[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Komponente einer Strömungsmaschine, insbesondere
eine Turbinenschaufel, die einen von einem Kühlmedium durchströmbaren Kühlkanal mit
zumindest einer durch die Wandung des Kühlkanals gebildeten Umlenkung aufweist, durch
die die Strömung des Kühlmediums von einem ersten Kanalabschnitt in einen stromab
gelegenen zweiten Kanalabschnitt umgelenkt wird, wobei im Bereich der Umlenkung zumindest
ein Strömungsleitelement im Kühlkanal angeordnet ist, durch das der Kühlkanal in der
Umlenkung in einen inneren und einen äußeren Strömungskanal aufgeteilt wird.
[0002] Auf dem Gebiet der Strömungsmaschinen, insbesondere der Gasturbinen, werden zur Steigerung
der Leistung zunehmend höhere Turbineneintrittstemperaturen angestrebt und verwirklicht.
Die höheren Temperaturen werden einerseits durch Fortschritte in der Werkstofftechnik
in Richtung höherer zulässiger Materialtemperaturen und andererseits durch eine verbesserte
Kühlung der Komponenten erreicht, die den hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Gerade
im Bereich der Gasturbinen besteht hierbei die Notwendigkeit, die Kühlung für neue
Generationen von Gasturbinenschaufeln weiter zu verbessern.
[0003] Eine bekannte Kühlungsmethode für die Kühlung von Gasturbinenschaufeln ist die interne,
konvektive Kühlung. Bei dieser Kühltechnik wird Kühlluft durch die Rotorwelle in den
Schaufelfuß eingeleitet und von dort in innerhalb des Schaufelblattes verlaufenden
Kühlkanälen geführt, in denen sie die Wärme der Turbinenschaufel aufnimmt. Die erwärmte
Kühlluft wird schließlich durch geeignet angeordnete Bohrungen und Schlitze aus der
Turbinenschaufel ausgeblasen.
Ein beispielhafter Verlauf der Kühlluftkanäle in einer Gasturbinenschaufel (nach:
Thalin et al. 1982: NASA CR 1656087) ist in Figur 1 dargestellt. Die Kühlluft tritt
über den Schaufelfuß 1 in die Turbinenschaufel ein, wird über einen Kühlkanal 2 bis
zur Hinterseite der Schaufel geführt und schließlich über entsprechende Öffnungsschlitze
3 ausgeblasen. In dem in Figur 1 gezeigten Beispiel ist zusätzlich ein gesonderter
Kühlkanal 2a vorgesehen, über den ein Teil der Kühlluft an die Vorderseite und Spitze
der Schaufel geführt wird, um dort über entsprechende Öffnungen 4 auszutreten. Der
Strömungsverlauf der Kühlluft innerhalb des Schaufelblattes ist durch die Pfeile angedeutet.
Bei einem typischen Verlauf des Kühlluftkanals sind 180°-Umlenkungen 5 in der Nähe
der Schaufelspitze oder des Schaufelfußes erforderlich, die die unterschiedlichen
Abschnitte des Kühlluftkanals 2 miteinander verbinden. Im Bereich dieser Umlenkungen
5 entwickeln sich jedoch komplizierte Strömungsmuster mit Totwassergebieten, die zu
großen Druckverlusten über die Länge des Kühlluftkanals 2 führen und somit eine erhöhte
Pumpleistung für den Transport der Kühlluft erfordern. Weiterhin entstehen in diesen
Bereichen Gebiete geringen Wärmeübergangs zur Turbinenschaufel, die zu lokalen Temperaturspitzen
auf der Außenhaut der Turbinenschaufel führen.
Figur 2 zeigt hierzu schematisch einen Ausschnitt aus einem Kühlluftkanal 2 mit
einer Umlenkung 5, in dem die Rezirkulationsgebiete, d.h. die Gebiete, die den hohen
Druckverlust generieren, mit dem Bezugszeichen 6 gekennzeichnet sind. Der Strömungsverlauf
des Kühlmediums ist wiederum über die Pfeile dargestellt. Neben den Druckverlust sind
die Rezirkulationsgebiete nur gering durchströmt, weshalb hier Gebiete geringen Wärmeübergangs
vorliegen.
Stand der Technik
[0004] Bei den bisher bekannten technischen Entwicklungen konnte zum Teil der Druckverlust
über die Länge des Kühlkanals durch geeignete Anordnung von strömungsleitendenElementen,
wie sie beispielsweise in der Figur 1 zu erkennen sind, verringert werden.
