[0001] Die Erfindung betrifft ein Sprühverfahren und eine Sprühvorrichtung für Beschichtungsflüssigkeit
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. von Anspruch 6.
[0002] Sprühvorrichtungen mit einem Rotationszerstäuberkörper in Form einer rotierenden
Glocke zum Zerstäuben und Sprühen von Beschichtungsflüssigkeit auf ein zu beschichtendes
Objekt sind aus den US 4 275 838, US 4 505 430, DE 30 00 002 A1 und DE 35 09 874 A1
bekannt. Daraus ist es auch bekannt, die Rotationszerstäuber und/oder die Sprühbeschichtungsflüssigkeit
an ein elektrisches Hochspannungspotential, was ein negatives oder positives Hochspannungspotential
sein kann, anzuschließen. Die Hochspannung liegt üblicherweise im Bereich zwischen
4 000 V und 140 000 V. Eine Hochspannungs-Sprühvorrichtung mit einer nicht rotierenden
Sprühdüse ist aus der US 3 731 145 bekannt.
[0003] Rotationszerstäuberkörper haben üblicherweise eine Glockenform oder eine Scheibenform
und können mit bis zu 60.000 U/min rotieren.
[0004] Die Beschichtungsflüssigkeit kann eine lösemittelhaltige oder eine wasserverdünnbare
Flüssigkeit sein, insbesondere Farbe, farbiger Lack, oder Klarlack.
[0005] Die verschiedenen Arten von Beschichtungsflüssigkeiten haben unterschiedliche Viskositäten
und unterschiedliche Trocknungsgeschwindigkeiten. Die Flüssigkeitsteilchen im Sprühstrahl
haben unterschiedliche Formen, Größen und Flugeigenschaften auf dem Weg vom Flüssigkeitszerstäuber
zu dem zu beschichtenden Objekt.
[0006] Die Hochspannung erzeugt ein elektrostatisches Feld zwischen der Sprühvorrichtung
und einem elektrisch leitenden, geerdeten, zu beschichtenden Objekt. Dadurch werden
Streuverluste im Sprühstrahl reduziert und schnellere Beschichtungsgeschwindigkeiten
und bessere Beschichtungsqualitäten erzeugt. Die Haftfähigkeit der Flüssigkeitspartikel
auf dem zu beschichtenden Objekt sind abhängig von der Art der Beschichtungsflüssigkeit
und dem elektrostatischen Feld.
[0007] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, auf einfache und preiswerte Art
und Weise den Beschichtungs-Wirkungsgrad und die Beschichtungsqualität zu beeinflussen.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale von Anspruch 1 bzw. von
Anspruch 9 gelöst.
[0009] Demgemäß betrifft die Erfindung ein Sprüverfahren für Beschichtungsflüssigkeit, bei
welchem von einer Sprühvorrichtung durch einen Flüssigkeitszerstäuber in Form einer
nicht-rotierenden Düse oder in Form eines rotierenden Rotationszerstäuberkörpers Beschichtungsflüssigkeit
auf ein zu beschichtendes Objekt gesprüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Sprühstrahl der Beschichtungsflüssigkeit eine Zusatzflüssigkeit dosiert zugeführt
wird und damit das Mikroklima im Sprühstrahl beeinflußt wird.
[0010] Ferner betrifft die Erfindung eine Sprühvorrichtung für Beschichtungsflüssigkeit,
enthaltend einen Flüssigkeitszerstäuber in Form einer nicht-rotierenden Düse oder
in Form eines rotierenden Rotationszerstäuberkörpers zum Sprühen der Beschichtungsflüssigkeit
auf ein zu beschichtendes Objekt, dadurch gekennzeichnet,daß eine Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung
zur dosierten Zufuhr von Zusatzflüssigkeit in den Sprühstrahl der Beschichtungsflüssigkeit
vorgesehen ist.
[0011] Durch diese dosierte Zufuhr von Zusatzflüssigkeit auf oder in den Sprühstrahl der
Beschichtungsflüssigkeit kann das "Mikroklima" im Sprühstrahl und damit auch der Beschichtungs-Wirkungsgrad
und die Beschichtungsqualität beeinflußt und den verschiedenen Bedingungen in der
Praxis angepaßt werden.
