[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einer Scherenanordnung nach einem der unabhängigen
Ansprüche 1, 2 und/oder 3. Solche Scherenanordnungen besitzen eine Austellschere zur
Betätigung von Flügeln, insbesondere Oberlichtflügeln, die an nicht leicht zugänglichen
Stellen betätigt werden müssen, also geöffnet und geschlossen werden müssen.
[0002] Motorisch betriebene Scheren sind als solches nicht unbekannt, z.B. beschrieben in
DE-B 197 28 713 (W. Hautau). sowie der darin genannten
EP-A 710 759 (W. Hautau). Zwei Arme sind dabei gelenkig miteinander verbunden, wobei in dem Gehäuse des einen
Arms ein elektromotorischer Antrieb plaziert ist, der die Öffnungsbewegung und die
Schließbewegung der beiden Scherenarme ermöglicht. Um eine Kippbewegung bzw. Ausgleichs-Neigungsbewegung
der Scherenarme gegeneinander zu erlauben, also senkrecht zur Ebene der Scherenarme,
werden mehrgliedrige Scheren verwendet, die ausreichend Spiel in den Gelenken besitzen
oder um eine Achse der Betätigung schwenkbar sind. Solche mehrgliedrigen Scheren haben
meist drei Gelenkpunkte, einen des Haupt-Scherenarms, einen eines Steuerarms und einen
eines Ausstellgliedes, wobei einer der Punkte von einer Stellstange in Längsrichtung
verschoben wird und sich die anderen Gelenke und die Scherenarme entsprechend dieser
Bewegung einstellen.
[0003] Es ist
Aufgabe der Erfindung, eine kompakte Anordnung einer motorisch betriebenen Schere vorzuschlagen, die montagefreundlich
ist. Sie soll außerdem eine niedrige Bauform aufweisen, kostensparend sein und die
Möglichkeit besitzen, eine Zusatzverriegelung oder überhaupt eine Verriegelung des
Flügels über ein Gestänge zu erreichen, das an dem betätigten Flügel vorgesehen ist,
ohne daß ein Betätigungsgriff am Flügel dieses zu Riegelzwecken verwendete Betätigungsgestänge
in Längsrichtung verschiebt.
[0004] Erreicht wird das mit zumindest einem der unabhängigen Ansprüche 1, 2 und/oder 3
oder 13 oder 18.
[0005] Die Scherenanordnung weist dabei eine Verriegelungsanordnung (als Eingreifanordnung)
so auf, daß sie im Zuge der Gehäuselänge angeordnet ist, aus dem Gehäuse austritt
und so geformt ist, daß sie in den Falzraum eingreifen kann. Die Scherenanordnung,
die in dem Gehäuse gehalten und gelagert ist, wird seitlich, insbesondere oberhalb
des Flügels in einem solchen Abstand vom Falzraum angeordnet, daß die Verriegelungsanordnung
in den Falzraum zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen mit einem Arm einzugreifen vermag
und dabei bei ihrer Längsbewegung einen Steuerzapfen erfassen und in Längsrichtung
betätigen kann. Bei einem Öffnen des Flügels wird zunächst der Zapfen von der Anordnung
durch die motorische Betätigung der Schere im anfänglichen Leerhubweg betätigt, um
anschließend bei der Ausstellbewegung des Flügels den Zapfen freizugeben. Bei der
Schließbewegung geschieht dieser Vorgang umgekehrt. Zunächst wird der Zapfen beim
Schließen ergriffen und dann im Zuge des Leerhubweges (der Schere) in Längsrichtung
zur Verriegelung (am Flügel) verschoben.
[0006] Die Verriegelung oder Zusatzverriegelung wird über das Betätigungs- oder Verriegelungsgestänge
(auch Verschlußgestänge genannt) erreicht, wobei dort üblicherweise vorgesehene Zapfen
in Schließtaschen am Blendrahmen bei einer Riegelstellung eingreifen.
[0007] Eine erste Verriegelung kann durch die Scherenanordnung selbst erzielt werden, die
mit ihrer Zugkraft den Flügel an den Blendrahmen andrückt. Meist reicht aber diese
Erstverriegelung hinsichtlich der geforderten Schließkraft oder der Gleichförmigkeit
entlang der Länge des betätigten Flügels nicht aus, so daß eine Zusatzverriegelung
über das Verschlußgestänge und die entlang der Flügellänge verteilt angeordneten Verschlußzapfen
hilft.