Aus der US 5,073,086 ist hierbei eine Anordnung bekannt, bei der im Bereich der
Umlenkung ein Strömungsleitelement im Kühlkanal angeordnet ist, durch das der Kühlkanal
in der Umlenkung vollständig in einen inneren und einen äußeren Strömungskanal aufgeteilt
wird. Durch diese vollständige Aufteilung der Strömung kann zwar der durch die Umlenkung
hervorgerufene Druckverlust verringert werden, eine deutlich homogenere Abführung
der Wärme aus dem Bereich der Umlenkung wird dadurch jedoch nicht erreicht. Vielmehr
entstehen neue Gebiete geringen Wärmeübergangs im Bereich des als Umlenkleitblech
ausgebildeten Strömungsleitelementes.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Komponente einer Strömungsmaschine
mit verbesserter Kühlung anzugeben, bei der im Bereich der Umlenkungen des Kühlkanals
der Druckverlust verringert und ein homogener Wärmeübergang erreicht wird.
Darstellung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe wird mit der Komponente gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Komponente sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die vorgeschlagene Komponente der Strömungsmaschine, in der Regel eine Turbinenschaufel,
weist in bekannter Weise einen von einem Kühlmedium durchströmbaren Kühlkanal mit
zumindest einer durch die Wandung des Kühlkanals gebildeten Umlenkung auf, durch die
die Strömung des Kühlmediums von einem ersten Kanalabschnitt in einen stromab gelegenen
zweiten Kanalabschnitt umgelenkt wird. Im Bereich dieser Umlenkung ist auch bei der
vorliegenden Komponente ein Strömungsleitelement, beispielsweise in Form eines Umlenkleitbleches,
im Kühlkanal angeordnet, durch das der Kühlkanal in der Umlenkung vollständig in einen
inneren und einen äußeren Strömungskanal aufgeteilt wird. Die vorliegende Komponente
zeichnet sich dadurch aus, dass der innere Strömungskanal eine Einschnürung im Strömungsquerschnitt
aufweist. Durch diese Einschnürung, d.h. eine Verengung und anschließende erneute
Aufweitung des Strömungsquerschnittes, tritt ein Düseneffekt im inneren Strömungskanal
auf, der den Wärmeübergang durch die Beschleunigung der Strömung in vorteilhafter
Weise erhöht und gleichzeitig homogenisiert. Die Einschnürung wird vorzugsweise durch
eine geeignete Formgebung bzw. Konturierung des Strömungsleitelementes und/oder der
Wandung des Kühlkanals im Bereich der Umlenkung gebildet.
[0008] Durch die vorgeschlagene Lösung wird somit eine Verringerung der Druckverluste in
der Umlenkung bei gleichzeitiger Homogenisierung des Wärmeübergangs zwischen dem Kühlmedium
und dem Wandmaterial der Komponente erreicht. Die vorliegende Ausgestaltung ist unabhängig
von der weiteren Konfiguration der Komponente, insbesondere unabhängig von der Rippenkonfiguration
im ersten und zweiten Kanalabschnitt, im Folgenden auch als Ein- und Auslasskanal
bezeichnet, sowie von möglichen Rundungen an den äußeren Randbereichen der Umlenkung.
Derartige Einzelheiten, die bei einer Vielzahl von Gasturbinenschaufeln auftreten,
haben keinen Einfluss auf die vorteilhafte Wirkung der vorliegenden Erfindung.
[0009] In einer sehr vorteilhaften weiteren Ausbildung der Komponente sind im äußeren Strömungskanal
der Umlenkung zusätzlich ein oder mehrere Auslassbohrungen für das Kühlmedium in der
Wandung des Kühlkanals ausgebildet, über die ein geringer Teil des Kühlmediums aus
dem Kühlkanal austreten kann. Diese so genannte Kühlluftausblasung - im Falle von
Luft als Kühlmedium - trägt in Verbindung mit den bereits erläuterten Merkmalen nochmals
zu einer deutlichen Verbesserung des Wärmeübergangs bei, so dass eine Komponente erhalten
wird, bei der einerseits keine lokalen Temperaturspitzen im Bereich der Umlenkung
mehr auftreten und andererseits hohe Mittelwerte des Wärmeüberganges auf das Kühlmedium
erreicht werden. Durch die Anordnung dieser Auslassbohrungen in Eckbereichen der Umlenkung,
in denen ansonsten Totwassergebiete auftreten, wird gerade dort ein deutlich verbesserter
Wärmeübergang erreicht. Die Bohrungen führen zum Auflösen der Totwassergebiete und
tragen somit zu einer Homogenisierung des Wärmeüberganges bei. Weiterhin können diese
Bohrungen den gewünschten Nebeneffekt herbeiführen, dass Staubpartikel im Kühlmedium
durch die Bohrungen ausgeblasen werden. Zur Verstärkung dieses Nebeneffektes werden
die Längsachsen der Bohrungen in etwa in Richtung der lokalen Stromlinien der Strömung
des Kühlmediums im Kühlkanal ausgerichtet.
