[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Belüftungsvorrichtung für eine Spritzkabine eines
Lackierbetriebs, mit einem Zuluftventilator zur Beaufschlagung der Spritzkabine mit
Zuluft, einem Abluftventilator zur Absaugung der Abluft aus der Spritzkabine, Filtereinrichtungen,
mittels denen das Eintreten von Verunreinigungen in die Spritzkabine und das Austreten
von Lackpartikeln aus der Spritzkabine verhinderbar ist, Antriebseinrichtungen, mittels
denen der Zuluftund der Abluftventilator antreibbar sind, einer Heizeinrichtung, mittels
der die Temperatur in der Spritzkabine veränderbar ist, und einer Steuervorrichtung,
mittels der die Antriebseinrichtungen des Zuluft- und des Abluftventilators steuerbar
sind.
[0002] Bei dem Betrieb der vorstehend erwähnten Spritzkabinen wird ein zu lackierendes Bauteil
in die Spritzkabine eingebracht. Daraufhin wird dieses Bauteil mit zumindest einer
Basislackschicht versehen. Vor der Beaufschlagung des Bauteils mit einer weiteren
Basislackschicht bzw. mit einer Außen- bzw. Klarlackschicht muß zunächst in einem
Zwischentrocknungsvorgang die zunächst aufgebrauchte Basislackschicht vorgetrocknet
bzw. -gehärtet werden. Diese Vortrocknung bzw. Vorhärtung findet bei bekannten Spritzkabinen
bei etwa derjenigen Temperatur statt, bei der auch der Spritzvorgang, welcher zur
Durchführung dieses der Vorhärtung bzw. -trocknung dienenden Zwischentrocknungsvorgangs
unterbrochen wird, stattfindet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Belüftungsvorrichtung
für eine Spritzkabine eines Lackierbetriebs derart weiterzubilden, daß der Zeit- und
der Energieaufwand für den Lackiervorgang eines Bauteils weiter reduziert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Heizeinrichtung der Spritzkabine
mittels der Steuervorrichtung steuerbar ist und daß die Steuervorrichtung so ausgebildet
ist, daß mittels ihr für die Heizeinrichtung der Spritzkabine ein Temperaturniveau
vorgebbar ist, das an eine Zwischentrocknung einer Basislackschicht eines in der Spritzkabine
zu lackierenden Bauteils angepaßt ist. Bei dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ergibt sich neben einer Reduzierung des Zeitverbrauchs für die Zwischentrocknung auch
insgesamt für den Lackiervorgang eine erhebliche Energieeinsparung. Die Reduktion
des Zeitverbrauchs und entsprechend auch die sich ergebende Energieeinsparung ist
umso größer, je größer die Anzahl der Basislackschichten ist, mit denen das zu lackierende
Bauteil versehen werden muß. Besonders vorteilhafte Wirkungen ergeben sich bei Wasserbasislakken.
[0005] Eine weitere Reduktion des Energieaufwands läßt sich erreichen, wenn die Steuervorrichtung
so ausgebildet ist, daß mittels ihr der Zuluft- und der Abluftventilator während eines
Zwischentrocknungsvorgangs automatisch mit einer niedrigeren Drehzahl betrieben werden,
so daß ein höheres Temperaturniveau auch bei gegebener Brennerleistung möglich ist.
Des weiteren ist es möglich, den Aufwand für die Temperaturveränderung zwecks Einleitung
des Zwischentrocknungsvorgangs dadurch zu reduzieren, daß die Steuervorrichtung so
ausgebildet ist, daß der Zuluft- und der Abluftventilator während eines Zwischentrocknungsvorgangs
im Umluftbetrieb betrieben werden. Einmal mittels der Heizeinrichtung aufgeheizte
Luft wird dann aufgrund des Umluftbetriebs erneut in die Spritzkabine eingeführt,
wobei diese nur noch entsprechend der Temperaturdifferenz zur für den Zwischentrocknungsvorgang
vorgegebenen Solltemperatur weiter erhitzt werden muß. Die an die Umgebung abgegebene
Verlustwärme wird bei dieser Vorgehensweise erheblich reduziert.