[0012] Das "Mikroklima" beinhaltet insbesondere den Feuchtigkeitsgehalt im Sprühstrahl und
das Verhältnis der flüchtigen Bestandteile zu den nicht-flüchtigen Bestandteilen im
Sprühstrahl. Beispielsweise können die Farbpartikel von niedrigviskosen Beschichtungsflüssigkeiten
durch die Zufuhr von Zusatzflüssigkeit "verdünnt" werden und dadurch im Sprühstrahl
besser zerstäubt werden sowie besser elektrostatisch aufgeladen werden. Je nach Art
der Zusatzflüssigkeit hat sie auch Einfluß auf den elektrischen Strom, der mit dem
Sprühstrahl von der Sprühvorrichtung zu dem geerdeten, zu beschichtenden Objekt strömt.
Die Zusatzflüssigkeit beeinflußt auch die Fließfähigkeit der Flüssigkeitspartikel
der Beschichtungsflüssigkeit auf dem zu beschichtenden Objekt.
[0013] Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung wird die Beschichtungsflüssigkeit in
der Sprühvorrichtung vor ihrer Zerstäubung gekühlt, z. B. im Flüssigkeitszerstäuberkörper
oder stromaufwärts davon. Dadurch wird die Viskosität und die Verdampfungsgeschwindigkeit
(Austrocknung) der Beschichtungsflüssigkeit reduziert. Damit wird das "Mikroklima"
ebenfalls beeinflussbar und der Beschichtungswirkungsgrad und die Beschichtungsqualität
verbesserbar.
[0014] Als Zusatzflüssigkeit wird zweckmäßigerweise Wasser für wasserverdünnbare Beschichtungsflüssigkeiten
oder Lösemittel für lösemittelhaltige Beschichtungsflüssigkeiten verwendet.
[0015] Vorzugsweise wird die Zusatzflüssigkeit in den Anfangsbereich des Sprühstrahles zugeführt,
bevor dieser seinen vollen Durchmesser hat, indem die Zusatzflüssigkeit-Zufuhreinrichtung
in den Anfangsbereich des Sprühstrahles gerichtet wird.
[0016] Besonders gute Ergebnisse werden dann erzielt, wenn die Zusatzflüssigkeit am vorderen
Ende oder stromabwärts davon in der Nähe des vorderen Endes des Flüssigkeitszerstäubers
dem Sprühstrahl zugeführt wird durch die dort auf den Sprühstrahl gerichtete Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung.
[0017] Je nach dem, ob die Zusatzflüssigkeit nur an einer punktförmigen Umfangsstelle oder
über einen größeren Umfangsbereich oder den gesamten Umfangsbereich des Sprühstrahles
auf oder in diesen Sprühstrahl zugeführt wird, können die Eigenschaften dieses Sprühstrahles
verschiedenen Arten von Objekten und verschiedenen Arten von Beschichtungsflüssigkeiten
angepaßt werden. Hiermit kann auch berücksichtigt werden, ob die zu beschichtende
Objektoberfläche vertikal oder horizontal ist. Beispielsweise besteht bei vertikalen
oder schrägen Objektflächen die Gefahr, daß die aufgespritzte Beschichtungsflüssigkeit
nach unten wegläuft. Für die Abgabe der Zusatzflüssigkeit kann eine sich um die Sprühstrahlachse
herum vollständig oder teilweise erstreckende Schlitzdüse oder eine oder eine Vielzahl
um die Sprühstrahlachse herum angeordnete runde oder eckige Öffnungen, insbesondere
Düsenöffnungen, an der Sprühvorrichtung vorgesehen werden.
[0018] Ebenso wie beim Stand der Technik kann die Sprühvorrichtung eine oder mehrere der
folgenden Druckluftzuführungen haben: Formungsluft (shaping air), welche auf den Sprühstrahl
aufgebracht wird, beispielsweise ihn glockenförmig umgibt und mit ihm mitströmt, um
ihn zu formen; Lagerluft (bearing air), auf welcher der Rotationszerstäuberkörper
und/oder eine ihn antreibende Turbine gelagert ist; Turbinenluft (turbine air) zum
Antreiben der Turbine; Bremsluft (break air) zum Bremsen der Turbine und des Rotationszerstäuberkörpers.
Eine oder mehrere Arten dieser Luft können gemäß der Erfindung gekühlt werden und
als Kühlmedium zur Kühlung der Beschichtungsflüssigkeit in der Sprühvorrichtung verwendet
werden.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten
Ausführungsform als Beispiel beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- schematisch unten eine Seitenansicht und oben einen Längsschnitt einer Sprühvorrichtung
nach der Erfindung,
- Fig. 2
- schematisch eine Frontansicht von links der Sprühvorrichtung von Fig. 1,
- Fig. 3
- schematisch unten eine Seitenansicht und oben einen Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform
einer Sprühvorrichtung nach der Erfindung.