Aufgrund der geringen angrenzenden Strömungsgeschwindigkeit liefern die zusätzlichen
Bohrungen nur einen geringen Beitrag zum globalen Druckverlust über den Kühlkanal,
der aufgrund der vorteilhaften Wirkung oben angeführten Merkmale zur Minimierung des
Druckverlustes jedoch kaum spürbar wird.
[0010] Die für die bestmögliche Funktion der vorliegenden Erfindung erforderliche Einschnürung
des Strömungsquerschnittes im inneren Strömungskanal der Umlenkung, d.h. in dem Strömungskanal,
der den kürzeren Strömungsweg in der Umlenkung aufweist, kann einerseits durch entsprechende
Gestaltung des Strömungsleitelementes, beispielsweise durch eine Verdickung, und andererseits
durch eine entsprechende Ausformung der dem Strömungsleitelement im inneren Strömungskanal
gegenüberliegenden Kanalwandung erreicht werden. Selbstverständlich kann die Einschnürung
auch durch eine entsprechende Ausformung beider Elemente oder der weiteren den inneren
Strömungskanal umgebenden Wandbereiche erreicht werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung, bei der der erste und zweite Kanalabschnitt
annähernd parallel beidseitig einer Trennwand verlaufen, welche eine Seite der Wandung
des Kühlkanals bildet, nimmt die Dicke der Trennwand im Bereich der Umlenkung zu,
um durch diese Zunahme der Dicke die entsprechende Einschnürung innerhalb des inneren
Strömungskanals hervorzurufen. Die Form der Konturierung dieser Trennwand, die den
Auslasskanal vom Einlasskanal trennt, kann unterschiedlich ausfallen, um den genannten
Effekt herbeizuführen.
[0011] Das Strömungsleitelement, das den Kühlkanal in der Umlenkung in einen inneren und
einen äußeren Strömungskanal aufteilt, ist in der Regel als Strömungsleitblech ausgebildet.
Vorzugsweise erstreckt sich dieses Strömungsleitelement über eine gewisse Distanz
bis in den zweiten Kanalabschnitt bzw. Auslasskanal hinein. Die Distanz, um den das
Strömungsleitelement in den zweiten Kanalabschnitt hineinreicht, entspricht vorzugsweise
in etwa dem Abstand zwischen dem Strömungsleitelement und der im inneren Strömungskanal
gegenüberliegenden Wandung des Kühlkanals am Einlass oder Auslass der Umlenkung. Durch
die Verlängerung des Strömungsleitelementes wird eine Verlängerung der Aufteilung
des Kühlkanals in einen inneren und einen äußeren Strömungskanal erreicht. Am Austritt
des inneren Strömungskanals kann eine leichte Einschnürung oder Aufweitung des Kanalquerschnitts
vorgesehen sein, so dass die Wand des Strömungsleitelementes in diesem Bereich nicht
unbedingt parallel zur Kanalwand des zweiten Kanalabschnittes bzw. Auslasskanals verlaufen
muss.
[0012] Das Strömungsleitelement ist vorzugsweise derart ausgebildet und innerhalb der Umlenkung
angeordnet, dass ca. 25 bis 45% des Massenstroms der aus dem Einlasskanal in die Umlenkung
eintretenden Strömung in den Bereich innerhalb des Strömungsleitelementes, d.h. in
den inneren Strömungskanal, eintritt und der Rest ausserhalb des Leitbleches, d.h.
im äußeren Strömungskanal, fließt. Das Massenstromverhältnis entspricht dem Eintrittsquerschnittsflächenverhältnis
des äußeren und inneren Strömungskanals. Das Flächenverhältnis am Auslasskanal sollte
in etwa demjenigen des Einlasskanals entsprechen, d.h. es sollte nicht um mehr als
20% von diesem Verhältnis abweichen. Selbstverständlich kann das in der Regel rund
ausgeformte Umlenkleitblech in der Dicke variieren, oder auch selbst wieder mit Leitvorrichtungen
versehen sein.
