[0001] Die Erfindung betrifft ein Tunnelüberwachungssystem in einem Fahrzeugtunnel nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Tunnelüberwachungssysteme in Fahrzeugtunnels sind in unterschiedlichen Ausführungsformen
allgemein bekannt:
[0003] Beispielsweise ist ein Tunnelüberwachungssystem bekannt, bei dem im Tunnel und Im
Längsverlauf des Tunnels Brandmelder installiert sind. Mit diesem System soll ein
möglicher Brand im Tunnel, insbesondere ein brennendes Fahrzeug ermittelt und lokalisiert
werden. Dieses System kann zudem eine Steuereinrichtung umfassen, welche im Falle
eines erkannten Brandes automatisch Warneinrichtungen, Verkehrsleiteinrichtungen oder
Absperreinrichtungen betätigt. Ein solches Überwachungssystem ist ausschließlich zur
Erkennung brandbedingter Gefahrenzustände geeignet.
[0004] Ein weiteres allgemein bekanntes Tunnelüberwachungssystem ist aus mehreren Überwachungskameras,
welche beabstandet im Verlauf des Tunnels installiert sind, aufgebaut. Damit können
jeweils zugeordnete Tunnelabschnitte visuell überwacht werden, indem die von einer
Kamera erfassten Vorgänge auf Bildschirmen in einer Tunnelüberwachungsleitstelle dargestellt
und von einer Überwachungsperson ausgewertet werden. Es ist auch bekannt solche Überwachungskameras
schwenkbar zu montieren, wobei eine ferngesteuerte Schwenkung von der Tunnelüberwachungsleitstelle
aus möglich ist.
[0005] Ein solches Tunnelüberwachungssystem mit Überwachungskameras ist kostenintensiv in
der Anschaffung und in der Wartung. Insbesondere sind die Kameraobjektive bei Verschmutzungen
und durch Rauchentwicklungen bei kritischen Brandfällen in ihrer Funktion eingeschränkt.
Weiter sind systemimmanente automatische Erkennungen und Bewertungen von Gefahrenzuständen
nicht oder nur beschränkt möglich, da von einer Überwachungskamera ein relativ großer
Tunnelabschnitt mit ggf. einer Mehrzahl von Fahrzeugen erfasst wird und selbsttätige
Bildauswertungen nur schwierig durchführbar sind. Somit obliegt eine Auswertung der
Bildinformationen eines solchen Tunnelüberwachungssystems im wesentlichen einer Überwachungsperson
in der Tunnelüberwachungsleitstelle hinsichtlich der Erkennung von Gefahrensituationen,
einer Bewertung der Verkehrsdichte, von gefahrenen Geschwindigkeiten und eingehaltenen
Abständen etc. Eine Schutzfunktion hängt somit wesentlich von der individuellen Aufmerksamkeit
einer Überwachungsperson ab und eine schnelle Erkennung einer Gefahrensituation mit
erforderlichen schnellen Reaktionen ist nicht sichergestellt.