[0020] Die in den Zeichnungen dargestellte Sprühvorrichtung 2 nach der Erfindung für Beschichtungsflüssigkeit
enthält einen Flüssigkeitszerstäuber in Form eines von einer (nicht gezeigten) Luftturbine
antreibbaren Rotationszerstäuberkörpers 4. Dieses ist vorzugsweise eine Zerstäuberglocke
oder eine Zerstäuberscheibe, die um eine Drehachse 6 rotiert, eine äußere Umfangsfläche
8 sowie eine vordere Stirnfläche 10 hat. Die Stirnfläche 10 hat eine Glockenform (oder
Tellerform). Über die rotierende Stirnfläche 10 strömt radial von innen nach außen
Beschichtungsflüssigkeit, welche vom Glockenrand 12, d.h. dem Außenumfangsrand der
Stirnfläche 10, durch die Zentrifugalkraft des rotierenden Rotationszerstäuberkörpers
4 in Form eines nach vorne gerichteten Sprühstrahles 14 abgegeben wird.
[0021] Der Rotationszerstäuberkörper 4 ist vorzugsweise an elektrische Hochspannung zur
Erzeugung eines Hochspannungsfeldes zwischen ihm und dem zu beschichtenden Objekt
angeschlossen.
[0022] Eine Zufuhreinrichtung 16 für die dosierte Zufuhr von Zusatzflüssigkeit 18 auf und/oder
in den Sprühstrahl 14 enthält eine sich (auf oder) durch ein Gehäuse 20 der Sprühvorrichtung
erstreckende Zusatzflüssigkeitsleitung 22 zu einem am (auf oder in dem) Gehäuse 20
angeordneten Auslaßkörper 24. Der Auslaßkörper 24 hat mindestens eine, beispielsweise
drei Auslaßöffnungen 26, über welche die Zusatzflüssigkeit 18 nach vorne in den Sprühstrahl
14 strömt.
[0023] Die Zusatzflüssigkeitsleitung 22 ist am hinteren Ende des Gehäuses 20 durch eine
externe Zusatzflüssigkeits-Zufuhrleitung 30, welche ein steuerbares Ventil 32 enthält,
an einen Versorgungsbehälter 34 angeschlossen, in welchem die Zusatzflüssigkeit 18
gespeichert ist. Die Zusatzflüssigkeit 18 kann an die gleiche elektrische Hochspannung
angeschlossen sein wie der Rotationszerstäuberkörper 4 und steht deshalb auf elektrischen
Isolatoren 36 auf einem Untergrund 38.
[0024] Zur Förderung der Zusatzflüssigkeit zum Auslaßkörper 24 kann eine Pumpe vorgesehen
werden. Fig. 1 zeigt eine andere Ausführungsform, bei welcher im Versorgungsbehälter
34 durch eine Gasdruckregeleinrichtung 42 ein Gasdruck erzeugt wird, vorzugsweise
Druckluft einer Druckluftquelle 34, durch welchen bei geöffnetem Ventil 32 Zusatzflüssigkeit
18 aus dem Versorgungsbehälter 34 zum Auslaßkörper 24 und von diesem in den Sprühstrahl
14 gedrückt wird.
[0025] Die Zusatzflüssigkeit 18 ist vorzugsweise Wasser, wenn die Beschichtungsflüssigkeit
des Sprühstrahles 14 eine wasserlösliche Substanz ist. Die Zusatzflüssigkeit ist vorzugsweise
ein Lösemittel, wenn die Beschichtungsflüssigkeit des Sprühstrahles 14 eine lösemittelhaltige
Substanz ist. Die Zufuhr von Zusatzflüssigkeit in den Sprühstrahl 14 ermöglicht eine
Veränderung und Anpassung der Sprühnebelkonsistenz bzw. des Mikroklimas des Sprühstrahles
14 für verschiedene Beschichtungsflüssigkeiten.
[0026] Die Einrichtung zur Zufuhr von Beschichtungsflüssigkeit zum Rotationszerstäuberkörper
4 ist nicht gezeigt, da sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, beispielsweise
aus der US 4 275 838 und US 4 505 430.
[0027] Die mindestens eine Auslaßöffnung 26 für Zusatzsflüssigkeit 18 kann einen kreisrunden
oder eckigen Querschnitt oder eine Schlitzform haben, beispielsweise eine Schlitzdüse
sein, die sich um einen Teil oder um den gesamten Vorrichtungsumfang um die Drehachse
6 erstreckt.