[0013] In einer weiteren Vorzugsvariante der Erfindung weist das Strömungsleitelement Mittel
auf, welche eine Ansammlung von Staub oder Schmutz in einem der Strömungskanäle verhindern.
Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem das Strömungsleitelement mit Durchtrittsöffnungen
versehen oder sonst auf geeignete Weise ausgestaltet wird.
[0014] Durch die Summe der in den Weiterbildungen angeführten Maßnahmen bzw. Merkmale, d.h.
durch die Optimierung der Geometrie und durch die Kühlluftausblasung an kritischen
Stellen, wird eine optimierte Kühlung im Bereich des Umlenkelementes bei minimiertem
Druckverlust erreicht. Die einzelnen Maßnahmen sind hierbei unabhängig von der konkreten
Geometrie der Komponente und des Kühlkanals und lassen sich beispielsweise auch bei
Kühlkanalumlenkungen einsetzen, deren Umlenkwinkel ungleich 180° beträgt. Weiterhin
ist die vorliegende Erfindung weder auf Turbinenschaufeln noch auf gasgekühlte Komponenten
beschränkt, sondern lässt sich insbesondere auch bei Komponenten mit anderen strömenden
Kühlmedien einsetzen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals kurz
erläutert. Hierbei zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Turbinenschaufel mit Kühlkanalumlenkungen gemäß dem Stand
der Technik;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Ablösegebiete innerhalb einer Kühlkanalumlenkung;
- Fig. 3
- schematisch ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Kühlkanalumlenkung;
- Fig. 4
- ein Beispiel für eine Anordnung zusätzlicher Auslassbohrungen in der Kühlkanalumlenkung;
- Fig. 5
- die in Figur 3 dargestellte Konfiguration, mit Massnahmen zur Vermeidung einseitigen
von Staub- und Schmutzansammlungen;
- Fig. 6
- Eine Ausgestaltung des Strömungsleitelementes zur Vermeidung von einseitigen Staub-
und Schmutzansammlungen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0016] Die Figuren 1 und 2 wurden bereits in Zusammenhang mit der Beschreibung des Standes
der Technik erläutert, um die dort auftretende Problematik des Druckverlustes und
der Gebiete geringen Wärmeübergangs innerhalb der Umlenkung eines Kühlkanals aufzuzeigen.
[0017] Figur 3 zeigt in schematisierter Darstellung ein Ausführungsbeispiel für die Ausgestaltung
der Kühlkanalumlenkung 5 der Komponente einer Strömungsmaschine gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Strömungsrichtung des Kühlmediums ist in dieser Figur wiederum durch
dicke Pfeile angedeutet. Das Kühlmedium strömt über einen ersten Kanalabschnitt 9
in die Umlenkung 5 und von dort in einen zweiten Kanalabschnitt 10. Die beiden Kanalabschnitte
9 und 10 werden in diesem Beispiel durch eine Trennwand 11 voneinander abgetrennt,
die Bestandteil der Kühlkanalwandung 12 ist. Ein derartiger Kühlkanal kann in einer
üblichen Gasturbinenschaufel, wie sie beispielsweise in der Fig. 1 dargestellt ist,
angeordnet sein.
[0018] Innerhalb der Umlenkung 5 ist ein geformtes Strömungs- bzw. Umlenkleitblech 8 ausgebildet,
das den Kühlkanal innerhalb der Umlenkung 5 in einen radial inneren Strömungskanal
13 und einen radial äußeren Strömungskanal 14 aufteilt. Beide Strömungskanäle werden
durch das Umlenkleitblech 8 vollständig voneinander getrennt. Im vorliegenden Beispiel
erstreckt sich das Umlenkleitblech 8 zudem bis in den zweiten Kanalabschnitt 10 hinein.
Die Strecke, um die das Umlenkleitblech 8 in den zweiten Kanalabschnitt 10 hineinragt,
entspricht etwa der Breite B' bzw. B" des Abstandes zwischen der Trennwand 11 und
am Einlassbzw. Auslasskanal und dem Leitblech 8.
