[0001] Die Erfindung betrifft ein Gruppenantennensystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Es sind Gruppenantennensysteme mit einer elektrisch großen Gruppenantenne bekannt,
die eine erste Antennenuntergruppe und eine erste Antennenuntergruppe und eine zweite
Antennenuntergruppe umfaßt, wobei ein Kombinationsleitungsnetzwerk vorgesehen ist,
das einen Eingang zur Aufnahme eines Antennenleistungssignals sowie einen mit der
ersten Antennenuntergruppe verbundenen ersten Ausgang zur Abgabe eines ersten Ausgangssignals
an die erste Antennenuntergruppe und einen mit der zweiten Antennenuntergruppe verbundenen
zweiten Ausgang zur Abgabe des zweiten Ausgangssignals an die zweite Antennenuntergruppe
aufweist.
[0003] Solche Gruppenantennensysteme nach dem Stand der Technik haben typischerweise Antennenuntergruppen,
die in Form von Antennenhälften in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind. Den
beiden Antennenhälften werden von den Ausgängen eines Kombinationsleitungsnetzwerkes,
das durch einen Leistungsteiler gebildet ist, gleichphasige Ausgangssignale zugeführt,
um ein Summen-Diagramm der Antennen zu erzeugen (bzw. gegenphasige Ausgangssignale,
um ein Differenz-Diagramm zu erzeugen).
[0004] Elektrisch große Gruppenantennen, insbesondere solche, mit stehenden Wellen auf den
Speiseleitungen (Resonanz-Speisesystem) oder solche mit schmalbandigen Strahlenelementen
(z.B. Patch-Antennen) weisen häufig sehr schmale Anpassungsbreiten mit resonanzartigen
Verläufen des Reflexionsfaktors auf, wie es in Figur 3 dargestellt ist.
[0005] Eine Erhöhung der Anpassungsbandbreite solcher Antennen ist häufig nicht oder nur
mit erheblichem Mehraufwand möglich, z.B. mit komplexen Speisesystemen. Dennoch werden
häufig große Bandbreiten mit konstant niedrigem Reflexionsfaktor gefordert, z.B. um
den Betrieb von Frequenz-Multiplex-Filtern oder eine konstante Leistungsausbeute von
Sendeverstärkern ohne Zirkulator zu ermöglichen.
[0006] Aus der EP 0 310 661 B1 und aus der EP 0 615 659 B1 sind Gruppenantennensysteme bekannt,
welche eine Anzahl von räumlich voneinander getrennten Strahlungselementen enthalten,
denen zur Erzeugung einer räumlichen Ablenkung des Antennenstrahls gegeneinander um
eine vorgegebene Phase verschobene Signale zugeführt werden.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gruppenantennensystem der vorausgesetzten Art
zu schaffen, welches einen breitbandig niedrigen Eingangsreflexionsfaktor und damit
eine größere Anpassungsbandbreite aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Gruppenantennensystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Gruppenantennensystems sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Durch die Erfindung wird ein Gruppenantennensystem mit einer elektrisch großen Gruppenantenne
geschaffen, die eine erste Antennenuntergruppe und eine zweite Antennenuntergruppe
umfaßt, und mit einem Kombinationsleitungsnetzwerk, das einen Eingang zur Aufnahme
eines Antennenleistungssignals sowie einen mit der ersten Antennenuntergruppe verbundenen
ersten Ausgang zur Abgabe eines ersten Ausgangssignals an die erste Antennenuntergruppe
und einen mit der zweiten Antennenuntergruppe verbundenen zweiten Ausgang zur Abgabe
eines zweiten Ausgangssignals an die zweite Antennenuntergruppe aufweist. Erfindungsgemäß
ist es vorgesehen, daß das Kombinationsleitungsnetzwerk eine Phasenschiebeeinrichtung
zum Erzeugen einer Phasenverschiebung zwischen den Ausgangssignalen des ersten Ausgangs
und des zweiten Ausgangs vor deren Zuführung zu den Antennenuntergruppen enthält,
und daß Mittel vorgesehen sind, um die Phasenverschiebung im Strahlengang der von
den Antennenuntergruppen abgegebenen Antennenstrahlung zu kompensieren. Das erfindungsgemäße
Gruppenantennensystem weist eine gegenüber einem entsprechenden herkömmlichen Gruppenantennensystem
wesentlich vergrößerte Anpassungsbandbreite auf.