[0006] Um zu verhindern, daß Staubaufwirbelungen auftreten, ist es vorteilhaft, wenn die
Steuervorrichtung so ausgebildet ist, daß eine Drehzahländerung sowohl des Zuluft-
als auch des Abluftventilators mittels einer drehzahlsprungfreien, stetigen Drehzahländerungsphase
durchgeführt wird.
[0007] Vorteilhaft weist die Steuervorrichtung ein Schaltelement auf, mittels dem an der
Steuervorrichtung ein einstellbarer Sollwert für das an die Zwischentrocknung angepaßte
Temperaturniveau vorgebbar ist. Dieser Sollwert kann je nach Anforderungsprofil für
den Zwischentrocknungsvorgang bzw. für die Qualität der Basislackschicht unterschiedlich
sein.
[0008] Zweckmäßigerweise weist die erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung einen Temperaturfühler
auf, der im Zuluftkanal der Spritzkabine angeordnet und an die Steuervorrichtung angeschlossen
ist. Hierdurch kann in geeigneter Weise das Temperaturniveau im Zuluftstrom als Basisgröße
für die Steuerung bzw. Regelung der Temperatur innerhalb der Spritzkabine eingesetzt
werden.
[0009] Selbstverständlich kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Belüftungsvorrichtung die Steuervorrichtung so ausgebildet sein, daß mittels ihr für
die Heizeinrichtung der Spritzkabine ein zweites Temperaturniveau vorgebbar ist, das
an einen in der Spritzkabine stattfindenden Spritzvorgang angepaßt ist.
[0010] Darüber hinaus kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Steuervorrichtung
so ausgebildet sein, daß mittels ihr für die Heizeinrichtung der Spritzkabine ein
drittes Temperaturniveau vorgebbar ist, das an einen für eine Außen- bzw. Klarlackschicht
durchgeführten Brennvorgang angepaßt ist.
[0011] Das für den Zwischentrocknungsvorgang vorgesehene Temperaturniveau liegt üblicherweise
zwischen dem an den Spritzvorgang und dem an den Brennvorgang angepaßten Temperaturniveau.
[0012] Bei derartigen Belüftungsvorrichtungen werden die zuluftseitige und die abluftseitige
Filtereinrichtung in regelmäßigen Zeitabständen ausgetauscht, um sicherzustellen,
daß innerhalb der Spritzkabine erträgliche Arbeitsbedingungen vorherrschen, und daß
die Umgebung der Spritzkabine nicht in unzulässiger Weise mit Lackpartikeln od.dgl.
verunreinigt wird. Im Zuge des Nutzungszeitraums tritt zunehmend eine Belastung der
beiden Filtereinrichtungen mit Verunreinigungen bzw. Lackpartikeln auf und somit nimmt
die Durchlässigkeit der beiderseitigen Filtereinrichtungen mit zunehmender Nutzungsdauer
ab.
[0013] Um den Energieverbrauch der Belüftungsvorrichtung weiter zu verringern, ist die Antriebseinrichtung
des Abluftventilators entsprechend der Verschmutzung der abluftseitigen Filtereinrichtung
einstellbar. Hierbei ist mit einem geringen Aufwand die Möglichkeit gegeben, den Abluftventilator
in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad der abluftseitigen Filtereinrichtung unterschiedlich
einzustellen, so daß ohne jedwede Klappenverstellung od.dgl. eine Anpassung der die
abluftseitige Filtereinrichtung durchströmenden Luftmenge möglich ist. Es wird somit
vermieden, daß die Antriebseinrichtung des Abluftventilators quasi während der gesamten
Nutzungsdauer der austauschbaren abluftseitigen Filtereinrichtung mit derjenigen Leistungsabgabe
arbeitet, die eigentlich nur für den Fall erforderlich ist, daß die abluftseitige
Filtereinrichtung zu Ende ihres Nutzungszeitraums mehr oder weniger stark mit Lackpartikeln
od.dgl. beaufschlagt ist, welche die Durchlässigkeit der abluftseitigen Filtereinrichtung
beeinträchtigen.
