(19)
(11) EP 1 223 269 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.07.2002  Patentblatt  2002/29

(21) Anmeldenummer: 01126240.9

(22) Anmeldetag:  05.11.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05B 1/06, E05B 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.01.2001 DE 10101049

(71) Anmelder: HEWI Heinrich Wilke GmbH
34454 Bad Arolsen (DE)

(72) Erfinder:
  • Nowatzki, Günter
    35282 Rauschenberg (DE)

(74) Vertreter: Manitz, Finsterwald & Partner GbR 
Postfach 31 02 20
80102 München
80102 München (DE)

   


(54) Betätigungsvorrichtung für Fenster oder Türen


(57) Eine Betätigungsvorrichtung für Türen oder Fenster, insbesondere ein Türdrücker, ein Türgriff oder ein Fenstergriff, weist einen Kopplungsteil (10) und ein durch ein erstes und ein zweites Griffkörperelement (12; 14) gebildeten Griffteil auf, wobei das erste Griffkörperelement (12) mit dem Kopplungsteil (10) verbunden ist, und das zweite Griffkörperelement (14) eine andere Oberflächenbeschaffenheit zumindest im sichtbaren Bereich und/oder eine anderes Material als das erste Griffkörperelement aufweist. Die Griffkörperelemente sind in einer einzigen Ebene zusammengefügt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für Türen oder Fenster, insbesondere einen Türdrücker, Türgriff oder Fenstergriff, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Betätigungsvorrichtungen der obengenannten Art dienen zwar in erster Linie dazu, die Türen oder Fenster, an denen sie angebracht sind, mit der Hand zu bewegen und insbesondere zu öffnen oder zu schließen, jedoch werden an sie auch Anforderungen im Hinblick auf das optische Erscheinungsbild, die Form und auch die haptischen Eigenschaften des eigentlich von der Hand betätigten Griffteils gestellt. Insbesondere ist es oft wünschenswert, Teile einer solchen Betätigungsvorrichtung mit Bereichen unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit, z.B. Farbe, zu versehen. Die Herstellung solcher Bereiche auf einer Betätigungsvorrichtung wie einem Türdrücker ist jedoch sehr aufwendig.

[0003] Weiterhin ist es aus Kostengründen interessant, eine solche Betätigungsvorrichtung unter Verwendung verschiedener Materialien herzustellen.

[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Betätigungsvorrichtung für Türen oder Fenster, insbesondere einen Türdrücker, einen Türgriff oder einen Fenstergriff, zu schaffen, die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten und/oder Materialien aufweist und einfach herzustellen ist.

[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Betätigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0006] Eine erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung weist ein Kopplungsteil und ein durch ein erstes und ein zweites Griffkörperelement gebildetes Griffteil auf, wobei das erste Griffkörperelement mit dem Kopplungsteil verbunden ist und das zweite Griffkörperelement eine andere Oberflächenbeschaffenheit im sichtbaren Bereich und/oder ein anderes Material als das erste Griffkörperelement aufweist. Erfindungsgemäß sind dabei die Griffkörperelemente in einer einzigen Ebene zusammengefügt.

[0007] Das Kopplungsteil dient dazu, die Betätigungsvorrichtung, insbesondere den Griffteil, an der Türe oder dem Fenster bzw. entsprechenden Schließvorrichtungen zu befestigen. Bei dem Kopplungsteil kann es sich im Falle eines Türdrückers um den Drückerhals und im Falle eines Türgriffs um einen Sockel, der meist mit Schrauben an dem Türblatt befestigt wird, handeln. Als Material für den Kopplungsteil können beliebige hinreichend feste Materialien verwendet werden, wobei aus Festigkeitsgründen häufig Stahl Verwendung findet.