[0011] Vorzugsweise umfaßt die Gruppenantenne zwei gleich große Antennenuntergruppen oder
sie besteht aus mehreren solchen Paaren von gleich großen Antennenuntergruppen.
[0012] Insbesondere ist es vorgesehen, daß die erste Antennenuntergruppe eine erste Halbantenne
der Gruppenantenne bildet, und daß die zweite Antennenuntergruppe eine zweite Halbantenne
der Gruppenantenne bildet.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, daß die
Phasenschiebeeinrichtung eine Phasenverschiebung von 90° erzeugt.
[0014] Vorzugsweise ist es vorgesehen, daß die Mittel zum Kompensieren der Phasenverschiebung
eine Verschiebung zwischen der von der ersten Antennenuntergruppe abgegebenen Strahlung
und der von der zweiten Antennenuntergruppe abgegebenen Strahlung in der Hauptstrahlrichtung
um eine Viertel Wellenlänge im Sinne einer Kompensation der von der Phasenschiebeeinrichtung
erzeugten 90°-Phasenverschiebung bewirken.
[0015] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, daß die Antennenuntergruppen
bezüglich der Hauptstrahlrichtung der Antenne gegeneinander verschoben sind.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsform hiervon sieht es vor, daß die Antennenuntergruppen
senkrecht zur Hauptstrahlrichtung der Antenne angeordnet und um eine Viertel Wellenlänge
gegeneinander verschoben sind.
[0017] Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist es vorgesehen, daß die Antennenuntergruppen
schräg zur Hauptstrahlrichtung der Antenne angeordnet sind, und daß die Mitten der
Antennenuntergruppen bezüglich der Hauptstrahlrichtung um eine Viertel Wellenlänge
gegeneinander verschoben sind.
[0018] Gemäß einer speziellen Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform ist es vorgesehen,
daß die Antennenuntergruppen in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
[0019] Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, daß die Antennenuntergruppen
mit dielektrischen Schichten unterschiedlicher Dielektrizitätszahlen bedeckt sind,
welche die Phasenverschiebung der von den Antennenuntergruppen abgegebenen Strahlung
kompensieren.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hiervon ist es vorgesehen, daß die dielektrischen
Schichten eine solche Dicke aufweisen, daß sie eine Verschiebung zwischen den von
den Antennenuntergruppen abgegebenen Strahlungen um eine Viertel Wellenlänge im Sinne
einer Kompensation der von der Phasenschiebeeinrichtung erzeugten 90°-Phasenverschiebung
bewirken.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungform hiervon ist es vorgesehen, daß die Antennenuntergruppen
in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist es vorgesehen, daß eine erste dielektrische
Schicht Luft ist, und daß eine zweite dielektrische Schicht ein geschichtetes Medium
mit einer Dielektrizitätszahl ist, die größer als die Dielektrizitätszahl von Luft
ist.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, daß an den Antennenuntergruppen
Hohlleiterstrecken mit unterschiedlichen Querschnittsabmessungen angeordnet sind,
welche die Phasenverschiebung der von den Antennenuntergruppen abgegebenen Strahlungen
kompensieren.
[0024] Vorzugsweise haben die Hohlleiterstrecken eine um einen bestimmten Unterschied verschiedene
Länge, so daß eine Verschiebung der von den Antennenuntergruppen abgegebenen Strahlung
um eine Viertel Wellenlänge im Sinne einer Kompensation der von der Phasenschiebeeinrichtung
erzeugten 90°-Phasenverschiebung bewirkt wird.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hiervon sind die Antennenuntergruppen in
einer gemeinsamen Ebene angeordnet.
[0026] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht es vor, daß am Ausgang der Hohlleiterstrecken
Übergangsstrecken mit einem Übergang von schmalem Querschnitt auf weiten Querschnitt
vorgesehen sind.
[0027] Vorteilhafterweise sind die Antennenuntergruppen in Richtung der Teilung elektrisch
groß.
[0028] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, daß die Antennenuntergruppen
in Richtung senkrecht zur Teilung klein sind.
[0029] Vorzugsweise sind die Reflexionsfaktoren der Antennenuntergruppen gleich.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gruppenantennensystems
enthält das Kombinationsleitungsnetzwerk einen 4-Tor-Leistungsteiler.
