[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenleiteinrichtung in Druckmaschinen in Nähe des Bogenförderweges
von bogenführenden Zylindern.
[0002] Bogenleiteinrichtungen in Druckmaschinen dienen der Unterstützung der Bogenführung.
Durch die Bogenleiteinrichtung wird gewährleistet, dass die Bogen beim Transport durch
die Druckmaschine nicht abschmieren bzw. durch Hochschlagen, Knittern u.a. nicht beschädigt
werden. Dabei gleiten die Bogen bei der Förderung mittels bogenführender Zylinder
direkt auf dem Oberteil der Bogenleiteinrichtung oder auf einem Luftpolster, das von
der Bogenleiteinrichtung erzeugt wird. Das Oberteil der Bogenleiteinrichtung kommt
mit Farbe, Verschmutzungen und anderen Schmutzpartikeln in Berührung, die sich auf
der Bogenleiteinrichtung absetzen. Es ist deshalb notwendig, die Bogenleiteinrichtung
von Zeit zu Zeit zu säubern.
[0003] Eine Bogenleiteinrichtung in einer Druckmaschine unter einem Bogenführungszylinder
zeigt die Druckschrift DE 199 14 178 A1. Die Bogenleiteinrichtung ist beabstandet
zur Peripherie des Bogenführungszylinders angeordnet und sie besteht aus mehreren
Bogenleitelementen. Das Bogenleitelement besteht aus einem Leitblech und einem Gebläsegehäuse.
Das Leitblech und das Gebläsesegment sind somit nur gemeinsam im Verbund der Druckmaschine
herausnehm- und wieder einsetzbar.
Für den Ein- und Ausbau der Bogenleitelemente aus der Druckmaschine sind Führungen
vorgesehen, die vorzugsweise als Schienen ausgebildet sind und die das Zusammensetzen
der Bogenleitelemente zur Bogenleiteinrichtung ermöglichen.
[0004] Nachteilig an dieser Bogenleiteinrichtung ist die sperrige Form, die infolge des
begrenzten Freiraumes vom Monteur beim Ein- und Ausbau aus der Maschine viel Geschick
erfordert und ohne Teilung der Bogenleiteinrichtung in mehreren Bogenleitelementen
in Bogenlaufrichtung nicht ein- und ausbaubar ist.
Die Teilung der Bogenleiteinrichtung erfordert eine große Teileanzahl und aufwendige
Maßnahmen zum Zusammenbau der Bogenleitelemente.
[0005] Ausgehend von den Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Bogenleiteinrichtung in Druckmaschinen zu schaffen, die einfach im Aufbau ist
und die zum Zwecke der Reinigung mit wenigen Handgriffen und unter Beanspruchung eines
geringen Raumbedarfs aus der Druckmaschine aus- und eingebaut werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Merkmale des 1. Patentanspruches.
Die nebengeordneten Patentansprüche 2 bis 13 gestalten die Erfindung in sinnvoller
Weise aus.
Die Verschmutzung der Bogenleiteinrichtung, die aus dem Leitblech und dem Unterkasten
besteht, tritt insbesondere beim Leitblech auf. Dieses kann in vorteilhafter Weise
vom Unterkasten gelöst und zum Reinigen aus der Druckmaschine entfernt werden. Nach
dem Reinigen wird das Leitblech wieder dem Unterkasten zugeordnet.
Dabei wird nur das Leitblech aus der Druckmaschine entfernt; der sperrige Unterkasten
verbleibt in der Druckmaschine.
Als vorteilhaft hat sich ferner herausgestellt, dass das Leitblech, das sich in der
Maschine der Kontur des Bogenführungszylinders anpasst, nach dem Ausbau seine ursprüngliche
gestreckte Lage einnimmt.
[0007] Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben
werden.