[0008] Der Griffteil ist der Bereich der Betätigungsvorrichtung, der zur Bedienung der Vorrichtung mit der Hand vorgesehen ist. Die Griffkörperelemente, die den Griffteil bilden, können sich durch ihre Oberflächenbeschaffenheit im sichtbaren Bereich unterscheiden. Unter Oberflächenbeschaffenheit ist dabei jede Eigenschaft der Oberfläche zu verstehen, insbesondere optische und/oder haptische Eigenschaften wie z.B. die Farbe, die Textur oder die Rauhigkeit der Oberfläche. Insbesondere bei der Verwendung von Metallen kann die Oberfläche z.B. durch grundsätzlich bekannte Verfahren wie Sandstrahlen oder Bürsten in ihrer Textur oder Rauhigkeit verändert werden. Da das erste Griffkörperelement mit dem Kopplungsteil verbunden ist, ist es den mechanischen Belastungen bei der Bedienung besonders ausgesetzt, weswegen als Material ein hinreichend festes, ansonsten aber beliebiges Material hierfür verwendet werden kann, wobei insbesondere Kopplungsteil und erstes Griffkörperelement zur leichteren Verbindbarkeit aus dem gleichen Material, z.B. Stahl, gefertigt sein können. Das zweite Griffkörperelement kann aus einem im Prinzip beliebigen, formstabilen Material gefertigt sein. Insbesondere kann es dazu dienen, dem Griffteil das für eine angenehme Handhabung notwendige Griffvolumen zu geben. Durch die Verwendung von Materialien mit geringem spezifischen Gewicht lassen sich damit leichte Betätigungsvorrichtungen herstellen, was insbesondere bei Türdrückern von Bedeutung sein kann, deren Griffteil von Federn im Schließmechanismus der Tür in einer bestimmten Position gehalten wird.

[0009] Erfindungsgemäß sind die Griffkörperelemente in einer einzigen Ebene zusammengefügt. Hierdurch gestaltet sich zum einen die Herstellung des Griffteils als besonders einfach, da die Griffkörperelemente nur aufeinander gesetzt werden müssen. Zum anderen sind die Griffkörperelemente einfach herzustellen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die beiden Griffkörperelemente aus entsprechenden Profilen geschnitten werden können.

[0010] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Unteransprüchen beschrieben.

[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung bilden beide Griffkörperelemente einen Teil der sichtbaren Oberfläche des Griffteils. Hierdurch lassen sich sehr einfach Griffteile mit Bereichen unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit herstellen, da vor dem Zusammenfügen der Griffkörperelemente deren Oberflächen entsprechend der gewünschten späteren Oberflächenbeschaffenheit bereits behandelt und/oder entsprechende Materialien für die Griffkörperelemente verwendet werden können.

[0012] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Griffkörperelemente in der Ebene verklebt. Dies hat den Vorteil, daß die Griffkörperelemente einfach und bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen zusammengefügt werden können, so daß auch Griffkörperelemente mit fertigen, aber empfindlichen Oberflächen zur Bildung des Griffteils zusammengefügt werden können. Weiterhin sind Klebeverbindungen in der Regel nicht sehr vibrationsempfindlich. Als Kleber können hierbei Flüssigkleber, insbesondere Zweikomponentenkleber, oder auch Heißkleber Verwendung finden.

[0013] Besonders bevorzugt wird jedoch eine beidseitig klebende Folie zur Verbindung der Griffkörperelemente verwendet, da diese ein einfaches Aufbringen der klebenden Schicht ohne Erhitzen, die Verwendung giftiger Chemikalien oder das Freiwerden von Lösemitteldämpfen erlaubt. Weiterhin kann vermieden werden, daß Tropfen des Klebers auf die sichtbare Oberfläche der Griffkörperelemente gelangen, und dort im Nachhinein von der Oberfläche entfernt werden müssen oder diese gar beschädigen. Weiterhin ist diese Folie bei genauer Positionierung nicht von außen sichtbar. Schließlich ermöglicht die Verwendung der beidseitig klebenden Folie die Bildung einer Schattenfuge genau definierter Breite, die aus ästhetischen Gründen oft erwünscht ist.

