[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestäuben von Produkten gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Die Bestäubung von Produkten zum Erhalt einer gewünschten Oberflächenbeschaffenheit
mittels eines Pudergases ist bekannt (siehe z.B. die DE 38 19 203 A1). Durch ein solches
Bestäuben wird beispielsweise die Oberfläche von frischen Druckprodukten präpariert,
damit sie beim Stapeln nicht aneinander kleben. Eine weitere Anwendung ist die Bestäubung
von Gummi sowie von Glas, (letzteres insbesondere bei der Herstellung von Verbundscheiben).
[0003] Ein Problem bei der Bestäubung von Produkten ist der überschüssige, nicht verbrauchte
Puder. Um ihn abzuführen, weisen die Bestäubungsvorrichtungen im allgemeinen eine
Absaugeinrichtung auf. Diese kann aber nicht verhindern, daß sich Puder an den Wänden
und der Decke eines Gehäuses festsetzt, welches Puderabgabedüsen umgibt. Das an den
Wänden und der Decke festsitzende Bestäubungspulver kann in Form von Fladen oder Flocken
abfallen und auf das zu bestäubende Produkt fallen und dieses dadurch verunreinigen.
[0004] Um diesem Problem abzuhelfen, werden heute in Bestäubungsvorrichtungen mikroporöse
Platten als Wände und Decke verwendet, wobei die mikroporösen Platten aus Druckluftkammern
auf ihrer Außenseite mit Druckluft beaufschlagt werden. Auf diese Weise tritt aus
den Oberflächen der mikroporösen Wände ständig Luft mit geringer Geschwindigkeit aus,
wodurch verhindert wird, daß sich auf den Wänden Puderpartikel ansammeln (siehe die
DE 196 48 227 A1).
[0005] Diese mikroporösen Wände erfüllen ihren Zweck zufriedenstellend, bestehen jedoch
aus einem speziellen gesinterten Kunststoff, der sehr teuer ist.
[0006] Demgemäß ist es die Aufgabe der Erfindung, eine wirtschaftlichere Lösung für die
Fernhaltung des Puders von den Gehäusewänden zu finden.
[0007] Diese Aufgabe ist durch eine Bestäubungsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
[0008] Es wurde gefunden, daß luftdurchlässige Filtermatten, die wesentlich preiswerter
sind als die mikroporösen Platten des Stands der Technik, den Zweck, Puder von der
Oberfläche der durch sie gebildeten Wand fernzuhalten, auf sehr zufriedenstellende
Weise erfüllen.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Ein weiterer Vorteil gegenüber einer Bestäubungsvorrichtung mit mikroporösen Platten
besteht darin, daß eine Beaufschlagung mit Druckluft und die damit verbundenen apparativen
Maßnahmen nicht erforderlich sind, sondern daß ein normaler Ventilator genügt, um
Luft durch die Filtermatten zu bewegen (Anspruch 2).
[0011] Wenn die Produktbreite in transversaler Richtung zur Förderrichtung verhältnismäßig
groß ist, kann eine Mehrzahl von Ventilatoren eingesetzt werden (Anspruch 3).
[0012] Wenn nur eine Wand bzw. Decke des Vorrichtungsgehäuses Filtermatten umfaßt, verläuft
der durch diese abgegebene Luftstrom bevorzugt überwiegend parallel zum Pudergasstrom
(Anspruch 4). Damit wird nach oben gelangender Puder wirksam nach unten bzw. zum offenen
Ende des Vorrichtungsgehäuses und damit in die Nähe der Absaugeinrichtung bewegt.
[0013] Die Filtermatten werden bevorzugt von einem als Gitter ausgebildeten Mattenhalter
getragen (Anspruch 5). Dadurch wird so wenig Fläche wie möglich vom Mattenhalter eingenommen
so, daß ein homogener Luftstrom erzeugt wird.
[0014] Es ist vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäß verwendeten luftdurchlässigen Filtermatten
auswechselbar in der Vorrichtung angebracht sind (Anspruch 6), indem sie beispielsweise
dem Mattenhalter entnommen und durch neue ersetzt werden. Dadurch ist es möglich,
bei einem eventuellen Verstopfen der Poren der Filtermatten und der damit verbundenen
Funktionsverschlechterung schnell für Abhilfe zu sorgen.
[0015] Deshalb wird es auch bevorzugt, daß die erfindungsgemäß verwendete Filtermattenanordnung
bei einzelnen Wänden eine Mehrzahl von unmittelbar nebeneinander angeordneten Filtermatten
umfaßt (Anspruch 7), so daß die Auswechslung erleichtert wird.