[0014] Eine weitere Energieeinsparung ist erreichbar, wenn eine Antriebseinrichtung des
Zuluftventilators entsprechend der Verschmutzung der zuluftseitigen Filtereinrichtung
einstellbar ist. Hierdurch wird analog zu der vorstehend für den Abluftventilator
beschriebenen Art und Weise eine entsprechende Energieeinsparung bei dem Betrieb der
Antriebseinrichtung des Zuluftventilators erreicht.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung
ist in deren Steuervorrichtung als Eingangsgröße ein zur Verschmutzung der abluftseitigen
Filtereinrichtung proportionaler Parameter und ggf. ein zur Verschmutzung der zuluftseitigen
Filtereinrichtung proportionaler Parameter eingebbar. Mittels der Steuervorrichtung
ist die Antriebseinrichtung des Ablauftventilators und ggf. die des Zuluftventilators
entsprechend der Verschmutzung der abluftseitigen bzw. zuluftseitigen Filtereinrichtung
regelbar. Hierdurch ist eine quasi kontinuierliche Nachstellung der beiden Antriebseinrichtungen
für den Abluft- sowie den Zuluftventilator möglich, so daß jeweils seitens der beiden
Antriebseinrichtungen die optimale Abgabeleistung zur Verfügung gestellt wird. Eine
manuelle Einstellung der Antriebseinrichtungen und die damit einhergehenden Fehlerquellen
werden hierdurch vollständig vermieden.
[0016] Die erfindungsgemäße Belüftungsvorrichtung kann mit einem vergleichsweise geringen
technisch-konstruktiven Aufwand verwirklicht werden, wenn in der Spritzkabine ein
Druckmesser angeordnet ist, mittels Druck in der Spritzkabine als zur Verschmutzung
der abluftseitigen bzw. zuluftseitigen Filtereinrichtung proportionaler Parameter
in die Steuereinrichtung eingebbar ist. Entsprechend dem Verlauf des Drucks in der
Spritzkabine wird dann die Antriebseinrichtung des Abluftventilators bzw. die des
Zuluftgenerators in einer Weise nachgeführt, daß die die beiden Filtereinrichtungen
durchströmende Luftmenge konstant ist.
[0017] Als Druckmesser haben sich Membran-Druckwächter als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0018] Wenn die beiden Antriebseinrichtungen wie üblich als Elektromotoren ausgebildet sind,
kann deren Abgabeleistung in zweckmäßiger Weise mittels jeweils eines zwischen der
Antriebseinrichtung und der Steuereinrichtung angeordneten Frequenzumformers geregelt
werden. Mittels der Frequenzumformer, die praktisch als Automatikgetriebe fungieren,
können die Elektromotoren exakt bedarfsgerecht entsprechend der durch den Verschmutzungsgrad
der Filtereinrichtungen vorgegebenen Leistungsanforderungen geregelt werden. Darüber
hinaus werden bei Einsatz von Frequenzumformern zur Regelung der Elektromotoren die
durch den Anlauf derartiger Elektromotoren verursachten Lastspitzen vermieden.
[0019] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung
ist der Steuereinrichtung ein Stufenschalter zugeordnet, mittels dem für jede Antriebseinrichtung
unterschiedliche Leistungsabgabebereiche vorgebbar sind, innerhalb denen jede Antriebseinrichtung
entsprechend der Verschmutzung der abluft- und ggf. zuluftseitigen Filtereinrichtung
einstell- bzw. regelbar ist.
