[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei komplexen, rechnerunterstützten Steuerungssystemen ist es bekannt, dass eine zentrale
Rechnerplatine mit einer Vielzahl von weiteren Platinen, beispielsweise über Bussysteme
verbunden ist. Die Vielzahl von Platinen führen dann identische oder unterschiedliche
Funktionen des Steuerungssystems aus. Im weiteren werden die, die Funktionen des Steuerungssystems
ausführenden Platinen als Teilnehmer bezeichnet.
Zur Definition eines Teilnehmers in einem Steuerungssystem, womit der Teilnehmer zur
Erfüllung bestimmter Aufgaben spezifiziert wird, ist es bekannt, den Teilnehmer neutral
aufzubauen und erst durch eine Maßnahme vor Ort die eigentliche Bestimmung des Teilnehmers
festzulegen. Derartige Maßnahmen können zum Beispiel mittels sogenannter Jumper oder
mittels DIL-Schalter vor Ort an dem Teilnehmer ausgeführt werden.
[0002] Aus der EP 0 834 963 A2 ist eine Vorrichtung zum Kodieren von Flachbaugruppen bekannt.
Diese Kodiereinrichtung ist vorzugsweise als Rahmen ausgebildet, der entweder auf
die Steckverbindung oder auf die Flachbaugruppe aufsetzbar ist. Durch die Kodiereinrichtung
wird mechanisch verhindert, dass nicht zusammengehörige Steckverbindungen und Flachbaugruppen
kontaktiert werden.
[0003] Als weitere Möglichkeit kann auch der Teilnehmer mit einem nicht flüchtigen Speicher
ausgestattet sein, in den die Adresse des Teilnehmers und somit seine eigentliche
Bestimmung eingespeichert wird. Der nicht flüchtige Speicher wird dann entweder werksseitig
vor der Inbetriebnahme der Anlage, oder im Falle eines Austausches durch einen Service-Techniker
vorgenommen.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, eine weitere
Einrichtung zu schaffen, die eine eindeutige Definition der verschiedenen Teilnehmer
an einem Sieuerungssystem realisiert, ohne dass auf der jeweiligen Platine des Teilnehmers
Einstellarbeiten vorgenommen werden müssen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 4.
[0005] Es wird davon ausgegangen, dass die Teilnehmer zur Steuerung einer Druckmaschine
durch einen Leitungssatz verbunden sind, der beispielsweise ein Feldbussystem darstellt.
Mit dem Leitungssatz werden die verschiedenen Teilnehmer zur Steuerung der Druckmaschine
verbunden, was gewöhnlich durch eine Steckverbindung realisiert wird. Es ist dabei
unerheblich an welcher Stelle (Teilnehmer oder Leitungssatz) das Steckerteil bzw.
Buchsenteil angebracht ist. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass nicht alle Kontakte
des Steckers bzw. Buchsenteils zur Steuerung der Maschine benutzt werden bzw. dass
diese nicht belegt sind. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass die nicht belegten
Kontakte der Steckverbindung zur Definition bzw Identifikation eines Teilnehmers herangezogen
werden.
[0006] Erfindungsgemäß wird im einfachsten Fall eine galvanische Brücke zwischen zwei nicht
belegten Steckkontakten im, dem Leitungssatz zugehörigen, Steckerteil hergestellt.
Diese galvanische Brücke wird durch den Teilnehmer zur Steuerung der Druckmaschine
erkannt und interpretiert. Die Interpretation ist derart ausgestaltet, dass nur eine
Adresskombination möglich ist, die ein Ansprechen des Teilnehmers möglich macht.
[0007] Auf der Platine des Teilnehmers fragt eine Einrichtung die galvanische Brücke im
Steckerteil des Leitungssatzes in der Form ab, als wäre die entsprechende Einstellung
durch Jumper oder DIL-Schalter vorgenommen worden. Der Teilnehmer wird in diesem Fall
völlig neutral gehalten und kann im Service-Fall auch von einem Nicht-Fachmann ausgetauscht
werden. Besonders in Fällen, ber denen mehrere Teilnehmer Aufgaben mit unterschiedlichen
Prioritäten an einer Druckmaschine erfüllen, zum Beispiel Hauptantrieb der Maschine
und ein Hilfsantrieb für das Lackierwerk, kann beim Ausfall des Teilnehmers für den
Hauptantrieb ein Vertauschen mit dem Teilnehmer für den Hilfsantrieb durch den Drucker
erfolgen und die Maschine ist im Notbetrieb weiterhin einsatzfähig.