[0016] Bevorzugt bestehen die Filtermatten aus einem Polyester-Material (Anspruch 8), genauer
gesagt aus Polyester-Fasern. Dieses Material ist sehr strapazierfähig, beispielsweise
feuchtigkeitsbeständig bis etwa 100 % relative Luftfeuchtigkeit und temperaturbeständig
bis etwa 100° C. Die Fasern sind bruchsicher und bedingt regenerierbar (Ausklopfen,
Auswaschen der Filtermatten ist möglich).
[0017] Bevorzugte Filtermatten weisen eine Materialdicke von 10-30 mm, vorzugsweise 15-20
mm, ein Gewicht pro m
2 von 150-200 g, bevorzugt 180 g, und eine Anfangsdruckdifferenz von 25-45 Pa, bevorzugt
30-40 Pa und insbesondere etwa 33 Pa auf (Anspruch 9).
[0018] Es wird am meisten bevorzugt, daß die obere oder Decken-Gehäusewand und zwei seitliche
oder auch alle vier seitlichen Gehäusewände jeweils eine Filtermattenanordnung aufweisen
(Anspruch 10).
[0019] In diesem Fall sind alle Gehäusewände, die eine Filtermattenanordnung umfassen, von
einem einzigen zusammenhängenden oder mehreren getrennten Luftkästen umgeben (Anspruch
11).
[0020] Absaugeinrichtungen sind bevorzugt am unteren Ende von den zwei längeren seitlichen
bzw. zur Produkt-Förderrichtung transversalen Gehäusewänden entlang der gesamten Länge
der Wände angeordnet (Anspruch 12). Dies ermöglicht eine effiziente Absaugung von
überschüssigem Puder.
[0021] Insbesondere in dem Fall, in dem die seitlichen Wände keine Filtermattenanordnung
umfassen, weist die Absaugeinrichtung eine Puderfangwand auf, die eventuell von den
Seitenwänden abfallenden Puder aufnehmen kann (Anspruch 13).
[0022] Die Absaugeinrichtung weist eine Absaugöffnung auf, deren Größe mit einem Schieber
verstellbar ist (Anspruch 14). Damit kann der Sog auf den Streupuder reguliert werden.
[0023] Die Luft, welche durch die Filtermattenanordnung bewegt wird, wird vorzugsweise durch
ein Filter gereinigt, um einem Verstopfen der Filtermatten von der Rückseite her vorzubeugen
(Anspruch 15).
[0024] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. In dieser zeigen
- Fig. 1
- eine Bestäubungsvorrichtung, in welcher die Deckenwand des Gehäuses der Vorrichtung
eine Filtermattenanordnung umfaßt.
- Fig. 2
- eine Bestäubungsvorrichtung, in der die Deckenwand und die transversalen vertikalen
Wände des Gehäuses der Vorrichtung Filtermattenanordnungen umfassen.
- Fig. 3
- einen als Gitter ausgebildeten Mattenhalter, der zwei Filtermatten enthält.
[0025] In Figur 1 bezeichnet 10 eine Bestäubungsvorrichtung. Sie weist ein Gehäuse 12 mit
Wänden 19, 20 und 21 auf. In dem Gehäuseinneren 30 befinden sich eine Puder-Verteilleiste
14 für Pudergas, die mit in Leistenlängsrichtung regelmäßig beabstandeten Düsen 15
in Verbindung steht. Letztere erzeugen einen vorhangähnlichen Pudergasstrom 16, der
auf die Oberfläche eines zu bestäubenden Produktes 18 gelenkt wird. Die Abgabeleiste
14 verläuft senkrecht zur Zeichenebene und trägt die Düsen 15 in einem Abstand von
etwa 10 bis 20 cm, so daß sich die von den einzelnen Düsen abgegebenen Puderkegel
überlappen.
[0026] Die Deckenwand 21 des Gehäuses 12 umfaßt eine Filtermattenanordnung 22. Diese wird
von mehreren senkrecht zur Zeichenebene hintereinander angeordneten Ventilaroren 25
über einen Luftkasten 26 mit Luft beaufschlagt (Pfeil 28a) und gibt einen flächigen
Luftvorhang 28b ab. Die angesaugte Luft wird durch einen Filter 32 gereinigt.
[0027] Am unteren Ende der Seitenwände 19, 20 befindet sich jeweils ein Absaugkasten 34,
der einen Absaugschlitz 37 aufweist, dessen Größe mit einem Schieber 38 verstellbar
ist. Dadurch kann das Absaugen von Streupuder aus dem Gehäuseinneren 30 eingestellt
werden. Eine Pulverfangwand 36 steht über die Verlängerung der Seitenwände 19, 20
über, um von dort Puder aufzufangen.
[0028] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 umfassen nicht nur die Deckenwand 21 des Gehäuses
12, sondern auch die Seitenwände 19, 20 des Gehäuses Filtermattenanordnungen 22, 23,
24. In dieser Ausführungsform werden also alle über der Produktförderbahn liegenden
Gehäusewände durch einen aus ihnen austretenden flächigen Luftstrom 28b, 28d bzw.