[0008] In den dazugehörenden Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- Bogenleiteinrichtung unter einem Bogenführungszylinder in Seitenansicht
- Fig. 2:
- Führung für das Leitblech gemäß Schnitt längs der Linie A-A gem. Fig. 1 in vereinfachter
Darstellung; in der Höhe vergrößert dargestellt
- Fig. 3:
- Draufsicht auf die Bogenleiteinrichtung in Blickrichtung D gem. Fig. 1; das Leitblech
wurde teilweise weggelassen.
[0009] Fig. 1 zeigt die Bogenleiteinrichtung unter einem Bogenführungszylinder 1. Dargestellt
sind auch andeutungsweise die dem Bogenführungszylinder 1 vor- und nachgeordneten
Zylinder 22,23, die als Druckzylinder oder als Überführungszylinder ausgebildet sein
können. Der Bogenführungszylinder 1 ist derart ausgestaltet, dass er sowohl Papier
als auch Karton bzw. einen einseitig oder zweiseitig bedruckten Bogen fördern kann.
Der Bogenführungszylinder 1 ist im Ausführungsbeispiel doppeltgroß ausgebildet. Die
Bogenleiteinrichtung ist jedoch auch einsetzbar, wenn der Bogenführungszylinder 1
einen einfachgroßen Durchmesser aufweist, wobei einfachgroß bedeutet, dass bei einer
Umdrehung des Bogenführungszylinders 1 ein Bogen gefördert wird. Dargestellt ist auch
das Greifersystem 20 am Bogenführungszylinder 1.
[0010] Im Ausführungsbeispiel ist weiterhin die Bogenleiteinrichtung einem Bogenführungszylinder
1 unterhalb des Bogenförderweges zugeordnet. Es ist genauso möglich, die Bogenleiteinrichtung
oberhalb des Bogenförderweges, beispielsweise an einem Druckzylinder 22, 23, vor und/oder
nach der Druckzone von Druck- und Gummizylinder vorzusehen.
[0011] Aus Fig. 1 ist erkennbar, dass die Bogenführungszylinder 1 mit einer Trommelkappe
2 versehen sind, die über die Breite des Bogenführungszylinders 1 reicht und in die
Kartonstellung geschwenkt und festgestellt ist. Die Erfindung ist auch einsetzbar,
wenn der Bogenführungszylinder 1 ohne Trommelkappe 2 ausgestattet ist.
Die Bogenleiteinrichtung 1 hat folgenden Aufbau:
Es ist ein Unterkasten 3 vorgesehen, der fest in der Druckmaschine mittels Befestigungsbolzen
21 angeordnet ist und sich über die Breite des Bogenführungszylinders 1 erstreckt.
Der Unterkasten 3 besteht aus den beiden Seitenplatten 6, dem Boden 12 und in Bogenförderrichtung
(mit Pfeil in Fig. 1 verdeutlicht) gesehen aus der Kastenvorderfäche 13 und der Kastenhinterfläche
14. Am Boden 12 des Unterkastens 3 sind mehrere Lüfter 5 vorgesehen bzw. nach einer
anderen Variante kann der Unterkasten 3 über einen Luftanschlussstutzen mit einem
Lufterzeuger verbunden sein. Dadurch ist der Unterkasten 4 mit Saug- oder Blasluft
beaufschlagbar.
Der Unterkasten 3 ist der Kontur der Bogenführungszylinder 1 angepasst und mit einem
Leitblech 4 versehen, das über die Breite des Unterkastens 3 reicht und Öffnungen
in Form von Schlitzdüsen und/oder Bohrungen für den Luftdurchlass aufweist.
Am vorderen Ende weist das Leitblech 4 eine rechtwinklige bzw. annähernd rechtwinklige
Einknickung 4.1 auf. Die Einknickung 4.1 verleiht dem Leitblech 4 in sich eine für
den Einund Ausbau aus der Druckmaschine erforderliche Stabilität.
[0012] Fig. 2 zeigt die Führung 7,8,9 am Unterkasten 3 zur Aufnahme des Leitbleches 4 als
Schnitt längs der Linie A-A gem. Fig. 1.
Beidseitig auf der Seitenplatte 6 des Unterkastens 3 ist fest eine Grundschiene 7
vorgesehen. Mit der Grundschiene 7 ist wiederum fest eine Seitenführung 8 verbunden,
auf der wiederum fest eine Deckschiene 9 vorgesehen ist. Zwischen Deckschiene 9 und
Grundschiene 7 wird das Leitblech 4 geführt und gehalten, das seitlich durch die Seitenführung
8 gesichert ist. Die Führung 7,8,9 besteht somit aus der Grundschiene 7, der Seitenführung
8 und der Deckschiene 9.
[0013] An der Kastenhinterfläche 14 ist ein Anschlag 15 mit einer Dichtung 16 vorgesehen.
Im vorderen Bereich des Unterkastens 3 (sh. Fig. 1) ist die Deckschiene 9 derart ausgebildet,
dass sie sich allmählich der Seitenplatte 6 nähert. Der dadurch entstandene trichterförmige
Einlauf 16 erleichtert das Einschieben des Leitbleches 4 zwischen Seitenplatten 6
und Deckschiene 9.
In den Grundschienen 7 ist im Bereich des trichterförmigen Einlaufs 16 je ein Arretierstift
17 angeordnet, dem eine Arretierbohrung 19 im Leitblech 4 zugeordnet ist. Des Weiteren
ist seitlich am Unterkasten 3, gleichermaßen im vorderen Bereich, ein Rastbolzen 18
vorgesehen, der über das Leitblech 4 in seine Raststellung bringbar ist.
[0014] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Seite des Unterkastens 3, wobei teilweise das
Leitblech 4 mit dargestellt ist. Es ist erkennbar, dass zur Stützung des Leitbleches
4 im Unterkasten 3 Stützstege 10 vorgesehen und auf diesen Grundleisten 11 befestigt
sind, die das Leitblech 4 über die Länge und Breite des Unterkastens 3 abstützen.
[0015] Macht sich eine Herausnahme der Leitbleche 4 aus der Druckmaschine zum Zwecke der
Reinigung notwendig, wird der Rastbolzen 18 gezogen. Dadurch wird die radiale Sicherung
der Leitbleche 4 aufgehoben und das Leitblech 4 kann mit seiner Arretierbohrung 19
aus dem Arretierstift gehoben und danach über den Leerraum des Bogenführungszylinders
1 aus dem Unterkasten 3 - geführt zwischen Grundschiene 7 und Deckschiene 9 - oberhalb
des Bogenführungszylinders 1 entnommen werden. Der Bogenführungszylinder 1 befindet
sich dabei in der in Fig. 1 dargestellten Winkellage und die Trommelkappen 2 -falls
vorhandenbefinden sich in der Kartonstellung (wie dargestellt in Fig. 1).
Der Weg des Leitbleches 4 zum Aus- und Einbau in die Druckmaschine ist in Fig. 1 gestrichelt
dargestellt.
Nach dem Säubern wird das Leitblech 4 wieder dem Unterkasten 3 zugeordnet. Zuerst
wird das Leitblech 4 in den trichterförmigen Einlauf 16 geführt und danach zwischen
Grund- und Deckschiene 7,9, seitlich fixiert zwischen der Seitenführung 8, in der
Führung 7,8,9 bis gegen den Anschlag 15 geschoben. Nunmehr hat das Leitblech 4 seine
Endlage auf dem Unterkasten 3 erreicht. Danach wird die Arretierbohrung 19 wieder
dem Arretierstift 17 zugeordnet. Damit ist das Leitblech 4 auch in Umfangsrichtung
entgegen der Bogenförderrichtung gesichert. Der Rastbolzen 18 wird abschließend über
das Leitblech 4 geschoben und gesichert. Damit ist das Leitblech 4 auch gegen Abheben
im Bereich des trichterförmigen Einlaufes gegen Abheben der Leitbleche 4 vom Unterkasten
3 gesichert. Damit ist die Bogenleiteinrichtung wieder betriebsbereit.
