[0001] Die Erfindung liegt im Gebiete der Förderung und Weiterverarbeitung von flachen Gegenständen,
insbesondere von Druckprodukten, und betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung nach
den Oberbegriffen der entsprechenden, unabhängigen Patentansprüche. Verfahren und
Vorrichtung dienen zum Zusammentragen von flachen Gegenständen, insbesondere von Druckprodukten.
[0002] In der Druckereibranche besteht ein Verfahren zum Zusammentragen darin, je eine Mehrzahl
von Druckprodukten zu einem Stapel zusammenzufügen, wobei die in jedem zusammengetragenen
Stapel enthaltenen Druckprodukte sich üblicherweise voneinander unterscheiden und
wobei üblicherweise alle zusammengetragenen Stapel im wesentlichen dieselben Druckprodukte
in im wesentlichen derselben Reihenfolge enthalten. In der Versandraumtechnik werden
beispielsweise je eine Mehrzahl von fertigen Druckprodukten zu Versandeinheiten zusammengetragen
und dann als Stapel beispielsweise in eine Folie eingeschweisst. Ebenfalls in der
Versandraumtechnik werden auch verschiedene Beilagen zusammengetragen und dann als
Beilagen-Stapel in ein Hauptprodukt, beispielsweise in eine Zeitung eingesteckt. Sowohl
die genannten fertigen Druckprodukte als auch die Beilagen können sehr verschiedene
Formate und verschiedene Dicken haben. Dazu wird es immer mehr üblich, auch andere
flache Gegenstände wie beispielsweise CDs oder Musterpackungen verschiedenster Art
in derselben Weise zusammen mit Druckprodukten zu verarbeiten. Im Bereiche des Buchdrucks
werden für jedes zu bindende Buch eine Mehrzahl von Signaturen zusammengetragen, wobei
jede Signatur eine Mehrzahl der Buchseiten enthält und alle Signaturen üblicherweise
dasselbe Format aufweisen. Selbstverständlich können in derselben Art für beliebige
Zwecke auch "Stapel", die nur einen flachen Gegenstand umfassen, erstellt werden.
[0003] Gemäss dem Stande der Technik werden Druckprodukte zusammengetragen, indem entstehende
Stapel entlang einer Zusammentragstrecke hintereinander an einer Reihe von Zuführungsstellen
vorbei gefördert werden und indem den entstehenden Stapeln in jeder Zuführungsstelle
ein Druckprodukt zugefügt wird. Die entstehenden Stapel werden entlang der Zusammentragstrecke
parallel zu ihrer flächigen Ausdehnung gefördert, wobei sie auf einer mitgeförderten
oder stationären, horizontalen oder schiefen Stapelauflage aufliegen, welche Stapelauflage
sich in der Förderrichtung erstreckt. Zu derartig geförderten Stapeln werden die zuzufügenden
Druckprodukte meist senkrecht zur Stapelförderrichtung zugeführt und auf den Stapeln
deponiert. Die Stapel können auch nicht parallel zur flächigen Ausdehnung der Druckprodukte
gefördert werden, wobei sie üblicherweise je an einer sich quer zur Förderrichtung
erstreckenden und in Förderrichtung schiefen Stapelauflage anliegen und gegen unten
gestützt sind und wobei die Stapelauflagen mit den entstehenden Stapeln mitgefördert
werden. Dabei werden die zuzufügenden Druckprodukte meist mit der Stapelförderrichtung
gleichgerichtet zugeführt.
[0004] Bei einer Stapelförderung parallel zur flächigen Ausdehnung der Druckprodukte bzw.
parallel zu den Stapelauflageflächen (Parallelförderung) sind die Stapel entlang der
Zusammentragstrecke im wesentlichen hintereinander stehend angeordnet und die Distanz
von Stapel zu Stapel entlang der Zusammentragstrecke ist im wesentlichen durch die
grössten zu verarbeitenden Produktformate bestimmt. Bei einer Förderung nicht parallel
oder eben im wesentlichen quer zur flächigen Ausdehnung der Druckprodukte bzw. zu
den Stapelauflageflächen (Querförderung) sind die Stapel entlang der Zusammentragstrecke
im wesentlichen hintereinander liegend angeordnet, so dass die Distanz von Stapel
zu Stapel im wesentlichen durch die grösste zu erwartende Stapelhöhe bzw. Dicke bestimmt
wird. Da die Stapel üblicherweise gegenüber ihrer Breite und Länge (flächige Ausdehnung
der gestapelten Produkte) eine relativ kleine Höhe oder Dicke aufweisen, bedeutet
dies, dass die Parallelförderung für eine gleiche Förderleistung eine viel grössere
Geschwindigkeit benötigt als die Querförderung.
[0005] Die Länge einer Zusammentragstrecke wird in jedem Falle dadurch bestimmt, wie viele
Zuführungsstellen vorzusehen sind und wie viel Platz entlang der Zusammentragstrecke
jede Zuführungsstelle benötigt. Mit relativ einfachen Anordnungen ist es beim Zusammentragen
mit Parallelförderung möglich, die Zuführungsstellen derart anzuordnen, dass die Stapel
zwischen aufeinanderfolgenden Zuführungsstellen nicht viel mehr als um ihre Ausdehnung
in Förderrichtung gefördert werden müssen, das heisst, dass einem entstehenden Stapel
beispielsweise in jedem Fördertakt ein Produkt zugefügt werden kann. Wenn dies auch
bei Querförderung möglich wäre, könnten Zusammentragstrecken mit Querförderung bedeutend
kürzer sein als Zusammentragstrecken mit Parallelförderung. Gemäss dem Stande der
Technik ist dies aber nicht möglich. Sehr kompakte Anordnungen zum Zusammentragen
bestehen deshalb aus Kombinationen von Parallel- und Querfördersystemen. Solche Kombinationen
sind beispielsweise trommelförmige Anordnungen, in denen die entstehenden Stapel um
den Umfang der Trommel quer gefördert werden und gleichzeitig in axialer Richtung
parallel, was zu einer sprialförmig verlaufenden Zusammentragstrecke führt. Dasselbe
wird in linearen Anordnungen erreicht, in denen die entstehenden Stapel zusammen mit
V-förmigen Abteilen quer gefördert und gleichzeitig in den Abteilen parallel verschoben
werden, was zu einer diagonal verlaufenden Zusammentragstrecke führt.