[0031] Vorzugsweise ist der 4-Tor-Leistungsteiler durch einen Wilkinsonteiler, einen 3-dB-Richtkoppler
oder eine E-H-Hohlleiter-Doppel-T-Verzweigung gebildet.
[0032] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- ein schematisches Diagramm, welches allgemein ein Gruppenantennensystem mit einer
ersten Antennenntergruppe und einer zweiten Antennenuntergruppe und einem Kombinationsleitungsnetzwerk
zeigt;
- Figur 2
- verschiedene Ausführungsbeispiele von 4-Tor-Leistungsteilem, wie sie für ein Kombinationsleitungsnetzwerk
des erfindungsgemäßen Gruppenantennensystems verwendet werden können;
- Figur 3
- ein Diagramm, welches die Anpassungsbandbreite eines Gruppenantennensystems als Funktion
des Reflexionsfaktors in Abhängigkeit von der Frequenz darstellt;
- Figur 4
- ein schematisches Diagramm eines Gruppenantennensystems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Figur 5
- in der Seitenansicht, Figur 5a), bzw. in der Aufsicht, Figur 5b), eine schematisierte
Darstellung eines Gruppenantennensystems gemäß einem weiteren Ausführung der Erfindung;
- Figur 6
- in der Seitenansicht, Figur 6a), bzw. in der Aufsicht, Figur 6b), eine schematisierte
Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Gruppenantennensystems gemäß
der Erfindung;
- Figur 7
- in der Seitenansicht eine schematisierte Darstellung noch eines anderen Ausführungsbeispiels
eines Gruppenantennensystems der Erfindung;
- Figur 8
- in der Seitenansicht eine schematisierte Darstellung noch eines anderen Ausführungsbeispiels
eines Gruppenantennensystems gemäß der Erfindung; und
- Figur 9
- eine schematisierte Darstellung noch eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Gruppenantennensystems.
[0033] Zuerst soll anhand der Figur 1 allgemein der Aufbau eines Gruppenantennensystems
besprochen werden, wie es Gegenstand der Erfindung ist. Eine insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnete elektrisch große Gruppenantenne umfaßt eine erste Antennenuntergruppe
11 und eine zweite Antennenuntergruppe 12, welche bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
jeweils eine erste und eine zweite Halbantenne der Gruppenantenne 10 bilden und gleich
groß sind. Ein Kombinationsleitungsnetzwerk 13 umfaßt einen Eingang zur Aufnahme eines
Antennenleistungssignals sowie einen ersten Ausgang, der mit der ersten Antennenuntergruppe
11 verbunden ist und ein erstes Ausgangssignal an diese abgibt, sowie einen zweiten
Ausgang, der mit der zweiten Antennenuntergruppe 12 verbunden ist und ein zweites
Ausgangssignal an diese abgibt.
[0034] Das Kombinationsleitungsnetzwerk 13 kann beispielsweise einen 4-Tor-Leistungsteiler
enthalten, der durch einen Wilkinsonteiler, einen 3-dB-Richtkoppler oder eine E-H-HohlleiterDoppel-T-Verzweigung
gebildet sein kann, wie sie in Figur 2a) bis c) exemplarisch gezeigt sind.
[0035] Der Eingangsreflexionsfaktor ru der Antennenuntergruppen 11, 12, Figur 1, nimmt um
die Nennfrequenz f0 ein Minimum an, mit einer Nutzbandbreite Δf, wie es in Figur 3
gezeigt ist. Die Nutzbandbreite Δf ist ein Maß für die Anpassungsbandbreite, mit der
die Gruppenantenne betrieben werden kann.
[0036] Wie Figur 4 zeigt, die schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Gruppenantennensystems darstellt, umfaßt das Kombinationsleitungsnetzwerk 13 ein Phasenschiebeeinrichtung
14, welche zwischen einen Ausgang des Kombinationsleitungsnetzwerks 13 und eine der
die Gruppenantenne 10 bildenden Antennenuntergruppen 11, 12 geschaltet ist (bei dem
in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Phasenschiebeeinrichtung 14 zwischen
den zweiten Ausgang des Kombinationsleitungsnetzwerks 13 und die zweite Antennenuntergruppe
12 geschaltet), und eine Phasenverschiebung, vom Betrag 90°, zwischen den Ausgangssignalen
des ersten Ausgangs und des zweiten Ausgangs des Kombinationsleitungsnetzwerk 13 vor
der Zuführung der Ausgangssignale zu den Antennenuntergruppen 11, 12 der Gruppenantenne
10 erzeugt.