[0006] In den beiden vorstehend beschriebenen bekannten Tunnelüberwachungssystemen sind
die Brandmelder und die Überwachungskameras in der Art von Lokalisierungssensoren
für Fahrzeuge verwendbar mit denen Fahrzeuge in Normalbetrieb und/oder in Gefahrensituationen
lokalisierbar sind, wobei jedoch die erläuterten Nachteile und Schwachstellen des
Systems in Kauf zu nehmen sind.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es ein Tunnelüberwachungssystem zur Verfügung zu stellen,
das bei guter Funktion kostengünstig herstellbar und wartungsarm betreibbar ist sowie
umfangreiche und variable Überwachungsinformationen liefert mit der Möglichkeit einer
selbsttätigen Auswertung.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Gemäß Anspruch 1 sind die Lokalisierungssensoren als Ultraschallsensoren ausgeführt,
die jeweils mit einem Abstrahl- und Empfangsbereich auf die wenigstens eine Fahrspur
gerichtet sind, dergestalt, dass beim Aufenthalt eines Fahrzeugs im Abstrahl- und
Empfangsbereich eines Ultraschallsensors von diesem ein entsprechendes Sensorsignal
zusammen mit einem Sensorerkennungssignal an die Auswerteeinheit abgebbar ist. Die
Auswerteeinheit umfasst eine Laufzeitmesseinheit, mit der mittels eines Sensorsignals
entsprechend dem Aufenthalt eines Fahrzeugs in einem Abstrahl- und Empfangsbereich
eines bestimmten Ultraschallsensors eine Laufzeitmessung aktivierbar ist. Mittels
eines nachfolgenden Sensorsignals eines in Fahrtrichtung im Tunnel nachfolgenden Ultraschallsensors,
in dessen Abstrahl- und Empfangsbereich sich das fahrende Fahrzeug später aufhält
ist die Fahrzeit zwischen wenigstens diesen zwei Ultraschallsensoren erfassbar. Für
die Laufzeitmessung können zur Auswertung unmittelbar aufeinanderfolgende Ultraschallsensoren
oder auch weiter beabstandete Ultraschallsensoren herangezogen werden. Da die Abstände
der für die Laufzeitmessung herangezogenen Ultraschallsensoren fest vorgegeben und
bekannt sind, kann in einer nachgeordneten Geschwindigkeitsmesseinheit, die im wesentlichen
aus einem Multiplikator besteht sofort ein Geschwindigkeitssignal für ein bestimmtes
Fahrzeug ermittelt werden.
[0010] Vorzugsweise werden Geschwindigkeitsmessungen in der vorstehend angegebenen Art für
alle in den Tunnel einfahrenden Fahrzeuge durchgeführt, wobei durch jedes Fahrzeug
eine Laufzeitmessung beim Durchfahren eines ersten Ultraschallsensors in Lauf gesetzt
und nach dem Durchfahren des zweiten zugeordneten Ultraschallsensors beendet wird.
In der Auswerteeinheit kann ein solches Geschwindigkeitssignal für jedes Fahrzeug
sehr schnell erhalten und ggf. für weitere Auswertungen abgespeichert werden, wobei
die Messstrecke für ein nachfolgendes Fahrzeug und für eine neue Laufzeitmessung wieder
aktivierbar ist. Solche Messstrecken können im Verlauf des Tunnels jeweils nacheinander
eingerichtet sein, so dass praktisch jedes Fahrzeug an jedem Tunnelort ermittelbar
ist. Daraus können einfach und schnell abgeleitete Informationen, wie beispielsweise
gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeiten oder Fahrzeugdichten bestimmt werden.
[0011] Mit dieser Anordnung kann vorteilhaft auf einfache Weise ein besonders langsam fahrendes
oder stehendes Fahrzeug sehr schnell und automatisch ermittelt werden, indem ein Schwellwert
für die Laufzeit zwischen zwei zugeordnete Ultraschallsensoren in der Auswerteeinheit
festgelegt wird. Bei zusätzlicher Auswertung eines dem aktuellen Ultraschallsensor
zugeordneten Sensorerkennungssignals kann somit selbsttätig der Ort eines liegengebliebenen
oder besonders langsam fahrenden Fahrzeugs im Tunnel detektiert werden. Auch ein ermitteltes
Sensorsignal, welches sich während einer festgelegten Zeit nicht ändert ergibt in
der Auswerteeinheit einen Hinweis auf ein liegengebliebenes Fahrzeug.
[0012] Für eine besonders bevorzugte Ausführungsform nach Anspruch 2 wird vorgeschlagen
dass die Abstrahl- und Empfangsbereiche im Längsverlauf des Tunnels aufeinander folgender
Ultraschallsensoren an den Fahrzeugerfassungsbereichen aneinandergrenzen und in der
Längserstreckung in Fahrzeugfahrtrichtung etwa üblichen Fahrzeuglängen entsprechen.