[0008] Werden Eckumlenkungen eingesetzt, kann das Verschlußgestänge auch um die Ecke des
Flügels herumreichen, so daß auch in den vertikalen Falzräumen Verschlußzapfen vorgesehen
werden können, die von der Scherenanordnung über die beschriebene Eingreifanordnung,
ausgehend von dem Gehäuseboden über das Verschlußgestänge betätigt werden.
[0009] Der Motor und die Anlenkböcke der Anlenkstellen von mindestens einer Ausstellschere
sowie eine Spindelstange sind in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet (Anspruch 2).
Im Zuge der Spindelstange ist das Gehäuse durchgehend, benötigt also keine Kopplungsstücke
und ist deshalb leicht zu montieren. Die Montage am Blendrahmen erfolgt durch Festlegung
des Gehäuses mit dem Motor und der Schere gleichzeitig, wobei mit wenigen Handgriffen
und wenigen Schrauben die genaue Plazierung und eine gute Ausrichtung der im Gehäuse
gehaltenen Beschlagschere möglich wird.
[0010] Aufgrund der Kombination einer Längshubbewegung für den Zapfen des Betätigungsgestänges
und einer Ausstellbewegung des Scherenarms, die eine leichte Kipp- oder Neigungsbewegung
zur Ermöglichung der Absenkung des Flügels beim Öffnen erlaubt, ist eine Ausgleichsvorrichtung
vorgesehen, die eine Drehbewegung des die Schere antreibenden Wanderglieds erlaubt,
ohne die Zusatzverriegelung in ihrer Lage senkrecht zum Blendrahmen zu verändern.
Die Betätigung der Schere erfolgt dabei über die Wandermutter, wobei dieselbe Wandermutter
über eine (umfänglich) lose Kopplung mit der aus dem Gehäuse greifenden Verriegelungsanordnung
gekoppelt ist (Anspruch 3,13).
[0011] Die Kopplung erfolgt über ein Schiebeglied, das am Boden des Gehäuses geführt ist
(Anspruch 6). Das Schiebeglied kann dachförmig ausgestaltet sein (Anspruch 8), wobei
es in eine sehnenförmige Ausnehmung der Wandermutter eingreift.
[0012] Eine Relativverschwenkung der Wandermutter um ihre Achse, in der die Spindelstange
angeordnet ist, bringt so die sehnenförmige Ausnehmung mit ihrem ebenen Boden (Anspruch
9) in relative Lagen zu der dachförmigen Ausbildung. Die keilförmigen Flächen liegen
dabei entweder links oder rechts in der Endlage nahe dem ebenen Boden und können durch
ihre Keilschrägen (die flach verlaufen) den maximalen Auslenkhub (die Drehlagen-Grenzwinkel)
der Wandermutter definieren.
[0013] Die Eingreifanordnung als Verriegelungsanordnung hat winklige Gestalt, zum Eingriff
in den Falzraum zwischen dem Überschlag des Flügels und dem Blendrahmen, an dem die
Scherenanordnung fest anbringbar ist (Anspruch 7).
[0014] Es können zwei oder mehr Scheren in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein, ein
Zentralantrieb ist dabei vorgesehen (Einfensterlösung). Hierbei ist eine lange Spindelstange
das koppelnde Element der Scheren. Gekoppelt werden kann auch über ein rohrförmiges
Zwischenstück, das ohne Drehung eine über die Spindel angetriebene Mutter mit der
nächsten Mutter verbindet, welche die nächste Schere betätigt. Das Zwischenrohr dreht
sich für die Längsbewegung nicht mit, koppelt aber die Schubewegung auf die nächste
- und auch weitere - Schere(n) (Anspruch 18).
[0015] Ebenso können zwei oder mehr (beabstandete) Einzelscheren nacheinander mit einem
Rohr (einem Profil) gekoppelt sein, wobei der Antrieb nur in einer Schere gelegen
ist (Mehrfensterlösung). Hier kann das Rohr die Wandermuttern der mehreren Scheren
als Schubstück verbinden und axial in die Wanderglieder eingesteckt sein.
[0016] Um das Rohr als Profil an die jeweilige Wandermutter zu koppeln, können (axiale)
Ausnehmungen dort vorgesehen sein, in denen das Rohr mit seinem Endstück eingesteckt
oder eingeschoben wird (Anspruch 19).
[0017] Ausführungs
beispiele erläutern und ergänzen die Erfindung.
- Figur 1
- veranschaulicht eine geschlossene Scherenanordnung mit einem Motor 2, einer Spindelstange
3 sowie einem Ausstellarm 7, teilweise im Schnitt.
