bzw. Arbeitsfläche durch eine horizontale Glaskeramikplatte
2 definiert wird, die eine einzige oder mehrere im Abstand voneinander liegende Kochstellen
bzw. Koch- oder Heizzonen 3 aufweisen kann. Die für die einzelnen Heizzonen vorgesehenen
Heizeinrichtungen 4 sind gegenüber der Innenseite bzw. Unterseite 5 der Platte 2 angeordnet
und werden bei dem gezeigten, induktiven Elektrowärmegerät durch im gezeigten Beispiel
mehrwindige, ebene Induktionsspulen 6 gebildet, die jeweils mit geringem Abstand unterhalb
der Glaskeramikplatte 2 befestigt sind. Die beispielhaft gezeigte Induktionsspule
6 ist an einen nicht dargestellten Hochfrequenzgenerator des Kochgerätes angeschlossen.
Im radial äußeren Bereich der ebenen Induktionsspule 6 sind in ihrem plattenzugewandten
Bereich zylindrische und sich nach unten trichterförmig erweiternde Wärmeabschirmungen
7 befestigt, die dafür sorgen, daß im Inneren sowie unterhalb der Abschirmung 7 das
durch die Spule 6 erzeugte elektromagnetische Wechselfeld stark abgeschwächt ist und
vom Bereich der Platte 2 nach unten strahlende Wärme weitgehend abgeschirmt ist.
[0018] Im abgeschirmten Bereich sind mit Sichtkontakt zur Plattenunterseite 5 schematisch
dargestellte Infrarotsensoren 8, beispielsweise mit einer infrarotempfindlichen Diode,
angeordnet, die an eine Auswerteelektronik 9 zur Verarbeitung des durch die Infrarotsensoren
bereitgestellten Spannungssignale angeschlossen sind. Die Auswerteelektronik 9 kann
auf einer Leiterplatte angeordnet sein, die im hermetisch abgeschlossenen Raum unterhalb
der Glaskeramikplatte 2 befestigt ist und die elektronischen Bauteile einer elektronischen
Steuereinrichtung für das Elektrogerät 1 trägt.
[0019] Die Form und Größe der der Induktionsspule 6 zugeordneten, im Beispiel kreisrunden
Heizzone 3 wird im Inneren der Kochmulde durch einen die Induktionsspule mit Radialabstand
umgebenden, bis an die Unterseite 5 der Glaskeramikplatte 2 heranreichenden Ring 10
definiert, der aus einem die elektromagnetische Strahlung der Spule 2 abschirmenden,
elektrisch leitfähigem Material, beispielsweise Aluminium bestehen kann. Auf der ebenen
Oberseite 11 der ca. ein Zentimeter dicken, planparallelen Kochplatte 2 kann die äußere
Begrenzung der runden Heizzone 3 durch einen nicht näher dargestellten Ring aus aufgedruckter
Dekorfarbe markiert sein, um für einen Benutzer eine lagerichtige, möglichst zentrische
Aufstellung von Kochgefäßen zu ermöglichen. Im Falle von Kochplatten 2 aus einem für
Licht im sichtbaren Spektrum transparenten Material kann die Berandung der Kochzone
durch den in diesem Falle von oben sichtbaren Ring 10 erkennbar sein.