[0008] Es ist natürlich denkbar, dass auch Kombinationen von galvanischen Brücken in Betracht
gezogen werden oder dass einzelne Steckkontakte auf ein definiertes Potential (VCC
oder Masse) der Spannungsversorgung gelegt werden. Sollten alle Steckkontakte der
Steckverbindung für den Datentransfer belegt sein, ist es denkbar, dass Kontakte von
anderen Steckverbindungen, beispielsweise der Spannungsversorgung zur Adressidentifikation
verwendet werden. Es sei dadurch erwähnt, dass es völlig unerheblich ist, um welchen
Typ von Steckverbinder es sich handelt.
[0009] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Figur
1 zeigt einen Teilnehmer und einen Leitungssatz im Blockdiagramm.
[0010] Figur 1 zeigt einen Teilnehmer 1, welcher in Form einer bestückten Platine, eine
sogenannte Flachbaugruppe aus mehreren in Gruppen zusammengefassten Bauelementen 5,
6 und 7 besteht. Die Bauelemente 5, 6, 7 erfüllen für den Teilnehmer jeweils unterschiedliche
Aufgaben, wobei der Teilnehmer selbstverständlich auch eine andere Zusammensetzung
der Bauelemente aufweisen kann. Der Teilnehmer 1 trägt weiterhin eine Reihe von Steckern
2, 3, 4, welche hier als Buchsenteile dargestellt sind. Hierbei ist wiederum die Anzahl
der Steckkontakte sowie die Anzahl der Verbindung von Steckkontakt zu Bauelement vollkommen
unerheblich. Ebenso unerheblich ist es, ob an dem Teilnehmer Buchsenteile oder Steckerteile
oder eine Mischform angebracht sind. Die Stecker 2', 3' und 4' sind einem Leitungssatz
8 zugeordnet, die in entsprechender Weise mit den Steckern 2, 3, 4 zusammenpassen
und den Teilnehmer 1 über den Leitungssatz 8 mit einem nicht dargestellten Rechnerteil
verbinden. Der Leitungssatz 8 stellt beispielsweise ein Feldbussystem dar, wobei darin
auch Leitungen für die Spannungsversorgung sowie Signalleitungen für Analogsignale
vorhanden sein können. Ebenso könnten die Stecker 2', 3', 4' auch gemäß ihrer Aufgabe
spezifiziert sein. Eine galvanische Brücke 9 verbindet im Stecker 4' zwei Steckkontakte.
Diese galvanische Brücke 9 wird durch die Verbindung der beiden Stecker 4, 4' mit
Bauelementen 7 verbunden. Diese Bauelemente 7 sind dazu spezifiziert, die definitionsgemäße
Adresse des Teilnehmers 1 festzustellen und damit nur Anweisungen zu befolgen, die
unter der für ihn bestimmten Adresse erfolgen. Wie bereits erwähnt ist der Teilnehmer
1 neutral gehalten und wird erst durch die Adressabfrage festgelegt, die wie hier
im Beispiel durch den Stecker 4' definiert ist.
Bezugszeichenliste
[0011]
- 1
- Teilnehmer
- 2
- Stecker
- 2'
- Stecker
- 3
- Stecker
- 3'
- Stecker
- 4
- Stecker
- 4'
- Stecker
- 5
- Bauelement
- 6
- Bauelement
- 7
- Bauelement
- 8
- Leitungssatz
- 9
- galvanische Brücke
1. Vorrichtung zur Definition von Teilnehmern eines Steuerungssystems einer Druckmaschine,
wobei mehrere zur Ausführung von Prozessen mit einem zentralen Rechner zusammenwirkende
Teilnehmer mittels Leitungen eines Bussystems verbunden sind, wobei die Leitungen
des Bussystems und die Teilnehmer einander verbindende Stecker aufweisen,
dadurch gekennzeiehnet,
dass reservierte Steckkontakte der Leitungen mit einer oder mehreren galvanischen
Brücken ausgestattet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die galvanischen Brücken zu einem definierten Spannungspotential gelegt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeiehnet,
dass die galvanische Brücke an freien Verbindungen eines Steckers angebracht ist.