- Figur 2
- veranschaulicht die geöffnete Stellung der Scherenanordnung in spiegelbildlicher Darstellung.
- Figur 3
- veranschaulicht einen Schnitt senkrecht zur Ebene des Blendrahmens, wobei die Scherenanordnung
am Blendrahmen angeordnet ist.
- Figur 4
- veranschaulicht den Eingriff eines Verriegelungsarms 40 einer Zusatzverriegelung in
den Zapfen Z des Betätigungs- oder Verriegelungsgestänges (auch Verschlußgestänge
genannt).
- Figur 5
- veranschaulicht einen Ausschnitt der Verriegelungsanordnung mit dem Arm 40 in Aufsicht
mit der Wandermutter 4.
- Figur 6
- ist ein Schnitt entlang der Linie A-A von Figur 4, zur Veranschaulichung des Eingriffes
eines dachförmigen Schiebeglieds 41, an dem der Verriegelungsarm 40 angeordnet ist,
in die sehnenförmige Ausnehmung 4a der Wandermutter 4.
- Figur 6a
- ist eine perspektivische Ansicht der Funktionseinheit aus Verriegelungsanordnung,
Schiebeglied und Wandermutter 4, ohne die Spindelstange.
- Figur 7
- sind Darstellungen der Funktion von Schiebeglied 41 sowie des Durchgriffs durch den
Boden des Gehäuses 1.
- Figur 7a
- ist eine Aufsicht auf das Profil, teilweise geschnitten, zur Verdeutlichung der Führung
eines ersten Abschnittes 40b des Armes 40 in einem in der Dicke reduzierten Abschnitt
1a, 1c des Gehäuses an der zum Blendrahmen weisenden Seite.
- Figur 7b
- ist eine Ansicht des Wandergliedes 4 im Gehäuse 1.
[0018] In den
Figuren 1 und 2 ist im geöffneten und geschlossenen Zustand eine mehrgliedrige Schere ersichtlich.
Ein im wesentlichen rechteckiger Scherenkörper 1 nimmt eine Antriebseinheit 2 auf,
die eine Spindelstange 3 drehend betätigt. Die Spindelstange 3 reicht bis zu den Scherengliedern,
bzw. dem Abschnitt, in dem die Scherenanordnung plaziert ist. Zwischen dem Scherenabschnitt
und dem Motorabschnitt ist das Gehäuse 1 durchgehend gestaltet. An beiden Endabschnitten
ist je eine Montagestelle 71, 70.
[0019] Die Spindelstange greift mit ihrer Spindel (ihrem Gewinde) in das Gewinde einer Spindelmutter
4 ein, die längsverschieblich im Gehäuse 1 angeordnet ist. Sie hat die Möglichkeit,
sich um einen bestimmten Winkel zu drehen, um eine Ausgleichsbewegung der Scherenarme
der mehrgliedrigen Schere bei einem Absenken des Flügels (bei seiner Öffnungsbewegung)
zu erlauben.
[0020] Die Spindelmutter bewegt über ein Anschlußstück 31a einen Anlenkpunkt 31, an dem
ein Ausstellglied 5 schwenkbar angeordnet ist, das über eine Schlitz/Zapfen-Verbindung
(oder mehrere solcher Verbindungen) einen Steuerlenker 6 betätigt, wobei in der Bahnführung
ein Leerhubweg 61 vorgesehen ist. Der Steuerlenker ist an einer festen, unverschieblichen
Anlenkstelle 32 an einem Stützbock 9 angelenkt und greift mit seinem anderen Ende
an dem ausstellbaren Scherenarm 7 an, der an einem weiteren Anlenkstück 8 als weiterer
Stützbock über ein weiteres Gelenk 30 gelenkig gekoppelt ist, wobei das Gelenkstück
8, die Wandermutter 4 und das Anlenkstück 9 entlang einer Achse 20, die in der Spindelstange
3 verläuft, plaziert sind. Das Anlenkstück 8 kann in Längsrichtung verschoben werden,
ist also nicht mit dem Gewinde der Spindelstange gekoppelt. Die Wandermutter 4 ist
nur bewegbar, wenn sich die Spindelstange dreht, ist also mit ihrem Gewinde im Dreheingriff.
Der Anlenkpunkt 32 am Stützbock 9 ist unverschieblich.
[0021] Bewegt sich die Spindelmutter (das "Wanderglied"), so bewegen sich die zwei inneren
Lenker 5 und 6 und verschieben den zweiten Arm 7, geführt durch das Scherenelement
8 nach links in die geschlossene Stellung (vgl. dazu Figur 2). Die strichpunktierte
Linie 7a zeigt den ausstellbaren Arm 7 in der geschlossenen Stellung.