[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die Griffkörperelemente alternativ oder zusätzlich zu einer Klebeverbindung durch Stiftverbindungen verbunden sein. Durch die Stiftverbindungen ist ein sehr genaues Zusammenfügen der Griffelemente möglich, so daß sich Unregelmäßigkeiten der entlang der Ebene verlaufenden Fuge zwischen den Griffkörperteilen vermeiden lassen. Die Stiftverbindungen haben weiterhin den Vorteil, daß sie Scherkräfte entlang der Ebene zwischen den Griffelementen sehr gut aufnehmen können, was ein besonderer Vorteil bei gleichzeitiger Verwendung einer Klebeverbindung ist. Wegen einer besonders guten Positionierung der Griffkörperelemente zueinander und einer besseren Aufnahme von Scherkräften werden besonders bevorzugt mindestens zwei Stifte für die Verbindung verwendet, wobei es sich bei den Stiften zum Beispiel um Kerbstifte oder Stifte mit Widerhaken oder flossenartigen Erhebungen handeln kann.

[0015] Für die Verbindung können zum einen Durchgangslöcher in dem ersten Griffelement und Grundlöcher in dem zweiten Griffelement vorgesehen sein, so daß die Stifte durch die Durchgangslöcher des ersten Griffkörperelements in die Grundlöcher des zweiten Griffkörperelements treibbar sind. Bei einer günstigeren Ausführungsform sind der oder die Stifte an einem der Griffkörperelemente, insbesondere dem zweiten Griffkörperelement, befestigt, insbesondere angeschweißt, und werden in entsprechende Grundlöcher in dem anderen Griffelement eingeführt. Diese Verbindung hat den Vorteil, daß die Stiftverbindungen nicht sichtbar sind und darüber hinaus bei Verwendung zusammen mit einer Klebeverbindung eine genaue Positionierung der Griffkörperelemente vor dem eigentlichen Klebevorgang möglich ist. Insbesondere bei der Verwendung einer beidseitig klebenden Folie ermöglichen die angeschweißten Stifte auch eine sehr genaue Positionierung der Klebefolie auf dem Griffelement mit den Stiften. Besonders einfach kann die Stiftverbindung erfolgen, wenn in beiden Griffkörperelementen an einander entsprechenden Stellen Grundlöcher vorgesehen sind. Zum Zusammenfügen der Griffkörperelemente können dann nämlich zunächst Stifte in die Grundlöcher eines der Elemente getrieben werden, sodann kann gegebenenfalls eine beidseitig klebende Folie und darauf schließlich das andere Griffkörperelement aufgebracht werden. Hierdurch wird zum einen der Schweißvorgang vermieden, zum anderen ist die Verbindung, anders als bei der ersten Form der Stiftverbindung, unsichtbar.

[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das erste Griffkörperelemente eine Stahlplatte. Dies hat den Vorteil, daß das erste Griffkörperelement durch Schneiden aus einem Stab oder Profilstab einfach herstellbar ist, und doch hohe Stabilität erlaubt. Neben einfachem Stahl kann hier insbesondere auch Edelstahl Verwendung finden.

[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind Kopplungsteil und erstes Griffkörperelement aus einem Stück gefertigt, was eine besonders hohe Festigkeit erlaubt. Kopplungsteil und Griffkörperelement können hierbei insbesondere aus Druckguß hergestellt werden. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind das Kopplungsteil und das erste Griffkörperelement verschweißt, was eine besonders einfache Herstellung erlaubt, da Griffkörperelement und Kopplungsteil separat einfach herzustellende Bauteile sind, die nur noch verschweißt werden müssen.

[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Körper des zweiten Griffkörperelements aus Aluminium. Da Aluminium billiger als Edelstahl ist, ergeben sich hierdurch Kostenvorteile. Weiterhin wird durch das gegenüber Stahl geringere spezifische Gewicht von Aluminium der Griffteil leichter, was insbesondere bei Türdrückern von Vorteil ist, da die Federn in der Schließvorrichtung der Tür durch das Gewicht des Griffteils nicht so stark belastet werden. Schließlich ergibt sich die Möglichkeit, das zweite Griffkörperelement aus Strangpreßprofilen zu schneiden, was eine besonders einfache Herstellung erlaubt. Grundsätzlich ist es natürlich möglich, solchen, aus Strangpreßprofilen geschnittenen Scheiben durch Nachbearbeitung eine entsprechend andere Form zu geben.