[0006] Einer der Gründe, warum Zuführungsstellen zu Zusammentragstrecken mit Querförderung
relativ viel Platz brauchen, besteht darin, dass jedes zuzuführende Druckprodukt zuerst
zwischen zwei aufeinanderfolgende Stapel bzw. Stapelauflagen eingebracht werden muss,
bevor es auf dem einen der Stapel positioniert werden kann. Je kleiner die Abstände
zwischen den Stapelauflagen sind, desto höhere Genauigkeit ist von diesem Einführungsschritt
gefordert. Üblicherweise werden die Produkte von oben und hängend zugeführt, hängend
zwischen den Stapelauflagen eingeführt und dann losgelassen, wenn die gehaltenen oberen
Kanten noch über der Stapelauflage positioniert ist. Das heisst mit anderen Worten,
dass die beim Einführen vorlaufende Kante im wesentlichen ungeführt ist und dass für
ein Produkt, dessen Ausdehnung zwischen vorlaufender und nachlaufender Kante im Vergleich
zur Höher der Stapelauflagen klein ist, der freie Fall relativ lang ist. Dies bedeutet,
dass die Einführung relativ langsam vor sich zu gehen hat und deshalb mehrere Fördertakte
benötigt, so dass die Zuführungsstellen entlang der Zusammentragstrecke eine entsprechende
Länge haben müssen. Es bedeutet aber auch, dass ein solches System der Formatverschiedenheit
der zuzuführenden Druckprodukte enge Grenzen setzt und dass auch die absoluten Fördergeschwindigkeiten
gegen oben begrenzt sind, insbesondere dann, wenn die zuzuführenden Produkte wenig
stabil und schon durch wenig Fahrtwind merklich deformiert werden.
[0007] Ein Zusammentragsystem mit einer Vielzahl von V-förmigen Abteilen, in die an jeder
Zuführungsstelle ein hängend zugeführtes Druckprodukt eingeführt und an der nachlaufenden
Wand des Abteils angelegt wird, ist beispielsweise beschrieben in der Publikation
CH-668245 (F192). Die Zuführungsstellen sind in diesem System hintereinander angeordnet
und haben einen Abstand voneinander, der fast zwanzig mal grösser ist als die Ausdehnung
der Abteile in Förderrichtung (ca. zwanzig Fördertakte zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Zuführungsstellen). In der Publikation EP-0857681 (F442) wird vorgeschlagen, die Produkte
hängend und von seitlich oben zwischen L-förmigen Stapelauflagen einzuführen und loszulassen,
wenn ihre obere Kante seitlich auf die Stapelauflage ausgerichtet und noch über dieser
positioniert ist.
[0008] Auf diese Weise wird es möglich, die Zuführungsstellen einander entlang der Zusammentragstrecke
überlappend anzuordnen und damit den Abstand zwischen Zuführungsstellen je nach Anordnung
auf eine Grösse zu reduzieren, die nur noch einigen wenigen Fördertakten entspricht.
Auch in dieser Anordnung sind die bei der Einführung in die Abteile vorauslaufenden
Kanten ungeführt, so dass die Einschränkungen bezüglich Einführungsgeschwindigkeit
und absoluter Fördergeschwindigkeit in gleicher Weise bestehen wie für die Einführung
von oben ohne seitliche Komponente.
[0009] Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Zusammentragen von flachen Gegenständen zu schaffen, wobei es mit dem erfindungsgemässen
Verfahren und der erfindungsgemässen Vorrichtung nicht nur möglich werden soll, Querförderung
entlang der Zusammentragstrecke mit in Fördertakten kleinen Abständen zwischen Zuführungsstellen
zu kombinieren sondern mit denen es auch möglich werden soll, die bis anhin gültigen
Grenzen betreffend Verarbeitung von verschiedenformatigen Gegenständen und betreffend
Fördergeschwindigkeiten auch bei der Verarbeitung von wenig stabilen Gegenständen
markant auszuweiten. Das heisst mit anderen Worten, die Erfindung soll das Zusammentragen
in kompakteren Anordnungen mit höheren Stückleistungen möglich machen, als dies beim
Zusammentragen gemäss dem Stande der Technik möglich ist.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung, wie sie in den
Patentansprüchen definiert sind.
[0011] Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung basieren auf
der Idee, die zuzuführenden, flachen Gegenstände an den vorlaufenden Kanten gehalten
zwischen die Stapelauflagen einzuführen und erst loszulassen, wenn der eingeführte
Gegenstand im wesentlichen auf die Stapelposition ausgerichtet ist und es nur noch
eine sehr kleine, ungeführte Bewegung braucht, um den Gegenstand endgültig auf dem
Stapel. bzw. an der Stapelauflage anliegend zu positionieren. Dabei werden die Gegenstände
unmittelbar vor der Einführung und während der Einführung in einer Richtung bewegt,
die eine Komponente parallel zur Stapelförderrichtung aufweist. Beispielsweise werden
Gegenstände also von oben in V-förmige Abteile eingeführt, wobei die untere Kante
jedes einzuführenden Gegenstandes von einem Halteelement gehalten wird und wobei das
Halteelement erst desaktiviert wird, wenn die gehaltene Kante im wesentlichen den
Boden des Abteils erreicht hat, von welchem Boden der losgelassenen Gegenstand für
die Weiterförderung gestützt wird. Wie noch zu zeigen sein wird, sind in derselben
Weise auch Zuführungen von der Seite oder von unten möglich.
[0012] Die gehaltene Führung der vorlaufenden Kanten bei der Einführung zwischen aufeinanderfolgende
Stapel oder Stapelauflagen erlaubt eine bedeutend höhere Einführungsgenauigkeit als
eine gehaltene Führung der nachlaufenden Kanten und macht die Einführung dadurch viel
weniger abhängig von der Stabilität der Gegenstände und damit von der Einführungsgeschwindigkeit.