Dadurch wird eine lückenlose Erfassung und Überwachung einer Fahrspur über die gesamte
Tunnellänge möglich. Zudem kann in einem Abstrahl- und Empfangsbereich eines bestimmten
Ultraschallsensors nur ein Fahrzeug erfasst werden, so dass Doppelerfassungen oder
Auslassungen von Fahrzeugen praktisch ausgeschlossen sind. Damit wird das Auswertungsergebnis
besonders sicher und aussagefähig.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Tunnelüberwachungssystem, auch in der vorstehenden bevorzugten
Ausführung für eine lückenlose Überwachung, ist aus relativ preisgünstigen und funktionssicheren
Komponenten herstellbar. Insbesondere sind Ultraschallsensoren relativ preisgünstige,
funktionssichere und wartungsarme Gebereinheiten, die unter rauen Betriebsbedingungen,
beispielsweise auch im maritimen Einsatz bewährt sind. Vorteilhaft sind solche Ultraschallsensoren
weitgehend unempfindlich gegen Verschmutzungen und liefern auch im Brandfall bei Rauchentwicklungen
verwertbare Signale zur Lokalisierung von Fahrzeugen. Zudem ist die Auswertung der
Sensorsignale zusammen mit den jeweiligen Sensorerkennungssignalen relativ einfach
möglich. Die Installationskosten und Betriebskosten sind ebenfalls relativ gering.
[0014] Mit dem erfindungsgemäßen Tunnelüberwachungssystem sind gemäß Anspruch 3 in einer
einfachen Ergänzung und Weiterbildung der Auswerteeinheit die genauen Fahrzeugdurchgänge
anhand jedes einzelnen Fahrzeugs mittels einer Verfolgungseinheit möglich. Dazu wird
ein Fahrzeug bei der Tunneleinfahrt durch einen ersten Ultraschallsensor erfasst und
der Fahrzeugdurchgang durch die nachfolgenden Ultraschallsensoren bis zum Tunnelausgang
durch eine Weitergabe- und Übergabeschaltung erfasst und kontrolliert. Auch mittels
einer solchen Verfolgungseinheit kann ein liegengebliebenes Fahrzeug ermittelt werden,
wenn eine Unterbrechung in der Weitergabe von einem Ultraschallsensorbereich auf den
nächsten Ultraschallsensorbereich von der Auswerteeinheit festgestellt wird. Zusammen
mit einem zugeordneten Sensorerkennungssignal kann dabei der genaue Ort festgestellt
werden.
[0015] Weiter kann die Auswerteeinheit gemäß Anspruch 4 eine Abstandsmesseinheit umfassen,
wobei zwei Sensorsignale ausgewertet werden, die aufeinanderfolgenden Fahrzeugen zugeordnet
sind, wodurch einfach ein Relativabstand der Fahrzeuge ermittelbar ist.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Sensorsignale der Ultraschallsensoren
gemäß Anspruch 5 auch in ihrer Signalintensität ausgewertet. Da unterschiedliche Fahrzeugtypen
unterschiedliche Reflexionsintensitäten für Ultraschall haben, können damit in einer
Fahrzeugtyp-Erkennungseinheit unterschiedliche Fahrzeugtypen unterschieden werden.
Damit kann beispielsweise vorteilhaft unterschieden werden ob ein liegengebliebenes
Fahrzeug ein Motorrad, ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen ist, was ggf.
unterschiedliche Gefahrenpotentiale darstellt und auch unterschiedliche Reaktionen
erfordert. Weiter kann beispielsweise die Fahrzeugtyp-Erkennung zu statistischen Zwecken
genutzt werden.
[0017] In einer Weiterbildung nach Anspruch 6 kann in der Auswerteeinheit einfach eine Zähleinheit
aufgenommen sein, mit der über die Sensorsignale eine Fahrzeugzählung durchführbar
ist.
[0018] Die vorstehenden Auswertungen mit den angegebenen einzelnen Einheiten können in an
sich bekannter Art und Weise kompakt in einer Auswerteelektronik integriert sein,
die beim Vorsehen entsprechender Programmiermöglichkeiten einfach auf konkrete Einbaugegebenheiten
anpassbar ist.