[0022] Der Ausstellarm hat einen Flügelkupplungspunkt 10, der in der Schließstellung als
10a bezeichnet ist und der sich in Richtung H senkrecht zur Erstreckung des Gehäuses
1 vom Blendrahmen B entfernt, um den Flügel F zu öffnen. Die Anbringung des Flügel-Kupplungspunktes
10 erfolgt über einen Flügelbock 50 am Flügel F, wie in
Figur 3 gezeigt.
[0023] Während der Schließbewegung oder der Öffnungsbewegung kann sich der Scherenarm 7
in eine freigegebene Richtung R und zurück bewegen, schwenkend um die Achse 20. Ein
Schlitz 25 ist am Gehäuse 1 dazu vorgesehen, um den Lenkern 5, 6 sowie den zugehörigen
Anlenkpunkten 31, 32, 30 einen Druchgriff zu verschaffen. Alle drei Gelenkpunkte 30,
31, 32 können um die Achse 20 begrenzt schwenken. Nur der Gelenkpunkt 32 behält seine
in Längsrichtung festgelegte Lage bei einer Öffnungsbewegung und einer Schließbewegung
bei. Die Anlenkpunkte 30 und 31 sind entlang der Achse 20 bei einer Drehung der Spindelstange
3 und einem Antrieb durch den Motor 2 längsverschieblich.
[0024] Der geschlossene Zustand mit denselben Bezugszeichen ist in Figur 1 gezeigt. Der
Motor ist hier links angeordnet, verläuft über einen Kupplungsbereich zur Spindelstange
3, die die Wandermutter 4 betätigt.
[0025] In Aufsicht ist eine Zusatzverriegelung als Winkelstück 40 zu erkennen, die mit der
Spindelmutter in einer näher zu beschreibenden Weise gekoppelt ist. Die Bezugszeichen
von Figur 1 entsprechen den oben zu Figur 2 beschriebenen, so daß hier nicht erneut
auf sie eingegangen werden soll. Angemerkt werden soll zu Figur 1 aber, daß der Lenker
5 in der Schnittansicht nicht dargestellt ist, nur ein Anlenkpunkt 31 an der Wandermutter
4 erkennbar ist.
[0026] Eine an der Spindelmutter 4 schraubbar befestigte Kupplung 40 mit einem sich zur
Seite hin öffnenden Schlitz 40a ermöglicht die Betätigung der Verriegelung oder Zusatzverriegelung.
Sie erfolgt über die Kuppelstelle 40,Z, wobei Z der Zapfen eines Verriegelungsgestänges
49 ist, wie in
Figur 4 dargestellt.
[0027] Während des Leerhubes 61 der Schere wird durch Eingriff der seitlichen Öffnung des
Winkelstücks 40 um den Zapfen Z eine lösbare Kupplung erreicht, die eine Längsbetätigung
erlaubt, wenn der Flügel geschlossen ist. Beim Öffnen wird zunächst der Zapfen Z entgegen
der Schließrichtung zur Öffnungsrichtung bewegt, wobei andere Schließzapfen an dem
Gestänge 49 die Verriegelung lösen und der Flügel beim nun beginnenden Öffnen des
Scherenarmes 7 ausgestellt wird.
[0028] In den Endstellungen hat das System intern einen mechanischen Anschlag, und der Motor
wird über eine Lastabschaltung abgeschaltet.
[0029] Schraubbefestigungen 70, 71 sind in Figuren 2 und 3 sowie 1 ersichtlich. Sie sind
so gestaltet, daß eine zusätzliche Ausrichtung zum Flügel möglich ist, wozu Langlöcher
in zwei Richtungen vorgesehen sind.
[0030] Durch die kompakte Bauform und den zusammenhängen Aufbau von Motor und Schere wird
die Montagezeit deutlich gesenkt. Die Komponenten Motor, Schere, Scherenhalter, Gestänge
und Kupplung müssen nicht separat in einer bestimmten Ablauffolge montiert und positioniert
werden, vielmehr kann durch eine einzige Positionierung sämtlichen Komponenten die
zugehörig richtige relative Lage gegeben werden und auch die Ausrichtung zum Flügel
sowie dem Flügelbock 50 beachtet werden.