Die hohe Einführungsgenauigkeit erlaubt es auch, die Stapelauflageflächen enger aufeinander
folgen zu lassen, was wiederum die Stapelfördergeschwindigkeit reduzieren oder die
Stückleistung bei gleicher Stapelfördergeschwindigkeit erhöhen kann. Ein weiterer
Vorteil, der sich aus der gehaltenen Führung der bei der Einführung zwischen die Stapelauflagen
vorlaufenden Kanten und aus der damit verbundenen Einführungsgenauigkeit ergibt, ist
die Möglichkeit, den Stapeln Gegenstände mit sehr verschiedenen Formaten und Dicken
zuzuführen, ohne dass diese bei der Einführung oder bei der Positionierung auf den
Stapeln miteinander in Konflikt kommen können.
[0013] Vorrichtungsmässig erfordert die genannte erfinderische Idee der Einführung zwischen
die Stapelauflagen mit gehalten geführten, vorlaufenden Kanten ein Stapelfördermittel
mit hintereinander förderbaren Stapelauflagen und ein Zuführungsfördermittel mit hintereinander
förderbaren Halteelementen, die derart angeordnet sind, dass der Förderweg der Halteelemente
den Förderweg der Stapelauflagen kreuzt. Dabei sind die beiden Förderungen derart
aufeinander abzustimmen, dass je ein Halteelement bei dieser Kreuzung zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Stapelauflagen hindurch bewegt wird. Ferner sind Mittel vorzusehen,
mit denen die Halteelemente während dieser Hindurchförderung, vorteilhafterweise ganz
am Ende dieser Hindurchförderung desaktiviert werden.
[0014] Die Fördersysteme mit sich kreuzenden Förderwegen werden in an sich bekannter Weise
realisiert, indem Stapelauflagen und Halteelemente an voneinander unabhängigen Förderorganen
(z.B. Zugketten) angeordnet werden und die Förderorgane in zueinander parallelen Ebenen
angeordnet werden. Dabei können Stapelauflagen und Halteelemente je einseitig und
gegeneinander gerichtet an den entsprechenden Förderorganen angeordnet sein, derart,
dass sie sich im Betrieb an der Kreuzungsstelle durchkämmen. Es können aber auch mehr
als zwei Förderorgane vorgesehen werden, derart, dass die Halteelemente zwischen zwei
voneinander beabstandeten Teilen von Stapelauflagen gefördert werden oder zwei Halteelement-Teile
beidseitig von Stapelauflagen.
[0015] Das erfindungsgemässe Verfahren und beispielhafte Ausführungsformen der erfindungsgemässen
Vorrichtung werden im Zusammenhang mit den folgenden Figuren im Detail beschrieben.
Dabei zeigen:
- Figuren 1 und 2
- das Prinzip des erfindungsgemässen Verfahrens, dargestellt anhand einer Einführung
zwischen L-förmige Stapelauflagen und einer Positionierung an der nachlaufenden Stapelauflage
(Figur 1) oder an der vorlaufenden Stapelauflage (Blickrichtung quer zu Zusammentrag-
und Zuführungsstrecke);
- Figur 3
- ein Ausschnitt aus einer beispielhaften Zusammentragstrecke mit zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden
Zuführungsstellen;
- Figuren 4 bis 6
- die Einführung zwischen die Stapelauflagen und die Positionierung auf den Stapeln
im Detail für beispielhafte Zuführungen in V-förmige Abteile (Figuren 4 und 5) und
auf L-förmige Stapelauflagen (Figur 6);
- Figuren 7 bis 9
- drei verschiedene, beispielhafte Ausführungsformen der sich kreuzenden Fördermittel
mit Stapelauflagen und Halteelementen (Blickrichtung parallel zu den Förderebenen).
[0016] Figuren 1 und 2 zeigen zur Illustration des erfindungsgemässen Verfahrens zwei Ausschnitte aus beispielhaften
Ausführungsformen der erfindungsgemässen Anordnung zum Zusammentragen. Gezeigt sind
sehr schematisch eine Zusammentragstrecke 1 mit in Stapelförderrichtung hintereinander
geförderten, sich quer zur Zusammentragstrecke 1 erstreckenden und in Stapelförderrichtung
schief angeordneten, L-förmigen Stapelauflagen 2 und eine Zuführungsstrecke 3 mit
in Zuführungsrichtung geförderten Halteelementen 4 in Form von Greifern, die mit entsprechenden
Steuermitteln (beispielsweise Kulissen; nicht dargestellt) zum Ergreifen eines zuzuführenden
Gegenstandes 5 geschlossen und zum Loslassen des ergriffenen Gegenstandes 5 wieder
geöffnet werden können. Die Blickrichtung ist in beiden Fällen quer zu den Förderrichtungen
und parallel zu den Stapelauflagen 2 gerichtet, so dass von den letzteren und von
den zugeführten Gegenständen 5 nur die Kanten bzw. Schmalseiten sichtbar sind.
[0017] Die Zusammentragstrecke 1 und die Zuführungsstrecke 3 schneiden sich im Bereiche
der Zuführungsstelle unter einem Winkel α, der kleiner ist als 90°, das heisst die
Zuführrichtung hat eine Komponente, die mit der Stapelförderrichtung gleichgerichtet
ist.
[0018] Die L-förmigen Stapelauflagen 2 bestehen im wesentlichen aus einer Auflagefläche
7 und einer Stoppleiste 8, wobei die Stoppleisten 8 in beiden dargestellten Fällen
unten an den Auflageflächen 7 angeordnet sind und dadurch an den Auflageflächen 7
anliegende Gegenstände oder Stapel 9 von unten stützen. Die Auflageflächen 7 erstrecken
sich quer zur Förderrichtung und bilden mit einer Vertikalen einen vorteilhafterweise
spitzen Winkel. Die Auflageflächen 7 können auch flacher ausgerichtet sein oder als
Extremfall auch horizontal, also parallel zur Stapelförderrichtung ausgerichtet sein.
[0019] Die zugeführten Gegenstände 5 sind als relativ flexible Druckprodukte dargestellt,
die an einer Falzkante (gehaltene Kante 5.1) gehalten sind. Dies ist aber für die
Erfindung keine Bedingung, die Gegenstände 5 können auch steif sein und/oder an einer
beliebigen Kante gehalten werden.