[0019] Mit den Merkmalen des Anspruchs 7 wird vorgeschlagen die Ultraschallsensoren an der
Tunneldecke anzuordnen, wobei eine Reihe von funktionsmäßig verbundenen Ultraschallsensoren
den Fahrspuren in einer Fahrtrichtung, vorzugsweise jeweils einer einzigen Fahrspur
sowie Pannenplätzen zugeordnet sind. Für eine einfache Erkennungsfunktion von liegengebliebenen
Fahrzeugen wäre es auch denkbar zwei Fahrspuren unterschiedlicher Fahrtrichtung mit
nur einer darüber angebrachten Reihe von Ultraschallsensoren zu überwachen. Eine wesentlich
aussagefähigere Überwachung ergibt jedoch die Zuordnung einer Ultraschallsensorreihe
zu jeder einzelnen Fahrspur in einer Fahrtrichtung. Insbesondere ist damit auch eine
Fahrtrichtungserkennung möglich, wodurch eventuelle Geisterfahrer sofort ermittelbar
sind. Für eine optimale Anordnung können die Sensorabstände bis ca. 10 m betragen,
wobei etwa 50 Ultraschallimpulse pro Sekunde abgestrahlt und empfangen werden.
[0020] Die Sensorsignale, insbesondere wenn auch die Intensität der Sensorsignale bewertet
wird sind für eine elektronische Auswertung in üblicher Weise zu digitalisieren. Nach
Anspruch 8 ist es dabei zweckmäßig A/D-Wandler bereits an den Ultraschallsensoren
anzubringen und die digitalisierten Signale über ein serielles Bussystem an die Auswerteeinheit
weiterzuleiten. Zur Feststellung von welchem Ultraschallsensor ein bestimmtes Sensorsignal
kommt ist es in an sich bekannter Weise erforderlich jeweils ein Sensorerkennungssignal
zusammen mit den Messwertsignal an die Auswerteeinheit zu senden. Für eine einfache
Installationstechnik kann dazu ein Zweileitersystem verwendet werden, über das auch
die Spannungsversorgung der Ultraschallsensoren und der A/D-Wandler durchführbar ist.
Besonders vorteilhaft ist hierzu nur eine Spannungsversorgung im Niedervoltbereich
erforderlich, so dass davon keine weiteren Sicherheitsrisiken für den Tunnelbetrieb
ausgehen können. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Signalübermittlung von
den Ultraschallsensoren zur Auswerteeinrichtung über Funk vorgesehen sein. Damit wird
je nach den Gegebenheiten der Installationsaufwand weiter verringerbar und eine einwandfreie
Signalübertragung auch für den Fall, dass möglicherweise bei einem Brand Kabel zerstört
werden könnten, sichergestellt.
[0021] Da mit dem erfindungsgemäßen Tunnelüberwachungssystem Auswertungsergebnisse weitgehend
automatisiert und ohne die Notwendigkeit einer subjektiven Bewertung durch eine Überwachungsperson
zur Verfügung gestellt werden, bietet es sich gemäß Anspruch 9 an auch Reaktionen
auf bestimmte Auswerteergebnisse zu automatisieren. Dazu wird vorgeschlagen der Auswerteeinheit
eine Steuereinheit nachzuschalten, mit der in Abhängigkeit bestimmter Auswerteergebnisse
vor oder im Tunnel angebrachte verkehrsleitende und/oder warnende Stelleinrichtungen
selbsttätig ansteuerbar sind. Damit wird die Sicherheit wesentlich erhöht, da keine
ggf. individuell bedingten Zeitverzögerungen in Kauf zu nehmen sind. Solche Stelleinrichtungen
können Ampelanlagen, Blinkanlagen, Sirenen, Warntafeln mit steuerbaren Texten, oder
andere an sich bekannte Leit- und Warnsysteme, sowie Tunnelsicherungseinrichtungen
sein. Auch Durchsagen im Tunnel oder über Rundfunkstationen können selbsttätig ausgelöst
oder veranlasst werden.
[0022] Nach Anspruch 10 kann das erfindungsgemäße Tunnelüberwachungssystem vorteilhaft in
Straßen- und/oder Schienentunnels eingesetzt werden. Durch den einfachen Aufbau ist
eine einfache und kostengünstige Nachrüstung in bestehenden Tunnels ebenso möglich
wie eine Ergänzung oder Kombination mit bereits bestehenden Überwachungseinrichtungen.
[0023] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
[0024]
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Tunnel
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Fahrbahn in einem Tunnel
Fig. 3 ein Funktionsschema einer Tunnelüberwachungseinrichtung und
Fig. 4 ein Schaltschema für die Tunneleinrichtung nach Fig. 3
[0025] In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen zweispurigen Tunnel 1 für Kraftfahrzeuge
dargestellt. Auf der Fahrspur 2 auf der rechten Seite des Tunnelquerschnitts ist schematisch
ein Lastkraftwagen 3 dargestellt und auf der Gegenfahrspur 4 ein Personenkraftwagen
5.