[0020] Der Stufenschalter kann vorteilhaft als Dreistufenschalter ausgebildet sein, wobei
seine erste Stufe einem Standby-, seine zweite Stufe einem Teillast- und seine dritte
Stufe einem Vollastbetrieb der Spritzkabine entspricht. Auf den Standby-Betrieb kann
immer dann übergegangen werden, wenn Arbeitsunterbrechungen vorliegen. Beispielsweise
ist im Standby-Betrieb der Frequenzumformer auf 40 % der maximalen Leistung des Zuluft-
bzw. des Abluftventilators eingestellt. Im Teillastbetrieb, der bei kurzen Lackierungen
und bei Vollackierungen je nach Spritznebelanfall vorliegen kann, ist es möglich,
die Leistung des Zuluft- und des Abluftventilators auf ca. 60 % der maximalen Leistung
einzustellen. Im Vollastbetrieb wird am Dreistufenschalter dann die maximale Leistung
des Zuluft- und des Abluftventilators eingestellt.
[0021] Die mit der eingangs geschilderten erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung erreichbaren
Vorteile ergeben sich auch bei einem Belüftungsverfahren für eine Spritzkabine eines
Lakkierbetriebs, bei dem die Spritzkabine mit Zuluft beaufschlagt und Abluft aus der
Spritzkabine abgesaugt wird, die in die Spritzkabine eintretende Zuluft und die aus
der Spritzkabine abgesaugte Abluft gefiltert werden, die Zuluftund die Abluftströmung
separat gesteuert werden, und die Temperatur in der Spritzkabine variiert wird, wenn
bei einer Zwischentrocknung einer Basislackschicht eines in der Spritzkabine zu lackierenden
Bauteils ein an die Zwischentrocknung angepaßtes Temperaturniveau eingestellt wird.
[0022] Hierbei können die Zuluft- und die Abluftströmung während des Zwischentrocknungsvorgangs
reduziert werden.
[0023] Des weiteren ist es möglich, die Zuluft- und die Abluftströmung während des Zwischentrocknungsvorgangs
zu einer Umluftströmung zusammenzuschalten.
[0024] Zur Vermeidung von Staubaufwirbelungen ist es zweckmäßig, Änderungen der Zu- und
der Abluftströmung stetig und stoßfrei durchzuführen.
[0025] Die Temperatur der Zuluftströmung kann gemessen und vorteilhaft als Grundlage zur
Regelung der Temperatur in der Spritzkabine eingesetzt werden.
[0026] Des weiteren ist es möglich, bei einem in der Spritzkabine stattfindenden Spritzvorgang
ein an diesen Spritzvorgang angepaßtes Temperaturniveau einzustellen.
[0027] Dasselbe gilt selbstverständlich auch für einen in der Spritzkabine stattfindenden
Brennvorgang.
[0028] Zweckmäßigerweise wird die Abluftströmung unabhängig von der Verschmutzung abluftseitiger
Filtereinrichtungen konstant gehalten bzw. verändert.
[0029] Dasselbe gilt selbstverständlich auch für die Zuluftströmung gemäß einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0030] Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher beschrieben, in der für die vorliegende Erfindung wesentliche
Bestandteile der erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung gezeigt sind.
[0031] Eine in der Figur nicht dargestellte Spritzkabine hat auf ihrer Zuluftseite einen
Zuluftventilator 1, mittels dem Umgebungsluft in die Spritzkabine einführbar ist.
Um zu vermeiden, daß mit der Umgebungsluft Verunreinigungen in die Spritzkabine geraten,
ist dem Zuluftventilator 1 eine zuluftseitige Filtereinrichtung 2 zugeordnet, zu der
zweckmäßigerweise eine austauschbare Filterdecke, -matte od.dgl. gehört.
[0032] In der Spritzkabine sitzt ein Druckmesser 3, der als Membran-Druckwächter ausgebildet
sein kann. Mittels des Druckmessers 3 wird der Druck in der Spritzkabine gemessen.
[0033] Der Zuluftventilator 1 wird mittels eines ersten Elektromotors 4 angetrieben, bei
dem es sich z.B. um einen Drehstrommotor handeln kann.