[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens eines der Griffkörperelemente zumindest in seinem am Griffteil sichtbaren Bereich beschichtet. Hierbei kann es sich insbesondere um Lacke oder Pulverbeschichtungen handeln. Dies hat den Vorteil, daß unabhängig von dem verwendeten Material eine beinahe beliebige Farbgebung möglich ist, wobei auch der Glanz der Oberfläche weitgehend bestimmbar ist. Darüber hinaus sind besonders schlagzähe Ausführungen möglich. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein aus Aluminium gebildetes Griffkörperelement eloxiert, was einerseits einen Schutz des Aluminiumgriffkörperelements vor Umwelteinflüssen erlaubt und andererseits verschiedene ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.

[0020] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Betätigungsvorrichtung als Türdrücker oder Fenstergriff ausgebildet sein, wobei der Kopplungsteil ein mit dem ersten Griffkörperelement verbundener Drückerhals ist. Prinzipiell ist es auch denkbar, daß der Türdrücker in Form eines Drehgriffs ausgebildet ist.

[0021] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Betätigungsvorrichtung als Türgriff ausgebildet, wobei das Kopplungsteil durch einen Sockel gebildet wird, der, z.B. mit Schrauben, an dem Türblatt befestigbar ist.

[0022] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun beispielhaft anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische, perspektivische Ansicht einer Betätigungsvorrichtung nach einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2
eine schematische Schnittansicht durch die Betätigungsvorrichtung in Fig. 1 entlang einer Ebene, die den Drückerhals und den Griffteil beinhaltet;
Fig. 3
eine schematische Schnittansicht einer Betätigungsvorrichtung nach einer zweiten Ausführungsform entlang einer Ebene, die den Drückerhals und den Griffteil beinhaltet;
Fig. 4
eine schematische Schnittansicht durch eine Betätigungsvorrichtung nach einer dritten Ausführungsform, die den Drückerhals und den Griffteil beinhaltet;
Fig. 5
eine perspektivische Ansicht einer Betätigungsvorrichtung nach einer vierten Ausführungsform; und
Fig. 6
eine perspektivische Ansicht einer Betätigungsvorrichtung nach einer fünften Ausführungsform.


[0023] In Fig. 1 weist eine als Türdrücker ausgebildete Betätigungsvorrichtung einen Drückerhals 10 und ein aus einem ersten Griffkörperelement 12 und einem zweiten Griffkörperelement 14 gebildeten Griffteil auf. Teile der Oberfläche beider Griffkörperelemente bilden einen Teil der sichtbaren Oberfläche des Griffteils.

[0024] Das erste Griffelement 12 wird durch eine Stahlplatte gebildet, die aus einem entsprechenden Profil geschnitten ist. Sie ist mit dem ebenfalls stählernen Drückerhals 10, wie in Fig. 2 gezeigt, verschweißt. Die Stahlplatte erstreckt sich dabei von der Drückerhalsachse aus zur Seite.

[0025] Das zweite Griffkörperelement 14 ist aus einem Strangpreßprofil aus Aluminium geschnitten und verleiht dem aus den beiden Griffkörperelementen 12 und 14 gebildeten Griffteil im wesentlichen das Griffvolumen.

[0026] Wie in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigt, sind die beiden Griffkörperelemente durch eine beidseitig klebende Folie 16 in einer einzigen Ebene zusammengefügt. Zur besseren Positionierung und zur Aufnahme von Scherkräften sind auf das erste Griffkörperelement 12 zwei Stifte 22 und 24 aufgeschweißt, die in entsprechende Grundlöcher 18 und 20 in dem zweiten Griffkörperelement 14 getrieben sind. Dadurch sind die Stiftverbindungen von außen nicht sichtbar. Wie in den Fig. 1 und 2 erkennbar, wird durch die Verwendung der Klebefolie 16 eine entlang der Verbindungsebene zwischen den Griffkörperelementen verlaufende Schattenfuge wohldefinierter Breite gebildet.