[0031] Der Eingriff des winkelförmigen Eingreifstücks 40 ist zur Verriegelung in der Schließstellung
in Figur 3 gezeigt. Es greift in der Schließstellung in den Falzraum 12 ein. Die Stellung
vor dem Eingreifen in den Zapfen Z, bzw. dem Umgreifen des Zapfens Z ist in Figur
4 veranschaulicht. Bei einem sinkenden Abstand H bewegt sich das winkelförmige Eingriffstück
40 so mit der Wandermutter 4 mit, daß es - richtig ausgerichtet - beim Anschlagen
des Flügels F an dem Blendrahmen B (bei H = Null) den Zapfen Z (zumindest ein Stück)
umgreift und anschließend während des Leerhubweges 61 (entsprechend der parallel zur
Achse 20 liegenden Ausnehmung in einem der Lenker) eine Längsbewegung x der Treibstange
49 auslöst, die unter einer Deckschiene 49a angeordnet ist.
[0032] In einer starken Vergrößerung ist in
Figuren 5 und 6 sowie 6a die Kopplung des winkelförmigen Verriegelungsstücks mit dem Zapfen Z erläutert. Die
Wandermutter 4 ist mit dem Gelenkpunkt 31 an einer Ausformung 31a ersichtlich. Ebenso
die Achse 20. Zwischen Wandermutter 4 und dem am Boden des Gehäuses 1 herausragenden
Winkelstück 40 besteht eine lose Kopplung, die im Schnitt in Figur 6 erkennbar ist.
Ein dachförmiges Zwischenstück als Schiebeglied 41 ist fest (über eine Schraubverbindung)
mit dem winkelförmigen Verriegelungstück 40 verbunden. Das dachförmige Glied hat einen
flachen Winkel zwischen 140° und 160° und greift in eine sehnenförmige Ausnehmung
4a. Die Wandermutter 4 kann so eine begrenzte Schwenkung um die Achse 20 ausführen,
ohne daß der Winkel 40 diese Schwenkbewegung mit übernehmen muß, bzw. durch sie mitschwenkt.
In Längsrichtung erfolgt die Kopplung über die axialen Ränder der Ausnehmung 4a (oberhalb
und unterhalb der Papierebene von Figur 6), zur Übertragung einer Schubbewegung auf
das Winkelstück 40 mit seiner Ausnehmung 40a zum Eingriff in den Zapfen Z an der Treibstange
49. Diese enge Kopplung zeigt Figur 5 in Aufsicht.
[0033] Der Durchgriff des Winkelstücks 40 durch den Boden des Gehäuses 1 ist in
Figur 7 erläutert. Der Boden des Gehäuses 1 ist etwa mittig ausgenommen, wobei ein Schlitz
1c gebildet wird, durch den die Verbindungsstelle zwischen Winkelstück 40 und Schiebeglied
41 verläuft. Das Schiebestück 41 ist im Gehäuse geführt, wobei die Reststücke 1b des
Bodens die Führung zum Blendrahmen übernehmen.
[0034] Eine Ausfräsung 1a am unteren Boden des Gehäuses sorgt für einen möglichen Durchgriff
des Abschnitts 40b des Winkelstücks zwischen dem Gehäuse und dem Blendrahmen, wobei
diesseits und jenseits des maximalen Schiebewegs des Winkelstücks 40 eine größere
Bodenstärke des Gehäuses vorgesehen ist, um den Freiraum für die Stärke des Winkelstücks
40 in seinem Abschnitt 40b zu seiner Längsbewegung zu erhalten. Der Abschnitt 40b
ragt so seitlich heraus.
[0035] Ein Freiraum durch die Ausfräsung, senkrecht zur Erstreckung des Bodens 1b und der
Oberfläche des Blendrahmens, ist gering, so daß eine zu große Schwenkung des Winkelstücks
40 gegenüber dem Blendrahmen oder gegenüber dem Restboden 1b nicht erlaubt ist, was
durch die freie (lose) Kopplung und das dachförmige Ausbilden des Schiebestücks 41
zur Wandermutter 4 erreicht wird.
[0036] Die Wandermutter 4 ist am anderen Ende mit dem Lenker-Anlenkfortsatz 31a versehen,
der die Anlenkstelle 31 festlegt. Alle übrigen Bezugszeichen der Figuren 7 sind auch
aus den übrigen Figuren erkennbar, so daß auf sie nicht näher eingegangen werden soll.
[0037] Im Bereich des Lenker-Anlenkfortsatzes 31a ist (symmetrisch angeordnet) eine umfänglich
begrenzt sich erstreckende Erhebung 4b vorgesehen, die an der Wandermutter ausgebildet
ist. Diese hat beidseits stufenförmige Absätze mit dem folgenden Zweck, die umfängliche
Schwenkbewegung der Wandermutter zu begrenzen.
[0038] Üblicherweise ist eine Wandermutter nicht umfänglich verschwenkbar geführt oder gelagert,
um sie nur in Längsrichtung mit einer Spindelstange zu bewegen und eine Drehbewegung
(Motor, Spindelstange, Antrieb) in eine Längsbewegung (Ausstellbewegung, Scherenbetätigung
oder Gelenkstellenverlagerung) umzusetzen. Die zuvor beschriebene Absenkbewegung des
Flügels F bei einer Ausstellbewegung H, repräsentiert durch die Vektordarstellung
R in Figur 3, läßt die Wandermutter 4 leicht umfänglich verdrehen, wobei der Fortsatz
31a durch den Spalt 25 hindurch ragt und eine Winkel-Verschwenkbewegung von einigen
Grad (bis zu 10... 20 Grad) erlaubt. Die beidseits vorgesehenen Absätze 4b' und 4b"
erlauben ein Abstützen der Wandermutter an der Innenkontur oder der Innenfläche des
Gehäuses, um die Kräfte auf die Spindelstange zu begrenzen oder zu beschränken.
[0039] Der Schlitz 25 führt einseitig zum Verlust der Führung für die Wandermutter im profilierten
Gehäuse. Bei einer Belastung des Fortsatzes 31a in der zuvor beschriebenen Richtung
würde die Spindel 3 radial belastet werden. Damit es zu dieser Belastung nicht kommt,
oder die Belastung in Grenzen gehalten wird, sind in einem Winkelabstand von zwischen
40° bis 50° von der Ebene, in der der Fortsatz 31 liegt, stufenförmige Absätze vorgesehen.
Es würde einer dieser Absätze genügen, aber für eine symmetrische Lösung können beide
Absätze vorgesehen sein. Mit diesen Absätzen stützt sich die Wandermutter bei einer
umfänglichen Bewegung am Inneren des Profils ab.
[0040] Aus der Schnittdarstellung der Figuren 7 (rechtes Teilbild) ist der in Figur 3 zuvor
beschriebene Spalt 25 deutlich ersichtlich, durch den der Fortsatz 31a des Wandergliedes
4 ebenso greift wie die anderen Anlenkböcke 8 und 9, wie zuvor beschrieben, wobei
der Anlenkbock 4 als Wandermutter, geführt auf der Spindel 3, ausgebildet ist.
[0041] Der gegenüberliegende Spalt 1c zum Durchgriff der Verbindungsstelle zwischen dem
als Eingreifanordnung dienenden Winkelstück 40 und dem Schiebeglied 41, welche Verbindung
starr ist, ist in
Figur 7a deutlicher ersichtlich.
Figur 7b verdeutlicht den Eingriff 41/4a aus einem anderen Blickwinkel.
[0042] Ein Kopplungsstück als Profilrohr kann auf die Wandermutter 4 so aufgesteckt werden,
wie in Figur 6 durch axial freistehende Öffnungen 4f, die teilumfänglich verlaufen,
gezeigt. Dieses Schiebestück dient zur Übertragung einer Schubbewegung des Wanderglieds
4 auf andere Wanderglieder, die dann nicht mit einer Spindel betrieben werden, sondern
über das Kopplungsstück.
[0043] Dieses Kopplungsrohr kann sich in dem auf längerem Weg erstreckenden Gehäuse erstrecken,
um mehrere Scheren zu betätigen. Dieses Kopplungsrohr als Profil kann sich auch über
einen bestehenden Zwischenraum zwischen benachbart angeordneten Scheren erstrecken,
um auch außerhalb des Scherengehäuses einen (axialen) Antriebshub zu vermitteln, der
von der Drehbewegung einer Spindel nur eines Wandergliedes in einem Scherengehäuse
veranlaßt wird.
[0044] Das Kopplungsstück K, das in Figur 5 schematisch zum Einsatz in die Stirnseite des
Wandergliedes 4 skizziert ist, wird durch eine Klemmeinrichtung, repräsentiert durch
eine im Gewinde geführte Schraube 50 mit einem vorderen verjüngten Dornansatz 50a,
festgehalten. Um das beschriebene Kopplungsrohr nicht nur zu klemmen, sondern auch
fest zu halten, kann der kleine Dornansatz 50a unter Druck in das Rohrmaterial des
Kopplungsstücks eindringen, um so auch Axialkräfte (formschlüssig) übertragen zu können.