[0020] Gemäss
Figur 1 sind die Stapelauflagen 2 derart angeordnet, dass ihre oberen Kanten gegenüber den
unteren Kanten nachlaufend sind. Die zugeführten Gegenstände 5 werden von den Halteelementen
4 derart gehalten, dass die gehaltenen Falzkanten 5.1 nach vorne gerichtet sind. Die
Gegenstände 5 werden dadurch beim Einführen zwischen die Stapelauflagen 2 über die
obere Kante je einer Auflagefläche 7 gezogen, welche Kanten für ein problemloses Abrutschen
beispielsweise etwas gegen hinten gebogen oder entsprechend abgerundet sind. Zum Entlassen
der Gegenstände 5 werden die Halteelemente 4 erst unmittelbar vor der Höhe der Stoppleiste
8 geöffnet. Ein derart entlassener Gegenstand, der nach der Entlassung nicht mehr
angetrieben wird, wird dank seiner Trägheit von der nachlaufenden Auflagefläche 7
und gegebenenfalls bereits darauf gestapelten Gegenständen (Stapel 9) eingeholt und
dadurch an diese angelegt und wird durch die Schwerkraft gegen die Stoppleiste 8 getrieben.
[0021] Im dargestellten Falle ist die Position des Halteelements 4 während beispielsweise
vier Fördertakten, in denen es sich zwischen zwei Stapelauflagen 2 bewegt, immer etwa
mittig zwischen diesen Stapelauflagen positioniert. Ein bereits vorliegender Stapel
9 darf also auf keinen Fall dicker sein als die Hälfte der Distanz zwischen den Stapelauflagen
2. In keinem Falle kann die vorlaufende, geführte Kante 5.1 beim Einführen in Konflikt
kommen mit bereits gestapelt vorliegenden andern Gegenständen, auch wenn diese im
Vergleich zur Höhe der Stapelauflagen 2 eine nur sehr kleine Ausdehnung haben.
[0022] Wenn die Stapelauflagen 2 eine Geschwindigkeit v.1 aufweisen, müssen die Halteelemente
4 für den in der Figur 1 dargestellten Fall eine Geschwindigkeit v.2 aufweisen, deren
Komponente in Richtung der Zusammentragstrecke 1 um eine Relativgeschwindigkeit v=
grösser ist als v.1 und deren Komponente v⊥ senkrecht zur Zusammentragstrecke 1 der
gewünschten Einführgeschwindigkeit entspricht. Der Winkel α und die Abstände L.2 (oder
deren Projektion L'.2 auf die Zusammentragstrecke 1) zwischen den Halteelementen 4
ergeben sich aus dem Verhältnis von v.1+v= und v⊥ und aus den Abständen L.1 zwischen
den Stapelauflagen, wobei v= im dargestellten Falle durch die Schiefe der Auflageflächen
7 bestimmt ist. Je höher die Einführungsgeschwindigkeit v⊥ sein soll und je steiler
die Stapelauflagen 2 sind, desto grösser wird α. Im vorliegenden Fall ist L'.2 und
damit auch L.2 grösser als L.1.
[0023] Figur 2 zeigt ein Einführen von Gegenständen 5 zwischen aufeinanderfolgende Stapelauflagen
2 und deren Positionieren auf der Auflagefläche 7 der vorlaufenden Stapelauflage 2.
Die Auflageflächen 7 haben vorlaufende obere Kanten. Die Gegenstände 5 sind bei der
Zuführung derart ausgerichtet, dass die gehaltenen vorlaufenden Kanten nach hinten
gerichtet sind. Die in diesem Falle vorlaufenden, ungeführten Teile der zuzuführenden
Gegenstände mit den ungeführten Kanten 5.2 treffen zuerst auf die oberen Kanten von
vorlaufenden Stapelauflagen 2 und werden während der Einführung über diese gezogen.
Diese Stapelauflage-Kanten sind für ein problemloses Darüberziehen beispielsweise
mit entsprechenden, frei drehenden Rollen 10 ausgerüstet. Auch hier werden die zuzuführenden
Gegenstände 5 über die Auflageflächen 7 bzw. über bereits auf diesen gestapelte Gegenstände
(Stapel 9) nach unten gezogen, wobei die Halteelemente 4 zu Beginn der Einführung
näher an der vorlaufenden Auflagefläche 2 und am Ende der Einführung näher an der
nachlaufenden Auflagefläche positioniert sind. Der eingeführte Gegenstand 5 wird dadurch,
schon bevor er aus dem Halteelement 4 entlassen wird, auf der Auflagefläche 7 oder
auf darauf gestapelten Gegenständen (Stapel 9) positioniert und mitgefördert. Nach
dem Loslassen rutscht er durch die Schwerkraft gegen die Stoppleiste 8. Die Auflageflächen
7 sind in diesem Falle vorteilhafterweise weniger steil angeordnet als im Falle, wie
er in der Figur 1 dargestellt ist, damit der in jenem Falle durch die Trägheit der
losgelassenen Gegenstände erreichte Effekt mindestens teilweise durch die Schwerkraft
übernommen werden kann.
[0024] Die Geschwindigkeit v.2 der Halteelement 4 im Falle, wie er in der Figur 2 dargestellt
ist, hat eine Komponente parallel zur Zusammentragstrecke 1, die um eine Relativgeschwindigkeit
v= kleiner ist als v.1. L'.2 ist somit kleiner als L.1.