28f gegen Puderablagerungen geschützt.
[0029] Die seitlichen Wände 19, 20 und die Deckenwand 21 des Gehäuses 12sind von einem gemeinsamen
Luftkasten 26 umgeben. In diesen werden wiederum durch einen Satz senkrecht zur Zeichenebene
beabstandeter Ventilatoren 25 Luftströme 28a, 28c, 28e geblasen, welche dann durch
die Filtermattenanordnungen 22, 23, 24 treten.
[0030] Eine vor der Mattenanordnung 22 liegende Lochblende 42 verhindert, daß die Luft überwiegend
durch diese direkt angeströmte Mattenanordnung austritt.
[0031] Der Filter 32 und die Abgabeleiste 14, die Düsen 15 und der Pudergasstrom 16 im Inneren
des Gehäuses 12 sind ähnlich wie bei Fig. 1 beschrieben. Auch die Ansaugeinrichtung
34 mit Öffnung 37, Schieber 38 und Puderfangkante 36 entsprechen denjenigen von Fig.
1.
[0032] Fig. 3 zeigt eine Filtermattenanordnung 22, die aus zwei unmittelbar nebeneinander
angeordneten Filtermatten 40a, 40b besteht. Die Filtermatten werden von einem als
Gitter ausgebildeten Mattenhalter 60 getragen.
[0033] Dieser ist in in Fig. 3 nicht näher dargestellten Führungen, z.B. den Führungen 62
von Fig. 1 und Fig. 2, verschiebbar.
[0034] Zur leichteren Wartung können die Gehäusewände 19, 20, 21 jeweils zwei Mattenhalter
60 halber Länge aufweisen, die zur einen Seite bzw. der anderen Seite des Vorrichtungsgehäuses
herausgezogen werden können.
1. Bestäubungsvorrichtung mit einem Gehäuse (12) und mindestens einer Pudergas-Abgabeeinrichtung
(14, 15), welche einen Pudergasstrom (16) auf eine Oberfläche von in einer Förderrichtung
bewegten Produkten (18) abgibt, und einer Absaugeinrichtung (34) für unverbrauchtes
Pudergas, wobei mindestens eine Gehäusewand (19, 20, 21) für einen Luftstrom (28a
28c, 28e) durchlässig ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine durchlässige Gehäusewand (19, 20, 21) eine luftdurchlässige Filtermattenanordnung
(22, 23, 24) umfaßt.
2. Bestäubungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom (28a, 28c, 28e) mittels mindestens eines Ventilators (25) durch die
Filtermattenanordnung (22, 23, 24) bewegt wird.
3. Bestäubungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß transversal zur Förderrichtung der Produkte (18) mehrere Ventilatoren (25) angeordnet
sind.
4. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom (28b) überwiegend parallel zum Pudergasstrom (16) verläuft.
5. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die luftdurchlässige Filtermattenanordnung (22, 23, 24) von einem als Gitter ausgebildeten
Mattenhalter (60) getragen ist.
6. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die luftdurchlässige Filtermattenanordnung (22, 23, 24) auswechselbar ist.
7. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtermattenanordnung (22, 23, 24) eine Mehrzahl von unmittelbar nebeneinander
angeordneten Filtermatten (40a, 40b) umfaßt.
8. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtermattenanordnung (22, 23, 24) aus einem Polyester-Material besteht.
9. Bestäubungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtermattenanordnung (22, 23, 24) eine Materialdicke von 10-30 mm, vorzugsweise
15-20 mm, ein Gewicht pro m2 von 150-200 g, bevorzugt 180 g, und eine Anfangsdruckdifferenz von 25-45 Pa, bevorzugt
30-40 Pa und insbesondere 33 Pa aufweist.
10. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine obere (19) und mindestens zwei seitliche (20, 21) Gehäusewände jeweils eine
Filtermattenanordnung (22, 23, 24) aufweisen.
11. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Filtermattenanordnung (22, 23, 24) umfassenden Gehäusewände (19, 20, 21)
von einem Luftkasten (26) umgeben sind.
12. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Absaugeinrichtungen (34) für unverbrauchtes Pudergas am unteren Ende von zwei
zur Produktförderrrichtung transversalen Gehäusdewänden (19, 21) angeordnet sind.
13. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeinrichtung (34) mindestens eine Puderfangwand (36) aufweist, die in Verlängerung
einer nicht luftdurchlässigen Gehäusewand liegt.
14. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeinrichtung (34) eine Ansaugöffnung (37) aufweist, die mit einem Schieber
(38) verstellbar ist.
15. Bestäubungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe zu den Ventilatoren (25) mindestens ein Luftfilter (32) angeordnet ist.