[0016] Zur Vereinfachung der Bedienhandlungen ist es möglich, das Leitblech 4 in Bogenförderrichtung
ein- oder mehrmals längs zu teilen.
Bezugszeichenaufstellung
[0017]
- 1
- Bogenführungszylinder
- 2
- Trommelkappe
- 3
- Unterkasten
- 4
- Leitblech; 4.1 Einknickung
- 5
- Lüfter
- 6
- Seitenplatte
- 7
- Grundschiene
- 8
- Seitenführung
- 9
- Deckschiene
- 10
- Stützstege
- 11
- Grundleiste
- 12
- Boden
- 13
- Kastenvorderfläche
- 14
- Kastenhinterfläche
- 15
- Anschlag
- 16
- trichterförmiger Einlauf
- 17
- Arretierstift
- 18
- Rastbolzen
- 19
- Arretierbohrung
- 20
- Greifersystem
- 21
- Befestigungsbolzen
- 22
- vorgeordneter Druckzylinder
- 23
- nachgeordneter Druckzylinder
- 7,8,9
- Führung
1. Bogenleiteinrichtung in Druckmaschinen zur Unterstützung der Bogenführung eines von
einem Bogenführungszylinder (1) geführten Bogens in Nähe des Bogenförderweges, wobei
- die sich über die Breite des Bogenförderweges erstreckende Bogenleiteinrichtung
zum Bogenführungszylinder (1) beabstandet,
- der Kontur des Bogenführungszylinders (1) angepasst ist und aus
- einem fest angeordneten Unterkasten (3) und
- einem dem Unterkasten (3) zugeordneten, zum Bogenförderweg weisenden,
- aus der Druckmaschine ein- und ausbaubarem Leitblech (4) besteht.
2. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei der Unterkasten (3) das Leitblech (4)
in einer Führung (7,8,9) aufnimmt.
3. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 und 2, wobei die Führung (7,8,9) aus der Grundschiene
(7), der Seitenführung (8) und der Deckschiene (9) besteht.
4. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei der Unterkasten (3) aus den beiden Seitenplatten
(6), dem Boden (12) sowie bezogen auf die Bogenförderrichtung aus der Kastenvorder-
und der -hinterfläche (13,14) besteht.
5. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 und 3, wobei auf den Seitenplatten (6) fest die
Grundschiene (7) angeordnet ist, der beabstandet die Deckschiene (9) zugeordnet ist.
6. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 und 5, wobei zwischen Grund- und Deckschiene
(7,9) die Seitenführung (8) vorgesehen ist.
7. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 und 3, wobei im Bereich der Kastenvorderfläche
(13) Grund- und Deckschiene (7,9) einen trichterförmigen Einlauf (16) bilden.
8. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 und 7, wobei im Bereich des trichterförmigen
Einlaufes (16) in der Grundschiene (7) ein Arretierstift (17) angeordnet ist.
9. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 und 8, wobei dem Arretierstift (17) eine im Leitblech
(4) vorgesehene Arretierbohrung (19) zugeordnet werden kann.
10. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 und 8, wobei im Bereich des trichterförmigen
Einlaufes (16) ein über das Leitblech (4) feststellbarer Rastbolzen (18) vorgesehen
ist.
11. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei an der Kastenhinterfläche (14) ein die
Einschubbewegung des Leitbleches (4) begrenzender Anschlag (15) vorgesehen ist.
12. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1,wobei das Leitblech (4) in Bogenförderrichtung
ein- oder mehrmals geteilt ist.
13. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei das Leitblech (4) am vorderen Ende eine
Einknickung (4.1) aufweist.