[0028] Die Zusatzflüssigkeit 18 wird dem Sprühstrahl 14 dosiert zugeführt. Damit kann das
Mikroklima (Feuchtigkeitsgehalt, Temperatur, Viskosität) im Flüssigkeitsstrahl 14
in Abhängigkeit von Betriebsbedingungen wie beispielsweise Art der Beschichtungsflüssigkeit
und Art des zu beschichtenden Objektes beeinflußt werden, während der Beschichtungswirkungsgrad
und die Beschichtungsqualität verbessert werden.
[0029] Die Zusatzflüssigkeit 18 wird dem Anfangsbereich des Flüssigkeitsstrahles 14 zugeführt,
bevor der Flüssigkeitsstrahl 14 seinen größten Durchmesser erreicht hat. Die Zusatzflüssigkeit
18 wird vorzugsweise direkt am vorderen Ende des Flüssigkeitszerstäubers 4 dem Sprühstrahl
14 zugeführt.
[0030] Die Auslaßöffnung oder Auslaßöffnungen 26 können als Düsenöffnungen ausgebildet sein,
aus welchen die Zusatzflüssigkeit 18 als gebündelter Strahl oder als Zerstäuberstrahl
austritt.
[0031] Die Zusatzflüssigkeit 18 kann von der mindestens einen Auslaßöffnung 26 entweder
direkt in den Sprühstrahl 14 gerichtet werden oder derart, daß mindestens ein Teil
oder die Gesamtheit der Zusatzflüssigkeit 18 von den Auslaßöffnungen 26 auf den Außenumfangsendabschnitt
46 des Rotationszerstäuberkörpers 4 gelangt und von diesem Außenumfangsendabschnitt
46 in den Sprühstrahl 14 gelenkt wird. Die Zufuhreinrichtung 16 für die Zusatzflüssigkeit
18, insbesondere die Auslaßöffnungen 26 und der Zufuhrdruck der Zusatzflüssigkeit
18 können entweder derart ausgebildet sein, daß die Zusatzflüssigkeit 18 als Flüssigkeitsstrahl
aus den Auslaßöffnungen 26 austritt, oder derart ausgebildet sein, daß die Zusatzflüssigkeit
nur tropfenweise aus den Auslaßöffnungen 26 austritt und auf den Außenumfangsendabschnitt
46 des Rotationszerstäuberkörpers 4 tropft. Die Rotation des Rotationszerstäuberkörpers
4 erzeugt eine Fliehkraft, durch welche die Zusatzflüssigkeit 18 von seinem Außenumfangsendabschnitt
46 in den Sprühstrahl 14 der Beschichtungsflüssigkeit abgeschleudert wird.
[0032] Das Aufsprühen von mindestens einem Teil der Zusatzflüssgkeit 18 auf den Außenumfangsendabschnitt
46 des Rotationszerstäuberkörpers 4 hat den zusätzlichen Vorteil, daß sich auf diesem
Außenumfangsendabschnitt 46 keine Partikel der Beschichtungsflüssigkeit ablagern und
dort aushärten können. Somit wird dieser Außenumfangsendabschnitt 46 sauber gehalten.
[0033] Gemäß der in Fig. 3 gezeigten weiteren Ausführungsform einer Sprühvorrichtung nach
der Erfindung ist vorzugsweise auch eine Kühleinrichtung 50 zum Kühlen eines von der
Beschichtungflüssigkeit auf ihrem Weg zum Sprühstrahl 14 kontaktierten Vorrichtungsteiles,
bei vorliegendem Ausführungsbeispiel des Rotationszerstäuberkörpers 4, mittels eines
strömungsfähigen gekühlten Mediums während des Sprühbeschichtungsbetriebes vorgesehen,
um die Kälte des gekühlten Kühlmediums durch den kälteleitfähigen Vorrichtungsteil
4 hindurch auf die Sprühbeschichtungsflüssigkeit zu übertragen, bevor diese versprüht
wird. Bei der Ausführungsform von Fig. 2 wird das Kühlmedium 52 hinter dem Außenumfangsendbereich
46 auf die Außenumfangsfläche 54 geleitet und die Kälte des Kühlmittels 52 wird von
dem Rotationszerstäuberkörper 4, welcher kälteleitend ist, beispielsweise aus Metall
besteht, auf die Beschichtungsflüssigkeit übertragen, welche durch ihn hindurchströmt
und danach als Sprühstrahl 14 versprüht wird.