Das Umlenkleitblech ist in diesem Beispiel so ausgelegt, dass ca. 25 bis 45% des
Massenstroms der aus dem Einlasskanal 9 in die Umlenkung 5 eintretenden Strömung in
den Bereich des inneren Strömungskanals 13 und der Rest in den Bereich des äußeren
Strömungskanals 14 fließt. Das Massenstromverhältnis entspricht hierbei dem Eintrittsflächenverhältnis
A'/B'. Das Flächenverhältnis am Auslasskanal A"/B" entspricht in diesem Beispiel dem
Flächenverhältnis am Einlasskanal und sollte nicht mehr als ± 20% von A'/B' abweichen.
[0019] Im vorliegenden Beispiel ist die Trennwand 11 im Bereich der Umlenkung 5, d.h. an
ihrem umlenkungsseitigen Ende derart konturiert, dass sie zu einer Einschnürung des
Strömungsquerschnitts im inneren Strömungskanal 13 führt. Die Konturierung wird in
diesem Beispiel durch eine stärkere Dicke der Trennwand 11 erreicht. Durch die in
der Figur 4 dargestellte lineare Zunahme der Dicke der Trennwand 11 und gleichzeitig
an den abgerundeten Verlauf des Strömungsleitbleches 8 angepassten umlenkungsseitigen
Ende bzw. Rand wird eine düsenartige Verengung am Einlass zum inneren Strömungskanal
13 und eine entsprechend geformte Aufweitung am Auslass in den zweiten Kanalabschnitt
10 erreicht. Durch diese Ausgestaltung tritt ein Düseneffekt auf, der den Wärmeübergang
zwischen dem Kühlmedium und der Komponente in diesem Bereich durch die Beschleunigung
der Strömung erhöht und damit gleichzeitig homogenisiert. Ohne eine derartige Einschnürung
würden Gebiete geringen Wärmeüberganges innerhalb des Leitbleches 8, d.h. im inneren
Strömungskanal 13 auftreten. Die Einschnürung der Querschnittsfläche des inneren Strömungskanals
13 sollte etwa 5 bis 20% betragen.
[0020] Zusätzlich zu dem Strömungsleitblech 8 und der durch die Trennwand 11 verursachten
Einschnürung des inneren Strömungskanals 13 sind in der vorliegenden Figur 3 zwei
Bohrungen 15 in den Eckbereichen der Umlenkung 5 zu erkennen. Durch diese zusätzlichen
Bohrungen 15 wird ein geringer Teil der Kühlluft in die externe Strömung ausserhalb
der Komponente ausgeblasen. Dies führt in vorteilhafter Weise zu einer Beschleunigung
der Strömung im Bereich der Ablöse- bzw. Totwassergebiete an den äußeren Ecken, und
erzwingt eine konvektive Durchströmung der Totwassergebiete 6 mit Kühlmittel, so,
dass sich die Totwassergebiete füllen, was zu einer weiteren Homogenisierung des Wärmeüberganges
beiträgt.
[0021] Vorzugsweise werden die Bohrungen 15 je nach örtlicher Lage mit ihren Bohrungsachsen
ungefähr in Richtung der Stromlinien der Strömung des Kühlmediums ausgerichtet, so
dass - als zusätzlicher Nebeneffekt - die Austragung von kleinen Partikeln bzw. Staub
in der Kühlluft über die Bohrungen 15 erfolgen kann.
[0022] Figur 4 zeigt hierzu eine mögliche Anordnung der Bohrungen 15 sowie eine günstige
Orientierung der zugehörigen Bohrungsachsen (durch die strichpunktierten Linien angedeutet).
Die Darstellung entspricht einem Schnitt durch eine Gasturbinenschaufelspitze senkrecht
zur Betrachtungsebene der Figur 3.