[0025] Wie bereits weiter oben erwähnt, sind die Stoppleisten 8 an den in den Figuren 1
und 2 dargestellten Stapelauflagen 2 unten angeordnet und werden die Gegenstände 5
von oben zwischen die Stapelauflagen 2 eingeführt, wobei für die endgültige Positionierung
der Gegenstände 5 auf den Auflageflächen 7 oder auf bereits darauf gestapelten Gegenständen
die Schwerkraft ausgenützt werden kann. Dies ist aber keine Bedingung für Verfahren
und Vorrichtung gemäss Erfindung. Die Figuren 1 und 2 können ohne weiteres anstatt
als Seitenansichten auch als Draufsichten verstanden werden, im Sinne einer seitlichen
Zuführung zu einer Zusammentragstrecke 1. Dabei dient die dargestellte Stoppleiste
8 lediglich dazu, die losgelassenen Gegenstände 5 zu stoppen und werden diese von
der Schwerkraft gegen eine nicht dargestellte, entlang der zur Stapelförderrichtung
schiefen Kante der Auflagefläche 7 getrieben. Eine Anordnung gemäss Figur 1, in der
auch die Trägheit der losgelassenen Gegenstände für deren Positionierung ausgenützt
wird, wird in einem derartigen Falle vorteilhafter sein als eine Ausführungsform gemäss
Figur 2, in der diese Trägheit nicht ausgenützt wird.
[0026] Figur 3 zeigt in derselben Darstellungsart wie die Figuren 1 und 2 eine weitere Variante
des erfindungsgemässen Verfahrens, in dem Gegenstände 5 mit den gehaltenen Kanten
nach vorne gerichtet (wie in Figur 1) zugeführt werden und dann aber an die vorlaufende
Auflagefläche 7 angelegt werden. Dazu mag es vorteilhaft sein, Halteelemente 4 (oder
4') zu verwenden, die relativ zur Zuführungsstrecke 3 oder 3' schwenkbar sind, damit
die Gegenstände, bevor sie losgelassen werden, gegen die vorlaufende Auflagefläche
7 geschwenkt werden können. Dies trifft insbesondere für steife Gegenstände 5' zu,
die an der in der Figur 3 dargestellten, ersten Zuführungsstelle (Zuführungsstrecke
3', Halteelement 4') zugeführt werden.
[0027] Figur 3 macht auch deutlich, wie nahe aufeinanderfolgend die Zuführungsstellen entlang
einer Zusammentragstrecke 1 gemäss Erfindung angeordnet sein können. Im dargestellten
Falle entspricht die Distanz zwischen den zwei Zuführungsstellen nur drei Fördertakten.
[0028] Figuren 4 bis 6 zeigen zuzuführende Gegenstände 5 in aufeinanderfolgenden Phasen der Einführung zwischen
Stapelauflagen 2, wobei in den Figuren 4 und 5 die Funktionen der Auflagefläche 7,
der Stoppleiste 8 und einer benachbarten Stapelauflage von den entsprechenden Teilen
eines V-förmigen Abteils 20 gebildet werden, in welches Abteil 20 ein flacher Gegenstand
5 von oben eingeführt wird, und wobei die in der Figur 6 dargestellte Stapelauflage
2 L-förmig ist und der Gegenstand 5 von unten eingeführt wird. Die dargestellten Einführungen
sind von einem mit der Stapelauflage 2 mitgeförderten Punkte aus gesehen (Blickrichtung
quer zur Zusammentragstrekke). Den dargestellten Bewegungen ist also absolut immer
noch die Stapelförderung (in den Figuren mit horizontaler Richtung) zu überlagern.
Die dargestellte Bewegung jedes Halteelementes mit der gehaltenen Kante 5.1 entlang
der Zuführungsstrecke 3 hat also die relative Geschwindigkeit v.2 - v.1 (Vektordifferenz)
mit den Komponenten v= (Relativgeschwindigkeit) und v⊥ (Einführgeschwindigkeit).
[0029] Der einzuführende Gegenstand 5 ist in den Figuren 4 bis 6 steif dargestellt, was
eine entsprechende, vorteilhafterweise mindestens während der Einführung passive Schwenkbarkeit
der nicht dargestellten Halteelemente relativ zur Zuführungsstrecke 3 notwendig macht.
Biegbare Gegenstände benötigen diese Schwenkbarkeit gegebenenfalls nicht. Die Einführung
verläuft unter Biegung der Gegenstände aber analog.
[0030] Figur 4 zeigt eine Einführung von oben in ein V-förmiges Abteil 20, dessen eine Seitenwand
die Funktion der Auflagefläche 7 und dessen Boden die Funktion der Stoppleiste 8 übernimmt.
Die zweite Seitenwand 21 hat in dieser Ausführungsform keine Funktion. Die gehaltene
Kante 5.1, die bei der Zuführung von der Auflagefläche 7 weggerichtet ist, wird im
wesentlichen parallel zur Auflagefläche 7 gegen die Stoppleiste 8 geführt und kurz
vor dieser aus der Gehaltenheit entlassen. Während der Einführung wird der Gegenstand
5 bzw. die der gehaltenen Kante 5.1 gegenüberliegende Kante 5.2 über die obere Kante
der Stapelauflagefläche 7 gezogen und gleitet dann entlang der Stapelauflagefläche
7 oder entlang eines darauf liegenden Stapels 9 nach unten, wie dies auch schon in
den Figuren 1 und 2 dargestellt ist. Wenn die gehaltene Kante 5.1 entlassen wird,
wird diese durch die Schwerkraft gegen die Stoppleiste 8 getrieben. Wenn die Stapelförderung
von links nach rechts gerichtet ist (Positionierung auf der nachlaufenden Stapelauflage)
wird der Gegenstand 5 dann durch die Schwerkraft und durch seine Trägheit gegen die
Auflagefläche 7 getrieben. Wenn die Stapelförderung von rechts nach links gerichtet
ist, wirkt die Trägheit des Gegenstandes 5 von der Auflagefläche 7 weg und müssen
gegebenenfalls zusätzlich zur Schwerkraft für die endgültige Positionierung des Gegenstandes
5 auf dem Stapel 9 weitere Mittel (z.B. von der Gegenwand 21 her wirkender Schieber)
vorgesehen werden. Die Richtung der Stapelförderung entlang der Zusammentragstrecke
1 spielt aber offensichtlich keine wesentliche Rolle für die Einführung.