[0020] Im Inneren der Heizzone 3 sind auf der Kochplattenoberseite 11 drei flache, kreisrunde
Farbschichtbereiche 15, 16, 17 aufgebracht, deren Durchmesser jeweils einen Bruchteil,
beispielsweise etwa ein Zehntel des Durchmessers der Kochzone beträgt. Die Farbschichtkreise
können beispielsweise in Dünnschicht- oder Dickschichttechnik z.B. durch Aufdrucken
aufgebracht sein und haben typische Dicken im Bereich von ca. 0,1 mm, so daß die weitgehend
ebenen Oberseiten 18, 19, 20 der Farbkreise gegenüber der Plattenoberseite 11 gleichmäßig
erhaben sind. Mit ihren Unterseiten 21, 22, 23 haften die Farbschichten fest auf der
Plattenoberseite 11. Die Zentren der Farbkreise 15, 16, 17 liegen mit gleichmäßigem
Abstand zueinander auf einem Kreis, dessen Durchmesser etwa 10% bis 30% kleiner sein
kann als der Kochzonendurchmesser. Dadurch bilden die erhabenen Farbschichten eine
Dreiecksanordnung, auf die ein in seiner Größe an die Größe der Kochzone 3 angepaßtes
Kochgefäß 25 kippsicher und wackelfrei aufstellbar ist. Wird das Kochgefäß 25 mehr
oder weniger zentrisch im Bereich der Kochzone aufgestellt, so berührt der weitgehend
ebene oder leicht kalottenförmig gekrümmte Kochgefäßboden 26 die Oberseiten 18, 19,
20 der Farbpunkte 15, 16, 17 jeweils über im wesentlichen die gesamte Fläche, so daß
unter dem Gewicht des Kochgefäßes und des darin befindlichen Kochgutes ein flächiger
Anpreßkontakt zwischen den Farbschichtelementen 15, 16, 17 und der Kochgefäßunterseite
26 sichergestellt ist.
[0021] Die auf kostengünstige Weise zuverlässig haftend anbringbaren Farbschichtkreise 15,
16, 17 bilden Meßelemente einer Temperaturerfassungsvorrichtung, die es gestattet,
die Temperatur des Kochgefäßes, insbesondere des Kochgefäßbodens 26, auf kostengünstige
Weise zuverlässig und genau zu bestimmen. Hierzu ist mindestens eines der Meßelemente
15, 16, 17 in Bezug auf den unterhalb der Platte 2 befindlichen Infrarotsensor 8 so
angeordnet, daß die in Kontakt mit der Plattenoberseite 11 stehende Unterseite des
Meßelementes in Sichtverbindung mit dem Infrarotsensor 8 steht. Alternativ zu der
skizzierten direkten Sichtverbindung kann eine wärmestrahlungsleitende Verbindung
zwischen Infrarotsensor und Meßelementunterseite auch mit Hilfe eines oder mehrerer
für die Reflexion von Infrarotstrahlung geeigneter Spiegel und/oder mit Hilfe wärmestrahlungsleitender
Lichtleitfasern geschaffen werden.
[0022] Wird nun ein Topf o. dgl. auf die Meßelemente 15, 16, 17 aufgestellt und durch Einschalten
der Induktionsheizung erwärmt, so werden aufgrund der zweckmäßig hohen Wärmeleitfähigkeit
und geringen Wärmekapazität der Meßelemente und aufgrund des großflächigen Anpreßkontaktes
zwischen Topfunterseite und Meßelementen die Unterseiten der Meßelemente mit nur geringer
Zeitverzögerung weitgehend die Temperatur annehmen, die der in Kontakt mit dem jeweiligen
Meßelement stehende Bereich des Topfbodens hat. Ein besonderer Vorteil der Erfindung
liegt nun darin, daß diese weitgehend der Topfbodentemperatur entsprechende Temperatur
an einer bzgl. ihrer Emissionseigenschaften genau definierten Referenzfläche vorliegt,
nämlich an der in Kontakt mit der Kochplattenoberseite stehenden Meßelementunterseite
21, 22, 23. Dadurch ist es möglich, mit Hilfe des Infrarotsensors 8 durch die infrarottransparente
Platte 2 hindurch von unten eine sehr genaue Temperaturmessung durchzuführen, da sich
Unterschiede bei der Abstrahlungsfähigkeit verschiedener Kochgefäßböden bei dieser
Art der Temperaturmessung nicht oder nur in vernachlässigbarer Weise auswirken. Das
Meßergebnis dieses Temperaturmeßverfahrens ist daher weitgehend unabhängig von der
Emissionsfähigkeit des Topfbodens, so daß Kochgefäße beliebiger Oberflächenbeschaffenheit
ohne Beeinträchtigung der Temperaturmessung verwendet werden können, solange die Topfbodenform
einen hinreichend großflächigen Berührungskontakt zu dem für die Messung verwendeten
Meßelement erlaubt. Dieser Berührungskontakt ist zweckmäßig um sicherzustellen, daß
das Meßelement durch Wärmeleitung sich schnell an die Topfbodentemperatur angleicht.