[0026] An der Tunneldecke 6, hier im mittleren Bereich, sind Ultraschallsensoren-Einheiten
7 angeordnet, die im Längsverlauf des Tunnels 1 in gleichen Sensorabständen 8 angeordnet
sind. Jede der Ultraschallsensor-Einheiten 7 umfasst zwei Ultraschallsensoren 9 und
10, die mit ihrem jeweils zugeordneten kegelförmigen Abstrahl- und Empfangsbereich
11, 12 nebeneinanderliegend auf die Fahrspur 2 und Gegenfahrspur 4 gerichtet sind.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich werden die Abstrahl- und Empfangsbereiche 11, 12 passierende
Kraftfahrzeuge 3, 5 erfasst.
[0027] In Fig. 2 ist eine schematische Draufsicht auf die Fahrspur 2 und Gegenfahrspur 3
aus Fig. 1 dargestellt mit den Fahrzeugen 3 und 5. Die etwa kegelförmigen Abstrahl-
und Empfangsbereiche 11, 12 ergeben auf den Fahrspuren 2 und 4 die eingezeichneten
etwa kreisförmigen Bereiche. Die Anordnung der Ultraschallsensoren 9, 10 ist ersichtlich
so durchgeführt, dass die Abstrahl- und Empfangsbereiche 11, 12 entsprechend den eingezeichneten
Kreisen sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung etwa aneinandergrenzen, so
dass bezüglich passierenden Fahrzeugen eine lückenlose Erfassung auf den Fahrspuren
2 und 4 möglich ist. Gegebenenfalls können die Abstrahl- und Empfangsbereiche aufeinanderfolgender
Ultraschallsensoren geringfügig überlappen oder auch geringfügig beabstandet sein.
Wesentlich ist bei den Anordnungen, dass die Abstände nicht so groß gewählt werden,
dass dazwischen ein Fahrzeug unerkannt Platz findet oder dass aufgrund von Bereichsüberlappungen
oder zu großen Bereichen mehrere darin befindliche Fahrzeuge ggf. nur als ein Fahrzeug
dedektiert werden könnten.
[0028] In Fig. 3 ist ein Funktionsschema des Tunnelüberwachungssystems dargestellt mit einer
schematischen Draufsicht auf die Fahrspuren 2 und 4. In der Längserstreckung sind
zehn Ultraschallsensor-Einheiten 7
1 bis 7
10 angeordnet, wobei der Tunnel weiter fortsetzbar ist. Im Bereich der Ultraschallsensor-Einheit
7
5 ist eine Pannenbucht 13 neben der Fahrspur 5 vorgesehen, die ebenfalls mit Ultraschallsensoren
7
5a, 7
5b und 7
5c überwacht wird. Auf der Fahrspur 2 befindet sich wieder der Lastkraftwagen 3 und
in der Pannenbucht ist ein Kraftfahrzeug 14 liegengeblieben.
[0029] In einer Tunnelüberwachungsleitstelle 15 ist eine Auswerteeinheit 16 installiert,
an die die Ultraschallsensoreinheiten 7 mit ihren jeweiligen Ultraschallsensoren 9,
10 über einen seriellen Bus 17 angeschlossen sind. Der Auswerteeinheit ist hier ein
Prozessleitsystem 18 nachgeschaltet welches Visualisierungs- und Dokumentationseinrichtungen
umfasst. Für eine weitere Verwertung der Auswerteergebnisse sind schematisch und beispielhaft
zwei Steuerungen vorgesehen: Eine Steuerung betrifft eine Einfahrt-Ampel 19 am Tunneleingang,
die beispielsweise bei einem liegengebliebenen Fahrzeug auf der Fahrspur 2 oder bei
einer festgestellten Verkehrsüberlastung auf "rot" schaltbar ist. Weiter ist eine
Ansteuerung einer Hinweistafel 20 im Tunnel eingezeichnet, mit der beispielsweise
in blinkender Leuchtschrift verkehrsleitende Hinweise gegeben werden können.