[0034] Die Leistungsabgabe des ersten Elektromotors 4 und damit die Drehzahl und Förderleistung
des Zuluftventilators 1 wird mittels einer Steuervorrichtung 5 und eines Frequenzumformers
6 geregelt, wobei die Steuervorrichtung 5 ein vom Druckmesser 3 in sie eingegebenes,
dem Druckverlauf in der Spritzkabine entsprechendes Druckmeßsignal vorverarbeitet
und an den ersten Frequenzumformer 6 weiterleitet, so daß die Leistungsabgabe des
dem ersten Frequenzumformer 6 zugeordneten ersten Elektromotors 4 entsprechend dem
Druckverlauf in der Spritzkabine und damit entsprechend dem Verschmutzungsgrad der
zuluftseitigen Filtereinrichtung 2 geregelt wird.
[0035] Ein Abluftventilator 7, der auf der Abluftseite der in der Figur nicht dargestellten
Spritzkabine angeordnet ist, dient dazu, Luft aus der Spritzkabine in die Umgebung
auszuführen. Um zu vermeiden, daß Lackpartikel und ähnliche Verunreinigungen aus der
Spritzkabine in deren Umgebung gelangen, ist dem Abluftventilator 7 eine abluftseitige
Filtereinrichtung 8 zugeordnet. Wie die zuluftseitige Filtereinrichtung 2 hat auch
die abluftseitige Filtereinrichtung 8 in bestimmten regelmäßigen Zeiträumen auszutauschende
Filterdecken, -matten od.dgl.
[0036] Das vom Druckmesser 3 in sie eingegebene Druckmeßsignal wird von der Steuereinrichtung
5 vorverarbeitet und an einen zweiten Frequenzumformer 9 weitergeleitet, der seinerseits
einen den Abluftventilator 7 antreibenden zweiten Elektromotor 10 regelt. Die Regelung
auch des zweiten Elektromotors 10 erfolgt in Abhängigkeit vom Druckverlauf in der
Spritzkabine und damit in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad der abluftseitigen Filtereinrichtung
8.
[0037] Die beiden Elektromotoren 4, 10 sind hinsichtlich ihres Energieverbrauchs an den
Verschmutzungsgrad der beiden Filtereinrichtungen 2, 8 angepaßt, so daß es nicht mehr
- wie beim Stand der Technik - erforderlich ist, sie jeweils mit der bei höchstem
Verschmutzungsgrad der Filtereinrichtungen erforderlichen Energieaufwand zu betreiben.
[0038] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Steuereinrichtung 5 ein Dreistufenschalter
11 zugeordnet, mittels dem für jeden Elektromotor 4, 10 unterschiedliche Leistungsabgabebereiche
vorgegebbar sind; innerhalb dieser vorgegebenen Leistungsabgabebereiche werden die
beiden Elektromotoren 4, 10 in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad der zuluftseitigen
und der abluftseitigen Filtereinrichtungen 8 geregelt. Hierbei ist es möglich, daß
sich die vorgebbaren Leistungsabgabebereiche an ihren Rändern überlappen bzw. überlagern.
Die vorgebbaren Leistungsabgabebereiche können beispielsweise einem Standby-, einem
Teillast- und einem Vollastbetrieb der Spritzkabine entsprechen.
[0039] In der in der einzigen Figur nicht dargestellten Spritzkabine ist eine Heizeinrichtung
12, z.B. vorzugsweise in Form eines Brenners, vorgesehen. Mittels der Heizeinrichtung
12 kann die Temperatur innerhalb der Spritzkabine variiert werden. Hierzu ist die
Heizeinrichtung 12 an die Steuervorrichtung 5 angeschlossen.