[0027] Zur Herstellung des Türdrückers werden die Stahlplatte 12 mit Grundlöchern 18 und 20 und der Drückerhals 10 verschweißt. An entsprechende Stellen auf dem ersten Griffkörperelement 12 mit dem aufgeschweißten Drückerhals 10 werden Stifte 22 und 24 mit in den Figuren nicht sichtbaren Widerhaken aufgeschweißt. Auf dieses erste Griffkörperelement 12 wird nun die beidseitig klebende Folie 16, die Durchbrüche 26 und 28 für die Stifte 22 und 24 aufweist, mit diesen Stiften positioniert und auf das erste Griffkörperelement 12 aufgebracht, woraufhin das zweite Griffkörperelement 14 auf die Stifte 22 und 24 gesetzt, damit positioniert und dann auf das erste Griffkörperelement 12 gepreßt wird.

[0028] Bei einer zweiten, in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist als einziger Unterschied zur ersten Ausführungsform die Stiftverbindung zwischen den beiden Griffkörperelementen 30 und 31 verändert. Um das Aufschweißen von Stiften zu vermeiden, weist das zweite Griffkörperelement 30 Grundlöcher 32 und 34 und das erste Griffkörperelement 31 Durchgangslöcher 36 und 38 auf, durch die Stifte 40 und 42 in die Grundlöcher in dem zweiten Griffkörperelement 30 greifen. Die Stiftverbindung ist hier zwar nicht vollkommen unsichtbar, jedoch sind die Stifte weder von oben noch von vorn oder der Seite erkennbar.

[0029] Zur Herstellung werden hier in die Griffkörperelemente die Grund- bzw. Durchgangslöcher eingebracht. Auf das zweite Griffkörperelement wird wiederum die beidseitig klebende Folie 16, die auch hier Löcher für die Stifte aufweist, aufgebracht, und auf diese das erste Griffkörperelement 31 mit angeschweißtem Drückerhals 10 aufgepreßt. Zur Aufnahme von Scherkräften werden dann Stifte 40 und 42 durch die Durchgangslöcher in das zweite Griffkörperelement getrieben.

[0030] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt, die sich von der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform nur durch die Art der Stiftverbindung zwischen den Griffkörperelementen unterscheidet. Unveränderte Elemente sind durch die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Im Unterschied zur zweiten Ausführungsform weist nun auch die Stahlplatte 44, das heißt das erste Griffkörperelement, mit angeschweißtem Drückerhals 10 Grundlöcher 46 und 48 für Stifte 50 und 52 auf. Hierdurch wird eine unsichtbare Stiftverbindung zwischen den Griffkörperelementen 30 und 44 erreicht.

[0031] Darüber hinaus ist diese Ausführungsform besonders einfach herzustellen. Nach Einbringen der Grundlöcher 32, 34, 46 und 48 in die entsprechenden Griffkörperelemente 30 und 44 werden Kerbstifte 50 und 52 in die Grundlöcher 32 und 34 des zweiten Griffkörperelements getrieben, sodann wird die beidseitig klebende Folie 16 mit Löchern 26 und 28 für die Stifte 50 und 52 durch Aufstechen der Folie mit den Löchern auf die Stifte 50 und 52 auf dem zweiten Griffkörperelement 30 positioniert und schließlich das erste Griffkörperelement 44 mit aufgeschweißtem Drückerhals 10 auf die Folie 16 und Stifte 50 und 52 gesetzt und auf das zweite Griffkörperelement gepreßt. Hierdurch werden die Stifte 50 und 52 in die Grundlöcher 46 und 48 getrieben, wodurch einerseits das erste Griffkörperelement relativ zu dem zweiten Griffkörperelement positioniert wird und andererseits im verklebten Zustand eine Stabilisierung gegen Scherkräfte erfolgt. Je nach Form des zweiten Griffkörperelements und/oder der Empfindlichkeit der Oberfläche des zweiten Griffkörperelements kann die Herstellung natürlich auch mit dem ersten Griffkörperelement beginnend analog erfolgen.

[0032] In Fig. 5 ist eine vierte Ausführungsform der Erfindung gezeigt, in der ein Türdrücker ein geschwungenes zweites Griffkörperelement 54 aufweist, das durch Nachbearbeitung einer Scheibe eines Aluminium-Strangpreßprofils hergestellt wurde.