[0030] In Fig. 4 ist beispielhaft ein Schaltschema für das Tunnelüberwachungssystem dargestellt.
Den einzelnen Ultraschallsensoren 9, 10 der Ultraschallsensor-Einheiten 7 ist jeweils
ein Analog-Digital-Wandler 21 zugeordnet und nachgeschaltet und an den seriellen Bus
17 angeschlossen. Der serielle Bus 17 kommuniziert mit der Auswerteeinheit 16. Diese
Auswerteeinheit 16 kann je nach gewünschter Funktion und je nach Aufrüstgrad mehrere
ggf. miteinander integrierte Mess- und Bewertungseinheiten aufweisen. Insbesondere
ist über eine Lokalisierungseinheit eine Lokalisierung von Fahrzeugen entsprechend
ihrer Position in einem bestimmten Abstrahl- und Empfangsbereich durchführbar. Über
einen Zeitgeber sind Laufzeitmessungen und damit Geschwindigkeitsmessungen mittels
einer Geschwindigkeitsmesseinheit zur Bestimmung von Fahrzeuggeschwindigkeiten möglich.
Zudem kann der Durchgang eines bestimmten Fahrzeugs durch den Tunnel mittels einer
Verfolgungseinheit verfolgt werden, wobei eine Verfolgung des Durchgangs vom Tunneleingang
bis zum Tunnelausgang lückenlos möglich ist. Weiter sind Abstandsmessungen zwischen
Fahrzeugen durchführbar, ebenso wie Fahrtrichtungserkennungen und Pannenplatzüberwachungen.
Durch Auswertungen der Intensität von Sensorsignalen ist bei einem entsprechenden
Ausbau der Auswerteeinheit durch Ermittlung von Höhen und Längen von Fahrzeugen auch
eine Fahrzeugtyperkennung durchführbar. Alle oder ein Teil der vorstehend genannten
Auswertungsergebnisse können zu statistischen Zwecken, zu Steuereingriffen oder Warnhinweisen
verknüpft werden.
[0031] Der Auswerteeinheit 16 ist hier als Ausgabeeinheit beispielhaft ein Bildschirm 22
als Visualisierungseinrichtung nachgeschaltet, womit eine Überwachungsperson die Vorgänge
im Tunnel visuell nachvollziehen kann. Zudem sind auch weitere an sich bekannte Einheiten
zur Dokumentation, wie beispielsweise Speicher und Drucker möglich.
[0032] Weiter sind hier die Ergebnisse der Auswerteeinheit 16 einer Steuereinheit 23 zugeführt,
womit selbsttätig nachgeschaltete Stellglieder beispielsweise zur Verkehrsleitung,
zur Warnung, zur Sicherung, etc. angesteuert werden. Beispielhaft sind hier mit einer
Lampe 24 Ampeln und/oder Blinklampen und/oder Leuchtschriften angedeutet. Weiter sind
mit einem Lautsprecher 25 Sirenen und/oder Durchsageeinrichtungen schematisch angegeben.
Mit einem Lüfterrad 26 sollen Einrichtungen zur Tunnelsicherung, wie Lüftungen, automatisierte
Löschanlagen, Absperreinrichtungen, etc. umfasst sein.
1. Tunnelüberwachungssystem in einem Fahrzeugtunnel mit wenigstens einer Fahrspur,
mit im Längsverlauf der wenigstens einen Fahrspur (2, 4) und verteilt im Tunnel angebrachten
Lokalisierungssensoren als Bestandteile einer Fahrzeuglokalisierungseinrichtung,
mit einer Auswerteinheit (16), der Sensorsignale der Lokalisierungssensoren zuführbar
sind, und
mit einer Ausgabeeinheit, die der Auswerteeinheit (16) nachgeordnet ist und mit der
Auswerteergebnisse darstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lokalisierungssensoren Ultraschallsensoren (7; 9, 10) sind, die jeweils mit einem
Abstrahl- und Empfangsbereich (11, 12) auf die wenigstens eine Fahrspur (2, 4) gerichtet
sind, dergestalt, dass beim Aufenthalt eines Fahrzeugs (3, 5) im Abstrahl- und Empfangsbereich
(11, 12) eines Ultraschallsensors (7; 9, 10) von diesem ein entsprechendes Sensorsignal
(16) an die Auswerteeinheit abgebbar ist,
dass die Auswerteeinheit (16) eine Laufzeitmesseinheit umfasst, mit der mittels eines
Sensorsignals entsprechend dem Aufenthalt eines Fahrzeugs (3, 5) in einem Abstrahl-
und Empfangsbereich (11, 12) eines bestimmten Ultraschallsensors (7; 9, 10) eine Laufzeitmessung
aktivierbar ist und mittels eines nachfolgenden Sensorsignals entsprechend dem späteren
Aufenthalt des selben Fahrzeugs in einem Abstrahl- und Empfangsbereich eines in Fahrtrichtung
im Tunnel nachfolgenden Ultraschallsensors die Fahrzeit zwischen wenigstens diesen
zwei Ultraschallsensoren erfassbar ist, und
dass der Laufzeitmesseinheit eine Geschwindigkeitsmesseinheit nachgeordnet, mit der aus
der erfassten Laufzeit und dem bekannten Sensorabstand ein Geschwindigkeitssignal
für das Fahrzeug (3, 5) errechenbar ist.
2. Tunnelüberwachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstrahl- und Empfangsbereiche (11, 12) im Längsverlauf des Tunnels (1) aufeinanderfolgender
Ultraschallsensoren (7; 9, 10) an den Fahrzeugerfassungsbereichen aneinandergrenzen
und in der Längserstreckung in Fahrzeugfahrtrichtung kleiner als eine übliche Fahrzeuglänge
sind.
3. Tunnelüberwachungssystem nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (16) eine Verfolgungseinheit umfasst, mit der ein Fahrzeug (3,
5) bei der Tunneleinfahrt durch einen ersten Ultraschallsensor erfasst und der Durchgang
durch die nachfolgenden Ultraschallsensoren bis zum Tunnelausgang durch eine Weitergabeschaltung
erfassbar und kontrollierbar ist, und
dass bei einer Unterbrechung der Weitergabe ein Stillstandssignal für das Fahrzeug (3,
5) in Verbindung mit einem Sensorerkennungssignal entsprechend dem Ort des nicht mehr
durchfahrenen Ultraschallsensors abgebbar ist.
4. Tunnelüberwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (16) eine Abstandsmesseinheit umfasst, der die zwei aufeinanderfolgenden
Fahrzeugen (3, 5) zugeordneten Sensorsignale zur Ermittlung eines Relativabstands
aus den bekannten Sensorabständen zuführbar sind.
5. Tunnelüberwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit eine Fahrzeugtyp-Erkennungseinheit umfasst, der aktuelle Sensorsignale
zuführbar und hinsichtlich ihrer ermittelten Signalintensität auswertbar sind.
6. Tunnelüberwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit eine Zähleinheit umfasst, der von wenigstens einem Ultraschallsensor
Sensorsignale für eine Zählung von erfassten Fahrzeugen (3, 5) zuführbar sind.
7. Tunnelüberwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet;
dass die Ultraschallsensoren (7; 9, 10) an der Tunneldecke (6) angeordnet sind, und
dass eine Reihe von funktionsmäßig verbundenen Ultraschallsensoren (7; 9, 10) den Fahrspuren
(2, 4) einer Fahrtrichtung, vorzugsweise jeweils einer einzigen Fahrspur sowie Pannenplätzen
(13) zugeordnet sind.
8. Tunnelüberwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ultraschallsensoren (7; 9, 10) einen A/D-Wandler (21) enthalten und über ein
serielles Bussystem (17) mit der Auswerteeinheit (16) kommunizieren.
9. Tunnelüberwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswerteeinheit (16) eine Steuereinheit (23) nachgeschaltet ist, mit der in Abhängigkeit
von Auswerteergebnissen vor oder im Tunnel (1) angebrachte, verkehrsleitende und/oder
warnende Stelleinrichtungen selbsttätig ansteuerbar sind.
10. Tunnelüberwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Tunnelüberwachungssystem in einem Straßen- und/oder Schienentunnel eingesetzt
ist.