[0031] Figur 5 zeigt in derselben Art und Weise wie Figur 4 eine Einführung in ein V-förmiges
Abteil 20, wobei der Gegenstand 5 bei der Einführung über die Gegenwand 21 des Abteils
20 gezogen wird. Die Bewegung der gehaltenen Kante 5.1 verläuft in diesem Falle senkrecht
zur Zusammentragstrecke 1, die Relativgeschwindigkeit v= des Halteelementes relativ
zur Stapelauflage ist also gleich Null (L'.2 = L.1). Es ist aus der Figur 5 klar ersichtlich,
dass für die endgültige Positionierung des eingeführten Gegenstandes 5 mindestens
die Trägheit (Stapelförderung von links nach rechts) wirken muss oder dass für diese
Positionierung vorzugsweise die bereits weiter oben erwähnten weiteren Mittel einzusetzen
sind.
[0032] Figur 6 zeigt in derselben Darstellungsweise wie Figuren 4 und 5 eine weitere Einführungsvariante,
nach der Gegenstände 5 zwischen aufeinanderfolgenden Stapelauflagen 2 einführbar sind.
Die Gegenstände 5 werden von unten im wesentlichen hängend zugeführt und über die
äussere Kante der Stoppleiste 8 geführt und sie werden durch die Schwerkraft endgültig
auf der Stoppleiste 8 aufstehend und an der Auflagefläche 7 anlehnend positioniert.
Die Stoppleiste 8 hat also in dieser Ausführungsform nicht eine eigentliche Stoppfunktion
sondern eine stapeltragende Funktion. Für die Stoppfunktion kann im oberen Bereich
der Stapelauflage 2 eine zweite Stoppleiste 8' vorgesehen werden, die die Stoppfunktion
übernimmt.
[0033] Offensichtlich spielt auch in diesem Falle die Richtung der Stapelförderung entlang
der Zusammentragstrecke 1 eine sehr untergeordnete Rolle.
[0034] Ein Nachteil der in der Figur 6 dargestellten Einführung besteht darin, dass die
gehaltene Kante 5.1 die obere Kante, also die gegenüber der Stoppleiste 8 zu positionierende
Kante ist und dass dadurch die für die endgültige Positionierung des Gegenstandes
5 notwendige ungeführte Bewegung (freier Fall) bei einer unveränderten Entlassungsposition
der gehaltenen Kante 5.1 für Gegenstände mit einer kleinen Ausdehnung zwischen den
Kanten 5.1 und 5.2 länger wird als für Gegenstände mit einer entsprechenden grösseren
Ausdehnung. Dieser Nachteil kann aber einfach behoben werden, indem die Position des
Halteelements, in der es desaktiviert wird, und die Position der zweiten Stoppleiste
8' (strichpunktierte Position von 8') an die genannte Ausdehnung angepasst werden.
[0035] Figuren 1 bis 6 zeigen beispielhafte Varianten von Einführungen von Gegenständen
zwischen entlang einer Zusammentragstrecke geförderte Stapelauflagen, wobei sich aus
den dargestellten Varianten leicht weitere Varianten ableiten lassen. Die vorteilhafte
Anwendung der einen oder anderen Variante ist abhängig von der Art und Weise, wie
die zuzuführenden Produkte vorteilhafterweise für die Zuführung übernommen werden
und mit welcher Ausrichtung sie vorteilhafterweise gestapelt werden sollen.
[0036] In allen Figuren 1 bis 6 sind sowohl die Zusammentragstrecke 1 als auch die Zuführungsstrecke
3 geradlinig dargestellt, was bei konstanten Fördergeschwindigkeiten v.1 und v.2 eine
geradlinige Einführung mit konstanter Geschwindigkeit ergibt. Dies stellt in keiner
Weise eine Bedingung für das erfindungsgemässe Verfahren dar. Insbesondere die Zuführungsstrecke
3 kann zur Erzeugung einer gegen das Ende der Einführung sich verkleinernden Einführungsgeschwindigkeit
v⊥ sich entsprechend gegen die Richtung der Zusammentragstrecke 1 krümmend ausgebildet
sein.
[0037] Figuren 7 bis 9 zeigen drei beispielhafte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Anordnung zum
Zusammentragen, wobei die Blickrichtung allgemein senkrecht zur Blickrichtung der
Figuren 1 bis 3 gerichtet ist, was bei einer Zuführung von unten oder von oben einer
Vogelschau gleichkommt. Es sind jeweils eine Mehrzahl von entlang einer Zusammentragstrecke
1 (oder 1.1 und 1.2) förderbaren Stapelauflagen 2 oder (2.1 und 2.2) und eine Mehrzahl
von entlang einer Zuführungsstrecke 3 (oder 3.1 und 3.2) förderbaren Halteelementen
4 (oder 4.1 und 4.2) sehr schematisch dargestellt. Die Stapelauflagen 2 und die Halteelement
4 sind an je mindestens einem separaten Förderorgan 30 (oder 30.1 und 30.2) und 31
(oder 31.1 oder 31.2) angeordnet. Die Förderorgane sind beispielsweise Zugketten.
[0038] Figur 7 zeigt an einem ersten seitlichen Förderorgan 30 angeordnete Stapelauflagen
2 mit je einer Auflagefläche 7 und einer Stoppleiste 8 sowie an Stangen 32 angeordnete
Paare von Halteelementen 4, wobei die Stangen 32 an einem zweiten Förderorgan 31 angeordnet
sind. Das zweite Förderorgan 31 ist ebenfalls seitlich, dem ersten Förderorgan 30
gegenüberliegend angeordnet. Die Stoppleisten 8 sind mit Durchgängen 33 für die Halteelement
4 versehen. Die Förderorgane 30 und 31 werden derart synchronisiert angetrieben, dass
die Haltelemente 4 bei der Kreuzung der Zusammentragstrecke 1 und der Zuführungsstrecke
3 sich mit den Stapelauflagen 2 kämmen und dann durch die Durchgänge 33 bewegen, und
damit den Kreuzungsbereich verlassen. Unmittelbar vor dem Durchtreten durch die Durchgänge
33 werden die Halteelemente 4 desaktiviert und ein an seiner Kante 5.1 gehaltener
Gegenstand 5 wird an die Auflagefläche 7 gelehnt und auf der Stoppleiste 8 aufstehend
weitergefördert.