[0034] Die Kühleinrichtung 50 führt das Kühlmittel 52, vorzugsweise gekühltes Druckgas,
insbesondere gekühlte Druckluft, in einer Kühlmediumsleitung 56 zu einem Kühlmediumsauslaß
58, welcher auf die Außenumfangsfläche 54 des Rotationszerstäuberkörpers 4 gerichtet
ist. Die Kälte des Kühlmediums geht durch den Rotatioszerstäuberkörper 4 hindurch
bis zu dessen Stirnfläche 10, über welche die Beschichtungsflüssigkeit beim Abschleudern
durch den rotierenden Rotationszerstäuberkörper 4 strömt und von der Körperaußenkante
in Form des Sprühstrahles 14 abgeschleudert wird.
[0035] Ein Kühlgerät 60 zum Kühlen des Kühlmediums 52 ist vorzugsweise unmittelbar an der
Sprühvorrichtung 2 angeordnet oder in diese integriert. Damit ergeben sich kurze Wege
für das Kühlmedium 52. Das Kühlmedium 52, vorzugsweise ein Druckgas, beispielsweise
Druckluft einer Druckluftquelle 64, wird dem Kühlgerät 60 über eine Dosiereinrichtung
66 (z. B. Ventilanordnung) dosiert zugeführt, von dem Kühlgerät 60 gekühlt und dann
durch die Kühlmediumsleitung 56 auf den Rotationszerstäuberkörper 4 geleitet. Das
Kühlgerät 60 kann zum Kühlen des Kühlmediums 52 vorzugsweise eine sogenannte Kühlgaspatrone
enthalten.
[0036] Das Kühlen des Rotationszerstäuberkörpers durch das Kühlmedium 52 hat den weiteren
Vorteil, daß es den Rotationszerstäuberkörper bis in seinen Außenumfangsendabschnitt
46 kühlt. Auf diesen Außenumfangsendabschnitt 46 gelangen manchmal aus dem Sprühstrahl
14 nach rückwärts wandernde Beschichtungsflüssigkeitsteilchen. Durch die reduzierte
Temperatur können diese Beschichtungsflüssigkeitsteilchen auf dem Außenumfangsendabschnitt
46 nur noch mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit aushärten und festkleben, als
bei einer wärmeren Temperatur. Dadurch ist weniger Reinigungsarbeit erforderlich.
1. Sprüverfahren für Beschichtungsflüssigkeit, bei welchem von einer Sprühvorrichtung
(2) durch einen Flüssigkeitszerstäuber (4) in Form einer nicht-rotierenden Düse oder
in Form eines rotierenden Rotationszerstäuberkörpers Beschichtungsflüssigkeit auf
ein zu beschichtendes Objekt gesprüht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Sprühstrahl (14) der Beschichtungsflüssigkeit eine Zusatzflüssigkeit (18)
dosiert zugeführt wird und damit das Mikroklima im Sprühstrahl beeinflußt wird.
2. Sprühverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeit (18) dem Anfangsbereich des Sprühstrahles (14) zugeführt wird,
bevor er seinen vollen Durchmesser erreicht hat.
3. Sprühverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeit (18) am vorderen Ende des Flüssigkeitszerstäubers (4) oder
kurz stromabwärts davon dem Sprühstrahl zugeführt wird.
4. Sprühverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeit (18) um mindestens einen Teilumfang des Sprühstrahles (14)
herum verteilt dem Sprühstrahl zugeführt wird.
5. Sprühverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Teil der Zusatzflüssigkeit (18) auf einen vorderen Außenumfangsendabschnitt
(46) des Flüssigkeitszerstäubers (4) aufgebracht wird und dann durch diesen in den
Sprühstrahl (14) geleitet wird.
6. Sprühverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeit (18) durch mindestens eine Düsenöffnung (26), die am vorderen
Endabschnitt der Sprühvorrichtung (2) gebildet ist, in Form eines ununterbrochenen
Strahles dem Sprühstrahl (14) zugeführt wird.
7. Sprühverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitszerstäuber (4) ein Rotationszerstäuberkörper ist und daß die Zusatzflüssigkeit
(18) auf den Außenumfangsendabschnitt (46) des Rotationszerstäuberköpers (4) aufgetropft
wird und dann von diesem Außenumfangsendabschnitt (46) durch dessen Rotationsfliekräfte
in den Sprühstrahl (14) abgeschleudert wird.
8. Sprühverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennezeichnet,
daß ein Vorrichtungsteil (4), welcher von der Beschichtungsflüssigkeit auf ihrem Weg
zum Sprühstrahl (14) in der Sprühvorrichtung kontaktiert wird, mittels eines strömungsfähigen
gekühlten Kühlmediums (52) gekühlt wird und daß diese Kälte des Kühlmediums durch
die Kälteleitfähigkeit des Vorrichtungsteiles (4) auf die Sprühbeschichtungsflüssigkeit
übertragen wird.
9. Sprühvorrichtung für Beschichtungsflüssigkeit, enthaltend einen Flüssigkeitszerstäuber
(4) in Form einer nicht-rotierenden Düse oder in Form eines rotierenden Rotationszerstäuberkörper
zum Sprühen der Beschichtungsflüssigkeit auf ein zu beschichtendes Objekt,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung (16) mit mindestens einem Auslaß (26) zur
dosierten Zufuhr von Zusatzflüssigkeit (18) in den Sprühstrahl (14) der Beschichtungsflüssigkeit
vorgesehen ist.
10. Sprühvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung (16) zur Zufuhr der Zusatzflüssigkeit (18)
in den Anfangsbereich des Sprühstrahles (14) ausgebildet ist, bevor dieser seinen
größten Durchmesser erreicht.
11. Sprühvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung (16) ausgebildet ist zur Zufuhr der Zusatzflüssigkeit
(18) in den Sprühstrahl (14) am vorderen Ende des Flüssigkeitszerstäubers (4).
12. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung (16) ausgebildet ist zur Zufuhr der Zusatzflüssigkeit
(18) in den Sprühstrahl (14) um den Sprühstrahl herum verteilt.
13. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung (16) ausgebildet ist, um mindestens einen
Teil der Zusatzflüssigeit (18) auf einen vorderen Außenumfangsendabschnitt (46) des
Flüssigkeitszerstäuber (4) aufzubringen und dann von diesem Außenumfangsendabschnitt
(46) in den Sprühstrahl (14) zu leiten.
14. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Auslaß (26) für Zusatzflüssigkeit (18) am vorderen Endabschnitt
der Sprühvorrichtung (2) gebildet ist.
15. Sprühvorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitszerstäuber (4) ein Rotationszerstäuberkörper ist und
daß die Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung (16) ausgebildet ist zum Auftropfen der
Zusatzsflüssigkeit (18) auf den vorderen Außenumfangsendabschnitt (46) des Rotationszerstäuberkörpers
und zum Abschleudern der aufgetropften Zusatzflüssigkeit (18) von dem Rotationszerstäuberkörper
durch dessen Rotations-Fliekräfte in den Sprühstrahl.
16. Sprühvorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflüssigkeits-Zufuhreinrichtung (16) einschließlich ihres mindestens einen
Auslasses (26) ausgebildet ist zur Abgabe der Zusatzflüssigeit (18) in Form eines
ununterbrochenen Strahles.
17. Sprühvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kühleinrichtung (50) zum Kühlen von mindestens einem Vorrichtungsteil (4) der
Sprühvorrichtung (2) mittels eines strömungsfähigen gekühlten Kühlmediums (52) vorgesehen
ist, welcher Vorrichtungsteil (4) von der Beschichtungsflüssigkeit auf ihrem Weg zum
Sprühstrahl (14) kontaktiert wird und kälteleitfähig ist zur Übertragung von Kälte
des Kühlmediums (52) auf die Sprühbeschichtungsflüssigkeit.
18. Sprühvorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorrichtungsteil (4) eine von der Sprühbeschichtungsflüssigkeit auf ihrem Weg
zum Sprühstrahl (14) kontaktierte Stelle (10) und eine von der Sprühbeschichtungsflüssigkeit
auf ihrem Weg zum Sprühstrahl (14) nicht kontaktierte Stelle (54) aufweist, und daß
die Kühleinrichtung (50) zur Zufuhr des Kühlmediums (52) zu der nicht-kontaktierten
Stelle (54) des Vorrichtungsteiles (4) ausgebildet ist.
19. Sprühvorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitszerstäuber ein Rotationszerstäuberkörper (4) ist, durch welchen die
Beschichtungsflüssigkeit hindurchströmt, und daß die vom Kühlmedium kontaktierte Stelle
(54) eine Außenumfangsfläche des Rotationszerstäuberkörpers (4) ist.
20. Sprühvorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlmedium ein gekühltes Gas ist.