Andere Klemmeinrichtungen sind ebenfalls möglich. Die beschriebene Schraubeinrichtung
mit materialverdrängendem Dornansatz ist nicht die einzige Möglichkeit.
[0045] Zur Führung des Wandergliedes 4 in dem Gehäuseprofil seien noch die lateralen Führungsabschnitte
4c, 4d erwähnt, die gegenüberliegend angeordnet sind. Sie sind an die Form der Wandermutter
angepaßt, erlauben deren Längsbewegung und auch deren Schwenkbewegung, die zuvor beschrieben
wurde, begrenzt von den Schultern 4', 4" des oberen Ansatzes 4b in der Nähe des Fortsatzes
31a. Gegenüber dem Fortsatz 31a ist die Ausnehmung 4a vorgesehen, die das Schiebeglied
41 aufnimmt und eine lose Kopplung darstellt, zur Ermöglichung der beschränkten Schwenkbewegung.
Die Schwenkbewegung kann vergrößert werden, wenn das Schiebeglied 41 dachförmig ausgebildet
ist. In Längsrichtung greift das Schiebeglied 41 im wesentlichen paßgenau in die Ausnehmung
4a, so daß insoweit kaum, wenn nicht kein Spiel vorliegt. Die Längsbewegung der Wandermutter
4 kann so in ihrer Genauigkeit verbessert werden.
[0046] Der Abschnitt 40b als ein Arm der winkelförmigen Eingreifanordnung 40, mit Arm 40b
und senkrecht dazu verlaufende Ausnehmung 40a im dazu winkelförmigen Armabschnitt,
wird in einer Ausnehmung 1a des Gehäuses geführt, die ein Teilabtrag einer Wand des
Gehäuseprofils 1 sein kann. Zusätzlich ist ein Spalt auch hier vorgesehen, der mit
1c den Durchgriff einer Schraubanordnung ermöglicht, zur Fixierung des Verschiebegliedes
41 an dem Arm. Die verbleibende Wand dient diesseits und jenseits als Schiebelager
für den Arm 40b und das Schiebeglied 41. Innerhalb des Gehäuses ist das Wanderglied
4 enthalten und geführt mit Lagern 4c, 4d.
1. Motorisch betriebene oder betreibbare
Scherenanordnung zur Betätigung von Oberlichtflügeln oder Klappen,
(a) mit einem langgestreckten Gehäuse (1) zur Aufnahme eines Antriebs (2,3) und einer
über den Antrieb betätigbaren Scherenanordnung (5,6,7);
(b) mit einer Eingreifanordnung (40;40a,40b) zum beim Öffnen lösenden Eingriff in
einen oder um einen - im montierten Zustand - in einem Falzraum (12) zwischen Flügel
und Blendrahmen gelegenen Zapfen (Z) an einem den Flügel verriegelnden oder entriegelnden
Verriegelungs- oder Verschlußgestänge (49) für den Flügel, wobei die Eingreifanordnung
im Bereich des Gehäuses angeordnet ist und aus diesem herausragt.
2. Beschlagschere mit einem Gehäuse (1), einem Motor, mindestens einer Ausstellschere und einer Spindelstange
zwischen Motor (2) und Ausstellschere, zum Ausstellen der Schere bzw. ihrer Scherenglieder
(5,6,7), wobei das Gehäuse (1) zwischen dem Motor und der Ausstellschere im Zuge der
Spindelstange (3) im wesentlichen durchgehend verläuft.
3. Scherenanordnung zur Betätigung von Oberlichtfiügeln oder Klappen, mit einem langgestreckten Gehäuse
(1) zur Aufnahme eines Antriebs und einer über den Antrieb betätigbaren Scherenanordnung
aus mehreren Scherengliedern;
(a) wobei die Betätigung der Schereanordnung über eine Wandermutter (4) erfolgt, die
auf einer Spindelstange (3) geführt ist;
(b) wobei zwischen einem Schiebeglied (41) und der Wandermutter (4) eine Kopplung
besteht und so gestaltet ist, eine Drehveränderung (R) der Wandermutter gegenüber
dem Schiebeglied zuzulassen, insbesondere das Schiebeglied mit einem Arm (40) versehen
ist, der zur Betätigung eines den Flügel (F) verriegelnden oder entriegelnden Verschlußgestänges
am Flügel ausgebildet ist (40a).
4. Beschlagschere nach Anspruch 2, wobei an den Endabschnitten des Gehäuses außerhalb
des Motorbereichs und außerhalb des Scherenbereichs Montagestellen (70,71) zur Anbringung
am Blendrahmen angeordnet sind.