[0039] Für die Anordnung gemäss Figur 7 sind die Abstände L.1 und L'.2 zwischen Stapelauflagen
2 und Halteelementen 4 in Richtung der Zusammentragstrecke 1 gleich gross. Dies bedeutet,
dass die Position der Haltelemente 4 relativ zu den Stapelauflagen 2 in Richtung der
Zusammentragstrecke 1 während der Einführung unverändert bleibt, wie dies im Zusammenhang
mit der Figur 5 bereits beschrieben wurde. Die Anordnung lässt sich aber ohne weiteres
auch mit verschiedenen Abständen L.1 und L'.2 ausführen.
[0040] Figuren 8 und 9 zeigen zwei weitere Ausführungsformen der erfindungsgemässen Anordnung in der gleichen
Darstellungsweise wie Figur 7. Die Stapelauflagen und Halteelemente sind in diesen
Fällen für die Kreuzung der beiden Förderwege nicht einander kämmend ausgestaltet
sondern bewegen sich voneinander getrennt in parallelen Förderebenen, die senkrecht
zur Papierebene stehen.
[0041] Figur 8 zeigt eine Anordnung, in der die Stapelauflagen aus je zwei Stapelauflage-Teilen
2.1 und 2.2 bestehen, die von je einem ersten Förderorgan 30.1 und 30.2 voneinander
beabstandet und miteinander synchronisiert entlang der Zusammentragstrecke gefördert
werden. Die Halteelement 4, die an einem zweiten Förderorgan 31 angeordnet sind, bewegen
sich zwischen den Stapelauflage-Teilen 2.1 und 2.2. Die Abstände L.1 sind grösser
als die Abstände L'.2, das heisst die Halteelemente 4 bewegen sich zwischen den Stapelauflagen
gegen die nachlaufende Stapelauflage, wie dies auch im Zusammenhang mit der Figur
2 beschrieben wurde.
[0042] Figur 9 zeigt eine Anordnung, in der die Halteelemente 4 aus je zwei Haltelement-Teilen 4.1
und 4.2 bestehen, die von je einem zweiten Förderorgan 31.1 und 31.2 voneinander beabstandet
und miteinander synchronisiert entlang der Zuführungsstrecke gefördert werden. Die
Stapelauflagen 2, die an einem ersten Förderorgan 30 angeordnet sind, bewegen sich
zwischen den Halteelement-Teilen 4.1 und 4.2. Die Stoppleisten 8 jeder Stapelauflage
2 untergreifen die Auflageflächen 7 der je vorlaufenden Stapelauflagen, wie dies auch
in der Figur 1 dargestellt ist. Die Abstände L.1 sind kleiner als die Abstände L'.2,
das heisst die Halteelement-Teile 4.1 und 4.2 bewegen sich zwischen den Stapelauflagen
2 gegen die vorlaufende Stapelauflage, wie dies auch im Zusammenhang mit der Figur
4 beschrieben wurde.
[0043] In allen Figuren sind nur Teile der Fördersysteme für die Förderung von Stapelauflagen
2 und Halteelementen 4 dargestellt. Die ganzen Systeme sind vorteilhafterweise als
Rundlaufsysteme zu konzipieren. Die Stapelauflagen 2 werden dabei nach den Zuführungsstellen
für die Abgabe der Stapel 9 an eine Abgabestelle und von da wieder an den Anfang der
Zusammentragstrecke 1 gefördert. Die Halteelemente 4 werden nach der Zuführungsstelle
zur Aufnahme weiterer, zuzuführender Gegenstände 5 zu einer Aufnahmestelle gefördert
und dort aktiviert. Dann werden sie zurück zur Zuführungsstelle gefördert. Der Verlauf
der Rundlaufsysteme ist weitgehend frei wählbar und kann an die verschiedensten, nicht
direkt mit dem Zusammentragen verbundene Bedingungen angepasst werden.
1. Verfahren zum Zusammentragen von flachen Gegenständen (5), in welchem Verfahren Stapel
(9) mit je einem oder mehreren Gegenständen (5) gebildet werden, indem die entstehenden
Stapel (9) auf je einer Auflagefläche (7) einer Stapelauflage (2) aufliegend entlang
einer Zusammentragstrecke (1) in einer Stapelförderrichtung hintereinander an mindestens
einer Zuführungsstelle vorbeigefördert werden und indem an der Zuführungsstelle Gegenstände
(5) entlang einer Zuführungsstrecke (3) in einer Zuführungsrichtung zugefördert und
je einer der flachen Gegenstände (5) zwischen zwei aufeinander folgenden Stapeln (9)
bzw. zwischen zwei aufeinander folgenden Stapelauflagen (2) eingeführt und auf dem
einen der beiden Stapel (9) bzw. Auflageflächen (7) positioniert wird, wobei die Zuführungsrichtung
eine zur Stapelförderrichtung parallele Komponente aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (5) an ihren vorlaufenden Kanten (5.1) gehalten zwischen die zwei
aufeinanderfolgenden Stapel (9) oder Stapelauflagen (2) eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelauflagen nicht parallel zur Stapelförderrichtung ausgerichtet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelauflagen (2) an den unteren Kanten der Auflageflächen (7) je eine Stoppleiste
(8) aufweisen, dass die Gegenstände (5) von oben mit nach unten gerichteten, gehaltenen
Kanten (5.1) zwischen die Stapel (9) oder Stapelauflagen (2) eingeführt werden und
dass die Gegenstände (5) aus der Gehaltenheit entlassen werden, wenn die gehaltene
Kante (5.1) unmittelbar über der Stoppleiste (8) positioniert ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (5) mit den gehaltenen Kanten (5.1) gegen vorne gerichtet gegen die
Zuführungsstelle gefördert werden und auf dem nachlaufenden Stapel (9) oder auf der
nachlaufenden Auflagefläche (7) positioniert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (5) mit der gehaltenen Kante (5.1) gegen hinten gerichtet gegen die
Zuführungsstelle gefördert werden und auf dem vorlaufenden Stapel (9) oder auf der
vorlaufenden Auflagefläche (7) positioniert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die gehaltenen Kanten (5.1) während der Einführung zwischen die Stapel (9) oder Stapelauflagen
(2) in Stapelförderrichtung schneller oder langsamer gefördert werden als die Auflageflächen
(7).