[0040] Um eine Ausgangsgröße für die Steuerung bzw. Regelung der Heizeinrichtung 12 zu schaffen,
ist im Zuluftkanal der in der einzigen Figur nicht dargestellten Spritzkabine ein
Temperaturfühler 13 angeordnet, mittels dem die Temperatur des in die Spritzkabine
eintretenden Zuluftstroms erfaßbar ist. Diese Temperatur dient als Ausgangsgröße für
die Steuerung der Heizeinrichtung 12, um innerhalb der Spritzkabine das jeweils erforderliche
bzw. gewünschte Temperaturniveau schnellstmöglich zu erreichen.
[0041] In der Spritzkabine werden zu lackierende Bauteile mit zumindest einer Basislackschicht
versehen, wobei nach Auftragen jeder Basislackschicht zunächst ein Zwischentrocknungsvorgang
durchgeführt, bei dem kein weiterer Lack auf das Bauteil aufgespritzt wird.
[0042] Mittels der Heizeinrichtung 12 und einer Reduzierung des Luftdurchsatzes kann zu
Beginn eines derartigen Zwischentrocknungsvorgangs das Temperaturniveau innerhalb
der Spritzkabine so eingestellt bzw. erhöht werden, daß die für den Zwischentrocknungsvorgang
optimale Temperatur schnellstmöglich geschaffen wird.
[0043] Selbstverständlich ist es auch möglich, sowohl für den Spritzvorgang als auch für
den Brennvorgang, mit dem die Klar- oder Außenlackbeschichtung ausgehärtet wird, jeweils
die optimale Temperatur kurzfristig innerhalb der Spritzkabine einzustellen.
[0044] Somit wird für jeden bei einer Lackierung eines Bauteils in der Spritzkabine anfallenden
Verfahrensschritt das jeweils optimale Temperaturniveau innerhalb der Spritzkabine
eingeregelt, so daß sich insgesamt eine Verkürzung des Lackiervorgangs mit einem damit
einhergehenden reduzierten technisch-wirtschaftlichen Aufwand ergibt.
[0045] Hierzu ist des weiteren die Steuervorrichtung 5 so ausgebildet, daß sowohl der Zuluftventilator
1 als auch der Abluftventilator 7 bei der Einleitung eines Zwischentrocknungsvorgangs
automatisch mit einer niedrigeren Drehzahl betrieben werden. Der für den Betrieb der
beiden Ventilatoren 1, 7 erforderliche Energieaufwand wird hierdurch erheblich reduziert.
[0046] Wie bei der prinzipiellen Darstellung in der einzigen Figur durch den Doppelpfeil
14 angedeutet, ist es möglich, durch eine in der einzigen Figur nicht dargestellte
Leitungsanpasung bzw. -umschaltung den Zuluftventilator 1 und den Abluftventilator
7 während eines Zwischentrocknungsvorgangs im Umluftbetrieb zu fahren. Hierdurch kann
die zur Durchführung des Zwischentrocknungsvorgangs nach einem Spritzvorgang erforderliche
Temperaturerhöhung innerhalb der Spritzkabine in einem kürzeren Zeitraum herbeigeführt
werden, wobei darüber hinaus der Energieaufwand zur Aufheizung der Luft in der Spritzkabine
weiter reduziert werden kann.
[0047] Um in jedem Fall unerwünschte Staubaufwirbelungen u.dgl. zu vermeiden, ist die Steuervorrichtung
5 so ausgebildet, daß mittels ihr eine Drehzahländerung des Zuluftventilators 1 oder
des Abluftventilators 7 in einem allmählichen Übergang durchgeführt wird, so daß Drehzahlsprünge
in jedem Fall vermieden werden.
[0048] Der Steuervorrichtung 5 ist ein Schaltelement 15 zugeordnet, mittels dem an der Steuervorrichtung
5 ein entsprechend dem jeweiligen Anforderungsprofil variabler Sollwert einstellbar
ist. Dieser Sollwert entspricht dem an den Zwischentrocknungsvorgang angepaßten Temperaturniveau,
was innerhalb der Spritzkammer einzuhalten ist.