[0023] Da es die Erfindung ermöglicht, die Topfbodentemperatur oder die Bodentemperatur
anderer Kochgefäße zeitnah und relativ genau zu bestimmen, eignet sich eine erfindungsgemäße
Temperaturerfassung besonders gut für automatische, sensorunterstützte Kochsysteme,
bei denen die Heizleistung der jeweils den Kochzonen zugeordneten Heizeinrichtungen
in Abhängigkeit von der Kochgut- bzw. Kochgefäßtemperatur steuerbar ist. Jedoch kann
die erfaßte Temperatur auch lediglich zur Anzeige gebracht werden, um einem Bediener
ein das Kochgut schonendes und effektives Kochen, Braten, Fritieren o. dgl. zu ermöglichen.
1. Vorrichtung zur Erfassung der Temperatur eines Kochgefäßes, das auf einer Kochplatte,
insbesondere einer Glaskeramikplatte, eines Wärmegerätes im Bereich einer Heizzone
aufgestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Heizzone (3) auf der Oberseite (11) der Kochplatte (2) mindestens
ein flaches Meßelement (15, 16, 17) angeordnet ist, das eine zum Berührungskontakt
mit einem Boden (26) des Kochgefäßes (25) vorgesehene Oberseite (18, 19, 20) hat,
und daß eine Einrichtung (8) zur Bestimmung der Temperatur des Meßelementes vorgesehen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Kochplatte (2) mindestens ein Sensor, insbesondere ein Infrarotsensor
(8), zur Erfassung der Temperatur des Meßelementes (15, 16, 17) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Meßelement (15, 16, 17) durch eine auf die Oberseite (11) der Kochplatte
(2) selbsthaftend aufgebrachte Materialschicht gebildet ist, insbesondere durch eine
aufgedruckte Farbschicht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Meßelement durch ein gesondertes, auf der Oberseite (11) der Kochplatte
befestigtes dünnes Materialstück, insbesondere eine Metallfolie, gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (18, 19, 20) des Meßelementes (15, 16, 17) die Oberseite (11) der Kochplatte
geringfügig überragt, vorzugsweise um weniger als 0,2 mm, insbesondere um zwischen
0,05 mm und 0,15 mm.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Kochzone (3) mehrere Meßelemente (15, 16, 17) vorgesehen sind, insbesondere
drei in Dreiecksanordnung angeordnete Meßelemente.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Meßelement (15, 16, 17) exzentrisch zu einem Zentrum der Kochzone
(3) angeordnet ist und/oder daß kein Meßelement im Zentrum der Kochzone angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßelement (15, 16, 17) im wesentlichen aus einem gut wärmeleitenden Material
geringer Wärmekapazität besteht.
9. Elektrowärmegerät mit einer Kochplatte, insbesondere einer Glaskeramikplatte, auf
der mindestens eine mittels einer unterhalb der Kochplatte angeordneten Heizeinrichtung
beheizbare Heizzone definiert ist, sowie mit einer Vorrichtung zur Erfassung der Temperatur
eines auf der Heizzone aufgestellten Kochgefäßes, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Erfassung der Temperatur des Kochgefäßes (25) gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
10. Verfahren zur Erfassung der Temperatur eines Kochgefäßes, das auf einer Kochplatte,
insbesondere einer Glaskeramikplatte, eines vorzugsweise elektrischen Wärmegerätes
im Bereich einer Heizzone aufgestellt ist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Bereitstellung mindestens eines flachen Meßelementes (15, 16, 17) mit einer zum
Berührungskontakt mit einem Boden (26) des Kochgefäßes (25) vorgesehenen Oberseite
(18, 19, 20) im Bereich der Kochzone (3);
- Aufstellung eines Kochgefäßes (25) im Bereich der Kochzone derart, daß eine Bodenfläche
des Kochgefäßes im Berührungskontakt mit der Oberseite des Meßelementes tritt;
- Bestimmung der Temperatur des Meßelementes.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Temperatur des Meßelementes (15, 16, 17) von unten durch die Kochplatte
hindurch erfolgt, wobei vorzugsweise die von der Unterseite (21, 22, 23) des Meßelementes
durch die Kochplatte abgestrahlte Wärmestrahlung erfaßt wird.