[0023] Figur 5 zeigt eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der in Figur 3 dargestellten
Erfindung. Das Strömungsleitelement 8 weist eine Anzahl Bohrungen 16 auf, welche dazu
beitragen, Staub- und Schmutzansammlungen im äusseren 14 oder inneren 13 Strömungskanal
zu vermeiden. Figur 6 zeigt eine weitere Möglichkeit, diesen Effekt zu erzielen. Das
Strömungsleitelement ist dabei in mehrere Teilelemente, 8a und 8b, unterteilt, zwischen
denen ein Spalt ausgebildet ist, welcher die gleiche Wirkung hat wie die Bohrungen
16 in Figur 5.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 1
- Schaufelfuß
- 2,2a
- Kühlkanal
- 3
- Austrittsschlitze, Hinterkantenausblasung
- 4
- Austrittsöffnungen
- 5
- Umlenkung
- 6
- Totwasser- bzw. Rezirkulationsgebiet, Gebiet mit hohem Druckverlust
- 8
- Strömungsleitendes Element, Strömungs- bzw. Umlenkleitblech
- 8a, 8b
- Teilelemente
- 9
- Erster, stromaufwärtiger, Kanalabschnitt
- 10
- Zweiter, stromabwärtiger, Kanalabschnitt
- 11
- Trennwand
- 12
- Kühlkanalwandung
- 13
- Innerer Strömungskanal
- 14
- Äußerer Strömungskanal
- 15
- Auslassbohrungen
- 16
- Bohrung, Durchtrittsöffnung
1. Komponente einer Strömungsmaschine, insbesondere Turbinenschaufel, die einen von einem
Kühlmedium durchströmbaren Kühlkanal (2) mit zumindest einer durch die Wandung (11,
12) des Kühlkanals (2) gebildeten Umlenkung (5) aufweist, durch die die Strömung des
Kühlmediums von einem ersten Kanalabschnitt (9) in einen stromab gelegenen zweiten
Kanalabschnitt (10) umgelenkt wird, wobei im Bereich der Umlenkung (5) zumindest ein
Strömungsleitelement (8) im Kühlkanal (2) angeordnet ist, durch das der Kühlkanal
(2) in der Umlenkung (5) in einen inneren (13) und einen äußeren Strömungskanal (14)
aufgeteilt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der innere Strömungskanal (13) eine Einschnürung im Strömungsquerschnitt aufweist.
2. Komponente nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einschnürung durch die Formgebung oder Konturierung des Strömungsleitelementes
(8) und/oder der Wandung (11, 12) des Kühlkanals (2) bewirkt wird.
3. Komponente nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste (9) und zweite Kanalabschnitt (10) beidseitig einer Trennwand (11) als
Teil der Wandung (11, 12) des Kühlkanals verlaufen, wobei die Dicke der Trennwand
(11) im Bereich der Umlenkung (5) zunimmt, um die Einschnürung des Strömungsquerschnitts
im inneren Strömungskanal (13) zu bewirken.
4. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das Strömungsleitelement (8) bis in den zweiten Kanalabschnitt (10) hinein erstreckt.
5. Komponente nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das Strömungsleitelement (8) über eine Distanz bis in den zweiten Kanalabschnitt
(10) hinein erstreckt, die in etwa dem Abstand zwischen dem Strömungsleitelement (8)
und der im inneren Strömungskanal (13) gegenüberliegenden Wandung (11) des Kühlkanals
(2) am Übergang des ersten (9) oder zweiten Kanalabschnittes (10) zur Umlenkung (5)
entspricht.
6. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strömungsleitelement (8) derart im Kühlkanal (2) angeordnet ist, dass ca. 25
bis 45% des über den ersten Kanalabschnitt (9) eintreffenden Massenstroms an Kühlmedium
durch den inneren Strömungskanal (13) strömen.
7. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Strömungsleitelement (8) und/oder die Wandung (11, 12) des Kühlkanals (2) derart
ausgebildet sind, sie eine Einschnürung des Strömungsquerschnitts im inneren Strömungskanal
(13) um etwa 5 - 20% bewirken.
8. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass im äußeren Strömungskanal (14) ein oder mehrere Auslassbohrungen (15) in der Wandung
(12) des Kühlkanals (2) ausgebildet sind, über die ein geringer Teil des Kühlmediums
aus dem Kühlkanal (2) austreten kann.
9. Komponente nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Auslassbohrungen (15) zumindest annähernd in Richtung lokaler Stromlinien
der Strömung des Kühlmediums erstrecken.
10. Komponente nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslassbohrungen (15) in Eckbereichen der Umlenkung (5) angeordnet sind.
11. Komponente nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslassbohrungen (15) derart dimensioniert sind, dass sie einen Staubaustrag
aus dem Kühlmedium ermöglichen.
12. Komponente nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassbohrungen (15) in gering durchströmten Totwassergebieten (6) des Kühlkanals
angeordnet sind, und dort die Aufrechterhaltung einer konvektiven Kühlmediums-Durchströmung
gewährleisten.
13. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsleitelement (8) geeignete Mittel (16) und/oder eine geeignete Ausgestaltung
aufweist um eine einseitige Staubansammlung zu vermeiden.