5. Beschlagschere oder Scherenanordnung nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Schere
zum Ausstellen von Flügeln, insbesondere Oberlichten, geeignet ist; und/oder zumindest
dreigliedrig ist, mit einem langen Scherenarm (7), einem Steuerlenker und einem Ausstellglied
(5), die gelenkig an Stützböcken (4,8,9) angeordnet sind, wobei das Ausstellglied
eine Gelenkstelle (31) aufweist, welche mit der bzw. einer Spindelstange synchron
mit ihrer Drehung längsverschieblich ist.
6. Scherenanordnung nach Anspruch 3, wobei das Schiebeglied (41) im Gehäuse geführt ist,
insbesondere im wesentlichen unverschwenkbar an dessen Boden (1a,1b).
7. Scherenanordnung nach Anspruch 3, wobei das Schiebeglied (41) mit einem winkligen
Abschnitt (40;40b,40a) als Arm zum Eingriff in den Falzraum fest bzw. undrehbar gekoppelt
ist.
8. Scherenanordnung nach einem der vorigen Ansprüche, wobei das Schiebeglied (41) dachförmig
ausgebildet ist.
9. Scherenanordnung nach Anspruch 3 oder 8, wobei das Schiebeglied insbesondere mit seinem
dachförmigen Abschnitt in eine insbesondere sehnenförmige Ausnehmung (4a) der Wandermutter
ragt, wobei der Boden der Ausnehmung eben verläuft.
10. Scherenanordnung nach Anspruch 7, wobei der winklige Abschnitt als Arm mit einer insbesondre winkligen Ausnehmung (40a) versehen ist.
11. Beschlagschere oder Scherenanordnung nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Ausstellschere
bzw. ihre Scherenglieder oder Arme (5,6,7) mit einer Öffnungsbewegung des von ihr
betätigten Flügels eine der Absenkung des Flügels folgende Dreh- bzw. Neigungsbewegung
(R) ausführen, insbesondere um die Achse (20) der Spindelstange (3).
12. Beschlagschere oder Scherenanordnung nach Anspruch 11, wobei zumindest drei Anlenkstellen
(30,31,32) der Scherenarme oder Glieder (5,6,7) um die Achse (20) schwenkbar sind,
oder beim Ausstellen der Schere der am Blendrahmen montierten Scherenanordnung verschwenken.
13. Beschlagschere oder Scherenanordnung für Oberlichtflügel, wobei zwischen Wandermutter (4) und ihrem Längsantrieb (2,3,41)
eine umfänglich lose oder bewegliche Kopplung besteht (41,4a), die in Achsrichtung
(20) im wesentlichen kein Spiel besitzt.
14. Beschlagschere oder Scherenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Stützböcke im wesentlichem im Gehäuse (1) gelegen sind und zumindest einer davon
längsbeweglich ist entlang der Gehäuseachse (20), welcher beweglicher Stützbock als
ein Wanderglied (4) auf einer Spindelstange (3) ausgebildet ist, welches Wanderglied
die Gelenkstelle (31) des Ausstellglieds (5) trägt, insbesondere an einem aus dem
Gehäuse ragenden Fortsatz (31a).
15. Beschlagschere oder Scherenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das Wanderglied (4;4a,4b) eine Erhebung (4b) nahe des Fortsatzes (31a) zur Anlenkung
eines Scherenarmes (5) aufweist, welche Erhebung bei einer umfänglichen Drehung der
Wandermutter um die Achse (20) der Spindelstange an Innenflächen des Gehäuses zur
Anlage kommt.
16. Beschlagschere oder Scherenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche 14 oder
15, wobei die Erhebung umfänglich beabstandete Stufen (4b',4b") aufweist, zur Begrunzung
der Drehbewegung um die Achse.
17. Beschlagschere oder Scherenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Spindelmutter mehrfach im Gehäuseprofil in Längsrichtung geführt gelagert ist
(4c,4d), die Lagerstellen aber eine Schwenkbewegung der Wandermutter zulassen (R).
18. Beschlagschere oder Scherenanordnung mit einem mit zumindest einer axialen Öffnung (4f) versehenen Wanderglied (4), das
umfänglich verschwenkbar ist, um zur Steuerung der Scherenarme (5,6,7) ein langgestrecktes
Kupplungsglied (K) in der axialen Öffnung aufzunehmen und fest zu verankern (50,50a).
19. Beschlagschere oder Scherenanordnung nach Anspruch 18, wobei mehrere axiale Öffnungen
vorgesehen sind, die eine jeweilige umfängliche Erstreckung haben.