1. Belüftungsvorrichtung für eine Spritzkabine eines Lakkierbetriebs, mit einem Zuluftventilator
(1) zur Beaufschlagung der Spritzkabine mit Zuluft, einem Abluftventilator (7) zur
Absaugung der Abluft aus der Spritzkabine, Filtereinrichtungen (2, 8), mittels denen
das Eintreten von Verunreinigungen in die Spritzkabine und das Austreten von Lackpartikeln
aus der Spritzkabine verhinderbar ist, Antriebseinrichtungen (4, 10), mittels denen
der Zuluft- (1) und der Abluftventilator (7) antreibbar sind, einer Heizeinrichtung
(12), mittels der die Temperatur in der Spritzkabine veränderbar ist, und einer Steuervorrichtung
(5), mittels denen die Antriebseinrichtungen (4, 10) des Zuluft- (1) und des Abluftventilators
(7) steuerbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (12) der Spritzkabine mittels der Steuervorrichtung (5) steuerbar
ist und daß die Steuervorrichtung (5) so ausgebildet ist, daß mittels ihr für die
Heizeinrichtung (12) der Spritzkabine ein Temperaturniveau vorgebbar ist, das an eine
Zwischentrocknung einer Basislackschicht eines in der Spritzkabine zu lakkierenden
Bauteils angepaßt ist.
2. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Steuervorrichtung (5) so ausgebildet
ist, daß mittels ihr der Zuluft- (1) und der Abluftventilator (7) während eines Zwischentrocknungsvorgangs
automatisch mit einer niedrigeren Drehzahl betreibbar sind.
3. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Steuervorrichtung (5) so
ausgebildet ist, daß der Zuluft- (1) und der Abluftventilator (7) während eines Zwischentrocknungsvorgangs
im Umluftbetrieb betreibbar sind.
4. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Steuervorrichtung
(5) so ausgebildet ist, daß eine Drehzahländerung sowohl des Zuluft- (1) als auch
des Abluftventilators (7) mittels einer drehzahlsprungfreien, stetigen Drehzahländerungsphase
durchführbar ist.
5. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Steuervorrichtung
(5) ein Schaltelement (15) aufweist, mittels dem an der Steuervorrichtung (5) ein
einstellbarer Sollwert für das an die Zwischentrocknung angepaßte Temperaturniveau
vorgebbar ist.
6. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einem Temperaturfühler
(13), der im Zuluftkanal der Spritzkabine angeordnet und an den die Steuervorrichtung
(5) angeschlossen ist.
7. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die Steuervorrichtung
(5) so ausgebildet ist, daß mittels ihr für die Heizeinrichtung (12) der Spritzkabine
ein zweites Temperaturniveau vorgebbar ist, das an einen in der Spritzkabine stattfindenden
Spritzvorgang angepaßt ist.
8. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Steuervorrichtung
(5) so ausgebildet ist, daß mittels ihr für die Heizeinrichtung (12) der Spritzkabine
ein drittes Temperaturniveau vorgebbar ist, das an einen für eine Außen- bzw. Klarlackschicht
durchgeführten Brennvorgang angepaßt ist.
9. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 8, bei der das an die Zwischentrocknung angepaßte
Temperaturniveau zwischen dem an den Spritzvorgang und dem an den Brennvorgang angepaßten
Temperaturniveau liegt.
10. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der die Antriebseinrichtung
(10) des Abluftventilators (7) entsprechend der Verschmutzung der abluftseitigen Filtereinrichtung
(8) einstellbar ist.
11. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die Antriebseinrichtung
(4) des Zuluftventilators (1) entsprechend der Verschmutzung der zuluftseitigen Filtereinrichtung
(2) einstellbar ist.
12. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, bei der der Steuervorrichtung (5)
als Eingangsgröße ein zur Verschmutzung der abluftseitigen Filtereinrichtung (8) proportionaler
Parameter und/oder ein zur Verschmutzung der zuluftseitigen Filtereinrichtung (2)
proportionaler Parameter eingebbar ist bzw. sind und bei der die Antriebseinrichtung
(10) des Abluftventilators (7) und/oder die Antriebseinrichtung (4) des Zuluftventilators
(1) mittels der Steuervorrichtung (5) entsprechend der Verschmutzung der abluftseitigen
bzw. zuluftseitigen Filtereinrichtung (8, 2) regelbar ist bzw. sind.
13. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 12, bei der in der Spritzkabine ein Druckmesser
(3) angeordnet ist, mittels dem der Druck in der Spritzkabine als zur Verschmutzung
der abluftseitigen bzw. zuluftseitigen Filtereinrichtung (8, 2) proportionaler Parameter
in die Steuervorrichtung (5) eingebbar ist.
14. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 13, bei der der Druckmesser (3) als Membran-Druckwächter
ausgebildet ist.
15. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei der jede Antriebseinrichtung
(4, 10) als Elektromotor ausgebildet ist, dessen Antriebsleistung mittels eines zwischen
ihm und der Steuervorrichtung angeordneten Frequenzumformers (6, 9) regelbar ist.
16. Belüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, bei der der Steuervorrichtung
(5) ein Stufenschalter (11) zugeordnet ist, mittels dem für jede Antriebseinrichtung
(4, 10) unterschiedliche Leistungsabgabebereiche vorgebbar sind, innerhalb denen jede
Antriebseinrichtung (4, 10) entsprechend der Verschmutzung der zuluft- und ggf. abluftseitigen
Filtereinrichtung (2, 8) einstell- bzw. regelbar ist.
17. Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 16, bei der der Stufenschalter als Dreistufenschalter
(11) ausgebildet ist, dessen erste Stufe einem Standby-, dessen zweite Stufe einem
Teillast- und dessen dritte Stufe einem Vollastbetrieb der Spritzkabine entspricht.
18. Belüftungsverfahren für eine Spritzkabine eines Lackierbetriebs, bei dem die Spritzkabine
mit Zuluft beaufschlagt und Abluft aus der Spritzkabine abgesaugt wird, die in die
Spritzkabine eintretende Zuluft und die aus der Spritzkabine abgesaugte Abluft gefiltert
werden, die Zuluft- und die Abluftströmung separat gesteuert werden, und die Temperatur
in der Spritzkabine variiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Zwischentrocknung einer Basislackschicht eines in der Spritzkabine zu lackierenden
Bauteils ein an die Zwischentrocknung angepaßtes Temperaturniveau eingestellt wird.
19. Belüftungsverfahren nach Anspruch 18, bei dem die Zuluft- und die Abluftströmung während
des Zwischentrocknungsvorgangs reduziert werden.
20. Belüftungsverfahren nach Anspruch 18 oder 19, bei dem die Zuluft- und die Abluftströmung
während des Zwischentrocknungsvorgangs zu einer Umluftströmung zusammengeschaltet
werden.
21. Belüftungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, bei dem Änderungen der Zu-
und der Abluftströmung stetig und stoßfrei durchgeführt werden.
22. Belüftungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, bei dem die Temperatur der
Zuluftströmung gemessen und als Grundlage zur Regelung der Temperatur in der Spritzkabine
eingesetzt wird.
23. Belüftungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, bei dem in der Spritzkabine
bei einem in der Spritzkabine stattfindenden Spritzvorgang ein an den Spritzvorgang
angepaßtes Temperaturniveau eingestellt wird.
24. Belüftungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, bei dem bei einem in der Spritzkabine
stattfindenden Brennvorgang ein an den Brennvorgang angepaßtes Temperaturniveau eingestellt
wird.
25. Belüftungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 24, bei dem die Abluftströmung
unabhängig von der Verschmutzung abluftseitiger Filtereinrichtungen (8) konstant gehalten
bzw. verändert wird.
26. Belüftungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 25, bei dem die Zuluftströmung
unabhängig von der Verschmutzung zuluftseitiger Filtereinrichtungen (2) konstant gehalten
bzw. verändert wird.