[0037] Allgemein gesprochen sind Mittel vorgesehen, um die in dem Kombinationsleitungsnetzwerk
13 bzw. in der darin vorgesehenen Phasenschiebeeinrichtung 14 erzeugte Phasenverschiebung
im Strahlengang der von dem Antennenuntergruppen 11, 12 abgegebenen Antennenstrahlung
wieder zu kompensieren, so daß die Antennenstrahlung wieder einheitlich die Phasenlage
des ursprünglich vorgesehenen Signals aufweist.
[0038] Bei den in Figur 5 und in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Antennenuntergruppen
21, 22 bzw. 31, 32 der Gruppenantennen 20 bzw. 30 bezüglich der Hauptstrahlrichtung
der Antenne gegeneinander verschoben, um die besagte Phasenverschiebung zu kompensieren.
[0039] Bei dem in Figur 5 gezeigten Ausführungsbeispiel, welches in Figur 5a) in der Seitenansicht
und in Figur 5b) in der Aufsicht gezeigt ist, sind die Antennenuntergruppen 21, 22
der Gruppenantenne 20 senkrecht zur Hauptstrahlrichtung der Antenne angeordnet und
um eine Viertel Wellenlänge gegeneinander verschoben. Die erste Antennenuntergruppe
21 ist direkt mit dem ersten Ausgang des Kombinationsleitungsnetzwerk 23 verbunden,
während die zweite Antennenuntergruppe 22 über eine Phasenschiebeeinrichtung 24 mit
dem zweiten Ausgang des Kombinationsleitungsnetzwerk 23 verbunden ist, so daß die
Verschiebung der beiden Antennenuntergruppen 21, 22 um eine Viertel Wellenlänge λ/4
gegeneinander genau die durch die Phasenschiebeeinrichtung 24 bewirkte Phasenverschiebung
um -90° kompensiert.
[0040] Bei dem in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem Figur 6a) wiederum
eine Seitenansicht und 6b) eine Aufsicht zeigt, sind die Antennenuntergruppen 31,
32 der Gruppenantenne 30 schräg zur Hauptstrahlrichtung der Antenne angeordnet. Die
Mitten der Antennenuntergruppen 31, 32, welche in Figur 6a) durch P1 bzw. durch P2
kenntlich gemacht sind, sind bezüglich der Hauptstrahlrichtung der Gruppenantenne
um eine Viertel Wellenlänge λ/4 gegeneinander verschoben, so daß wiederum eine Kompensation
einer 90°-Phasenverschiebung zwischen den Eingangssignalen der beiden Antennenuntergruppen
31 und 32 bewirkt wird. Bei dem in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel liegt
insbesondere der Spezialfall vor, daß die Antennenuntergruppen 31, 32 in einer gemeinsamen
Ebene liegen, was auf Grund der schrägen Abstrahlung der Gruppenantenne 30 möglich
ist, wobei dennoch eine Verschiebung der beiden Antennenuntergruppen 31, 32 bezüglich
der (schrägen) Hauptstrahlrichtung um λ/4 zueinander gewährleistet ist.
[0041] Bei dem in Figur 7 in der Seitenansicht dargestellten Ausführungsbeispiel sind Antennenuntergruppen
41, 42 einer Gruppenantenne 40 jeweils mit dielektrischen Schichten 45, 46 unterschiedlicher
Dielektrizitätszahlen εr1 bzw. εr2 bedeckt. Im einzelnen weist die an der ersten Antennenuntergruppe
41 vorgesehene dielektrische Schicht 45 eine Dielektrizitätszahl εr1 auf, die an der
zweiten Antennenuntergruppe 42 vorgesehene dielektrische Schicht 46 weist eine Dielektrizitätszahl
εr2 auf. Die dielektrischen Schichten 45, 46 haben eine Dicke d.
[0042] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Dicke d der beiden dielektrischen
Schichten 45, 46 gleich, dies muß jedoch nicht notwendigerweise der Fall sein. Die
Dicke d der dielektrischen Schichten 45, 46 ist so gewählt, daß sich eine Verschiebung
der von den Antennenuntergruppen 41, 42 abgegebenen Strahlungen um eine Viertel Wellenlänge
λ/4 relativ zueinander ergibt, im Sinne einer Kompensation der von der (in der Figur
nicht gezeigten) Phasenschiebeeinrichtung, vergleiche die Phasenschiebeeinrichtung
14 in Figur 4.
[0043] Wenn, wie bei dem in Figur 7 dargestellten Ausführungsbeispiel angenommen ist, εr1
> εr2, so wird beim Durchgang der Strahlung der beiden Antennenuntergruppen 41, 42
durch die dielektrischen Schichten 45, 46 eine Phasenverschiebung um λ/4 zwischen
den von den beiden Antennenuntergruppen 41, 42 abgegebenen Antennenstrahlungen auftreten,
welche die 90°-Phasenverschiebung der besagten Phasenschiebeeinrichtung kompensiert.
Um in der Praxis für die beiden Antennenuntergruppen 41, 42 denselben, nach Möglichkeit
vemachläßigbar kleinen Reflexionsfaktor der dielektrischen Schichten 45, 46 zu erhalten,
kann z.B. die zweite dielektrische Schicht 46 Luft sein, und die erste dielektrische
Schicht 45 ein geschichtetes Medium (mit λ/4-Anpassungsschichten) mit einer Dielektrizitätszahl
εr1, die größer als die Dielektrizitätszahl εr2 von Luft ist.
[0044] Bei dem in Figur 7 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Antennenuntergruppen
41, 42 in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, dies muß jedoch nicht notwendigerweise
der Fall sein. Bei einer Verschiebung der beiden Antennenuntergruppen 41, 42 der Gruppenantenne
40 bezüglich der Hauptstrahlrichtung der Antenne wäre jedoch natürlich diese bei der
Bemessung der Dicke d der dielektrischen Schichten 45, 46 zu berücksichtigen.
[0045] Bei dem in Figur 8 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Gruppenantenne 50 durch
eine erste Antennenuntergruppe 51 und eine zweite Antennenuntergruppe 52 gebildet.
An den Antennenuntergruppen 51, 52 sind Hohlleiterstrecken 55, 56 mit unterschiedlichen
Querschnittsabmessungen angeordnet, welche eine Phasenverschiebung der von den Antennenuntergruppen
51, 52 abgegebenen Strahlungen relativ zueinander bewirken. Wie aus Figur 8 ersichtlich
ist, weisen die Hohlleiterstrecken 55, 56 eine um einen Unterschied d verschiedene
Länge auf, so daß sich eine Verschiebung der von den Antennenuntergruppen 51, 52 abgegebenen
Strahlungen um eine Viertel Wellenlänge λ/4 relativ zueinander im Sinne einer Kompensation
der 90°-Phasenverschiebung ergibt.
[0046] Bei dem in Figur 8 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Antennenuntergruppen
51, 52 wiederum in einer gemeinsamen Ebene angeordnet. Dies muß auch hier nicht notwendigerweise
der Fall sein, jedoch wäre eine Verschiebung der beiden Antennenuntergruppen 51, 52
relativ zueinander bezüglich der Hauptstrahlrichtung der Gruppenantenne 50 dann bei
der Bemessung des Unterschieds d der beiden Hohlleiterstrecken 55, 56 zu berücksichtigen.
[0047] Am Ausgang der Hohlleiterstrecken 55, 56 können jeweils Übergangsstrecken 57, 58
mit einem Übergang von einem schmalen Querschnitt auf einen weiten Querschnitt vorgesehen
sein, die bei dem in Figur 8 gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen Übergang mit
Anpassungsstufen realisiert ist.
[0048] Von wesentlicher Bedeutung für das erfindungsgemäße Gruppenantennensystem ist es,
daß die Reflexionsfaktoren der Antennenuntergruppen gleich sind. Das bedeutet, daß
die Antennenuntergruppen möglichst weitgehend voneinander entkoppelt sein müssen.
Dies ist gewährleistet, wenn die Antennenuntergruppen zumindest in Richtung der Teilung
elektrisch groß sind. In der anderen Richtung besteht keine Einschränkung, d.h. auch
Antennen, welche in Richtung senkrecht zur Teilung klein sind, z.B. Antennen mit nur
einer Zeile kommen in Betracht. Ein solches Ausführungsbeispiel ist in Figur 9 gezeigt,
wo eine Gruppenantenne 60 durch Antennenuntergruppen 61, 62 gebildet ist, die in Richtung
senkrecht zur Teilung klein sind, nämlich nur durch zwei Reihen von Schlitzstrahlern
gebildet sind.
[0049] Die durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Gruppenantennensystems erreichte Wirkung
bezüglich der an den Antennenuntergruppen reflektierten Wellen ist, daß die reflektierten
Wellen am Kombinationsleitungsnetzwerk in Gegenphase eintreffen und am vierten Tor
der hier verwendeten 4-Tor-Leistungsteiler austreten bzw. absorbiert werden können.
Damit kann bei idealen Bauelementen der resultierende Reflexionsfaktor am Antenneneingang
praktisch völlig verschwinden, unabhängig von der Höhe und der Frequenzabhängigkeit
des Reflexionsfaktors der Antennenuntergruppen. Eingeschränkt wird die Funktion durch
nichtideale Eigenschaften des Kombinationsleitungsnetzwerks und der Phasenschiebeeinrichtung.
Allerdings kann die resultierende Anpassungsbandbreite in vielen praktischen Fällen
trotzdem wesentlich größer werden als die der Antennenuntergruppen als solchen.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 10; 20; 30; 40; 50; 60
- Gruppenantenne
- 11; 21; 31; 41; 51; 61
- erste Antennengruppe
- 12; 22; 32; 42; 52; 62
- zweite Antennengruppe
- 13; 23
- Kombinationsleitungsnetzwerk
- 14; 24
- Phasenverschiebungseinrichtung
- 45
- dielektrische Schicht
- 46
- dielektrische Schicht
- 55
- Hohlleiterstrecke
- 56
- Hohlleiterstrecke
- 57
- Übergangsstrecke
- 58
- Übergangsstrecke
1. Gruppenantennensystem mit einer elektrisch großen Gruppenantenne (10; 20; 30; 40;
50; 60), die eine erste Antennenuntergruppe (11; 21; 31; 41; 51; 61) und eine zweite
Antennenuntergruppe (12; 22; 32; 42; 52; 62) umfaßt, und mit einem Kombinationsleitungsnetzwerk
(13; 23), das einen Eingang zur Aufnahme eines Antennenleistungssignals sowie einen
mit der ersten Antennenuntergruppe (11; 21; 31; 41; 51; 61) verbundenen ersten Ausgang
zur Abgabe eines ersten Ausgangssignals an die erste Antennenuntergruppe (11; 21;
31; 41; 51; 61) und einen mit der zweiten Antennenuntergruppe (12; 22; 32; 42; 52;
62) verbundenen zweiten Ausgang zur Abgabe des zweiten Ausgangssignals an die zweite
Antennenuntergruppe (12; 22; 32; 42; 52; 62) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kombinationsleitungsnetzwerk (13; 23) eine Phasenschiebeeinrichtung (14; 24)
zum Erzeugen einer Phasenverschiebung zwischen den Ausgangssignalen des ersten Ausgangs
und des zweiten Ausgangs vor deren Zuführung zu den Antennenuntergruppen (11, 12;
21, 22; 31, 32; 41, 42; 51, 52; 61, 62) enthält, und daß Mittel vorgesehen sind, um
die Phasenverschiebung im Strahlengang der von den Antennenuntergruppen (11, 12; 21,
22; 31, 32; 41, 42; 51, 52; 61, 62) abgegebenen Antennenstrahlung zu kompensieren.
2. Gruppenantennensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppenantenne (10; 20; 30; 40; 50; 60) zwei gleich große Antennenuntergruppen
(11, 12; 21, 22; 31, 32; 41, 42; 51, 52; 61, 62) umfaßt oder aus mehreren solchen
Paaren besteht.
3. Gruppenantennensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Antennenuntergruppe (11; 21; 31; 41; 51; 61) eine erste Halbantenne der
Gruppenantenne (10; 20; 30; 40; 50; 60) bildet, und daß die zweite Antennenuntergruppe
(12; 22; 32; 42; 52; 62) eine zweite Halbantenne der Gruppenantenne (10; 20; 30; 40;
50; 60) bildet.
4. Gruppenantennensystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenschiebeeinrichtung (14; 24) eine Phasenverschiebung vom Betrag 90° erzeugt.
5. Gruppenantennensystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Kompensieren der Phasenverschiebung eine Verschiebung zwischen der
von der ersten Antennenuntergruppe (11; 21; 31; 41; 51; 61) abgegebenen Strahlung
und der von der zweiten Antennenuntergruppe (12; 22; 32; 42; 52; 62) abgegebenen Strahlung
in der Hauptstrahlrichtung um eine Viertel Wellenlänge im Sinne einer Kompensation
der von der Phasenschiebeeinrichtung (14; 24) erzeugten 90°-Phasenverschiebung bewirken.
6. Gruppenantennensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (21, 22; 31, 32) bezüglich der Hauptstrahlrichtung der Antenne
gegeneinander verschoben sind.
7. Gruppenantennensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (21, 22) senkrecht zur Hauptstrahlrichtung der Antenne angeordnet
sind und um eine Viertel Wellenlänge gegeneinander verschoben sind.
8. Gruppenantennensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (31, 32) schräg zur Hauptstrahlrichtung der Antenne angeordnet
sind, und daß die Mitten der Antennenuntergruppen (31, 32) bezüglich der Hauptstrahlrichtung
um eine Viertel Wellenlänge gegeneinander verschoben sind.
9. Gruppenantennensystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (31, 32) auf einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
10. Gruppenantennensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (41, 42) mit dielektrischen Schichten (45, 46) unterschiedlicher
Dielektrizitätszahlen (εr1, εr2) bedeckt sind, welche die Phasenverschiebung der von
den Antennenuntergruppen (41, 42) abgegebenen Strahlung kompensieren.
11. Gruppenantennensystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die dielektrischen Schichten (45, 46) eine solche Dicke (d) aufweisen, daß sie eine
Verschiebung zwischen den von den Antennenuntergruppen (41, 42) abgegebenen Strahlungen
um eine Viertel Wellenlänge im Sinne einer Kompensation der von der Phasenschiebeeinrichtung
(14; 24) erzeugten 90°-Phasenverschiebung bewirken.
12. Gruppenantennensystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (41, 42) in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
13. Gruppenantennensystem nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste dielektrische Schicht (46) Luft ist, und daß eine zweite dielektrische
Schicht (45) ein geschichtetes Medium mit einer Dielektrizitätszahl (εr1) ist, die
größer als die Dielektrizitätszahl (εr2) von Luft ist.
14. Gruppenantennensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Antennenuntergruppen (51, 52) Hohlleiterstrecken (55, 56) mit unterschiedlichen
Querschnittsabmessungen angeordnet sind, welche die Phasenverschiebung der von den
Antennenuntergruppen (51, 52) abgegebenen Strahlungen kompensieren.
15. Gruppenantennensystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlleiterstrecken (55, 56) eine um einen Unterschied (d) verschiedene Länge
aufweisen, so daß eine Verschiebung der von den Antennenuntergruppen (51, 52) abgegebenen
Strahlung um eine Viertel Wellenlänge im Sinne einer Kompensation der von der Phasenschiebeeinrichtung
(14; 24) erzeugten 90°-Phasenverschiebung bewirkt wird.
16. Gruppenantennensystem nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (51, 52) in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
17. Gruppenantennensystem nach Anspruch 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausgang der Hohlleiterstrecken (55, 56) Übergangsstrecken (57, 58) mit einem Übergang
von schmalem Querschnitt auf weiten Querschnitt vorgesehen sind.
18. Gruppenantennensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (11, 12; 21, 22; 31, 32; 41, 42; 51, 52; 61, 62) in Richtung
der Teilung elektrisch groß sind.
19. Gruppenantennensystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenuntergruppen (61, 62) in Richtung senkrecht zur Teilung klein sind.
20. Gruppenantennensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflexionsfaktoren der Antennenuntergruppen (11, 12; 21, 22; 31, 32; 41, 42;
51, 52; 61, 62) gleich sind.
21. Gruppenantennensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Kombinationsleitungsnetzwerk (13; 23) einen 4-Tor-Leistungsteiler enthält.
22. Gruppenantennensystem nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der 4-Tor-Leistungsteiler durch einen Wilkinsonteiler, einen 3-dB-Richtkoppler oder
eine E-H-Hohlleiter-Doppel-T-Verzweigung gebildet ist.