7. Verfahren nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageflächen (7) gegenüber der Zusammentragstrecke (1) schief angeordnet sind
und dass die Förderung der gehaltenen Kanten (5.1) während der Einführung der Gegenstände
(5) zwischen die Stapel (9) oder Stapelauflagen (2) parallel zu dieser Schiefe verläuft.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (5) hängend gegen die Zuführungsstelle gefördert und mit den gehaltenen
Kanten (5.1) gegen oben gerichtet von unten zwischen die Stapel (9) oder Stapelauflagen
(2) eingeführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (5) mit der gehaltenen Kante (5.1) gegen eine Seite gerichtet gegen
die Zuführungsstelle gefördert und seitlich zwischen die Stapel (9) oder Stapelauflagen
(2) eingeführt werden.
10. Anordnung zum Zusammentragen von flachen Gegenständen (5), welche Anordnung eine Mehrzahl
von Stapelauflagen (2) und eine Mehrzahl von Halteelementen (4) aufweist, wobei die
Stapelauflagen (2) je eine Auflagefläche (7) haben und hintereinander in einer Stapelförderrichtung
entlang einer Zusammentragstrecke (1) an mindestens einer Zuführungsstelle vorbeiförderbar
sind, wobei die Halteelemente (4) zur gehaltenen Zuführung der flachen Gegenstände
(5) zu der Zuführungsstelle in einer Zuführungsrichtung entlang einer Zuführungsstrecke
(3) hintereinander gegen die Zusammentragstrecke (1) förderbar und in der Zuführungsstelle
zur Entlassung der Gegenstände (5) desaktivierbar sind und wobei die Zuführungsrichtung
eine parallel zur Stapelförderrichtung ausgerichtete Komponente aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsstrecke (3) die Zusammentragstrecke (1) in der Zuführungsstelle kreuzt,
dass die Förderung der Stapelauflagen (2) und die Förderung der Halteelemente (4)
derart aufeinander abgestimmt sind, dass an der Zuführungsstelle zwischen jedem Paar
von aufeinanderfolgenden Stapelauflagen (2) ein Halteelement (4) hindurch förderbar
ist und dass die Vorrichtung ferner Mittel zur Desaktivierung der Halteelemente (4)
während dieser Hindurchförderung aufweist.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageflächen nicht parallel zur Zusammentragstrecke (1) ausgerichtet sind.
12. Anordnung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelauflagen (2) an mindestens einem ersten Förderorgan (30) und die Halteelemente
(4) an mindestens einem zweiten Förderorgan (31) angeordnet sind, wobei die Förderorgane
(30, 31) mindestens im Bereiche der Zuführungsstelle in zueinander parallelen Ebenen
angeordnet sind.
13. Anordnung nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageflächen (7) im wesentlichen horizontale untere und obere Kanten aufweisen,
die quer zur Zusammentragstrecke (1) ausgerichtet sind und seitliche Kanten, die schief
zur Zusammentragstrecke (1) ausgerichtet sind, sowie an den unteren Kanten angeordnete
Stoppleisten (8).
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsstrecke (3) die Zusammentragstrecke (1) von oben nach unten kreuzt
und dass die Mittel zur Desaktivierung der Halteelemente (4) derart angeordnet sind,
dass die Halteelemente (4) desaktiviert werden, wenn sie in einem unteren Bereich
der Stapelauflagen (2) positioniert sind.
15. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsstrecke (3) die Zusammentragstrecke (1) von unten nach oben kreuzt
und dass die Mittel zur Desaktivierung der Halteelemente (4) derart angeordnet sind,
dass die Halteelemente (4) desaktiviert werden, wenn sie in einem oberen Bereich der
Stapelauflagen (2) positioniert sind.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einem oberen Bereich der Auflageflächen je eine zweite Stoppleite (8') vorgesehen
ist.
17. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsstrecke (3) die Zusammentragstrecke (1) von einer ersten Seite der
Stapelauflagen (2) nach einer zweiten gegenüberliegenden Seite kreuzt und dass die
Mittel zur Desaktivierung der Halteelemente (4) derart angeordnet sind, dass die Halteelemente
(4) desaktiviert werden, wenn sie im Bereich der zweiten gegenüberliegenden Seite
der Stapelauflagen (2) positioniert sind.
18. Anordnung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelauflagen (2) seitlich am ersten Förderorgan (30) angeordnet sind, dass
die Halteelemente (4) seitlich am zweiten Förderorgan (31) angeordnet sind und dass
das erste und das zweite Förderorgan (30 und 31) derart angeordnet sind, dass die
Haltelemente (4) und die Stapelauflagen (2) sich im Kreuzungsbereich kämmen.
19. Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoppleisten (8) der Stapelauflagen (2) Durchlässe (33) für die Halteelemente
(4) aufweisen.
20. Anordnung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelauflagen (2) je zwei voneinander quer zur Zusammentragstrecke (1) beabstandete
Stapelauflage-Teile (2.1, 2.2) aufweisen, die je an einem ersten Förderorgan (30.1
und 30.2) angeordnet sind, und dass die Haltelemente (4) und das zweite Förderorgan
(31) im Kreuzungsbereich im Abstand zwischen den Stapelauflage-Teilen (2.1, 2.2) angeordnet
sind.
21. Anordnung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente (4) je zwei quer zur Zusammentragstrecke (1) voneinander beabstandete
Haltelement-Teile (4.1 und 4.2) aufweisen, die je an einem zweiten Förderorgan (31.1
und 31.2) angeordnet sind und dass die Stapelauflagen (2) und das erste Förderorgan
(30) im Abstand zwischen den Halteelement-Teilen (4.1 und 4.2) angeordnet sind.
22. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass als Stapelauflagen (2) quer zur Zusammentragstrecke (1) angeordnete V-förmige Abteile
(20) mit in Stapelförderrichtung hintereinander angeordneten Seitenwänden und einem
die Seitenwände verbindenden Boden vorgesehen sind, wobei die eine der Seitenwände
als Auflagefläche (7) und der Boden als Stoppleiste (8) dient und wobei die andere
Seitenwand (21) die Funktion der vor- oder nachlaufenden Stapelauflage (2) übernehmen
kann.