[0033] Trotz der sehr einfachen Verbindung in einer Ebene, die z.B. analog zu denen der ersten vier Ausführungsbeispiele ausgebildet sein kann, wird ein Griff mit anspruchsvoller Formgebung erhalten.

[0034] In Fig. 6 ist eine fünfte Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei der die Betätigungsvorrichtung als Türgriff ausgebildet ist. Das Kopplungsteil ist als Sockel 56 ausgebildet, der zur Befestigung am Türblatt Bohrungen 58 aufweist. An dem Hals des Sockels ist ein erstes Griffkörperteil in Form einer kreisrunden Stahlplatte 60 angeschweißt, das mit einer ebenfalls kreisrunden Aluminiumplatte 62 als zweitem Griffkörperelement in einer Ebene zusammengefügt ist. Die Verbindung kann hier analog zu den Verbindungen in den ersten drei Ausführungsbeispielen ausgebildet sein.

Bezugszeichenliste



[0035] 
10
Drückerhals
12
Stahlplatte
14
zweites Griffkörperelement
16
beidseitig klebende Folie
18
Grundloch
20
Grundloch
22
Stift
24
Stift
26
Durchbrechung
28
Durchbrechung
30
zweites Griffkörperelement
31
Stahlplatte
32
Grundloch
34
Grundloch
36
Durchgangsloch
38
Durchgangsloch
40
Stift
42
Stift
44
Stahlplatte
46
Grundloch
48
Grundloch
50
Kerbstift
52
Kerbstift
54
zweites Griffkörperelement
56
Sockel
58
Bohrung
60
Stahlplatte
62
Aluminiumplatte



Ansprüche

1. Betätigungsvorrichtung für Türen oder Fenster, insbesondere Türdrücker, Türgriff oder Fenstergriff, mit
einem Kopplungsteil (10, 56) und einem durch ein erstes und ein zweites Griffkörperelement (12, 31, 44, 60; 14, 30, 54, 62) gebildeten Griffteil, wobei
das erste Griffkörperelement (12, 31, 44, 60) mit dem Kopplungsteil (10, 56) verbunden ist, und
das zweite Griffkörperelement (14, 30, 54, 62) eine andere Oberflächenbeschaffenheit zumindest im sichtbaren Bereich und/oder eine anderes Material als das erste Griffkörperelement aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Griffkörperelemente in einer einzigen Ebene zusammengefügt sind.
 
2. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Griffkörperelemente (12, 31, 44, 60; 14, 30, 54, 62) sichtbar sind.
 
3. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Griffkörperelemente (12, 31, 44, 60; 14, 30, 54, 62) in der Ebene verklebt sind.
 
4. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Griffkörperelemente (12, 31, 44, 60; 14, 30, 54, 62) mittels einer beidseitig klebenden Folie (16) verbunden sind.
 
5. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Griffkörperelemente (12, 31, 44, 60; 14, 30, 54, 62) durch Stiftverbindungen (18, 20, 22, 24; 32 bis 42; 46, 48, ,50, 52) verbunden sind.
 
6. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Griffkörperelement (12, 31, 44, 60) eine Stahlplatte ist.
 
7. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungsteil (10, 56) und das erste Griffkörperelement (12, 31, 44, 60) aus einem Stück gefertigt sind.
 
8. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungsteil (10, 56) und das erste Griffkörperelement (12, 31, 44, 60) verschweißt sind.
 
9. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper des zweiten Griffkörperelements (14, 30, 54, 62) aus Aluminium ist.
 
10. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der Griffkörperelemente (12, 31, 44, 60; 14, 30, 54, 62) zumindest im sichtbaren Bereich des Griffteils beschichtet ist.
 
11. Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Griffkörperelement (14, 30, 54, 62) eloxiert ist.
 
12. Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungsvorrichtung als Türdrücker oder Fenstergriff ausgebildet ist und der Kopplungsteil ein mit dem ersten Griffkörperelement (12, 31, 44) verbundener Drückerhals (10) ist.
 
13. Betätigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung als Türgriff ausgebildet ist, und das Kopplungsteil ein Sockel (56) ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht